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Die
Erfindung betrifft einen Kartonstapler für faltbare Kartons oder Faltschachteln,
die mit zumindest teilweise offenen Deckelklappen gestapelt werden
sollen.
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Aus
der Praxis sind Palettierer bekannt, die geschlossene Schachteln
oder Kartons lagenweise palettieren. Die Kartons können hierbei
einzeln, in einzelnen Reihen oder mehrreihig in einer kompletten
Lage zugeführt,
gegriffen und auf einem Palettenboden aufgeschichtet werden. Derartige
Palettierer sind jedoch nur für
geschlossene Gebinde mit festen Konturen geeignet.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen Kartonstapler mit einem größeren Einsatzbereich
aufzuzeigen.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
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Der
beanspruchte Kartonstapler hat den Vorteil, dass er das sichere
Stapeln und Palettieren von Kartons mit zumindest teilweise offenen
und beweglichen Deckelklappen erlaubt. Der Kartonstapler kann außerdem in
Umkehr seiner Funktion zum Entstapeln von Kartonstapeln und zum
Vereinzeln der Kartons eingesetzt werden.
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Die
Kartons sind vorzugsweise leer, können alternativ aber auch zumindest
teilweise gefüllt
sein. Mittels einer mehrachsigen beweglichen Einweisvorrichtung
können
hierbei ein oder mehrere Deckelklappen an den bereits gestapelten
Kartons in eine Lage gebracht werden, die ein zielgenaues, ungestörtes und
sicheres Aufsetzen und Aufstapeln des oder der nächsten Kartons erlaubt. Mittels
einer mehrachsig beweglichen Stapeleinrichtung können die Kartons von einer
Bereitstellung zu einem Stapel- und gegebenenfalls auch Palettierplatz
gebracht werden, wobei die Stapeleinrichtung und die Einweisvorrichtung
zum reibungslosen Ablauf des Stapelvorgangs zusammenwirken.
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Die
Bereitstellung der Kartons oder Faltschachteln kann in beliebig
geeigneter Weise stattfinden. Der beanspruchte Einlauf mit mindestens
einer Vorfaltstation hat hierbei den Vorteil, dass die Deckelklappen
automatisch in eine stapelgünstige
vorgefaltete Lage gebracht werden. Hierdurch kann insbesondere sichergestellt
werden, dass immer die gleiche Faltreihenfolge und Ausrichtung für die Deckelklappen
vorhanden ist. Dies erleichtert und sichert den Stapelvorgang.
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Die
Einweisvorrichtung erlaubt es ferner, die bereits abgesetzten und
im Stapel befindlichen Kartons in ihrer Lage zu sichern und insbesondere
zu einer dichten Stapelpackung vertikal anzudrücken. Durch eine entsprechende
Kinematik kann die Einweisvorrichtung ferner abgesetzte Kartons
seitlich verschieben und somit auch in der Horizontalen einen dichten
Kartonschluss herstellen.
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Die
Stapeleinrichtung besitzt einen Stapelgreifer, der vorzugsweise
eine Reihe von mehreren Kartons seitlich unter Pressschluss greift
und an der quer dazu trichterartig wirkenden Einweisvorrichtung vorbei
auf den Stapel absetzen kann. Die Stapeleinrichtung kann ferner
eine Wendevorrichtung haben, die eine Drehung der einzeln oder in
Reihe gegriffenen Kartons erlaubt, um auf Wunsch stellenweise die Kartons
auf den Kopf stehend zu stapeln. Dies ist beispielsweise bei der
obersten Kartonlage der Fall. Hierbei können die Deckelklappen dieser
gedrehten Kartons transport- und stapelsicher bis zum Absetzen geschlossen
gehalten werden. Der Stapelgreifer kann ferner eine Andrückvorrichtung
besitzen, die ein Niederhalten der eingeschwenkten Deckelklappen ermöglicht und
nur die stapelgünstigen
Deckelklappen offen lässt.
