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Die
Erfindung betrifft eine Sitzanordnung für Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Derartige
Sitzanordnungen sind bekannt und weit verbreitet. Typischerweise
werden die beiden vorderen Fahrzeugsitze einer Pkw-Limousine als Einzelsitz
jeweils von einer mit einer Polsterung versehenen Sitzlehnentragstruktur
in Form eines Lehnenrahmens gebildet. Der Lehnenrahmen ist dabei nach
Art eines auf dem Kopf stehenden U ausgebildet und weist typischerweise
zwei im wesentlichen vertikal ausgerichtete, in Fahrzeugquerrichtung
voneinander beabstandete Holme auf, die an ihrem oberen, freien
Ende durch eine Quertraverse miteinander verbunden sind. Die beiden
Holme sind um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende, am unteren Ende
der Holme angeordnete Achse schwenkbar und in mehreren Schwenklagen
arretierbar.
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Der
Lehnenrahmen ist darüber
hinaus herkömmlich
mit einer Vielzahl von Federelementen versehen, die die zur Erreichung
des gewünschten
Sitzkomforts erforderliche Elastizität bereitstellen.
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Zur
Befestigung der Kopfstütze
an der Rückenlehne
des vorderen Sitzes weist die Kopfstütze üblicherweise zwei Tragstangen
auf, die in einer lehnenrahmenseitigen Aufnahmeeinrichtung gehalten sind.
Hierzu ist in der oberen Quertraverse des Lehnenrahmens eine Führung vorgesehen,
derart, dass die beiden Tragstangen die obere Quertraverse des Lehnenrahmens
im wesentlichen vertikal durchstecken.
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Typischerweise
werden Kopfstützen
von anderen Unternehmen gefertigt, als die Rückenlehnen des Fahrzeugsitzes,
so dass es hinsichtlich der konstruktiven Anbindung der Kopfstütze an eine
Sitzlehne sowie hinsichtlich deren Montage einer Vielzahl von Absprachen
zwischen dem Kopfstützenhersteller und
dem Sitzhersteller bedarf. Als problematisch stellt sich in diesem
Zusammenhang dar, dass der für den
Einbau der Aufnahmeeinrichtung für
die Kopfstütze
an dem Lehnenrahmen vorhandene Einbauraum nur sehr klein ist. Eine
optimale Anpassung der Kopfstütze
an die Rückenlehne,
insbesondere hinsichtlich ihrer Klapperfreiheit in Gebrauch und
hinsichtlich einer genauen Maßhaltigkeit
für eine
ordnungsgemäße Verstellung,
ist nur in begrenztem Maße
erreichbar.
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Die
beiden Tragstangen der Kopfstütze
sind häufig
einander eng benachbart angeordnet. Selbst dann, wenn die beiden
Tragstangen an den äußeren Randbereichen
der Kopfstütze
befestigt werden, befinden sich die Anbindungsstellen der Tragstangen an
die Quertraverse relativ nahe im Bereich der Mitte der Quertraverse.
Die Quertraverse des Lehnenrahmens ist jedoch oft sehr dünn ausgebildet,
so dass es im Crashfalle, bei dem auf die Kopfstütze sehr große Kräfte ausgeübt werden
können,
zu einer Verwindung der Quertraverse und einer damit einhergehenden
Gefahr von Verletzungen kommen kann.
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Bei
Sitzanordnungen des Standes der Technik spielt schließlich auch
die Anbringung einer Funktionseinheit an der Rückseite der Rückenlehne
des vorderen Sitzes eine besondere Rolle. So können Bildschirme für Video-
oder DVD-Geräte,
Computer einschließlich
Bildschirm und Tastatur, Tassenhalter (cup holder) etc. vorgesehen
werden. Die Anbringung einer derartigen Funkti onseinheit an der
Rückenlehne
des vorderen Sitzes ist dabei mit einem hohen baulichen Aufwand
verbunden.
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So
ist es beispielsweise aus der
DE 41 09 497 C1 bekannt, eine Arbeitseinheit
aus einem flachen Bildschirm und einer Tastatur mittels Befestigungselementen
hinter einer Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes bei Bedarf anzuordnen, wobei Einhängearme
vorgesehen sind, die die Tragstangen der Kopfstütze umgreifen.
