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Zur
Qualitätskontrolle
und -überwachung
im Rahmen einer Bauteil- bzw. Modulfertigung sind verschiedene Prüfverfahren
bekannt. Neben optischen Kontrollen und Messungen eignen sich zur
Fehlererkennung je nach zu prüfenden
Objekten Schwingungsmessverfahren, Körperschall- bzw. Luftschallmessungen.
Eine automatisierte Funktionsüberprüfung und/oder
Fehlerdiagnose bei komplexen beweglichen Bauteilen erfordert meist
einen erheblichen Mess- bzw. Prüfaufwand.
Als Alternative hierzu bleibt meist nur eine individuelle Kontrolle
durch eine prüfende
Person.
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Aus
der
DE 296 11 558
U1 und der WO 98/01728 ist eine Vorrichtung zur Erfassung
von analogen Messsignalen für
die akustische Diagnose von Prüflingen
bekannt, bei der mittels Schwingungsaufnehmern analoge Messsignale
von einem Prüfobjekt aufgenommen
werden. Die Messsignale werden digitalisiert und in ein Schalt-
bzw. Triggersignal umgesetzt, das zur weiteren Verarbeitung verwendet
werden kann. Als Messaufnehmer werden bei dieser Vorrichtung insbesondere
Körperschallsensoren
verwendet.
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Ein
akustisches Diagnosesystem sowie ein entsprechendes Diagnoseverfahren
ist in der WO 99/54703 beschrieben. Hierbei werden Schallsensoren
zur Wandlung von mechanischen Schwingungen in elektrische Signale
eingesetzt. Die gewandelten elektrischen Signale durchlaufen eine
Verstärkerstufe,
eine Tiefpassfilterung sowie einen Analog/Digital-Wandler. In einer
nachgeschalteten Signalverarbeitungseinheit werden die Signale analysiert
und die einem jeweiligen Prüfobjekt
zuordenbaren Fehlerklassen und/oder Güteklassen klassifiziert. Das
System umfasst weiterhin eine automatische Archivierung über das
Auftreten und die Häufigkeit
von Güte- und/oder
Fehlerklassen.
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Sollen
komplexe bewegliche Baugruppen überprüft und einer
akustischen Fehleranalyse unterzogen werden, tritt insbesondere
das Problem der Signalselektion auf. Aus einer großen Datenmenge müssen die
einem Fehler zuordenbaren Teildaten herausgefil tert und verarbeitet
werden. Hierzu ist meist eine relativ aufwendige und leistungsfähige Datenverarbeitung
notwendig.
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Ein
Verfahren zur Funktionsüberprüfung von Prüfobjekten,
insbesondere zur automatischen Qualitätskontrolle bei deren Fertigung
bzw. bei deren Funktionstest an einem Bandende, sieht eine Erfassung
eines Luftschallspektrums und/oder eines Körperschallspektrums des Prüfobjekts
während
dessen Funktionssimulation mittels wenigstens eines Sensors vor.
Die vom wenigstens einen Sensor gelieferten elektrischen Signale
werden anschließend
verstärkt
und/oder hochpassgefiltert und/oder tiefpassgefiltert. Zumindest
ein begrenzter Frequenzbereich und/oder zumindest ein begrenzter
Amplitudenbereich der derart verstärkten und/oder gefilterten
Signale wird zur Erzeugung wenigstens eines Triggersignals herangezogen,
das einer bestimmten Fehlfunktion des Prüfobjekts zugeordnet ist.
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Mit
dem Verfahren kann auf relativ einfache Weise eine Luft- und/oder
Körperschallanalyse
eines Geräusch-
bzw. Vibrationsspektrums des Prüfobjekts erfasst
und ausgewertet werden. Auf Basis von zuvor erfassten und bestimmten
Fehlerereignissen zuordenbaren spezifischen Geräusch- bzw. Körperschallereignissen
kann festgelegt werden, welches Frequenz- und/oder Amplitudenfenster
welchem Fehlerereignis zugeordnet werden soll. Hierdurch reduziert sich
die zu verarbeitende Datenmenge ganz erheblich, da für die Erzeugung
eines Fehlersignals lediglich relativ eng begrenzte Datenmengen
benötigt werden.
Das Verfahren eignet sich bspw. für die Funktionsüberprüfung komplexer
beweglicher Baugruppen im Fahrzeugbau o. dgl. Einem bestimmten Fehlerereignis
können
selbstverständlich
auch zwei oder mehr Frequenz- und/oder Amplitudenfenster zugeordnet
sein. Eine solche Zuordnung kann bspw. dann sinnvoll sein, wenn
ein spezifischer Fehler sich in unterschiedlichen Luftschall- bzw.
Körperschallemissionen äußert, die
jeweils als charakteristische Schallereignisse verarbeitet werden
können.
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Beispielsweise
können
bei einem elektrisch betätigbaren
Schiebedach eines Kraftfahrzeuges eine Reihe von typischen Fehlern
auftreten, die sich jeweils durch ein bestimmtes Geräusch, d.h.
durch ein spezifisches Luftschallspektrum, bzw. durch bestimmte
Vibrationen bemerkbar machen. Diesen spezifischen Abweichungen des
Geräusch-
bzw. Vibrationsspektrums von einem Normgeräusch kann durch geeignete Filterung
und Verstärkung
ein bestimmtes Ausgabe bzw. Triggersignal zugeordnet werden. Hierzu
müssen
zuvor die typischerweise auftretenden Fehler erfasst und hinsichtlich
ihres primär
relevan ten Frequenzbereichs sowie hinsichtlich ihrer Schallamplitude
eingegrenzt werden. Die auf diese Weise vorher definierten möglichen
Fehler können
beim späteren
Prüf- und
Diagnoseverfahren zur Selektion des aufgenommenen Geräusch- bzw.
Vibrationsspektrums verwendet werden, wodurch sich die zu verarbeitende
Datenmenge auf einen Bruchteil der von den Messaufnehmern erfassten
Datenmenge reduziert.
