DE2057709A1

DE2057709A1 - Behaelter oder Rohre aus Kunststoff zum Lagern bzw. zum Transport von Fluessigkeiten,Pasten oder rieselfaehigen Schuettguetern

Info

Publication number: DE2057709A1
Application number: DE19702057709
Authority: DE
Inventors: Peter Dr Ehrentraut; Erich Dr Michel
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: Vodafone GmbH
Priority date: 1970-11-17
Filing date: 1970-11-17
Publication date: 1972-05-31
Also published as: LU64262A1; NL7115863A; IT939191B; BE775432A; FR2114550A5

Description

Berlin, den 17. Nov. 1970

M/Zi

Fall 2478

Mannesmann Aktiengesellschaft, 4 Düsseldorf 1, Mannesmannufer

Pate nt anmeldun

Behälter oder Rohre aus Kunststoff zum Lagern bzw. zum Transport von Flüssigkeiten, Pasten oder rieselfähigen Schüttgütern

Die Erfindung betrifft Behälter oder Rohre aus Kunststoff zum Lagern oder Transport von Pasten, rieselfähigen Schüttgütern oder Flüssigkeiten, insbesondere Heizöl, welche eine saure, hydrolysierende Flüssigkeitsphase enthalten. Ausgerüstet mit einem Innenliner, der gegenüber dem zu transportierenden Gut bzw. gegenüber der aggressiven Phase des Füllgutes eine optimale Resistenz aufweist.

In jüngerer Zeit ist des öfteren vorgeschlagen worden, aus Stahl hergestellte Heizölbehälter durch solche aus gegen Heizöl beständigem Kunststoff zu ersetzen. So sind Behälter aus Polyesterharz-Formstoffen bekannt geworden, die mit einer Glasfaserverstärkung versehen sind. Wie es sich mit den bisher vorliegenden Erfahrungen mit solchen Behältern ergeben hat, ist die Gefahr nicht auszuschließen, daß durch die Einwirkung der in dem Heizöl enthaltenen, wässrigen, hydrolyslerten Salzlösungen auf die Behälterinnenwand bei langzeitigem Betrieb eine Schädigung des Verbundwerkstoffes Glasfaser/Polyester eintritt, die zu Rissen in der Behälterwand führen kann. In solche Mikrorisse eindringendes Wasser kann eine Hydrolyse dos Polyesterharzes bewirken und auch eine weieinmachende Wirkung auf den Glasfaser/Polyester-Verbund ausüben, was zu einer Lockerung der Harz-Faser-Bindung führen kann.

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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, einen aus Kunststoff bestehenden Heizölbehälter oder einen Behälter für die oben genannten Güter oder auch zum Transport dieser Stoffe dienende Rohre zu schaffen, bei denen die erwähnten Nachteile nicht zu befürchten sind.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Behälter- oder Rohrwand aus mindestens zwei miteinander verbundenen Kunststoffschichten besteht, von denen die äußere Schicht eine zur Erzielung der vorgeschriebenen Tragfähigkeit ausreichende Festigkeit aufweist und aus einem anionisch polymerisierten Polylactam gebildet ist und die innere, in Berührung mit der Flüssigkeit stehende Schicht aus einem hydrolysebeständigen Kunststoff oder einem Material, das gegenüber dem Füllgut eine optimale Resistenz aufweist, besteht.

Für die Ausbildung der inneren, mit den aggressiven Medien in Berührung stehenden Wandschicht werden mit der Erfindung mehrere Möglichkeiten in Vorschlag gebracht. So kann sie aus durch eine anionische Polymerisation von Caprolactam erzeugtem Polyamid bestehen, in welcher hochmolekulares Polyaethylen, vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 90$ oder Polyfluorchlorkohlenwasserstoff, zum Beispiel Polytetrafluorchloraethy- * len, oder ein anderes gegen Hydrolyse beständiges Polymeres in feiner Verteilung eingebettet ist.

Mit besonderem Vorteil kann die innere Wandschicht aus mit einem Alkali oder Erdalkali, zum Beispiel Natriumlactamat angereichertem Polyamid bestehen. Sie kann weiter aus einem mit alkalisch reagierenden Substanzen gefülltem Polyamid bestehen. Darüber hinaus kann die Innenschicht aus einem Polymeren, wie einer peroxydisch polymeriten Vinylverbxndung, beispielsweise Polymethacrylat oder einem Polymeren auf Urethanbasis oder einem Elastomeren auf Kautschukbasis aufgebaut sein.

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Die äußere tragende Wandschicht der Behälter oder Rohre besteht nach dem weiteren Merkmal der Erfindung aus Polyamid im aufgeschäumten und/oder vernetzten Zustand und/oder mit einer Faserverstärkung, welche in der Polyamidschicht oder zwischen zwei Polyamidschichten eingebettet ist. Diese Faserverstärkung kann in an sich bekannter Weise aus Glasfasern, Asbest, Polytetrafluorethylen oder Metallfasern bestehen.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Behälter oder Rohre erfolgt in an sich bekannter Weise derart, daß in eine beheizte Form, welche sich für die Erzeugung von Behältern durch Rotation um zwei Achsen (Rotationsgußverfahren) und von Rohren um die Längsachse bewegt, für die Bildung der äußeren Wandschicht zunächst ein Massestrom aus aktiviertem und katalysiertem Caprolactam eingefüllt wird, wobei dessen Polymerisation erfolgt. Anschließend wird auf die gebildete Schicht zur Erzeugung der Innenwand ein zweiter Massestrom in die sich bewegende Form eingeleitet, der aus Caprolactam mit den oben aufgeführten, dem. Schutz gegen Hydrolyse oder der geforderten, anders gearteten Resistenz dienenden Bestand teilen besteht. Dabei wird die Oberfläche der zuerst gebildeten Schicht entweder angelöst oder vor dem Einbringen des Innenliners durch Behandeln mit geeigneten Lösungsmitteln oder speziellen Primern vorbereitet, so daß eine fest Verbindung bewirkt wird.