Mit der Andrückvorrichtung
kann der Karton oder die Kartonreihe nach dem Absetzen noch vertikal
angedrückt
werden.
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Der
Kartonstapel kann während
oder nach dem Stapelvorgang durch eine vorzugsweise mitgeführte Umreifungsvorrichtung
an ein oder mehreren Stellen durch eine Umreifung stabilisiert werden.
Andrückleisten
an der Einweisvorrichtung ermöglichen eine
lagegenaue Ausrichtung der Kartons im Stapel in der Horizontalen
nach zwei Richtungen. Über
einen Ausgabeförderer
kann der fertige Kartonstapel abtransportiert und an anderer Stelle
mit einer Verpackung versehen oder auch auf einen Palettenboden gesetzt
werden.
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Der
beanspruchte Kartonstapler (1) eignet sich besonders für Kartons
mit offenen Deckelklappen. Er kann aber auch mit Vorteil für geschlossene Kartons
oder andere Gebindearten und -formen eingesetzt werden.
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In
den Unteransprüchen
sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die
Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch
dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
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1: einen Kartonstapler in
Stirnansicht mit einem vorgeschalteten Einlauf,
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2: den Kartonstapler von 1 in gedrehter Seitenansicht
gemäß Pfeil
II von 1,
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3: eine Draufsicht auf den
Kartonstapler gemäß Pfeil
III von 1,
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4: einen Stapelgreifer in
Seitenansicht,
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5: eine Einweisvorrichtung
in Draufsicht,
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6: eine Seitenansicht der
Einweisvorrichtung gemäß Pfeil
VI von 5 mit zwei verschiedenen
Betriebsstellungen und
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7: eine vergrößerte seitliche
Detailansicht der Einweisvorrichtung.
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1 bis 3 zeigen einen Kartonstapler (1)
in verschiedenen Ansichten. Er dient zum Aufschichten und Stapeln
von vorzugsweise leeren faltbaren Kartons (2) oder Faltschachteln
aus Pappe, verstärktem Papier,
Kunststoff oder anderen geeigneten Materialien zur Bildung eines
Kartonstapels (7). Im Stapel (7) sind die einzelnen
Kartons (2) in mehreren Quer- und Längsreihen nebeneinander unter
Bildung einer sogenannten Lage angeordnet. Mehrere Lagen werden zum
Stapel (7) aufeinander geschichtet. Hierbei können die
einzelnen Kartons (2) mit trichterartig offenen und beweglichen Deckelklappen
(3) gestapelt werden, wie dies in 2 andeutungsweise dargestellt ist.
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Die
faltbaren Kartons (2) oder Faltschachteln haben vorzugsweise
eine kubische Form mit vertikalen Seitenwänden (5), einem vorzugsweise
geschlossenen Boden und einem von vorzugsweise vier Deckelklappen
(3,4) gebildeten Deckelbereich. In Schließstellung überlappen
die Deckelklappen (3,4) einander zumindest teilweise.
Bei der Stapelbildung sind jeweils die gleichen Deckelklappen (3) paarweise
offen. Dies sind vorzugsweise die in Kartonlängsrichtung angeordneten Deckelklappen
(3). Die anderen quer dazu ausgerichteten Deckelklappen
(4) sind eingeklappt. In der Faltreihenfolge werden zuerst
die quer liegenden Deckelklappen (4) niedergedrückt und
anschließend
die längs
gerichteten Deckelklappen (3). Die Reihenfolge kann auch
umgekehrt sein.
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Der
Kartonstapler (1) besteht aus einer mehrachsig beweglichen
Stapeleinrichtung (16) zum Transport und Stapeln der Kartons
(2) und einer mehrachsig beweglichen Einweisvorrichtung
(23), die zum Ausrichten der offenen Deckelklappen (3)
an den bereits abgesetzten Kartons (2) im Stapel (7)
und zum Führen
der Kartons (2) beim Absetz- und Stapelvorgang dient. Dem Kartonstapler
(1) kann ferner ein Einlauf (11) mit einem Förderer und
einer Vorfaltstation (13) für die automatische Zuführung von
Kartons (2) mit vorgefalteten und zumindest teilweise geschlossenen
Deckelklappen (3,4) vorgeschaltet sein. Auf den
Einlauf (11) kann gegebenenfalls auch verzichtet werden.
