DE2031132B2 - Metallkaschiertes lötbeständiges Basismaterial für gedruckte Schaltungen - Google Patents
Metallkaschiertes lötbeständiges Basismaterial für gedruckte SchaltungenInfo
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Description
Die voiliegende Erfindung bezieht sich auf ein
metallkaschiertes Basismaterial, das vorzugsweise für flexible gedruckte Schaltungen Verwendung finden
kann.
Es ist bekannt, für flexible Schaltungen Kunststofffolien,
wie z. B. Polyesterfolie oder Polyimidfolie, als
Isoliermaterial zu verwenden. Bekanntlich werden bei der Herstellung von flexiblen gedruckten Schaltungen
an das Basismaterial besondere Anforderungen bezüglich Flexibilität bzw. Knickbarkeit, Lötbeständigkeit,
Chemikalien- und Lösungsmittelbeständigkeit gestellt, wobei gute elektrische und mechanische Eigenschaftswerte vorausgesetzt werden. Die Forderung der Geschmeidigkeit
und Flexibilität kann von den genannten Kunststoffolientypen befriedigend erfüllt werden, ebenso
wie die Forderung guter Lösungsmittelbeständigkeit. Dagegen ist bei Polyesterfolie die Lötbeständigkeit
bei den üblichen Löttemperaturen um 250°C und der erforderlichen Verweilzeit von einigen Sekunden
kaum ausreichend, so daß Schaltungen, die auf kupferkaschierter Polyesterfolie hergestellt werden, im allgemeinen
mit ausreichender Sicherheit nur durch Klemmen mit elektrischen Bauteilen verbunden werden
können. Polyimidfolie ist zwar gut lötbar, jedoch relativ feuchtigkeitsempfindlich und zudem sehr kostspielig.
Dadurch scheidet sie für eine Reihe von Anwendungen aus. Nachteilig wirkt sich ferner bei
kupferkaschierten Kunststoffolien auch die zum Verbund notwendige Zwischenschicht aus einem geeigneten
Kleber aus, die in ihren elektrischen Eigenschaftswerten nicht mit der Folie übereinstimmt und
somit zu einem heterogenen Dielektrikum führt, zumal eine Kleberfilmstärke von 10 bis 30 (im bei flexiblem
Basismaterial in einer Stärke von SO bis 120 (im nicht
mehr vernachlässigt werden kann.
Die Forderung nach ausreichender Lötbeständigkeit wurde auch zu erfüllen versucht durch Verwendung
von feinem Glasseidengewebe als Trägermaterial, das mit einem temperaturbeständigen, aber zugleich geschmeidigen
Bindemittel, z. B. auf Epoxydharzbasis, imprägniert ist. Derartige Kombinationen sind bei
entsprechender Auswahl eines duroplastischcn Bindemittelsystems
recht gut lötbar, erfüllen aber die Forderung nach Geschmeidigkeit und Knickbarkeit in der
Regel nur dann, wenn nennenswerte Mengen an Flexibilisator, z. B. Nitrilkautschuk, beigemengt werden.
Dadurch werden jedoch die Chemikalien- und Lösungsmittelbeständigkeit des Harzsystems so weit
herabgesetzt, daß die Herstellung von gedruckten Schaltungen nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen
möglich wird.
Man könnte daran denken, an Stelle eines Glasseidengewebes ein Glasfaservlies zu verwenden, um
eine höhere Geschmeidigkeit für den Trägerkörper zu
ίο erzielen. Versuche haben jedoch ergeben, daß derartiges
anorganisches Fasermaterial in Vliesform einen zu spröden Trägerkörper und somit keine Vorteile ergibt.
Ausschlaggebend scheint hierbei die zu geringe mechanische Festigkeit des Glasfaservlieses bei Biegebeanspruchung
zu sein. Die Verwendung eines imprägnierten Papiers als Trägermaterial für flexible Schaltungen
führt in ähnlicher Weise zu sehr spröden und mechanisch wenig beansprjchbaren Produkten, abgesehen
davon, daß bei der Imprägnierung von Papier in Folge
ao der zu erzielenden elektrischen Eigenschaften die notwendige
Doppelimprägnierung imprägniertechnisch recht aufwendig ist.
Es war ferner bekannt, für gedruckte Schaltungen ein Basismaterial aus synthetischen Fasern zu verwenden.
