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Alkyl-1, N-(substit. -alkylen)-2-benzimidazolcarbamate Die neuartigen
Verbindungen der nachfolgenden Struktur sind als Fungizide und Milbenovizide ("mite
ovicides") nützlich:
Hierin bedeuten R Methyl oder Äthyl und A eine Methylen-, Äthylen- oder Vinylengruppe,
wie nachfolgend angegeben.
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Eine beispielhafte Art dieser Klasse ist Methy1-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1E-1,3-diazepino5,2-a7benzimidazol-1-carboxylat.
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Verschiedene Benzimidazolcarbamate besitzen, wie gefunden wurde, hervorragende
fungizide Wirksamkeit. Beispiele für solche Verbindungen finden sich in den USA-Patentschriften
2 933 502 und 2 933 504 sowie in der französischen Patentschrift 1 523 597.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Gruppe von Alkyl-1,N-(substit.-alkylen)-2-benzimidazolcarbamaten
und Verfahren zur Verwendung dieser Verbindungen zu dem Zwecke, den durch Pilze
und Milben an Pflanzen und unbelebtem organischen Material verursachten Schaden
zu verhüten oder absuschwächen.
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Fungus mycelia werden durch die Anwesenheit von einer oder mehreren
der Verbindungen abgetötet oder an der Weiterentwicklung gehindert, d. h., die Verbindungen
wirken fungizid oder fungistatisch.
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EB wurde gefunden, dass hervorragende fungizide und milbenotiazide
Wirksamkeit dadurch erreicht werden kann, dass auf den Ort der Infektion und/oder
des Befall es die durch die folgende Formel dargestellten Verbindungen aufgebracht
werden: Formel I
Hierbei bedeuten R Methyl oder Methyl; und A Methylen; Methylen,
das einen oder zwei Substituenten aus der Gruppe Methyl, Chlor oder Brom tragt;
Äthylen ;, Xthlylen, das einen oder zwei Substituenten aus der Gruppe Methyl, Chlor,
Brom oder ein Methylen trägt; Xinylen; Vinylen, das Methyl, Chlor oder Brom als
Substituenten tragt; oder o-Phenylen.
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Unter den Verbindungen, die unter die Formel I fallen, werden wegen
der grösseren relativen Leichtigkeit der Herstellung und der höheren biologischen
Wirksamkeit diejenigen Verbindungen bevorzugt, bei denen R Methyl bedeutet.
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Am meisten bevorzugt sind die folgenden Verbindungen: Methyl-2,-3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
; Methyl-5,13-dihydro-5,13-dioxo-6H-benzimidazo[1,2-b][2,4]benzodiazepin-6-carboxylat.
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Die erfindungsgemässen Verbindungen, die durch die Formel I dargestellt
werden, können durch die Umsetzung eines zweibasischen Sauredi chlorids (II) mit
einem Alkyl- 2-b enzimi dazolcarbamat (III), wie unten gezeigt, hergestellt werden:
Bierbei bedeuten: R Methyl oder Äthyl; und A Methylen; Methylen,
das einen oder zwei Substituenten aus der Gruppe Methyl, Chlor und Brom trägt; Äthylen;
Methylen, das einen oder zwei Substituenten aus der Gruppe Methyl, Chlor, Brom und
1 Methylen trägt; Vinylen; Vinylen, das Methyl, Chlor oder Brom als Substituenten
trägt; oder o-Phenylen.
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Die für die Herstellung der Verbindungen der Formel 1 gezeigte Umsetzung
wird vorzugsweise in Gegenwart eines geeigneten, zugesetzten Säureakzeptors, z.
B. von Natriumbicarbonat, ausgeführt, Die folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung
des allgemeinen Verfahrens zur Herstellung der erfindungegemässen Verbindungen.
Soweit nicht anders angegeben, sind alle Teile Gewichtsteile.
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B e i s p i e l 1 Herstellung von Methyl-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
Zu einer gerührten Mischung von 143 Teilen Methyl-2-benzimidatolcarbamat und 64
Teilen Natriumbicarbonat in 1000 Teilen Chloroform werden langsam 120 Teile Succinylchlorid
gegeben. Die Reaktionstemperatur wird während der Zugabe bei 25 bis 300 C gehalten.
Nachdem das Reaktionsgemisch übernacht bei Raumtemperatur gewährt worden ißt, wird
Wasser zugefügt, und das erhaltene Zweiphasen-System wird getrennt. Die organische
Schicht wird mit Natriumbicarbonatlösung gewaschen, über Wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, und das Chloroform
wird im Vakuum verdampft. Der erhaltene
Rückstand ist das Produkt, das aus Aceton auskristallisiert werden kann.
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Man erhält 43,1 Teile Methyl-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
als einen Feststoff (Fp. 178 bis 1820 C).
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Analse: berechnet für C13H11N3O4 : C 57,14 ; H 4,03; N 15,39 Analyse
: gefunden: C 57,44; H 3,86; N 15,39.
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B e i s p i e l 2 Herstellung von Methyl-5,13-dihydro-5,13-dioxo-6H-benzimidazo[1,2-b][2,4]benzodiazepin-6-carboxylat
Zu einer gerührten Mischung von 142 Teilen Methyl-2-benzimidazolcarbamat und 64
Teilen Hatriumbicarbonat in 1000 Teilen Chloroform werden langsam 160 Teile Phthaloylchlorid
gegeben.
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Das Reaktionsgemisch wird übernacht bei Raumtemperatur gerührt. Dann
wird Wasser zugefügt, und die beiden Schichten werden getrennt. Die Chloroformachicht
wird mit Wasser weiter gewashchen und über wasserfeiem Magnesiumsulfat getrocknet.
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Das Chloroform wird im Vakuum von der getrockneten Lösung abgedampft.
Der Rücketand, ein gelber Feststoff, ist das Produkt, das aus Äthylacetat auskristallisiert
werden kann. Man erhält 28,5 Teile Methyl-5,13-dihydro-5,13-dioxo-6H-benzimidazo[1,2-b][2,4]-benzodiazepin-6-carboxylat
als einen Feststoff (Fp. 166 bis 167° C).
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Analyse: berechnet für: C171111N3O4: C 63,55; H 3,42; N 13,09.
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Analyse: Gefunden: C 63,51; H 3,54; N 12,85.
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B e i s p i e l 3 Zu anderen Verbindungen, die gemäss den in den Beispielen
1 und 2 angegebenen allgemeinen Methoden hergestellt werden, gehorden: Struktur
Äthyl-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
Methyl-2,3,4,5-tetrahydro-3,4-dimethyl-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino-[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
Methyl-2,3,4,5-tetrahydro-4-methylen-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino-[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
Struktur
Methyl-3,4-dichlor-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino-[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
Methyl-3,4-dibrom-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino-[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
Methyl-3,4-dichlor-2,5-dihydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]-benzimidazol-1-carboxylat
Struktur
Methyl-3,4-dibrom-2,5-dihydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
Methyl-2,5-dihydro-3,4-dimethyl-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]-benzimidazol-1-carboxylat
Methyl-2,5-dihydro-2,S-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat Methyl-1,2,3,4-tetrahydro-2,4-dioxopyrimido[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
B
e i s p i e l 4 Herstellung von Methyl-1,2,3,4-tetrahydro-3,3-dimethyl-2,4-dioxopyrimido(1,2-α)benzimidazol-1-carboxylat
Zu einer gerührten Mischung.von 114 Teilen Nethyl-2-benzimidazolcarbamat und 165
Teilen Kaliumcarbonat in 1000 Teilen Chloroform werden langsam 100 Teile Dimethylmalonylchlorid
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird 72 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt und
dann filtriert. Das Filtrat wird mit Wasser und 5%igem Natriumbicarbonat gewaschen
und über wasserfreiem MagnesiumsuLfat getrocknet. Das Chloroform wird im Vakuum
von der getrockneten Lösung abgedampft. Der Rückstand erstarrt und ergibt beim Umkristallisieren
aus Cyclohexan 63 Teile Methyl-1,2,3,4-tetrahydro-3,3-dimethyl-2,4-dioxopyrimido(1,2-α)benzimidazol.-1-carboxylat
(Fp. 164 bis 1660 C).
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Wie früher erwähnt, wurde gefunden, dass die Verbindungen der Formel
I hervorragende fungizide und milbenvozide Wirkzamkeit aufweisen, wenn sie dazu
verwendet werden, den Pflanzen und unbelebten organischen Stoffen zugefügten Schaden
zu verhüten oder abzuschwächen. Unter einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung
Verfahren, die bei Anwendung im Zusammenhang mit den Verbindungen der Formel I zu
Fortschritten in der Milben und Pilzkontrolle führen, die von grosser praktischer
Bedeutung sind. In den nachfolgenden Abschnitten wird die Nützlichkeit der vorliegenden
Erfindung mehr im einzelnen beschrieben.
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Die erfinduagsgemäsaen Verbindungen kontrollieren eine grosse Vielfalt
von Pilzekrankungen des Blattwerks, der Früchte, der Stengel und Wurzeln von wachsenden
Pflanzen bohne Schaden für den Wirt. Früchte, Knollen, Zwiebeln, Wurzein, Samen
und andere
Pflanzenteile, die für Nahrungsmittel, Tierfutter oder
für andere Zwecke geerntet werden, werden gegen Verschlechterung durch Pilze während
der Verarbeitung, Verteilung und Lagerung geschützt. Samen, Knollen, Schnitte und
andere Stoffe für die Pflanzenfortpflanzung werden gegen einen Angriff durch Pilze
während der Handhabung und Lagerung wie auch im Boden nach dem Pflanzen geschützt.
Rolz, Gewebe, Faserplatten, Papier und andere industrielle Stoffe werden gegen unansehnliche
Flecken und zerstörenden Verfall, der durch Pilze verursacht wird, geschützt. Gepäck,
Schuhe, Brausenvorhänge, Teppiche, Hatten, Bekleidung und andere nützliche Eaushaltsgegenstände,
gemeinnützige oder industrielle Gegenstände werden gegen Fäulnis, Pilzflecken und
Schimmelbildung geschützt.
