Digitale Schaltungsanordnung für eine Erosionsmaschine
Die Erfindung betrifft eine digitale Schaltungsanordnung für eine Erosionsmaschine zum Steuern einer relativen Bewegung
zwischen einem Werkstück und einer Drahtelektrode durch Eingabe von auf einem Informationsträger gespeicherten
Daten, welche in einem Stromkreis in die von der Achse der Drahtelektrode definierte Bahnkurve unter Berücksichtigung
des Durchmessers der Drahtelektrode und der Breite des Arbeitsspaltes umgerechnet werden.
Bei den bekannten, programmgesteuerten Elektroerosionsmaschinen
wird entweder eine Formelektrode oder eine Drahtelektrode verwendet. Auf einem Informationsträger, der ein
Lochstreifen sein kann, sind die Daten der mit der Elektrode herzustellenden Werkstückfiguren in bekannter Weise
aufgezeichnet. Eine elektrische Schaltungsanordnung steuert anhand dieser Daten die Form- oder Drahtelektrode. Diese numerische
Steuerung wird hauptsächlich für das Führen einer Drahtelektrode verwendet. Da komplizierte Werkstückfiguren
wie z.B. Stanzwerkzeuge oder Zahnräder für die Uhrenindustrie, die optische Industrie und den Apparatebau mit
der Drahtelektrode hergestellt werden sollen, müssen ent-
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sprechend hohe Anforderungen an die numerische Steuerung gestellt werden. Dies gilt besonders für die Erschliessung
weiterer Anwendungsbereiche für die numerisch gesteuert·
Drahtelektrode. Mit den bekannten Steuersystemen können diese hohen Anforderungen nicht erfüllt werden, da ihre
Grundkonzeption nicht ohne Komplizierung der einzelnen Bauteile und Erhöhung der Herstellungskosten erweitert werden
kann.
Ein Zweck der Erfindung ist darin zu sehen, dass eine Grundkonzeption
der digitalen Steuerung im Baukastenprinzip geschaffen ist, deren einzelne Bauteile eine einfache Konstruktion
aufweisen und in der Herstellung billig sind, wobei Zusatzbauteile für spezielle erosive Probleme in der
Grundkonzeption mühelos und leicht eingesetzt bzw. eingeschaltet werden können. Hierbei handelt es sich nicht nur um
das konische "Schneiden" von Werkstücken, sondern auch um die Vereinfachung der Programmierung bei sich wiederholenden Bahnkurven
oder bei kongruenten Kurvenstücken, aus denen eine Bahnkurve zusammensetzbar ist.
Gemäes der Erfindung sollen nicht nur die Daten für die gewünschte
Werkstückfigur bzw. Werkstückkontur verwendet werden, welche auf die Drahtachsenbahn der Drahtelektrode umgerechnet
sind, sondern auch weitere Daten zur Steuerung der elektrischen Parameter (z.B. Strom, Spannung, Repetitionefrequenz,
Breite, Pause der Impulse und/oder doppelte Impulse bzw. Zündimpulse) an dem oder an den Erosionsgeneratoren und
zur Steuerung der Spülverhältnisse der dielektrischen Flüssigkeit verwendet werden.
Da bekanntlich die Arbeitsbedingungen während des erosiven
Bearbeitungsvorganges sich ändern infolge der unkontrollierten Veränderungen der Zustände im Arbeitsspalt, kann mit
einem weiteren Zusatz in der erfindungsgemässen Schaltungsanordnung
eine optimale Steuerung der relativen Bewegung
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zwischen der Drahtelektrodenachse und dem Werkstück unter Berücksichtigung der Zustände im Arbeitsspalt bewerkstelligt
werden.
