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Die Erfindung betrifft ein drehangetriebenes Schaftwerkzeug,
insbesondere Bohrungsnachbearbeitungswerkzeug, wie z. B. eine Reibahle,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Auch derartige Bohrungsnachbearbeitungswerkzeuge
mit verhältnismäßig geringer
Spannungsdicke zur Herstellung passungsgenauer Bohrungen mit hoher
Oberflächengüte werden
mittlerweile mit integrierter Kühl-/Schmiermittelversorgung
ausgestattet, um die Leistungsfähigkeit
des Werkzeugs weiter zu verbessern.
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Dabei geht man ferner dazu über, für den eigentlichen
Schneidkopf einerseits und den diesen tragenden Schaft andererseits
unterschiedliche Materialien zu verwenden, wodurch sich eine Verringerung
der Herstellungskosten bei gleichzeitig verbesserter Zerspanungsqualität erzielen
läßt. Der
aus einem höherwertigen
Werkstoff bestehende Schneidkopf wird dabei dreh- und axialfest
mit dem Schaftteil verbunden, indem zumindest ein sich axial erstreckender
und vorzugsweise zentrisch angeordneter Kühl- und Schmiermittelkanal
vorgesehen bzw. ausgebildet ist. Um das Kühl-/Schmiermittel effektiv
im gesamten, an der Zerspanung teilnehmenden Bereich des Zerspanungswerkzeugs,
wie z. H. der Reibahle, nutzen zu können, wird das Kühl-/Schmiermittel in
axialer Richtung von der dem Anschnitt der Reibahle abgewandten
Seite unter Zuhilfenahme einer Kühlmittel-Leithülse in die
Spannuten eingeführt.
Das Kühl-/Schmiermittel
erreicht auf diese Weise bei möglichst
gleichmäßiger Verteilung über den
Umfang der Reibahle selbst dann zuverlässig den Anschnitt, wenn die
Führung
der Reibahle eine beträchtliche axiale
Erstreckung hat.
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Die Kühlmittel-Leithülse begrenzt
einen auf der dem Schneidkopf abgewandten Seite abgedichteten Ringraum,
der über
ein Radialkanal-System mit dem zumindest einen Kühl- und Schmiermittel-Versorgungskanal
in Strömungsmittelverbindung
steht.
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Drehangetriebene Bohrungsnachbearbeitungswerkzeuge
der vorstehend beschriebenen Art mit innenliegender Kühl-/Schmiermittelversorgung sind
in verschiedenen Varianten bekannt geworden.
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Während
aus dem Dokument
EP
0 556 801 A1 die Verwendung einer Kühlmittel-Leithülse für den Fall
einer einstückigen
Ausbildung von Schaftteil und Schneidkopf bekannt ist, zeigt das
Dokument DE-AS 1 291 170 die Verwendung einer derartigen Kühlmittel-Leithülse für ein Bohrwerkzeug,
bei dem ein Schneidenteil an ein Schaftteil dreh- und verschiebefest
angesetzt ist. Von einem Hauptkanal im Schaft zeigen schräg nach außen geführte Kanäle ab, die radial
innerhalb einer an den Schaft angeschweißten Kühlmittel-Leithülse in den
Auslaufbereich von in das Schneidenteil eingebrachten Spannuten
münden.
Da allerdings das Schneidenteil regelmäßig aus einem vom Schaftteil
unterschiedlichen Werkstoff gefertigt ist, ergeben sich fertigungstechnische
Nachteile bei der Herstellung der Spannuten. Denn beim Fertigen der
Spannuten greift das Werkzeug in beide Werkstoffe ein, wodurch sich
durch mitgerissene Partikel des weicheren Werkstoffs Beeinträchtigungen
bei der Bearbeitung des härten
Schneidenteils ergeben.
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Um diesen Nachteil zu beheben, ist
aus dem Dokument
DE
195 22 141 A1 ein drehangetriebenes Bohrungsnachbearbeitungswerkzeug
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bekannt geworden. Die von einem zentralen Kühl- und
Schmiermittel-Versorgungskanal im Schaftteil ausgehenden Radialkanäle befinden
sich in vorbestimmtem, axialen Abstand von der Fügestelle zwischen Schneidkopf
und Schaftteil. Bei der Bearbeitung des Schneidkopfs, insbesondere bei
der Einbringung der Spannuten greift das Bearbeitungswerkzeug nicht
mehr in den in der Regel weicheren Werkstoff des Schaftteils ein,
so dass das vorstehen angesprochene Problem gelöst ist. Es zeigt sich aber,
dass es mit dieser Konstruktion schwierig ist, die Stabilitäts- und
Qualitätsanforderungen
zu erfüllen,
die an moderne Hochleistungs-Schaftwerkzeuge, insbesondere Hochleistungsreibahlen
gestellt werden.
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Derartige Hochleistungsreibahlen
sind Schneidwerkzeuge, die tendenziell ein eigenes Bohrbild erzeugen,
und auf diese Weise bessere Bearbeitungsqualitäten erzielen. Der Effekt des
sogenannten Nachlaufens in den bereits vorhandenen Bohrungsverlauf,
wie er bei konventionellen Reibahlen vorliegt, tritt dabei in den
Hintergrund. Kriterien für
derartige Hochleistungs-Bohrungsnachbearbeitungswerkzeuge sind:
eine besonders hohe Stabilität
des Werkzeugs; eine stabile Schnittstelle zur Antriebsspindel; eine
erhöhte
Rundlaufgenauigkeit im System Spindel/Werkzeug; und eine effektivere
Nutzung der inneren Kühl-/Schmiermittelzufuhr.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, ein drehangetriebenes Schaftwerkzeug, insbesondere Bohrungsnachbearbeitungswerkzeug
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 für
das vorstehend beschriebene Anwendungsgebiet der Art weiterzubilden,
dass unter Beibehaltung eines wirtschaftlichen Herstellungsverfahrens
die vorstehend genannten Kriterien der Baureihe von Hochleistungswerkzeugen,
insbesondere Hochleistungs-Bohrungsnachbearbeitungswerkzeugen besser
erfüllt werden
können.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird das Kanalsystem, welches
eine Verbindung zwischen dem im Schaftteil liegenden Kühl- und
Schmiermittel-Versorgungskanal und dem von der Kühlmittel-Leithülse begrenzten Ringraum
herstellt, zumindest bereichsweise im Schneidkopf ausgebildet bzw.
von diesem definiert, mit der Folge, dass der Ringraum, über den
die gleichmäßige Kühl-/Schmiermittelversorgung
der Spannuten erfolgt, ausschließlich im Bereich des Schneidkopfs
liegt. Dadurch kann das Radialkanal-System, welches das Werkzeug
insbesondere im Übergang
zum Kühl- und Schmiermittel-Versorgungskanal
zwangsläufig
schwächt,
wesentlich näher
an die Werkzeugspitze gerückt
werden, d. h. in einen Bereich, in dem die Vergleichsspannung (Biegespannung
und Torsionsspannung) geringer ist als bei herkömmlichen Konstruktionen. Dies
kommt nicht nur der Stabilität,
sondern auch dem Schwingungsverhalten des Werkzeugs zugute, wodurch
es gelingt, die an Hochleistungswerkzeuge, wie z. B. Hochleistungsreibahlen
gestellten Anforderungen insgesamt besser zu erfüllen.