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Die vielen Pilze, gegen welche die erfindungsgemässen Verbinzungen
wirksam sind, können durch die folgende Aufzählung, die Jedoch nicht als begrenzend
angesehen werden soll, reprasentiert werden: Venturia inaequalis, der Apfelschorf
verursacht; Podosphaera leucotricha, der staubigen Schimmel auf gipfeln verursacht;
Uromyces phaseoli, der Bohnenrost verursacht; Cercospora apii, der frühen Meltau
auf Sellerie verursacht; Cercospora beticola, der Blattflecken auf Zuckerrüben verursacht;
Sclerotinia sclerotiorum, der Fäulnis von Gemüsepflanzen, wie Kopfsalat, Bohnen,
Karotten und Sellerie, verursacht; Colletotrichum spp., der Anthracnose von Früchten
und Gemüsen, wie Bohnen, Tomaten und Kaffee, verursacht; Septoria apii, der späten
Neltaü von Sellerie verursacht; Cercospora musae, der Sigotoka-Erkrenkung von Bananen
verursacht ; Piricularia sp., der Johnson-Flecken auf Bananen verursacht; Erysiphe
cichloracearum, der staubigen Schimmel auf Warzemmelonen und anderen Kürbis-Nutzpflanzen
verursacht; Penicillium digitatam, Phomopsis spp. und Diplodia natalsis, die Obstfäulnis
auf Citrusfrüchten verursachen; Ceratostomella ulmi, der die
holländische
Ulmenkrankheit verursacht; Sphaerotheca humuli, der staubigen ßchimmel auf Rosen
verursacht; Diplocarpon rosae, der schwarze Flecken auf Rosen verursacht ; Ramularia
sp., der Blattflecken auf Zierpflanzen verursacht; Botrytis cinerea, der blüten-
und Früchtefäulnis auf Zierpflanzen, Obstpflanzen und Gemüsepflanzen verursacht;
Uncinula necator, der staubigen Schinnel auf Weintrauben verursacht; Guignardia
bidwellii, der schwarze Weintraubenfäulnis verursacht; Melonconium fuligineum, der
weisse Fäulnis auf Weintrauben vrrursacht; Coccomycas hiemalis, der Kirschenblattflecken
verursacht ; Cytospera sp., der Brand bei Bäumen verursacht; Cladosporium carpophiium,
der Pfirsichschorf verursacht;' Fusicladium effusum, der Pocanschorf verursacht
; Erysiphe graminie, der staubigen Schimmel auf Getreidepflanzen verursacht; Monolinia
(Sclerotinia) laxa und M. fructicola, die braune Fäulnis von Steinobst, wie Pfirsichen,
Kirschen und Aprikosen, verursachen ; Pseudopenziza ribes, der Blattflecken auf
Stachelbeeren verursacht ; Piriculeria oryzae, der Reisbrand verursacht ; Puccinia
glumarum und P. coronata, die Blattrost bei Weizen, Hafer bzw. Gräsern verursachen;
Puccinia graminis tritici, der Stengelrcst bei Weizen verursacht; Claviceps purpurea,
der Mutterkorn bei Roggen und Gräsern verursacht; Aspergillus niger, der Baumwollaamenkapselfäulnis
wie auch Fäulnis nach Verletzungen bei vielen Pflanzengeweben verursacht; Aspergillus
flavus, der Schimmelwuchs bei Erdnüssen, wie auch anderen Nahrungsmitteln und Beldfrüchten
verursacht; Aspergillus terreus, der im Boden allgemein vorkommt und pflanzliches
Materials angreift; Tilletia caries und andere Tilletia-Arten, welche den gewöhnlichen
Weizenbrand verursachen; Ustilago tritici, Ustilago nigra, Ustilago avena (und andere
Ustilago-Arten), die lockeren Brand bei Weizen, Gerste bzw. Hafer verursachen; Urocystis
tritici und andere Urocystis-Arten, die lockeren Brand bei Weisen verursachen; Sphacelotheca
rorghi, der bedeckten Brand bei Sorghum verursacht; Ustilago hordei und Ustilago
kolleri, die bodeckten
Brand bei Gerste bzw. Hafer verursachen;
Pithomyces chartorum, der auf Rasen, Weiden und anderem Grasland vorkommt und von
dem bekannt ist, dass er mehrere sekundäre Wirkungen zeigt; Gloeodes pomigena, der
russige Flecken auf Äpfeln verursacht; Physaiospora obtusa, der schwarze Fäulnis
auf Äpfeln verursacht; Microthyriella rubi, der faulige Fliegenflecken auf äpfeln
verursacht; verschiedene Rhizoctonia-, Fusarium-und Verticillium-Arten, die im Boden
vorkommen und die Wur-.
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selen und andere unterirdische Teile sowie das Gefässystem einer Vielfalt
von Pflanzen angreifen; verschiedene Arten von Penicillium, die auf Gewebe, Faserplatten,
Lederwaren und Anstrichfarben gedeihen; Arten von Myrothecium, die Gegenstände,
wie Duschvorhänge, Teppiche, Matten und Kleidungsstücke angreifen.
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Die milbenovizide Wirkung der erfindungagemäss verwendeten Verbindungen
ermöglicht deren Verwendung zum Verhindern der Entwicklung schädlicher Milben oder
zur allmählichen Verringerug bereits bestehender Milbeakolonien.DDie Bewegung der
Milben ist beschränkt, Daher hängt die Vergrösserung einer Milbenkolonie oder das
Fortleben einer grossen Milbenkolonie an einer bestimmten Stelle weitgehend von
dem Ausbrüten der an dieser Stelle von den Milben gelegten Eier ab.
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Wenn diese Eier mit einer der erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen
behandelt oder auf eine Oberfläche gelegt werden, die eine solche Verbindung enthält,
entwickeln sich aus den Eiern keine lebenden Jungen. Die Eier lassen sich auch nicht
ausbrüten, wenn sie von einer weiblichen Milbe gelegt sind, die mit einer dieser
Verbindungen in Berührung gestanden hat, eine solche Verbindung mit der Nahrung
zu sich genommen hat oder Nahrung, wie Pflanzensäfte, zu sich genommen hat, die
eine dieaer Verbindungen enthält. Diese Störung des Ausbrütens der
Eier
verhindert die Vergrössung der Milbenkolonie über die zur Zeit der Behandlung bestehende
Grösse hinaus. Die ovizide Wirkung führt ferner auf Grund der hohen natürlichen
Sterblichkeit ausgewachsener Milben dazu, dass sich die Milben innehalb kurzer Zeit
weitgehend von einer von ihnen bereits befallenen Stelle entfernen lassen. Solange
die Verbindungen auf einer Oberfläche vorhanden sind, auf der sich Milben befinden,
oder solange die Verbindungen sich in der Nahrung der Milben befinden, können sich
keine neuen Milbenkolonien entwickeln.
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Viele Milbenarten, die Früchte, Feldfrüchte, Gemüsepflanzen und Zierpflanzen
unter verschiedenen Bedingungen schädigen, lassen sich durch die erfindungsgemäss
verwendeten Verbindungen bekämpfen. Dies bezieht sich z. 3. auf die folgenden Milbenarten
: Panonychus ulmi (suropäische rote Milbe) und Tetranychus telarius (Zweifleckenmilbe),
die gewöhnlich als "Obstmilben" bezeichnet werden ; diese Milben greifen viele laubbaumfrüchte,
wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Pfirsiche, an; Tetranychus atlanticus
( atlantische Milbe oder Erdbeemilbe), Tetranychus cinnabarinus (karminfarbene Spinnenmilbe)
und Tetranychus pacificus (pazifische ?tilbe); diese Milben greifen Baumwolle und
zahlreiche andere Nutzpflanzen an; Paratetranychus citri ( rote Citrusmilbe) und
andere, die Citrusfrüchte angreifen, Phyllocuptruta sleivora, die Citrusrost verursachen;
Bryobia preatiosa (Kleemilbe), die Klee, Luzerne und andere Nutzpflanzen angreift,
Phyllosoptruta oleivora, die Citrusrostiilbe; Aceria neocynodomi. die Gräser und
andere Pflanzen angreift, Typrophagus liatneri, ein gefährlicher Schädling für gelagerte
Nahrungsmittel und gezüchtete Pilze, sewie Lepidoglyphus destructor, eine Milbe,
die auf Lager befindliches Kentucky-Blaugras-Saatgut schädigt.
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Die erfindungzgemäss zu verwendenden Verbindungen treten in dLe Pflanzen
ein und bewagen sich frei im Inneren der Pflanzen,
d. h. sie sind
Systemwirkstoffe. Daher lassen sich sowohl Fungi als auch Milben bei Pflanzen in
Pflanzenteilen bekämpfen, die von dem Behandlungsort weit entfernt sind. In Anbetracht
dieser Aktivität lassen sich die Verbindungen auf Saatgut anwenden. Durch Behandlung
von Gurkensamen mit wenigen Gramm einer dieser Verbindungen je 50 kg Saatgut lassen
sich pulveriger Meltau (Erysiphe cichoracearam) und Spinnenmilben, wie Tetranychus
urticae, bei den sich daraus entwickelnden' Pflanzen für Zeiträume von mehr als
40 Tagen bekämpfen, Durch Aufbringen der Mittel auf den Boden kann man gewisse Lautkrankheiten
und Milben bei Pflanzen unterdrücken, die in dem behandelten Boden wachsen. Durch
Bespritzen oder Bestäuben von Laub und Pflanzenstämmen bzw. -stangeln erreicht man
Schutz gegen Fungi und Milben für andere Pflanzentsile, die nicht gespritzt worden
sind, und für neues Laub, das sich erst später entwickelt.
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Die Anwendung von Sys'temwirkstcffen bringt wichtige praktische Vorteile
mit sich. So führt die erfolgreiche Behandlung von Saatgut zu bedeutenden Ersparnissan
in den Kosten für die chemischen Stoffe und die Behandlung. Auch Bodenb'ehandlungen,
durch die die ganzen Pflanzen für längere Zeiträume geschützt werden, bedeuten ähnliche
Ersparnisse. Infolge der Verteilung der Verbindungen in der Pflanzen nach der Behandlung
des Laubs sind häufige Nachbehandlungen zum Schutz von schnell wachsendem Gewebe
nicht mehr erforderlich. Ferner werden Stoffe, die sich in der Pflanze befinden,
nicht mehr durch nachfolgenden Regen ausgewaschen. Durch die Bewegung oder Ortsveränderung
der Verbindung im Inneren der Pflanze werden diejenigen Pflanzenteile geschützt,
die von der ursprünglichen Sprizbehandlung nicht erfasst worden sind. Dies ist vorn
besonderer Bedentung für dicht wachsende Pflanzen, die dem Eindringen des Sprühnebels
Widerstand entgegensetzen, und auch rür hoch wachsende
Pflenzen,
wie Schattenbäume, bei denen die Spritzbehandlung nicht die Spitze erreicht.