Zur Verstärkung der Außenschicht wird zweckmäßig vor oder nach dem Einfüllen des ersten Caprolactam-Massestromes ein Fasergewebe in die Form eingelegt.

Beispiel 1

beschreibt die Herstellung eines Heizöllagerbehälters nach dem im Prinzip bekannten zweiachsigen Rotationsgußverfahren , dessen äußere Schicht aus einem anionisch polymerisierten

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Caprolactam und dessen Innenschicht ebenfalls aus Polyamid mit einem zur Innenoberfläche steigenden Gehalt an hochmolekularem Polyaethylen besteht.

Eine doppelwandige ölbeheizte Form wird auf ca. I70⁰ C aufgeheizt und dann eine genau dosierte Menge - entsprechend der gewünschten Wandstärke - reaktionsfähiger Caprolactamschmelze innerhalb weniger Sekunden in die Form eingebracht und die Form wieder in Rotation versetzt. Nach einer Polymerisationszeit von etwa zwei Minuten wird eine 2. Menge fc reaktionsfähiger Caprolactamschmelze in der das hochmolekulare Polyaethylen dispergiert ist, eingebracht und die Rotation fortgesetzt.

Die Polymerisation wird unter gleichzeitiger Erhöhung der Formtemperatur auf l8O° C beendet.

Nach Einsetzen des Polymerisations- und Kristallisations-Schrumpfes kann der Hohlkörper entformt werden.

Beispiel 2

fc Herstellung eines Hohlkörpers analog Beispiel 1 in der Weise, daß nach Aufbau der tragenden Außenschicht aus Polyamid für die Ausbildung des Innenliners eine reaktionsfähige Caprolactamschmelze mit 10$ feinkörnigem Magnesiumoxyd, das in der Schmelze dispergiert ist, eingefüllt wird.

Beispiel

beschreibt die Herstellung eines mehrschichtigen Kunststoff rohres, dessen tragende Schicht aus einem anionisch polymerisiertem Polycaprolactam, der Innenliner aus PVC besteht.

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Einer auf l6o° C vorgeheizten Schleuderform wird eine dosierte Menge reaktionsfähiger Caprolactamschmelze aufgegeben und ein Polyamidrohr nach dem im Prinzip bekannten Schleuderverfahren hergestellt. Nach einer Polymerisationszeit von etwa 5 bis 7 Minuten wird eine PVC-Dispersion, gegebenenfalls eine handelsübliche Dispersion mit Weichmacher, in dosierter Menge eingebracht. Durch die Massetemperatür des frisch polymerisierten Caprolactams, die etwa zwischen 170 und 200° C liegt, beginnt die PVC« Dispersion zu gelieren bzw. das Lösungsmittel zu verdampfen. Zum Ausgelieren bedarf es teilweise je nach Dispersionsart Temperaturen von über 200° C. In diesem Fall wird der angelierte Innenliner durch Einblasen heißer Innertgase ausgehärtet. Nach einer Abkühlzeit von 10 bis I5 Minuten wird das Rohr entformt.

- Patentansprüche -

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Claims

Patentansprüche

Behälter oder Rohre aus Kunststoff zum Lagern bzw. zum Transport von Flüssigkeiten, Pasten oder rieselfähigen Schüttgütern

Behälter oder Rohre aus Kunststoff zum Lagern oder Transport von Pasten, rieselfähigen Schüttgütern oder Flüssigkeiten, insbesondere Heizöl, die eine saure, hydrolysierende Flüssigkeitsphase enthalten,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Behälter- oder Rohrwand aus mindestens zwei miteinander verbundenen Kunststoffschichten besteht, von denen die äußere Schicht eine zur Erzielung der vorgeschriebenen Tragfähigkeit ausreichende Festigkeit aufweist und aus einem anionisch polymerisieren Polylactam gebildet ist und die innere, in Berührung mit der Flüssigkeit stehende Schicht aus einem hydrolysebeständigen Kunststoff besteht.
2. Behälter oder Rohre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kunststoffschicht aus durch eine anionische Polymerisation von Caprolactam erzeugtem Polyamid besteht, in welcher hochmolekulares Polyaethylen, vorzugsweise in ' einer Menge von 10 bis 9Oj2>, oder Polyfmurchlorkohlenwasserstoff, zum Beispiel Polytetrafl%raethylen oder ein anderes gegen Hydrolyse beständiges Polymer in feiner Verteilung eingebettet ist.
j5. Behälter oder Rohre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Wandschicht aus mit einem Alkali, zum Beispiel Alkalilactamat, angereichertem Polyamid besteht.
4·. Behälter oder Rohre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschicht aus mit einem Erdalkali, zum Beispiel Natriumlactamat angereichertem Polyamid besteht.

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5. Behälter oder Rohre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschicht aus einem Polymeren, zum Beispiel einer peroxydisch polymerisierten Vinylverbindung, zum Beispiel
Polymethacrylat, oder einem Polymeren auf Uretharibasis oder
einem Elastomeren auf Kautschukbasis gebildet ist»

.6. Behälter oder Rohre nach den Ansprüchen 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet, daß die äußere, tragende Wandschicht aus Polyamid in aufgeschäumtem und/oder vernetztem Zustand und / oder mit einer Faserverstärkung besteht, welche in der Polyamidschicht oder zwischen zwei Polyamidschichten eingebettet ist.

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