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Das erfindungsgemäße Konzept erlaubt es darüber hinaus,
die Kühlmittel-Leithülse axial
zu verkürzen.
Denn durch die erfindungsgemäße Maßnahmen
ist es nicht mehr erforderlich, dass der Ringraum die Fügestelle
zwischen Schneidkopf und Schaftteil überbrückt. Während bei der Konstruktion
nach dem Dokument
DE 195 22
141 aufgrund des die Fügestelle überdeckenden
Ringraums dafür
gesorgt werden musste, dass die im Ringraum vorherrschende Kühl-/Schmiermittelströmung nach
der Fügestelle über eine
ausreichende axiale Länge
beruhigt werden konnte, damit eine gleichmäßige Beaufschlagung der Spannuten
sichergestellt ist, ergibt sich mit dem erfindungsgemäßen Konzept
der besondere Vorteil, dass die Kühl-/Schmiermittelströmung im gesamten, von der Kühlmittel-Leithülse begrenzten
Ringraum frei von Übergängen, d.
h. störungsfrei
zum Austritt an der Rückseite
der Spannuten strömen kann.
Mit anderen Worten, die gesamte Länge der Kühlmittel-Leithülse kann
für die
gleichmäßige Verteilung
des Kühl-/Schmiermittels über den
gesamten Umfang des Ringraums genutzt werden. Der Spielraum für die geometrische
Gestaltung der Kühlmittel-Leithülse wird
dadurch größer. Insbesondere
wird die Möglichkeit
eröffnet,
die Kühlmittel-Leithülse in axialer
Richtung weiter zu verkürzen
und damit das Radialkanal-System noch näher an die Spitze des Werkzeugs
zu rücken
und damit die Stabilität
des Werkzeugs tendenziell anzuheben.
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Durch die erfindungsgemäß gesteigerte
Stabilität
des Werkzeugs wird der Weg frei für den Einsatz besonders hochfester
Werkstoffe für
den Schneidkopf. Im Einzelnen lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Werkzeug
besonders wirtschaftlich Hartstoffe, insbesondere Sinterwerkstoffe
einsetzen, besonders bevorzugt sogenannte Cermet-Werkstoffe. Dabei ist nach wie vor für ein besonders
wirtschaftliches Herstellungsverfahren gesorgt. Denn es hat sich
herausgestellt, dass die erfindungsgemäß in den Schneidkopf einzubringenden
Ausnehmungen für
das Kühl-/Schmiermittel bereits
im Sinterrohling ausgebildet werden können, ohne dass es einer Nachbearbeitung,
insbesondere einer Innen-Nachbearbeitung des Fertigteils bedarf,
weil diesbezüglich hohe
Maßanforderungen
an Form- und/oder
Lagetoleranzen nicht erfüllt
werden müssen.
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Der erfindungsgemäße Aufbau des drehangetriebenen
Schaftwerkzeugs eignet sich damit in besonderer Weise für den Einsatz
von Cermets, d. h. von Sinterwerkstoffen, die als wesentlichen Härteträger die
Carbide und Nitride des Titans (TiC, TiN) besitzen und bei denen
als Bindephase überwiegend Nickel
zum Einsatz kommt. Bei diesem Werkstoff wirken sich die Kriterien
wie geringe chemische Affinität zu
Stahllegierungen, geringer Wärmeleitkoeffizient, höhere Warmhärte und
Feinkörnigkeit
des Gefüges besonders
vorteilhaft auf das Einsatzgebiet aus. Der Gefügeaufbau von Cermets ist inzwischen
soweit erforscht, dass es durch geeignete Steuerung der Prozessparameter
gelingt, sehr feinkörniges
Gefüge
mit hoher Zähigkeit
bereitzustellen. Insbesondere dann, wenn das drehangetriebene Schaftwerkzeug
als Hochleistungsreibahle eingesetzt wird, ist es von Vorteil, in
den Werkstoff Titannitrid einzubringen, was aufgrund seiner hohen
thermodynamischen Stabilität eine
geringe Löslichkeit
in Eisen aufweist und damit das Diffusions- und Reibverhalten positiv
beeinflusst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Es zeigt sich, dass zwei im wesentlichen
radial verlaufende Ausnehmungen im Schneidkopf selbst bei verkürzter axialer
Länge die
Kühlmittel-Leithülse genügen, um
sämtliche
Spannuten des Werkzeugs gleichmäßig und
mit ausreichend hohem Massendurchsatz mit Kühl-/Schmiermittel zu versorgen.
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Wenn das Radialkanal-System gemäß Anspruch
4 in die Flächenpaarung
eingearbeitet ist, ergibt sich der besondere Vorteil einer vereinfachten Herstellung.
Denn die Flächen
sind frei zugänglich und
können
somit entweder spanabhebend gut bearbeitet werden oder aber bereits
im Urformprozess unter Verwendung einfacherer Presswerkzeuge hergestellt
werden.
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Für
die Gestaltung der Flächenpaarung
zwischen Schneidkopf und Schaftteil bestehen vielfache Variationsmöglichkeiten.
Es hat sich gezeigt, dass es zur Übertragung der Kräfte vom
Schaftteil auf den Schneidkopf ohne weiteres genügt, eine Stoffschluss-Verbindung,
beispielsweise in Form einer Lötverbindung,
zu verwenden und ansonsten die Flächenpaarung unverzahnt zu gestalten.
Diese Weiterbildung ist Gegenstand der Ansprüche 5 bis 8.
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Entsprechend einer vorteilhaften
Alternative findet zusätzlich
zum Stoffschluss eine formschlüssige
Verbindung zwischen Schaftteil und Schneidkopf Anwendung, was Gegenstand
der Ausführungsform nach
den Ansprüchen
9 bis 13 ist.
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Die Gestaltung des Radialkanal-Systems entsprechend
der Weiterbildung nach Anspruch 6 ist so gewählt, dass sie die Stabilität des Schneidkopfs möglichst
wenig beeinträchtigt.
Die axial versetzten, im Wesentlichen radial verlaufenden Ausnehmungen und/oder
die Sackausnehmung im Schneidkopf können entweder durch einen Bearbeitungsvorgang,
wie z. B. durch eine Bohrungsbearbeitung oder eine Erodierbearbeitung
hergestellt werden, oder aber bereits im Urformprozess, beispielsweise
beim Pressvorgang des aus einem Sinterwerkstoff bestehenden Schneidkopfs
erzeugt werden.
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Um zu verhindern, dass bei der Herstellung der
stoffschlüssigen
Verbindung an der Fügestelle zwischen
Schaftteil und Schneidkopf beispielsweise Lot entweder in den Kühl- und
Schmiermittel-Versorgungskanal des Schaftteils oder in die Sackausnehmung
des Schneidkopfs läuft,
kommt vorteilhafterweise ein Lotschutzrohr gemäß Anspruch 7 zur Anwendung.
Diese Lotschutzrohr kann beispielsweise von einer dünnwandigen
Aluminiumlegierungshülse oder
einer Stahlhülse
gebildet sein. Vorteilhafterweise wird diese Hülse mit einem Antiflussmittel
bestrichen oder beschichtet, beispielsweise mit TiO2 bzw. TiN2. Als Antiflussmittel kann beispielsweise „Antifluss
ASV" verwendet werden,
welches von der Firma Degussa vertrieben wird.