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Die
einzelnen Kartons (2) werden in aufgerichteter Form dem
Einlauf (11) eingangsseitig von Hand oder automatisch durch
einen Förderer
etc. zugeführt.
Hierbei stehen die Kartons (2) auf ihrem Boden, wobei ihre
vier Deckelklappen (3,4) vertikal nach oben stehen.
In dieser Form können
die Kartons (2) noch nicht dicht und lagesicher aufeinander
gestapelt werden. Die einen Deckelklappen (4), vorzugsweise die
quer liegenden Deckelklappen, müssen
zuerst eingefaltet werden, damit im Stapel (7) der nächsthöhere Karton
(2) auf den Seitenwänden
(5) und den eingeklappten Deckelklappen (4) des
unteren Kartons aufgelegt werden kann. Die längs gerichteten Deckelklappen
(3) können
im Stapel (7) trichterförmig
und schräg
nach außen
gerichtet sein und hierdurch an den Seitenwänden des nächsthöheren Kartons (2)
außen
anliegen.
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Die
Vorfaltstation (13) im Einlauf (11) dient zum
Vorfalten der Deckelklappen (3,4). Mittels des beweglichen,
vorzugsweise höhenverschwenkbaren Deckelfalters
(14) werden zuerst die quer liegenden Deckelklappen (4)
eingefaltet und nach unten gedrückt.
Die längs
gerichteten Deckelklappen (3) bleiben dabei noch in ihrer
ursprünglichen
im Wesentlichen vertikalen Ausrichtung stehen. Durch diese Vorfaltung
kommen immer die quer liegenden Deckelklappen (4) nach
innen und liegen in Schließstellung unter
den längs
gerichteten Deckelklappenpaaren (3). Bei der gezeigten
Ausführungsform
sind die quer liegenden Deckelklappen (4) auch quer zur
Transportrichtung (12) auf dem Förderer ausgerichtet. An den Vorfalter
(14) kann sich eine stationäre Falteinrichtung anschließen, die
auch die längs
gerichteten Deckelklappen (3) einfaltet und während des
weiteren Transports in Schließstellung
hält.
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Der
Einlauf (11) endet an einer Bereitstellung (9)
des Kartonstaplers (1), an der ein oder mehrere Kartons
(2) von der Stapeleinrichtung (16) aufgenommen
und zu einem Stapelplatz (10) bzw. zum dortigen Kartonstapel
(7) transportiert werden. Im Bereich des Einlaufs (11)
oder an der Bereitstellung (9) kann aus mehreren hintereinander
zugeführten Kartons
(2) eine Kartonreihe (6) gebildet werden, die in
der gezeigten Ausführungsform
z.B. aus drei hintereinander angeordneten Kartons (2) besteht.
Die Reihe (6) kann auch länger oder kürzer sein.
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Der
stationäre
Deckelfalter im Einlaufbereich endet vor der Bereitstellung (9),
so dass die längs
gerichteten Deckelklappen (3) aus Eigenelastizität wieder
ein Stück
aufspringen können.
An der Bereitstellung (9) kann ein zusätzlicher und einzeln gesteuert zustellbarer
Deckelfalter (15) vorhanden sein, der die längs gerichteten
Deckelklappen (3) in den nachfolgend geschilderten Bedarfsfällen wieder
niederdrückt
und in Schließstellung
bringt. Der stationäre und
der zustellbare Deckelfalter (15) können hierbei Schwenkarme mit
Stützleisten
und einer Reihe von frei drehbaren Rollen aufweisen, an denen die
Kartons (2) in Transportrichtung (12) entlang
gleiten können.