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Vorzugsweise
ist eine fequenzbereichs-individuelle Signalverstärkung und/oder
eine amplitudenbereichs-individuelle Signalverstärkung vorgesehen. Insbesondere
kann ein bzw. können
mehrere Frequenz- bzw. Amplitudenfenster hinsichtlich eines bestimmten
Frequenzbandes und/oder eines bestimmten Amplitudenbereichs selektiert
und bestimmten Fehlern zugeordnet werden, so dass bei einem innerhalb
eines solchen Fensters liegenden Schallereignis ein entsprechendes
Triggersignal erzeugt wird. Bei einem zu überprüfenden beweglichen Schiebedach
hat sich in der Praxis eine typische maximale Fehlerzahl zwischen
drei bis zehn gezeigt, die in vereinzelten Fällen in unterschiedlicher Verteilung auftreten
können.
Meist tritt bei einem Prüfobjekt
nur einer der möglichen
Fehler auf, selten mehr als einer. Solche Fehler können bspw.
durch unvollständige Entgratungen
von Metall- oder Kunststoffteilen entstehen, die zu schleifenden
oder knackenden Geräuschen
führen
können.
Lagerschäden
im Antriebsmotor machen sich ebenfalls durch spezifische Geräusche und/oder
Vibrationen bemerkbar. Bei gleichzeitiger Luft- und Körperschallmessung
wird ein Fehlersignal vorzugsweise dann ausgelöst, wenn gleichzeitig ein Luft-
und ein Körperschallsignal
geliefert werden, die jeweils dem gleichen Messort zugeordnet sind.
Auf diese Weise kann vermieden werden, dass Störgeräusche zu einem falschen Fehlersignal
führen.
Dies kann bspw. dann der Fall sein, wenn zu einer bestimmten Zeit
eine Körperschallmessung
ein Fehlersignal liefert, die vom Prüfobjekt stammt und wenn gleichzeitig
ein Luftschallsignal erfasst wird, das nicht vom Prüfobjekt
geliefert wird sondern das bspw. aus der Umgebung auf den Sensor
trifft.
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Ein
typischer Frequenzbereich für
auftretende Fehler bei einem elektrisch betätigbaren kann zwischen ca.
800 Hz und ca. 5 kHz liegen. Bei anderen Prüfobjekten kann es notwendig
sein, davon deutlich unterschiedliche Frequenzbereiche zu verarbeiten. Die
typischerweise auftretenden Frequenzen der Fehlergeräusche definieren
gleichzeitig eine Bandbreite, oberhalb und unterhalb derer keine
Signalverarbeitung notwendig ist. Diese Bandbreite kann durch die
Tiefpass- und Hochpassfilterung festgelegt werden. Die zu verarbeitende
Datenmenge reduziert sich auf diese Weise bereits deutlich, bevor
sie durch die optionale Definition bestimmter schmaler Frequenzbereiche
innerhalb dieser Bandbreite nochmals im ein Vielfaches reduziert
wird.
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Wahlweise
kann eine definierte Zuordnung von Fehlersignalen zu Ausgangssignalen
mittels einer Matrix erfolgen. Diese Matrix kann ggf. frei programmierbar
sein, wodurch eine universelle Fertigungssteuerung ermöglicht ist,
die bspw. einem defekten Prüfobjekt
eine bestimmte Markierung, bspw. in Form eines kodierten Aufklebers
oder dgl. zuordnet. Ggf. kann auch eine Aussonderung eines als fehlerhaft
erkannten Prüfobjekts
durch eine Verzweigung im Fertigungsband vorgesehen sein. Eine einfache
Möglichkeit
zur Markierung kann auch in einer optischen und/oder akustischen
Signalausgabe bestehen, die einer Prüfperson signalisiert, dass
ein bestimmtes Prüfobjekt
einer Nachkontrolle bedarf.
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Eine
Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass das Triggersignal einen
Schwellwertschalter ansteuert. Bei einer Verwendung des Triggersignals
zur Fertigungssteuerung kann in einer einfachen Ausführungsform
das Triggersignal bspw. zur Ansteuerung von Relais oder dgl. verwendet
werden, die bestimmte Ereignisse auslösen können. Hierfür wurde bereits ein Eingriff
in den Fertigungsablauf genannt. Ein weiteres Ereignis kann bspw.
das Aufleuchten einer Lampe, die Ausgabe eines akustischen Signals
oder dgl. sein.
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Einen
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die vom wenigstens
einen Schallwandler gelieferten elektrischen Signale mittels eines Analog/Digitalwandlers
in digitale elektrische Signale gewandelt werden. Diese lassen sich
in der nachgeschalteten Verarbeitungseinheit leichter, d.h. mit
weniger Schaltungsaufwand verarbeiten. Vorzugsweise werden die das
Triggersignal bildenden elektrischen Signale zuvor mittels eines
Digital/Analogwandlers in analoge Signale gewandelt. Die gesamte
Filterung und Frequenz- und Amplitudenselektion des Schallspektrums
kann auf diese Weise in digitaler Form erfolgen, so dass die Menge
an zu verarbeitenden Daten weiter reduziert werden kann.
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Bei
einer ersten Variante werden als Sensoren Schallwandler verwendet,
die ein Luftschallspektrum des Prüfobjekts erfassen. Als Schallwandler können insbesondere
ein oder mehrere Mikrofone verwendet werden, die vorzugsweise eine
Richtcharakteristik aufweisen. Damit lassen sich einfache und kostengünstige Messaufbauten
realisieren, die zur Erzeugung von zuverlässigen Steuersignalen geeignet
sind.
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Eine
zweite Variante sieht die alternative oder zusätzliche Verwendung von Körperschallsensoren
vor, die vor einer Funktionssimulation mit dem Prüfobjekt
in Kontakt gebracht werden. Hierzu eignet sich insbesondere eine
Stelleinrichtung, mittels derer jeweils ein Körperschallsensor an einem Messpunkt aufgesetzt
wird. Je nach typischerweise auftretenden Fehlerereignissen kann
ein Körperschallsensor
ausreichend sein. Treten bestimmte typische Fehler an mehreren voneinander
entfernten Stellen des Prüfobjekts
auf, kann es sinnvoll sein, dort jeweils einen Körperschallsensor aufzusetzen.