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Eine besonders hoch beanspruchbare
Verbindung zwischen Schaftteil und Schneidkopf ergibt sich mit der
Weiterbildung des Anspruchs 10.
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Die Einarbeitung des Radialkanal-Systems in
die Fügeflächenpaarung
zwischen Schneidkopf und Schaftteil erfolgt vorteilhafterweise – gemäß Anspruch
11 – im Bereich
des Scheitelabschnitts des keilförmigen
Endabschnitts des Schneidkopfs. Diese Ausnehmung in dem Scheitelabschnitt
erlaubt es, die keilförmige
Ausnehmung im Schaftteil auszurunden und trotzdem einen ausreichend
großen
Querschnitt für
den Verbindungskanal zum Ringraum innerhalb der Kühlmittel-Leithülse bereitzustellen.
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Mit einer Strömungsmittel-Verteilernut gemäß Anspruch
12 in der Außenoberfläche des Schneidkopfs
wird erreicht, dass die Verteilung des in den Ringraum einströmenden Kühl-/Schmiermittels über den
gesamten Umfang unterstützt
wird, was eine weitere axiale Verkürzung der Kühlmittel-Leithülse ermöglicht.
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Vorteilhafterweise überdeckt
die Kühlmittel-Leithülse einen
Auslaufbereich der Spannuten. Dieser Auslaufbereich kann zusätzlich dazu
herangezogen werden, die Einspeisung des Kühl-/Schmiermittels in die betreffenden
Spannuten noch gleichmäßiger, d.
h. über
den Umfang homogen verteilt vorzunehmen.
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Die Formgebung des Schneidkopfs ist
nicht auf eine bestimmte Geometrie beschränkt. Besonders einfach herzustellen
ist jedoch der Schneidkopf in der Ausgestaltung nach Anspruch 14,
mit dem Vorteil der Erzielung besonders guter Rundlaufgenauigkeiten.
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Wenn der Durchmesser des Passungsbundes
des Schaftteils nicht größer gehalten
ist als der Durchmesser des Passungsbundes am Schneidkopf (Anspruch
15), ergibt sich der Vorteil, dass die Kühlmittel-Leithülse nach
der Herstellung der dreh- und verschiebefesten Verbindung zwischen
Schaftteil und Schneidkopf von der der Werkzeugspitze abgewandten
Seite vom Schaftteil auf den Schneidkopf geschoben werden kann,
um eine feste Verbindung zwischen Kühlmittel-Leithülse und
den Passungsbunden herzustellen. Vorzugsweise sind die Passungsbunde
mit identischem Außendurchmesser
gestaltet, wodurch sich eine sehr einfache Form der Kühlmittel-Leithülse ergibt.
Die Weiterbildung des Anspruchs 16 schafft die geometrischen Voraussetzungen
auf Seiten des Schaftteils für
diese Art der Montage.
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Der Schaft stellt vorzugsweise ein
Drehteil dar und wird durch entsprechende Weichbearbeitung fertiggestellt.
Bei hohen Stückzahlen
können
Halbzeuge mit innerer Bohrung für
den Schaft verwendet werden, wodurch der kostenintensive Prozess
des Tiefbohrens entfällt.
Vorzugsweise besteht der Schaft aus Vergütungsstahl, beispielsweise
42CRMo4 mit einer Grundfestigkeit sigma von über 900 N/mm2 oder
aus DEMO5, oder aus C100.
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Insbesondere bei Verwendung einer
Lötverbindung
zwischen Schneidkopf und Schaftteil gelingt es, die physikalischen
Eigenschaften von Cermet für den
Schneidkopf positiv zu nutzen. Vorzugsweise wird eine Hartlötverbindung
verwendet. Da Cermet im Vergleich zu Hartmetall einen höheren Ausdehnungskoeffizienten
besitzt, ergibt sich eine niedrigere Eigenspannung des Lotes im
Verbund mit Stahl. Auf diese Weise gelingt es, in der Lötverbindung
Silberlote einzusetzen, wobei die Löttemperatur vorzugsweise zwischen
650 und 700°C
liegt (Hartlötverbindung). Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, mit einem Hartlot zu arbeiten,
dessen maximal zulässige
Schubspannung taumin oberhalb 250 N/mm2 liegt.
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Der Schneidkopf kann zur Verbesserung
der Schnittfunktion und zur Verbesserung der Standzeit zumindest bereichsweise,
vorzugsweise im Bereich der Schneiden mit einer Beschichtung versehen
sein, die vorzugsweise als Hartstoffschicht ausgeführt ist. Hierbei
kann es sich beispielsweise um eine Schicht aus Diamant, vorzugsweise
nanokristallinem Diamant, aus Titan-Nitrid oder aus Titan-Aluminium-Nitrid
handeln. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Beschichtung sind Gegenstand
der Ansprüche
21 bis 23.
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Selbständiger Gegenstand der Erfindung
ist darüber
hinaus ein Sinterrohling für
den Schneidkopf eines rotierenden Schaftwerkzeugs, insbesondere eines
Bohrungsnachbearbeitungswerkzeugs, wie z. B. einer Reibahle gemäß Anspruch
24. Diese von Sinterrohlingen gebildeten Formköpfe können vom Hersteller als Halbzeuge
bezogen werden. Vorteilhafter Weise werden diese Formköpfe mit
Aufmaßen in
der Größenordnung
von lediglich 0.5 mm bezogen auf den Nenndurchmesser des Werkzeugs
versehen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
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Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen
Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines drehangetriebenen Schaftwerkzeugs,
insbesondere eines Bohrungsnachbearbeitungswerkzeugs in der Ausgestaltung
als Hochleistungs-Reibahle in einem Fertigungszustand vor dem Aufschieben
der Kühlmittel-Leithülse;
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2 eine
der 1 entsprechende
Ansicht des Werkzeugs mit fertig montierter Kühlmittel-Leithülse;
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3 in
vergrößerter Ansicht
eine Einzelheit des Werkzeugs gemäß 1;
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4 eine
der 1 entsprechende
Ansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Hochleistungs-Reibahle;
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5 eine
der 2 entsprechende
Ansicht der Ausführungsform
nach 4;
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6 in
vergrößertem Maßstab eine
Einzelheit der Darstellung gemäß 4;
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7 in
einer Explosionsdarstellung eine Zusammenstellung der Bauelemente
einer dritten Ausführungsform
einer Hochleistungs-Reibahle;
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8 die
Seitenansicht der mit den Bauelementen gemäß 7 fertiggestellten Reibahle;
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9 den
Schnitt entsprechend IX–IX
gemäß 8;
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10 den
Schnitt X–X
gemäß 9; und
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11 eine
der 7 ähnliche
Ansicht einer die Variante nach 1 abwandelnden
Ausführungsform.
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In den 1 bis 3 ist mit den Bezugszeichen 10 ein
drehangetriebenes Schaftwerkzeug in der Ausgestaltung eines Bohrungsnachbearbeitungswerkzeugs,
nämlich
als Hochleistungs-Reibahle bezeichnet, die im Wesentlichen aus zwei
Bauteilen, nämlich
einem Schaftteil 12 und einem Schneidkopf 14 besteht.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt
es sich um eine Reibahle mit sechs Zähnen und verkrallten Nuten.
