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Die
Erfindung betrifft eine Fernbedienung zum Steuern eines Antriebs,
insbesondere eines Möbelantriebs,
mit der eine gewünschte
Antriebsverbindung mit Hilfe einer mechanischen Kupplung hergestellt
oder gelöst
und ein Elektromotor des Antriebs in gewünschter Weise gesteuert werden
kann, sowie einen damit ausgestatteten Möbelantrieb.
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Während eine
Fernbedienung eines Elektromotors über elektrische Leitungen relativ
unproblematisch ist, gestaltet sich die mechanische Umschaltung
einer Kupplung kostenaufwendig, wenn Servomittel wie Elektromagneten
oder elektrische Stellmotoren zur Betätigung der Kupplung eingesetzt
werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine möglichst
einfach aufgebaute und kostengünstig
realisierbare Fernbedienung zum Steuern eines Antriebs sowie einen
mit einer solchen Fernbedienung ausgestatteten Möbelantrieb bereitzustellen, bei
dem ein Elektromotor anzusteuern und eine Kupplung mechanisch umzuschalten
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß zunächst durch
eine Fernbedienung zum Steuern eines Antriebs gelöst, der
mindestens einen Elektromotor und mindestens eine mechanisch schaltbare
Kupplung zum Herstellen einer mechanischen Verbindung zwischen dem
Elektromotor und einem Antriebselement oder einem oder mehreren
ausgewählten
von mehreren Antriebselementen aufweist, mit einem ersten Übertragungsmittel
zum Steuern des Elektromotors und einem zweiten, mechanischen Übertragungsmittel
zum Umschalten der Kupplung, die an eine handbetätigbare und frei handhabbare
Fernbedienungseinheit angeschlossen sind.
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Ein
großer
Vorteil dieser Lösung
besteht darin, daß aufgrund
der mechanischen Übertragung jegliche
Kosten für
elektrisch betriebene Servoelemente eingespart werden können.
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Zweckmäßigerweise
ist vorgesehen, daß der Elektromotor
in beide Drehrichtungen umsteuerbar ist.
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Weiter
ist bevorzugt vorgesehen, daß die Kupplung
wahlweise eine Verbindung zwischen dem Elektromotor und (lediglich)
einem Antriebselement herstellt oder trennt. Alternativ kann vorgesehen sein,
daß die
Kupplung wahlweise eine Verbindung zwischen dem Elektromotor und
einem ersten oder zweiten oder auch weiteren Antriebselementen)
herstellt oder trennt.
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Zweckmäßigerweise
ist das erste Übertragungsmittel
durch elektrische Leitungen gebildet. Allerdings könnte das
erste Übertragungsmittel
auch drahtlos arbeiten, bspw. akustisch, optisch oder über Funk
(elektromagnetische Wellen).
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Es
besteht die Möglichkeit,
daß dem
ersten Übertragungsmittel
Betätigungsmittel
zum geregelten oder ungeregelten Ein- und Ausschalten des Elektromotors
in einer oder beiden Drehrichtungen zugeordnet sind, wobei somit
der Elektromotor lediglich Ein/Aus oder hinsichtlich seiner Drehzahl
in vorgegebenen Stufen oder aber stufenlos angesteuert werden kann.
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Das
zweite Übertragungsmittel
kann mindestens ein Seil und/oder mindestens einen Draht aufweisen.
Das zweite Übertragungsmittel
kann ein Zug- und/oder Druckkraft übertragendes Element aufweisen.
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Weiter
kann vorgesehen sein, daß das
zweite Übertragungsmittel
ein Torsionskraft übertragendes
Element aufweist.
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Schließlich kann
vorgesehen sein, daß das zweite Übertragungsmittel
ein hydraulisches Übertragungselement
aufweist. In allen Fällen
besteht die Möglichkeit,
daß das
zweite Übertragungsmittel
mit einer Rückstellfeder
zusammenwirkt, die entweder in der Fernbedienungseinheit oder im
Bereich des Antriebs angeordnet sein kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sieht die Erfindung vor, daß das
erste Übertragungsmittel elektrische
Leitungen und das zweite Übertragungsmittel
einen Drahtzug beinhaltet. Der Drahtzug kann in der Fernbedienungseinheit
durch ein linear oder schwenkend bewegbares Trägerelement betätigbar sein,
wobei auf dem Trägerelement
mit den elektrischen Leitungen verbundene Schaltmittel angeordnet
sein können.
