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Die
Erfindung betrifft eine Kabeltülle
gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Eine
solche Kabeltülle
ist aus der
DE 100
46 157 A1 bekannt. Sie dient dazu, ein Kabel durch ein Kabeldurchführungsgehäuse durchzuführen. Das Kabeldurchführungsgehäuse kann
beispielsweise in der Wand eines Schaltschranks angeordnet sein.
Die Kabeltülle
ist massiv aus einem flexiblen Material gefertigt, der Kabelkanal
verläuft
in Längsrichtung durch
die massive Tülle
und seine Innenfläche
liegt eng an einem aufgenommenen Kabel an. Dies bewirkt zum einen
eine Zugentlastung. Zum anderen wird der Kabelkanal bei eingesetztem
Kabel abgedichtet, so dass das Eindringen von Feuchtigkeit durch
den Kabelkanal in den Schaltschrank zumindest erschwert wird. Die
bekannte Kabeltülle
hat jedoch den Nachteil, dass sie nur für Kabel einer bestimmten Dicke
geeignet ist. Ist das Kabel zu dick, so passt es nicht in den Kabelkanal.
Ist es zu dünn,
so wird keine Dichtwirkung erzielt. Für unterschiedlich dicke Kabel
müssen
daher stets verschiedene Kabeltüllen
mit unterschiedlich großen
Kabelkanälen
bereitgehalten werden.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Kabeltülle der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass sie für die Aufnahme von Kabeln unterschiedlicher
Dicke geeignet ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Kabeltülle
gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass die Trennwand beim Einsetzen
des Kabels über den
Längsschlitz
durch das Kabel verformt werden kann, so dass sich die Kabelöffnung aufweiten
kann. Der Rand der Kabelöffnung
legt sich dann um das eingelegte Kabel, sofern dieses eine Mindest dicke aufweist.
Desweiteren können
Kabel mit Querschnitten verschiedener Formen durch die Kabelöffnung geführt werden,
wobei diese sich dann an die Form des Kabels anpasst. Die erfindungsgemäße Kabeltülle ist
somit für
Kabel mit rundem, ovalem und eckigem Querschnitt gleichermaßen geeignet.
Durch die Verstärkung
der Trennwand am Rand der Kabelöffnung
wird zum einen der Verschleiß verringert,
da der Rand der Kabelöffnung
durch das eingesetzte Kabel besonders stark gedehnt wird. Zum anderen
legt sich der verstärkte
Rand der Kabelöffnung
wie ein Dichtring um das Kabel, so dass eine gute Dichtwirkung erzielt
wird.
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Zweckmäßig ist
die Querschnittsfläche
der Kabelöffnung
kleiner als die Querschnittsfläche
des aufzunehmenden Kabels. Aufgrund der elastischen Rückstellkraft
der verformten Trennwand liegt der Rand der Kabelöffnung besonders
gut am Kabel an, so dass eine gute Dichtigkeit und Zugentlastung
erzielt wird. Die Mitte der Kabelöffnung ist vorzugsweise exzentrisch
zu einer längs
durch den Körper
verlaufenden Mittelachse angeordnet. Dabei ist die Kabelöffnung vorteilhaft
an den Körper
angrenzend und zum Längsschlitz
hin randoffen angeordnet. Insbesondere wenn ein Kabeldurchführungsgehäuse, in das
die Kabeltülle
eingesetzt wird, auf den Körper
einen Druck ausübt,
so dass der Längsschlitz
beim Einsetzen in das Kabeldurchführungsgehäuse durch Zusammenpressen zweier
einander gegenüberliegender
Flächen
formschlüssig
geschlossen wird, ist der auf die Kabelöffnung übertragene Druck an der Grenze
zum Körper
besonders groß,
so dass eine gute Abdichtung erzielt wird. Vorteilhafterweise weist der
Körper
an den Flächen
des Längsschlitzes
mindestens eine Nut-Feder-Verbindung auf, die beim Schließen des
Längsschlitzes
geschlossen wird. Dies verstärkt
ebenfalls die Dichtwirkung.
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Der
Körper
weist zweckmäßig beidseitig
des Längsschlitzes
eine erhöhte
Wandstärke
auf. Dadurch wird beim Schließen
des Längsschlitzes
der Druck auf den Rand der Kabelöffnung
verstärkt.
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Der
Körper
weist an seiner Außenfläche zweckmäßig Führungen
zum formschlüssigen
Einsetzen in ein Kabeldurchführungsgehäuse auf.
Dadurch wird ein definiertes Einsetzen in das Gehäuse erleichtert.
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Der
Körper
und die Trennwand sind vorteilhaft einstückig aus demselben Material
gefertigt. Als Material kommt vor allem ein thermoplastisches Material
in Betracht, vorzugsweise Kautschuk. Auch weitere thermoplastische
Materialien, wie Santoprene, SEBS, SPS und EPDM oder andere Polyurethane,
kommen in Frage. Die Kabeltülle
ist zweckmäßig als
Spritzgussteil gefertigt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Kabeltülle;
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2 eine
Vorderansicht der Kabeltülle
gemäß 1 mit
aufgebogenem Längsschlitz;
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3 einen
Schnitt entlang der Linie B-B gemäß 2;
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4 eine
schematische Vorderansicht eines Teils eines Kabeldurchführungsgehäuses mit eingesetzter
Kabeltülle
gemäß 1 bis 3 und durchgeführtem Kabel.