Es soll jedoch bereits an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass
eine Beschränkung
auf irgendeine Geometrie und ein Einsatzgebiet der Reibahle nicht
gegeben ist. Es kann sich auch um ein anderes rundlaufendes Schaftwerkzeug,
wie z. B. ein Fräswerkzeug
oder ein anderes Bohrungsnachbearbeitungswerkzeug handeln, bei dem
es darum geht, eine Kühl-/Schmiermittelversorgung
zu den Schneiden, insbesondere bis in den Spitzenbereich 16 hinein
zu gewährleisten.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
wird der Spitzenbereich 16 von einem sog. Anschnitt gebildet,
von dem die hauptsächliche
Spanungsarbeit der Reibahle geleistet wird.
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Das Schaftteil 12 ist mit
dem Schneidkopf 14 stoffschlüssig über eine Fügeflächenpaarung 18 verbunden,
die auf Seiten des Schaftteils 12 von einer konischen Innenfläche und
auf Seiten des Schneidkopfs 14 von einer konischen Außenfläche gebildet ist.
Der Stoffschluss erfolgt über
eine Lötverbindung, vorzugsweise über eine
Hartlötverbindung.
Das Lot wird vorzugsweise so ausgewählt, dass die Löttemperatur
zwischen 650°C
und 700°C
liegt. Die maximal zulässige
Schubspannung des Lotes taumin sollte größer als
250 N/mm2 sein. Die Anwendung von Sinterloten
hat sich als vorteilhaft erwiesen. Gearbeitet wurde mit dem Lot
LG45SN, wie es beispielsweise unter der Bezeichnung „Degussa
4576" mit einer
maximal zulässigen
Spannung von tau = 450 N/mm2 angeboten wird.
Ebenfalls anwendbar ist das Lot LG55 SN unter der Bezeichnung „Degussa
55SN" (tau = 350
N/mm2).
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Vorzugsweise wird ein auf das Lot
abgestimmtes Flussmittel verwendet. Zur Herstellung der Lötverbindung
ist es von Vorteil, wenn mit Lötfolien
in Form von vorgeformten Trichtern gearbeitet wird.
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Das Werkzeug besteht zur Sicherstellung
eines Höchstmaßes an Stabilität entweder
zur Gänze, vorzugsweise
zumindest im Bereich des Schneidkopfs aus einem hochfesten Werkstoff,
wie z.B. aus Hartmetall, Schnellstahl wie HSS, HSSE oder, HSSEBM,
Keramik, Cermet oder aus einem anderen Sinterwerkstoff. Besonders
bevorzugt wird der Sinterwerkstoff Cermet, und hier insbesondere
ein Cermet-Werkstoff
mit feinkörnigem
Gefüge,
hoher Warmhärte
und hoher Zähigkeit.
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Zur zusätzlichen Verbesserung der Bearbeitungsqualität kann der
Schneidkopf zumindest im Bereich der am höchsten beanspruchten Abschnitte, d.h.
im Bereich der Schneidkanten und Rundschlifffasen mit einer Beschichtung
versehen sein, die vorzugsweise als Hartstoffschicht ausgebildet
ist. Für diese
Hartstoffschicht kommt z.B. Diamant, vorzugsweise nanokristalliner
Diamant in Frage, Titan-Nitrid- oder Titan-Aluminium-Nitrid. Besonders
geeignet sind u.a. eine Titan-Aluminium-Nitrid-Schicht und eine
sogenannte Mehrlagen-Schicht, die unter der Bezeichnung "Fire I" von der Firma Gühring oHG
vermarktet wird. Dabei handelt es sich um eine TiN-/(Ti,Al)N-Mehrlagens-Schicht.
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Besonders bevorzugt kann auch eine
Verschleißschutzschicht
zur Anwendung kommen, die im wesentlichen aus Nitriden mit den Metallkomponenten
Cr, Ti und Al und vorzugsweise einem geringen Anteil von Elementen
zur Kornverfeinerung besteht, wobei der Cr-Anteil bei 30 bis 65 %, vorzugsweise
30 bis 60 %, besonders bevorzugt 40 bis 60 %, der Al-Anteil bei
15 bis 35 %, vorzugsweise 17 bis 25 %, und der Ti-Anteil bei 16
bis 40 %, vorzugsweise 16 bis 35 %, besonders bevorzugt 24 bis 35
%, liegt, und zwar jeweils bezogen auf alle Metallatome in der gesamten
Schicht. Dabei kann der Schichtaufbau eilagig sein mit einer homogenen
Mischphase oder er kann aus mehreren in sich homogenen Lagen bestehen,
die abwechselnd einerseits aus (TixAlyYz)N mit x = 0,38
bis 0,5 und y = 0,48 bis 0,6 und z = 0 bis 0,04 und andererseits
aus CrN bestehen, wobei vorzugsweise die oberste Lage der Verschleißschutzschicht von
der CrN-Schicht gebildet ist.
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Der Schneidkopf 14 der gezeigten
Ausführungsbeispiele
besteht aus einem Hartstoff, insbesondere einem Sinterwerkstoff,
wie z. B. einem Hartmetall oder einem Cermet-Werkstoff. Bei dem
Einsatz von Reibahlen sind insbesondere die Kriterien Abriebverschleiß und Warmhärte von
entscheidender Bedeutung. Es hat sich herausgestellt, dass die Cermet
Sorte „HTX", das von der Firma
Kennametal-Hertel vermarktet wird, besonders vorteilhaft eingesetzt
werden kann. Gute Ergebnisse erzielt man darüber hinaus mit den Sorten „SC30" der Herstellerfirma
Cerasiv GmbH (Feldmühle)
und „Tungaly NS530" der Firma Toshiba
Europa GmbH.
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Die in den 1 bis 3 gezeigte
Hochleistungs-Reibahle
hat eine in das Werkzeug integrierte Kühl-/Schmiermittelversorgung. Das Schaftteil 12 hat zu
diesem Zweck einen zentralen Kühl-
und Schmiermittel- Versorgungskanal 24,
der bei 26 in die konische Ausnehmung des Schaftteils 12 zur
Aufnahme des Schneidkopfs 14 mündet.
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Der zentrale Kanal 24 geht
fluchtend in eine axiale Sackausnehmung 28 im Schneidkopf 14 über. Von
dieser Sackausnehmung 28 gehen axial gestaffelt zwei Radialausnehmungen 30, 32 aus,
die in die zylindrische Außenoberfläche 34 des
Schneidkopfs 14 münden.
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Mit dem Bezugszeichen 20 sind
die Zähne der
Reibahle und mit dem Bezugszeichen 22 die Spannuten bezeichnet,
die auf dem der Werkzeugspitze abgewandten Bereich einen Auslaufbereich 36 haben.
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Mit dem Bezugszeichen 38 ist
ein Passungsbund bezeichnet, dessen Außendurchmesser D38 geringfügig größer ist
als der Außendurchmesser D34
der zylindrischen Außenoberfläche 34.