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Aus
der
DE 100 29 624
A1 , von der die Erfindung ausgeht, geht eine Sitzanordnung
hervor, bei der ein für
unterschiedliche Zwecke nutzbares Staufach entweder in der Rückenlehne
oder in der Kopfstütze
des vorderen Fahrzeugsitzes angeordnet werden kann. An dem Rückenlehnenteil
ist eine verstellbare Kopfstütze
angeordnet, wobei vermutet werden kann, dass die Tragstangen der
Kopfstütze von
einer Aufnahmeeinrichtung gehaltert werden, die an einer Quertraverse
des Lehnenrahmens der Rückenlehne
angeordnet ist, wie dies typischerweise der Fall ist.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt die Aufgabe der Erfindung darin,
die Sitzanordnung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 derart weiterzubilden, dass bei einfacher Bauweise
eine verbesserte Anbringung der Kopfstütze an dem Lehnenrahmen und
der Funktionseinheit an der Rückenlehne
möglich
wird.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere mit
denen des Kennzeichenteils, und ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
ein von der Sitzlehnentragstruktur gesondertes Tragelement vorgesehen ist,
das an der Sitzlehnentragstruktur, insbesondere an der Rückseite
der Sitzlehnentragstruktur, befestigbar ist, dass an dem Tragelement
eine Aufnahmeeinrichtung für
wenigstens eine Tragstange der Kopfstütze angeordnet ist, und dass
das Tragelement ein Einbaufeld für
die Funktionseinheit bereitstellt.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht somit im wesentlichen darin, die Kopfstütze und
ein Einbaufeld für
die Funktionseinheit zu einer gemeinsamen Baueinheit zusammenzufassen,
die insgesamt an dem Lehnenrahmen befestigt wird. Die als Tragelement
ausgebildete Baueinheit umfasst darüber hinaus ein Kraftleitungsbauteil,
welches die im Crashfall auf die Kopfstütze ausgeübten Kräfte unmittelbar in die Rahmenstruktur
des Lehnenrahmens einleitet. Hierzu kann das Kraftleitungsbauteil
in hohem Maße verwindungssteif
ausgebildet sein, und daher beispielsweise einen gegenüber dem
Querschnitt herkömmlicher
Quertraversen von Lehnenrahmen deutlich vergrößerten Querschnitt beziehungsweise
eine stabilere Bauweise besitzen.
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Insgesamt
können
in konstruktiver Hinsicht das Tragelement, die Kopfstütze und
die Funktionseinheit z.B. bezüglich
Kraftweiterleitung aufeinander optimal angepasst werden, da die
gesamte Baueinheit an dem Lehnenrahmen befestigt wird. Es entfällt somit
eine aufwendige Montage der Einzelteile vor Ort, wobei die Möglichkeit
besteht, die Aufnahmeeinrichtung nahezu beliebig zu dimensionieren.
Der beim Stand der Technik nur äußertst kleine
Einbauraum für
die Aufnahmeeinrichtung, der durch die Dimensionen der Quertraverse
begrenzt war, ist nunmehr deutlich vergrößert.
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Da
insbesondere für
die Relativverstellung der Kopfstütze zu dem feststehenden Lehnenrahmen eine
besondere Führung
für eine
Verlagerbarkeit der Tragstangen, beispielsweise durch entsprechende Führungshülsen, erforderlich
ist, können
die für
die Höhenverstellung
vorgesehenen Bauteile mit den erforderlichen geringen Toleranzen
und höheren
Maßhaltigkeiten
gefertigt und entsprechend zusammengesetzt werden, wobei ein optimiertes
Zusammenspiel der einzelnen Bauteile zueinander möglich wird.
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Außerdem besteht
die Möglichkeit,
die für eine
Höhenverstellung
erforderlichen Bauelemente, beispielsweise eine Vorrichtung zur
elektrischen Höhenverstellung
der Kopfstütze,
auf einfachere Weise an dem Tragelement zu montieren, als dies bei
Lehnenrahmen des Standes der Technik der Fall war. Dort mussten
die für
eine Höhenverstellung
der Kopfstütze
erforderlichen Bauteile in einen nur sehr eng begrenzten Einbauraum
eingesetzt werden, der durch die beiden Holme des Lehnenrahmens
seitlich begrenzt war, was zu einer umständlichen Montage führte.
