DE2045571C3 - Verfahren zur Herstellung von beschichteten Glasfasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von beschichteten GlasfasernInfo
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- C03C25/12—General methods of coating; Devices therefor
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen bei der Herstellung von beschichteten Glasfasern.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Glasfasern, die mit thermoplastischen Materialien beschichtet
sind und die Verwendung derselben zur Herstellung von mit Glasfasern verstärkten thermoplastischen
Materialien. Glasfasern, die mit thermoplastischen Materialien beschichtet sind, werden im allgemeinen
dadurch hergestellt, daß man teilchenförmige thermoplastische Materialien mit Glasfasern trommelt,
um eine innige Mischung herzustellen. Diese Mischung wird dann zwecks Schmelzen des thermoplastischen
Materials erhitzt, so daß es an den Glasfasern haften bleibt. Es ist auch bekannt, endlose Glasrovings
und thermoplastisches Material in den Zufülltrichter eines Extruders einzuführen und das Gemisch
zu extrudieren, wodurch beschichtete Glasfasern entstehen.
Bei diesem Verfahrer, ist es nötig, die Glasfasern
mit einem Kupplungsmittel, welches die Haftung des Glases am thermoplastischen Material verbessert,
und auch mit einem schützenden Schlichtematerial zu beschichten. Es wird angenommen, daß diese
Kupplungsmittel und Schlichtemittel nötig sind, weil Staub und Schmutz sich auf den Gläsern ansammeln
und Feuchtigkeit auf der Oberfläche -ter Glasfasern
abgeschieden wird, welche die Haftung der Fasern an
ίο dem thermoplastischen Material verringern. Weiterhin
sollen diese Verunreinigungen auf der Oberfläche der Faser diese Fasern abreiben und somit das Aufbringen
einer Schutzschlichte nötig machen. Diese Kupplungsmittel und Schlichtemittel sind jedoch
teuer, und es wäre deshalb von Vorteil, wenn sie nicht nötig wären.
Gemäß der Erfindung wird nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von mit einer thermoplastischen
Masse überzogenen oder beschichteten Glasfasern
durch Extrudieren der Glasfasern und Hindurchführen derselben durch ein Bad aus geschmolzenem
thermoplastischem Material vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Glasfasern sofort
nach dem Extrudieren und ohne mit der umgebenden Atmosphäre in Berührung zu kommen, in
einen ein trockenes Inertgas enthaltenden, geschlossenen Behälter eingeführt und dort durch das Bad
des geschmolzenen thermoplastischen Materials hindurchgeführt werden.
Das inerte Gas sollte trocken sein, da, wie bereits erwähnt, jegliche Feuchtigkeit, die durch die Glasfaser
absorbiert wird, eine Verringerung der Haftung zwischen dem Glas und dem thermoplastischen Material
ergibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt insofern wirtschaftliche Vorteile als Kupplungsmittel und
Schlichtemittel nicht mehr enorderlich sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden mehrere einzelne Glasfasern gleichzeitig parallel extrudiert und dann
durch das Bad aus geschmolzenem thermoplastischem Material hindurchgeführt. Diese beschichteten Fasern
können dann gemeinsam aufgewickelt werden, um einen Strang aus beschichteten Glasfasern herzustellen.
Alternativ können die gemeinsam extrudierten Fasern gemeinsam gezogen werden, während sie
durch das Bad aus geschmolzenem thermoplastischem Material hindurchgeführt werden, so daß sie aus dem
Bad als zusammengesetzter Faserstrang oder als zusammengesetztes Faserbündel austreten, bei dem ein
Belag aus thermoplastischem Material um einen Teil der oder um alle einzelnen Fasern und auch um den
zusammengesetzten Strang oder das zusammengesetzte Bündel gelegt ist.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren ist besonders brauchbar zum Formen von
Gegenständen aus mit Glas verstärkten thermoplastischen Materialien. So kann die kontinuierlich beschichtete
Faser, die durch Hindurchführung der extrudierten Faser durch das Bad aus thermoplastischem
Material erhalten wird, in kurze Längen geschnitten werden, die dann für den Spritzguß dienen
können. Besonders geeignete Spritzgußgranalien können dadurch erhalten werden, daß man einen Strang
aus beschichteten Glasfasern schneidet. Alternativ können die beschichteten Fasern dazu verwendet
werden, Tafeln aus mit Glas verstärkten thermoplastischen Materialien herzustellen. Diese können da-
durch erhalten werden, daß man mehrere Stücke der beschichteten Faser oder Bündel von beschichteten
Fasern parallel zueinander legt und sie einem Druck und einer Temperatur über dem Schmelzpunkt des
thermoplastischen Materials aussetzt, so daß das thermoplastische Material fließt und eine kontinuierliche
Matrix um die Fasern bildet. Diese Tafeln können in einem absatzweisen Verfahren hergestellt werden,
wobei dann die Tafeln in zweckmäßiger Weise in einer Preßform angefertigt werden, oder die· Tafein
können in einem kontinuierlichen Verfahren in einem Kalander hergestellt werden, indem die Fasern
durch eine Reihi; von Druckrollen geführt werden. F.in weiteres Verfahren zur Herstellung von PreßgegenMünden
besteht darin, die beschichteten Fasern auf ein laufendes Band abzulegen und anschließend
das Band /wischen erhitzten Quetschrollen hindurchzufuhren. Die beschichtete Faser kann geschnitten
wer J .η, und die dabei erhaltenen Teilchen können
auf das Band gelegt oder kontinuierlich Seite an Seite aus ,tnem hin- und hergehenden kopf abgelegt werden.