Die Erfindung ist gekennzeichnet durch»
- einen Schaltungskreie , welcher Signale für die Bahnkurve
und für das Einstellen eines bestimmten Winkele zwischen der Achse der Drahtelektrode und der Oberfläche des Werkstückes
anhand der Daten des Informationsträgers erzeugt,
- mindestens einen Interpolator, welcher anhand der genannten Signale nach einem vorgegebenen Programm die Bahnkurve der
Achse der Drahtelektrode und ihre Winkelstellung errechnet und mittels eines Interpolationsverfahrene Steuersignale
auf Antriebsmotoren an mindestens einer Vorschubeinrichtung gibt,
- Rückwärtsspeichermittel, welche bei Auftreten einer Störung im Arbeitsspalt die Drahtelektrode eine bestimmte Strecke
auf der gleichen Bahnkurve zurückführen, und
- einen Stromkreis zum Uebertragen der Daten für die Winkeleinstellung,
die Steuerung der elektrischen Parameter an mindestens einem Erosionsgenerator und für die Steuerung
der Spülverhältnisse der dielektrischen Flüssigkeit im
Arbeitsspalt«
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung einen Teil der Vorschubeinrichtung,
welcher aus einem grossen und aus einem kleinen Kreuztisch besteht, sowie die Haltevorrichtung
der Drahtelektrode,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung eine andere Aueführungsform
der Vorschubeinrichtung mit zwei gleich grossen Kreuztischen,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung die beiden Drahtführungen der Haltevorrichtung zur Erläuterung der
Winkeleinstellung zwischen der Drahtelektrode und dem Werkstück,
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Fig. 4 eine mit der Drahtelektrode geschnittene Werkstückfigur, und
Pig. 5 in Blockdarstellung die digitale Schaltungaanordnung.
Da der konstruktive Aufbau einer ElektroerosionBmaschine allgemein
bekannt ist, wird hierauf nicht näher eingegangen.
Gemäss Pig. 1 ist der Kreuztisch 1 auf der Grundplatte 2 in
der Richtung der y-Koordinate verschiebbar angeordnet. Die Verschiebung erfolgt durch den Antriebsmotor 11, welcher mit
dem Ausgang der in Pig. 5 gezeigten Schaltungsanordnung ver-
W bunden ist. Der in der Richtung der x-Koordinate verschiebbare
Bewegungsteil 12 ist am Joch 13 angeordnet. Die Verschiebung erfolgt durch den Antriebsmotor 14, welcher mit
dem Ausgang der in Pig. 5 gezeigten Schaltungsanordnung verbunden ist. Der zweite Kreuztisch 2 ist am Teil 12 des ersten
Kreuztisches 1 befestigt und kann in den drei Koordinaten x^,
y·, , z-, verschoben werden. Der Einfachheit halber sind nur die
Antriebsmotoren 21, 22 für die Verschiebung in den Koordinaten xl' vl SezeiS^· ^ie Verschiebung in der z-Achse ist durch den
Pfeil z-, angedeutet. Am Teil 22 des zweiten, kleinen Kreuztisches
2 ist die Drahtführung 31 angebracht, welche oberhalb des Werkstückes 33 vorgesehen ist. Am Teil 12 des ersten,
^ grossen Kreuztisches 1 ist die andere Drahtführung 32 angebracht,
welche unterhalb des Werkstückes 33 vorgesehen ist. Das Werkstück 33 ist in bekannter Weise im Behälter
34 auf einer Unterlage 35 aufgespannt. Für die erosive Bearbeitung
des Werkstückes 33 ist in dem Behälter 34 eine dielektrische Flüssigkeit vorgesehen. Die Drahtelektrode
36 besteht bekanntlich aus einem Draht von 20 bis 100 m. Länge, welcher auf nicht gezeigten Spulen aufgewickelt bzw.
abgewickelt wird. Die Drahtelektrode bewegt sich bekanntlich während des erosiven Bearbeitungsvorganges in einer
Richtung und wird durch entsprechende Führungsrollen, welche in der Fig. 1 nur angedeutet sind, so geführt, daes die
Drahtelektrode zwischen den beiden Drahtführungen 31, 32
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gespannt ist und die gewünschte Figur "bzw. Kontur aus dem
Werkstück 33 herausschneidet. Die hierzu erforderlichen Bewegungen bewerkstelligen die Antriebsmotoren 11 und 14 des
ersten Kreuztisches. Die Drahtelektrode 36 bildet in dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel einen rechten Winkel zur Oberfläche
des Werkstückes. In dieser Stellung schneidet die Drahtelektrode z.B. zylinderförmige Flächen. In der Fig. 5
ist die digitale Schaltungsanordnung gezeigt, welche aufgrund der auf einem Informationsträger gespeicherten Daten
für die Bahnkurven, welche die Drahtelektrode abfahren soll, die Antriebsmotoren 11, 14 entsprechend steuert. Dies wird
später näher erläutert. Mit dem bis jetzt beschriebenen Beispiel können alle beliebigen Bahnkurven mit der Drahtelektrode