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Der Passungsbund 38 dient
zum Anschluss einer mit dem Bezugszeichen 40 versehenen
Kühlmittel-Leithülse, die
von einem dünnwandigen
Stahlrohr gebildet ist. Die andere Seite der Kühlmittel-Leithülse seht
im fertig montierten Zustand (vgl. 2)
in flächigem,
d. h. abgedichteten Eingriff mit einem Passungsbund 42,
der radial außerhalb
der konischen Ausnehmung im Schaftteil 12 ausgebildet ist.
Der Außendurchmesser
des Passungsbundes 42 entspricht vorzugsweise dem Außendurchmesser
des Passungsbundes 38, so dass die Kühlmittel-Leithülse durchgehend
mit gleichem Innendurchmesser ausgebildet werden kann.
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Auf der der Werkzeugspitze abgewandten Seite
hat das Schaftteil im Anschluss an den Passungsbund 42 eine
den Hals der Reibahle bildende Eindrehung 44, deren axiale
Länge L44
größer ist
als die axiale Länge
L40 der Kühlmittel-Leithülse 40 (vgl. 2).
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Im fertig montierten Zustand ist
die Kühlmittel-Leithülse 40 fest
aufsitzend auf den Passungsbunden 38, 42 angeordnet,
beispielsweise mit den Passungsbunden verklebt oder verlötet, wobei
dadurch, dass der Passungsbund 42 ringförmig geschlossen ist, eine
Abdichtung eines mit 46 bezeichneten Ringraums zwischen
der Innenoberfläche
der Kühlmittel-Leithülse 40 und
der zylindrischen Oberfläche 34 des
Schneidkopfs 14 gegeben ist. Die Höhe des Ringraums 46 entspricht
dem radialen Spiel zwischen den Durchmessern D38 und D34. Auf der
dem Passungsbund 42 abgewandten Seite, d. h. im Bereich
des Passungsbundes 38 mündet
der Ringraum 46 in die einzelnen Spannuten 22,
wobei über
den betreffenden Auslaufbereich 36 der Spannuten 22 eine
allmähliche Öffnung des
Ringraums 46 zur Versorgung der Spannuten mit Kühl-/Schmiermittel sichergestellt
ist.
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Aus der vorstehenden Beschreibung
wird klar, dass das durch den zentralen Kühl- und Schmiermittel-Versorgungskanal 24 zugeführte Kühl-/Schmiermittel über die
Fügestelle 18 in
den Schneidkopf 14, im Einzelnen in die Sackausnehmung 28 strömt und von
dort radial über
die Kanäle 30, 32 in
den Ringraum 46 verteilt wird, der eine radiale Höhe von beispielsweise
1 mm hat. Die aus den Radialausnehmungen 30, 32 strömenden Kühl-/Schmiermittelmenge
strömt
weiter axial im Ringraum und verteilt sich dabei gleichmäßig über den gesamten
Umfang. Diese gleichmäßig Verteilung
des Kühl-/Schmiermittels wird
dadurch begünstigt,
dass die Strömung
im Ringraum 46 keine Trennfuge mehr zwischen Schaftteil
und Schneidkopf überströmen muss.
Auf diese Weise gelingt es, den axialen Abstand AA der vordersten
Radialausnehmung 30 zum vorderen Ende der Kühlmittel-Leithülse 40 (vgl. 2) möglichst klein zu halten. Da
darüber
hinaus erfindungsgemäß die Radialausnehmungen
ausschließlich
im Schneidkopf 14 vorgesehen sind, liegt die Radialausnehmung 30 zur
Spitze des Werkzeugs 10 in einer Entfernung E, die wesentlich
kleiner ist als dies bei herkömmlichen,
gattungsbildenden Konstruktionen der Fall ist. Die von den Radialkanälen 30, 32 und
der Sackausnehmung 28 gebildete Schwachstelle liegt damit
wesentlich näher
an den Schneiden bzw. Zähnen,
insbesondere näher
am Anschnitt 16, so dass die entscheidende Vergleichsspannung
aus überlagerter
Biege- und Torsionsspannung
ebenfalls wesentlich kleiner als beim Stand der Technik ist. Dies
ist insbesondere bei denjenigen Werkzeugen von Bedeutung, bei denen
größere Zerspanungskräfte auftreten,
wie z. B. bei Fräswerkzeugen.
Diese Maßnahme
hat aber auch bei Bohrungsnachbearbeitungswerkzeugen wie z. B. Hochleistungs-Reibahlen
einen wichtigen Effekt. Wie eingangs bereits erwähnt, stellen Hochleistungs-Reibahlen
Schneidwerkzeuge dar, die tendenziell ein eigenes Bohrbild erzeugen
und somit bessere Bearbeitungsqualitäten realisieren. Anders als
bei gewöhnlichen
Reibahlen liegt bei derartigen Hochleistungs-Reibahlen kein Nachlaufen
in den bereits vorhandenen Bohrungsverlauf vor, was eine besondere Stabilität des Werkzeugs
erfordert, die durch die vorstehend beschriebene Konstruktion sichergestellt
ist.
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Die Gestaltung des Schneidkopfs ist
selbstverständlich
nicht auf die vorstehend beschriebene Geometrie eines Reibahlen-Schneidkopfs
beschränkt.
Auf die axialen Längen
der Führung
und des Anschnitts der Reibahle können je nach Bedarf variiert
werden, ebenso wie die Ausrichtung der Zähne 20 und/oder die
Zahnteilung, welche allerdings vorteilhafterweise ungleich gehalten
ist, um Schwingungen, Rattermarken oder Kreisformfehler zu minimieren.
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Aufgrund der vorstehend beschriebenen
verbesserten Versorgung des Schneidkopfs mit Kühl-/Schmiermittel ist es möglich, die
entscheidenden Bereiche der Zähne,
insbesondere den Anschnitt der Hochleistungs-Reibahle selbst dann
mit ausreichender Qualität
mit Kühl-/Schmiermittel zu
versorgen, wenn der Linksdrall der Reibahle verhältnismäßig groß ist, wie dies beispielsweise
bei Schälreibahlen
der Fall ist.
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Der Schneidkopf der Ausgestaltung
nach den 1 bis 3 ist vorteilhafterweise
aus einem Material gefertigt, welches sich durch eine besonders hohe
Stabilität
und Verschleißfestigkeit
auszeichnet. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Hartstoffs,
wie z. B. eines Carbids, eines Nitrids, eines Borids oder eines
nichtmetallischen Hartstoffs bzw. eines Hartstoffsystems, wie es
beispielsweise in Form von Mischcarbiden, Carbonnitriden, Carbid-Borid-Kombinationen
oder Mischkeramik und Nitridkeramik bekannt geworden ist. Besonders
vorteilhaft sind dabei diejenigen Hartstoffe einzusetzen, die als Sinter-Formteile
hergestellt werden können,
wie dies bei dem Ausführungsbeispiel
nach den 1 bis 3 der Fall ist.
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Der Schneidkopf 14 ist bei
der Ausgestaltung nach den 1 bis 3 aus einem sogenannten Cermet-Sinter-Formteil hergestellt,
in das die innenliegenden Ausnehmungen für das Kühl-/Schmiermittel, d. h. die
Sackausnehmung 28 und/oder die Radialausnehmungen 30, 32,
bereits vor dem Sintern eingebracht sind. Dies kann beispielsweise
durch geeignete Kerne beim Pressvorgang geschehen oder aber durch
eine geeignete Nachbearbeitung des Sinterrohlings vor dem Sintervorgang.