liiiendein thermoplastisches Material kann als
Fm mmasse beim vorliegenden Verfahren verwendet
wei-'.len. Beispiele für geeignete thermoplastische
Materialien sind Polymere und Mischpolymere von Viüxlchlorid, Polymere und Mischpolymere von
\-()!-jfinen, wie z.B. Äthylen, Propylen, Buten und 4-Methylpenten-l, Polymere und Mischpolymere
von Styrol, insbesondere Mischpolymere mit Acrylnilii!
und Butadien, Polymere und Mischpolymere von Butadien und Polymere und Mischpolymere von
Mi'.hylmethacrylat, Polymere und Mischpolymere vuii Formaldehyd, und Polyamide, wie 7. B. die verschiedenen
Nylons. Das thermoplastische Material muß in dem Bad, durch das die Fasern hindurchlaufen,
in geschmolzenem Zustand gehalten werden. Das thermoplastische Material wird kontinuierlich
aus dem Bad auf den Glasfasern ausgetragen, und aus diesem Grunde wird .es bevorzugt, daß zur Ermöglichung
einer kontinuierten Betriebsweise geschmolzenes thermoplastisches Material kontinuicrlicn
dem Bad zugeführt wird, um die Menge im Bad weilgehend konstant zu halten. Das Bad sollte natürlich
erhitzt werden, um das thermoplastische Material im geschmolzenen Zustand zu halten.
Das geschmolzene thermoplastische Material sollte unter einer inerten Atmosphäre gehalten werden, so
daß es nicht oxydier', während es fortlaufend auf L.ncr erhöhten Temperatur gehalten wird. Es wirJ
bevorzugt, daß die Atmosphäre aus trockenem Stickstoff besteht und dadurch zugeführt wird, daß das
Bad an eine Quelle für trockenen Stickstoff angeschlossen wird, so daß, wenn etwas geschmolzenes
thermoplastisches Material aus dem Bad ausgetragen wird, weiterer Stickstoff eingeführt werden kann, und
daß in ähnlicher Weise, wenn weitere Zuführungen an thermoplastischem Material in das Bad eingeführt
werden, der anwesende Stickstoff verringert wird. Trockenes Argon ist ebenfalls ein geeignetes inertes
Gas.
Die Glasfaser sollte durch das Bad aus geschmolzenem thermoplastischem Material unmittelbar oder
kurz nach der Extrusion hindurchgeführt werden. Im allgemeinen wird bei der Herstellung von Glasfasern
Glas durch eine öffnung extrudiert und das Extrudat zur Herstellung einer Faser gezogen. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verläuft d Faser durch das geschmolzene
thermoplastisch! .Niaterial, nachdem s;c
auf den gewünschten Durchmesser heruntergezogen worden ist. Das Glas sollte nicht der Luft ausgesetzt
werden, bevor es durch das geschmolzene thermoplastische Material hindurchgeht, da jeder Luftzutritt zu
einer Schmutzansammlung auf der Oberfläche der Faser und/oder zu einer Feuchtigkeits- oder Gasabsorption
auf der Oberfläche der Faser führt. Demgemäß schützt die inerte Atmosphäre, die eine Oxydation
des geschmolzenen thermoplastischen Materials verhindert, auch die Glasfaser gegen Verunreinigung,
und deshalb sollte sie sich von der Oberseite des geschmolzenen thermoplastischen Materials bis zu der
öffnung erstrecken, durch die die Glasfaser extrudiert wird.
In zweckmäßiger Weise werden deshalb die beschichteten
Glasfasern der vorliegenden Erfindung dadurch hergestellt, d?' man das Glas durch eine
Platte mit mehreren Löchern hindurchschickt und hierauf die Fasern durch ein Bad aus geschmolzenem
thermoplastischem Material hindurchfühlt, aus dem sie als beschichtete Fasern oder als Stränge oder
Bündel von beschichteten Fasern herausgezogen werden, während sie zwischen der Platte und dem thermoplastischen
Material in einer inerten Atmosphäre gehalten werden.
Eine bevorzugte Vorrichtung, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet
werden kann, ist in der Zeichnung dargestellt.
In der dargestellten Vorrichtung wird geschmolzenes Glas 2 in einem Platintopf 1 gehalten. Der Topf
wird mit Hilfe eines kreisförmigen Erhitzers4 gehoi/i,
welcher Sich Uni uOfi Topf CTStrcCiit, 'JiTl ilO.!'.