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Ein weiteres wertvolles Merkmal dieser Verbindungen ist ihre Fähigkeit,
die Ausbreitung von Fungi zu ver'hindern oder die Fungi, die sich bereits in der
Pflanze festgesetzt haben, abzutöten, d. h. die Verbindungen wirken als Heilmittel.
Die Verbindungen brauchen daher erst angewendet zu werden, wenn sich Bedingungen
entwickelt haben, die zum tatsächlichen Beginn des Fungusbefalls führen. Dies bedeutet,
dass es unter Umständen möglich ist, auf die Behandlung der Nutzpflanze mit den
Verbindungen während ihrer ganzen Lebensdauer zu verzichten. In anderen Fällen ist
nur ein Teil des vollen normalen Programms der Anwendung der Schädlingxbekämpfungsmittel
erforderlich.
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Daher ermöglichen Verbindungen, die als Systemwirkstoffe und Heilmittel
wirken, bedeutende Ersparnisse an Material- und Arbeitskosten. Eine weitere Ersparnis
wird dadurch erzielt, dass Fungi und Milben durch eine einzige Verbindung gleichzeitig
bekämpft werden.
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Die erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen schützen gegen die Schädigung
durch Fungi und/oder Milben, wenn sie nach den nachstehend beschriebenen Methoden
auf die richtige Stelle und in genügender Menge aufgebracht werden, um die gewünschte
fungizide und milbenovizide Wirkung auszuüben. Sie eignen sich besonders zum Schutz
von lebenden Pflanzen, wie Fruchtbäumen, Nussbäumen, Zierbäumen, Waldbäumen, Gempsepflanzen,
Garten pflanzen (einschliesslich von Zierpflanzen, kleinen Früchten und Beeren),
Faserpflanzen, Korn, Zuckerrohr, Zuckerrüben, Ananas, Futter- und Heupflanzen, Bohnen,
Erbsen, Sojabohnen, Erdrüssen, Kartoffeln, süssen Kartoffeln, Tabak, Hopfen, Rasengras
und Weidegras.
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Lebende Pflanzen können gegen Fungi und Milben geschützt werden, indem
man den Boden, in dem die Pflanzen wachsen, oder in dem sie nachträglich ausgesät
oder gepflanzt werden1 mit einer oder mehreren dieser Verbindungen behandelt, oder
indem man Saatgut, Enollen, Zwiebeln oder andere für die Fortpflanzung verantwortliche
Pflanzenteile vor dem Einpflanzen mit den Verbindungen behandelt, oder indem man
das Laub, die Stämme oder Stengel oder die Früchte der lebenden Pflanzen behandelt.
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Lebende Pflanzen können auch durch Eintauchen der Wurzel oder Einspritzen
der Verbindungen in die Wurzeln oder Stämme geschützt werden.
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Zur Bodenbehandlung werden Stäube, Körner, Pellets, Aufschlämungern
oder Lösungen verwendet. Vorzugsweise wird der Boden, in dem sich die Pflanzen befinden
oder wachsen sollen, mit den Verbindungen in Mengen von 0,01 bis 500 Teilen Je Million
Gewichtsteile des Bodens behandelt, in dem die Wurzeln vorhanden sind oder wacthsen
sollen. Bevorzugte Mengen liegen im Bereich von 0,1 bis 50 Teilen Je Million; Mengen
im Bereich von 0,25 bis 25 Teilen Je Million werden besonders bevorzugt.
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Bevorzugte Mengen ffir ctie Behardlung von Saatgut, Knollen, Zwiebeln
oder anderen für die Fortpflanzung vermtwortliches Pflanzenteilen liegen im Bereich
von 0,Ci3 bis 6000 g Wirkstoff je 50 kg Behandlungsgut. Bevorzugt werden Mengen
im Bereich von 0,3 bis 3000 g Wirkstoff, insbesondere im Bereich von 2,8 bis 1500
g Wirkstoff je 50 kg Behandlungsgut.
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Die Behandlung wird mit Stäuben, Aufschlämmungen oder Lösungen durchgeführt.
Solche Behandlungen schützen die behandelten Teile selbst gegen Schädigung durch
Fungi und/oder Milben und führen ausserdem zu einem langandauernden Schutz der siob
entwickelnden neuen Pflanzen gegen beide Arten von Schädlingen.
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Für die Behandlung von Laub, Stämmen und Früchten von lebenden Pflanzen
werden die Verbindungen in Mengen von 0,012 bis 60 kg Wirkstoff je ha angewandt.
Bevorzugt wird ein Bereich von 0,025 bis 30 kgzha, insbesondere von 0.05 bis 15
kg/ha. Die günstigste Menge innerhalb dieses Bereichs richtet sich nach einer Anzahl
von Variablen, die dem Fachmann bekannt sind. Zu diesen Variablen gehören die zu
bekämpfende Krankheit, die zu erwartenden Wetterbedingungen, die Art der Nutzpflanzen,
das Entwicklungsstadium der Nutzpflanzen und die Zeitspanne zwischen den Behandlungen.
Es kann erforderlich sein, Behandlungen mit Mengen in dem angegebenen Bereich ein-
oder mchrmals in Zeitspannen von 1 bis 60 Tagen zu wiederholen. Behandlungen erfolgen
mittels Stäuben, Aufschlämaungen oder Lösungen.
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Fär die Tauchbehandlung der Wurzeln von lebenden Pflanzen liegen die
bevorzugten Mengen im Bereich von 0,5 bis 18 000 g Wirkstoff Je 380 1 Wasser oder
eines sonstigen flüssigen Tragers. Bevorzugt wird ein Bereich von 4,5 bis 9000 g/380
l; besonders bevorzugt wird der Bereich von 45 bis 4500 g je 380 1.
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Fiir das EinspritZen in die Wurzeln oder Stämme von lebenden Pflenzen
werden Mengen im Bereich von 0,01 bis 10 000 Teilen je Million Teile Wasser oder
eines sonstigen flüssigen Trägers bevorzugt. Besonders bevorzugt werden Mengen von
0,1 bis 5000 Teilen Je Million, insbesondere von 1 bis 1000 Teilen jo Million.
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Durch Behandeln mit einer der erfindungsgemäse wirksamen Verbindungen
werden Pflanzenteile, wie Früchte, Knollen, Zwiebeln, Wurzeln und dergleichen, die
zu Nahrumgsmittel- oder Futterzwecken geerntet werden, gegen Fäulnis oder sonstige
Schädigung durch Fungi oder Milben bei der Verarbeitung, Verteilung und Lagerung
geschützt. Die so zu schützenden Pflanzenteile können
in ein flüssiges
Bad getaucht werden, das den Wirkstoff enthält, sie können mit einem feinteiligen
Präparat des Wirkstoffes bestäubt werden, sie können mit einem den Wirkstoff enthaltenden
Aerosol bespritzt oder besprüht werden, oder sie können in Umhüllungs- oder Packmaterial
eingehüllt werden, das mit dem Wirkstoff imprägniert ist.
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Wenn ein flüssiges Bad verwendet wird, kann dieses den Wirkstoff in
Mengen im Bereich von 1 biß 5000 Teilen je Million Gewichtsteile Flüssigkeit enthalten.
Ein bevorzugter Bereich für das Bad liegt zwischen 5 und 2500 Teilen je Million
ein besonders bevorzugter Bereich liegt zwischen 10 und 1000 Teilen je Million.
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Die Stäbe und die Umhüllungs- oder Packmaterialien, die für diese
Art der Anwendung der Mittel verwendet werden, enthalten 0,01 bis 10 % Wirkstoff.
Bevorzugt wird ein Bereich von 0,1 bis 5 %; am stärksten bevorzugt wird der Bereich
von 0,2 bis 2,5 %.
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Holz, Leder, Gewebe, Faserplatten, Papier und andere technische Erzeugnisse
organischer Natur können gegen Zersetzung oder Verfärbung durch Fungi und gegen
Milbenbefall geschützt werden, indem sie mit einer wirksamen Menge einer oder mehrerer
der erfindungsgemäse zu verwendenden Verbindungen überzogen oder getränkt werden
Der Überzung kann durch Tauchen, Bespritzen, Uberfluten, BesprEihen (z. 3. mit einem
Aerosol) oder. Bestäubten des zu schützenden Stoffes mit einem Mittel erzeugt werden,
das den Wirkstoff enthält. Die bevorzugten Wirkstoffmengen liegen im Bereich von
0,025 bis 95 Gew.% des zu schützenden Stoffes.
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Besonders bevorzugt werden Mengen im Bereich von 0,05 bia 50 Gew.%,
insbesondere von 0,1 bis 25 Ge'w.%.
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FGr das Tränken oder Einlagern der Verbindungen werden Wirkstoffmengen
im bereits von 0,001 bis 30 Gew.% des Fertigerzeugnisses bevorzugt. Besonders bevorzugt
werden Wirkstoffmengen im Bereich von 0,005 bis 15 Gew.%, insbesondere von 0,01
bis 7 Gew.% Auch Gepäckstücke, Schuhe, Duachenvorhänge, Teppiche, Matten, Kleidungsstücke
und andere Gebrauchsgegenstände werden' gegen Fäulnis, Fungusflecke, Schimmolbefall
und Milbenbefall durch die Wirkstoffe gemäss der Erfindung geschützt. Auch in diesem
Falle kann eine Oberflächenbehandlung oder eine Tiefenbehandlung durchgeführt werden.
Die Oberflächenbehandlung erfolgt durch Tauchen, Abwaschen, Aufsprühen, Aerosolbehandlung
oder Aufstäuben. Die Tiefenbchandlung erfolgt mit Tränklösungen. Mittel zum Besprühen,
Tauchen oder Waschen enthalten den Wirkstoff in Mengen von 10 bis 5000 Teilen je
Million. Flüssigkeiten für die Aerosolbehandlung und Stäube enthalten den Wirkstoff
in Menge von 0,1 bis 20 Gew.%. Trännlöswigen enthalten den Wirkstoff in solchen
Konzentrationen, dass er in Mengen von 5 bis 20 O00 Gewichtsteilen Je Million Teile
des zu schützenden Stoffes abgelagert wird.