Im Übrigen
wird der Sinter-Rohling vorzugsweise mit einem geringen Aufmaß bezogen
auf den Nenndurchmesser hergestellt. Dabei genügt es, das Aufmaß im Bereich
von etwa 0.5 mm bezogen auf die Endmaße zu beschränken. Es
ist sogar möglich,
die zylindrische Außenoberfläche 34 des
Schneidkopfs bereits im Urformprozess auszubilden, so dass eine
Bearbeitung auf Endmaß sogar
in diesem Bereich nach dem Sintervorgang entfallen kann. Ein Schleifen
auf Endmaß ist
somit lediglich noch im Bereich der Werkzeugspitze, des Anschnitts 16,
der Zähne 20 und
der Spannuten 22 sowie der konischen Fügefläche 18.
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Aufgrund der sehr hohen Werte von
Druckfestigkeit, Biegefestigkeit und E-Modul von Hartstoffen, insbesondere
von Hartmetall oder Cermet, wirken sich die für die Versorgung mit Kühl-/Schmiermittel
im Schneidkopf 14 vorgesehenen Ausnehmungen nicht mehr
spürbar
festigkeits- und/oder
stabilitätsvermindernd
auf das Werkzeug aus. Die Fügeflächenpaarung 18 in
Form des verhältnismäßig großflächigen Fügekonus
sorgt für
eine sehr gute, koaxiale Ausrichtung zwischen Schneidkopf 14 und Schaftteil 12,
was eine gute Voraussetzung für
eine angehobene Rundlaufgenauigkeit des Werkzeugs darstellt.
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Gerade für den Einsatz des Werkzeugs
als Hochleistungs-Reibahle
ist der Werkstoff Cermet für den
Schneidkopf 14 besonders geeignet. Der Werkstoff hat eine
geringe chemische Affinität
zu Stahllegierungen, einen geringeren Wärmeleitkoeffizient, eine höhere Wärmhärte und
ein verhältnismäßig feinkörniges Gefüge, so dass
kleine Schneidkantenradien erzielbar sind. Der im Vergleich zu Hartmetall
um den Faktor 7 kleinere Wärmeleitkoeffizient von Cermet
bewirkt, dass die erzeugte Zerspanungswärme im Span bleibt und somit
niedrigere Betriebstemperaturen am Werkzeug auftreten, was wiederum
eine höhere
Maßkonstanz über den
gesamtem Reibprozess ermöglicht.
Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Cermet-Qualität beschränkt, die
der Durchschnittsfachmann je nach Einsatzgebiet des Werkzeugs aus
dem inzwischen breitgefächerten
Angebot auswählt.
Für Hochleistungs-Reibahlen
wurden allerdings besonders gute Ergebnisse mit den Cermet-Sorten „HTX" (Hersteller: Kennametal/Hertel), „SC30" (Hersteller: Cerasiv-GmbH)
und „Tungaly NS530" (Hersteller: Toshiba
Europa GmbH) erzielt.
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Insbesondere die Sorte „HTX" zeigt besonders
hohe Standzeiten, d. h. einen sehr geringen Volumenverschleiß, gegenüber anderen
Cermet-Sorten beim Hochleistungs-Reibvorgang
ebenso wie beim Trockenreiben. Der Sinterwerkstoff kann aber ebenso
nach anderen Kriterien ausgewählt
werden, wie z. B. nach der erwünschten
Biegefestigkeit oder nach dem jeweiligen zu bearbeitenden Werkstoff.
So hat sich beispielsweise für
die Bearbeitung von Guss und Aluminium der Werkstoff Hartmetall
in der sogenannten K-Qualität
als besonders günstig
bezüglich
der erzielbaren Standzeit erwiesen.
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Der Werkstoff für das Schaftteil 12 wird
vorzugsweise so ausgewählt,
dass sich eine geringe Schwingungsneigung ergibt. Hier können herkömmliche
Vergütungsstähle und
Werkzeugstähle
zur Anwendung kommen, beispielsweise der Vergütungsstahl 42CrMo4 mit Zugfestigkeiten
1000 N/mm2 < sigma < 1500 N/mm2.
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Bei der Herstellung der Hochleistungs-Reibahle
nach den 1 bis 3 geht man vorteilhafterweise
wie folgt vor:
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Zunächst werden das Schaftteil 12 und
der Schneidkopf 14 getrennt bearbeitet, wobei die in der Regel
anzuwendenden Schleifprozesse – insbesondere
im Bereich des Schneidkopfs 14 – vorzugsweise zwischen zwei
Spitzen durchgeführt
werden. In die Bearbeitung eingeschlossen ist die Bearbeitung der Fügeflächenpaarung 18,
wobei in diesem Bereich besonders auf die genaue Ausrichtung zur
Achse der Bauteile zu achten ist.
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Anschließend wird die Kühlmittel-Leithülse über den
Passungsbund 42 auf das Schaftteil 12, d. h. auf
die Eindrehung 44 geschoben. Vorzugsweise unter Zuhilfenahme
eines geeigneten Werkzeugs wie z. B. einer Löt-Lehre wird nun die stoffschlüssige Verbindung
zwischen Schaftteil 12 und Schneidkopf 14 vorgenommen,
wobei vorteilhafterweise ein Hartlötvorgang durchgeführt wird.
Besonders bevorzugt wird mit einer kegelstumpfförmig geschalteten Lötfolie gearbeitet,
die in die Lötfuge
der Passungs-Flächenpaarung 18 eingelegt
wird. Die Lötfolie
hat vorzugsweise eine solche Qualität, dass die zulässige Schubspannung
des Lotes den Wert von taumin von 250 N/mm2 nicht unterschreitet. Da aufgrund der näher beieinanderliegenden
thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Cermet (der Ausdehnungskoeffizient
alphaCermet liegt im Bereich zwischen 8
und 10 ppm/K) und Stahl (Ausdehnungskoeffizient alphaStahl im
Bereich zwischen 12 und 13 ppm/K) ergeben sich in der Lötverbindung
geringere Eigenspannungen, so dass Silberlote eingesetzt werden
können. Vorteilhafte
Lote sind „LG45
SN (Degussa 4576, tau = 450 N/mm2) oder
LG55SN (Degussa 55SN, tau = 350 N/mm2).
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Wenn die stoffschlüssige Verbindung
zwischen Schaftteil 12 und Schneidkopf 14 hergestellt ist,
kann die Kühlmittel-Leithülse 40 in
axialer Richtung über
den Passungsbund 42 geschoben und auf den Passungsbund 38 aufgeschoben
werden, und zwar derart, dass die Kühlmittel-Leithülse 40 fest
auf den Passungsbunden 38, 40 aufsitzt. Das Werkzeug ist
damit fertiggestellt. Zusätzlich
kann im Bereich der Passungsbunde 38 und/oder 40 eine weitere
stoffschlüssige
Verbindung, beispielsweise durch eine zusätzliche Lötverbindung, hergestellt werden.
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Eine alternative Herstellungstechnik
besteht darin, dass vor dem Ansetzen des Schneidkopfs 14 die
Kühlmittel-Leithülse 40 in
lagegenaue Position auf den Passungsbund 42 gebracht wird.