Glas auf eine Temperatur über seinen Schmelzpunkt zu halten. Der Boden des Tapfs 1 besteht aus einer
Platte, die mit vier Löchern ausgerüstet ist, durch welche das geschmolzene Glas in Faserform hindurchfließt.
Das durch die Schmelze extrudierte Glas wird durch die Quetschrollen 8 heruntergezogen und
als Glasfaserbündel gesammelt
Die Glasfasern verlaufen vom Topf 1 durch den Polymerbehälter 3, wo sie durch ein Bad aus geschmolzenem
Polymer 10 hindurchgehen. Die Menge des geschmolzenen Polymers im Behälter3 wird
weitgehend konstant gehalten, indem Polymer mittels eines Extruders 5 in der gleichen Geschwindigkeit
eingeführt wird, mit der es vom Behälter als Belag auf die Glasfasern entnommen wild. Eine Leitfläche
6 ist im Polymerbehälter vorgesehen, welches die Glasfasern vom in den Behälter 3 extrudierten
Polymer schützt, so daß verhindert wird, daß die Fasern durch die Kraft des Polymerstroms beschädigt
werden. Der Behälter 3 wird durch einen kreisförmigen Erhitzer 11 erhitzt, der das Polymer im Behälter
im geschmolzenen Zustand hält. Die Glasfasern verlaufen durch das geschmolzene Polymer und verlassen
den Polymerbehälter durch eine öffnung, die an seinem unteren Ende vorhanden ist.
Die Glasfasern sind im Raum zwischen dem Boden des Pl&iintopfs 1 und der Oberseite des Polymerbehälters
3 durch eine Asbesthülse 9 umgeben. Die Hülse 9 ist derart befestigt, daß ein leichter Abstand
zwischen der Oberseite der Hülse und dem Boden des Topfs besteht. Auf diese Weise kann trockenes
inertes Gas, wie z. B. Stickstoff oder Argon, durch das Rohr 7 auf die Oberseite des geschmolzenen Polymers
geführt werden, worauf es dann zwischen dem
Topf 1 und der Hülse 9 ausströmt. Auf diese Weise wird verhindert, daß die Glasfasern zwischen ihrer
Herstellung und ihrem Durchgang durch das Polymer der Atmosphäre ausgesetzt werden.
Die Erfindung wird nun an Hand des folgenden Beispiels näher erläutert.
Unter Verwendung der in der beigefügten Zeichnung dargestellten Vorrichtung wurde geschmolzenes
Glas im Platintopf auf 13000C gehalten und in Form
von vier einzelnen Glasfasern durch die ÖfTnungen am Boden des Topfs mit einer Geschwindigkeit zwischen
30 und 45 m/Min, ausgepreßt. Die Glasfasern wurden mit Hilfe eines Quetschrollenpaars durch ein
Bad aus geschmolzenem Polypropylen gezogen, das sich unmittelbar unter dem Topf befand und aul
220 C gehalten wurde, wobei eine Stickstoffatmosphäre
zwischen dem Polypropylen und dem Boder des Platintopfs aufrechterhalten wurde. Die austretenden
Fasern wurden als zusammengesetzter be schichteter Strang gesammelt, der einzelne bcschich
ίο tete Fasern enthielt. Der Strang wurde in kurze Lan
gen zerstoßen und ohne Schwierigkeit durch Spritz guß verformt. Die Gußstücke besaßen eine vorzüg
liehe mechanische Festigkeit.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Masse aus thermoplastischem Material, in die Glasfasern
eingebettet sind, indem eine Mehrzahl von Glasfasern extrudiert wird, die dann durch ein Bad
d;s geschmolzenen thermoplastischen Materials geleitet werden, worauf das mit dem Belag versehene
Fasermaterial einer Wärme- und Druckbehandlung unterworfen wird, so daß das thermoplastische
Material fließfähig wird, um die Fasern in die Masse des thermoplastischen Materials einzubetten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern in frisch hergestelltem Zustand und bevor sie der Luft der umgebenden Atmosphäre
ausgesetzt werden, in das geschmolzene thermo;)! istische Material geleitet werden, das
sich in einem geschlossenen Behälter befindet, in dem es mit einer Atmosphäre eines trocknen inerten
Gases bespült wird, um so eine Oxydation des thermoplastischen Materials zu verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die G'.asfasern nach dem Extrudieren gestreckt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckung der extrudierten Glasfasern erfolgt, während sie durch das Bad
des geschmolzenen thermoplastischen Materials hindurchgeführt werden., aus dem sie in Form
eines mit einem Belag versehenen aus Einzelfäden bestehenden Stranges.. uslreten.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das geschmolzene Material
ständig mit einer solchen Geschwindigkeit wieder aufgefüllt wird, daß die Menge an dem geschmolzenen
thermoplastischen Material in dem Bad im wesentlichen konstant bleibt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehr inertes Gas in den geschlossenen
Behälter eingeführt wird, wenn das thermoplastische Material aus dem Bad entfernt
wird, wobei die Menge an inertem Gas verringert wird, wenn eine weitere Zufuhr des geschmolzenen
Materials in das Bad erfolgt.
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