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Die Erfindung betrifft einen Reifen,
insbesondere Fahrradreifen, mit einer Lauffläche und zwei sich an jeweils
einer Seite der Lauffläche
anschließenden
Seitenflächen,
von denen wenigstens eine eine Zeichen enthaltende Beschriftung
oder Kennzeichnung aufweist, wobei die Zeichen bezüglich einer
radialen Richtung vom Reifenmittelpunkt zum Zeichen in einem Kippwinkel
angeordnet sind, wobei ein Zeichen bei einem Kippwinkel von 0° so angeordnet
ist, dass auf den Reifen bezogen ein unterer Teil des Zeichens innen
angeordnet ist und ein oberer Teil des Zeichens außen angeordnet
ist.
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Reifen mit Beschriftung auf den Seitenflächen der
Reifen sind allgemein bekannt. Diese Beschriftungen können Markennamen
und -embleme, Typenbezeichnungen oder auch technische Informationen
umfassen. Die Beschriftungen sind dabei üblicherweise so angeordnet
und ausgerichtet, dass sie in einer Drehstellung, in der sie auf
einer einem Auflagepunkt des Reifens auf einer horizontalen Auflagefläche abgewandten
Seite liegen, gut lesbar sind. Sofern der Reifen mehrere derartig
angeordnete und orientierte Beschriftungsbestandteile aufweist,
ist immer jeweils ein Beschriftungsbestandteil gut lesbar, während die
anderen Beschriftungsbestandteile diesem gegenüber gedreht und dementsprechend
in einer solchen Drehstellung des Reifens nicht gut lesbar sind.
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Ziel der Erfindung ist es, einen
Reifen, insbesondere einen Fahrradreifen, der eingangs genannten
Art zu schaffen, auf dessen Seitenfläche Informationen in Form von
Beschriftungen und Kennzeichnungen dargestellt werden, wobei diese
Informationen gleichzeitig erfassbar und gut lesbar sind.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
einen Reifen, insbesondere einen Fahrradreifen, mit einer Lauffläche und
zwei sich an jeweils einer Seite der Lauffläche anschließenden Seitenflächen, von
denen wenigstens eine eine Zeichen enthaltende Beschriftung oder
Kennzeichnung aufweist, wobei die Zeichen bezüglich einer radialen Richtung
vom Reifenmittelpunkt zum Zeichen in einem Kippwinkel angeordnet
sind, wobei ein Zeichen bei einem Kippwinkel von 0° so angeordnet
ist, dass auf den Reifen bezogen ein unterer Teil des Zeichens innen
angeordnet ist und ein oberer Teil des Zeichens außen angeordnet
ist, wobei wenigstens zwei Zeichen vorgesehen sind, die auf der
Seitenfläche
um wenigstens 75° voneinander
beabstandet sind und deren Kippwinkel sich um mindestens 75° voneinander
unterscheidet.
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Unter Zeichen sind dabei insbesondere Schriftzeichen
und Ziffern zu verstehen, aber auch Symbole, die eine Normalorientierung
und damit verbunden einen definierten unteren und oberen Teil aufweisen.
Der Kippwinkel ist der Winkel, der von einer auf das Zeichen bezogen
senkrechten Richtung durch das jeweilige Zeichen und einer radialen
Richtung vom Mittelpunkt des Reifens zum Mittelpunkt des Zeichens
eingeschlossen wird. Ein Kippwinkel von 0° liegt dann vor, wenn die Grundlinie
des Zeichens parallel zu einer Tangentialen des Reifens verläuft und
bezogen auf den Reifen ein unterer Teil des Zeichens innen und ein
o berer Teil des Zeichens außen
liegen. Bei einem Kippwinkel von 180° verläuft die Grundlinie eines Zeichens
ebenfalls parallel zur Tangentialen, jedoch ist in diesem Fall bezogen
auf den Reifen ein oberer Teil des Zeichens innen und ein unterer
Teil des Zeichens außen
angeordnet. Dabei ist die Tangentiale zugrunde zu legen, die eine Radiale,
die vom Mittelpunkt des Reifens durch den Mittelpunkt des Zeichens
verläuft,
unter einem Winkel von 90° schneidet.
