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Die Erfindung betrifft eine Zahnkette
mit an Kettengelenken miteinander verbundenen Laschen, insbesondere
Zahnlaschen, wobei jedes Kettengelenk einen Stiftbolzen, zwei durch
den Stiftbolzen verbundene Außenlaschen
und mindestens eine zwischen den Außenlaschen beweglich auf dem
Stiftbolzen angeordnete Innenlasche umfasst, deren Gelenköffnung den
Stiftbolzen umgibt.
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In den letzten Jahren haben Zahnketten,
insbesondere wegen der geringeren Geräuschentwicklung, wieder zunehmend
an Bedeutung gewonnen. Hierbei werden Zahnketten insbesondere vermehrt im
Automobilbau eingesetzt. Bekannte Zahnkettenbauformen umfassen z.B.
ein Außenkettenglied,
bestehend aus zwei normalen Außenlaschen
und zwei mittig auf den Stiftbolzen angeordneten Zahnlaschen. Sowohl
die Außenlaschen
als auch die Zahnlaschen sind auf dem Stiftbolzen aufgepresst. Die einzelnen
Außenkettenglieder
sind mittels Innenkettengliedern, bestehend aus jeweils zwei Zahnlaschenpaketen,
miteinander verbunden. Jeweils zwei Zahnlaschen sind zwischen der
Außenlasche
und der einen Zahnlasche des Außenkettengliedes schwenkbar
auf dem Stiftbolzen angebracht, so dass jedes Kettengelenk von einen
Stiftbolzen des Außenkettengliedes
und den Gelenköffnungen
der Zahnlaschen des Innenkettengliedes gebildet ist. Obwohl diese
Zahnketten vielfach im Einsatz sind, und sich auch bewähren, ist
man jedoch bestrebt, die Verschleißfestigkeit weiter zu erhöhen.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung,
eine Zahnkette der eingangs genannten Gattung bereitzustellen, die
sich durch ein besseres Verschleißverhalten auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für eine Zahnkette
der bekannten Gattung dadurch gelöst, dass die wenigstens eine
Innenlasche pulvermetallurgisch und/oder mittels eines Umformungsverfahrens
hergestellt ist.
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Die verwendeten Innenlaschen sind
besonders verschleißfest
aufgrund eines sehr gleichmäßigen Gefüges. Mittels
der genannten Fertigungsverfahren, wie auch unter Einsatz einer
Kombination dieser, ist es möglich
eine entsprechende Innenlasche mit der gewünschten Geometrie auf einfache
und kostengünstige
Weise zu fertigen. Hierbei ermöglicht es
die Pulvermetallurgie die entsprechenden Teile in beliebigem Maßstab in
der gewünschten
Form herzustellen. Dabei kann der erhaltene Sinterkörper ist im
wesentlichen porenfrei sein. Das Verfahren stellt eine hohe Werkstoffausnutzung
und kostengünstige Fertigung
sicher.
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Gleichermaßen können andere Umformungsverfahren,
insbesondere spanlose Umformungsverfahren zur Fertigung entsprechender
Teile eingesetzt werden, Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
können
die Umformungsverfahren gewählt
sein aus der Gruppe umfassend Fließpressen, Strangpressen, Walzen.
Sämtliche
genannte Verfahren ermöglichen
eine kostengünstig
und präzise
herstellung entsprechender Profilteil. Hierbei lassen sich die Teile
z.B. kostengünstig
durch Fließpressen
herstellen, indem ein Preßrohling
in einem Gesenk durch ein Preßrohling,
unter dem für
das Fließen
notwendig hohen Druck, umgeformt wird. Die erhaltenen Teile zeichnen
sich hierbei durch eine hohe Maßhaltigkeit
aus.
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Vorteilhafterweise kann die Innenlasche
ein auf die gewünschte
Breite abgetrennter Abschnitt eines zuvor gefertigten Profils sein.
Hierdurch wird die Fertigung in verschiedensten Breiten, je nach
gewünschter
Kette vereinfacht, da die Breite jeweils frei gewählt werden
kann. Zudem wird ermöglicht
die Herstellung eines langen Profilstranges den Einsatz von kostengünstigeren
Herstellungsverfahren. Hierbei kann ein entsprechend gefertigter
Profilstrang zwischengelagert werden und erst kurz vor Einsatz in einer
Zahnkette auf die gewünschte
Länge geschnitten
werden. Eine entsprechende Vorgehensweise wirkt sich vorteilhaft auf
die Lagerkosten aus. Die möglichen
Trennverfahren können
frei gewählt
werden, wobei vorzugsweise ein solches Einsatz findet, durch welches
das Profil nicht beschädigt
wird, so dass keine Nachbearbeitung notwendig ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass zwischen den Außenlaschen eine einzige breite
Innenlasche angeordnet ist.