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Da
erfindungsgemäß die Aufnahmeeinrichtung
für die
Kopfstütze
an dem gesonderten Tragelement befestigt ist, kann eine vorteilhafte
Baugruppen-Vormontage unter besserer Zugänglichkeit eines Befestigungssockels
für die
Aufnahmeeinrichtung erfolgen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung bietet
darüber
hinaus die Möglichkeit
einer besseren Krafteinleitung der im Crashfalle auf die Kopfstütze ausgeübten Kräfte in die
Rahmenstruktur des Lehnenrahmens, da das Tragelement unmittelbar
an den beiden Holmen des Lehnenrahmens oder zumindest in unmittelbarer
Nähe der
Holme befestigt werden kann, so dass eine unmittelbare Kraftweiterleitung
möglich wird.
So können
bei entsprechender Ausgestaltung des Tragelementes beziehungsweise
eines an dem Tragelement angeordneten Kraftleitungsbauteils auch
große
Kräfte
weitergeleitet werden.
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Schließlich ermöglicht die
erfindungsgemäße Sitzanordnung
auch einen einfachen Austausch der Funktionseinheit, der Kopfstütze und
des Tragelementes, so dass von einer Modulbauweise gesprochen werden
kann. Eine solche Modulbauweise erleichtert auch eine Austauschbarkeit
eines montierten Tragelementes, beispielsweise für den Fall, dass ein Benutzer
eine andere Funktionseinheit wünscht oder
wenn im Schadensfalle wesentliche Bauelemente ausgetauscht werden
müssen.
Das Tragelement kann hierzu mit besonders einfach ausgestalteten
Befestigungsmitteln versehen sein, sowie außerdem Anschlusselemente für Versorgungsleitungen aufweisen,
die mit lehnenseitigen Gegenanschlusselementen verbunden werden
können.
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Aus
der
DE 94 07 193 U1 geht
eine Sitzanordnung hervor, bei der an der Rückseite der Rücklehne
eine Halterungseinrichtung für
einen Fernsehapparat angeordnet ist. Ein von dem Lehnenrahmen gesondertes
Tragelement, an dem auch eine Aufnahmeeinrichtung für wenigstens
eine Tragstange der Kopfstütze
angeordnet ist, geht aus dieser Druckschrift nicht hervor.
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Aus
der
DE 34 44 802 C2 geht
eine Sitzanordnung hervor, bei der an der Rückseite der Rücklehne
eines Doppelsitzes ein Bildschirm und eine ausklappbare Tischplatte
angeordnet ist. Der Bildschirm ist z.B. in der Kopfstütze angeordnet
und die Tischplatte in der Rückenlehne,
wobei die Kopfstütze mit
der Rückenlehne
ein einstückiges
Bauelement ausbildet.
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Aus
der nicht gattungsgemäßen
DE 43 25 996 C2 geht
eine nicht gattungsgemäße Sitzanordnung
hervor, bei der die Kopfstütze
mittels zweier Tragstangen in Führungshülsen der
oberen Quertraverse eines im wesentlichen U-förmigen Lehnenrahmens angeordnet
ist. Eine Vorrichtung zur Höhenverstellung
ist über
Befestigungshaken mit dem Rahmen des Lehnenkörpers verbunden.
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Aus
der DE-PS 19 45 571 geht eine nicht gattungsgemäße Sitzanordnung hervor, bei
der zur Befestigung der Kopfstütze
an der Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes eine spangenartige Steganordnung vorgesehen
ist, die die Rückenlehne
von ihrem Lehnenkopf her übergreift.
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Aus
der DE-AS 20 34 832 geht eine nicht gattungsgemäße Sitzanordnung hervor, bei
der zur Befestigung der Kopfstütze
am Lehnenrahmen ein im wesentlichen U-förmiges Tragjoch vorgesehen
ist, welches seitlich mittels Befestigungsschrauben an den Holmen
des Lehnenrahmens befestigt wird.
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Aus
der
DE-OS 16 80 264 geht
eine ebenfalls nicht gattungsgemäße Sitzanordnung
hervor, bei der die Kopfstütze
mittels einer Steganordnung nachträglich über eine vorhandene Rücklehne
montiert wird.
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Aus
der
DE 198 08 404
A1 geht eine nicht gattungsgemäße Sitzanordnung hervor, bei
der in einer Fondsitzlehne eine Durchladeöffnung von einem modularen
Einbauteil umgriffen wird, an dem eine Kopfstütze befestigt ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich das Tragelement
im wesentlichen über
die gesamte Breite und/oder im wesentlichen über die gesamte Höhe der Rückseite
der Rückenlehne.
