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Die Erfindung findet Anwendung im
Bauwesen und dient der Erhöhung
der Sicherheit von Fenstern und Türen, insbesondere hinsichtlich
der Beschußsicherheit
im Bereich der Berührung
des Blendrahmens und des Flügelrahmens.
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In den zurückliegenden Jahren haben sich die
Methoden und Techniken des in krimineller Weise unerlaubten, gewaltsamen
Einbruches in Gebäude
in vielfältiger
Weise weiterentwickelt, so daß Fenster und
Türen allgemein üblicher
Konstruktion und Einbauart den erhöhten Sicherheitsbedürfnissen
und -anforderungen immer weniger gerecht werden.
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Immer häufiger verschaffen sich die
unerlaubt in das Gebäude
eindringenden Personen dadurch Zugang, daß – in Kenntnis der am Gebäude vorhandenen
Schwachstellen – Schußwaffen
benutzt werden. Derartige Schwachstellen sind in erster Linie Fenster
und Türen
und hier insbesondere die Berührungsstellen
zwischen dem jeweiligen Flügel-
und Blendrahmen.
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Dementsprechend werden bei den in
erfinderischer Weise gestalteten Fenstern und Türen thermisch getrennte, mit
einer Beplankung aus Sonderstahl versehene Stahlprofile verwendet.
Durch die Verwendung von Sonderstählen kann die Materialdicke
der Beplankungsteile – unter
Beibehaltung der schlanken Ansichtsbreiten der Rohrrahmenprofile – beträchtlich
verringert werden, wodurch spürbare Gewichtsreduzierungen
möglich
werden.
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Die für hohe Belastungen konzipierten
Beschläge
sind dabei jeweils mit der die Stabilität und Steifigkeit des Fensters
bzw. der Tür
erhöhenden
Beplankung direkt verbunden.
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Als Folge der nur wenige Millimeter
ausmachenden Verbreiterung Bekannt sind auch Methoden zur Erhöhung der
Sicherheit hinsichtlich von Angriffen mit Sprengstoffen, indem – wie in
der DE-PS der Profile unterscheiden sich die in erfinderischer Weise gestalteten,
beschußhemmenden
Fenster und Türen optisch
kaum von normal üblichen
Fenstern und Türen.
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Auch die Herstellungs- und Montagetechnologie
entspricht im wesentlichen den bereits bekannten Verfahren, wobei
die abschließende
Beplankung von außen
erfolgt. Durch die Art der Konstruktion wird ein Baukastensystem
möglich,
so daß die
einzelnen Bauelemente in beliebiger Form und Ausführung hergestellt
werden können.
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Infolge der weitgehenden Verwendung
von Standardprofilen sowie der Vorfertigung der Rohrrahmenprofile
sind die Fertigungszeiten kurz, so daß die Herstellungskosten relativ
gering gehalten werden konnten.
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Die wenigsten, in letzter Zeit üblichen,
einbruchverhindernden Maßnahmen
sind daher geeignet, auch gegenüber
Beschuß die
gewünschte
Zuverlässigkeit
zu gewährleisten.
Zwar bieten Schutzgitter – wie
beispielsweise in der PS-DE19749624 beschrieben – auch weitgehenden Widerstand
bei Beschuß,
da dieselben jedoch von außen
angebracht sind, wirkt deren Anblick störend und beeinträchtigt das
Erscheinungsbild der Gebäudefassade nachhaltig.
Im übrigen
sind derartige Schutzgitter für potentielle
Rechtsbrecher immer auch ein Hinweise auf im Gebäude zu vermutende Begehrlichkeiten.
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Bekannt sind weiterhin Vorrichtungen
und Maßnahmen
zur Erhöhung
der Einbruchsicherheit der Art, daß Fenstern und Türen durch
Anbringen zusätzlicher
Bauteile an den sicherheitsrelevanten Stellen verstärkt werden.
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So wird beispielsweise in der
DE-OS 3631263 ein Rahmen
zur Aufnahme einer sprengwirkungshemmenden Glasscheibe beschrieben,
an dessen Außenseite
zusätzlich
eine durchschußhemmende
Beplankung angeordnet ist. Gleichwohl ist diese technische Lösung nur
bei feststehenden Rahmen, nicht jedoch zur Anwendung bei Fensterflügeln geeignet.
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Bekannt sind auch Methoden zur Erhöhung der
Sicherheit hinsichtlich von Angriffen mit Sprengstoffen, indem – wie in
der DE-PS 3420883 beschrieben – eine
Doppelverglasung zur Anwendung gelangt. Eine derartige Konstruktion
entfaltet jedoch nicht die gewünschten
Wirkungen hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit derselben bei Beschuß.
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Bekannt ist schließlich ein
Rahmenprofilpaar für
Tür-, Fenster-
und Trennwandkonstruktionen gemäß
DE-OS 3300020 , dessen beschußhemmenden, die
sensiblen einbruchgefährdenden
Stellen schützenden Überlappungsteile
mittels Schrauben an den Hohlprofilen befestigt sind.
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Soweit durch die vorstehend erwähnten technischen
Lösungen
offensichtlich die beabsichtigte Einbruchsicherheit/Beschußhemmung
gewährleistet
werden kann, ist gleichwohl eine Erfüllung der nicht minder bedeutsamen
Forderung in Bezug auf minimales Gewicht, optische und gestalterische
Unauffälligkeit
und geringe Herstellungs- und Montagekosten nicht festzustellen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, einen mit einer durchschußhemmenden Verglasung ausgestatteten,
aus einem Flügel-
und einem Blendrahmen bestehenden, sich in die Gestaltung der Gebäudefassade
unauffällig
einfügenden Fenster-
oder Türrahmen
so zu gestatten, daß der gesamte
Bereich des jeweiligen Rahmens, einschließlich des Bereichs des zwischen
dem Blend- und Flügelrahmen
bestehenden Spaltes, durchschußhemmend
ausgebildet ist, wobei das Gewicht eines derartigen Rahmens sich
in Grenzen halten soll.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mit
den Merkmalen des Schutzanspruches nun in der Weise gelöst, daß vor einem
aus einem Flügelrahmen
und einem Blendrahmen bestehenden Rahmenprofilpaar, welches vorzugsweise
aus handelsüblichen,
kantigen Hohlprofilen aus Stahl gebildet wird, eine Beplankung aus
hochfestem Stahl angeordnet ist.
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Die Beplankung besteht dabei aus
Platten, die – jeweils
einen Rahmen bildend – vor
dem jeweiligen Flügel-
und Blendrahmen angeordnet sind, wobei die Beschußfestigkeit
des den Spalt zwischen dem Blend- und dem Flügelrahmen bildenden Bereichs
wesentlich erhöht
wurde.
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Erfindungsgemäß sind dabei die sich gegenüberliegenden
Kanten der Platten in der Weise mit längs derselben verlaufenden
Absätzen
versehen, daß dieselben
sich – im
geschlosenen Zustand des Fensters/der Tür – überlappen. Zusätzlich wird
dieser, hinsichtlich der Beschußfestigkeit äußerst sensible
Bereich dadurch gesichert, daß längs der
sich überlappenden
Absätze – innenseitig
des Flügelrahmens – ein aus
hochfestem Stahl bestehender leistenförmiger Einschiebling eingelassen
ist.
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Erfindungswesentlich ist schließlich, daß die Breite
der die Beplankung bildenden Rahmenplatten so gewählt ist,
daß die
einbruchgefährdeten
Randzonen der Verglasung in ausreichender Weise überdeckt werden.
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Nachstehend soll die Erfindung nun
anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
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1 zeigt – in vertikaler
Schnittdarstellung A–A
und in verkleinertem Maßstab – die Querschnitte der
im geschlossenen Zustand aneinanderliegenden Profile des Blend-(36)
und Flügelrahmens
(37) eines Fensters, einschließlich der im Flügelrahmen
(37) eingelassenen Verglasung (15).
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2 zeigt – in horizontaler
Schnittdarstellung B–B
und in verkleinertem Maßstab – die Querschnitte
der Profile (9,10,11) des zwei nebeneinander angeordnete
Verglasungen (15) aufweisenden Fensters, wobei eine der
Verglasungen (15) in den Flügelrahmen (37) eingelassen
und die andere Verglasung unmittelbar mit dem Blendrahmen (36)
verbunden ist.
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3 zeigt – in horizontaler
Schnittdarstellung C–C
und in verkleinertem Maßstab – die Querschnitte
der im geschlossenen Zustand aneinanderliegenden Profile (29,30)
des Blend-(38) und des Flügelrahmens (39) einer
Tür, einschließlich einer
im Flügelrahmen
(39) eingelassenen Verglasung (24).
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4 zeigt – in vertikaler
Schnittdarstellung D–D
und in verkleinertem Maßstab – die Querschnitte der
Profile (29,30) derselben Tür sowie den Querschnitt des
unteren Bereiches dieser Tür.
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1 (Schnitt
A–A) zeigt
im einzelnen den Querschnitt des aus einem handelüblichen
Stahlprofil 10 bestehenden Flügelrahmens 37, der
das aus zwei Glaspaneelen 15a, 15b unterschiedlicher
Dicke bestehende, von Z-förmigen
Stahlprofilen 4 sowie Innensechskantschrauben 6 und
Einnietmuttern 7 gehaltene, mittels Silikon 8 abgedichtete
Glasverbundpaneel 15 trägt,
wobei die Glaspaneele 15a, 15b durch diverse,
mit Dichtstreifen 18 versehene Distanzleisten 17 auf
Abstand zueinander gehalten werden.
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Der Flügelrahmen 37 ist dabei
mittels eines Scharnierbandes 19 mit dem seinerseits ebenfalls aus
einem handelsüblichen
Stahlprofil 9 bestehenden Blendrahmen 36 verbunden,
wobei zwischen den beiden Rahmen 36,37 eine aus
einem flexiblen Material bestehende Mitteldichtung 12 angeordnet ist.
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Den Flügelrahmen 37 und den
Blendrahmen 36 überdeckend
ist außenseitig
eine Beplankung 2 in Form eines zweiteiligen aus hochfesten
Stahlplatten bestehenden, flachen, eine Dicke von 15 Millimeter aufweisenden
Rahmens 2a, 2b in der Weise vorgesetzt, daß der Bereich
des Übergangs
des jeweils horizontalen Schenkels in den jeweils vertikalen Schenkel
einen stoß-
und nahtfreien Verbund aus ein und demselben Material bildet.
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Dabei sind die Rahmenplatten 2a,2b im
Bereich der Berührung
zwischen dem Flügelrahmen 37 und
dem Blendrahmen 36 in der Weise mit längs der Innenkanten derselben
verlaufenden Absätzen 13,14 versehen,
daß dieselben
sich durchschußhemmend überlappen.
Hinter den Absätzen 13,14 ist
ein aus hochfestem Stahl bestehender Einschiebling 1 angeordnet,
so daß die
Beschußfestigkeit
des Fensters auch in diesem besonders gefährdeten Bereich gewährleistet
bleibt.
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2 (Schnitt
B–B) zeigt
im einzelnen – Bezug
nehmend auf 1 – den Querschnitt
des um ein fest installiertes Glasverbundpaneel 15 erweiterten
Fensters, indem – im
Bereich zwischen den innenwandseitig von Z-Profilen 3 gehaltenen
Glasverbundpaneelen 15 – zu sätzlich ein handelsübliches Profil 11 eingefügt ist und
die Beplankung 2 um eine weitere Rahmenplatte 20 erweitert
wurde.