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Die Schädigung von auf Lager befindlichen organischen'Produkten, wie
Korn, Saatgut, Knollen, Zwiebeln, Fleisch oder Tierfellen, durch Milben wird auf
ein Minimum verringert, indem man die Fussböden, Wände und sonstigen Teile der Lagerhäuser
oder G-S bäude mit einem oder mehreren der Wirkstoffe behandelt. Die Behandlung
erfolgt durch Bestäuben, Bespritzen oder Besprühen mit Aerosolen, wobei die bevorzugten
Mengen im Bereich von 0,05 bis 1000 g Wirkstoff je 93 m2 der von übermässigem Milbenbefall
freizuhaltenden Oberfläche betragen.
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Die erfindungagemass zu verwendenden Verbindungen eignen sich, wie
oben bemerkt, besonders für die Anwendung auf lebende
Pflanzen.
Die Behandlung von laub, Stämmen und Früchten von Pflanzen mit den Mitteln in den
oben angegebenen Mengen erfolgt im allgemeinen mit Hilfe von Spritzpräparaten, Stäuben
oder Aerosolen4 die die entsprechende Wirkstoffmenge enthalten.
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Zur Bekämpfung von Milben und Fungi, die normalerweise vorhanden'
sind, beginnt man oft mit der Behandlung, bevor das Problem tatsächlich auftritt,
und setzt die Behandlung nach einem bestimmten Plan fort. Eine soiche Behandlung
wird als Präventiv-oder Schutzbehandlung bezeichnet.
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Die Verbindungen können auch zur erfolgreichen Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten
verwendet werden, wenn die Pflanzen bereits von den Krankheiten befallen sind. Fungusmycele
innerhalb des Pflanzengewebes werden abgetötet. Diese Art der Behandlung wird als
Heil- oder Ausrottungsbehandlung bezeichnet und führt zu eraeblichen Ersparnissen.
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Die Heilbehandlung von Pflanzenkrankheiten mit den Verbindungen wird
verstärkt, wenn die behandelten Pflanzenteile für einen oder mehrere Zeiträume von
je 2 bis 12 Stunden nach der Behandlung mit dem Wirkstoff feucht gehalten werden.
Oft wird dies bereits durch das langsame Trocknen nach der ursprünglichen Spritzbehandlung
oder durch Regen, Nebel oder Tau erzielt.
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Unter anderen Umständen, wie in trockenen Jahreszeiten oder in Gewächshäusern,
müssen die Pflanzen, wenn man die besten Ergebnisse erzielen will, durch besondere
Massnehmen feucht gehalten werden.
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Wenn die erfindungsgemass zu verwendenden Verbindungen angewandt werden,
kann ihre Aktivität durch gewisse Hilfsmittel erhöht werden, die sich z. B. in dem
Wasser befinden, in dem die Benzimidazol-Fungizide dispergiert werden. Diese Hilfsmittel
können oberflächensktive Mittel, Öle, Netzmittel, Enzyme, Kohlehydrate
und
organische Säuren sein. Sie erhöhen die Wirkung auf Knollen, auf Laub, beim Eintauchen
von Wurzeln der lebenden Pflanzen, beim Einspritzen von Flüssigkeiten in die Wurzeln
oder Stämme der lebenden Pflanzen oder bei Gemischen zur Behandlung von Früchten,
Knollen, Zwiebeln, Wurzeln und dergleichen nach der Ernte.
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Oberflächenaktive Mittel, dis die Fungus- und Milbenbekämpfung durch
die erfindungegemäss zu verwendenden Verbindungen vèrbessern, sind z. 3. sulfonierte
und sulfatierte Amine und Amide, Diphenylsulfonatderivate, äthoxylierte Alkohole,
äthoxylierte Alkylphenole, äthoxylierte Fettsäuren, äthoxylierte Fettsäureester
und Oele, Polyäthylenoxid-Polypropylenoxidverbindungen, Alkylsulfonate, oberflächenaktive
Mittel auf der Basis von Fluorkohlenstoffverbindungen, Glycerinester, äthoxylierte
Alkoholsulfate, Glykolester, Isäthionate, sulfatierte äthoxylierte Alkylphenole,
Lanclinderivate, Lecithin und Lecithinderivate, Alkanolamide, Phosphorsäurederivate,
Monoglyceride und Derivate derselben, guartäre Ammoniumverbindungen, Sorbitan- und
Sorbitderivate, Sulfosuccinate, Alkoholsulfate, sulfatierte Fettsäureester, sulfatierte
und sulfonierte tAle und Fettsäuren, Alkylbenzolsulfonate, Imidazoline, Taurate,
äthoxylierte Mercaptane, äthoxylierte Amine und Amide, modifivierte Phthalsäure-Glycerin-Alkydharze
und ahaliche Stoffe',.
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Zu den Ölen gehören nicht-phytotxische aliphatische Spritzöle und
Triglyceride, mit oder ohne Emulgiermittel, um sie" in' Wasser dispergieren zu können.
Netzmittel, wie Glycarin oder Äthylenglykole, Enzyme, wie Bromelin, und Kohlehydrate,
wie Glucose, Lactose und Dextrose, sind ebenfalls verwendbar. Zu den verwendbaren
organischen Säuren gehören Glykolsäure und, Gluconsäure. DEr genaue Mechanismus,
auf Grund dessen diese Zusätze die Wirkung der erfindungagemässen Fungieide verbessern,
ist zwar nicht bekannt; die Wirkung ist jedoch, überraschend. Möglicherweise verbessern
diens Zusätze das Eindringen
der Pungicide in die Pflanze oder
deren Ortsveränderung in der Pflanze.
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Bevorzugte oberflächenaktive Mittel zur Verbesserung der fungiziden
und milbenoviziden Wirksamkeit der Verbindungen sind Produkte, wie DioctBlnatriumsulXosuccinate
("Aerosol" OT und "Aerosol" OT-B), Gemische aus aromatischen Sulfonaten und Äthylenoxidderivaten
("Agrimul" GM, "Agrimul" A-100, "Agrimul" N-100, "Emcol" H50A, "Emcol" H53), Polyoxyäthylen-Sorbitoleat-Laurat
("Atlox" 1045A), Natriumlaurylsulfat ("Duponol" ME), polyoxyäthylierte pflanzliche
Ole ("Emulphor" EL719), Lecithinderivate ("Emultex" R), saure komplexe Phosphorsäureester
("Gafac" RE-610, "Victawet"), aliphatische Amidalkylsulfonate ("Hyfoam" Base LL),
Oleinsäureester von Natriumisäthionat ("Igepon" AP78), Natrium-N-methyl-N-oleoyltaurat
("Igepon" T77), daß Natriumsalz von sulfoniertem Lauryl- und Myristylcolamed ("Intramine"
Y), der Oleinsäureester von Polyäthylenglykol 400 ("Nonisol" 210), Natriumdodecylbenzolsulfonat
("Sul-Fon-Ate" AA 10, "Ultrawet" K), Polyoxyäthylenäther von langkettigen Alkoholen
("Surfonic" LR 30, "Alfonic" 1012-6, "Brij" 30. "Tergitol" TMN), Äthylenoxid-Kondensationsprodukte
mit Kondensationsprodukten aus Propylenoxid. und Äthylendiamin ("Tetronic" 504),
Ester von mehrwertigen Alkoholen ("Trem" 014), modifizierte Phthalsäure-Glycorin-Alkydherze
("Triton" B 1956), quartäre Ammoniumsalze ("Zelec" DP), Kondensationsprodukte aus
Alkylphenol und Äthylenoxid ("Dowfax" 9N4, Dowfax" 9N10, "Hyonic" 9510, "Tergitols")
und dergleichen. Beispiele für andere oberflächenaktive Mittel der oben angegebenen
Klassen finden sich in "Detergents and Emulsifiers", 1968 Annual, herausgegeben
von der John W. McCutcheon Incorporated, 236 Mt. Kemble Avenue, Morristown, New
Jersey, V.St.A.
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Bevorzugte Öle sind z. B. Spritzöle, wie "Orchex" 796, das mit
"Triton"
X-45 emulgierbar gemacht worden ist, mit "Triton" X-114 emulgierbar gemachtes Ricinusöl,
mit "Triton" X-114 emulgierbar gemachtes Maisöl, "Volck Oil" Nr. 70, "Sunoco Oil"
Nr. 7E und ähnliche nicht-phytotoxische Spritzöle, pflanzlichen, tierischen oder
mineralischen Ursprungs.
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Die bevorzugten Konzentrationen dies er oberflächenaktiven Mittel
in Spritzmitteln liegen im Bereich von 10 bis 10 000 Teilen Je Million Teile Spritzflüssigkeit.
Besonders bevorzugt werden Mengen von 30 bis 3000 Teilen, insbesondere von iDO bis
1000 Teilen je Million Teile Spritzflüssigkeit.
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r:' Stäube betragen die bevorzugten Mengen an oberflächenaktiven Mitteln
100 bis 300 000 Teile je MIllion Teile des aufzubringenden Mittels. Bevorzugt werden
Mengen von 5000 bis 200 000 Teilen, insbesondere von 10 000 bis 100 obo Teilen je
Million.
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Die erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen sind Systemwirkstoffe.
Für solche Anwendungen auf oberirdi sche' Pflanzenteile, wie Laub, Stämme, Stengel
und Pr(ichte, erhöht das oberflächenaktive Mittel in dem Spritzmittel dessen Aktivität.
Die Konzentrationen der oberflächenaktiven Mittel sind in diesem Falle die gleichen
wie in den Spritzmitteln und Stäuben für die oben beschriebene Heilbehandlung. Die
Systemwirkung der Behandlung oberirdischer Pflanzenteile wird ferner daiurch erhöht,
dass die behandelten Oberflächen einmal oder mehrmals für je 2 bis 12 Stunden feucht
gehalten werden.
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Die Systembekämpfung von Milben und Fungi bei Pfiaen, kann auch durch
Behandlung von Saatgut, Knollen, Zwiebeln oder anderen für die Fortpflanzung verantwortlichen
Pflanzenteilen vor dem Einpflanzen sowie durch Behandlung des Bodens erfolgen, in
dem die zu schützenden Pflanzen sich befinden oder wachsen
sollen.
Die Behandlung der für die Fortpflanzung verantwortlichen Pflanzenteile vor dem
Pflanzen erfolgt durch Spritzen, Tauchen, Bestäuben oder Besprühen mit Aerosolen,
die eine oder mehrere der Vertindungen enthalten. Die Behandlung des Bodens erfolgt
durch Vermischen des Bodens mit dem Mittel vor den Pflanzen, durch Verteilung des
Mittels in der Furche zur Pflanzzeit, durch Anwendung in dem Umpflanzwasßer, durch
Einbringen in den Boden in Form eines Bandes oder einer Folie mit Hilfe von Spezialausrüstungen,
durch Einführen mittels des Bewässerungswassers oder durch Verteilen auf der Oberfläche
des Feldes.