gefahren werden. Die Bahnkurven können auch erzeugt werden, wenn die Drahtelektrode 36 feststeht und das Werkstück 33
durch den Kreuztisch 1 bewegt wird. Es kommt also nur auf die relative Bewegung zwischen der Drahtelektrode und dem
Werkstück an. Daher gelten auch die Ausführungen über die Bewegung der Drahtelektrode bei feststehendem Werkstück in
gleicher Weise wie für die Bewegung des Werkstückes 33 bei feststehender Drahtelektrode. Mit dem beschriebenen Beispiel
können Jedoch keine schrägen Schnittflächen erzeugt werden, wie sie zeB. bei Kegelzahnrädern oder Stanzwerkzeugen verlangt
werden. Zu diesem Zwecke ist die Haltevorrichtung der Drahtelektrode 36 mit ihrer einen Drahtführung 31 an dem
zweiten, kleinen Kreuztisch angebracht. Durch entsprechendes Verschieben mittels der Antriebsmotoren 21, 22 in den Koordinaten
x-j^ und/oder y·, erfolgt eine Winkeleinstellung der
Drahtelektrode 36 zur Oberfläche des Werkstückes 33. Die Bewegungen zur gewünschten Winkeleinstellung werden aufgrund
von Daten, welche entweder auf dem Informationsspeicher eingespeichert sind, oder von Hand eingegeben werden können,
durch die Schaltungsanordnung in der Fig. 5 gesteuert. Dies wird später im Zusammenhang mit den Fig. 3 und 5 näher beschrieben.
Es ist auch ohne weiteres möglich, dass die Drahtelektrode 32 verschiebbar ist und die Drahtelektrode 31 fest-
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steht. Es können auch beide Elektroden gemeinsam verschiebbar sein. Die Verschiebung des zweiten kleinen Kreuztisches 2 in
der z-^-Koordinate ist dann zweckmässig, wenn der Abstand der
beiden Drahtführungen 31, 32 verändert werden soll. Dies wird* im Zusammenhang mit der Fig. 3 näher beschrieben. Mit des beschriebenen
Ausführungsbeispiel kann also jede beliebige Bahnkurve
erzeugt werden, wobei die Schnittflächen der aus dem Werkstück geschnittenen Figur bzw. Kontur konische Schnittflächen
hat. Der Winkel dieser koniechen Schnittflächen kann während der Erosion verändert werden, so dass Schnittflächen
mit veränderlicher Konizität entstehen.
In der Fig. 2 sind zwei grosse Kreuztische 15, 16 gezeigt.
Jeder dieser Kreuztische kann in den beiden Koordinaten χ und y verschoben werden. Wegen der besseren Verständlichkeit
sind die Antriebsmotoren am Kreuztisch 15 mit 11 und 14 und die Antriebsmotoren am Kreuztisch 16 mit
21 und 22 bezeichnet. Diese Antriebsmotoren sind mit den entsprechend nummerierten Ausgängen der Schaltungsanordnung
in Fig. 5 verbunden. Die Haltevorrichtung 3 für die Drahtelektrode 36 ist so angeordnet, dass die eine Drahtführung
31, welche oberhalb des Werkstückes 33 sich befindet, an dem in y-Richtung verschiebbaren Teil 17 des Kreuztisches
16 befestigt ist und die Drahtführung, welche unterhalb des Werkstückes 33 sich befindet, an dem in y-Richtung verachiebbaren
Teil 18 des Kreuztiaches 15 befestigt ist. Die Drahtführung 31 kann in z-Richtung verschoben werden. Die Verschiebung
kann entweder von Hand oder mit einem weiteren Antriebsmotor erfolgen. Die Steuerimpulse aus der Schaltungsanordnung
der Fig. 5 bewegen die Drahtelektrode in dem Aueführungsbeispiel der Fig. 2 in der Weise, dass beide Drahtführungen
31, 32 gleichsinnig sich verschieben. Eine relative Bewegung der beiden Drahtführungen zueinander findet
in diesem Falle nicht statt. In diesem Falle sind die Antriebsmotoren 11, 14, 21, 22 parallel an den Ausgängen 11,
der Schaltungsanordnung der Fig. 5 angeschlossen. Zur Erzeugung einer relativen Bewegung der beiden Drahtführungen 31,
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und somit zur Einstellung eines Winkels der Drahtelektrode zur Oberfläche des Werkstückes 33 sind die Antriebsmotoren
11, 14, 21, 22 parallel an den Anschlüssen 11, 14, 21, 22 der Schaltungsanordnung der Fig. 5 angeschlossen, so dass
die Antriebemotoren sowohl Steuersignale für die Bahnkurve als auch Steuersignale für die Konizität bzw. Winkeleinstellung
erhalten. Die Konizität kann auch in diesem Ausführungsbeispiel während des Erosionsvorganges geändert
werden, sofern solche Werkstückfiguren ausgeschnitten werden
sollen. Wie bereits erwähnt, werden die Daten für die Winkeleinstellung in die Schaltungsanordnung der Fig. 5
entweder von Hand oder vom Informationsträger eingegeben. Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 hat also die gleiche
Wirkungsweise wie das Ausführungsbeispiel der Fig. 1, unterscheidet sich jedoch nur im Konstruktiven.