Die Schaltmittel können
insbesondere als Schnappscheibenschalter ausgebildet sein. Als weitere
Variante kann mindestens eine der elektrischen Leitungen durch einen
Innen- und/oder Außenzug
des Drahtzugs gebildet sein. Als Abwandlung kann vorgesehen sein,
daß Innen-
und Außenzug
des Drahtzuges elektrisch gegeneinander isoliert sind und gemeinsam
das erste und zweite Übertragungsmittel
bilden. Somit können
sowohl elektrische als auch mechanische Schaltsignale übertragen
werden. Die elektrischen und die mechanischen Übertragungsmittel fallen somit
in einer gemeinsamen Übertragungseinheit
zusammen.
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Schließlich besteht
die Möglichkeit,
daß ein Innenzug
und/oder ein Außenzug
des Drahtzuges ein mehradriges elektrisches und/oder ein mehradriges
mechanisches Übertragungsmittel
beinhalten, so daß Signalübertragungen
auf kleinstem Raum möglich
sind.
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In
weiterer Abwandlung kann vorgesehen sein, daß das zweite Übertragungsmittel
an einen insbesondere in der Fernbedienungseinheit angeordneten,
zyklisch schaltenden Mechanismus angeschlossen ist, bei dem durch
aufeinander folgende Betätigungen
eines Betätigungselements
die Kupplung zyklisch in Schaltzustände bringbar ist, insbesondere
abwechselnd in einen ersten und einen zweiten Schaltzustand.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird ferner gelöst durch einen Möbelantrieb,
der mit einer erfindungsgemäßen Fernbedienung
versehen ist. Hierbei kann vorgesehen sein, daß der Antrieb als Doppelantrieb zum
unabhängigen
Verstellen von zwei Verstellelementen eines Möbels ausgebildet ist.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, daß der
Antrieb zum Verstellen eines Kopf- und eines Fußteils eines Betts ausgebildet
ist.
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Schließlich kann
vorgesehen sein, daß die Fernbedienung
so ausgebildet ist, daß das
Kopfteil in einer unbetätigten
Ausgangsstellung und das Fußteil in
einer Betätigungsstellung
des zweiten Übertragungsmittels
durch das erste Übertragungsmittel
verstellbar ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels weiter erläutert, wobei
auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
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1 eine perspektivische,
auseinandergezogene Darstellung einer handbetätigten Fernbedienungseinheit
einer erfindungsgemäßen Fernbedienung
zeigt,
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2 eine perspektivische Ansicht
der Fernbedienungseinheit nach 1 in
zusammengesetztem Zustand zeigt, und
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3 eine perspektivische Ansicht
von unten einer geöffneten
Fernbedienungseinheit nach 1 und 2 zeigt.
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1 bis 3 zeigen in unterschiedlichen Ansichten
eine handbetätigbare
und frei handhabbare Fernbedienungseinheit 1 gemäß der vorliegenden Erfindung
in Form eines Handschalters. Die Bezeichnung „frei handhabbar" im Sinne der Erfindung
bedeutet hierbei, daß die
Fernbedienungseinheit unabhängig
von dem Antrieb, der damit gesteuert wird, frei im Raum bewegt werden
kann, soweit es Länge
und Flexibilität
der noch im einzelnen beschriebenen Übertragungsmittel zulassen,
mit denen die Fernbedienungseinheit mit dem (nicht dargestellten)
Antrieb verbunden ist.
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Wie
aus 1 deutlich wird,
ist der Handschalter 1 aus zwei Gehäusehälften 2, 4 zusammengesetzt,
die in diesem Beispiel durch Schrauben 6 zusammengehalten
werden. An das Gehäuse 2, 4 ist ein
erstes Übertragungsmittel 8 und
ein zweites Übertragungsmittel 10 angeschlossen.
Das erste Übertragungsmittel
besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Elektrokabel 12,
in dem mehrere einzelne Leitungen 14 verlegt sind. Eine
Knickschutztülle 16 schützt das
Elektrokabel 12 beim Austritt aus dem Gehäuse 2, 4 gegen
Abknicken. Das zweite Übertragungsmittel 10 ist
in dem hier dargestellten Beispiel durch einen Drahtzug bzw. Bowdenzug 18 gebildet,
der einen Außenzug 20 und einen
Innenzug 22 aufweist und ebenfalls mit einer Knickschutztülle 24 gegen
Umknicken geschützt
ist.