Beim Mittelpunkt eines Zeichens handelt es sich um den Schnittpunkt
einer m-Höhe
des Zeichens mit einer vertikalen Mittelachse des Zeichens. Bei
der m-Höhe
handelt es sich um eine gedachte horizontale Linie eines Zeichens
in Höhe
der Oberkante von Kleinbuchstaben ohne Oberlänge, wie beispielsweise „a", „c", „e". Bei einem Kippwinkel
von 90° oder
einem Kippwinkel von 270° sind
Zeichen so angeordnet, dass ihre Leserichtung parallel zu einer
auf den Reifen bezogenen Radialen vom Mittelpunkt des Reifens durch
den Mittelpunkt des jeweiligen Zeichens verläuft, wobei die Leserichtung
bei einem Kippwinkel von 90° in
Richtung des Mittelpunkts des Reifens weist und bei einem Kippwinkel
von 270° vom
Mittelpunkt des Reifens wegweist. Durch das Verteilen von Informationen
auf verschiedene Bereiche der Seitenfläche und das Kippen einzelner
Zeichen bzw. ganzer Beschriftungs- oder Kennzeichnungsbestandteile
kann erreicht werden, dass all diese Zeichen bzw. Beschriftungs-
oder Kennzeichnungsbestandteile eine aus der Perspektive des Betrachters
im wesentlichen gleiche Leserichtung aufweisen. Der Betrachter kann
somit alle Informationen erfassen, ohne dafür den Reifen und/oder seinen
Kopf zu drehen. Vorteilhaft sind eine solche Anordnung und Orientierung
beispielsweise bei technischen Informationen über den Reifen, die aufgrund ihrer
Menge einen Großteil
einer Seitenfläche
des Reifens einnehmen. Durch entsprechende Anordnung der Informationen
sowie deren angepasste Orientierung entfällt die Notwendigkeit, den
Reifen kontinuierlich weiter zu drehen, um alle Informationen erfassen
zu können.
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In Weiterbildung der Endung weist
der Reifen auf der Seitenfläche
eine Beschriftung oder Kennzeichnung mit zwei Beschriftungs- bzw.
Kennzeichnungsbestandteilen auf, die um einen Winkel zwischen 170° und 190° voneinander
beabstandet sind, wobei die Zeichen eines Beschriftungs- bzw. Kennzeichnungsbestandteils
mehrheitlich einen Kippwinkel zwischen –20° und 20° und die Zeichen des anderen
Beschriftungs- bzw. Kennzeichnungsbestandteils mehrheitlich einen
Kippwinkel zwischen 160° und
200° aufweisen.
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Die Beabstandung der Beschriftungs-
bzw. Kennzeichnungsbestandteile bezieht sich dabei auf die jeweiligen
Mittelpunkte dieser Beschriftungsbzw. Kennzeichnungsbestandteile.
Durch den Winkel zwischen 170° und
190° sind
die beiden Bestandteile sich im wesentlichen gegenüberliegend
auf der Seitenfläche
angeordnet. Die Leserichtung der Beschriftungsbestandteile verläuft im wesentlichen
tangential zum Reifen, so dass eine große Menge an Informationen auf
der Seitenfläche
dargestellt werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
der Reifen ein Fahrradreifen und weist auf der Seitenfläche eine Beschriftung
mit zwei Beschriftungsbestandteilen auf, die um einen Winkel von
180° voneinander
beabstandet sind, wobei die Zeichen eines Beschriftungsbestandteils
einen Kippwinkel von 0° und
die Zeichen des anderen Beschriftungsbestandteils einen Kippwinkel
von 180° aufweisen.
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Bei einer solchen Anordnung und Orientierung
sind die Beschriftungsbestandteile genau gegenüberliegend auf dem Fahrradreifen
angeordnet und weisen eine symmetrische Nutzung der Seitenfläche auf.
Da alle Zeichen des einen Beschriftungsbestandteils einen Kippwinkel
von 0° und
die des anderen Beschriftungsbestandteils einen Kippwinkel von 180° aufweisen,
ergibt sich, sofern die Grundlinien der Zeichen beider Beschriftungsbestandteile
jeweils einen einheitlichen Abstand vom Mit telpunkt des Reifens
haben, für
jedes der beiden Beschriftungsbestandteile jeweils eine kreisbogenabschnittförmige kontinuierliche
Grundlinie, die ein ästhetisches
Aussehen der Beschriftung fördert.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsformen
im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Reifens in einer ersten
Ausführungsform
mit vier Beschriftungsbestandteilen,
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2 eine
Detailansicht des Bereichs A der 1,
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3 eine
Detailansicht des Bereichs B der 1 und
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4 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Reifens in einer zweiten
Ausführungsform
mit zwei Beschriftungsbestandteilen.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Reifen
in einer ersten Ausführungsform.
Die 2 und 3 stellen die Detailbereiche
A und B der 1 vergrößert dar.
Der Reifen 10 weist eine Lauffläche 12 sowie zwei
Seitenflächen
auf, von denen nur die Seitenfläche 14 in
den 1 bis 3 sichtbar ist. Auf der Seitenfläche 14 ist
eine Beschriftung vorhanden, welche im Uhrzeigersinn aus vier Beschriftungsbestandteilen 16, 18, 20 und 22 besteht,
wobei die Beschriftungsbestandteile jeweils um ca. 90° voneinander beabstandet
sind.
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In der dargestellten Drehposition
des Reifens 10 verlaufen die Leserichtungen aller vier
Beschriftungsbestandteile 16, 18, 20 und 22 in
horizon taler Richtung nach rechts. Dies wird dadurch erreicht, dass
die Kippwinkel der Beschriftungsbestandteile bzw. der Zeichen der
Beschriftungsbestandteile an die jeweiligen Positionen auf der Seitenflächen 14 des
Reifens 10 angepasst sind. Die Kippwinkel der Zeichen des
Beschriftungsbestandteils 16 betragen zwischen –8° und 8°. Die Kippwinkel
der Zeichen des Beschriftungsbestandteils 18 betragen 270° bzw. –90°. Die Kippwinkel
der Zeichen des Beschriftungsbestandteils 20 betragen zwischen
172° und
188°. Die
Kippwinkel der Zeichen des Beschriftungsbestandteils 22 betragen
90°.
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Die 2 und 3 zeigen in einer Detaildarstellung
der Beschriftungen 16 und 22. In 2 wird der Beschriftungsbestandteil 16 genauer
dargestellt. Dieses weist den Text „Label 1" auf. Da die
Richtungen vom Reifenmittelpunkt 21 zum Mittelpunkt der
einzelnen Zeichen unterschiedlich sind, die Zeichen aber auf einer
in der 2 gestrichelt
dargestellten geraden Grundlinie 23 stehen, weisen sie
verschiedene Kippwinkel auf. Der Kippwinkel 24 des Buchstabens „L" 26 liegt
zwischen der radialen Richtung 28 vom Reifenmittelpunkt
zum Mittelpunkt des Buchstaben „L" 26 und der Senkrechten 25 durch
den Buchstaben „L" 26. Er
beträgt
ca. 8°.
Da der Buchstabe „L" 26 gegenüber dem
gestrichelt dargestellten ungekippten Zustand 30 mit dem
Uhrzeigersinn gekippt ist, ist der Winkel positiv. Der Kippwinkel 32 der
Ziffer „1" 34 liegt
zwischen einer radialen Richtung 36 vom Reifenmittelpunkt
zur Mittelpunkt der Ziffer „1" 32 und
einer Senkrechten 38 durch die Ziffer „1" 34. Er beträgt ca. –8°, wobei das
negative Vorzeichen darin begründet
ist, dass die Ziffer „1" 34 gegenüber dem
gestrichelt dargestellten ungekippten Zustand 40 gegen den
Uhrzeigersinn gekippt ist.