Die Pig. 3 zeigt schematisch die beiden Drahtführungen 31f
der Haltevorrichtung 3 für die Drahtelektrode 36. Zwischen den beiden Drahtführungen ist das Werkstück 34 mit der Auflage
gezeigt. Von den Bewegungsrichtungen in den drei Koordinaten sind nur die x- und z-Koordinate dargestellt« Damit die Drahtelektrode
36 eine eindeutige Lagerung erhält, sind die Stifte 37 an den Draht führungen 31, 32 vorgesehen. In der i'ig. 3
ist die Verschiebung der Stifte 37 der Drahtführung 31 in der. i^-Koordinate gestrichelt dargestellt. Durch diese
x-j^-Verschiebung ändert sich der Winkel oc der Drahtelektrode
36 zur Oberfläche des Werkstücks 34 in gewünschter Weise. Eine Winkeländerung findet ebenfalls statt, wenn der Abstand
B, welcher auch als Rachenweite bezeichnet wird, durch Verschiebung der Drahtführung 31 in die z-Koordinate
vergröesert oder verkleinert wird. Es sei nun angenommen,
dass der Stift 37 aus der mittleren Position in die rechte Position bewegt, wodurch der Winkel α sich ändert. Durch
diese Winkeländerung ergibt sich zwangsläufig eine Aenderung der Bahnkurve auf der oberen Fläche und auf der
unteren Fläche des Werkstückes 34. Diese Aenderung der Bahnkurven ist natürlich nicht erwünscht. Daher wird ein
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theoretischer Schnittpunkt P z.B. an der unteren Werkettickflache
angenommen. Die Winkeländerung hat daher eo eu erfolgen,
dass die Drahtelektrode immer durch den theoretiechen
Schnittpunkt P geht. Dies ist besonders wichtig, wenn
während der Erosion der Winkel flt "der Konizität geändert
werden soll. Die in den Fig. 1 und 2 beschriebenen vielfältigen Verschiebungsmöglichkeiten der beiden Drahtführungen
31, 32 erlauben das Einhalten der Bedingung Bewegen der Drahtelektrode
auf der Bahnkurve dee theoretischen Drehpunktee P. Die Drahtelektrode beschreibt bei einer bestimmten Winkeleinstellung
auf der oberen und der unteren Fläche des Werkstückes zwei aequidistante Bahnkurven.
Zur Berücksichtigung des theoretischen Drehpunktes an der unteren Fläche des Werkstückes 34 ist der Abstand A
von Bedeutung, welcher die Strecke zwischen der unteren Werkstückfläche und dem Auflagepunkt der DrahteJ,ektrode
36 am Stift 37 des Drahtarmes 32 angibt. Bekanntlich verschiebt Bich bei einer Verstellung des Winkele cc dieser
Auflagepunkt zwischen der Drahtelektrode und dem Stift 37. Dieser Führungsfehler tritt auch auf, wenn statt der Stifte
37 eine andere Vorrichtung benutzt wird. Diese andere Anordnung kann z.B. ein Trichter sein, welcher kardanisch an den
Drahtführungen 31, 32 aufgehängt ist. Dieser Führungsfehler der Drahtführungen wird in der Schaltungsanordnung der Fig.
von Hand oder durch einen Informationsträger korrigiert. Die Rachenweite B beträgt z.B. 120 ram bis 50 mm je nach Werkstückhöhe.
Der Abstand A beträgt z.B. 15 mm. Wenn zwischen dem Werkstück 34 und der Auflage 35 eine Platte angeordnet
ist, muss die Dicke dieser Platte selbstverständlich berücksichtigt werden.
