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Die Erfindung betrifft eine Matratze
mit einem Kern und einer den Kern umgebenden Hülle, wie sie insbesondere bei
Betten und Liegen Verwendung finden.
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Als Liegepolster des Bettes spielt
eine funktionsgerechte Matratze für den gesunden Schlaf eine entscheidende
Rolle. Sie soll die Wirbelsäule
während
des Schlafs durch unterschiedliche Liegezonen stützen, also eine gleichmäßige, orthopädische Abstützung des
Körpers
ermöglichen
und dort mehr oder weniger nachgeben, wo im Liegen Druck entsteht.
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Auch gibt der menschliche Körper in
der Nacht eine große
Menge Feuchtigkeit ab, die von der Matratze und dem Bettzeug aufgenommen
wird. Die Matratze soll daher für
eine Luftzirkulation sorgen, die einen Feuchtetransport erlaubt,
sodass es nicht zur Nässebildung
kommt. Hierbei ist die Struktur des Matratzekerns entscheidend.
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Konstitution, Körpergröße, Gewicht, Körpertemperatur
und die Schwitzneigung des Schäfers sind
somit wichtige Kriterien für
eine optimale, persönliche
Wahl der Matratze. Die Matratze soll also speziell an den jeweiligen
Schäfer
angepasst ausgewählt
bzw. aufgebaut sein.
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Dazu bevorraten die Matratzenhersteller
unterschiedlich aufgebaute und zusammengesetzte fertige Matratzen,
aus denen der Schläfer
auswählen kann.
Dieses Vorgehen bedingt jedoch einen enormen logistischen Aufwand
bei der Lagerhaltung und dem Transport. Zudem kann es vorkommen,
dass die Matratze mit den gewünschten
Eigenschaften nicht erhältlich
bzw. verfügbar
ist.
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Zudem ändern sich im Laufe der Zeit
die Eigenschaften einer Matratze z. B. durch Abnutzung und Materialermüdung. Allerdings
betrifft dies nicht immer gleichzeitig und/oder gleich stark alle
Teile einer Matratze. Ferner ändern
sich auch die Bedürfnisse
des jeweiligen Schäfers
mit der Zeit, z. B. auf Grund einer Gewichtszu- oder Abnahme oder
einer geänderten
Schwitzneigung oder Schlafverhalten mit dem Älterwerden, so dass die Matratze
nicht mehr die ge wünschten
Eigenschaften aufweist bzw. den gestellten Anforderungen gerecht
wird, um einen erholsamen Schlaf zu fördern.
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Besteht also der Wunsch aufgrund
geänderter
Bedingungen die Matratze individuell neu auf seine Bedürfnisse
anzupassen, so ist es bisher erforderlich die komplette Matratze
auszutauschen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Matratze bereitzustellen, die eine individuelle Anpassung
an die gewünschten
Eigenschaften des Schläfers
erlaubt, einen geringen logistischen Aufwand mit sich bringt und
zudem och an geänderte Bedingungen
leicht anpassbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Matratze
gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Dadurch, dass der Kern modular ausgestaltet
ist und mindestens eine obere und untere Platte umfasst und die
den Kern umgebenden Hülle
von diesem abnehmbar ausgestaltet ist, ist es möglich durch geeignete Auswahl
und Zusammenstellung der einzelnen Teile der Matratze diese an die
geforderten Bedürfnisse
gezielt anzupassen und dabei sich auf eine geringe Anzahl von unterschiedlichen Teilen
zu beschränken.
Zudem ist es nun möglich,
die Matratze durch Austausch einzelner Komponenten an geänderte Bedürfnisse
anzupassen, ohne dass die komplette Matratze ausgetauscht werden
muss.
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Zudem erlaubt der modulare Aufbau
der Matratze die spezielle Zusammenstellung der Matratze auf Grund
der persönlichen
Vorlieben, Konstitution, Körpergröße, Gewicht,
Körpertemperatur
und Schwitzneigung des Schäfers.
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Ferner ist es durch den modularen
Aufbau möglich,
Matratzenmodelle verschiedener Ausstattungskategorien gezielt Vortort,
d. h. im Geschäft
aus wenigen unterschiedlichen Teilen zusammenzustellen. Eine Bevorratung
großer
Mengen unterschiedlicher fertiger Matratzen ist nicht mehr nötig.
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Es kann z. B. zunächst in jungen Jahren eine preisgünstige "Einstiegsmatratze" erworben werden, die
später
durch Austausch einzelner Komponenten "aufgewertet" werden kann.