Vorzugsweise werden die Stelleinrichtungen automatisch angesteuert, so
dass die Sensoren vor dem Messdurchgang automatisch aufgesetzt und
nach dem Messdurchgang wieder automatisch abgehoben werden.
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Die
Signale jedes Sensors können
einzeln verarbeitet werden. Die Signale mehrerer Sensoren können jedoch
auch zusammengeführt
und in der nachfolgenden Auswerte- und Verstärkereinheit gemeinsam verarbeitet
werden. Meist ist es nicht notwendig, die Signale getrennt zu verarbeiten,
da einem typischen Fehlerort jeweils ein Schallwandler bzw. Körperschallsensor
zugeordnet sein kann, der ein individuelles Frequenz- und Amplitudenfenster ausgeben
soll. Da sich die Fenster nicht unbedingt überschneiden, ist keine getrennte
Verarbeitung der Signale von mehreren Wandlern erforderlich. Aus Gründen der
Einfachheit können
als Schallwandler handelsübliche
Mikrofone verwendet werden. Eine sinnvolle Variante könnte darin
bestehen, bereits in den Schallwandlern eine Filterung vorzusehen,
da typischerweise nur sehr begrenzte Frequenzbereiche zu verarbeiten
sind. Allerdings käme
dann keine Verwendung von handelsüblichen und damit relativ kostengünstigen
Mikrofonen mehr in Frage.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass das Prüfobjekt
und der wenigstens eine Schallwandler während des Prüfablaufs
in einem schalldämmenden
Raum angeordnet sind. Der schalldämmende Raum kann insbesondere
eine schalldämmende
bzw. schalltote Kabine oder Kammer sein, die vorzugsweise während des
Prüfablaufs,
d.h. während
der Funktionssimulation des Prüfobjekts
durch Klappen oder dgl. verschlossen wird. Während der Qualitätskontrolle
in einer Fertigung kann eine solche Schallkabine in eine Fördereinrichtung
integriert werden, so dass alle Prüfobjekte nacheinander die Schallkabine
passieren. Nachdem das Prüfobjekt
in die Schallkabine eingefahren ist, kann diese allseitig verschlossen
werden, so dass keine fremden Schallanteile die nachfolgende Messung verfälschen.
Während
eines Funktionstests wird ein typischer Bewegungsablauf des komplexen
beweglichen Prüflings
durchlaufen. Dies kann bei einer Schiebedacheinheit insbesondere
ein vollständiger Öffnungs-
und Schließvorgang
sein. Das hierbei mittels des Mikrofons bzw. der Mikrofone und/oder
der Körperschallsensoren
aufgenommene Schallspektrum wird der beschriebenen Analyse unterzogen, woraus
ein eindeutiges Fehlersignal gewonnen werden kann.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die
von den Sensoren bzw. Schallwandlern gelieferten und/oder bereits
aufbereiteten elektrischen Signale zusätzlich zwischengespeichert
werden um sie bei Bedarf entweder zu archivieren und/oder zusätzlich einem
Hörtest
durch eine Prüfperson
zugänglich
zu machen. Auf diese Weise können
die zwischengespeicherten Signale zur Verifizierung eines Fehler
wiederholt über
Lautsprecher bzw. Kopfhörer
wiedergegeben werden, so dass eine nochmalige Überprüfung des aufgenommenen Schallspektrums
bzw. des einzeln selektierten Fehlersignals durch eine Prüfperson
ermöglicht ist.
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Die
zuvor beschriebenen Vorteile und Varianten beziehen sich in gleicher
Weise auf die entsprechende Vorrichtung.
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Ein
besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist deren einfacher
und kostengünstiger
Aufbau. Es werden lediglich wenige Standardkomponenten benötigt, die
leicht verfügbar
sind. Die Signalverarbeitung stellt keine hohen Anforderungen an
die Rechenleistung. Insbesondere werden keine aufwendigen Datenverarbeitungsanlagen
benötigt. Die
zur Verfügung
gestellten Schnittstellen liefern im einfachsten Fall ein Schaltsignal,
so dass keinerlei aufwendige Anpassungsarbeiten zur Integration
der Diagnoseeinrichtung in einen existierenden Fertigungsablauf
erforderlich sind. Als Sensoren eignen sich relativ einfach aufgebaute
und kostengünstige Mikrofone
bzw. Körperschallsensoren.
Diese müssen weder
einen besonders linearen Frequenzgang aufweisen, noch müssen sie
geeicht sein. Es ist nicht einmal notwendig, dass die Sensoren eine
geringe Streuung bzw. Abweichung hinsichtlich ihrer Wandlereigenschaften
aufweisen, da größere Abweichungen
durch die Art der erfindungsgemäßen Signalverarbeitung
und -filterung problemlos ausgeglichen werden können. Als kostengünstige Körperschallsensoren
eignen sich bspw. Tonabnehmer für
elektroakustische Gitarren o. dgl.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, einen einfachen und kostengünstigen
Messaufnehmer mit einem Körperschallsensor
zur Verfügung
zu stellen, der sich durch eine robuste Bauweise und eine ausreichende
Handhabungstoleranz auszeichnet.
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Dieses
weitere Ziel der Erfindung wird mit einem Messaufnehmer mit den
Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Messaufnehmers
finden sich in den davon abhängigen
Ansprüchen.
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Der
erfindungsgemäße Messaufnehmer weist
einen beweglichen Trägerabschnitt
mit daran elastisch gelagertem Körperschallsensor
auf. Der Körperschallsensor
kann auf das Prüfobjekt
aufgesetzt werden, wobei der Trägerabschnitt
von diesem entkoppelt ist. Auf diese Weise sind schnelle und ausreichend
genau Körperschallmessungen
am Prüfobjekt
ermöglicht,
ohne dass eine aufwendige und zeitraubende Verankerung des Körperschallsensors am
Prüfobjekt
notwendig ist.