In der Fig. 4 ist eine Kontur 340 gezeigt, welche mit der Drahtelektrode entsprechend den eingegebenen Daten auf dem
Informationsträger aus dem Werkstück 34 geschnitten wurde. Es sei angenommen, dass die Schnittflächen dieser Kontur
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an einigen Stellen konisch sind, was wegen der einfacheren Darstellung nicht besonders gezeichnet ist. An dieser Pigur
soll erklärt werden, dass bei sich wiederholenden Schnittfiguren eine Vereinfachung der Programmierung der Schaltungeanordnung
der Pig. 3 in der Weise vorgenommen werden kann, dass das Koordinatenkreuz x, y gedreht wird. Diese Drehung
erfolgt nicht mit Hilfe der Kreuztische der Pig. I und 2,
sondern mit Hilfe eines besonderen Schaltungsteiles in der Anordnung der Pig. 5· Die Werkstückkontur 340 der Pig. 4
besteht aus drei gleichen Einzelkonturen, welche um jeweils 120° zueinander versetzt sind. Der Informationsträger braucht
daher nur die Daten für die Bahnkurve einer Einzelfigur zu enthalten. Der Befehl für die Drehung des Koordinatenkreuzes
x, y kann entweder von Hand oder durch denselben oder durch einen anderen Informationsträger in die Schaltungsanordnung
der Pig. 5 eingegeben werden. Gemäss Pig. 4 sind die Daten für die Bahnkurve der Einzelkontur von der Position 341
bis zur Position 342 auf den Informationsträger eingespeichert,
Die Drahtelektrode 36 fährt diese Einzelkontur ab. Bei der Position 342 erfolgt durch den besonderen Schaltungsteil
die Drehung des Koordinatenkreuzes um 120°. Wenn die Drahtelektrode 36 die Position 343 erreicht hat, erfolgt die
Drehung des Koordinatenkreuzes x, y um weitere 120°. Die Drehung des Koordinatenkreuzes x, y kann selbstverständlich
in jeder beliebigen Weise erfolgen, je nachdem welche Werkstückfigur
mit der Drahtelektrode 36 geschnitten werden soll. Durch diese Massnahme wird die Programmierung bei sich wiederholenden
Bahnkurven oder bei kongruenten Kurvenstücken, aus denen eine Bahnkurve zusammensetzbar ist, erzielt.
Im Folgenden wird die.digitale Schaltungsanordnung der Pig.
beschrieben. Auf einem Informationsträger, welcher als Lochstreifen oder als Magnetband ausgebildet sein kann,
sind in bekannter Weise die Daten gespeichert, welche die relative Bewegung zwischen der Drahtelektrode ^b und dem
Werkstück 34 steuern. Selbstverständlich können auch
Daten für andere Zwecke ge speichert .sein. Diebe t.is!;n~
deren Daten werden im Folgenden noch erwähnt. Es sei nun angenommen, dass als Informationsträger ein Lochstreifen
verwendet wird, dessen Daten bekanntlich blockweise von der Eingabe 100, welche im Ausführungsbeispiel
ein Lochstreifenleser ist, in den Pufferspeicher 102
eingelesen werden. Von diesem Pufferspeicher gelangen die Informationen in einen Umkodierer 103» welcher dann
vorgesehen werden muss, wenn die Informationen aus dem Lochstreifen digital umkodiert werden müssen. Die umkodierten
Informationen gelangen nun in den als Korrekturrechner ausgebildeten Stromkreis 104. Der Korrekturrechner
104 berechnet aus den vom Lochstreifenleser 101 eingegebenen charakteristischen Punkte der gewünschten Werkstückkontur
die entsprechenden charakteristischen Punkte der Bahn der Achse der Drahtelektrode 36. Dazu erhält er au3 der Handeingabe
107 die Werte des Durchmessers der Drahtelektrode 36 und der Breite des Arbeitsspaltes. Wenn erwünscht, können
diese Angaben über Drahtdurchmesser und Spaltbreite als zusätzliche
Information auf dem Lochstreifen gespeichert sein, so dass eine Handeingabe 107 nicht erforderlich ist. Diee
ist z.B. der Fall, wenn bei der Massenherstellung von gleichen Werkstückkonturen der Drahtdurchnesser und die
Spaltbreite vorgegeben sind. Die Auegangesignale des Korrekturrechners 104, welche die von der Achse der Drahtelektrode