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Entsprechendes gilt bei Verschleiß bzw. Abnutzung
und Materialermüdung.
Es wird nur gezielt das abgenutzte oder ermüdete Teil bzw. die Komponente
ausgetauscht. Somit sinkt auch der Verbrauch der teils aus sehr
hochwertigen Materialien hergestellten Teile bzw. Komponenten, was
zu einem verminderten Rohstoffbedarf und Entsorgung führt.
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Die Platten weisen an Ihrer Oberfläche vorzugsweise
eine Rillenstruktur auf. Günstigerweise sind
Abschnitte mit unterschiedlichen Radien der Rillen vorhanden, so
dass die Luftzirkulation und somit der Feuchtetransport gefördert wird
und der Anatomie des Schläfers
angepasst ist.
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Die Platten können aus allen dem Fachmann bekannten
und üblichen
Stoffen bestehen. Bevorzugterweise sind sie aus Schaumstoff oder
Latex hergestellt. Insbesondere eignen sich sogenannte Bultexplatten.
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Die Platten dienen entweder im einfachsten Fall
als Matratzenkern oder, bei Kombination mit weiteren Teilen, als
Abdeckung für
die verschiedenen Kerntechologien, wie z. B. einem Kernmodul.
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Der Kern kann also ein Kernmodul
umfassen, das mit den Platten zur Einstellung der gewünschten
Eigenschaften kombiniert bzw. von diesen abgedeckt wird. Das Kernmodul
kann als Schaumstoffkern, Federkern, mindestens eine weitere Platte,
einen Vollpolsterkern, Latexkern oder als eine Kombination der vorstehenden
Kerne ausgeführt
sein.
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Hierbei sind ebenfalls alle dem Fachmann bekannten
und üblichen
Stoffe verwendbar. So kann es sich um natürliche oder synthetische Stoffe
handeln. Als natürliche
Stoffe kommen u. a. Latex, Baumwolle, Kokosfasern usw. in Betracht.
Als synthetische Stoffe werden Synthese-Latex und Schaumstoffe verwendet,
wie z. B. Polyadditionsprodukte aus Isocyanaten und Polyetherpolyo len.
Die Vollpolster können
mit weiteren üblichen
und bekannten Polstermaterialien gefüllt sein, wie z. B. Baumwolle,
Polyester, Polyurethane, Polyamide usw., Hanf, Getreidefasern etc.
Die Federkerne können
z. B. als Bonell-Federkern, GR-Federkern, Taschenfederkern, Tonnenfederkern,
Zylinderfederkern oder Zylinder-Taschenfederkern ausgestaltet sein.
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Das Kernmodul kann auch eine Kombination der
verschiedenen Kernarten umfassen. So ist es z. B. möglich zunächst nur
einen einfachen Kern aus zwei Bultexplatten aufzubauen. Der Kern
kann aber auch ein Schaumkernmodul und zwei dieses abdeckende Bultexplatten
umfassen. Ferner ist es denkbar als Kernmodul ein Taschenfederkern
zu verwenden, welches von zwei Bultexplatten umgeben ist. Auch können mehrere,
z. B. vier Bultexplatten als Kernmodul und Platten verwendet werden.
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Die verwendeten Teile können gleicher
oder unterschiedlicher Härte
sein, so dass eine individuelle Einstellung der gewünschten
Gesamthärte
möglich
wird (H1 – H3).
So kann ein Schaumkernmodul mit einer Härte von H2 oder H3 aus zwei
einzelnen Bultexplatten verwendet werden. Der Kern kann aber auch
ein Schaumkernmodul mit Härte
H2 oder H3 und zwei dieses abdeckende Bultexplatten mit Härte H2 oder
H3 umfassen. Ferner ist es denkbar als Kernmodul ein Taschenfederkern
mit Härte
H2 oder H3 zu verwenden, welches von zwei Bultexplatten mit Härte H2 oder
H3 umgeben ist. Hierbei können die
Bultexplatten sich in der Härte
auch voneinander unterscheiden. Auch können mehrere Bultexplatten unterschiedlicher
Härte als
Kernmodul und Platten verwendet werden.
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Zur Veränderung der Matratze wird die
Hülle abgenommen,
der Kern wunschgemäß ausgestaltet und
anschließend
die Hülle
erneut aufgezogen. Da diese abnehmbar ausgestaltet ist, kann sie
zumindest bei gleicher Höhe
bzw. Dicke der Matratze ohne Änderung
wieder verwendet werden.