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Vorzugsweise
ist der Körperschallsensor
in einem elastischen Kissen gelagert, das einseitig fest am Trägerabschnitt
verankert ist. Der Körperschallsensor
kann bspw. formschlüssig
mit dem Kissen verbunden oder mit diesem verklebt sein. Das Kissen kann
ebenfalls formschlüssig
mit dem Trägerabschnitt
verbunden oder mit diesem verklebt sein. Hierdurch wird die Entkoppelung
des Körperschallsensors
vom Trägerabschnitt
sicher gestellt. Gleichzeitig wird damit ein sehr einfacher und
kostengünstiger
Messaufnehmer zur Verfügung
gestellt.
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Der
Körperschallsensor
kann insbesondere in einem muldenartigen Bereich des Kissens angeordnet
sein, so dass nur eine Kontaktoberfläche frei bleibt, die auf das
Prüfobjekt
aufgesetzt wird. Der muldenartige Bereich umgibt den Körperschallsensor in
Richtung zum Trägerabschnitt
hin vollständig
und ist in Richtung zum Prüfobjekt
hin offen.
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Das
elastische Kissen kann insbesondere aus Schaumstoff oder aus einem
anderen elastischen Material definierter Federhärte bestehen.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Trägerabschnitt
mit einem Stellantrieb gekoppelt ist. Der Stellantrieb kann bspw.
ein Linearantrieb oder ein Schwenkantrieb sein. Der Linearantrieb kann
insbesondere einen pneumatisch oder hydraulisch betriebenen Stellzylinder
umfassen. Als Linear- oder Schwenkantrieb kommen bspw. auch elektromotorisch
betriebene Anordnungen in Frage.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Variante sieht
eine Anschlagsbegrenzung des Stellantriebs vor, wodurch eine definierte
Auflage des Körperschallsensors
auf dem Prüfobjekt
gewährleistet
werden kann. Vorzugsweise ist die Anschlagbegrenzung auf die Federhärte des
Kissens abgestimmt, so dass der Körperschallsensor während eines
Messzyklus vom Trägerabschnitt
und damit vom Stellantrieb entkoppelt bleibt.
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Zusätzlich kann
zwischen Trägerabschnitt und
Stellantrieb ein weiteres elastisches Entkopplungs- und Dämpfungselement
vorgesehen sein, dessen Federhärte
vorzugsweise auf die des Kissens abgestimmt ist. Auf diese Weise
kann auch eine relativ unpräzise
Anschlagbegrenzung ausreichen, da das zusätzliche Dämpfungselement einen ausreichenden
Verformungsweg bereit stellen kann, bevor die Entkopplung zwischen
Körperschallsensor
und Stellantrieb überwunden
ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigt:
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1 eine schematische Perspektivdarstellung
eines Prüfobjekts
während
eines Prüfdurchlaufs,
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2 einen Messaufbau zur Erfassung
von Luft- bzw. Körperschallemissionen
am Beispiel eines Kraftfahrzeug-Schiebedachs,
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3 ein schematisches Blockschaltbild
einer Prüfvorrichtung
in einer einfachen Variante,
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4 ein schematisches Blockschaltbild
der Prüfvorrichtung
in detaillierterer Ausgestaltung,
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5 ein Diagramm zur Verdeutlichung
einer Filterstrategie,
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6 eine weitere Variante
der Prüfvorrichtung
mit zusätzlichen
Komponenten zur Aufzeichnung von Fehlerereignissen,
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7a und 7b schematische Teilschnittdarstellungen
eines erfindungsgemäßen Messaufnehmers
für Körperschall
in einer ersten Variante,
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8 eine schematische Teilschnittdarstellung
einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Messaufnehmers und
-
9 eine schematische Teilschnittdarstellung
einer dritten Variante des erfindungsgemäßen Messaufnehmers.
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1 verdeutlicht einen schematischen
Versuchsaufbau, bei dem ein Dachmodul 10 mit einem darin
angeordneten elektrisch beweglichen Schiebedachsegment 12 einem
Funktionstest unterzogen wird. Das Dachmodul 10 ist zum
Einbau in ein Kraftfahrzeug (nicht dargestellt) vorgesehen. Das
Dachmodul 10 mit dem beweglichen Schiebedachsegment 12 stellt
im vorliegenden Ausführungsbeispiel das
auf vorliegende Fehler hin zu untersuchende Prüfobjekt im Sinne der Erfindung
dar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
wird das Dachmodul 10 mittels einer Fördereinrichtung 8 transportiert,
die Teil einer Fließbandfertigung
sein kann. Das in 1 gezeigte Dachmodul 10 kann
bspw. Teil eines Fahrzeugdachs sein, das im lackierten Zustand an
den Fahrzeughersteller ausgeliefert wird. Der Versuchsaufbau kann
in gleicher Weise zur Fehleranalyse einer Schiebedacheinheit entsprechend 2 verwendet werden.
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Zur
Diagnose seiner einwandfreien Funktion durchläuft das Dachmodul 10 einen
schalldämmenden
Raum, insbesondere eine Schallkabine 14 oder dgl., die
durch front- und
rückseitige
Klappen 16 verschließbar
gemacht werden kann, so dass die im Inneren der Schallkabine angeordnete
Messeinrichtung nicht durch Umgebungsgeräusche beeinflusst wird. Die
Klappen 16 können
bspw. verschwenkt oder verschoben werden. Vorzugsweise erfolgt das Öffnen und
Schließen
der Klappen 16 mittels einer automatischen Steuerung, die
insbesondere mit einer Fertigungssteuerung gekoppelt sein kann.
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Vorzugsweise
weist die Schallkabine 14 eine ausreichende Dämmung auf,
um Umgebungsgeräusche
so weitgehend von der Messumgebung im Inneren der Kabine abzuschirmen,
dass keine signifikante Messwertverfälschung auftreten kann. Ggf.
kann die Schallkabine 14 als sog. schalltoter Raum ausgebildet
werden.
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Eine
Messung des relevanten Geräuschspektrums
erfolgt derart, dass während
eines vollständigen
Bewegungsablaufs des Schiebedachsegments 12 das dabei entstehende
Geräusch
erfasst wird. Die Erfassung erfolgt im gezeigten Ausführungsbeispiel
durch mehrere Schallwandler bzw. Mikrofone 18, welche den
aufgenommenen Schall in elektrische Signale wandeln. Die gewandelten
elektrischen Signale werden anschließend einer Verstärkung, Filterung
und Analyse unterzogen (vgl. 3 bis 6), woraus ein Triggersignal
oder mehrere entsprechende Triggersignale zur Kennzeichnung eines defekten
oder fehlerbehafteten Schiebedachs und/oder zur anderweitigen Fertigungssteuerung
generiert werden.