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Erfindungsgemässe Mittel werden durch Vermischen einer erfindungsgemässen
Verbindung mit einer oder mehreren oberflächenaktiven Mitteln und/oder einem oder
mehreren inerten Verdunnungsmitteln augesetzt.
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Die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten oberflächenaktiven
Mittel können Netz-, Dispergier- oder Emulgiermittel sein.
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Sie können als Netzmittel ur benetzbare Pulver und Stäube, als Dispergiermittel
für benetzbare Pulver und Suspensionen und.
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als Emulgiermittel für emulgierbare Konzentrate wirken. Oberflächenaktive
Mittel erhöhen auch, wie früher erwähnt, die biologische Wirksamkeit t der erfindungsgemässen
Verbindungen.
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Solche oberflächenaktiven Mittel konnen solche anionischen, kationischen
und nichtionischen Mittel um£assen, wie sie bislang allgemein in Mitteln ähnlicher
Art zur Pflanzenkontrolle verwendet wurden. Geeignete oberflächenaktive Mittel werden
beispielaweise in "Detergents and Emulsifiers Annual - 1968", von John W. McCutcheon,
Inc. angegeben. Zu anderen oberflächen aktiven Mitteln, die von McCutcheon nicht
aufgefhhrt werden, aber auf Grund ihrer Schutzkolloidwirkung noch wirksame Dispergiermittel
sind, gehören Methylcellulose, Polyvinylalkohol,
Hydroxäthylcellulose
und Alkyl-substituierte Polyvinylpyrro lidone.
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Zu geeigneten oberflächenaktiven Mitteln *ur die Verwendung in den
erfindungsgemässen Massen gehören Polyäthylenglykolester mit Fett- und Kolophoniumsäuren,
Polyäthylenglykoläther mit Alkylphenolen oder mit langkettigen aliphatischen Alkoho-1
en, Polyäthylenglykoläther mit Sorbitanfettsäureestern und Polyoxyäthylenthioäther.
Zu anderen geeigneten oberflächenaktiven Mitteln gehören Amin-, Alkali- und Erdalkalisalze
von Alkylarylsulfonsäuren, Amin-, Alkali- und Erdalkalifettalkoholsulfate, Dialkylester
von Alkalimetallsulfosuccinaten, Fettsäureester von Amin-, Alkali- und Erdalkaliisäthionaten
und -tauraten, Amin-, Alkali- und Erdalkalisalze von Ligninsulfonsäuren, methylierte
oder hydroxyäthylierte Cellulose, Polyvinylalkohole, Alkyl-substituiertes Polyvinylpyrrolidon,
Amin-, Alkali- und Erdalkalisalze von polymerisierten Alkylnaphthalinsulfonsäuren
und langkettige quaternäre Ammonium-Verbindungen. Anionische und nichtionische oberflächenaktive
Mittel werden bevorzugt.
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Unter den bevorzugten Netzmitteln befinden sich Natriumalkylnapththalinsulfonate,
Natriumdioctylsulfosuccinat, Natriumdodecylbenzol sulfonat, Äthylenoxid-Kondensate
mit alkyli erten Phenolen, wie Octyl-, Nonyl- und Dodecyl-phenol-natriumlsurylsulfat
und Trimethylnonyl-polyäthylenglykole. Unter den bevorzugten Dispergiermitteln finden
sich Natrium-, Calcium- und Magnesiumligninsulfonate, niedrig-viscose Methylcellulose,
niedrig-viscoser Polyvinylalkohol, alkyliertes Polyvinylpyrrolidon, polymerisierte
Alkylnaphthalinsulfonate, Natrium-N-oleyl- oder N-Laurylisäthionate, Natrium-N-methyl-N-palmitoyltaurat
und Dodecylphenol-polyäthylenglykolester.
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Unter den bevorzugten Emulgiermitteln finden sich Äthylenoxid-Addukte
von Laurin-, Öl-, Palmitin- oder Stearinsäureestern von Sorbitan oder Sorbit, ,
Polyäthylenglykolester mit Laurin-, Öl-, Palmitin-, Stearin- oder Kolophoniumsäuren,
öllösliche Alkylarylsulfonate, öllösliche Polyoxyäthylenäther mit Octyl-, Monyl-
und Dodecylphenol, Polyoxyäthylen-Addukte von langkettigen Mercaptanen und Mischungen
dieser oberflächenaktiven Mittel.
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Erfindungsgemässe Mittel enthalten, wenn gewünscht, zusätzlich zu
oberflächenaktiven Mitteln feste oder flüssige Verdünnungemittel, um benetzbare
Pulver, Stäube, Körner oder smulgierbare Flüssigkeiten herzustellen.
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Der Druck, der von der sich ausbreitenden Weltbevölkerung ausgeht,
und das Bedürfnis nach wirtschaftlicheren landwirtschaftlichen Praktiken zusammen
baben dazu geführt, dass Getreide einschliesslich Mais früher geerntet werden. Häufig
wird das Korn ohne richtige Trocknung gelagert oder an Kornspeicherbstriebe verkauft.
Das Korn kann unter diesen Bedingungen ziemlich rasch vordorben, wobei sich Toxine
und andere Stoffe bilden, die bei der Verfütterung an Tiere sehr schädlich wirken
oder tödlich sind.
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Sichere und wirksame Futterzusatzstoffe, welche dem Verderben entgegenwirken,
sind somit von gzosser Bedeutung für die Landwirtschaft.
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Die erfindungsgemässen Verbindungen können zur Verhütung des Verderbens
von Tierfutter verwendet werden. Insbesondere ergeben eie, mit dem Futter vermischt,
einen wirksemeren und länger andauernden Schutz, ohne Schaden oder Nachteils für
das Vich, das das Futter verbraucht. Die erfindungsgemässen
Verbindungen
können für diesen Verwendungszweck auf zahlreichen Wegen in zweckmässiger Weise
angesetzt werden, und diese Ansätze können direkt mit der Futtermischung, frisch
geerntetem Heu und frisch geerntetem Korn gemischt werden. Diese Verbindungen verhüten
wirksam das Verderben von Mais, Sorghum, Weizen, Gerste, Hafer, Roggen und anderen:
Getreide, das als Viehfutter verwendet werden kann,.
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Unter normalen Bedingungen können diese Verbindungen dem Futter in
Mengenverhältnissen von 0,01 % bis 0,25 % mit ausgezeichneten Ergebnissen, einverleibt
werden0 Höhere Mengenverhältnisse können unter sehr feuchten Bedingungen erforderlich
sein.
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Diese Verbindungen können auch zur Verbesserung der Leistung von anderen
Futterzusätzen, wie Natriumpropionat, verwendet werden,, indem die beiden Zusatzstoffe
direkt vermischt oder getrennt dem zu schützenden Futter zugesetzt werden.
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A. Benetzbare Pulver Benstzbare Pulver sind Massen, die gewöhnlich
zusätzlich zu oberflächenaktiven Mitteln inerte, feste Verdünnungsmittel enthalten.
Diese inerten Verdünnungsmittel können verschiedenen Zweckan dienen. Sie können
als Mahlhilfsstoffe dienen, um ein Verschmieren der Niih1e und Verschliessen der
Siebe zu verhüten; sie können die rasche Dispergierung des Gemisches, wenn es in
Wasser gebracht wird, unterstützen; sie können flüssiges oder niedrig-schmelzendes,
festes, aktives Material adsorbieren 6 so ein freifliessendes Festes Produkt ergeben;
sie können ein Agglomerieren zu klumpen bei längerer Lagerung in der Hitze verhüten;
und sie können die Herstellung von Massen mit einer kontrollierten Menge an aktivem
Bestandteil ermöglichen,
so dass sich die richtige Dosierung vom
Verbraucher leicht bemessen lässt.
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Geeignete Ver'dünnungsmittel können anorganischen oder organischen
Ursprungs sein. Zu diesen gehören die natürlichen Tone, Diatomeenerde, synthetische,
minerali sche Füllstoffe, die sich von Kieselsäure oder Silicaten ableiteu, unlösliche
Salze, die durch Ausflillung in flockiger Form hergestellt werden, wie Tricalciumphosp,bat
oderCalciumcarbonat, und gepulverte organische Verdünnungsmittel, wie Schalenmehle,
Holzmehle, Haiskolbenmehl oder Seccharose. Zu bevorzugten Füllstoffen für die erfindungsgemässen
Mittel gehören Kaolintone, Attapulgitton, nicht quell ende Calciummagnesium-Montmorilloni
te, synthetische Kieselsäuren, synthetische Calcitun- und Magnesiumsilicate, Diatomeenkiesalsäure,
Maiskolbenmehl und Saccharose.
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Benetzbare Pulver enthalten no:xmalerweise sowohl ein Netzmittel als
auch ein Dispergiermittel. Am meisten bevorzugt für trockene, benetzbare Pulver
sind diejenigen anionischen und nichtionischen oberflächenaktiven Mittel, die in
fester Form vorkommen. Gelegentlich kann ein flüssiges, nichtionisches oberflächenaktives
Mittel, das normalerweise als ein Emulgiermittel angesehen wird, verwendet werden,
um sowohl eine Benetsung als auch eine Dispergierung hervorzurufen.
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Metz- und Dispergiermittel in erfindungsgemässen, benetzbaren Pulvern
machen zusammengenommen ctwa O,'5 Gew.% bis etwa 5,0 Gew.% der gesamten Masse aus.
Der wirksane Bestandteil ist in einer Konzentration von etwa 25 % bis 80 % vorhanden,
und das Verdünnungsmittel machte den Rest zu 100 % aus. Palls benötigt, kann ein
Korrosionsinhibitor oder Schauminhibitor in Mengenanteilen von 0,1 % bis 1,0 % zugesetzt
werden, wobei die Menge VErdünnungsmittels entsprechend herabgesetzt wird.
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B. Stäube Mittel in Form von Stäuben sind diejenigen Mittel, welche
für die Anwendung in trockener Form mittels einer geeigneten Verstäubungsapparatur
bestimmt sind. Da die durch den Wind hervor-.