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Erfindungsgemäß ist die Hülle aber derart ausgebildet,
dass sie an den jeweiligen Kern anpassbar ist. D. h., dass sie je
nach Höhe
bzw. Dicke des Kerns, also der Platten und ggf. des Kernmoduls variierbar
ist. Somit kann auch bei einer Veränderung der Dicke bzw. Höhe der Matratze
die Hülle
zumindest teilweise weiterverwendet werden.
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Hierzu ist die Hülle erfindungsgemäß mindestens
zweiteilig ausgebildet.
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Bei einer zweiteiligen Ausführungsform
umfasst die Hülle
insbesondere ein oberes und ein unteres Teil, welche bevorzugt ein
die Seiten des Kerns umgebendes Teil ausbilden. Also kann bei einer
Veränderung
der Dicke des Kerns die Hülle
durch Austausch lediglich einer "Hälfte" an die neue Dicke
angepasst werden. Hierzu unterscheidet sich insbesondere lediglich
der die Seite des Kerns umgreifende und abdeckende Bereich des Hüllteils
in seinen Ausmaßen,
d. h. Höhe.
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Der die Seiten des Kerns umgebende
Teil wird also bevorzugt von dem oberen und/oder unteren Teil der
Hülle gebildet.
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Allerdings ist es auch möglich den
die Seiten des Kerns umgebende Teil als ein separates Teil auszuführen: Somit
ist das auszutauschende Teil bei einer Anpassung an eine geänderte Matratzendicke noch
kleiner. Das Teil ist dann mit dem oberen und unteren Teil mittels
geeigneten Mitteln zu verbinden. Die Hülle ist also mindestens dreiteilig
ausgeführt.
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Das für die Hülle verwendete Material ist
bevorzugt waschbar, luft- und feuchtigkeitsdurchlässig. Ferner
ist es von Vorteil, wenn das Material Milben, Mikropartikel- und
Fasern etc. zurückhält und antiallergen
ist.
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Erfindungsgemäß ist oberhalb und/oder unterhalb
der Platten jeweils eine Abdeckplatte vorgesehen. Sie dienen zur
weiteren Verbesserung des Liege- bzw. Schlafkomforts. Diese können aus
einem festen Drell oder aus Doppeltuch, insbesondere Strickware
bestehen und ggf. gesteppt sein und eine Polsterfüllung aufweisen.
Bevorzugterweise ist der Drell Webware und reinigungsfähig. Das
Doppeltuch, insbesondere die Strickware ist mit Aloe Vera behandelt,
um die Hautverträglichkeit
zu steigern. Günstigerweise
sind die Abdeckplatten waschbar, insbesondere bei bis zu 60 °C.
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Die Abdeckplatten können einzeln
innerhalb der Hülle
angeordnete Teile sein oder als Teil der Hülle selbst ausgebildet sein.
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Die Teile der Hülle sind miteinander lösbar verbindbar
ausgeführt,
so dass der Austausch der einzelnen Teile bzw. Komponenten der Matratze
bzw. Aufbau der Matratze ermöglicht
wird.
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Die Verbindung der Teile kann dabei
alle dem Fachmann bekannten und üblichen
Methoden erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Verbindung über Reißverschlüsse, Knöpfe, Haken
und Ösen,
Druckknöpfe, Klettverschlüsse oder
einer beliebigen Kombination der vorstehenden Mittel.
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Weitere Merkmale, Eigenschaften und
Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Matratze im Ausschnitt
bei teilweise geöffneter
Hülle;
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2 den
Kern der Matratze aus 1 schematisch
von der Seite;
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3 den
Kern einer weiteren Ausführungsform
einer Matratze schematisch von der Seite;
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4 den
Kern einer weiteren Ausführungsform
einer Matratze schematisch von der Seite;
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5 den
Kern einer abgewandelten Ausführungsform
der Matratze aus 4 schematisch von
der Seite;
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6 eine
perspektivische Ansicht des Kerns einer weiteren, abgewandelten
Ausführungsform
der Matratze aus 4;
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7 eine
perspektivische Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Matratze
im Ausschnitt bei teilweise geöffneter
Hülle;
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8 den
Kern der Matratze aus 7 schematisch
von der Seite und
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9 eine
perspektivische Ansicht der Matratze aus 7 bei geschlossener Hülle.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Matratze 1 im
Ausschnitt bei teilweise geöffneter
Hülle 2.