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In
einer einfachsten Variante kann auch ein einziges Mikrofon 18 zur
Aufnahme eines Geräusch- bzw.
Luftschallspektrums des Prüfobjekts
vorgesehen sein. Je nach Komplexität des Prüfobjekts, der lokalen Konzentration
der Geräuschquellen
und der bekannten Anzahl von unterschiedlichen Geräuschereignissen
kann die Anzahl der verwendeten Schallwandler variiert werden.
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Je
nach äußerer Umgebung
und typischem Frequenzspektrum der zu analysierenden Schallabstrahlung
kann auf die Schallkabine 14 ggf. auch verzichtet werden.
Allerdings muss dann gewährleistet sein,
dass die Umgebungsgeräusche
nicht das Messergebnis zu stark beeinträchtigen und verfälschen können.
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2 zeigt eine alternative
Messanordnung, bei der an einem Dachrahmen 101 einer Schiebedacheinheit
mehrere Körperschallsensoren 19 angeordnet
sind, die alternativ oder zusätzlich
zu den Mikrofonen vorgesehen sein können. Bei einem vollständigen Bewegungsablauf
des Schiebedachsegments 12 im Dachrahmen 101 werden
die Luftschall- und/oder Körperschallspektren
aufgenommen und zur Erkennung von möglichen Fehlern analysiert. Solche
Fehler können
insbesondere in einer starken Geräuschentwicklung im Antriebsmotor 121 bzw.
im Getriebe 122 liegen, das für einen Vorschub von Antriebskabeln 123 sorgt,
die jeweils umgelenkt und mittels Fixierungen 124 am Schiebedachsegment 124 verankert
sind. An diesen Umlenkstellen können ebenfalls
Geräusche
auftreten, die als Fehler erkannt werden. Weitere typische Geräuschquellen
liegen in den Führungen
der Antriebskabel 123, die bspw. mangelhaft entgratet sein
oder eine zu geringe Schmiermittelmenge aufweisen können.
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Bei
gleichzeitiger Luft- und Körperschallmessung
mit jeweils mehreren Messaufnehmern (Mikrofon 18, Körperschallsensor 19)
wird ein spezifisches Fehlersignal vorzugsweise dann ausgelöst, wenn gleichzeitig
ein Luft- und ein Körperschallsignal
geliefert werden, die jeweils dem gleichen Messort zugeordnet sind.
Auf diese Weise kann vermieden werden, dass Störgeräusche zu einem falschen Fehlersignal
führen.
Dies kann bspw. dann der Fall sein, wenn zu einer bestimmten Zeit
eine Körperschallmessung
ein Fehlersignal liefert, die vom Prüfobjekt stammt und wenn gleichzeitig
ein Luftschallsignal erfasst wird, das nicht vom Prüfobjekt
geliefert wird sondern das bspw. aus der Umgebung auf den Sensor
trifft. Diese „und-Verknüpfung" der beiden Schallsignale
erhöht
die Messgenauigkeit und liefert zuverlässigere Fehlersignale.
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Die
gezeigten Versuchsaufbauten entsprechend den 1 und 2 sind
als Alternativen oder als Kombinationen zu verstehen. So kann eine
reine Luftschallmessung gemäß 1 in vielen Anwendungsfällen ausreichen.
Je nach Umgebungsbedingungen der Fertigung kann hierbei ggf. auf
die Schallkabine 14 verzichtet werden, insbesondere bei Verwendung
von Mikrofonen 18 mit starker Richtcharakteristik und bei
lokal sehr begrenzten Geräuschquellen.
Die in 2 gezeigten Körperschallsensoren 19 können wahlweise
anstelle der Mikrofone 18 oder zusätzlich zu diesen eingesetzt
werden. Bei einer Konfiguration mit Mikrofonen 18 und Körperschallsensoren 19 kann
in vielen Fällen
auf eine zusätzliche
Schalldämmung
verzichtet werden.
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3 zeigt eine Diagnosevorrichtung
in einem vereinfachten Prinzipschaltbild. Ein Schallsignal 20, 21 wird
mit einem Sensor aufgenommen und in ein elektrisches Signal 22 gewandelt,
in einer ersten Verstärkerstufe 24 verstärkt und
in einer zweiten Verstärker-
bzw. Signalverarbeitungsstufe 26 verstärkt, gefiltert und/oder anderweitig
beeinflusst, woraus ein Triggersignal 28 zur Ansteuerung
eines Schalters 30 oder Relais o. dgl. gebildet wird. Das
Signal des Schalter wird pauschal als Schaltsignal 32 bezeichnet.
Die zweite Verstärkerstufe 26 kann
insbesondere eine frequenz- bzw. amplitudenbereichsindividuelle
Verstärkung
und/oder Filterung bewirken, wodurch bestimmte, vorher bekannte
Fehler als bestimmte und voneinander abgrenzbare Schallereignisse
erkannt und selektiert werden können.
Das Schaltsignal 32 des Schalters 30 bzw. des
Relais kann die unterschiedlichsten Funktionen beeinflussen. Es
kann bspw. als Teil einer Fertigungssteuerung aufgefasst werden
oder in einer einfachsten Form ein optisches oder akustisches Warnsignal
auslösen.
Eine sinnvolle Variante besteht bspw. darin, das Prüfobjekt
mit einem uncodierten oder mit einem codierten Aufkleber zu versehen.
Ein codierter Aufkleber kann insbesondere mit einem Barcode versehen
sein, worin Informationen über
die erkannten Fehler enthalten sind.
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Das
Schallsignal kann ein Luftschallsignal 20 und/oder ein
Körperschallsignal 21 sein.
Der Sensor kann ein Schallwandler, insbesondere ein Mikrofon 18 bzw.
ein Körperschallsensor 19 sein.
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4 zeigt eine erweiterte
Schaltung der Diagnose- und Prüfvorrichtung,
bei der die elektrischen Signale 22 des Mikrofons 18 bzw.
der Mikrofone 18 bzw. des/der Körperschallsensoren 19 nach
einer ersten Verstärkung
in der ersten Verstärkerstufe 24 – bspw.
einem Operationsverstärker
o. dgl. – in
einer A/D-Wanderschaltung 34 einer Analog/Digital-Wandlung
unterzogen werden, woraus in einer nachgeschalteten ersten Filterstufe 36 die
digitalen Signale hochpass- und/oder tiefpassgefiltert und ggf.
frequenzbereichs-individuell und/oder amplitudenbereichs-individuell
verstärkt
werden.
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Ein
typisches Signal kann nach Durchlaufen der ersten Verstärkerstufe
auf einen Frequenzbereich zwischen ca. 800 Hz und ca. 3 bis 5 kHz
eingegrenzt sein. Dieser eingeschränkte Frequenzbereich kann dann
um ca. 20 dB verstärkt
werden. Wahlweise kann auch eine schmalbandigere Verstärkung um ca.
20 dB in Frequenzbereichen erfolgen, in denen die vorher definierten
zu erfassenden Fehlergeräusche
liegen. Die Stufe zur frequenzbereichs-individuellen Verstärkung wird
typischerweise als Equalizer bezeichnet.
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In
einer nachgeschalteten zweiten Filterstufe 38 – einem
sog. Noise-Gate – werden
bestimmte Frequenz- und Amplitudenbereiche des gefilterten digitalen
Signals ausgewählt
und bestimmten Fehlerereignissen zugeordnet, woraus in einer nachgeschalteten
Matrixschaltung 40 individuelle Ereignissignale generiert
werden können.
Eine nachgeschaltete D/A-Wandeerschaltung 42 sorgt für eine Digital/Analog-Wandlung
des digitalen Signals in ein analoges Signal, das bereits als Schaltsignal 32 oder
das zur Bildung eines Triggersignals 44 in einem Schwellwertschalter 46 verwendet
werden kann. Das Triggersignal 44 kann für die verschiedensten
Zwecke eingesetzt werden, bspw. zur Ansteuerung von Relais oder
anderen elektronischen oder mechanischen Schaltern. Der Schwellwertschalter
sorgt dafür,
dass aus dem Triggersignal 44 ein definiertes Schaltsignal gebildet
wird.
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Die
Wirkungsweise der zweiten Filterstufe 38 – des sog.
Noise-Gate – wird
anhand der 5 näher veranschaulicht.
Auf der horizontalen Achse ist eine Frequenz f des gefilterten digitalen
Signals 48 und auf der vertikalen Achse dessen Amplitude
A nach einer Verstärkung
von relevanten Frequenzbereichen aufgetragen. Aus dem in 4 gezeigten begrenzten Ausschnitt
eines breiteren Frequenzbereichs wird mit Hilfe der zweiten Filterstufe 38 eine
weitere Selektion mit Hilfe von begrenzten Bereichen 50 und 52 durchgeführt. Diese
Selektion stellt eine engere amplitudenbereichs- und frequenzbereichs-selektive Auswahl
aus dem größeren Frequenz-
und Amplitudenbereich des die erste Filterstufe 36 verlassenden digitalen
Signals 48 dar. Wird ein Signal innerhalb der Bereiche 50 bzw. 52 erkannt,
wird daraus ein Fehlersignal erzeugt.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
sind lediglich zwei zu selektierende Bereiche gezeigt. Die Anzahl
der in der zweiten Verstärkerstufe 38 definierten Bereiche
hängt in
der Praxis von der Anzahl der vorher in Versuchen bestimmten und
eindeutig zuordenbaren Fehlerfrequenzen ab, die von individuellen Fehlergeräuschen stammen.
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Die
in den jeweiligen Bereichen 50 bzw. 52 erfassten
Signale können
mit Hilfe der programmierbaren oder fest eingestellten Matrixschaltung 40 verschiedenen
Schaltsignalen zugeordnet werden. Auf diese Weise ist bereits bei
der Analyse eine Festlegung der erkannten Fehler möglich. Fehlt
die Zuordnungsmatrix, kann zumindest angezeigt werden, dass ein
Fehler vorliegt. Eine Trennung verschiedener Fehler voneinander
findet in diesem Fall nicht statt.
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Die
Schaltung der 4 berücksichtigt
lediglich die Signalverarbeitung eines Sensors. Sind mehrere Sensoren
vorhanden, können
deren Signale 22 entweder in jeweils gleichartigen Schaltungen
parallel verarbeitet oder bereits in der ersten Verstärkerstufe 24 zusammen
geführt
werden.
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6 zeigt schließlich eine
zusätzliche
Variante zur gezeigten Diagnoseschaltung, die auf die vereinfachte
Schaltung der 3 Bezug
nimmt und bei der die dem Verstärker 24 nachgeordneten
Stufen der Einfachheit halber als Verarbeitungsschaltung 54 bezeichnet
werden. Bei dieser Variante können
die vom Mikrofon 18 bzw. vom Körperschallsensor 19 gewandelten
elektrischen Signale 22 zusätzlich mittels einer Aufnahmeeinrichtung 56 aufgezeichnet
werden, um sie später über einen
Schallwandler – bspw.
einen Lautsprecher 58 oder einen Kopfhörer – nochmals wiedergeben zu können. Auf diese
Weise kann der festgestellte Fehler nochmals von einer Prüfperson
verifiziert werden, um sicherzugehen, dass tatsächlich ein Fehler vorliegt
bzw. um welchen Fehler es sich handelt.
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Die
Aufnahmevorrichtung 56 speichert vorzugsweise alle von
den Mikrofonen 18 bzw. von den Körperschallsensoren 19 gewandelten
Signale 22 in einem Zwischenspeicher ab, der regelmäßig überschrieben
wird. Vorzugsweise wird der Speicherinhalt des Zwischenspeichers
nur dann dauerhaft abgespeichert, wenn von der Schalteinrichtung 30 ein entsprechendes
Auslösesignal 32a geliefert
wird.