Bei die ser Ausgestaltung der Erfindung besteht ein wesentlicher
Vorteil darin, dass das Tragelement im wesentlichen die Rückwand der
Rückenlehne
ausbilden kann. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das
Tragelement an einer bereits umpolsterten Sitzlehnentragstruktur
von deren Rückseite
her befestigt wird, wobei dieser Befestigungsschritt der letzte
Montageschritt der Rückenlehne
ist.
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Die
Formulierung, wonach sich das Tragelement im wesentlichen über die
gesamte Breite oder im wesentlichen über die gesamte Höhe der Rückseite
der Rückenlehne
erstreckt, soll dabei jedoch auch solche Ausführungsformen mit einschließen, bei
denen nur ein wesentlicher Teil der Rückseite der Rückenlehne
von dem Tragelement überspannt
wird.
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Die
Erfindung lässt
dabei auch die Möglichkeit
offen, dass das Tragelement auf seiner zu dem hinteren Fahrzeugsitz
hingewandten Seite kaschiert ist, beispielsweise mit einem Bezugsstoff
oder mit Leder überzogen
ist oder gegebenenfalls auch eine Polsterung aufweist.
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Gleichermaßen umfasst
die Erfindung auch solche Tragelemente, die zumindest einen Bereich des
Lehnenkopfes bilden.
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Möglich wird
mit der erfindungsgemäßen Lösung auch
eine Ausbildung des Tragelementes derart, dass dieses nach Art einer
Abschlussschale die Rückseite
der Rückenlehne
ausbildet. Die dem hinteren Fahrzeugsitz zugewandte Rückwand der
Rückenlehne
wird dabei im wesentlichen von dem Tragelement gebildet.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Kopfstütze mittels
der wenigstens einen Tragstange lösbar in der Aufnahmeeinrichtung
gehaltert. Vorzugsweise ist die Kopfstütze mittels zweier, in Fahrzeugquerrichtung
voneinander beabstandeter Tragstangen in der Aufnahmeeinrichtung
gehalten. Die einfache Lösbarkeit
der Kopfstütze,
insbesondere derart, dass die Tragstangen aus der Aufnahmeeinrichtung
vollständig
entnehmbar sind, ist von besonderer Bedeutung, um beispielsweise
an der Kopf stütze
einen Schonbezug anbringen zu können
oder um bei Bedarf die Kopfstütze
aus sonstigen Gründen
auf einfache Weise lösen
zu können.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Tragelement
ein mit der Kopfstütze
zusammenwirkendes Steuerelement angeordnet. Ein derartiges Steuerelement
kann beispielsweise eine Vorrichtung zur elektrischen Höhenverstellung,
eine Vorrichtung zur crashaktiven Kopfstützensteuerung oder zur Auslösung von
Kopfstützen-Airbags
etc. sein. Das Tragelement bietet daher die Möglichkeit, derartige Steuerelemente
unmittelbar an der aus Tragelement, Aufnahmeeinrichtung und Einbaufeld
bestehenden Baueinheit anzuordnen, so dass eine weiter verbesserte
Montage, beispielsweise aufgrund verbesserter Zugänglichkeit, möglich wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Tragelement
zur Befestigung an der Sitzlehnentragstruktur von der Rückseite
der Sitzlehnentragstruktur her an diese ansetzbar, insbesondere
an dieser befestigbar. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine
besonders einfache Montage des Tragelementes an der Sitzlehnentragstruktur
derart, dass dieser Befestigungsschritt den letzten Montageschritt
zur Fertigstellung der Sitzanordnung darstellt.
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Möglich wird
dabei außerdem
eine vereinfachte beziehungsweise verbesserte Umpolsterung der Sitzlehnentragstruktur
derart, dass das Tragelement eine vollständige Umpolsterung der Sitzlehnentragstruktur
entbehrlich macht und gewisse Polsterungsbereiche nach Art einer
Blende überdecken kann.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Tragelement
an dem Lehnenrahmen mittels Befestigungselementen befestigbar, die
mit lehnenrahmenseitigen, in unmittelbarer Nähe der Holme oder an den Holmen
angeordneten Gegenbefestigungselementen zusammenwirken. Durch Anordnung
von Befestigungselementen und Gegenbefestigungselementen kann eine
besonders einfache Verriegelung des Tragelementes an dem Lehnenrahmen
erfolgen. Beispielsweise können auch
Steckverbindun gen, Rastverbindungen oder vergleichbare, das Tragelement
mit dem Lehnenrahmen verriegelnde Verbindungen vorgesehen werden, die
eine sichere Befestigung des Tragelementes an der Sitzlehnentragstruktur
ermöglichen.
