DE2023919B2 - Bioelektrisch wirksames, textiles material - Google Patents
Bioelektrisch wirksames, textiles materialInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein bioelektrisch wirksames, textiles Material, bei dem in einem Gewirke oder Gestricke
aus elektrisch nicht leitenden Fasern Schlaufen- bzw. Maschenreihen mit elektrisch leitenden Faseranteilen
in Abstand angeordnet sind.
Es ist bekannt, daß lebende Organismen mit elektromagnetischer Strahlung in verschiedene, teilweise
noch nicht hinreichend untersuchte Wechselbeziehungen treten. Es handelt sich dabei im wesentlichen
um ultraharte, ionisierende Gammastrahlung sowie um optische Strahlung und um Hochfrequenz- bzw.
Niederfrequenzstrahlung (vgl. hierzu beispielsweise die Literaturveröffentlichung »Strahlung und
Mensch« von Dr. Herbert König in »Wetter, Boden und Mensch«, Heft M, 1972).
Von besonderer Bedeutung für die Betrachtung elektrischer Vorgänge erscheint die Widerstandsverteilung
an der Oberfläche der Haut, wobei eine Mehrzahl von sogenannten Reaktionspunkten bekannt ist,
deren Widerstandswerte für diagnostische und therapeutische Zwecke benutzt werden. Eine Verschiebung
dieser Widerstandswerte gegenüber Normwerten kann einen Hinweis auf bestimmte gesundheitliche
Störungen darstellen, und es besteht die Möglichkeit, durch von außen angelegte elektrische Spannungen
wieder eine normgerechte Widerstandsverteilung zu erzeugen und damit im Sinne einer Beseitigung der
F« hat sich gezeigt, daß die Einwirkung elektromagnetischer
Strahlung auf lebende Organismen in ver-Kdener Weise beeinflußbar ist. Einerseits kann
eine Abschirmung gegen von außen einfallende Strahlung angestrebt werden, andererseits bietet sich
dS Möglichkeit der Reflexion von Strahlungsanteuen,
die im lebenden Organismus selbst erzeugt werden. Extrem kurzwellige Eigenstrahlungen im G.ga-Hertzbereich
aus Halbleitern und Elektrolyten sind beispielsweise nach dem sogenannten »Gunn-Effekt«
bekannt und dafter hypothetisch auch aus Korperelektrolvten
vorstellbar.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, ein bioelektrisch wirksames, textiles Material der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches im Bereich der Oberfläche von Organismen angeordnet eine güns'iee
Beeinflussung des Gesundheitszustandes herbeiführen kann. Eine Erklärung der Wirkung, die in einer
Untersuchungsreihe einwandfrei nachgewiesen werden konnte, erscheint nach dem gegenwärtigen
Kenitnisstand noch nicht zufriedenstellend möglich. Es kann insbesondere noch nicht entschieden werden,
ob die nachweisbaren Veränderungen, die auf der Grundlage der Elektro-Neuraldiagnostik als Änderungen
des Hautwiderstandes an den bekannten Reaktionspunkten feststellbar sind, durch Abschirmungs-,
Absorptions- oder Reflexionsvorgänge bedingt sind.
Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe besteht darin, daß der Abstand zwischen
zwei im wesentlichen parallelen Schlaufen- bzw. Maschenreihen mit elektrisch leitenden Faseranteilen 0,3
bis 3,5 mm und der Abstand zwischen zwei benachbarten Schlaufen oder Maschen in der gleichen Reihe
0 3 bis 3,5 mm beträgt. Es hat sich gezeigt, daß derartige textile Materialien, welche beispielsweise im Bereich
eines vorgeschädigten menschlichen Organs angeordnet werden, die zunächst durch Messung als
nicht mehr normgerecht festgestellte Verteilung der Hautwiderstandswerte an den Reaktionspunkten der
Haut wieder den Normwerten annähern können. Versuche haben ergeben, daß das textile Material nach
der Erfindung dann die beste Wirkung zeigt, wenn der Metallanteil in den mit elektrisch leitenden Faseranteilen
versehene Schlaufen- oder Maschenreihen zwischen etwa 0,5 bis 2,0 und vorzugsweise 1,0 Gewichtsprozent
beträgt. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, als Metall der elektrisch leitenden Fäden
eine Legierung zu verwenden, die vorzugsweise aus nicht rostendem Stahl besteht.
Es ist bereits eine gestrickte oder gewirkte Tuchware bekannt, die entsprechend dem Material der eingangs
genannten Art im wesentlichen aus elektrisch nichtleitenden Garnen besteht, wobei einzelne Fäden
mit metallischem Überzug verarbeitet sind, die im Abstand zueinander verlaufende Maschenreihen bilden.
