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In der Notfallmedizin hat sich weithin
die Verwendung von Hartschalenkoffern oder Aluminiumkoffern zum
Bereithalten der Notfallausrüstung
durchgesetzt. Üblicherweise
verwendet der Notarzt dabei zwei Koffer. Eine eventuell erforderliche
Sauerstofflasche wird zusätzlich
am Körper
getragen. Nachteilig hierbei sind, daß der Notarzt mit der so bereitgehaltenen
Ausrüstung
keine Hand mehr frei hat. Er muß vielmehr
vor einer weiteren Tätigkeit
mindestens einen der Notfallkoffer abstellen. Dadurch wird die Handhabung
umständlich,
was insbesondere einen unerwünschten
Zeitverlust zur Folge hat.
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Bei der Bergwacht oder in unwegsamen
Gegenden wird teilweise auch ein konventioneller Rucksack mit der
Notfallausrüstung
bestückt.
Diese Rucksäcke
bestehen aus flexiblem Gewebe. Dadurch wird zwar einerseits der
Tragekomfort erhöht.
Auf der anderen Seite lassen sich derartige Geweberucksäcke aber
nur schwer reinigen. Insbesondere ist der Zugriff auf die einzelnen
Komponenten der Notfallausrüstung
im Innern des Rucksacks nur unter Schwierigkeiten möglich.
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Das der Erfindung zugrunde liegende
Problem ist es, einen Notfallrucksack anzugeben, mit dem sich die
erforderliche Notausfallrüstung
bequem und einfach tragen läßt, ohne
daß dazu
beide Hände erforderlich
sind. Gleichzeitig soll eine einfache und gründliche Reinigung des Notfallrucksacks
sowie eine gute Bedienbarkeit möglich
sein.
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Das Problem wird bei der Erfindung
dadurch gelöst,
daß bei
einem Notfallrucksack der eingangs genannten Art das Gehäuse starr
ist und ein ergonomisch ausgeformtes Rückenteil aufweist.
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Durch die starre Ausbildung des Notfallrucksacks ähnlich einem
Hartschalenkoffer läßt sich
eine gute Bedienbarkeit einerseits bei hervorragenden Reinigungsmöglichkeiten
erzielen. Gleichzeitig läßt sich
der Notfallrucksack durch die ergonomische Ausformung des Rückenteiles
komfortabel tragen, so daß die
Hände bei
der Verwendung des erfindungsgemäßen Notfallrucksackes
frei bleiben können.
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Eine Weiterbildung der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß das
Gehäuse
mehrere zu öffnende
Schalenteile aufweist. Insbesondere, wenn die Schalenteile zum Öffnen parallel
zu einer Längsrichtung
des Notfallrucksacks schwenkbar sind, läßt sich bei geringem Platzbedarf
für das
Aufklappen der Schalenteile eine gute Übersicht auf die in dem Notfallrucksack
angeordnete Notfallausrüstung
erzielen. Es können
auch zwei vordere Schalenteile vorgesehen sein, wodurch der Zugriff
auf die im Innern des Notfallrucksacks angeordnete Notfallausrüstung besonders
einfach wird.
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Bei einer Weiterbildung sind die
Scharniere der Schalenteile aus Dichtungsmaterial hergestellt. Insbesondere
in Kombination mit weiteren Dichtungen zwischen den Schalenteilen
läßt sich
so ein wasserdichtes Verschließen
des Notfallrucksackes erzielen. Gleichzeitig ergeben sich gute Reinigungsmöglichkeiten,
da keine Hohlräume
in den Scharnieren vorhanden sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung besteht das Gehäuse
aus Kunstharz oder Metall. Diese Materialien bieten bei einer Ausführungsform
in Hartschalenbauweise einen guten Schutz der im Innern des Notfallrucksacks
angeordneten Notfallausrüstung
bei geringem Gewicht und hoher Stabilität. An weniger beanspruchten
Stellen können
aber auch Einsätze
aus textilem Gewebe oder Folie zur Gewichtersparnis vorgesehen sein.
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Nach einem anderen Aspekt der Erfindung sind
mehrere vorgegebene Abschnitte zum Anordnen der Notfallausrüstung vorgesehen.
Dies ergibt eine verbesserte Übersicht,
was wiederum die Bedienung erleichtert.