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gerufene Abtrift bei der Anwendung von Stäuben unerwünscht ist sind
die geeigneten Staubverdünnungsmittel diejenigen, die eine hohe Dichte aufweisen
und sich rasch absetzen. Zu diesen gehören Kaolinite, Talkumarten, Pyrophyllite,
gemahlenes Phosphatgestein, Serecite und gemahlene Tabakstengel. Jedoch werden Stäube
gewöhnlich am, leichtesten hergestellt,. indem ein vorhandenes, hochfestes, benstzbares
Pulver mit einem Verdünnuügsmittel verdflnnt wird, eo dass der schliesslich erhaltene
Staub häufig einen Bruchteil von leichtem, absorpierende, Verdünnungsmittel wie
auch von einem dichteren Füllstoff enthält.
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Oft ist in Staubansätzen ein Netzmittel Erwünscht, so dass die Haftung
an von Tau bedecktem Blattwerk erhöht wird. Stäube, die aus benetzbaren Pulvern
hergestellt sind, enthalten gewöhnlich ausreichend viel Netzmittel; Stäube, die
direkt aus nichtangesetztem, aktivem Material hergestellt worden Bind, enthalten
jedoch oft ein extra zugegebenes Netzmittel. Trockene,, feste anionische oder nichtionische
Netzmittel werden bevorzugt.
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Staubansätze'enthalten normalerweise 5,0 Gew.% bis 25 Gew.% aktives
Material, 0,005 % bis 1,0 % Netzmittel, 3 % bis 20 eines leichten, dag Mahlen unterstützenden
Verdünnungsmittels und als Rest dichte, sich rasch absetzende Verdünnungsmittel.
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Wenn der Ansatz durch Verdünnen eines schon hergestellten, benetzbaren
Pulvers hergestellt wird, enthält er auch noch eine geringe Menge eines Dispergiermittels,
das keine aktive Rolle spielt, wenn die Masse als trockener Staub verwendet wird.
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C. Emulgierbare Flüssigkeiten Emulgierbare Flüssigkeiten werden angesetzt,
indem die erfindungsgemässen Verbindungen mit einem geeigneten Emulgiermittel und
einer organischen Flüssigkeit mit niedriger Wasserlöslichkeit kombiniert werden.
Der wirksame Bestandteil kann in der organischen Flüssigkeit vollständig gelost
sein, odor er kann eine feingemahlene Suspension in einer Flüssigkeit, die kein
Lösungsmittel darstellt, sein. Zu geeigneten organischen Flüssigkeiten gehören alkylierte
Naphthaline, Xylol, höher molekulare Ketone, wie Isophoron, Dibutyl- oder Diamylketou,
Ester wie Amylacetat und Normal- oder Isoparaffine. Die bevorsugtesten Emulgiermittel
sind Mischungen aus öllöslichen Sulfonaten und nichtionischen Polyoxyäthylenglykolestern
oder Äthern von Fettsäuren, alkylierte Phenole oder Sorbitanfettsäureester.
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Der wirksame Bestandteil ist in den emulgierbaren Konzentraten in
einer Menge von 10 Gew.% bis etwa 40 Gew.% vorhanden. Kombinierte Emulgiermittel
sind in Mengen von 3 Gew.% bis etwa 10 Gew.% zugegen, und der Rest ist eine organische
Trägerflüssigkeit oder ein Lösungsmittel.
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D. Körner Bodenbehandlungen mit Fungiziden vor oder nach dem Auflaufen
können häufig am leichtesten mit Körnern erfolgen. Körnige Produkte, welche die
erfindungsgemässen Verbindungen enthalten, können auf zahlreichen Wegen hergestellt
werden Die aktiven Stoffe können aufgeschmolzen oder in einem flüchtigen Träger
gelöst und auf vorgeformte Körner gesprüht werden. ßie können als Pulver mit geeigneten
Verdünnungsmitteln und Bindeinitteln vermischt, dann befeuchtet und granuliert und
danach getrocknet werden. Pulver können auch auf grobpor3"se Körner durch Zusammenmischen
in
der Trommel und Anwenden eines Bindemittels, 2. B.
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einer nichtflüchtigen Flüssigkeit, wie eines Öls, Glykols oder eines
flüssigen, nichtionischen, oberflächenaktiven Mittels, aufgebracht werden. Die Geschwindigkeiten
des Zerfalls der Körner und der Dispergierung des aktiven Materials in feuchtem
Boden können durch die Wahl der zugesetzten oberflächenaktiven Mittel oder des zur
Herstellung des Kornes verwendeten Bindemittels kontrolliert werden.
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Zu geeigneten vorgeformten Körnern gehören solche Körner, die aus
Attapulgitton, körnigem, expandiertem Vermiculit, gemahlenen Maiskolben, gemahlenen
Nusschalen oder vorgeformten Kaolinitkörnern hergestellt worden sind. Wenn ein aktives
Pungizit auf solche Träger gebracht wird, kann die Konzentration von 1 % bis 25
% reichen. Jedoch ist es schwierig, sofern das Aufbringen nicht aus dem geschmolzenen
Zustand erfolgt, die Ab sonderung des wirksamen Bestandteils von dem Träger in,
Konzen-, trationsbersichen Oberhalb etwa 10 % auf vorgeformten Körnern tu verhindern.
Wenn höhere Konzentrationen an dem wirksamen Bestandteil erwünscht sind, erhält
man die besten Ergebnisse, indem man zuvor den gepulverten, wirksamen Bestandteil
mit Verdünnungsmitteln, Bindemitteln und oberflächenaktiven Mitteln mischt und dann
granuliert, so dass der wirksame Bestandteil durch das Korn hindurch und nicht nur
auf seiner Oberfläche verteilt wird.
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Zu geeigneten Verdünnungsmitteln für die ILerstellung von Körnern
durch Granulierung oder Extrusion gehören Saccharose, Kaolintone, nichtquellende
Ca, Mg-Motmorillonite und Gips.
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Der Zusammenhalt zu einem festen Korn wird gewöhnlich durch Befeuchten,
Verdichten and trocknen mit oder ohne etwas Bindemittel orreicht. Kaolintone bilden
feste K0rner, wenn sie mit gelartigen Mitteln, wie Methylcellulose, natürlichem
Gummi oder
quellendem Bentonit, gebunden werden. Ca, Mg-Bentonite
verlangen kein Bindemittel, und Gips kann unter Zusatz von entweder gebranntem Gips
oder bestimmten Salzen, wie Ammoniumsulfat, Kaliumsulfat oder Harnstoff, die mit
Gips Doppelsalze bilden, verarbeitet werden.
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Der Gehalt der geformten Körner an wirksamem Bestandteil kann von
1 bis 90 ffi reichen, obgleich 75 % .aktiver Bestandteil etwa das obere Niveau darstellen,
wenn ein kontrollierter Zerfall des garnes im feuchten Boden erwiinscht ist. Die
Kontrolle der Zerfallsgeschwindigkeit wird durch kontrollierte Verdichtung, z. B.
durch kontrollierten Extrusio'nsdruck, und durch Zusatz von inerten, wasserlöslichen
Bestandteilen, wie Zucker oder Natriumsulfat, die ausgelaugt werden können, erzielt.
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Die erfindungsgemässen Mittel können zusätzlich zu dem erfindungsgemässen,
wirksamen Bestendteil herkömmliche Insektizide, milbentötende Mittel, Bakterizide,
Nematozide, Fungizide oder andere Chemikalien für die Landwirtschaft, wie den Fruchtbesatz
verbessernde Mittel, Fruchtverdünnungsmittel, Düngemittelbestandteile und dgl.,
enthalten, so dass die Mittel zusätzlich dazu, dass sie Pilz- und Milbenbefall bekämpfen,
anderen nütz-Zchz Zwecken dienen können.
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Die folgende Aufzählung ist repräsentativ für die Chemikalien für
die Landwirtschaft, welche in Mitteln zugesetzt oder aus-Serdem Sprays zugesetzt
werden können, die eine oder mehrere der wik-nen Verbindungen enthalten.