36 wirklich gefahrene Bahnkurve angeben, gelangen nun auf den Konizitätsrechner 118, welcher den
Winkel ä zwischen der Drahtelektrode 36 und dem Werkstück 33 errechnet. Hierzu erhält er aus der Handeingabe 121 die
Daten für die Rachenweite B, welche sich nach der Dicke des Werkstückes richtet, den Abstand A und für den Winkel Ot
(Fig. 3). Die Werte B, A1Oc können auch als zusätzliche
Information auf den Lochstreifen gespeichert sein. Die Ausgangssignale des Konizitätsrechners 118 werden auf die
Interpolatoren 105 und 119 gegeben. Die Interpolatoren Bind gleich konstruiert. Jeder Interpolator errechnet anhand der
Auegangssignale in einem ersten Abschnitt nach einem vorge-
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gebenen Programm die Bahnkurve der Achse der Drahtelektrode
36 sowie den Winkel ος der gewünschten Konizität. Als vorgegebenes
Programm wird eine Gerade, ein Kreis, eine Ellipse, eine Parabel usw. bezeichnet. In dem vorgegebenen Programm
sind die charakteristischen Punkte der geometrischen Figuren eingespeichert. Je nachdem, welche Bahnkurve die Drahtelektrode
36 fahren soll, werden, die entsprechenden Kurvenstücke der einzelnen geometrischen Figuren zusammengesetzt. Dies
wird durch die Ausgangssignale aus dem Konizitätsrechner 318 bestimmt, welche z.B. für eine kreisförmige Bahnkurve aus dem
Anfangs-iEndpunkt, Radius und eventuell aus dem Winkel Λ der
Konizität bestehen können. Die hierdurch festgelegten Stücke der Bahnkurve werden in einem zweiten Abschnitt der Interpolatoren
mittels eines der bekannten Interpolationsverfahren als Steuersignale auf die Antriebsmotoren 11, 14, 21, 22 gegeben.
Die zu diesen Antriebsmotoren gehörenden Kreuztische sind in der Fig. 5 symbolisch als Blöcke 1, 16 und 2, 15 dar*
gestellt. Wie bekannt, arbeiten die Interpolatoren entweder nach der Festwertspeichermethode oder nach dem Suchschrittverfahren,
welches auch als Iterationsinterpolation bekannt ist, oder nach dem DDa-Verfähigen, das als Digital Differential
Analyzer bzw. als Näherungsverfahren bekannt ist. Aus diesem Grunde werden keine näheren Ausführungen zur Arbeitsweise des
zweiten Abschnittes der Interpolatoren mittels dieser Interpolationsverfahren gemacht. In jedem Interpolator 1051 119
sind Speichermittel vorgesehen, welche die charakteristischen Punkte der Bahnkurven aufgrund der Ausgangssignale dee Konizitätsrechners
118 speichern. Wenn gewünscht, können auf diese Weise ein Kurvenstück oder mehrere aufeinanderfolgende
Kurvenstücke, welche bekanntlich zu einer Bahnkurve zusammengesetzt werden, gespeichert werden. Diese Speicherung der
Kurvenstücke bzw. des Kurvenstückes erfolgt aus dem Zweck, dass bei Auftreten einer Störung oder eines Kurzschlusses im
Arbeitsspalt 111 das von der Drahtelektrode 36 zuletzt gefahrene Kurvenstück, dessen charakteristische Punkte im
Interpolator gespeichert sind, in rückwärtiger Reihenfolge
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interpoliert wird, so dass die Drahtelektrode 36 auf der
aus dem oder aus den Stücken zusammengesetzten Bahnkurvt zurückgeführt wird. Die Störung im Arbeitsspalt 111 wird durch
die Ueberwachungseinrichtung 110 festgestellt, weicht auf die einen Eingänge der Interpolatoren 105, 119 ein Störungeiignal
gibt. Dieses Störungesignal bewirkt, dass die Interpolatoren
keine weiteren Steuersignale auf die Antriebsmotoren 11, 14,
21, 22 geben. Die Drahtelektrode fährt daher nicht weiter, sondern bleibt auf ihrer Position stehen. Weiterhin bewirkt
das Steuersignal, dass die eingespeicherten charakteristischen Werte der Kurvenstücke, bzw. des Kurvenstückes, in rückwärtiger
Reihenfolge vom zweiten Abschnitt der Interpolatoren interpoliert werden. Die Steuersignale dieser rückwärtigen
Interpolation gelangen auf die Antriebsmotoren 11, 14, 21, 22, so dass die Drahtelektrode 36 die gleiche Bahnkurve aurückfährt.