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Bei den bekannten Zahnketten sind
sowohl die Stiftbolzen als auch die Gelenköffnungen der Innenlaschen,
im Betrieb einer erhöhten
Belastung ausgesetzt, da die mit den Stiftbolzen verbundenen Außenlaschen
in eine Richtung ziehen und die Innenlaschen in die andere Richtung.
Hierdurch kann sich der Stiftbolzen verformen und gleichzeitig auch
die Randbereiche der Gelenköffnungen
deformiert werden, da es hier aufgrund der Biegung zu einer erhöhten Reibung
zwischen dem Stiftbolzen und den Gelenköffnungen kommt. Hierbei können sich
auch die Bohrungskanten in den Stiftbolzen einarbeiten und den Querschnitt
schwächen.
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Durch die Ausbildung lediglich einer
einzigen breiten Innenlasche ist es möglich die auf den Stiftbolzen
ausgeübte
Belastung über
die Innenlasche auf einen größeren Bereich
auszudehnen werden und so zu verteilen. Durch die Erfindung wird
einerseits die Verschleißbeständigkeit
der Zahnkette erhöht,
und gleichzeitig die Geräuschentwicklung
reduziert.
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Zudem ist bei der Ausbildung einer
einzigen breiten Innlasche die Fertigung einer solchen Geometrie
weniger aufwendig als bei den bisherigen Anordnungen. Da das Innenkettenglied
nur aus einem einzigen Teil besteht kann man bei der erfindungsgemäßen Zahnkette
wie bei einer Hülsenkette
die Außenglieder
vormontieren und dann zusammenfügen. Hierdurch
verringert sich die für
die Montage notwendige Zeitdauer deutlich, wodurch auch die Kosten
reduziert werden können.
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Hierbei kann es sich als vorteilhaft
erweisen, wenn die Breite der Innenlasche in etwa der gemeinsamen
Breite der Außenlaschen
entspricht. Durch die Ausbildung einer sehr breiten Innenlasche
weist die Zahnkette eine ausreichende Stabilität auf, wobei gleichzeitig der
durch die Gelenköffnungen
der Innenlasche geführte
Stiftbolzen sicher geführt
wird und eine mögliche
Deformierung desselben deutlich verringert wird.
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Vorteilhafterweise kann die Breite
der Innenlasche dem 2–3-fachen
der Breite einer Außenlasche entsprechen.
Dieser Wert hat sich in der Praxis als besonders geeignet erwiesen,
sowohl hinsichtlich eines verbesserten Verschleißverhaltens als auch hinsichtlich
des akustischen Verhaltens der Kette.
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Eine andere Ausführungsform kann vorsehen, dass
die Außenlaschen
auf dem Stiftbolzen aufgepresst sind. Das Aufpressen der Außenlaschen stellt
ein sehr einfaches und haltbares Verbindungsverfahren dar Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
die Gelenköffnungen
der Innenlasche beschichtet sein. Durch die Anordnung einer Beschichtung
an dem Außenumfang
der Gelenköffnung der
Innenlasche kann dem üblichen
Verschleißverhalten
zwischen Innenlasche und Stiftbolzen noch weiter vorgebeugt werden.
Hierdurch können
die Materialien der Stiftbolzen und der Beschichtung so aufeinander
abgestimmt werden, dass nur ein minimaler Abrieb zwischen den beiden
Materialien vorhanden ist.
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Ferner kann es sich als vorteilhaft
erweisen, wenn beiderseitig wenigstens zwei Außenlaschen nebeneinander angeordnet
sind. Hierdurch kann die Festigkeit der gesamten Kette erhöht werden.
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Gemäß einer Variante der obengenannten Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass die Außenlaschen jeweils ein Paket
nebeneinander angeordnet sind, und somit wie eine einzige dickere
Lasche wirken.
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Vorteilhafterweise können die
beiden Außenlaschen
auch unter einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet sind.
Auch dieses Merkmal wirkt auf die gesamte Anordnung stabilisierend.