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1,2,3,4,10,10-Hexachlor-1,4,4a,5,8,8a-hexahydro-1,4-endoexo-5,8-dimethanonaphthalin
(Aldrin) ; 1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexan (Linden) ; 2,3,4,5,6,7,8,8-Octachlor-4,7-methano-3a-4,7,7a-tetrahydroinden
;
1,2,3,4,10,10-Hexachlo4-6,7-epoxy-1,4,4a,5,6,7,8,8a-octahydro-1,4-endo-exo-5,8-dimethanonaphthalin
(Dieldrin); 1,2,3,4,10,10-Hexachlor-6,7-epoxy-1,4,4a,6,7,8,8a-octahydro-1,4-endo-endo-5,6-dimethanonaphthalin
(Endrin); 1 (oder 3a),4,5,6,6,8,8-Heptachlor-3a-4,7,7a-tetrahydro-4,7-methanoinden;
1,1,1-Trichlor-2,2-bis-(p-methoxyphenyl)-äthan (Methoxychlor); 1,1-Dichlor-2,2-bis-(p-chlorphenyl)-äthan;
chloriertes Camphen mit einem Chlorgehalt von 67 bis 69 %; 2-Nitro-1,1-bis-(p-chlorophenyl)-butan;
1-Naphthyl-N-methylcarbamat (Carbaryl); Methylcarbaminsäure, Ester mit Phenyl, (4-Dimethylamino)-3,5-dimethyl;
Methylcarbaminsäure, Ester mit 1,3-Dithiolan-2-on-oxim; O,O-Diäthyl-O-(2-isopropyl-4-methylpyrimid-6-yl)-thiophosphat;
O,O-Dimethyl-1-hydroxy-2,2,2-trichloräthyl-phosphonat; (Diazinon); O,O-Dimethyl-S-(1,2-dicarbäthoxyäthyl)-dithiophosphat
(Malathion); O,O-Dimethyl-O-p-nitrophenyl-thiophosphat (Methyl-parathion); O,O-Dimethyl-O-(3-chlor-4-nitrophenyl)-thiophosphat;
O,O-Diäthyl-O-p-nitrophenyl-thiophosphat (Parathion); Di-2-cyclopentenyl-4-hydroxy-3-methyl-2-cyclopenten-1-onchrysanthemat;
O,O-Dimethyl-O-(2,2,-dichlorvinyl)-phsophat (DDVP); eine Mischung, die 53,3 % "Butan",
26,7 % "Prolan" und 20,0 % verwandte Verbindungen enthält; O,O-Dimethyl-O-(2,4,5-trichlorphenyl)-phosphorthioat;
O,O-Dimethyl-S-(4-oxo-1,2,3-benzotriazin-3(4H)-yl-methyl)-phosphordithioat (Azinphosmethyl);
bis-(Dimethylamino)-phosphonigsäure-anhydrid; O,O-Diäthyl-O-(2-keto-4-methyl-7-a'-pyranyl)-thiophosphat;
O,O-Diäthyl-(S-äthyl-mercaptomethyl)-dithi4phosphat;
Calciumarsenat; Natrium-aluminiumfluorid ; zweibasisches Bleiarsenat ; 2'-Chloräthyl-1-methyl-2-(p-tert.-butylphenoxy)-äthyl-sulfit
; Azobenzol; Äthyl-2-hydroxy-2,2-bis-(4-chlorphenyl)-acetat ; 0,0-Diäthyl-O-(2-(äthylmercapto)-äthyl)-thiophosphat
; 2,4-Dinitro-6-sek.-butyl-phenol ; Toxaphen ; O-Äthyl-O-p-nitrophenylbenzolthiophosphonat
; 4-Chlorphenyl-4-chlorbenzolsulfonat ; p-Chlorphenylphenyl-sulfon ; Tetraäthyl-pyrophosphat
; 1,1-bis-(p-Chlophenyl)-äthanol ; 1,1-bis-(Chlorphenyl)-2,2,2-trichloräthanol ;
p-Chlorphanyl-p-chlasbeneglsulPid; bis-(p-Chlorphenoxy)-methan ; 3-(1-Methyl-2-pyrrolidyl)-pyridin
; gemischte Ester aus Pyrethrolon und Cinerolon-keto-alkoholen und zwei Chrysanthemsäuren
; Cubus und Derria, von beiden die ganze Wurzel und gepulvert; Ryanodin; Mischungen
von Alkaloiden, die als Veratrin bekannt sind; dl-2-Allyl-4-hydroxy-3-methyl-2-cyclopenten-1-on,
verestert mit einer Mischung aus cis- und trans-dl-Chrysanthemonocarbonsäuren ;
Butoxypolypropylen-glykol ; Äthyl-2-hydroxy-2,2-bis-(4-chlorphenyl)-acetat-(chlorbenzilat)
; p-Dichlorbenzol; 2-Butoxy-2'-thiocyanodiäthyl-äther ; Naphthalin; Methyl-O-carbamylthiolacetohydroxamat
;
1,1-Dichlor-2,2-bis-(p-äthylphenyl)-äthan; Methyl-O-(methylcarbamoyl)-thiolacetohydroxamat
(Methomyl); 5-Methyl-1-dimethylcarbonyl-N-[(methylcarbamoyl)-oxy]-thioformimidat;
p-Dimethylaminobenzoldiazo-natrium-sulfonat; Chinon-oxyaminobenzooxohydrazon; Tetraalkyl-thiuram-disulfide,
wie Tetramethyl-thiuram-disulfid oder Tetraäthyl-thiuraum-disulfid; Metallsalze
von Äthylen-bis-dithiocarbaminsäure, z. B. Mangan-, Zink-, Eisen- und Natriumsalze;
Pentachlornitrobenzol; N-Dodecylguanidin-acetat (Dodin); N-Trichlormethylthiotetrahydrophthalimid
(Captan); 2,4-Dichlor-6-(o-chloranilin)-s-triazin ("Dyren" #); 2-(o-Hydroxyphenyl)-1,3-dithiolan-methylcarbamat-ester;
2-(o-Hydroxyphenyl)-1,3-dioxolan-methylcarbamat-ester; 2,6-Dichlor-4-nitroanilin;
3,3'-Äthylen-bis-(tetrahydro-4,6-dimethyl-2H-1,3,5-thiodiazin-2-thion); Kupfer(II)-hydroxid;
dreibasisches Kupfer-sulfat; fixiertes Kupfer; 1,4-Dichlor-2,5-dimethoxy-benzol;
Metall- (z. B. Eisen-, Natrium- und Zink-), Ammonium- und Aminsalze von Dialkyldithiocarbaminsäuren;
Tetrachlornitroanisol; Hexachlorbenzol; Hexachlorophen; Schwefel; Tetrachlorchinon;
2,3-Dichlor-1,4-naphthochinon; 1,2-Dibrom-3-chlorpropen; 1,2-Dibrom-3-chlorpropan;
Dichlorpropan
- Dichlorpropen-Meschung ; Xthylendibromid; Chlorpicrin ; Natrium-monomethyl-dithiocarbamat
(SMDC); Tetrachlorisophthalonitril ; Streptomycin, Kasugamycin oder andere Antibiotika;
2-(2,4,5-Trichlorphenoxy)-propionsäure ; p-Chlorphenoxyessigsäure ; i-Naphthalinacetamid;
und N-(1-Naphthyl)-acetamid.
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Die oben aufgezählten Chemikalien für die Landwirtschaft sind lediglich
beispielhaft für die Verbindungen, die mit den aktiven Verbindungen vermischt werden
können, und es ist nicht beabsichtigt, die Erfindung irgendwie durch diese Aufzählung
zu begrenzen.
-
Die Verwendung von Pestiziden, wie den oten aufgeführten, in Kombination
mit einer Verbindung innerhalb des Erfindungsbereichs scheint bisweilen die Wirksamkeit
der aktiven Verbindung stark zu erhöhen. Mit anderen Worten heisst das, dass bisweilen
ein unerwarteter Wirksamkeitsgrad in Erscheinung tritt, wenn ein anderes Pestizid
zusammen mit der aktiven Verbindung verwendet wird.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Wirksamkeit der Verbindungen
der Formel 1. Alle Teile sind, soweit nicht anders angegeben, GEwichtsteile,
B
e i s p i e l 5 Methyl-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
50 % Dioctyl-natrium-sulfosuccinat (85 %) 3 Methylcellulose, 15 cps 0,5 Saccharose
46,5 Die Bestandteile werden vermischt und mikropulverisiert, und dann an der Luft
gemahlen, bis praktisch das gesamte aktive Material in seiner Grösse unterhalb 3
Mikron liegt.
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Der oben beschriebene, 50%ige, benetzbare Pulveransatz wird 50 in
Wasser dispergiert, dass sich eine Konzentration an aktivem Bestandteil von 3,6
g je liter Wasser ergibt. Acht einheitliche Apfelbäume derselben Varietät werden
für die Prüfung ausgewählt. Vier dieser Bäume werden in 14tägigen Abständen wahrend
der Wachstumsperiode mit dem oben angegebenen Ansatz bis zum Ablaufen bespritzt,
was etwa 2850 Liter Je Rektar entspricht, und die anderen vier Bäume werden ungespritst
gelassen.
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Am Ende der Wachstumsperiode haben sich an den nichtbesprühten Bäumen
sehr starke Populationen von Obstgertenmilben entwickelt, und die Bäume sind stark
mit Apfelschorf (Venturia inaequalis) befallen. Infolge des Milbenfrasses sind die
Blätter rostbraun und fallen frühzeitig ab. Ferner wachsen an den unbehandelten
Bäumen die Zweige schlecht, und die Bäume weisen kle,ine, flekkige Früchte auf.
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Die mit Methyl-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino-[1,2-a]benzimidezol-1-carboxylat
besprühten Bäume sind im weseitlichen frei von Milben, ihren Eiern und von Apfelschorf.
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Als Ergebnis der hervorragenden Milbenbekämpfung weisen die besprühten
Bäume ein kräftig dunkelgrün gefärbtes Blattwerk auf und zeigen guten Zweigwuchs
und gute Fruchtgrösse.
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Aus jeder der in den Beispielen 1 bis 4 genannten Verbindungen, z.
B. aus Methyl-1,2,3,4-tetrahydro-3,3-dimethyl-2,4-dioxopyrimido-(1,2-α)-benzimidazol-1-carboxylat,
können, wie in diesem Beispiel beschrieben, Ansätze hergestellt werden, und die
Verbindungen ergeben, wenn sie wie angezeigt verwendet werden, ähnliche Ergebnisse.
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B e i s p i e l 6 Methyl-5,13-dihydro-5,13-dioxo-6H-benzimidazo-[1,2-b][2,4]benzodiazepin-6-carboxylat
70 % Alkylnaphthalinsulfonsäure als Natriumsalz 3 N-Methyl-N-palmitoyl-taurat 2
Diatomeenkieselsäure 2,5 Die Bestandteile werden vermischt, mikropulverisiert und
in einer Flüssigkeitsenergiemühle an der Luft gemahlen.
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Vier in ähnlicher Weise eingetopfte Bohnenpflanzen (eine Pflanze Je
Topf) werden ausgewählt. Der Boden in zweien dieser Töpfe wird mit einer wässrigen
Suspension des oben beschriebenen, benetzbaren Pulveransatzes in solcher Menge begossen,
dass sich 30 Gew.teile je Million Gew.teile in der gesamten Bodznmenge in dem Topf
ergeben. Die übrigen zwei X6pfe werden unbehandelt gelassen.
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5 Tage nach der Behandlung werden 50 erwachsene Milben (Tetranychus
telarius) auf ein endständiges Blatt auf jeder der Testpflanzen gebraucht. 24 Stunden
später werden diese erwachsenen; Milben, die alle noch am Leben sind. in einer Art
und Weise
entfernt, dass die Kier, die während des 24stUndigen
Zeitraums gelegt worden sind, einen Schaden erleiden, Die Anzahl Bier, die von jeder
Partie von 50 Milben gelegt worden sind, ist im wesentlichen dieselbe. Man lässt
genügend viel Zeit verstreichen, damit alle lebensfähigen Eier sich entwickeln.
Zählungen zeigen, dass von denjenigen Eiern, die von Milben gelegt worden waren,
welche von Blättern aus Töpfen mit Erde, welche die Verbindung dieses Ansatzes enthielt,
gefressen hatten, sich keines entwickelte. Das Ausschlüpfen von lebenden Jungen
war andererseits unter denjenigen Eiern vollständig, die von Milben gelegt worden
waren, die in ähnlicher Weise mit der Abänderung behendelt wurden, dass die die
Ernührung abgebenden Pflanzen nicht in Berührung mit der Verbindung diese Ansatzes
waren. Dieser Versuch beweist eine systemische Bewegung in Pflanzen und eine milbenabtötende
Wirkung.