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3 zeigt
eine vergrößerte Darstellung
des Beschriftungsbestandteils 22. Der Text dieses Beschriftungsbestandteils 22 lautet „L4". Am Beispiel der
Ziffer „4" 42 ist
zu erkennen, dass der Kippwinkel 44 des Beschriftungsbestandteils 22 zwischen
einer radialen Richtung 46 vom Rei fenmittelpunkt 21 zur Ziffer „4" 42 und
einer Senkrechten 48 durch die Ziffer „4" 42 liegt. Der Winkel 44 beträgt 90°. Da die
Ziffer „4" 42 gegenüber dem
ungekippten Zustand 50 im Uhrzeigersinn gekippt ist, ist
der Winkel positiv.
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Anhand der 1 bis 3,
insbesondere der 1,
ist zu erkennen, dass die Beschriftung eines solchen erfindungsgemäßen Reifens
eine Lesbarkeit aller an verschiedenen Orten der Seitenfläche 14 angeordneten
Beschriftungsbestandteilen ermöglicht, indem
die verschiedenen Beschriftungsbestandteile 16, 18, 20 und 22 bzw.
die Zeichen dieser Beschriftungsbestandteile entsprechend der Position
auf dem Reifen gekippt werden.
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4 zeigt
eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Reifens 60 in
einer zweiten Ausführungsform.
Der Reifen 60 weist eine Lauffläche 62 sowie zwei
Seitenflächen
auf, von denen nur eine Seitenfläche 64 in
der 4 zu sehen ist.
Auf dieser Seitenfläche 64 ist
eine Beschriftung aufgebracht, die aus zwei Beschriftungsbestandteilen 66, 68 besteht. Ein
Mittelpunkt 70 des Beschriftungsbestandteils 66 sowie
ein Mittelpunkt 72 des Beschriftungsbestandteils 68 sind
bezogen auf den Reifen um einen Winkel 74 von 180° voneinander
beabstandet. Der Beschriftungsbestandteil 66 weist den
Text „Label 1" auf. Die Kippwinkel
aller Zeichen des Beschriftungsbestandteils 66 betragen
jeweils 0°.
Der Beschriftungsbestandteil 68 weist den Text „Label 2" auf. Alle Zeichen dieses
Beschriftungsbestandteils 68 sind um einen Kippwinkel von
180° gekippt.
Die Zeichen beider Beschriftungsbestandteils 66, 68 weisen
jeweils gleiche Entfernungen vom Reifenmittelpunkt 76 auf.
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Durch die Kippwinkel von 0° bzw. 180° sind die
Buchstaben beider Beschriftungsbestandteile 66, 68 jeweils
auf kreisbogenabschnittsförmigen
Grundlinien 78, 80 angeordnet.
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Die Beabstandung der beiden Beschriftungsbestandteile 66, 68 um
180° führt verbunden
mit unterschiedlichen Kippwinkeln der Buchstaben dazu, dass beide
Beschriftungsbestandteile gleichzeitig gut lesbar sind. Die Anordnung
der Beschriftungsbestandteile 66, 68 auf den kreisbogenabschnittsförmigen Grundlinie 78, 80 führt dazu,
dass verglichen mit der ersten Ausführungsform aus den 1 bis 3 und der dort verwendeten Anordnung
auf einer geraden Grundlinie längere
Beschriftungsbestandteile mit mehr Zeichen gleicher Größe auf der
Seitenfläche Platz
finden. Darüber
hinaus führt
die für
alle Zeichen identische Beabstandung vom Reifenmittelpunkt 76 verbunden
mit den für
die Zeichen beider Beschriftungsbestandteile 66, 68 jeweils
einheitlichen Kippwinkel von 0° bzw.
180° zu
einem sehr ästhetischen Gesamteindruck
des Reifens 60.