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Die
elektrischen Leitungen 14 sind im Inneren des Handschalters
unter Anordnung einer Schlaufe 25 flexibel verlegt und
an eine Leiterplatte 26 angeschlossen. Die Leiterplatte 26 weist
zwei Paare von Schaltkontakten 28 auf, die jeweils einen inneren
Kontakt 28a und einen konzentrischen äußeren Kontakt 28b aufweisen.
Eine selbstklebende Folie 30 hält zwei im unbelasteten Zustand
konvex nach oben, d.h. von der Leiterplatte weg gebogen ausgebildete Sprungkontakte 32 (Schnappscheibenkontakte),
so daß durch
einen Fingerdruck auf die Folie ein ausgewählter Sprungkontakt 32 vorübergehend
in eine annähernd
ebene Form gebracht und dadurch der entsprechende Schaltkontakt 28 durch
Verbinden der Kontakte 28a, b geschlossen wird. Das dadurch erzeugte
elektrische Schaltsignal schaltet entweder direkt oder indirekt über ein
Relais einen Elektromotor des mit der Fernbedienung gesteuerten
Antriebs.
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Die
Folie 30 weist ferner zwei nach außen bzw. oben vorstehende Wülste 34 auf,
die zum einen als Schutz gegen eine unbeabsichtigte Betätigung der
Schalter dienen und zum anderen als Schubkante geformt sind, so
daß sich
ein Finger oder Daumen darauf abstützen kann.
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Die
Leiterplatte 26 ist zusammen mit den von ihr getragenen
Schaltkontakten auf ein Trägerelement 36 aufgesetzt,
bspw. geklebt, welches in einem Durchbruch 38 der oberen
Gehäusehälfte 4 längsverschiebbar
geführt
ist.
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Wie 1 und 3 weiter zeigen, ist der Außenzug 20 des
Bowdenzugs 18 an seinem freien Endabschnitt mit einer Gewindehülse 40 versehen,
auf der zwei Einstellmuttern 42 zur Längenjustierung des Bowdenzugs 18 angeordnet
sind. Die Gewindehülse 40 wird
hierzu in einen Aufnahmeansatz 44 der Gehäusehälfte 4 eingesetzt
und mit Hilfe der Einstellmuttern 42 in einer gewünschten
Längsposition
fixiert.
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Der
Innenzug 22 des Bowdenzugs 18 trägt an seinem
freien Endabschnitt eine zylindrische Verdickung 46, die
hinter eine geschlitzte Stirnwand 48 des Trägerelements 36 greift,
so daß der
Innenzug 22 des Bowdenzugs 18 bei einer Betätigungsbewegung
in Pfeilrichtung 50 des Trägerelements 36 gezogen
wird. Bei Loslassen des Trägerelements
erfolgt eine Rückwärtsbewegung
des Innenzugs und des Trägerelements
entgegen Pfeilrichtung 50 selbsttätig durch eine nicht dargestellte
Rückstellfeder
im Bereich des Antriebs.
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Damit
bspw. Kopf- und Fußteil
eines Möbels unabhängig voneinander
verstellt werden können, erfolgt
eine Verbindung eines Spindeltriebs des Kopfteils und/oder eines
Spindeltriebs des Fußteils
mittels einer Kupplung, bspw. Klauenkupplung, mit dem Elektromotor.
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Obwohl
in der dargestellten Ausbildungsform zwei Schalter (Schaltkontakte 28)
für zwei
unabhängige
Schaltsignale vorgesehen sind, bspw. um einen Antriebsmotor in der
einen oder anderen Drehrichtung ein- und auszuschalten, könnte alternativ
nur ein einziger Schalter oder auch mehr als zwei Schalter vorgesehen
sein, um weitere Schaltfunktionen anzusteuern oder eine Drehzahlregelung
vorzunehmen, bspw. mittels Schiebereglern. Alternativ zur Führung des
Kabels 12 parallel zu dem Bowdenzug 18 kann diese
bzw. die Leitungen 14 spiralförmig um den Bowdenzug gewickelt
sein.