Die Bereitstellung (9) hat ferner einen Tisch oder eine
andere geeignete Auflage mit Anschlägen zur genauen Positionierung
der Kartonreihe (6).
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Der
Kartonstapler (1) besitzt ein Gestell (8) zur
Führung
der Stapeleinrichtung (16) und der Einweisvorrichtung (23).
Das Gestell (8) kann rahmen- oder portalartig ausgebildet
sein und sowohl die Bereitstellung (9), wie auch den mit
Abstand benachbart angeordneten Stapelplatz (10) umgreifen.
Für die nachfolgend
erläuterte
Führung
der Einweisvorrichtung (23) kann das Gestell (8)
beidseits jeweils einen vertikalen Ständer (26) besitzen,
der neben dem Stapelplatz (10) und außerhalb der anderen rahmen- oder portalartigen
Gestellteile angeordnet und mit diesen verbunden und abgestützt ist.
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Die
Stapeleinrichtung (16) besteht aus einem Stapelgreifer
(17) und einer mehrachsigen Zustellvorrichtung (18).
Die Zustellvorrichtung (18) ist z.B. als Portalroboter
mit zwei oder drei translatorischen Achsen ausgebildet. Der Portalroboter
läuft mit
einem kranartigen Querträger
mit Laufwerken auf den hoch liegenden Längsträgern des Gestells (8), die
sich mit Abstand oberhalb der Maximalhöhe des Stapels (7)
befinden. Ferner hat der Portalroboter eine vertikale Zustellachse
zum Heben und Senken des Stapelgreifers (17). Eine dritte
translatorische Achse kann in einer Querverschiebung des Stapelgreifers
(17) am Querträger
bestehen. Für
die verschiedenen Achsbewegungen sind jeweils in der Position exakt
steuerbare elektromotorische Antriebe vorgesehen.
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Alternativ
kann die Zustellvorrichtung (18) in beliebig anderer Weise
ausgebildet sein und eine andere Zahl und Art von Achsen aufweisen.
Insbesondere kann es sich hierbei auch um einen mehrachsigen, z.B.
sechsachsigen Gelenkarmroboter handeln.
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Der
Stapelgreifer (17) ist in 4 näher dargestellt.
Er besitzt geeignete Greifelemente (19) zum Erfassen der
Kartons (2) bzw. der Kartonreihe (6). In der gezeigten
Ausführungsform
handelt es sich beispielsweise um Pressplatten, die einander gegenüberliegend
an die Stirnenden der Kartonreihe (6) mit geeigneten Antrieben
unter Druck anstellbar sind. Die Kartonreihe (6) wird hierdurch
axial zusammengedrückt
und an ihren Enden über
Reibschluss gehalten. Der Stapelgreifer (17) hat hierfür ein geeignetes
portalartiges, die Kartonreihe (6) übergreifendes Gestell, welches
mit der Zustellvorrichtung (18) verbunden ist. An der Querbrücke dieses
Gestells können
ein oder mehrere Andrückvorrichtungen
(22) angeordnet sein, die mit axialen Leisten oder anderen Andrückelementen
von oben auf die Kartonreihe (6) drücken und hierbei die vorgefalteten
quer liegenden Deckelklappen (4) niederhalten können. Zudem
können
weitere schwenkbare Andrückleisten
vorhanden sein, mit denen die längs
liegenden Deckelklappen (3) nach unten gedrückt und
geschlossen werden können.
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Alternativ
kann der vorbeschriebene zustellbare Deckelfalter (15)
die längs
gerichteten Deckelklappen (3) umlegen und niederhalten.
In diesem Fall kann auf die schwenkbare Andrückvorrichtung (22) am
Stapelgreifer (17) verzichtet werden.
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Der
Stapelgreifer (17) kann ferner eine Wendevorrichtung (21)
aufweisen, mit der die Kartonreihe (6) um ihre Längsachse
gedreht werden kann. Die Wendevorrichtung (21) ist hierbei
den Greifelementen (19) und ihren Antrieben zugeordnet
und dreht diese um ihre Längsachse.