Außerdem ermöglichen
derartige Befestigungselemente eine besonders einfache Montage des
Tragelementes an der Sitzlehnentragstruktur.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Tragelement
im wesentlichen plattenförmig
ausgebildet. Eine derartige Ausgestaltung begünstigt die Ausbildung einer
Rückwand
der Sitzlehne durch das Tragelement.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Tragelement
Anschlusselemente für
Versorgungsleitungen, z.B. Spannungsversorgungsleitungen, Signal-
oder Datenleitungen, Pneumatik- oder Unterdruckleitungen auf, die
mit lehnenseitigen Gegenanschlusselementen in Verbindung, z.B. in
Steckverbindung gebracht werden können. Auf diese Weise können vordefinierte
Anschlussstellen bereitgestellt werden, die die Funktionseinheit
oder beispielsweise ein mit der Kopfstütze zusammenwirkendes Steuerelement
mit der notwendigen Betriebsspannung oder mit einer erforderlichen
Signalleitung oder einer Unterdruckleitung verbinden können.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie
anhand der in den Zeichnungen dargestellten und nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispiele.
Darin zeigen:
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1 schematisch in Ansicht
ein Personenkraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Sitzanordnung,
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2 die aus zwei vorderen
Einzelsitzen bestehende Sitzanordnung der 1 in Einzeldarstellung,
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3 in schematischer, teilgeschnittener Ansicht
etwa gemäß Ansichtspfeil
III in 2 den in 2 rechten der beiden Fahrgastsitze
in Rückansicht,
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4 in einer schematischen
Explosionsseitenansicht das Ausführungsbeispiel
der 3 gemäß Ansichtspfeil
IV, und
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5 in einer schematischen
Darstellung etwa gemäß 1 ein Kraftfahrzeug mit
einem zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Sitzanordnung.
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In
den Figuren ist die erfindungsgemäße Sitzanordnung in ihrer Gesamtheit
mit 10 bezeichnet.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 11 mit
einer erfindungsgemäßen, aus
zwei Einzelsitzen 12, 13 bestehenden Sitzanordnung 10,
wobei der besseren Übersichtlichkeit
halber die Fond-Sitzbank weggelassen worden ist. Der Betrachter
der 1 hat sich jedoch
eine Fond-Sitzbank 14 hinter den beiden Einzelsitzen 12, 13 vorzustellen,
wie dies beispielsweise das Ausführungsbeispiel
der 5 zeigt.
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Jeder
Einzelsitz 12, 13 weist ein Sitzflächenteil 15 und
eine Rückenlehne 16 auf.
Die Rückenlehne 16 wird
dabei von einer Sitzlehnentragstruktur 17 gebildet, die
typischerweise als Lehnenrahmen 18 ausgebildet ist, der
im wesentlichen die Form eines auf dem Kopf stehenden U aufweist.
Der Lehnenrahmen 18 ist insbesondere aus 3 ersichtlich und weist zwei im wesentlichen
vertikal ausgerichtete, seitliche Holme 19a, 19b und
eine Quertraverse 20 auf, die die beiden oberen Enden der
Holme miteinander verbindet. Die Holme 19a, 19b sind
um eine im unteren Anbindungsbereich der Holmenden befindliche Schwenkachse 32,
die sich im wesentlichen quer zur Fahrtrichtung X erstreckt, schwenkbar
und ermöglichen
eine Verschwenkung der Rückenlehne 16, die
in verschiedenen Schwenklagen arretierbar ist. Nicht dargestellt
in den 3 und 4 sind Federelemente, die
eine gewisse Elastizität
der Rückenlehne bereitstellen
sowie Polsterungen, die in den 1 und 2 jedoch angedeutet sind.
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Zur
Befestigung einer Kopfstütze 21,
die typischerweise zwei Tragstangen 22a und 22b aufweist, an
der Rückenlehne 16 wird
beim Stand der Technik die Quertraverse 20 in ihrem Mittenbereich
mit entsprechenden Aufnahmen und Führungen versehen.