Derartige synthetische Fasern wurden bisher für Basismaterial in Form von Geweben eingesetzt, nicht
aber als Vliesmaterial. Synthetische Fasern, wie z. B. aus Stapelfasern auf Polyamidbasis, sind zur Herstellung
eines Basismaterials unter Verwendung eines Gewebes bekannt, ein derartiges Gewebe birgt wegen
seines anisotropen Aufbaues bezüglich des Kett- und Schußfadenmaterials in sich die Gefahr von Verwerfungen
bei Temperatureinfluß und zeigt die bekannten Schwierigkeiten beim Bohren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein ausreichend flexibles Basismaterial für gedruckte Schaltungen
zu erhalten, das gleichzeitig auch den Anforderungen hinsichtlich der thermischen Beständigkeit,
insbesondere der Lötbadbeständigkeit sowie der Lösungsmittel- und Chemikalienbeständigkeit, gerecht
wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Bei der thermischen Verfestigung der Wirrfasern untereinander kann ein zusätzlicher Binder zur Fixierung
der Fasern untereinander entfallen. Ein derartiger Aufbau des Vlieses ermöglicht es, die Lötbadbeständigkeit
wesentlich heraufzusetzen, da die üblichen für diesen Zweck eingesetzten Binder, die nur eine begrenzte
thermische Beständigkeit aufweisen, entfallen können.
Darüber hinaus wird bei dieser thermischen Verfestigung die einzelne Faser in einen Zustand überführt,
daß bei späterer Lötbehandlung ein Schrumpfvorgang weitgehend vermieden wird.
Es war zwar schon bekannt, thermoplastisch verschweißte
Vliesstoffe für die Herstellung von Isolierbändern zu verwenden, doch hatte man noch nicht
erkannt, daß durch die Verwendung dieser thermisch verfestigten Vliesstoffe ein Basismaterial mit verbesserten
Eigenschaften hergestellt werden kann. In diesem Vlies sind die Wirrfasern nicht papiertechnologisch
mit einem Binder, sondern nur thermisch miteinander verfestigt. Die Dehnung des Materials kann durch
eingebettete Längsfäden noch erhöht werden.
Als Material für die Wirrfasern können solche auf Basis von Polyestern, z. B. Polyäthylenterephthalat
oder Poly-l.ö-Cyclohexylendimethylterephthaiat, oder
auf Basis von Polyacrylnitril, Polyamiden, Polyimiden oder aus Kombinationen aus diesen dienen.
Durch die Wahl eines geeigneten Bindemittelsystems und die Wahl eines geeigneten Bindemittelgehalts
kann dem Vlies aus organischen Fasern, selbst wenn es an sich nicht lötbeständig ist, wie z. B. im Fall
Polyäthylenterephthalat, ein »thermisches Korsett« gegeben werden, so daß die Kombination beider
Komponenten lötfähig wird. Mit ausschlaggebend für eine ausreichende Lötbarkeit des Werkstoffes ist eine
einwandfreie Imprägnierung des Vlieses in der Art, daß einerseits keine Lufteinschlüsse, andererseits keine
Lösungsmittelrückstände vor der Kaschierung mit Kupferfolie im Vlies zurückbleiben.
Wie die Praxis gezeigt hat, bringt die Verwendung von Vliesmaterial gegenüber einer Folie eine Verbesserung
in der Haftung mit der Metallkaschierung.
AuSerdem läßt sich dieses Material einwandfrei durch Stanzen mechanisch bearbeiten. In elektrischer
und mechanischer Hinsicht wird ein weitgehend isotropes Material erhalten. Dies macht sich unter
anderem in einer genaueren Fixierung der durch Bohren erzeugten Löcher für die Durchmetallisierung bemerkbar,
da bekanntlich bei Verwendung von Gewebe als Trägermaterial ein Ausweichen des Bohrers beobachtet
wird, wenn er auf die Kreuzungspunkte von Kett- und Schußfaden trifft.
