DE20308068U1 - Rückhaltevorrichtung für Fahrgastträger - Google Patents

Rückhaltevorrichtung für Fahrgastträger Download PDF

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Abstract

Rückhaltevorrichtung für Fahrgastträger (4) von Belustigungsvorrichtungen (1), wobei die Rückhaltevorrichtung (5) mindestens einen im Sitzbereich angebrachten Gurt und eine fernsteuerbare Riegelvorrichtung (23) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt als biegeelastischer Sicherheitsgurt (14) mit einem Gurtaufroller (15), einer steifen Steckzunge (23) am Gurtende und einem Gurtschloss (21) ausgebildet ist, wobei der Gurtaufroller (15) und das Gurtschloss (21) mit der Riegelvorrichtung (25) verbunden sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Rückhaltevorrichtung für Fahrgastträger von Belustigungsvorrichtungen mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruches.
  • Eine solche Rückhaltevorrichtung ist aus der DE 201 15 902 U1 bekannt. Sie besteht unter anderem aus einem im Sitzbereich angebrachten Gurt, der mittels einer fernsteuerbaren Riegelvorrichtung in eingesteckter Betriebsstellung gesperrt und zum Aussteigen der Passagiere im Bahnhofsbereich wieder entriegelt werden kann. Der Gurt ist an der Rückseite fest am Sitz oder am Fahrgastträger angeschlagen und hat am freien Ende zwei verzahnte Zungen, die in ein Gurtschloss unterschiedlich weit eingeschoben werden können. Über die Einschubtiefe kann die je nach Größe der Passagiere unterschiedliche Gurtlänge eingestellt werden. Der gezeigte Gurt ist vor allem für hoch dynamische Belustigungsvorrichtungen vorgesehen, wobei die Sicherheit Vorrang vor der Handhabung hat.
  • Die DE 201 15 901 U1 zeigt ein Gurtsystem zum Rückhalt von Fahrgästen, wobei der Gurt elastische und mit Verzahnungen versehen Gurtzungen besitzt, die unterschiedlich tief in ein Gurtschloss gesteckt werden können. Ein Gurtaufroller ist nicht vorhanden.
  • Die WO 01/68209 A1 offenbart ein elastisches Gurtsystem als Rückhaltevorrichtung für einen Fahrgastsitz an Belustigungsvorrichtungen. Hierbei handelt es sich um zwei Hosenträgergurte, die mittels Gurtaufrollern ausgezogen werden können, wobei das Gurtschloss sich an den Gurten selbst befindet und für eine gegenseitige Verbindung der Gurte sorgt. Das Gurtsystem wird durch einen Schwenkbügel ergänzt, der auf den Oberschenkeln des Fahrgastes aufliegt und für den nötigen Rückhalt sorgt.
  • Die gattungsfremde DE 697 19 564 T2 betrifft eine Sitzvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem konventionellen Dreipunktgurt, der einen Gurtaufroller und eine steife Steckzunge am Gurtende besitzt. Am Gurtschloss ist ein konventioneller Gurtstraffer vorhanden. Die Entgegenhaltung zielt auf eine leichtere Demontage des Gurtsystems vom Sitz. Für eine Belustigungsvorrichtung ist dieses Gurtsystem nicht einsetzbar.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine auch für andere Arten von Belustigungsvorrichtungen geeignete Rückhaltevorrichtung aufzuzeigen.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
  • Die beanspruchte Rückhaltevorrichtung hat einen biegeelastischen Sicherheitsgurt mit einer hohen Zugfestigkeit, wobei hierfür Konstruktionen benutzt werden können, wie sie im Prinzip auch bei Straßenfahrzeugen Verwendung finden. Der Sicherheitsgurt kann über einen Gurtaufroller im Betrieb gestrafft und bei Nichtbenutzung entfernt und aufgeräumt werden, wodurch er beim Ein- und Aussteigen nicht stört. Der beanspruchte Sicherheitsgurt hat den Vorteil, dass er sich leicht und bequem handhaben lässt, wobei den Passagieren die Handhabung bereits von Straßenfahrzeugen her bekannt und geläufig ist. Fehlbedienungen können dadurch weitgehend ausgeschlossen werden.