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Das
beschriebene Diagnose- und Prüfverfahren
bzw. die entsprechende Vorrichtung eignet sich grundsätzlich zur
schallgestützten
Prüfung
aller beweglichen Prüfobjekte,
bei denen ein Zusammenhang zwischen einer Fehlfunktion bzw. eines
Qualitätsmangels
und einer bestimmten Veränderung
in ihrem Geräuschspektrum
besteht. Fehler oder Qualitätsmängel, die
keine Veränderung
einer Schallabstrahlung bewirken, können mittels des beschriebenen Verfahrens
nicht erkannt werden.
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Es
versteht sich für
den Fachmann von selbst, dass die beschriebene Filterung und frequenzbereichs-individuelle
Verstärkung
nicht unbedingt notwendig ist, sondern dass auch komplexere Geräuschspektren
mit einem Sollsignal verglichen werden können. Allerdings bedingen solche
Vergleiche von breitbandigeren Signalen gegenüber dem beschriebenen Verfahren
einen deutlich erhöhten Rechen-
und Verarbeitungsaufwand. Dagegen liegt ein wesentlicher Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in der dafür
notwendigen äußerst kompakten und „schlanken" Verarbeitungsschaltung.
Die notwendigen Funktionen können
problemlos mittels weniger integrierter Schaltungen dargestellt
werden, die kostengünstig
verfügbar
und miteinander verschaltbar sind.
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Anhand
der 7a, 7b, 8 und 9 wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Messaufnehmers 60 beschrieben,
der sich insbesondere zum Einsatz beim zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren
zur Funktionsüberprüfung von
Prüfobjekten
bzw. bei der entsprechenden Vorrichtung eignet.
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So
zeigen die 7a und 7b zwei Endstellungen des
Messaufnehmers 60, bei dem mittels eines Stellantriebs 70 ein
Körperschallsensor 19 in Kontakt
mit einem Prüfobjekt 62 gebracht
werden kann, so dass Körperschallmessungen
am Prüfobjekt 62 ermöglicht sind.
Das Prüfobjekt 62 kann
dabei eine Schiebedacheinheit entsprechend einer der zuvor beschriebenen
Ausführungsformen
sein. Prinzipiell kann das Prüfobjekt 62 jedoch
auch ein nahezu beliebiges Bauteil oder eine beliebige Baueinheit sein,
an dem/der eine Körperschallemission
gemessen werden soll.
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Der
Körperschallsensor 19 befindet
sich in einem muldenartigen Bereich 68 eines elastischen Kissens 66.
Das elastische Kissen 66 kann bspw. aus Schaumstoff o.
dgl. bestehen. Der Körperschallsensor 19 kann
im muldenartigen Bereich 68 eingeklebt oder eingeklemmt
sein. Vorzugsweise jedoch ist er eingeklebt oder anderweitig formschlüssig gehalten, da
der muldenartige Bereich 68 je nach Ausrichtung des Prüfobjekts 62 und Position
der Messstelle nach unten geöffnet
sein kann, so dass bei einem leichten Klemmsitz des Körperschallsensors 19 dieser
leicht nach unten heraus fallen kann. An einer der Öffnung des
muldenartigen Bereichs 68 gegenüber liegenden Seite ist das
elastische Kissen 66 flächig
mit einem flachen und in sich steifen Trägerabschnitt 64 verbunden,
insbesondere verklebt. Der Trägerabschnitt 64 kann
bspw. ein flaches Blechstück
aus Metall oder eine Kunststoffscheibe o. dgl. sein.
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Der
Trägerabschnitt 64 kann
mittels eines Stellantriebs 70 relativ zum Prüfobjekt 62 bewegt werden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Stellantrieb 70 als Linearantrieb 72 ausgebildet,
der eine verschiebbare Kolbenstange 73 aufweist, an deren
freiem Ende der Trägerabschnitt 64 verankert
ist. Die Bewegungsrichtung der Kolbenstange 73 ist vorzugsweise
annähernd
senkrecht zur Oberfläche
des Prüfobjekts 62 orientiert,
so dass beim Aufsetzen des elastischen Kissens 66 dieses
definiert und gleichmäßig verformt
wird, wodurch eine gleichmäßige und definierte
Auflage des Körperschallsensors 19 auf dem
Messpunkt des Prüfobjekts
gewährleistet
werden kann.
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7a zeigt eine erste Stellung
des Stellantriebs 70, bei welcher das Kissen 66 vom Prüfobjekt 62 beabstandet
ist. Der Körperschallsensor 19 weist eine
kleinere Ausdehnung auf als die Tiefe des muldenartigen Bereichs 68,
so dass die Oberfläche
des Körperschallsensors 19 im
gezeigten Querschnitt nicht bündig
mit der zum Prüfobjekt 62 weisenden Oberfläche des
entspannten Kissens 66 abschließt, sondern etwas tiefer liegt.
Um den Messaufnehmer 60 in Messposition zu bringen, wird
die Kolbenstange 73 des Linearantriebs 72 ausgefahren
(7b).
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Beim
Aufsetzen des Körperschallsensors 19 auf
dem Prüfobjekt 62 entsprechend 7b wird das Kissen 66 verformt,
bis der Körperschallsensor 19 auf
der Oberfläche
des Prüfobjekts 62 aufliegt.
Während
dieses ersten Verformungswegs des Kissens 66 ist dessen
Widerstand minimal, da das zu verformende Volumen im Randbereich
um den muldenartigen Bereich 68 deutlich geringer ist als
das zu verformende Volumen zwischen Körperschallsensor 19 und
flachem Trägerabschnitt 64.
Um zu verhindern, dass der Trägerabschnitt 64 an
die Rückseite
des Körperschallsensors 19 gedrückt wird,
kann der Stellantrieb 70 eine Anschlagbegrenzung in Form
eines Weg- oder Kraftsensors o. dgl. aufweisen.
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8 zeigt eine weitere Variante
des Messaufnehmers, bei dem zwischen Kolbenstange 73 und Trägerabschnitt 64 ein
zusätzliches
Dämpfungselement 76 angeordnet
ist. Der übrige
Aufbau entspricht der ersten Variante entsprechend 7a und 7b. Das
Dämpfungselement 76 kann
als zusätzliche
Anschlagbegrenzung dienen, wenn es eine Federhärte aufweist, die auf die entsprechende
Federhärte
des Kissens 66 abgestimmt ist. Das Dämpfungselement 76 kann
bspw. ein Schlauchabschnitt aus elastischem Material, bspw. aus
Gummi oder einem anderen Elastomer sein, dessen Mittelachse senkrecht zur
Längs-
und Vorschubrichtung der Kolbenstange 73 angeordnet ist.
Der Schlauchabschnitt ist somit an seiner zylindrischen Außenmantelfläche mit
dem freien Ende der Kolbenstange 73 verbunden. An einer gegenüber liegenden
Seite der Außenmantelfläche des
Schlauchabschnitts ist der Trägerabschnitt 64 verankert,
an dem wiederum das Kissen 66 mit dem darin eingebrachten
Körperschallsensor 19 befestigt ist.
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Beim
Aufsetzen des Kissens 66 auf dem Prüfobjekt 62 wird es
zunächst
so weit verformt, bis der Körperschallsensor 19 bündig auf
der Oberfläche des
Prüfobjekts 62 aufliegt.
Bei einem weiteren Vorschub der Kolbenstange 73 wird das
schlauchartige elastische Dämpfungselement 76 verformt
und gibt nach, bevor der Bereich des Kissens 66 zwischen Trägerabschnitt 64 und
Körperschallsensor 19 zusammen
gedrückt
wird.
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Es
wird somit eine Art der Anschlagbegrenzung zur Verfügung gestellt,
welche eine relativ ungenaue Wegbegrenzung des Linearantriebs zulässt. Der
Messaufnehmer 60 entsprechend 8 ermöglicht
somit eine sehr einfache und kostengünstige Art der Körperschallerfassung
innerhalb sehr kurzer Messzyklen, wie sie bei einer Fließbandfertigung wünschenswert
sind.
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Der
Linearantrieb 72 kann bspw. als Pneumatik- oder als Hydraulikzylinder
ausgebildet sein. Prinzipiell sind jedoch auch andere Antriebsvarianten,
bspw. ein elektromotorisch betriebener Zahnstangen- oder Kettenantrieb
o. dgl., möglich.
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9 zeigt eine alternative
Variante des Messaufnehmers 60, bei welcher der Stellantrieb 70 als
Schwenkantrieb 74 ausgebildet ist. Der übrige Aufbau entspricht weitgehend
der in den 7a und 7b gezeigten Variante. Der
Messaufnehmer 60 gemäß 9 kann selbstverständlich auch
mit dem zusätzlichen
Dämpfungselement 76 entsprechend 8 kombiniert werden.
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Der
erfindungsgemäße Messaufnehmer 60 ermöglicht eine
schnelle und ausreichend genaue Körperschallerfassung innerhalb
relativ kurzer Messzyklen. An die Präzision der Körperschallsensoren 19 und
an die Güte
deren Ausgangssignale brauchen dabei keine zu hohen Anforderungen
gestellt werden, da keine hochpräzisen
Messwerterfassungen notwendig sind. Es steht die Erfassung typischer Fehler
im Vordergrund, die zuvor anhand charakteristischer Körperschallereignisse
identifiziert wurden. Da eine nachgeschaltete Auswerteeinheit vorzugsweise
bestimmte Frequenz- und Amplitudenbereiche des Körperschallsignals bevorzugt
oder ausschließlich
auswertet, können
relativ große
Messtoleranzen zugelassen werden, ohne dass das Messergebnis beeinträchtigt wird.
Insbesondere beim Einsatz des Messaufnehmers innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Funktionsüberprüfung von
Prüfobjekten
genügt die
erreichbare Messgenauigkeit und die erreichbare Reproduzierbarkeit
der Messergebnisse in aller Regel völlig aus.
-
Aus
den erwähnten
Gründen
sind auch keine geeichten und teuren Körperschallsensoren notwendig,
da die Herstellung eines definierten Anpressdrucks des Sensors auf
der Oberfläche
des Prüfobjekts
nicht innerhalb derart feiner Grenzen reproduzierbar ist, welche
der Größenordnung
der Messtoleranzen des Körperschallsensors
entsprechen würde. Als
Körperschallsensoren
können
daher relativ kostengünstige
Bauteile eingesetzt werden, wie sie bspw. als Gitarrentonabnehmer
verwendet werden.
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- 8
- Fördereinrichtung
- 10
- Dachmodul
- 101
- Dachrahmen
- 12
- Schiebedachsegment
- 121
- Antriebsmotor
- 122
- Getriebe
- 123
- Antriebskabel
- 124
- Fixierung
- 14
- Schallkabine
- 16
- Klappe
- 18
- Mikrofon
- 19
- Körperschallsensor
- 20
- Luftschallsignal
- 21
- Körperschallsignal
- 22
- elektrisches
Signal
- 24
- erste
Verstärkerstufe
- 26
- Signalverarbeitungsstufe
- 28
- Triggersignal
- 30
- Schalter
/ Schalteinrichtung
- 32
- Schaltsignal
- 32a
- Auslösesignal
- 34
- A/D-Wandlerschaltung
- 36
- erste
Filterstufe
- 38
- zweite
Filterstufe / Noise-Gage
- 40
- Matrixschaltung
- 42
- D/A-Wandlerstufe
- 44
- Triggersignal
- 46
- Schwellwertschalter
- 48
- digitales
Signal
- 50
- erster
Bereich
- 52
- zweiter
Bereich
- 54
- Verarbeitungsschaltung
- 56
- Aufnahmevorrichtung
- 58
- Lautsprecher
- 60
- Messaufnehmer
- 62
- Prüfobjekt
- 64
- Trägerabschnitt
- 66
- Kissen
- 68
- muldenartiger
Bereich
- 70
- Stellantrieb
- 72
- Linearantrieb
- 73
- Kolbenstange
- 74
- Schwenkantrieb
- 76
- Dämpfungselement
- f
- Frequenz
- A
- Amplitude