Ferner kann der Stapelgreifer (17) einen zustellbaren Deckelhalter
(20) besitzen, mit dem die niedergedrückten Deckelklappen (3,4)
in ihrer Schließstellung
gehalten werden können.
Der Deckelhalter (20) besteht zum Beispiel aus zwei beidseits über die
Greifelemente (19) hinweg zustellbaren flachen Schwertern
mit einer geeigneten Länge.
Der Deckelhalter (20) kann mit der Wendevorrichtung (21)
verbunden sein und lässt
sich zusammen mit der gegriffenen Kartonreihe (6) drehen. Die
vorbeschriebenen Konstruktionen und Funktionen gelten auch, wenn
statt der Kartonreihe (6) ein Einzelkarton (2)
gegriffen wird.
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Die
Einweisvorrichtung (23) ist in 5, 6 und 7 im Detail dargestellt.
Sie besteht aus einer mehrachsig beweglichen Leitvorrichtung (27)
und einem mehrachsig beweglichen Klappenlenker (32), die
beide in der Höhe
und in der Längsrichtung
gegenüber
dem Kartonstapel (7) verstellbar gelagert sind. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel
befinden sich die Leitvorrichtung (27) und der Klappenlenker
(32) auf einem im Wesentlichen rechteckigen und horizontal
ausgerichteten Transportrahmen (24), auf dem sie in Längsrichtung
unabhängig
voneinander verfahren können.
Der aus geeigneten Stangenprofilen bestehende Transportrahmen (24)
umgibt den Stapelplatz (10) und den Kartonstapel (7)
mit seitlichem Abstand und ist an zwei gegenüber liegenden Seiten mittels
Laufwerken (25) an den Ständern (26) höhenverstellbar
geführt.
Mit dem Transportrahmen (24) werden auch die Leitvorrichtung
(27) und der Klappenlenker (32) gehoben und gesenkt
sowie auf die jeweilige Stapelhöhe
zugestellt. Hierbei wird der Transportrahmen (24) jeweils
etwa in Höhe
der Oberkante der Seitenwände
(5) positioniert.
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Die
Leitvorrichtung (27) weist ein quer über den Stapelplatz (10)
und den Kartonstapel (7) reichendes Leitschwert (28)
auf, welches im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist und am oberen
Rand eine schräg
nach hinten geneigte Leitkante (29) besitzt. Das Leitschwert
(28) ist mittels einer Hubvorrichtung (30) eigenständig höhenverstellbar
gelagert. Das Leitschwert (28) ist mit seiner Hubvorrichtung (30)
an beiden Enden über
Laufwerke (31) auf dem Transportrahmen (24) verfahrbar
gelagert und mit einem elektromotorischen Positionierantrieb versehen. Das
Leitschwert (28) kann durch diese Gestaltung längs des
Transportrahmens (24) verfahren und zugleich relativ zum
Transportrahmen (24) gehoben und gesenkt werden. Mit dem
Leitschwert (28) können
einerseits die längs
gerichteten Deckelklappen (3) auf einer Seite einer jeweils
oben im Stapel (7) liegenden Kartonreihe (6) nach
außen
geschwenkt werden, um ein Aufsetzen der nächsten Kartonreihe zu ermöglichen.
Hierbei dient das Leitschwert (28) zudem als vertikale
Leitfläche,
an der die nächste
abzusetzende Kartonreihe (6) entlang geführt werden kann.
Zudem kann mit einem abgesenkten Leitschwert (28) die gerade
abgesetzte Kartonreihe (6) von vorn ergriffen und gegen
die bereits abgesetzte(n) Kartonreihe(n) (6) in der gleichen
Stapelhöhe geschoben
werden.