Dieses Zurückfahren erfolgt so lange, bis die Ueberwachungseinrichtung 110 festgestellt hat, dass im Arbeitsspalt
111 die Störung bzw. der Kurzschluss behoben worden ist* Die Ueberwachungseinrichtung 110 gibt in diesem Falle ein
weiteres Signal auf einen Eingang der Interpolatoren 105, 119, so dass die Interpolatoren solche Steuersignale auf die Antriebsmotoren
geben können, wodurch die Drahtelektrode 36 wieder vorfährt, bis zu der Stelle, an welcher die Störung
stattgefunden hatte. Wenn alles im Arbeitsspalt in Ordnung ist, beginnt die Erosion an dieser Stelle, so dass die Drahtelektrode
weiter fortschreiten kann. Eine andere Ausführungeform der Rückwärtespeichermittel ist z#B. in der Fig. 5 gezeigt,
Dort ist jedem Interpolator 105, 119 ein Rückwärtsspeicher
108, 122 zugeordnet. Jeder Rückwärtsspeicher speichert die
interpolierten Steuersignale, welche, wie bereits erwähnt, auf die Antriebsmotoren gegeben werden. Wenn im Arbeitsspalt
111 eine Störung, wie z.B. ein Kurzschluss, durch die Ueberwachungseinrichtung 110 festgestellt wurde, wird die Ausgabe
der Steuersignale auf die Antriebsmotoren der Kreuztische gestoppt, so dass die Drahtelektrode auf ihrer Position stehen
bleibt. Wie bereits erwähnt, erfolgt dieses durch ein Störunge-
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signal aus der Ueberwachungseinrichtung 110 auf einen Eingang der Interpolatoren. Das gleiche Störungssignal der Ueberwachungseinrichtung
110 gelangt aber auch auf die Eingänge der Rückwärtsspeicher 108, 122 und bewirkt, dass die zuletzt
eingespeicherten Steuersignale in rückwärtiger Reihenfolge auf die Antriebsmotoren 11, 14, 21, 22 der Kreuztische gegeben
werden. Hierdurch fährt die Drahtelektrode 36 ein oder mehrere Kurvenstücke zurück. Es hängt von der Kapazität
dieser Rückwärtsspeicher ab, wie gross die Strecke der zurückgefahrenen Bahnkurve sein kann. Normalerweise haben solche
Rückwärtsspeicher eine begrenzte Kapazität von z.B. 500 bis 1000 Steuersignalen, welche auch als "Schritte" bezeichnet
werden. Diese Schritte, welche die Antriebsmotoren ausführen, stellen eine Strecke von ein bis drei Millimeter dar, auf
welcher die Drahtelektrode 36 zurückfahren kann. Die Kapazität der Rückwärtsspeicher kann selbstverständlich kleiner oder
grosser sein. Wenn im Arbeitsspalt 111 alles in Ordnung ist, gibt die Ueberwachungseinrichtung 110 ein weiteres Signal auf
die Interpolatoren und auf die Rückwärtsspeicher, so dass die Drahtelektrode bis zur Position vorfährt, wo die Störung
stattgefunden hat und nach Wiederaufnahme der Erosion weitervorrückt.
Die im letzten Absatz beschriebenen Rückwärtsspeichermittel können also entweder in den Interpolatoren angeordnet sein
oder als Rückwärtsspeicher den einzelnen Interpolatoren zugeordnet sein. Die unterschiedlichen Merkmale der beiden
Ausführungsformen liegen darin, dass bei der Anordnung in
den Interpolatoren die charakteristischen Punkte der Bahnkurve gespeichert werden und hiervon die Schritte bzWo die
Steuerimpulse der gesamten rückzuführenden Bahnkurve berechnet werden, und dass der gesonderte Rückwärtsspeicher
die einzelnen Schritte bzw. Steuerimpulse der gesamten rückzuführenden Bahnkurve speichert. Die Kapazität des
Rückwärtsspeichers muss für eine bestimmte Strecke der "Rückwartabahnkurve" wesentlich grosser sein als bei der
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"Rückwärts-Interpolation". Der Rückwärtespeicher wird daher
in den Fällen eingesetzt, in welchen nur einige Schritte der Antriebsmotoren zur Rückführung der Drahtelektrode 36 notwendig
sind. Daher ist der Einsatz des Rückwärtsapeichere
als wirtschaftlich zu bezeichnen. Beim "Bückwärts-Interpolieren"
ist die Länge der "Rückwärtsbahnkurve11 praktisch unbegrenzt. Wenn in der Fig. 5 nur die Rückwärtsepeioher
108, 122 eingezeichnet sind, so wird darauf hingewiesen, dass das "Rückwärts-Interpolieren" ebenfalls im Sinne der
Erfindung liegt.