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Der Tragekomfort des erfindungsgemäßen Notfallrucksackes
läßt sich
dadurch erhöhen,
daß schwere
Teile in einem oberen Bereich angeordnet sind.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß Verschlußmittel
für die
Schalenteile vorgesehen sind. Die Verschlußmittel können eine mittels Klettverschlüssen an
den Schalenteilen befestigbare transparente Folie aufweisen. Dadurch
werden die einzelnen Komponenten der Notfallausrüstung sicher an ihrem Platz
in den jeweiligen Schalenteilen gehalten. Gleichzeitig ist auf einen
Blick eine Überprüfung des
Inhalts des Notfallrucksackes möglich.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeichnet
sich durch eine externe Aufnahme für eine Gasflasche aus. Da insbesondere
die Gasflaschen für
Sauerstoff ein hohes Gewicht haben aber nicht ständig erforderlich sind, läßt sich
so bei der Notwendigkeit, eine Sauerstofflasche mitzuführen, diese
einfach an der Aufnahme befestigen. Wenn andererseits keine Sauerstofflasche
benötigt
wird, ist hier auch kein unnötig
großvolumiger
Notfallrucksack mitzuführen.
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Vorzugsweise weist der Notfallrucksack nach
der Erfindung abnehmbare Schultergurte auf. Dies ermöglicht bei
abgenommenen Schultergurten auch die Verwendung als herkömmlicher
Notfallkoffer, ohne daß die
Schultergurte hierbei stören.
Die Schultergurte sollten für
einen verbesserten Tragekomfort gepolstert sein. Außerdem ist
es von Vorteil, wenn bei dem Notfallrucksack mit den Erfindungsmerkmalen
ein Handgriff vorgesehen ist.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
zeichnet sich dadurch aus, daß das
Rückenteil eine
konkave Einbuchtung aufweist. Dies ergibt bei dem Hartschalenrucksack
einen hohen Tragekomfort. Die Einbuchtung kann dabei eine maximale
Tiefe von weniger als 2 cm haben. Diese geringe Einbuchtung reduziert
das Innenvolumen des Notfallrucks nur geringfügig, hat sich aber als ausreichend
erwiesen. Außerdem
sollte die Einbuchtung eine Länge von
weniger als 50 cm, vorzugsweise 30 bis 40 cm, haben. Es hat sich überraschender
Weise herausgestellt, daß bei
einer solchen Ausgestaltung keine Verstellmöglichkeiten für verschieden
große
Personen gegebenenfalls auch unterschiedlichen Geschlechts erforderlich
sind.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Notfallrucksacks mit den Erfindungsmerkmalen,
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2 eine
Draufsicht auf den Notfallrucksack,
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3 eine
Vorderansicht des Notfallrucksacks,
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4 eine
schematische Darstellung des Notfallrucksacks mit aufgeklappten
vorderen Schalenteilen,
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5 eine
vergrößerte Darstellung
einer Verbindungsstelle eines vorderen Schalenteils mit dem Rückenteil
des Notfallrucksacks,
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6 eine
schematische Darstellung eines Behälters für eine Sauerstofflasche, und
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7 eine
schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles eines Notfallrucksacks
im Größenvergleich
mit verschiedenen Personengrößen.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Notfallrucksacks 10 mit
den Erfindungsmerkmalen. Der Notfallrucksack 10 weist ein
Rückenteil 11 und
ein Vorderteil 12 auf. Auf der von dem Vorderteil 12 abgewandten
Seite des Rückenteils 11 ist
eine Einbuchtung 13 angeordnet. Die Einbuchtung 13 ist nach
ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet. Im Einzelnen weist die
Einbuchtung 13 eine Höhe
von etwa 45 cm und eine Tiefe von etwa 2 cm auf. Nicht in der 1 dargestellt sind von dem
Rückenteil 11 abnehmbare
Schultergurte sowie ein mit dem Rückenteil 11 mittels
eines Klettverschlusses verbindbares Rückenpolster.
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Im oberen Bereich des Rückenteils 11 ist eine
Aufnahme 14 für
einen Behälter 15 angeordnet. Der
Behälter 15 hat
einen kreisförmigen
Querschnitt und dient zum Aufnehmen einer Gasflasche, insbesondere
einer Sauerstofflasche, wie nachfolgend noch näher erläutert wird. Am oberen Ende
des Rückenteils 11 ist
außerdem
ein Handgriff 16 angeordnet. Der Behälter 15 ist mittels
nicht in der Figur dargestellter Verbindungselemente mit dem Rückenteil 11 verbunden.
Als Verbindungselemente können beispielsweise
Gurtbänder
verwendet werden.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf den Notfallrucksack 10 von 1. 3 zeigt eine Vorderansicht des Notfallrucksacks 10.
Wie sich den Figuren entnehmen läßt, ist
das Vorderteil 12 des Notfallrucksacks 10 aufgeteilt
in ein erstes vorderes Schalenteil 17 und ein zweites vorderes
Schalenteil 18. Der Behälter 15 steht
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
seitlich über
den Notfallrucksack 10 über.
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Das Rückenteil 11 und die
vorderen Schalenteile 17, 18 sind bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel
aus glasfaserverstärktem
Kunstharzmaterial gefertigt. Dadurch ergibt sich eine große Stabilität. Die so
entstehenden glatten Flächen
lassen sich einfach säubern.
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4 zeigt
eine schematische Ansicht des Notfallrucksacks 10 mit geöffneten
vorderen Schaltenteilen 17, 18. Wie sich der Figur
entnehmen läßt, ist
das Innere des Rückenteils 11 sowie
das Innere der Schalenteile 17, 18 mittels nicht
näher bezeichneter
Trennwände
in einzelne Sektionen unterteilt. Im Einzelnen weist das Rückenteil 11 eine
Sektion 19 für Gerätschaften
für die
Absaugung und Beatmung auf. Weiter sind Sektionen 20 und 21 vorgesehen,
in denen die verschiedenen Elemente für das Durchführen einer
Notintubation angeordnet sind. In einer Sektion 22 sind
Abfallbehälter
angeordnet. Die Abfallbehälter
können
beispielsweise Müllbeutel
sein.
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Das erste vordere Schalenteil 17 weist
Sektionen 23, 24, 25, 26 auf.
Dabei dient die Sektion 23 zum Bereithalten eines Ampullariums
und in die Sektionen 24, 25, 26 dienen
zum Bereithalten der Utensilien für Infusionen. Das zweite vordere
Schalenteil 18 wiederum weist Sektionen 27, 28, 29 auf.
Dabei ist in den Sektionen 27 und 28 Gebrauchs-
und Verbrauchsmaterial angeordnet, während in der Sektion 29 Diagnosehilfsmittel
angeordnet sind.
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Insgesamt wird bei der Anordnung
der Sektionen 19 bis 29 darauf geachtet, daß schwerere
Elemente möglichst
weit oben in dem Notfallrucksack 10 angeordnet sind. Die
Notfallausrüstung
mit einem höheren
Gewicht, wie die Ausrüstung
zur Diagnose 29, zur Notintubation 20, 21 sowie
für Infusionen 25, 26 befindet
sich im oberen Teil des Notfallrucksacks 10. Außerdem ist
die verhältnismäßig schwere
Sauerstofflasche in dem Behälter 15 ebenfalls
im oberen Bereich des Notfallrucksacks 10 angeordnet. Der sich
dadurch ergebende hohe Schwerpunkt des beladenen Notfallrucksacks 10 hat
eine bessere Lastverteilung und damit eine bessere Tragbarkeit zur Folge.
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Die einzelnen Sektionen 19 bis 29 des
Notfallrucksacks 10 sind außerdem durch nicht in der Figur
dargestellte Abdeckungen abgedeckt. Die Abdeckungen sind beispielsweise
mittels Klettband befestigbare Folien aus transparentem Kunstharzmaterial. Es
kann für
jede Sektion 19 bis 29 eine separate Abdeckung
vorgesehen sein. Es können
aber auch durchgehende Abdeckungen für jeweils das Rückenteil 11,
das Schalenteil 17 und das Schalenteil 18 vorgesehen
sein. Dadurch ergibt sich einerseits, daß die Utensilien in den einzelnen
Sektionen 19 bis 29 sicher verwahrt werden, ohne
durcheinander zu geraten. Andererseits ist durch das transparente
Kunstharzmaterial der Abdeckungen eine gute Übersicht über die jeweilige Anordnung
der Notfallutensilien gegeben.
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5 zeigt
eine vergrößerte Darstellung
eines Bereichs zwischen dem ersten vorderen Schalenteil 17 und
dem Rückenteil 11 des
Notfallrucksacks 10. Wie sich der Figur entnehmen läßt, ist
eine Dichtung 30 durchgehend zwischen dem Schalenteil 17 und
dem Rückenteil 11 angeordnet.
Auf diese Weise wirkt die Dichtung 30 gleichsam als Scharnier. So
läßt sich
einerseits eine gute Abdichtung und andererseits ein gutes Sauberhalten
des Notfallrucksacks 10 gewährleisten.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung des Behälters 15. Wie sich
der Figur entnehmen läßt, weist
der Behälter 15 einen
Basiskörper 31 mit
einer Kappe 32 auf. Die Kappe 32 ist an dem Basiskörper 31 befestigt,
beispielsweise verschraubt. Im Innern des Behälters 15 ist eine
Gasflasche 33 mit einem Ventil 34 angeordnet.
Die Gasflasche 33 kann beispielsweise eine Sauerstofflasche 33 sein.
Schematisch sind in der Figur außerdem ein Handgriff 35 des Behälters 15 sowie
Befestigungsmittel 36, 37 zu entnehmen. Die Befestigungsmittel 36, 37 können beispielsweise
Aufnahmen für
Gurtbänder
zum Befestigen des Behälters 15 an
dem Rückenteil 11 sein.
Vorteil bei dieser Ausgestaltung ist, daß der Behälter 15 mit der Sauerstofflasche 33 auf
diese Weise mittels der Befestigungsmittel 36, 37 auch
an einer Trage für einen
Notfallpatienten befestigt werden kann, um diesen bei Bedarf mit
Sauerstoff zu versorgen.
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7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Notfallrucksacks 38 mit den Erfindungsmerkmalen in einer
schematischen Seitenansicht. Der Notfallrucksack 38 entspricht
im wesentlichen dem Notfallrucksack 10. Gleiche Elemente
tragen die gleichen Bezugsziffern. Wie sich der Figur entnehmen läßt, weist
der Notfallrucksack 38 an seinem Rückenteil 11 im Bereich
der ergonomisch ausgeformten Einbuchtung 13 Schultergurte 39 auf.
Die Schultergurte 39 sind gepolstert ausgeführt, beispielsweise mittels
Schaumstoff oder Neopren.
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Außerdem weist der Notfallrucksack 38 im Bereich
des Vorderteils 12 mehrere Protektoren 40, 41, 42 auf.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind
drei Protektoren 40, 41, 42 vorgesehen.
Die Protektoren 40, 41, 42 dienen zum
Schutz des Notfallrucksacks vor Schlag- oder Stoßbeanspruchung. Zu diesem Zweck
sind die Protektoren 40, 41, 42 aus einem
elastischen Material, insbesondere Gummi gefertigt. Außerdem ist
das Material der Protektoren 40, 41 ,42 mit
einer speziellen Leuchtfarbe eingefärbt, die sehr gut sichtbar
ist und insbesondere im Dunkeln fluoresziert.
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Wie sich der Figur weiter entnehmen
läßt, ist die
Einbuchtung 13 und die Anordnung des Schultergurtes 39 derart
ausgebildet, daß eine
Verstellung auch für
verschieden große
Träger 43, 44, 45 nicht erforderlich
ist. Insbesondere ist ein Träger 43 schematisch
eingezeichnet, der einem großen
Mann entspricht mit einer Größe von etwa
1,87 m. Ein zweiter Träger 44 entspricht
einem mittelgroßen
Mann oder einer großen
Frau mit einer Größe von 1,76
m und ein dritter Träger 45 entspricht
von den Proportionen einer kleinen Frau mit einer Körpergröße 1,54
m. Wie sich der Figur deutlich entnehmen läßt, sind die Rückenbereiche
im Bereich der Einbuchtung 13 aller drei Träger 43, 44, 45 weitgehend übereinstimmend ausgeformt,
so daß mit
der dargestellten ergonomischen Ausgestaltung des Rückenteiles 11 der
Notfallrucksack 38 von Trägern unterschiedlicher Größe und verschiedenen
Geschlechts gleichermaßen
gut und komfortabel getragen werden kann.
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- 10
- Notfallrucksack
- 11
- Rückenteil
- 12
- Vorderteil
- 13
- Einbuchtung
- 14
- Aufnahme
- 15
- Behälter
- 16
- Handgriff
- 17
- Schalenteil
- 18
- Schalenteil
- 19
- Absaugung
und Beatmung
- 20
- Notintubation
- 21
- Notintubation
- 22
- Abfallbehälter
- 23
- Ampullarium
- 24
- Infusion
- 25
- Infusion
- 26
- Infusion
- 27
- Gebrauchsmaterial
- 28
- Verbrauchsmaterial
- 29
- Diagnose
- 30
- Scharnier
- 31
- Basiskörper
- 32
- Kappe
- 33
- Gasflasche
- 34
- Ventil
- 35
- Handgriff
- 36
- Befestigungsmittel
- 37
- Befestigungsmittel
- 38
- Notfallrucksack
- 39
- Schultergurt
- 40
- Protektor
- 41
- Protektor
- 42
- Protektor
- 43
- großer Mann
- 44
- mittelgroßer Mann
- 45
- kleine
Frau