Zweck dieser Ausrüstung ist die Schaffung antistatischer Eigenschaften durch Ladungsausgleich,
d. h. die Verminderung unerwünschter elektrostatischer Aufladungen. Eine Einwirkung auf die bioelektrischen
Kennwerte des Körpers konnte bei den Trägern solcher Stoffe nicht festgestellt werden, offen-
sichtlich deshalb, weil die elektrischen Kennwerte des Stoffes nicht in dem erforderlichen Bereich lagen.
Durch die deutsche Patentschrift 252 878 ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines aus Textilfasern
und Metalldrähten bestehenden Gewebes bekannt. Dabei handelt es sich jedoch um ein zum
direkten Stromdurchgang bestimmtes Gewebe, welches als heizende Binde oder Kompresse bzw. als
Elektrode zum Galvanisieren benutzt werden soll. Ein derartiges Gewebe ist auch in der österreichischen Patentschrift
51031 beschrieben.
In der französischen Patentschrift 750 222 ist ferner
eine Schutzbekleidung gegenüber schädlicher Strahlung dargestellt, weiche den Körper durch ein zusammenhängendes
geerdetes Schutznetz abschirmen soll. Die Wirkung einer solchen geerdeten Schutzelektrode
ist von der Wirkung des den Anmeldungsgegenstand bildenden textlien Materials verschieden. Schließlich
ist in der amerikanischen Patentschrift 683098 ein Gewebe beschrieben, in welches Zink- und Kupferdrähte
oder -streifen in der Weise eingelegt sind, daß durch die Körpertemperatur des Benutzers Elektrizität
erzeugt wird.
Zwar kann der Faden mit elektrisch leitenden Faseranteilen,
der die Schlaufen bzw. Maschen bildet, in verschiedener Weise hergestellt werden; jedoch erscheint
es in erster Linie zweckmäßig, als Fäden mit elektrisch leitenden Faseranteilen solche Fäden zu
verwenden, bei denen der Metallanteil in Form von Stapelfasern den nicht leitenden Fasern beigemischt
ist. Ein solcher Faden läßt sich auf einfache Weise in einem Spinnvorgang herstellen und gut verarbeiten.
Dabei kann der Anteil der metallischen Stapelfasern so gering sein, daß sich die einzelnen Stapelfasern innerhalb
des Fadens nicht berühren. Die erstrebte Wirkung wird offenbar auch dann erreicht, wenn der Faden
mit den elektrisch leitenden Faseranteilen keinen kontinuierlichen Leiter bildet. Es wird jedoch als notwendig
erachtet, daß die Stapelfasern wenigstens die Länge einer Schlaufe aufweisen.
Es kann ferner zweckmäßig sein, aus dem bioelektrisch wirksamen, textlien Material entsprechende
Kleidungsstücke oder Wäschestücke herzustellen, so daß eine einwandfreie Anordnung im Bereich des zu
beeinflussenden Organismus durchführbar ist. Dabei erscheint es nicht notwendig, ein umschließendes
Kleidungsstück herzustellen. Das bioelektrisch wirksame, textile Material kann auch beispielsweise als
Teppich, Bettlaken oder einfach als lose auf eine Körperstelle aufzulegender Lappen angewendet werden.
Die Herstellung bioelektrisch wirksamen textlien Materials kann einfach und billig auf bekannten
Strick-, Wirk- oder sonstigen maschenbildenden Maschinen durchgeführt werden. Dabei erhält der mitverarbeitete
Faden mit elektrisch leitenden Faseranteilen einen Verlauf in Form von Schlaufen, die in
der Maschenreihe ausgerichtet sind, und zugleich erhält der schlaufenförmig verlaufende Faden mit elektrisch
leitenden Faseranteilen eine feste Bindung innerhalb des Gewirkes oder Gestrickes, so daß keine
weitere Befestigung oder Fixierung der Schlaufen erforderlich ist. Dabei können die verwendeten Maschinen
so eingestellt bzw. betrieben werden, daß sich auch die einzuhaltenden Abstände zwischen den
ίο Schlaufen oder Maschen bzw. zwischen den benachbarten
Schlaufen- oder Maschenreihen ergeben.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand einer schematischen Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. I eine einflächige Strickware (rechts/links gestrickt)
bei df r jede vierte Maschenreihe von einem Faden mit elektrisch leitendem Faseranteil gebildet
ist,
Fig. 2 eine doppelflächige Strickware (rechts/ rechts gestrickt), bei der jede vierte Maschenreihe zusätzlich
eine Schlaufenreihe aus einem Faden mit elektrisch leitendem Faseranteil enthält.