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Der
Klappenlenker (32) besitzt eine quer über den Stapelplatz (10)
und den Kartonstapel (7) reichende Lenkerleiste (33),
die um ein oder mehrere Achsen beweglich ist und die an die anderen
gegenüber
liegenden offenen Deckelklappen (3) der Kartonreihe (6)
zugestellt werden kann. Vorzugsweise ist die Lenkerleiste (33)
um mehrere Achsen schwenkbar angeordnet und dabei endseitig jeweils
in zwei Fahrwerken (35) mit positionsgesteuerten Antrieben auf
dem Transportrahmen (24) gelagert. Der Klappenlenker (32)
besitzt entsprechende Zustellantriebe für die Lenkerleiste (33).
Die Lenkerleiste (33) kann von oben her um die erste untere
Schwenkachse mittels eines Lenkers über die Deckelklappen (3)
geschwenkt und dann um die zweite obere Schwenkachse einwärts geschwenkt
werden, um die Deckelklappen schräg nach außen zu drehen.
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Der
Klappenlenker (32) und die Leitvorrichtung (27)
sind mit Abstand zueinander beidseits der Kartonreihe (6)
positioniert und bilden mit ihrem Leitschwert (28), der
Lenkerleiste (33) und den ausgeschwenkten Deckelklappen
(3) eine trichterartige Einweisführung für die nächste abzusetzende Kartonreihe
(6).
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Der
Klappenlenker (32) kann ferner einen beweglichen Niederhalter
(34) besitzen, der sich ebenfalls in Form einer Leiste
quer über
den Stapelplatz (10) und den Kartonstapel (7)
erstreckt. Mit dem Niederhalter (34) kann vor dem Absetzen
der nächsten
Kartonreihe (6) die hinten benachbarte untere Kartonreihe
im Stapel (7) niedergedrückt und gehalten werden. Hierbei
können
insbesondere die quer liegenden Deckelklappen (4) dieser
Nachbar-Kartonreihe niedergehalten werden, damit sie nicht unerwünscht aufstehen
und ein Einklappen der zugehörigen
längs gerichteten
Deckelklappen (3) ermöglichen.
Ansonsten wäre
es nämlich
möglich,
dass die Lenkerleiste (33) die Deckelklappen (3)
an der beaufschlagten davor liegenden Kartonreihe (6) nicht
weit genug nach hinten schwenken kann.
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Am
Transportrahmen (24) sind ferner an den vier Seiten des
vorzugsweise im Querschnitt rechteckigen Stapels (7) Richtleisten
(39) angeordnet, die über
geeignete Zustellantriebe seitlich an den Stapel (7) angedrückt werden
können,
um die Kartons (2) in der jeweiligen Lage fluchtend zu
den unteren Lagen ausrichten und vertikale Stapelwände bilden
zu können.
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Am
Transportrahmen (24) kann ferner eine Umreifungsvorrichtung
(36) angebracht sein, die an einer Seite, zum Beispiel
an einem Querträger
des Transportrahmens (24) einen Umreifungskopf (37) und
hieran anschließende
umlaufende Umreifungskanäle
(38) aufweist, die den Stapel (7) mit Abstand umgeben
und auf der Innenseite Schlitzöffnungen zum
Auslass des umlaufend durchgeschossenen Umreifungsbandes beim Spannen
der Umreifung aufweisen.
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Am
Stapelplatz (10) ist am Boden ein Ausgabeförderer (40)
angeordnet, mit dem der fertige Stapel (7) abtransportiert
und an eine Ausgabestation (41) weiter befördert werden
kann. Der Ausgabeförderer
(40) kann zum Beispiel ein angetriebener Rollenförderer sein.
An der Ausgabestation (41) kann eine Verpackungseinrichtung
zum Anbringen einer Folienverpackung (nicht dargestellt) angeordnet sein.
An die Ausgabestation (41) können sich außerdem weitere
Förderer
zum Weitertransport und zum Verteilen der fertigen Stapel (7)
anschließen.
Die Kartonstapel (7) können
z.B. zu einer Füllstation
gebtracht werden, wo der Stapel (7) manuell oder maschinell
abgebaut wird und die Kartons (2) mit Produkten beliebiger
Art befüllt
werden.