Die Herstellung eines Verbundstoffes aus einer oder mehreren Lagen imprägnierten Polyesterviicses gescfiieht
in der Art, daß zunächst das Vlies, von dem 3» mit Vorteil eine leichte und offene Qualität verwendet
wird, mit dem temperaturbeständigen Imprägnierharz getränkt wird. Man benutzt als Imprägnierharz vorteilhaft
ein niedrigviskoses Medium, um eine möglichst optimale Durchtränkung zu erzielen. Bei Mitverwendung
von Lösungsmitteln sind möglichst niedrigsiedende Solventien wie z. B. Azeton, Butanon,
Spiritus und ähnliches auszuwählen, die in einem sich an die Imprägnierung anschließenden Trocknungsprozeß rückstandfrei ausgetrieben werden können.
Die Restmenge an flüchtigen Substanzen soll etwa §0,6% betragen.
Gleichzeitig mit diesem Trocknungsvorgang findet eine Gelierung des Tränkharzes statt, deren Grad auf
die nachfolgende Art des Kaschiervorganges abgestimmt ist. Das mit dem härtbaren Tränkharz imprägnierte
Polyestervlies wird dann, entweder in einer oder mehreren Lagen zusammengefaßt, mit der Kupferkaschierung
versehen, die sowohl ein- als auch beidseitig aufgebracht werden kann. Hierzu kommen
eine diskontinuierliche Herstellung in einem Preßverfahren, z. B. mittels Etagenpressen, oder eine kontinuierliche
Herstellung, z. B. in einem Kalandrierverfahren, in Frage. Bei dem diskontinuierlichen Preßverfahren
werden eine oder mehrere Lagen des imprägnierten Polyestervlieses mit einer oder zwei Lagen
elektrolytisch abgeschiedener Kupferfolie, die in den üblichen Stärken von 20, 35, 70 μηι vorliegt, zusammengeschichtet
und anschließend unter Anwendung von Druck und Temperatur zu einem Schichtpreßstoff
verfestigt. Hierbei erhält man Tafeln begrenzten Formats. Beim Kalandrierverfahren wird die Kupferfolie
mittel eines geheizten Kaschierwerkes, das sich bereits am Ende des Trocknungsschachtes der Tränkanlage
befinden kann, in einem ununterbrochenen s Durchlaufverfahren auf das imprägnierte Polyestervlies
aufgepreßt. Jn diesem Fall ist in der Regel eine Nachhärtung des ganzen Verbundstoffs durch Tempern
erforderlich. Bei mehrlagigem sowie doppeiseitig kupferkaschiertem Material ist bei diesem Verfahren
eine entsprechend häufige Wiederholung des Kaschierprozesses nötig, sofern nicht bereits vor dem Andrücken
der Kupferfolie mehrere Bahnen des imprägnierten Polyestervlieses zusammengefaßt werden.
Anwendungsbeispiel:
Trägermaterial:
Trägermaterial:
Vlies aus Polyäthylenterephthalat, thermisch verfestigt, mit längsgerichteter Faser etwa 30 g/m2
schwer, 40 bis 50 μπι dick, in Längsrichtung mit
etwa 40% Dehnung.
Bindemittel: Epoxydharzlösung, bestehend aus
100 Gewichtsteilen unmodifiziertes Epoxydharz
vom Typ Bisphenol-A und einem Epoxydäquivalentgewicht von 180 bis 200
44 GewichtsteiJe aromatisches Diamin als Härter
0,5 Gewichtsteile BF3-Addukt als Beschleuniger
20 Gewichtsteile Flexibilisator (Nitrilkautschuk)
gelöst in einem Gemisch aus Azeton/Butanon im Verhältnis I : 1 zu einer etwa 45 gewichtsprozentigen
Lösung.
Der Bindemittelgehalt des imprägnierten Polyestervlieses foil in dieesm Fall mindestens 50% betragen.
Durch die Auswahl modifizierter, z. B. halogenierter, Epoxydharze, anderer Härter und anderer Flexibilisatoren
sind Modifizierungen des Epoxydharz-Härtersystems, z. B. zwecks Erzielung flammwidriger
Eigenschaften, möglich. Als Imprägnierharz können auch andere Harztypen wie z. B. Silikon, ungesättigte
Polyester-, Bisdien- oder modifizierte Phenolharze Verwendung finden.