Die Hülle 2 besteht
aus zwei Teilen 2a, 2b, die jeweils die obere
und untere Seite der Matratze abdecken und zusätzlich die Seiten des Kerns 3, 4 umgeben.
Die zwei Teile der Hülle sind über einen
Reißverschluss 5 miteinander
verbind- und lösbar.
Die Teile 2a, 2b sind dabei als gesteppte und
mit Polyester gefüllte
Abdeckplatten ausgeführt,
deren Material Luft- und Feuchtetransport erlaubt.
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Der Kern besteht aus einer oberen
und unteren Platte 3a, 3b, die mit einem Bezug
versehen sind. Zwischen sich nehmen die Platten ein Kernmodul 4 auf
(vgl. 2). Sowohl die
Platten und das Kernmodul bestehen aus einem Schaumstoff, z. B.
aus Polyurethan.
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In 3 ist
eine weitere Ausführungsform des
Kerns 8 einer Matratze schematisch dargestellt, die sich
von der Ausführungsform
nach 1 und 2 dadurch unterscheidet,
dass das Kernmodul 6 als Federkern ausgebildet ist. Dieses
Federkernmodul 6 ist mittels eines Randbauteils 7 aus
Schaumstoff von dem eigentlichen äußeren Rand des Kerns beabstandet.
Somit wird die Hülle
vor direktem Kontakt mit dem Kernmodul und dessen Federn geschützt.
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In den 4 bis 6 sind weitere Ausführungsformen
von Kernen 10a, 10b, 10c erfindungsgemäßer Matratzen
dargestellt. Diese unterscheiden sich von den Vorhergehenden dadurch,
dass der Kern jeweils nur durch Schaumstoftplatten 11 (Bultexplatten)
gebildet ist, die eine Oberfläche
mit gerillter Struktur aufweisen. Die gerillte Struktur fördert den Luft-
und Feuchtetransport.
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In 4 ist
der Kern lediglich aus zwei mit ihrer nicht gerillten Oberfläche aneinander
liegenden Bultexplatten 11 gebildet. Bei der Abwandlung 10b der 5 sind vier Bultexplatten 11 aufeinander
geschichtet, um den Kern zu bilden, wobei die oberen zwei Platten
mit Ihrer gerillten Oberfläche
nach oben in Richtung der Liegefläche zeigen. Bei der Abwandlung 10c nach 6 sind dagegen lediglich
drei Bultexplatten 11 verwendet.
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Aus 6 geht
hervor, dass die Platten 11 verschiedene Bereiche 12, 13 mit
unterschiedlicher Rillenstruktur aufweisen. Somit können die
Härte und der
Luft- und Feuchtetransport
an die anatomischen Gegebenheiten des menschlichen Körpers angepasst
werden. So wird der Bereich um die Schulter mit einem größeren Abstand
und Radius der Rillen ausgebildet, so dass der Bereich weicher ist
und einen erhöhten
Luft- und Feuchtetransport aufweist.
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7 bis 9 zeigen eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Matratze 20, die
einen Kern aufweist, der demjenigen aus 3 ähnelt.
Allerdings umfasst der Kern der Matratze 20 neben einem
Taschenfederkernmodul 26 und dem Randbauteil 27 im
Unterschied zu demjenigen nach 3 zur
Abdeckung des Kernmoduls nach oben und unten zwei Schaumstoffplatten 23a, 23b (Bultexplatten),
die eine Oberfläche
mit gerillter Struktur aufweisen.
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Ferner ist die Hülle der Matratze 20 dreiteilig ausgebildet.
Sie umfasst ein oberes und unteres Teil 22a, 22b,
die nur die Liegeflächenseite
bzw. die Unterseite des Kerns bedecken. Die Seiten des Kerns werden
von einem dritten, umlaufenden Teil 22c gebildet, das mit
den Teilen 22a, 22b über jeweils am Rand der Teile
umlaufende Reißverschlüsse 25a, 25b verbunden
sind. Bei einer Veränderung
der Höhe des
Kerns durch z. B. Nachrüstung
muss somit nur das Teil 22c gewechselt werden.
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Das obere und untere Teil 22a, 22b der
Hülle 22 sind
als gesteppte, gepolsterte Abdeckungen aus Strickware ausgebildet,
die mit Aloe Vera zur Verbesserung der Hauverträglichkeit behandelt sind. Das Material
für die
Hülle 22 ist
zudem waschbar und antiallergen sowie undurchlässig für Milben, erlaubt jedoch trotzdem
Luft- und Feuchtetransport.