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Der
Stapel (7) kann direkt auf dem Ausgabeförderer (40) aufgebaut
werden. Alternativ kann auch ein Bodenteil, zum Beispiel ein Palettenboden,
eine Kartonplatte oder dergleichen unter dem Stapel (7) vorhanden
sein.
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Der
Kartonstapler (1) funktioniert wie folgt:
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Die
zunächst
von Hand oder maschinell aufgestellten leeren Kartons (2)
werden einzeln dem Einlauf (11) und der Vorfaltstation
(13) zugeführt,
wobei zunächst
die quer liegenden Deckelklappen (4) gefaltet und eingeklappt
und anschließend
gegebenenfalls die längs
liegenden Deckelklappen (3) umgebogen und geschlossen werden.
Im Einlauf (11) gelangen die Kartons (2) zur Bereitstellung
(9), wo gegebenenfalls die längs liegenden Deckelklappen (3)
wieder freigegeben werden und sich ein Stück aufrichten können. Die
an der Bereitstellung (9) gebildete Kartonreihe (6)
wird vom Stapelgreifer (17) an beiden Stirnseiten gegriffen,
gegebenenfalls angehoben und zum Stapelplatz (7) transportiert,
wo sie auf dem Boden oder auf bereits abgestellten Kartonreihe (6)
positionsgenau abgesetzt wird. Auf der jeweils darunter liegenden
Kartonreihe (6) werden hierbei die längs gerichteten Deckelklappen
(3) auf beiden Seiten von der Leitvorrichtung (27)
und vom Klappenlenker (32) schräg nach außen gedrückt. Dies geschieht an den
Längsseiten
der Kartonreihe (6), so dass der Stapelgreifer (17)
seine stirnseitig und quer gegriffene Kartonreihe (6) behinderungsfrei
genau auf der unteren Kartonreihe absetzen und dabei auf deren Seitenwände (5)
und die eingeklappten, quer liegenden Deckelklappen (4)
abstellen kann. Mit seiner Andrückvorrichtung
(22) kann der Stapelgreifer (17) nach dem Lösen der
Greifelemente (19) die gerade abgesetzte Kartonreihe (6)
noch vertikal auf den Stapel (7) andrücken und für deren ebenen und sicheren
Stand sorgen. Anschließend
fährt der
Stapelgreifer (17) zur Bereitstellung (9) zurück um die nächste Kartonreihe
(6) abzuholen.
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In
dieser Zeit fahren die Leitvorrichtung (27) und der Klappenlenker
(32) eine Position weiter. Dabei wird zunächst das
Leitschwert (28) nach oben hinter der gerade abgesetzten
Kartonreihe (6) herausgezogen, nach Überfahren dieser Kartonreihe
(6) wieder abgesenkt und anschließend ein Stück zurück bewegt, um diese Kartonreihe
in dichten Anschluss an die anderen abgesetzen Kartonreihen der
gleichen Lage zu schieben. Der Klappenlenker (32) zieht seine
Lenkerleiste (33) zurück
und schwenkt auch seinen Niederhalter (34) nach oben und
bewegt sich dann in die nächste
Einweisposition. Sobald die Lenkerleiste (33) entfernt
ist, kann das Leitschwert (28) die längs liegenden Deckelklappen
(3) der nächsten unteren
Kartonreihe (6) hintergreifen und ausklappen. Dies geschieht
gleichzeitig mit der rückwärts gerichteten
Andrückbewegungen
der gerade abgesetzten Kartonreihe (6). Der vorbeschriebene
Absetzzyklus findet dann wieder erneut statt. Auf diese Weise werden
innerhalb einer Kartonlage in der Horizontalen nacheinander mehrere
Kartonreihen (6) hintereinander abgesetzt, wobei jeweils
die längs
liegenden Deckelklappen (3) aufgeklappt werden.