Zur Steuerung der bisher beschriebenen Vorgänge in der Schaltungsanordnung der Fig. 5 ist der Rechentaktgenerator
113 vorgesehen. Aus Gründen der Vereinfachung sind die Einflusslinien
in der Fig. 5 nicht eingezeichnet worden. Der Rechentaktgenerator erhält aus dem Lochstreifenleser 100
über den Pufferspeicher 102 die für die Steuerung wichtigen Daten wie z.B. "Positionieren der Drahtelektrode an den
Schnittanfang", "Programmanfang", "Programmende", "Unterbrechung",
und Angaben über die Interpolationsart usw. Diese Zusatzinformation aus dem Lochstreifen, welche auch auf
den symbolisch gezeigten Erosionsgenerator 114 gegeben werden, können durch die Handeingabe 112 geändert werden.
Die zusätzlichen Informationen wie Durchmesser der'Drahtelektrode
36, Breite des Arbeitsspaltee 111, Rachenweite B,
Abstand A, Winkel cc, Einstellen oder Aendern der elektrischen
Parameter an aem oder an den Erosionsgeneratoren 114, können, wie bereits erwähnt, auf dem Informationsträger gespeichert
sein. In diesem Falle ist eine Schaltungsanordnung 116 vorgesehen, welche aus dem Pufferspeicher 102 die
zusätzlichen Informationen erhält und an den Korrekturrechner 104, den Konizitätsrechner 118, die Erosionsgeneratoren
114 und die Ueberwachungseinrichtung 110 gibt. Wenn auf dem Informationsträger Daten für die Veränderung der Spülverhältnisse
der dielektrischen Flüssigkeit in dem Arbeits-
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spalt 111 vorgesehen sind, gelangen diese Informationen
über die Anordnung 116 auf ein entsprechendes Gerät, welches symbolisch im Block 114 ebenfalls untergebracht sein soll.
Die früher beschriebenen Handeingaben 107, 112, 121 können durch die Anordnung 116 ganz oder teilweise ersetzt bew.
ergänzt werden.
Die Ueberwachungseinrichtung 110 ist mit ihrem einen Eingang
am Arbeitsspalt 111 angeschlossen und ermittelt die jeweiligen Zustände im Arbeitsspalt anhand der Spannung oder des
Stromes oder der Frequenz. Diese Ueberwachungseinrichtung gibt entsprechende Steuerimpulse an die Interpolatoren 105,
119 zur Steuerung der Vorschubgeschwindigkeit der Drahtelektrode 56. Die Ueberwachungseinrichtung beeinflusst auch
die elektrischen Parameter, z.B. Strom, Spannung, Repetitionsfrequenz,
Breite, Pause der Impulse und/oder doppelte Impulse bzw. Zündimpulse, an den oder an die Erosionsgeneratoren
114. Me Spülverhältnisse werden ebenfalls von der Ueberwachungseinrichtung beeinflusst. Mit der Handeingabe
115 kann die Ueberwachungseinrichtung 110 ergänzt werden.
In der Verbindungslinie zwischen dem Korrekturrechnar 104
und dem Konizitätsrechner 118 ist ein Stromkreis 117 vorgesehen, welcher die charakteristischen Daten eines Kurvenstückes
bzw. einer Einzelkontur (Fig. 4) in die des um einen bestimmten Winkel gedrehten KurvenstückeB umrechnet.
Dieser Vorgang kann entsprechend einer Lochstreifeneingabe mehrfach wiederholt werden. Hierdurch wird die Programmierung
von Kurven stark vereinfacht. Die elektronische Teileinrichtung 117 ist zwischen den Punkten a und b der Verbindungslinie
gestrichelt dargestellt, was bedeuten soll, dass diese Teileinrichtung wahlweise in den Verbindungszug
einschaltbar ist. Die elektronische Teileinrichtung ist aus der Datenverarbeitungstechnik bekannt und braucht daher nicht
näher beschrieben zu werden.
Die Führung der Drahtelektrode in bestimmte Bahnkurven muss nicht nur nach karthesi3chen Koordinaten erfolgen. Es können
auch ohnr weiteres Polarkoordinaten verwendet werden,
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