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3 (Schnitt
C–C) zeigt
im einzelnen den Querschnitt des aus einem handelsüblichen
Stahlprofil 30 bestehenden Flügelrahmens 39 einer
Tür, der
das aus zwei Glaspaneelen 24a, 24b unterschiedlicher
Dicke bestehende, von Z-förmigen Stahlprofilen 23 gehaltene
und mittels Silikon 26 abgedichtete Glasverbundpaneel 24 trägt , wobei
die Glaspaneele 24a, 24b durch diverse, mit Dichtstreifen 28 versehene
Distanzleisten 27 auf Abstand zueinander gehalten werden.
Die beiden durch ein Scharnierband 31 miteinander verbundenen
Rahmen 38,39 überdeckend
ist außenseitig
eine Beplankung 22 in Form eines zweiteiligen, aus hochfestem Stahl
bestehenden, flachen, eine Dicke von 15 Millimeter aufweisenden
Rahmens 22a, 22b in der Weise angeordnet, daß der Bereich
des Überganges
des jeweils horizontalen Schenkels in den jeweils vertikalen Schenkel
einen stoß-
und nahtfreien Verbund aus ein und demselben Material bildet.
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Dabei sind die Rahmenplatten 22a, 22b im Bereich
der Berührung
zwischen dem Flügelrahmen 39 und
dem Blendrahmen 38 in der Weise mit längs der Innenkanten derselben
verlaufenden Absätzen 32,33 versehen,
daß dieselben
sich durchschußhemmend überlappen.
Hinter den Absätzen 32,33 ist
ein aus hochfestem Stahl bestehender Einschiebling 21 angeordnet,
so daß die
Beschußfestigkeit
auch in diesem besonders gefährdeten
Bereich gewährleistet
bleibt.
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4 (Schnitt
D–D) zeigt
im einzelnen – Bezug
nehmend auf 3 – den Querschnitt
des unteren, mit Mineralwolle 25 ausgefüllten, nach außen durch
eine Stahlplatte 16 abgedeckten Bereichs des Flügel rahmens 39 der
Tür, wobei
dieselbe im Bodenbereich mit einem Vierkant-Hohlprofil 35 und
einer Sockelschiene 34 aus Stahl versehen ist.
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- 1
- Einschiebling
- 2
- Beplankung
- 2a
- Rahmenplatte
aus hochfestem Stahl (flügetrahmenseitig)
- 2b
- Rahmenplatte.
aus hochfestem Stahl (blendrahmenseitig)
- 3
- Z-Profilrahmen
- 4
- Z-Profilrahmen
- 5
- Vorlegeband
- 6
- Innensechskantschraube
- 7
- Einnietmutter
- 8
- Silikon
- 9
- Blendrahmenprofil
- 10
- Flügelrahmenprofil
- 11
- Rahmenprofil
- 12
- Mitteldichtung
- 13
- Absatz
- 14
- Absatz
- 15
- Verglasung
/ Glasverbundpaneel
- 15a
- Glaspaneel
- 15b
- Glaspaneel
- 16
- Stahlplatte
- 17
- Distanzleiste
- 18
- Dichtstreifen
- 19
- Scharnierband
- 20
- Rahmenplatte
- 21
- Einschiebling
- 22
- Beplankung
- 22a
- Rahmenplatte
aus hochfestem Stahl (flügelrahmenseitig)
- 22b
- Rahmenplatte
aus hochfestem Stahl (blendrahmenseitig)
- 23
- Z-Profilrahmen
- 24
- Verglasung
/ Glasverbundpaneel
- 24a
- Glaspaneel
- 24b
- Glaspaneel
- 25
- Mineralwolle
- 26
- Silikon
- 27
- Distanzleiste
- 28
- Dichtstreifen
- 29
- Blendrahmenprofil
- 30
- Flügelrahmenprofil
- 31
- Scharnierband
- 32
- Absatz
- 33
- Absatz
- 34
- Sockelschiene
- 35
- Vierkant-Hohlprofil
- 36
- Blendrahmen/Fenster
- 37
- Flügelrahmen/Fenster
- 38
- Blendrahmen/Tür
- 39
- Flügelrahmen/Tür