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B e i s p i e l 7 Äthyl-5,-13-dihydro-5,13-dioxo-6H-benzimidazo-[1,2-b][2,4]benzodiazepin-6-carboxylat
50 % Natriumlaurylsulfat 1 Natriumligninsulfonat 4 Maiskolbenmehl (Teilchengrösse
kleiner als 0,05 mm) 45 Die Bestandteile werden in einem Bandmischwerk gemischt,
mikropulverisiert und so lanl'e feinsten zerkleinert, bis die Teilchengrösse fast
des gesammten aktiven Materials kleiner als 5 Mikron ist.
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Eine einheitliche Feldbepflanzung von Warsenmelonen in North Carolin@
wird mit dem pul@erigen Schimmelpils (Erysiphe cichoracearum) infiziert. Nach 10
Tagen hat sich dieser Organismus
in den Pflanzen gut ausgebildet.
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Zu diesem Zeitpunkt werden wechselweise aufeinanderfolgende Reihen
mit Wasser besprüht, das eine Suspension des wie oben beschrieben hergestellten,
benetzbaren Pulvers und eine zugesetzte Menge an einem oberflächenaktiven Mittel,
einem mehr wertigen Alkoholester ("Trem" 014), enthält. Die Konzentration dieser
chemischen Suspension ist so hoch, dass sich 227 g der wirksamen Verbindung dieses
Ansaties je 378 Liter Wasser (0,06 %) und 400 Teilen Je Million des oberflä'chenaktiven
Mittels ergeben. Besprüht wird mit einer Volumenmenge von 1410 Iitern je Hektar.
Die übrigen Reihen werden unbesprüht gelassen.
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Nach..weiteren 15 Tagen sind die unbesprühten Reib@@ durch pulverigen
Schimmel stark beschädigt, und einige der Pflanzen sind am Absterben. Die besprühten
Reihen jedoch sind gesund und wachsen rasch. Die Ergebnisse zeigen, dass die wirksame
Ver-.
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bindung der Suspenion als heilendes Fungizid wirkt.
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B e i s p i e l 8 Äthyl-2,3,4,5-tetrahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
50 % Alkylnaphthalinsulfonsäure als Natriumsalz 1,5 Teilweise antsulfoniertes Natriumligninsulfonat
48,5 Die trockenen Bestandteile werden vermischt, mikropulverisi ert und dann in
einem Zerkleinerungsapparst an der Laft btb tu einer Teilchengrösse von 5 Mikron
oder weniger gemachlen.
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In einem Reisfeld werden Testfelder festgelegt. die mit Wasser bespr(1h't
werden, das eine Suspension des oben beschriebenen, benetzbaren Pulvers zusammen
mit deren oberflächenaktiven Mittel,
einem modifizierten Phthalsäureglycerol-alkydharz
(Triton B 1956), enthält. Es wird so viel an dem benetzbaren Pulver verwendet, dass
sich 1,5 g der wirksamen, erfindungsgemässen Verbindung Je Liter Wasser ergeben.
Die Menge an "Triton" B 1956 beträgt 400 Teile je Million in dem sohliesslich erhaltenen
Spray. Es wird mit wöchentlichen Abständen in einer Menge von 900 Liter je Hektar
gesprüht. Der Rest des Reisfeldes bleibt unbesprüht. 3 Monate nach Beginn des Versuches
sind die besprühten Felder gesund, und die Pflanzen wachsen gutt. Die unbehandelten
Parsellen andererseits sind durch den Reismeltaupilz, Piricularia oryzae, ernstlich
geschädigt, und der frtrq ist stark herabgesetzt.
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B e i s p i e l 9 Ansatz des Beispiels 6 14,29 X Pyrophyllit 85,71
Die zwei Pulver werden in einem Badmischer miteinander vermischt, so dass sich ein
zu 10 * aktiver Staub ergibt.
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Der Ansatz dieses Beispiels ist für die Beflapfung von Pfirsichschorf
und brauner Fäulnis, die durch die Pilze Oladosporium carpophilum und Monilinia
laxa verursacht werden, nützlich. Dies wird durch eine Untersuchung in einem Obstgarten
nachgewiesen, bei der zufallsmässig regellos ausgesuchte Bäume in einer Pfirsichplantage
bestäubt werden. Beginnend ii Frühjahr werden ausgewählte Bäume von allen Seiten
aus einer von Hand betätigten Tornister-Bestäubungsvorrichtung mit dem Ansatz dieses
Beispiels in einer Menge von etwa 50 kg/ha bestäubt. Dieselben Bäume werden alle
14 Tag. über die Wachstumsperiode hin bestäubt. Zur Erntezeit sind diejenigen Bäume,
welche mit dem Staub behandelt @orden sind, mit grossen, gsruadap
Pfirsichen
schwer beladen, Andererseits hatten diejenigen Bäume, die nicht mit dem Staub behandelt
worden waren, wegen des starken Blütenmeltaubefalls m3 @ brauner Fäulnis nur wenige
Früchte, und diese übriggebliebenen FrUchte waren auch noch durch Schorfschäden
stark gefleckt.
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B e i s p i e l 10 Methyl-5,13-dihydro-5,13-dioxo-6H-benzimidazo-[1,2-b][2,4]benzodiazepin-6-carboxylat
25 % Natriumlaurylaulfat 0,5 Maiskolbenmehl (Teilchengrösse kleiner als 0,05 mm)
25,0 Tabakstengelstaub 49,5 Das aktive Netzmittel und das Maiskolbenmehl worden
zunächet vermischt, mikropulverisiert und an der Luft gemahlen und dann mit dem
Tabakstengelstaub vermischt.
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Ein Weingarten mit Trauben, bei dem in den vorhergegangenen Jahren
durch Erkrankungen ernste Probleme sufgetreten sind, wird als Testfeld gewählt.
Wechselweise aufeinanderfolgende Reihen werden alle 14 Tage vom zeitigen Frühjahr
an bis sur Lese mit deu Produkt dieses Ansatzes bestäubt. Der Staub wird in einer
Mange von etwa 10 kg je Hektar aufgebracht. Es wird Sorgfalt darauf verwandt, dass
ein Ubermässiges Abtreiben auf die benachbarten Reihen, welche keine Behandlung
erfahren, vermiedan wird. Zur Zeit der Less sind die Beeren in den behandelten Reihen
gross und fest, und die Trauben sind gut ausgefüllt und reichlich mit grünen Blattwerk
bedeckt.
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Andererseits sind die Beeren in den unbehardelten Reiben klein, rissig,
offen angeordnet und verfaulen infolge du Befalls durch den Pilz Unoinula n@oator,
welcher pulverigen Schimmel
verursacht, und den Pilz Botrytis cineres,
welcher die Früchte zum Faulen bringt. Wegen des Befells mit dem pulverigen Schim@el
sind auch die Rebstöcke der unbehandelten Reihen verkümmert, und die Blätter reichen
nicht aus, um die Früchte su bedecken.
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B e i s p i e l 11 Methyl-2,3,4,5-hexahydro-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-@]bensimidazol-1-carboxylat
5 % Rohrzucker 5 Expandierter Vermiculit (0,4 - 0,8 mm) 80 Polyäthylenglykol-400-di-tri-ricinolest
10 Der wirksame Bestandteil und der Zucker werden zunächst vermischt, mikropulverisiert
und an der luft genahlen. Dieses Pulver wird dann kurz mit dem Vermiculit vermischt
und anschliessend unter Trommeln mit dem oberflächenaktiven Mittel besprüht, um
eine Absonderung des wirksamen Bestandteils von dem Vermioulit zu verhindern.
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P(Lr die Behandlung mit da Staub dieses Ansatzes wird eine einzelne
Reihe in einem Zuckerrübenfeld ausgewählt. Nachdem die Zuckerrüben 1 Monat alt geworden
sind und einige wenige Schädigungen duch Cercospora betioola als Fleckan auf den
Blättern sichtbar geworden sind, wird die ausgewählte Reihe wöchentlich mit Staub
behandelt. Der 5%ige Staub dieses Ansatzes wird auf eine einzige Reihe in einer
Menge von etwa' 30 kg je Hektar aufgebracht. Zwar wird etwas Staub auf benachbarte
Reihen abgetrieben; aber der Rest des Feldes wird unbehandelt gelassen. Zur Zrntsseit
wird das Blattwerk untersucht, und die Rüben werden ausge@raben und gewogen. Die
behandelte Reihe ist kräftig und g@@und und weist ein üppiges.
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grUnes Blattwerk aur, und die Rüben sind gross und normal ausgebildet.
Die benachbarten Relhen sind gesprenkelt und weisen zahlreiche Blattfleckschäden
auf, und der Rest des Feldes ist rast vollständig entblättert. Einige wenige junge
Blätter auf den unbehandelten RUben sind zwar noch grün, aber sämtliche älteren
Blätter sind ausgetrocknet. Die aus den unbehandelten Reihen stammenden RUben haben
nicht einmal die Hälfte der normalen Grösse erreicht.
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B e i s p i e l 12 Methyl-2,3,4,5-tetrahydro-3,4-dimethyl-2,5-dioxo-1H-1,3-diazepino[1,2-a]benzimidazol-1-carboxylat
10 % Ca, Mg-Lignin-sulfonat 25 Kaolin Gleiche Teile des wirksamen Bestandteils und
des Ligninsulfonats werden zunächst vermischt, mikropulveriziert und an der ZAift
gemahlen. Dieses Pulver wird dann mit dem Ton und dem Rest des Ligninsulronats vermischt.
Das vermischte Produkt wird mit Wasser befeuchtet, granuliert und getrocknet und
dann gesiebt, um 30 bie 60 Maschen-Körner mit einer Teilchengrösse im Bereich von
0,25 mm bis 0,6 mm zu erhalten.
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Wechselweise aurninanderfolgende RosenbUsche, die in einem Oewächahaus
wachsen, werden in wöchentlichen Abständen mit dem oben beschriebenen Ansatz leichtbestäubt.
Nach 2 Monaten langer Durchführung dieses Behandlungsprogramme sind die behandelten
Pflanzen gesund, haben dunkelgrüne, ansehnliche Blätter und gedeihen gut. Die unbehandelten
Pflanzen andererseits weisen infolge des Befalls mit dem pulverigen Rosenschimmelorganismus,
Sphaerotheca humuli, viele verfärbte und eingerollte Blätter auf. Andere Blätter
auf den unbehandelten Pflanzen
sind infolge des Angriffs durch
die atlantische Milbe (Tetranychus atlanticus) gelb geworden. Infolge der ausgedehnten
Schädigung des Blattwezkes wachsen die nicht mit der erfindungsgemässen Verbindung
behandelten Pflanzen langsamer als die geschützten Pflanzen.