Anschließend
wird das Lot, vorzugsweise die Lötfolie
auf die Innenkonusfläche 18 gelegt,
woraufhin der Schneidkopf 14 in die Kühlmittel-Leithülse 40 so
weit eingeführt
wird, dass der vorgesehene Lötspalt
im Bereich der Fügeflächenpaarung 18 eingehalten
wird. Die derart zusammengestellte Anordnung wird wiederum in einer
Lötvorrichtung
eingespannt und mit dieser durch einen Lötofen gefahren, wodurch das
Schaftwerkzeug endgültig
fertiggestellt ist.
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In den 4 bis 6 ist eine weitere Ausführungsform
eines drehangetriebenen Schaftwerkzeugs in der Ausgestaltung als
Hochleistungs-Reibahle gezeigt. Dieses Werkzeug ist grundsätzlich ähnlich zu
dem in den 1 bis 3 gezeigten Werkzeug aufgebaut.
Um die Beschreibung möglichst
kompakt zu halten und Wiederholungen zu vermeiden, sind diejenigen
Bauteile, die den Elementen der Ausführungsform nach den 1 bis 3 entsprechen, nicht näher beschrieben
bzw. mit Bezugszeichen versehen, die denjenigen der 1 bis 3 entsprechen,
denen jedoch eine „1" vorangestellt ist.
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Die Materialien für das Schaftteil 112,
den Schneidkopf 114 und die Kühlmittel-Leithülse 140 sind
entsprechend der ersten Ausführungsform
nach den 1 bis 3 gewählt. Das Schaftteil 112 entspricht
hinsichtlich der äußeren und
der inneren Geometrie im Wesentlichen vollständig der Ausführungsform
gemäß 1 bis 3. Unterschiede ergeben sich auf Seiten
des Schneidkopfs 114, und hier insbesondere hinsichtlich
der Gestaltung des Radialkanal-Systems, über das das Kühl-/Schmiermittel
ausgehend von dem zentralen Kühl-
und Schmiermittel-Versorgungskanal 124 in
den Ringraum 146 innerhalb der Kühlmittel-Leithülse 140 eingespeist wird.
Dabei wird von der weiteren, zur Ausführungsform nach den 1 bis 3 unterschiedlichen Ausgestaltung der
Fügeflächenpaarung 118 Gebrauch
gemacht, welche nachfolgend näher
beschrieben werden soll.
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Im Unterschied zur Ausgestaltung
nach den 1 bis 3, ist die Fügeflächenpaarung 118 der
Ausgestaltung nach den 4 bis 6 von einer symmetrischen
Keilflächenanordnung
gebildet. Im Einzelnen weist der Schneidkopf 114 auf der
dem Schaftteil 112 zugewandten Seite einen gleichschenkligen
Keilabschnitt 148 auf, der – wie am besten aus der 6 ersichtlich – passgenau
in eine V-förmige
Ausnehmung mit den Prismen- bzw. Keilflächen 150, 152 des Schaftteils 112 in
Eingriff steht. Die von den Keilflächen 150, 152 gebildete
Ausnehmung im Schaftteil 112 hat eine bodenseitige Ausrundung 154.
Die Keilflächen 150, 152 sind
mit dem Keilabschnitt 148 verlötet, wobei eine Lötverbindung
entsprechend der Ausgestaltung nach den 1 bis 3 zur
Anwendung kommt.
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Entsprechend der Ausführungsform
nach den 1 bis 3 trägt das Schaftteil 112 radial
außerhalb
der Keilflächen 150, 152 einen
umlaufend geschlossenen Passungsbund 142, dessen Durchmesser
wiederum im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Kühlmittel-Leithülse 140 entspricht.
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Der Schneidkopf 114 ist
wiederum hinter der eigentlichen Führung der Reibahle zweifach
zylindrisch abgestuft, so dass zunächst ein vom Auslaufbereich
der Spannuten durchbrochener zylindrischer Passungsbund 138 und
ein an diesen anschließender
zylindrischer Abschnitt 134 gebildet wird. Der zylindrische
Abschnitt 134 geht anschließend stufenlos in den Keilabschnitt 148 über, was
dazu führt,
dass der Passungsbund 142 des Schaftteils 112 im montierten
Zustand des Schneidkopfs 114 (vgl. 6) den Keilabschnitt 148 radial
um das Maß M
und auch geringfügig
axial überragt.
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In den mit einer Ablachung 156 versehenen Scheitelabschnitt
des Keilabschnitts 148 ist eine radial durchgehende bzw.
diametral verlaufende nutenartige Ausnehmung 158 eingearbeitet
bzw. eingebracht, wodurch zwei vom Zentrum ausgehende Radialkanäle entstehen,
die auf der Zeichenebene der 6 senkrecht
stehen und deren Querschnitt von der Tiefe der Nut 158 und
der Ausrundung 154 bestimmt wird. Über diesen Radialkanal erfolgt
ausgehend vom zentralen Kühl-
und Schmiermittel-Versorgungskanal 124 die
Einspeisung des Kühl-/Schmiermittels in
den Ringraum 146 und damit in die einzelnen Spannuten 122,
wenn die Kühlmittel-Leithülse 140 – wie in 5 gezeigt – im endgültig montierten Zustand
positioniert ist. Bei dieser Variante ist das Radialkanal-System
für das
Kühl-/Schmiermittel nicht
komplett im Schneidkopf ausgebildet, sondern von diesem lediglich
im Zusammenwirken mit dem Schaftteil definiert.
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Die Ausgestaltung nach den 4 bis 6 unterscheidet sich dementsprechend
von der Ausführungsform
nach den 1 bis 3 darin, dass zusätzlich zu
der stoffschlüssigen
Verbindung eine formschlüssige
Kraftübertragung über die
Keilflächenpaarung 148, 150, 152 erfolgt
und dass das Volumen der Ausnehmungen im Schneidkopf 114 zur
Bereitstellung eines Radialkanal-Systems
für das Kühl-/Schmiermittel
auf ein Minimum beschränkt bleibt.
Die Nut 158 kann – ebenso
wie die Durchmesserverjüngung
zur Ausbildung der zylindrischen Außenoberfläche 134 und/oder die
Formgebung des Keilabschnitts 148 im Urformverfahren eingebracht werden,
wenn als Material für
den Schneidkopf 114 ein Sinterwerkstoff herangezogen wird.
Es ist jedoch gleichermaßen
möglich,
die vorstehend beschriebenen Funktionsflächen auf Seiten des Schneidkopfs 114 durch
einen nachträglichen
Bearbeitungsvorgang herzustellen bzw. auf Endmaß zu bearbeiten.
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Die Herstellung des Werkzeugs nach
den 4 bis 6 kann auf entsprechende
Weise erfolgen, wie dies im Zusammenhang mit der Ausführungsform
nach den 1 bis 3 beschrieben wurde. Entsprechendes
gilt für
die Materialwahl bezüglich Schaftteil 112,
Kühlmittel-Leithülse 140 und
Schneidkopf 114.
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In den 7 bis 10 ist eine Abwandlung der Ausführungsform
nach den 4 bis 6 beschrieben. Auch bei dieser
Ausführungsform
sind diejenigen Komponenten, die den Bauelementen der Ausgestaltung
nach den 1 bis 6 entsprechen, mit ähnlichen
Bezugszeichen versehen, denen eine „2" vorangestellt ist.