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Sobald
die Lage voll ist und die Kartons (2) in der Lage ausgerichtet
und gegebenenfalls umreift sind, bewegt sich der Transportrahmen
(24) eine Stufe höher
auf das Oberseitenniveau dieser Folge-Lage und steht für den nächsten Lagestapelzyklus
bereit.
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In
Abwandlung der vorbeschriebenen Vorgänge kann die oberste Kartonlage
im Stapel (7) von umgedrehten Kartons (2) gebildet
werden. Hierbei wird jeweils die Kartonreihe (6) mittels
der Wendevorrichtung (21) am Stapelgreifer (17)
gedreht. Zuvor sind bei abgeschwenkten Deckelklappen (3,4)
die Deckelhalter (20) eingefahren und halten die Kartonreihe
(6) in der Übernahmeposition
und auch in der Drehlage geschlossen. Die umgedrehten Kartonreihen
(6) werden dann mit geschlossenen Deckelklappen (3,4)
auf den Stapel (7) gesetzt, wobei nach dem Absetzen der
Deckelhalter (20) wieder herausgezogen werden und die abgesetzte
Kartonreihe (6) durch die Andrückvorrichtung (23)
nachgepresst wird. Das Nachpressen sorgt für einen sicheren Kartonverbund im
Stapel (7) und verhindert zudem ein Schrägstellen der
Kartons (2) durch ein Aufspringen der in Drehlage aufeinander
liegenden Deckelklappen (3,4) der beiden obersten
Kartons (2).
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Abwandlungen
der gezeigten und beschriebenen Ausführungsform sind in verschiedener
Weise möglich.
Auf den Einlauf (11) kann verzichtet werden. Die Kartons
(2) können
in diesem Fall manuell oder mittels eines geeigneten Förderers
automatisch an der Bereitstellung (9) positioniert werden.
Die in der Vorfaltstation (13) ablaufenden Faltvorgänge können alternativ
manuell durchgeführt
werden. Ferner kann die Stapeleinrichtung (16) alternativ
mehrere Kartonreihen (6) greifen, überheben und absetzen. Variabel sind
auch die konstruktiven Ausgestaltungen der Stapeleinrichtung (16)
und der Einweisvorrichtung (23) sowie ihrer Komponenten.
Insbesondere die Leitvorrichtung (27) und der Klappenlenker
(32) können
in anderer Weise ausgebildet sein. Auf die Richtleisten (39)
und die Umreifungsvorrichtung (36) kann verzichtet werden.
Alternativ können
sie in anderer Weise ausgestaltet sein.
-
- 1
- Kartonstapler
- 2
- Karton,
Faltschachtel
- 3
- Deckelklappe,
längs
- 4
- Deckelklappe,
quer
- 5
- Seitenwand
Karton
- 6
- Kartonreihe
- 7
- Kartonstapel,
Kartonlage
- 8
- Gestell
- 9
- Bereitstellung
- 10
- Stapelplatz
- 11
- Einlauf
- 12
- Transportrichtung
- 13
- Vorfaltstation
- 14
- Deckelfalter
- 15
- Deckelfalter
zustellbar
- 16
- Stapeleinrichtung
- 17
- Stapelgreifer
- 18
- Zustellvorrichtung
- 19
- Greifelement,
Pressplatte
- 20
- Deckelhalter,
Schwert
- 21
- Wendevorrichtung
- 22
- Andrückvorrichtung
- 23
- Einweisvorrichtung
- 24
- Transportrahmen
- 25
- Laufwerk
- 26
- Ständer
- 27
- Leitvorrichtung
- 28
- Schieber,
Leitschwert
- 29
- Leitkante
- 30
- Hubvorrichtung
- 31
- Fahrwerk
- 32
- Klappenlenker
- 33
- Lenkerleiste
- 34
- Niederhalter
- 35
- Fahrwerk
- 36
- Umreifungsvorrichtung
- 37
- Umreifungskopf
- 38
- Umreifungskanal
- 39
- Richtleiste
- 40
- Förderer,
Ausgabeförderer
- 41
- Ausgabestation