In dem angegebenen Anwendungsbeispiel werden bei einem Verbundstoff aus 35 μηι-Kupferfolie und
einer Lage imprägnierten und gehärteten Polyestervlieses folgende Eigenschaftswerte erhalten:
Oberflächen widerstand IO13 Ohm
Spezifischer Durchgangswiderstand I015Ohm · cm Dielektrizitätszahl im Frequenzbereich
100 Hz bis 100 kHz: = 4,0±0,4
Spezifischer Durchgangswiderstand I015Ohm · cm Dielektrizitätszahl im Frequenzbereich
100 Hz bis 100 kHz: = 4,0±0,4
Dielektrischer Verlustfaktor tan 5 bei
100 Hz 0,009
1 kHz 0,009
1OkHz 0,015
100 kHz 0,024
I MHz 0,035
— Vorstehende Werte beziehen sich auf den Anlieferungszustand.
—
Nach 24stündiger Lagerung der Proben in destilliertem Wasser von 230C ergeben sich folgende Werte:
Spezifischer Durchgangswiderstand 10ls Ohm · cm
Dielektrizitätszahl er — 4,5
tan<5 bei I kHz 0,010
tan δ bei 1 MHz 0,040
tan<5 bei I kHz 0,010
tan δ bei 1 MHz 0,040
Sonstige Werte:
Haftfestigkeit der Kupferfolie > 3,6 kp/25 mm
Lötbadbeständigkeit bei 2600C >20 see
Lötbadbeständigkeit bei 2600C >20 see
Tritest (2 min Tridampf 9O0C) keine Erweichung
oder Blasen.
Die Metallkaschierung des mit einem härtbaren oder gehärteten Harz versehenen Basismaterials kann auch
im an sich bekannten Additivverfahren erfoleen. wobei
die Metallisierung des Basismaterials in an sich bekannter Weise chemisch, d. h. stromlos oder galvanisch,
hergestellt werden kann.
Das Bindemittel kann so ausgewählt werden, daß es sowohl beim Aufbringen und Aushärten des hierzu
verwendeten Haftvermittlers als such beim Einbringen in stromlose oder galvanische Metallisierungsbäder
nicht angegriffen wird und da bildung auftritt. Ferner kann ύ
lieh katalysiert werden, so daß kannt ist, ein kernkatalysierte
Hierin liegt ein weiterer Vortei über der Verwendung von Ku materialien.
Claims (4)
1. Metallkaschiertes Βε sismaterial für gedruckte
Schaltungen aus einer Trägerschicht aus synthetischem organischem Fasermaterial, die mit einem
härtbaren Harz als Bindemittel imprägniert ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Fasermaterial
ein Vlies aus thermisch verfestigten Wirrfasern verwendet ist.
2. Basismaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Basismaterial die Metallkaschierung
beidseitig trägt.
3. Basismaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel auf
Basis eines Epoxydharzes aufgebaut ist.
4. Basismaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallkaschierung aus einer stromlos oder galvanisch auf das Basismaterial
aufgebrachten Schicht besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702031132 DE2031132B2 (de) | 1970-06-24 | 1970-06-24 | Metallkaschiertes lötbeständiges Basismaterial für gedruckte Schaltungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702031132 DE2031132B2 (de) | 1970-06-24 | 1970-06-24 | Metallkaschiertes lötbeständiges Basismaterial für gedruckte Schaltungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2031132A1 DE2031132A1 (en) | 1971-12-30 |
DE2031132B2 true DE2031132B2 (de) | 1974-08-22 |
Family
ID=5774789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702031132 Pending DE2031132B2 (de) | 1970-06-24 | 1970-06-24 | Metallkaschiertes lötbeständiges Basismaterial für gedruckte Schaltungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2031132B2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3316362A1 (de) * | 1983-05-05 | 1984-11-08 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Schichtpressstoff auf epoxydharzbasis fuer gedruckte schaltungen |
DE3420042C1 (de) * | 1984-05-29 | 1985-03-14 | Dynamit Nobel Ag | Zeichenfolie |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5346747A (en) * | 1992-12-24 | 1994-09-13 | Granmont, Inc. | Composite printed circuit board substrate and process for its manufacture |
-
1970
- 1970-06-24 DE DE19702031132 patent/DE2031132B2/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3316362A1 (de) * | 1983-05-05 | 1984-11-08 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Schichtpressstoff auf epoxydharzbasis fuer gedruckte schaltungen |
DE3420042C1 (de) * | 1984-05-29 | 1985-03-14 | Dynamit Nobel Ag | Zeichenfolie |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2031132A1 (en) | 1971-12-30 |
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