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Erfindungsgemäß ist ein
Tragelement 24 vorgesehen, welches von dem Lehnenrahmen 18 gesondert
ausgebildet ist und welches, wie dies am besten die 3 und 4 deutlich
machen, eine Aufnahmeeinrichtung 23 für die Tragstangen 22a, 22b der
Kopfstütze 21 und
ein Einbaufeld 26 für
eine Funktionseinheit 27 aufweist. Die Aufnahmeeinrichtung 23 kann
beispielsweise an einem Kraftleitungsbauteil 25 angeordnet
sein, welches z.B. als Querträger
ausgebildet ist. Das Einbaufeld 26 ist an der dem hinteren
Sitz, also der Fond-Sitzlehne 14,
zugewandten Rückseite 33 der
Rückenlehne 16 angeordnet.
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Das
Tragelement 24 ist beim Ausführungsbeispiel gemäß allen
Figuren im wesentlichen plattenförmig
ausgebildet und weist eine Breite B auf, die im wesentlichen der
Breite BR der Rückenlehne 16 entspricht.
Das Tragelement 24 weist darüber hinaus eine Höhe H auf,
die im wesentlichen der Höhe
HR der Rückenlehne 16 entspricht.
Insbesondere entspricht die Höhe
H des Tragelementes 24 im wesentlichen der Länge L der
Holme 19a, 19b.
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Zur
Befestigung des Tragelementes 24 an der Sitzlehnentragstruktur 17 sind
Befestigungsmittel 28 vorgesehen, die tragelementseitig
angeordnet sind und Gegenbefestigungsmittel 29, die lehnenrahmenseitig
angeordnet sind. Die 2 und 4 lassen erkennen, dass die
Befestigungsmittel 28 und Gegenbefestigungsmittel 29 entlang
von Befestigungsrichtungen durch zueinander fluchtende Anordnung miteinander
verbindbar sind, so dass das Tragelement 24 von der Rückseite 34 des
Lehnenrahmens 18 her an die Rückenlehne 16 ansetzbar
ist. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Rückenlehne 16 bereits
weitgehend vorzufertigen, derart, dass der Lehnenrahmen 18 mit
einer Umpolsterung versehen ist und als letzter Montageschritt die
Befestigung des Tragelementes 24 an dem Lehnenrahmen 18 vorgenommen
wird.
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Darüber hinaus
können
nicht dargestellte Anschlusselemente an dem Tragelement 24 vorgesehen
sein, die eine Verbindung mit Versorgungsleitungen ermöglichen,
wobei die tragelementseitigen Anschlusselemente mit rückenlehnenseitigen,
insbesondere lehnenrahmenseitigen Gegenanschlusselementen in Verbindung
gebracht werden können. Falls
erforderlich sein sollte, dass eine Funktionseinheit, wie beispielsweise
ein Bildschirm, mit Strom versorgt werden soll, kann das Einbaufeld
für die
Funktionseinheit bereits entsprechende Anschlüsse, insbesondere Steckanschlüsse aufweisen,
so dass die Funktionseinheit nur noch eingestöpselt werden muss. Die Anschlüsse in dem
Einbaufeld 26 des Tragelementes 24 werden mit
der erforderlichen Betriebsspannung über ein tragelementseitiges
Anschlusselement versorgt, welches mit einem lehnenseitigen Gegenanschlusselement
bei der Montage des Tragelementes 24 an dem Lehnenrahmen 18 mit diesem
verbunden wird.
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Als
Funktionseinheiten 27 kommen unterschiedliche Vorrichtungen
in Betracht. Die 3 und 4 wie auch der rechte Einzelsitz 13 in
den 1 und 2 zeigen ein um eine Schwenkachse 31 schwenkbares
Tablett 30, welches beispielsweise eine Tassen- oder Becherhalterung
aufweist. Der in dem jeweils linken Einzelsitz 12 der 1 und 2 angedeutete Bildschirm 35 stellt
ein weiteres mögliches,
eine Funktionseinheit 27 bildendes Bauelement dar. Auch das
Ablagefach 36 des jeweils linken Einzelsitzes 12 der 1 und 2 ist im Sinne der Erfindung eine Funktionseinheit.