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Obwohl
in der dargestellten Ausführungsform
ein einzelner Bowdenzug vorgesehen ist, um eine mechanisch schaltbare
Kupplung innerhalb des Antriebs umzuschalten, könnten mehrere Bowdenzüge oder
sonstige Draht- oder Seilzüge
vorgesehen sein, um zusätzliche
mechanische Funktionen zu schalten. Außerdem könnte der Bowdenzug sowohl zur Übertragung
von Zugkräften
als auch von Druckkräften
ausgebildet sein, wenn bspw. auf eine Rückstellfeder im Bereich des
Antriebs verzichtet werden soll. Alternativ zu einem Bowdenzug ist
auch die Verwendung von sonstigen mechanischen Übertragungsmitteln denkbar,
z. B. ein Torsionsdraht, eine Hydraulikleitung o. ä.
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Die
erfindungsgemäße Fernbedienung
eignet sich insbesondere für
einen Möbelantrieb
mit einem Doppelantrieb zur Verstellung von zwei Verstellelementen
eines Möbels,
bspw. für
ein Kopfteil und ein Fußteil
eines Betts. Auch für
einen Einzelantrieb wäre
die erfindungsgemäße Fernbedienung
denkbar, bspw. zur Auskupplung des Antriebs zum Zwecke einer manuellen
Verstellung (z. B. Notabsenkung) bei Stromausfall.
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Während die
mechanische Betätigung
bei der vorliegenden Ausführungsform
als Schiebeelement mittels eines linear verschieblichen Trägerelements
dargestellt ist, kann alternativ eine schwenkbare oder drehbare
Hebelanordnung vorgesehen sein. Auch kann das verschiebliche oder
verdrehbare Bedienelement in einer jeweils gewünschten Schaltposition einrasten,
anstelle frei verschieblich in seine ursprüngliche Position zurückzugleiten.
Ein Ausrasten könnte
durch erhöhten
Kraftaufwand oder durch ein Zusatzelement erfolgen.
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Ferner
kann es zweckmäßig sein,
eine zyklisch schaltende Mechanik in der Fernbedienungseinheit oder
im Antrieb anzuordnen, wobei durch ein erstes Betätigen eine
mechanische Umschaltung der Kupplung erfolgt, bei einem Loslassen
lediglich das Bedienelement (z. B. Trägerelement 36) in
seine Ausgangslage zurückkehrt,
bei einem weiteren Betätigungsvorgang
die Kupplung in ihre zweite Position geschaltet wird und beim erneuten
Loslassen des Bedienungselements dieses wieder in seine Ausgangslage
zurückkehrt.
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Selbstverständlich sind
auch getrennt angeordnete Bedienungsmittel denkbar, d. h. ein oder mehrere
Schiebeschalter oder Hebel für
die mechanische Betätigung
(zweites Übertragungsmittel)
und ein oder mehrere separat angeordneter) Schalter für die elektrische
Bedienung (erstes Übertragungsmittel).
Umgekehrt könnten
die beiden Bedienungsarten ineinander fallen, z. B. mit Hilfe eines
zweistufigen Druckknopfs, bei dem in einer ersten Stufe das erste Übertragungsmittel
betätigt
wird (elektrischer Schaltvorgang), anschließend ein Übergang zu einer zweiten Stufe
spürbar
ist (durch eine erschwerte Betätigung
oder durch Erreichen eines zweiten Druckknopfes, der z. B. den ersten
ringartig umgibt), und schließlich
danach das zweite Übertragungsmittel betätigt wird,
während
das erste Übertragungsmittel noch
betätigt
wird.
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- 1
- Fernbedienungseinheit
(Handschalter)
- 2,
4
- Gehäusehälfte
- 6
- Schraube
- 8
- erstes Übertragungsmittel
- 10
- zweites Übertragungsmittel
- 12
- Elektrokabel
- 14
- Leitung
- 16
- Knickschutztülle
- 18
- Drahtzug
(Bowdenzug)
- 20
- Außenzug
- 22
- Innenzug
- 24
- Knickschutztülle
- 26
- Leiterplatte
- 28
- Schaltkontakt
- 28a,
b
- Kontakt
- 30
- Folie
- 32
- Sprungkontakt
(Schnappscheibenkontakt)
- 34
- Wulst
- 36
- Trägerelement
- 38
- Durchbruch
(von 4)
- 40
- Gewindehülse
- 42
- Einstellmutter
- 44
- Aufnahmeansatz
- 46
- Verdickung
(an 22)
- 48
- Stirnwand
(an 36)
- 50
- Pfeil