  • Der Sicherheitsgurt ist mit einer Riegelvorrichtung versehen, die auf den Gurtaufroller und auf das Gurtschloss einwirkt. Am Gurtaufroller ist sie vorzugsweise als Entriegelungsvorrichtung ausgebildet, welche eine dort vorhandene Klinkenmechanik vorübergehend außer Funktion setzt und eine bequemere Bedienung beim Anlegen des Gurtes ermöglicht. Der Gurt kann hierbei problemlos auch stückweise und mit einem zwischenzeitlichen Unterbrechen oder Absetzen der Auszugsbewegung aus dem Gurtaufroller herausgezogen werden.
  • Die Riegelvorrichtung kann ferner eine auf das Gurtschloss einwirkende Sperrvorrichtung besitzen, welche ein unbeabsichtigtes oder unerwünschtes Öffnen des Gurtes bzw. des Gurtschlosses während der Fahrt verhindert.
  • Die Riegelvorrichtung und ihre Komponenten sind mit einer Fernsteuerung verbunden und können je nach Betriebszustand des Fahrgastträgers ferngesteuert betätigt oder entlastet werden. Im Fahrbetrieb kann der Gurt aus Sicherheitsgründen vom Passagier oder Fahrgast nicht gelöst werden. Dies ist per Fernsteuerung nur beim Ein- und Aussteigen im Bahnhofsbereich oder bei außerplanmäßigen Betriebszuständen und einem Stehenbleiben auf der Strecke möglich.
  • Die Komponenten der Riegelvorrichtung haben jeweils einen fernsteuerbaren Stellantrieb und ein Stellglied, mit dem auf die zu betätigenden Teile des Gurtaufrollers und des Gurtschlosses eingewirkt wird. Vorzugsweise sind diese Stellteile als Druckluftzylinder und Kolbenstange ausgebildet, welches eine besonders einfache, zuverlässige und sicher steuerbare technische Ausgestaltung darstellt.
  • Der Sicherheitsgurt kann für beliebige Arten von Fahrgastträgern und beliebige Arten von Belustigungsvorrichtungen eingesetzt werden. Besondere Vorteile ergeben sich bei einer Verwendung in Fahrzeugen von Fahrgeschäften. Dies können Darkrides oder andere mit relativ geringen Geschwindigkeiten fahrende Belustigungsvorrichtungen sein. Ein Einsatz ist aber auch bei Anlagen mit größerer Dynamik, wie Achterbahren bzw. Roller-Coastern oder dergleichen möglich. Die Rückhaltevorrichtung kann außer dem Sicherheitsgurt auch noch andere Rückhaltesysteme, zum Beispiel schwenkbare Schulterbügel, Hüftbügel oder dergleichen haben.
  • In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
  • Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
  • 1: einen Fahrgastträger einer Belustigungsvorrichtung mit mehreren Sitzplätzen mit Sicherheitsgurten in Seitenansicht,
  • 2: eine vergrößerte Darstellung eines Sitzes mit Sicherheitsgurt und Riegelvorrichtung,
  • 3: eine Draufsicht auf die Anordnung von 2,
  • 4: einen Gurtaufroller mit Sicherheitsgurt und Riegelvorrichtung in Draufsicht,
  • 5: einen Schnitt durch den Gurtaufroller von 4 gemäß Schnittlinie V–V,
  • 6: eine aufgebrochene Draufsicht auf ein Gurtschloss mit einer Riegelvorrichtung,
  • 7: eine geklappte Stirnansicht des Gurtschlosses von 6 und
  • 8: eine geklappte Seitenansicht des Gurtschlosses von 6.