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Die Ausführungsform nach den 7 bis 10 unterscheidet sich von der vorstehend
beschriebenen Ausgestaltung ausschließlich dadurch, dass der Schneidkopf 214 an
zwei diametral gegenüberliegenden
Stellen jeweils eine Axialnut 260 aufweist, die von den
radial äußeren Enden
der diametral durchgehenden Nut 258 ausgehen. Diese Axialnuten 260 können wiederum
bei der Herstellung des Sinter-Formteils in den Körper des
Schneidkopfs eingepresst werden, was insbesondere bei der Herstellung des
Schneidkopfs in größeren Stückzahlen
von wirtschaftlicher Bedeutung ist.
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Mit dieser Variante der Gestaltung
des Schneidkopfs 214 ergibt sich ein noch günstigerer Strömungsverlauf
des in die Spannuten 222 einzuspeisenden Kühl-/Schmiermittels,
was durch die schwarze Hinterlegung in den 9 und 10 angedeutet
ist. Man erkennt aus diesen Darstellungen, dass das Kühl-/Schmiermittel
ausgehend von der Mündungsstelle
des Kühl-
und Schmiermittel-Versorgungskanals 224 an
der Ausrundung 254 radial nach außen strömt (s. 9) und von dort einerseits direkt in
den Ringraum 246 einströmt,
gleichzeitig aber die beiden Axialnuten 260 füllt, was
zu einer schnelleren und gleichmäßigeren
Verteilung des Kühl-/Schmiermittels
in dem Ringraum 246 führt.
Diese Variante hat dementsprechend den Vorteil, dass die axiale
Länge L
240 der Kühlmittel-Leithülse 240 weiter
verkürzt werden
kann, was der Stabilität
des Werkzeugs zugute kommt.
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Schließlich wird anhand der 11 eine weitere Ausführungsform
des Schaftwerkzeugs beschrieben, das im Wesentlichen der Ausführungsform
nach den 1 bis 3 entspricht. Auch hier sind wiederum
diejenigen Komponenten, die den Bauteilen und Einzelheiten der Ausführungsform
nach den 1 bis 3 entsprechen, mit ähnlichen
Bezugszeichen versehen, denen jedoch eine „3" vorangeschaltet ist.
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Der Unterschied der Ausführungsform
nach 11 im Vergleich
zur Ausgestaltung nach den 1 bis 3 besteht lediglich in einer
etwas modifizierten Ausgestaltung des Kühl- und Schmiermittel-Versorgungskanals 324 einerseits
und der Sackausnehmung 328 im Schneidkopf 314 andererseits.
Sowohl der Kanal 324 als auch die Sackausnehmung 328 sind
als gestufte Ausnehmungen ausgebildet, wobei der Ausnehmungsabschnitt
mit größerem Durchmesser
von einem Passungsabschnitt 362 bzw. 364 gebildet
ist. Der Innendurchmesser der Passungsabschnitte 362, 364 entspricht
dem Außendurchmesser eines
Lotschutzrohres 366, welches mit Passung in die Abschnitte 362, 364 vor
der Ausführung
des Lötvorgangs
eingesetzt wird. Das Lotschutzrohr ist von einer dünnwandigen
Aluminiumlegierungshülse
oder einer Stahlhülse
gebildet und beugt einem Zusetzen des Kühl- und Schmiermittel-Versorgungskanals beim
Löten zuverlässig vor.
Die Lotschutzhülse
kann vorteilhafterweise zusätzlich
mit einem Antiflussmittel, beispielsweise mit „Antifluss ASV" bestrichen werden,
welches von der Firma Degussa vermarktet wird. Alternativ besteht
die Möglichkeit,
das Lotschutzrohr 366 mit einer lotabweisenden Beschichtung,
beispielsweise mit einer TiO2- bzw. einer TiN2-Beschichtung zu versehen.
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Selbstverständlich sind Abweichungen von den
vorstehend beschriebenen Varianten des Werkzeugs möglich, ohne
den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So funktioniert die
gleichmäßige Versorgung
des Schneidenbereichs des Werkzeugs ebenso zuverlässig, wenn
kein Auslaufbereich 36 der Spannuten vorhanden ist.
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Es ist natürlich gleichermaßen möglich, die Keil-
oder Passungsflächenanordnung
für die
Fügeflächen zwischen
Schaftteil und Schneidkopf geometrisch umzukehren.
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Auch die geometrische Form der Passungsflächen ist
selbstverständlich
nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt.
Es können auch
Zylinderflächenpaarungen
Anwendung finden.
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Das Radialkanal-System zur Einspeisung des
Kühl-/Schmiermittels in
den umlaufenden Ringraum radial innerhalb der Kühlmittel-Leithülse kann auch
ausschließlich
von einem Schlitz im Schaftteil bereitgestellt werden. In weiterer
Abwandlung der Ausgestaltung nach den 4 bis 6 kann die Nut 158 durch
eine vergrößerte Abflachung 156 ersetzt
werden.
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Auch die Geometrie für die formschlüssige Verbindung
zwischen Schaftteil und Schneidkopf kann einer Variation nach Lage,
Größe und Zahl
unterworfen werden. Es kann selbstverständlich auch bei einer Konusflächenpaarung
zusätzlich
eine formschlüssige
Verbindung, wie z. B. eine Flächenverzahnung
Anwendung finden.
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Die Ausnehmungen im Schneidkopf müssen auch
nicht zwingend bereits vor dem Sintervorgang eingebracht werden.
Es ist gleichermaßen
möglich, die
Ausnehmungen entweder auf Endmaß oder grundsätzlich nach
dem Sintervorgang in den Schneidkopf einzubringen, was beispielsweise
im Erodierverfahren geschehen kann.
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Der Schneidkopf besteht grundsätzlich vorteilhafterweise
aus einem hochfesten Werkstoff, wie z. B. aus Hartmetall, Schnellstahl
wie z. B. HSS, HSSE oder HSSEBM, Keramik, Cermet oder aus einem
anderen Sintermetall-Werkstoff.
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Ferner ist es möglich, bereits im Schaftteil mehr
als einen axial verlaufenden Kühl-
und Schmiermittel-Versorgungskanal
vorzusehen.
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Auch ist das Anwendungsgebiet der
Erfindung nicht auf Hochleistungs-Reibahlen beschränkt. Es
können
auch andere angetriebene Schaftwerkzeuge entsprechend ausgestattet
werden, wie z. B. Gewindebohrwerkzeuge oder Fräswerkzeuge bzw. andere Reibahlen
mit und ohne Drall.
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Schließlich ist die radiale Höhe des Ringraums
innerhalb weiter Grenzen variierbar und nicht auf das beispielhafte
Maß von
etwa 1 mm beschränkt.
Schließlich
ist es möglich,
zusätzliche
Mittel und/oder geometrische Gestaltungen der Komponenten vorzusehen,
um die Verteilung des aus dem Radialkanal-System in den Ringraum
eintretenden Kühl-/Schmiermittels über den
Umfang zu unterstützen,
was beispielsweise durch zusätzliche
Kanäle
in der Innenoberfläche
der Kühlmittel-Leithülse geschehen
kann.