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Hierbei können die Außenlaschen als Führungs-
und/oder Zahnlaschen ausgebildet sind. Insbesondere wenn zwei Außenlaschen
nebeneinander, entweder beabstandet oder als Packet, angeordnet sind,
ist es auch möglich
ein Laschenpacket bestehend aus Führungs- und Zahnlasche zu bilden.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
Ausschnitt einer Zahnkette in einer Draufsicht,
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2 eine
Seitenansicht einer Innenlasche in vergrößerter Darstellung,
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3 eine
Aufsicht auf die in 2 dargestellte
Innenlasche,
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4 einen
Ausschnitt einer Zahnkette in Draufsicht gemäß einer anderen Ausführungsform, und
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5 einen
Ausschnitt einer Zahnkette in Draufsicht gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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Die in 1 dargestellte
Zahnkette 1 umfasst abwechselnd aneinander angeordnete
Außenkettenglieder 2 und
Innenkettenglieder 3, die über Kettengelenke 4 miteinander
verbunden sind. Die Außenkettenglieder 2 bestehen
aus jeweils außen angeordneten
Außen-
bzw. Führungslaschen 5,
die zueinander fluchtende Öffnungen
aufweisen, in die jeweils ein Stiftbolzen 6 eingepresst
ist. Hierbei die einander zugeordneten Außenlaschen jeweils parallel
zueinander ausgerichtet.
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Die Innenkettenglieder 3 umfassen
jeweils eine einzige breite Innenlasche 7, die jeweils
zwischen den Außenlaschen 5 angeordnet
sind. Die Innenlasche 7 ist hierbei versetzt parallel zu
den rechts und links angeordneten Außenlaschen 5 ausgerichtet.
Wie insbesondere aus 1 deutlich
wird, ist die Innenlasche 7 deutlich breiter als jede der
Außenlaschen
ausgebildet. Hierbei hat es sich insbesondere bewährt, dass
die Innenlasche breiter als beide Außenlaschen zusammengenommen
ausgebildet ist. Auch die Innenlaschen 7 sind senkrecht
zu dem Stiftbolzen 7 und versetzt parallel zu den Außenlaschen angeordnet.
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Jedes Kettengelenk 4 wird
von einem Stiftbolzen 6 des Außenkettengliedes 2 und
von Gelenköffnungen 9 der
Innenlaschen 6 gebildet.
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Anhand der 2 und 3 wird
nunmehr der Aufbau der Innenlasche 7 im Detail erläutert. Jede
Innenlasche 7 weist hierbei zwei einseitig angeordnete Zähne 8 auf,
die zu einer Mittellinie in der Innenlasche 7 spiegelsymmetrisch
angeordnet sind. Die Zähne 8 weisen
eine entsprechende Profilierung für einen Eingriff mit einem
Kettenrad in bekannter Weise auf. Des weiteren weist jede Innenlasche 7 zwei
in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnete Gelenköffnungen 9 auf.
Im Einsatz wird von den Gelenköffnungen
der Stiftbolzen 5 aufgenommen. Die innere Mantelfläche der
Gelenköffnung 9 ist
hierbei zusätzlich
mit einer Beschichtung 10 versehen, die einen zusätzlichen
Verschleißschutz
bietet.
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Die Innenlaschen 7 können hierbei
durch verschiedenste Herstellungsarten und Kombinationen dieser
hergestellt sein. Besonders bewährt
hat sich hierbei ein pulvermetallurgisches Verfahren, wie auch Fließpressen,
Strangpressen, Walzen und dergleichen. In diesem Zusammenhang kann
zunächst erst
ein Profilstrang hergestellt werden, der erst in einem späteren Verfahrensschritt
zu Innenlaschen mit einer beabsichtigten Länge gekürzt wird. Gleichermaßen können die
einzelnen Verfahren auch kombiniert werden.
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Bei der in 1 dargestellte Ausführungsform ist beiderseitig
jeweils eine Außenlasche 5 neben
der Innenlasche 10 angeordnet. Eine andere Ausführungsform
der Zahnkette ist in 4 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform
sind an jedem Ende des Stiftbolzens 6 nebeneinander als
Packet aufgepresste Außenlaschen
ausgebildet. Hierbei entspricht sind die als Packet nebeneinander
aufge pressten Außenlaschen
im Vergleich zu der in 1 dargestellten
Außenlasche 5 dünner ausgebildet, d.h.
jede der Außenlasche
entspricht in etwa der halben Breite der Außenlasche aus 5.
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Gleichermaßen können die Außenlaschen 5 jedoch
auch wie in 5 dargestellt,
jedem Ende des Stiftbolzens als zwei ein vorbestimmtes Maß voneinander
beabstandete Außenlaschen 5 nebeneinander angeordnet
sein.
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Insbesondere bei den in den 4 und 5 dargestellten Ausführungsformen können die
Außenlaschen 5 je
nach Anwendungsfall als Führungs- oder
Zahnlasche ausgebildet sein. Gleichermaßen ist auch eine Kombination
von Führungs- und Zahnlaschen
als Außenlasche 5 möglich. Die
Führung
der Kette kann über
die Führungslaschen
erfolgen, die Kette kann jedoch auch durch das Kettenrad geführt werden.