  • In 1 ist ein Fahrgastträger (4) mit einer Belustigungsvorrichtung (1) dargestellt. Bei der Belustigungsvorrichtung (1) kann es sich um ein beliebiges Fahrgeschäft handeln, z.B. einen Dark Ride, bei dem die Fahrzeuge (4) mit moderater Geschwindigkeit durch eine Kulissenlandschaft bewegt werden. Der Fahrgastträger (4) ist z.B. als rollendes Fahrzeug ausgebildet und mittels eines Fahrwerks (8) auf einer Führung (2), z.B. einer Schienenführung, fahrbar geführt und kann mittels eines Fahrantriebs (6) in Fahrtrichtung (3) bewegt werden. Der Fahrgastträger (4) besitzt ein Gehäuse oder eine Karosserie (7), auf der ein oder mehrere Sitzplätze (9) für Fahrgäste (10) vorhanden sind. Die Sitzplätze (9) können in beliebig geeigneter Weise als die gezeigten Einzelsitze (11), als Sitzbänke oder dergleichen ausgebildet sein. Die Sitze (11) haben eine Sitzfläche (12) und vorzugsweise eine Rückenstütze oder Lehne (13). In der gezeigten Ausführungsform sind die Sitze (11) bankartig ausgebildet. Alternativ kann es sich um Schalensitze oder einfach um stuhlartige Sitze handeln.
  • An jedem Sitzplatz (9) ist eine Rückhaltevorrichtung (5) vorhanden, die mindestens einen Sicherheitsgurt (14) aufweist, der im Sitzbereich angeordnet und befestigt ist. Die Rückhaltevorrichtung (5) kann ergänzend ein oder mehrere weitere Sicherheitselemente umfassen, zum Beispiel schwenkbare Schulterbügel, Hüftbügel oder dergleichen.
  • Der Sicherheitsgurt (14) ist vorzugsweise aus dem Straßenfahrzeugbau entlehnt und besteht aus einem sehr biegeelastischen und zugleich zugfesten Gurt, der mit einem Gurtaufroller (15) verbunden ist. Der Sicherheitsgurt (14) ist vorzugsweise als breites und dünnes Gurtband aus einem geflochtenen Textilmaterial oder dgl. ausgebildet. Über den Gurtaufroller (15) kann der Sicherheitsgurt (14) bei Nichtgebrauch aufgewickelt und weitestgehend entfernt werden. Der Gurtaufroller (15) ist hierfür im Sitzbereich an geeigneter Stelle, z.B. am Sitz (11) selber oder an der Karosserie (7) befestigt.
  • In der gezeigten Ausführungsform ist der Sicherheitsgurt (14) als Beckengurt ausgebildet, der quer über den Sitz und den Hüftbereich des Fahrgastes (10) gezogen wird. Alternativ kann der Sicherheitsgurt (4) auch als Dreipunktgurt ausgebildet sein und eine Konstruktion und Anordnung haben, die diejenigen von Straßenfahrzeugen entspricht. Hierbei wird ein Gurtstrang über den Hüftbereich und ein anderer Gurtstrang quer über den Brustbereich gezogen. Der Gurt ist in diesem Fall mit einem Ende stationär am Sitz (11) oder an der Karosserie (7) angeschlagen, wobei der Gurtaufroller (15) sich an anderer Stelle befindet, zum Beispiel am oberen Sitz- oder Lehnenbereich oder ebenfalls am unteren Sitz- oder Karosseriebereich.
  • Für die Verriegelung des Sicherheitsgurtes (14) ist ein Gurtschloss (21) auf der anderen gegenüberliegenden Seite des Sitzplatzes (9) vorhanden, welches ebenfalls in der vorbeschriebenen Weise im Sitzbereich angeordnet und befestigt ist, ggf. mittels einer biegbaren Gurtpeitsche. Der Sicherheitsgurt (14) hat an seinem vorderen Ende eine steife Steckzunge (23) oder Schnalle, die z.B. aus einem Metallteil gebildet wird. Wenn der Sicherheitsgurt (14) wie in der gezeigten Ausführungsform als einstrangiger Beckengurt ausgebildet ist, ist die Steckzunge (23) starr am vorderen Gurtende befestigt. Bei einer Ausführung als Dreipunkt-Sicherheitsgurt wird das vom Gurtaufroller (15) kommende Gurtband durch eine flache und breite Öse an der Steckzunge (23) gefädelt und zu seiner ortsfesten Anschlagstelle weitergeführt.
  • Zum Schließen des Sicherheitsgurtes (14) wird die Steckzunge (23) in das Gurtschloss (21) eingesteckt. Sie wird dort über eine Schlossfalle (22) formschlüssig verriegelt und festgehalten. Mittels eines Auslösers (24) können die Schlossfalle (22) und das Gurtschloss (21) wieder vom Fahrgast (10) geöffnet werden.
  • Der Sicherheitsgurt (14) besitzt eine fernsteuerbare Riegelvorrichtung (23), die auf den Gurtaufroller (15) und auf das Gurtschloss (21) einwirkt. Eine geeignete Fernsteuerung (26) ist hierbei am Fahrgastträger (4) angeordnet und erhält ihre Impulse oder Steuersignale in geeigneter Weise von außen, beispielsweise von Signalgebern an der Führung (2) oder Fahrstrecke. Die Riegelvorrichtung (25) ist mit einer geeigneten Energieversorgung versehen. Im gezeigten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel kann dies eine Druckluftversorgung mit Kompressor und Drucktank sein, die elektrisch betrieben werden, wobei über Schleifkontakte oder eine mitgeführte Stromquelle elektrische Energie zur Verfügung gestellt wird.
  • Der Gurtaufroller (15) ist als Rollautomat ausgebildet und besitzt einen Wickel (16) für den Sicherheitsgurt (14) sowie einen geeigneten Rückholmechanismus (17), z.B. eine Rückholfeder, der den Gurt (14) bei Freigabe oder Entlastung automatisch einrollt. Der Rückholmechanismus (17) bietet zudem einen leichten federnden Widerstand beim Herausziehen des Gurtes (14) und hält ihn dadurch straff.
  • Der Gurtaufroller (15) besitzt ferner eine Klinkenmechanik (18) mit einer beweglichen Klinke (19), die mit einem gezahnten Klinkenrad (20) in Eingriff tritt. Die Klinke (19) wird durch ein Rückstellorgan (31), z.B. eine Feder, betätigt und würde normalerweise in das Klinkenrad (20) sperrend einfallen.
  • Die Riegelvorrichtung (25) beinhaltet eine Entriegelungsvorrichtung (27), die die vorerwähnte Einfallfunktion der Klinkenmechanik (18) beim Anlegen des Sicherheitsgurtes (14) außer Kraft setzt und entsprechend auf die Klinkenmechanik (18) einwirkt. Die Entriegelungsvorrichtung (27) besitzt hierfür einen mit der Fernsteuerung (26) verbundenen Stellantrieb (29) mit einem hiervon bewegten Stellglied (30), welches auf die Klinke (19) einwirkt und diese während der Antriebsbetätigung außer Eingriff mit dem Klinkenrahmen (20) bringt.
  • Die Entriegelungsvorrichtung (27) wird im Bahnhofsbereich beim Ein- und Aussteigen der Passagiere (10) betätigt und sorgt dafür, dass die Klinkenmechanik (18) beim Öffnen und erneuten Anlegen des Sicherheitsgurtes (14) überbrückt und außer Funktion gesetzt wird. Der Sicherheitsgurt (14) kann dadurch bequem und ohne Hindernis aus dem Gurtaufroller (15) herausgezogen werden. Die Ausziehbewegung kann hierbei auch unterbrochen und ohne Beeinträchtigung fortgesetzt werden.
  • Nach dem Anlegen des Sicherheitsgurts (14) und außerhalb des Bahnhofsbereichs ist die Entriegelungsvorrichtung (27) entlastet bzw. abgeschaltet, wodurch die Ausziehbewegung gesperrt und die Rückhaltefunktion des Sicherheitsgurtes (14) sofort aktiviert wird. Die Klinke (19) kann hierbei durch die in 5 dargestellte Feder (31) oder auf andere geeignete Weise in ihre normale Betriebsfunktion und Betriebsstellung zurückbewegt werden und das Klinkenrad (20) einseitig sperren. In diesem Fall lässt sich der Gurt (14) nicht mehr weiter ausziehen. Sofern Gurtlose besteht, kann durch den Rückholmechanismus (17) und das einseitig sperrende Klinkenrad (20) trotzdem noch eine Gurtstraffung erfolgen.
  • Alternativ kann ein bei Pkws üblicher Rollautomat mit Komfortfunktion eingesetzt werden. Dessen Klinkenmechanik hat die Funktion, dass sie einerseits aus Bequemlichkeitsgründen ein Nachziehen des Gurtes bei Bewegungen des Fahrgastes (10) erlaubt. An Stelle der Feder (31) ist ein auf Verzögerung ansprechender Sperrmechanismus vorhanden. Erst bei einer ausreichend starken Verzögerung des Fahrgastträgers (4) fällt die Klinke (19) trägheitsbedingt ein und sperrt ein weiteres Herausziehen des Sicherheitsgurtes (14), wodurch dieser seine Rückhaltefunktion erfüllen kann. Über den Rückholmechanismus (17) wird hierbei der Sicherheitsgurt (14) stets in einer gestrafften Stellung am Körper und insbesondere im Hüft- und Beugebereich des Fahrgastes (10) gehalten. Diese Klinkenmechanik (18) kann durch die eingeschaltete Entriegelungsvorrichtung (27) ebenfalls überbrückt bzw. deaktiviert werden. Hierdurch wird der bei Pkws bekannte Nachteil vermieden, dass die Klinkenmechanik auch bei einem Absetzen der Auszugsbewegung des Gurtes (14) einfallen kann. Nach einem Absetzen der Auszugsbewegung lässt sich bei PKWs der Sicherheitsgurt (14) nicht weiter herausziehen, sondern muss wieder in die Ausgangsstellung zurückbewegt und dann erneut ohne Absetzen auf die benötigte Länge herausgezogen werden.
  • Die Riegelvorrichtung (23) beinhaltet ferner eine auf das Gurtschloss (19) einwirkende Sperrvorrichtung (28), welche ebenfalls einen Stellantrieb (29) mit einem Stellglied (30) aufweist. Das Stellglied (30) sperrt in Betriebsstellung die Steckzunge (23) im Gurtschloss (21). Dies kann auf beliebig geeignete Weise geschehen. In der bevorzugten Ausführungsform verriegelt das Stellglied (30) die Schlossfalle (23) und verhindert, dass diese die formschlüssig festgehaltene Steckzunge (23) freigibt.
  • Die Sperrvorrichtung (26) wird während des normalen Fahrbetriebs aktiviert und verhindert, dass der Passagiert (10) den Sicherheitsgurt (14) öffnen und lösen kann. Im Bahnhofsbereich wird die Sperrvorrichtung (28) deaktiviert, wodurch das Gurtschloss (21) durch Drücken des Auslösers (24) geöffnet und die Steckzunge (23) aus der Schlossfalle (22) gezogen werden kann. Eine Deaktivierung der Sperrvorrichtung (28) kann auch auf der Fahrstrecke in besonderen Situationen, z.B. bei einer Betriebsstörung oder dergleichen, deaktiviert werden, um den Fahrgästen (10) ein schnelles und leichtes Aussteigen und Verlassen der Fahrgastträger (4) zu ermöglichen. Bei der Deaktivierung wird das Stellglied (30) durch ein geeignetes Instrument, z.B. eine Rückholfeder, aus der Sperrstellung zurückgeholt.
  • Der Stellantrieb (29) und das Stellelement (30) können in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Im gezeigten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Stellantrieb (29) als Druckluftzylinder ausgebildet, wobei das Stellglied (30) aus der ein- und ausfahrbaren Kolbenstange (30) besteht. Der Druckluftzylinder (29) wird über die Fernsteuerung (26) mittels geeigneten Ventilen belüftet und entlüftet. Die vorerwähnte Rückholfeder oder ein anderes Organ sorgen im entlüfteten Zustand für eine Rückwärtsbewegung der Kolbenstange und des Kolbens. Für die Entriegelungsvorrichtung (27) und die Sperrvorrichtung (28) können gleichartige Stellantriebe (29) und Stellglieder (30) verwendet werden.
  • Abwandlungen der gezeigten Ausführungsform sind in verschiedener Weise möglich. Der Gurtaufroller (15) und das Gurtschloss (21) können konstruktiv in anderer Weise ausgebildet sein, wobei der Sicherheitsgurt (14) nicht unbedingt aufgerollt werden muss. Seine Rückhol- oder Einzugsbewegung kann auch auf andere Weise, z.B. über eine lineare Führung und Rückzugsbewegung erzielt werden. Ferner kann auf die Entriegelungsvorrichtung (27) verzichtet werden, wobei die Klinkenmechanik (18) ihre übliche Funktion hat. Auch die Sperrvorrichtung (28) kann konstruktiv in anderer Weise ausgebildet sein und statt an der Schlossfalle (22) direkt an der Steckzunge (23) oder an anderer Stelle des Sicherheitsgurtes (14) bzw. des Gurtschlosses (21) angreifen. In weiterer Abwandlung des gezeigten Ausführungsbeispiels können mehrere Sicherheitsgurte (14) vorhanden sein, die zum Beispiel als links und rechts am Sitz (11) angeschlagene einfache Beckengurte ausgebildet sind, die an einem zentral vor dem Fahrgast (10) befindlichen und von externen Einrichtung gehaltenen Gurtschloss eingesteckt werden. Als weitere Alternative können zum Beispiel zwei Dreipunktsicherheitsgurte der vorbeschriebenen Art vorhanden sein, die kreuzweise vom Fahrgast (10) angelegt werden. Darüber hinaus sind weitere konstruktive Abwandlungen des Sicherheitsgurtes (14) in seiner Zahl und Anordnung möglich.
  • 1
    Belustigungsvorrichtung, Fahrgeschäft
    2
    Führung, Schiene
    3
    Fahrtrichtung
    4
    Fahrgastträger, Fahrzeug
    5
    Rückhaltevorrichtung
    6
    Fahrantrieb
    7
    Gehäuse, Karosserie
    8
    Fahrwerk
    9
    Sitzplatz
    10
    Fahrgast
    11
    Sitz
    12
    Sitzfläche
    13
    Rückenstütze, Lehne
    14
    Sicherheitsgurt
    15
    Gurtaufroller
    16
    Wickel
    17
    Rückholmechanismus, Rückholfeder
    18
    Klinkenmechanik
    19
    Klinke
    20
    Klinkenrad
    21
    Gurtschloss
    22
    Schlossfalle
    23
    Steckzunge
    24
    Auslöser
    25
    Riegelvorrichtung
    26
    Fernsteuerung
    27
    Entriegelungsvorrichtung
    28
    Sperrvorrichtung
    29
    Stellantrieb, Druckluftzylinder
    30
    Stellglied, Kolbenstange
    31
    Rückstellorgan, Feder

Claims (7)

  1. Rückhaltevorrichtung für Fahrgastträger (4) von Belustigungsvorrichtungen (1), wobei die Rückhaltevorrichtung (5) mindestens einen im Sitzbereich angebrachten Gurt und eine fernsteuerbare Riegelvorrichtung (23) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt als biegeelastischer Sicherheitsgurt (14) mit einem Gurtaufroller (15), einer steifen Steckzunge (23) am Gurtende und einem Gurtschloss (21) ausgebildet ist, wobei der Gurtaufroller (15) und das Gurtschloss (21) mit der Riegelvorrichtung (25) verbunden sind.
  2. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurtaufroller (15) eine Klinkenmechanik (18) mit einer beweglichen Klinke (19) besitzt, wobei die Riegelvorrichtung (25) eine auf die Klinkenmechanik (18) einwirkende Entriegelungsvorrichtung (27) aufweist.
  3. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegelvorrichtung (25) eine auf das Gurtschloss (19) einwirkende Sperrvorrichtung (28) aufweist.
  4. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Entriegelungsvorrichtung (27) einen fernsteuerbaren Stellantrieb (29) mit einem Stellglied (30) aufweist, wobei das Stellglied (30) die Klinke (19) außer Eingriff bringt.
  5. Rückhaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (28) einen fernsteuerbaren Stellantrieb (29) mit einem Stellglied (30) aufweist, wobei das Stellglied (30) die Steckzunge (23) im Gurtschloss (21) sperrt.
  6. Rückhaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das das Stellglied (30) der Sperrvorrichtung (28) die Schlossfalle (22) verriegelt.
  7. Rückhaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (29) als Druckluftzylinder und das Stellglied (30) als Kolbenstange ausgebildet sind.
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