Das entsprechende Einbaufeld 26 für den Bildschirm 35 beziehungsweise
für das
Ablagefach 36 ist im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung
die jeweils unmittelbar hinter dem Funktionsbauteil 27, 35, 36 befindliche
Befestigungsfläche
des Tragelementes 24. Das Einbaufeld 26 kann aber
gleichermaßen
auch ein Staufach oder eine Befestigungseinrichtung für eine Funktionseinheit
ausbilden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der 5 zeigt als Ablageflächen 37 beziehungsweise
als Becherhalter 38 ausgebildete Funktionseinheiten sowie
in dem rechten Einzelsitz 13 dieses Ausführungsbeispiels ebenfalls
einen Bildschirm 35. Auch Spiegelelemente, beispielsweise
Make-up-Spiegel, Netze, die taschenartige Aufnahmen zum Ablegen
von Zeitschriften od. dgl. bilden, sind möglich. Es handelt sich bei den
Funktionseinheiten 27 jedenfalls um solche Vorrichtungen,
die für
einen auf dem hinteren Sitz befindlichen Benutzer eine bestimmte
Funktionalität
bieten.
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Aus
den 3 und 4 wird ersichtlich, dass das
als Querträger 25 ausgebildete
Kraftleitungsbauteil des Tragelementes 24 deutlich stabiler
ausgebildet sein kann, als die Quertraverse 20 des Lehnenrahmens 18.
Die von der Kopfstütze 21 im
Crashfalle aufgefangenen Kräfte
werden über
die Tragstangen 22a, 22b und über das Kraftleitungsbauteil 25 unmittelbar
in die Holme 19a, 19b eingeleitet, so dass eine Verwindung
im Crashfalle vermieden werden kann. Die Befestigungselemente 28 dienen
daher zur unmittelbaren Befestigung an Gegenbefestigungselementen 29,
die unmittelbar an den Holmen 19a, 19b oder zumindest
in unmittelbarer Nähe
der Holme angeordnet sind. Auf diese Weise kann eine Krafteinleitung
der im Crashfalle auftretenden Kräfte auf kurzem Wege erfolgen.
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Das
Tragelement 24 kann darüber
hinaus als blendenartiges Bauteil fungieren, welches Befestigungsbereiche
der Polsterung, beispielsweise Befestigungsbereiche 39 der
Polsterung im Bereich des Lehnenkopfes 40 oder Befestigungsbereiche 41 der Polsterung
im Bereich der Seitenwangen der Rückenlehne 16 blendenartig überdecken,
so dass die Befestigung der Polsterung an dem Lehnenrahmen vereinfacht
ist. Das Tragelement 24 kann auf diese Weise als in optischer
Hinsicht abschließendes
Element unansehnliche Befestigungsbereiche 39, 41 überdecken,
wodurch eine vereinfachte Befestigung der Polsterung möglich wird.
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Die
Zahl der Befestigungselemente und Gegenbefestigungselemente 28, 29 ist
bei dem Ausführungsbeispiel
in den Figuren auf vier begrenzt. Grundsätzlich ist jedoch auch eine
größere Zahl
der Befestigungselemente möglich,
die punktartig aber gleichermaßen
auch leistenartig ausgebildet sein können.
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Je
nach Ausbildung des Tragelementes 24 kann nicht nur der
Lehnenkopf 40 der Rückenlehne 16 deutlich
stabiler ausgebildet werden, sondern es kann auch eine Erhöhung der
Verwindungssteifigkeit der Rückenlehne 16 ins gesamt
erreicht werden. Das Kraftleitungsbauteil 25 kann sich
auch über
die gesamte Höhe
H des Tragelementes 24 erstrecken. Für den Fall, dass das Tragelement 24 entsprechend
stabil ausgestaltet wird, kann auf die beim Stand der Technik erforderlichen
Quertraversen 20 des Lehnenrahmens 18 gegebenenfalls
auch verzichtet werden.
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Entscheidend
ist, dass die aus Aufnahmeeinrichtung 23, Einbaufeld 26 und
Tragelement 24 bestehende Baueinheit insgesamt vormontiert
werden kann und als Baueinheit an der Sitzlehnentragstruktur 17 befestigbar
ist.
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Das
Tragelement kann beispielsweise aus Kunststoff bestehen, wobei verschiedene
Bauelemente des Tragelementes 24 auch aus unterschiedlichen
Materialien bestehen können.
Vorteilhaft ist auch, dass das Tragelement 24 Bereiche
der Rückwand
der Rückenlehne 16 ausbilden
kann, die eine unmittelbare äußere Abschlussfläche der
Rückenlehne 16 bereitstellen.
Alternativ ist es jedoch selbstverständlich auch möglich, dass
das Tragelement 24 auf seiner Rückseite 33 mit einer
Polsterung versehen ist.