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Die
erfindungsgemäße Kabeltülle 1 weist
einen Körper 2 aus
elastomerem thermoplastischem Kautschuk auf, der in drei Abschnitte
geteilt ist. Ein vorderseitiger und ein rückseitiger Ringwulst 3, 4 sind an
der Vorder- und Rückseite 6, 7 der
Kabeltülle 1 beiderseits
eines Mittelstücks 5 angeordnet,
dessen Länge
der Wanddicke eines die Kabeltülle 1 aufnehmenden
Kabeldurchführungsgehäuses 10 entspricht. Auch
die Kontur der Außenfläche 8 des
Körpers 2 im Abschnitt
des Mittelstücks 5 entspricht
der Kontur einer Öffnung 12 des
Kabeldurchführungsgehäuses 10,
in die die Kabeltülle 1 einzu setzen
ist, so dass das Mittelstück 5 als
Führung
zum Einsetzen der Kabeltülle 1 in
das Kabeldurchführungsgehäuse 10 dient.
Somit wird zwischen dem Kabeldurchführungsgehäuse 10 und der eingesetzten
Kabeltülle 1 ein Formschluß erreicht.
Der vorderseitige und der rückseitige
Ringwulst 3, 4 stehen über die Außenseite bzw. die Innenseite
des Kabeldurchführungsgehäuses 10 über.
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Durch
den Körper 2 verläuft in Längsrichtung ein
Kabelkanal 14, der zur Vorder- und Rückseite 6, 7 hin
offen ist. Der Kabelkanal 14 weist eine seinen Querschnitt
durchspannende elastomere Trennwand 16 auf. Die Trennwand 16 ist
aus der Mitte des Körpers
zum vorderen Ringwulst 3 versetzt angeordnet, einstückig am
Körper 2 angeformt
und besteht aus dem gleichen Material wie der Körper 2. Die Kabeltülle 1 ist
damit einstückig
als Spritzgussteil gefertigt. Die Trennwand 16 weist eine
elastisch aufweitbare Kabelöffnung 18 zur
Durchführung
eines Kabels 20 auf. Im Körper 2 verläuft zwischen
seiner Außenfläche 8 und
dem Kabelkanal 14 ein aufbiegbarer Längsschlitz 22, der
mit der Kabelöffnung 18 verbunden
ist und durch den das Kabel 20 in den Kabelkanal 14 einführbar ist,
so dass es durch den Körper 2 von
seiner Vorderseite 6 zu seiner Rückseite 7 verläuft. Die
Aufweitbarkeit der Kabelöffnung 18 bewirkt, dass
Kabel unterschiedlicher Querschnitte durch die Kabeltülle 1 durchführbar sind.
Die Untergrenze für die
Querschnittsfläche
der Kabel ist dabei die Querschnittsfläche der Kabelöffnung 18,
die Obergrenze ist die Querschnittsfläche des Kabelkanals 14.
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Die
Kabelöffnung 18 ist
außerhalb
der Mitte der Trennwand 16 und exzentrisch zu einer durch den
Körper 2 verlaufenden
Mittelachse M unmittelbar an den Körper 2 angrenzend
angeordnet. Sie ist randoffen zum Längsschlitz 22 hin.
Am Rand der Kabelöffnung 18 ist
die Trennwand 16 verstärkt,
so dass sie einen elastisch dehnbaren Dichtring 24 aufweist, der
sich um das durchgeführte
Kabel 20 legt und sich an dessen Umfang anpasst.
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Beidseitig
des Längsschlitzes 20 weist
der Körper 2 eine
erhöhte
Wandstärke
auf. An das Segment 26 des Körpers 2 mit der erhöhten Wandstärke grenzt
die Kabelöffnung 18 an.
In Längsrichtung
betrachtet steigt entlang des Längsschlitzes 22 die Wandstärke des
Segments 26 zum Mittelstück 5 hin an, so dass
an den offenen Seiten 6, 7 jeweils eine Fase 28 von
etwa 45° gebildet
ist.
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Beim
formschlüssigen
Einsetzen der Kabeltülle 1 in
das Kabeldurchführungsgehäuse 10 werden die
am Längsschlitz 22 einander
gegenüberliegenden
Flächen 30, 31 zusammengepresst.
Der Druck wird auf den sich unmittelbar an den Körper 2 anschließenden Dichtring 24 übertragen,
so dass dieser eng am Kabel 20 anliegt. Die beiden einander
gegenüberliegenden
Flächen 30, 31 weisen
jeweils eine Nut 32 und eine Feder 33 auf, so
dass beim Zusammenpressen der Flächen 30, 31 zwei
Nut-Feder-Verbindungen
geschlossen werden.
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Zusammenfassend
ist folgendes festzuhalten:
Die Erfindung betrifft eine Kabeltülle 1 mit
einem Körper 2 aus
elastomerem Material, durch den in Längsrichtung ein Kabelkanal 14 zur
Aufnahme eines Kabels 20 verläuft, und der einen elastisch
aufbiegbaren, seine Außenfläche 8 mit
dem Kabelkanal 14 verbindenden Längsschlitz 22 aufweist.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Kabelkanal 14 eine seinen Querschnitt durchspannende
elastomere Trennwand 16 aufweist mit einer mit dem Längsschlitz 22 verbundenen,
elastisch aufweitbaren Kabelöffnung 18 zur
Durchführung
des aufzunehmenden Kabels 20.