NachFig. 1 ist das Gestricke laus einem elektrisch nicht leitenden Garn 2 und aus einem Faden 3 mit
elektrisch leitenden Faseranteilen hergestellt. Das Garn 2 bildet Maschenreihen 4, während der Faden 3
Maschenreihen 5 mit nebeneinander angeordneten Maschen 6 ergibt. Gemäß Fig. 1 folgt auf jeweils drei
Maschenreihen 4 aus nicht leitendem Garn 2 eine Maschenreihe 5 aus dem Faden 3 mit elektrisch leitenden
Faseranteilen. Die Maschenreihen 5 verlaufen im wesentlichen parallel zueinander und sind von benachbarten
Maschenreihen 5 in gleichbleibendem Abstand α voneinander getrennt. Dieser Abstand a
liegt zwischen 0,3 und 3,5 mm, vorzugsweise bei etwa 2,1 mm. Auch die einzelnen Maschen 6 jeder Maschenreihe
5 weisen einen gleichbleibenden Abstand ο gegeneinander auf. Der Abstand b zwischen
den Maschen 6 jeder Maschenreihe 5 beträgt 0,3 bis 3,5 mm, vorzugsweise etwa 0,7 mm.
Nach Fig. 2 ist das doppelflächige Gestricke 10 gleichfalls aus einem elektrisch nicht leitenden Garn
12 und aus einem Faden 13 mit elektrisch leitendem Faseranieil hergestellt. Dabei ist der Faden 13 in Form
von einzelnen Schlaufenreihen 15 mit nebeneinander angeordneten Maschen 16 eingearbeitet, wobei zwischen
benachbarten Schlaufenreihen 15 jeweils drei Maschenreihen 14 aus elektrisch nicht leitendem Garn
12 liegen. Der Abstand d zwischen benachbarten Schlaufenreihen 15 liegt auch hier zwischen 0,3 und
3,5 mm. Gleiches gilt für den Abstand c zwischen benachbarten
Maschen 16 innerhalb jeder Schlaufenreihe 15. Für das doppelflächige Gestricke 10 wird
der Abstand c vorzugsweise mit 0,7 mm und der Abstand d vorzugsweise mit etwa 2,1 mm gewählt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Bioelektrisch wirksames, textiles Material, bei dem in einem Gewirke oder Gestricke aus
elektrisch nicht leitenden Fasern Schlaufen- bzw. Maschenreihen mit elektrisch leitenden Faseranteilen
in Abstand angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (a, d) zwischen zwei im wesentlichen parallelen Schlaufen- bzw. to
Maschenreihen (5, IS) mit elektrisch leitenden Faseranteilen 0,3 bis 3,5 mm und der Abstand (b,
c) zwischen zwei benachbarten Schlaufen (6,16)
in der gleichen Maschenreihe 0,3 bis 3,5 mm beträgt.
2. Textiles Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a, d) zwischen
benachbarten Schlaufenreihen (5, 15) mit elektrisch leitenden Faseranteilen etwa 2,1 mm und
der Abstand {b, c) zwischen den Schlaufen (6,16) in der gleichen Schlaufenreihe etwa 0,7 mm beträgt.
3. Textiles Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallanteil der
elektrisch leitenden Fasern in den zugeordneten Fäden (3, 13) zwischen 0,5 bis 2,0, vorzugsweise
bei 1,0 Gewichtsprozent liegt.
4. Textiles Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch
leitenden Faseranteile aus nicht rostendem Stahl bestehen.
5. Textiles Material nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch
leitenden Faseranteile in Form von Stapelfasern den nicht leitenden Faseranteilen der Fäden
(3, 13) beigemischt sind.
f ,„,pneu Störungen therapeutisch zu wirken.
aUfget ae^"dta«^Methodik bildet die sogenannte
, Neuraldiagnostik und -Neuraltherapie, die R Croon ausgebaut worden ist (vgl.
Dipl.-Ing· Carl-Ernst Over-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702023919 DE2023919C3 (de) | 1970-05-15 | Bioelektrisch wirksames, textiles Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702023919 DE2023919C3 (de) | 1970-05-15 | Bioelektrisch wirksames, textiles Material |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2023919A1 DE2023919A1 (en) | 1971-11-25 |
DE2023919B2 true DE2023919B2 (de) | 1976-04-29 |
DE2023919C3 DE2023919C3 (de) | 1976-12-09 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2840175A1 (de) * | 1978-09-15 | 1980-03-27 | Reinhard Wiggenhauser | Bioelektrisch wirksame textile auflage |
EP0212096A1 (de) * | 1985-06-14 | 1987-03-04 | AXELGAARD, Jens | Elektrische Stimulationselektrode |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2840175A1 (de) * | 1978-09-15 | 1980-03-27 | Reinhard Wiggenhauser | Bioelektrisch wirksame textile auflage |
EP0212096A1 (de) * | 1985-06-14 | 1987-03-04 | AXELGAARD, Jens | Elektrische Stimulationselektrode |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2023919A1 (en) | 1971-11-25 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |