DE20220798U1 - Beschichtungseinrichtung zur Beschichtung großer Substrate - Google Patents

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Abstract

Beschichtungseinrichtung zur Bedampfung mindestens eines großen Substrates (3) in der Vakuumkammer (1) einer Vakuumbeschichtungsanlage mit mindestens einer Verdampferblende (8, 9) sowie einer Messeinrichtung zur Bestimmung der Verdampfungsgeschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass
– die Beschichtungseinrichtung innerhalb der Vakuumkammer (1) an mindestens einem Festpunkt gelagert ist und mindestens eine Bewegungseinrichtung (7) aufweist, an der mindestens ein Verdampfer derart angeordnet ist, dass er gegenüber dem Festpunkt bewegbar ist,
– dass die Bewegungseinrichtung (7) eine Steuerung, insbesondere eine programmierbare Steuerung, aufweist, mittels der die Bewegungseinrichtung (7) den Verdampfer definiert zur zu beschichtenden Oberfläche (4) des Substrates (3) bewegen kann und
– dass die Verdampferblende (8, 9) und die Messeinrichtung statisch mit dem Verdampfer verbunden sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Beschichtungseinrichtung für eine Vakuumbeschichtungsanlage zur Bedampfung mindestens eines großen Substrates oder einer Vielzahl kleinerer Substrate, die in der Art eines großen Substrates auf einer Substrathalterung angeordnet sind.
  • Als große Substrate werden in der Praxis insbesondere große Reflektoren oder Teleskopspiegel für astronomische Einrichtungen verstanden. Derartige Substrate benötigen eine optische Spiegelschicht, die bevorzugt durch Aufdampfen einer dünnen Silber- oder Aluminiumschicht hergestellt wird und periodisch erneuert werden muss.
  • Die Erfordernisse einer Spiegelschicht bei einem Teleskopspiegel sind beispielsweise in der DE 43 01 463 A1 für ein Verfahren zur Beschichtung von Spiegeln hoher Reflektivität und einen Spiegel mit einer Beschichtung beschrieben. Die Beschichtung des Spiegels weist zwischen dem Grundkörper und der Reflexionsschicht eine Grundschicht auf, die als Trägerschicht primär ablösbar ist oder als Sperrschicht bei einer chemischen Ablösung der Reflexionsschicht unversehrt bleibt. Nach der Ablösung der ursprünglichen Reflexionsschicht kann diese durch Bedampfen des Grundkörpers erneuert werden.
  • In der DD 243 051 A1 ist eine Glimmelektrode zum Reinigen der Schichtträgerfläche von kreisförmigen Substraten großer Durchmesser angegeben. Als kreisförmiges Substrat ist ein großer astronomischer Spiegel auf einem drehbaren Substratträger innerhalb einer Vakuumkammer gehaltert. Auf mehreren parallelen Stromschienen sind vor der zu beschichtenden Oberfläche des Substrates als Verdampferquellen mehrere Widerstandsverdampfer angeordnet. Zum Beschichten des Substrates werden die Verdampferquellen in empirisch flächiger Verteilung auf den Stromschienen angeordnet und das Beschichtungsmaterial, z.B. Aluminium, in der Regel in einem Verfahrensschritt restlos thermisch verdampft.
  • Je nach Beherrschung des Verdampfungsprozesses wird eine mehr oder weniger homogene Schicht auf der Oberfläche des Substrates abgeschieden. Ein Regeln des Beschichtungsprozesses ist nach dem Stand der Technik nur sehr begrenzt möglich.
  • Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, eine Beschichtungseinrichtung zur Bedampfung großer Substrate in einer Vakuumbeschichtungsanlage der eingangs genannten Art anzugeben, mit der bei einfachem technischen Aufwand mindestens eine Schicht, z. B. eine homogene Reflexionsschicht, definiert und effektiv auf die zu beschichtende Oberfläche aufgedampft werden kann.
  • Die Erfindung löst die Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet und werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung, einschließlich der Zeichnung, näher dargestellt.
  • Die Beschichtungseinrichtung ist in bekannter Weise innerhalb der Vakuumkammer einer Vakuumbeschichtungsanlage angeordnet. Die Beschichtungseinrichtung ist innerhalb der Vakuumkammer an mindestens einem Festpunkt gelagert und weist mindestens eine Bewegungseinrichtung und mindestens einen Verdampfer auf. Der Verdampfer ist derart an der Bewegungseinrichtung angeordnet, dass der Verdampfer gegenüber dem Festpunkt bewegbar ist. Die Bewegungseinrichtung weist eine Steuerung, insbesondere eine programmierbare Steuerung, auf, mittels der die Bewegungseinrichtung den Verdampfer definiert zur zu beschichtenden Oberfläche des Substrates bewegen kann.
  • Die Verdampferblende und die Messeinrichtung zur Bestimmung der Verdampfungsgeschwindigkeit, z.B. eine Schwingquarz-Messeinrichtung, sind statisch mit dem Verdampfer verbunden, d.h. sie sind unabhängig von der geometrischen Lage des Verdampfers innerhalb der Vakuumkammer definiert dem Verdampfer zugeordnet.
  • Die konkrete technische Ausbildung der erfindungsgemäßen Bewegungseinrichtung kann in einem relativ breitem Umfang variiert werden. Erfindungswesentlich ist, dass die Bewegungseinrichtung mindestens ein Bewegungselement aufweist, welches den Verdampfer gegenüber dem Festpunkt in mindestens einer Achse verschieben kann, derart dass der Verdampfer mittels der Bewegungseinrichtung definiert zur Oberfläche des Substrates bewegt wird. Die Bewegungseinrichtung kann in der Art eines Gelenkes ausgebildet sein, es sind aber auch Ausbildungen mit teleskopartig verschiebbaren Elementen, mit schienenartigen Elementen oder Kombinationen davon möglich. Dabei können auch mehrere, z.B. zwei Bewegungseinrichtungen mit je einem Verdampfer oder eine Bewegungseinrichtung mit mehreren Verdampfern, vorgesehen sein. Die konkrete Ausgestaltung der Bewegungseinrichtung wird in der Praxis an das konkrete Substrat, die vorhandene Vakuumkammer und an die konkreten technologischen Vorgaben angepasst.
  • Über die Steuerung wird der Verdampfer mit der Verdampferblende und der Messeinrichtung zur Bestimmung der Verdampfungsgeschwindigkeit in definierter Weise vor der Oberfläche des Substrates bewegt. Die Bewegung erfolgt derart, dass die zu beschichtenden Oberflächenbereiche des Substrates im technologisch erforderlichen Umfang homogen bedampft werden. Der Abstand des Verdampfers von der Oberfläche des Substrates kann konstant oder, insbesondere in Abhängigkeit des Abstandes der aktuellen Bedampfungsfläche von der Rotationsachse des Substrates, veränderbar sein.
  • Bei der Beschichtung kann das Substrat statisch gehaltert oder rotierend angeordnet sein.
  • Als Verdampfer können thermische Vakuumverdampfer oder in äquivalenter Weise auch Einrichtungen zur Kathodenzerstäubung oder Vakuumlichtbogenverdampfer eingesetzt werden. Mehrere Verdampfer können je nach technologischem Erfordernis parallel oder nacheinander eingesetzt werden.
  • Mit der Verdampferblende kann in bekannter Weise der Bedampfungsvorgang definiert begonnen und beendet sowie die jeweils aktuelle Beschichtungsfläche definiert begrenzt werden, damit im Gesamtprozess eine homogene Schicht abgeschieden wird. Die konkrete Art der Verdampferblende oder deren Kombination, z.B. Schwenkblende, Schachtblende oder Aperturblende, wird entsprechend dem eingesetzten Verdampfer und der technologischen Vorgaben ausgewählt.
  • Zur Gewährleistung einer ungehinderten Abscheidung der jeweiligen Schicht auf der Oberfläche des Substrates werden die elektrischen Zuleitungen im Bereich zwischen Verdampfer, Verdampferblende sowie Messeinrichtung und der Vakuumkammer als elastische oder verformbare Leitungen ausge bildet und im Wesentlichen außerhalb der Dampfzone des Verdampfers angeordnet.
  • Bei verschiedenen technologischen Aufgaben kann es erforderlich sein, die Abscheidung der jeweiligen Schicht in einer Inert- oder Reaktivgas-Atmosphäre durchzuführen. In einem solchen Fall ist es vorteilhaft, den Gasauslass statisch mit dem Verdampfer zu verbinden. Dadurch ist das jeweilige Inert- oder Reaktivgas konzentriert im Bereich der augenblicklichen Beschichtungsfläche wirksam.
  • Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
  • Die Zeichnung zeigt schematisch eine Vakuumbeschichtungsanlage zur Beschichtung großer Substrate, z. B. für Teleskopspiegel, mit einer erfindungsgemäßen Beschichtungseinrichtung.
  • Die Vakuumbeschichtungsanlage ist in einem Observatorium zur periodischen Erneuerung der Spiegel-Beschichtung der vorhandenen Teleskopspiegel vorgesehen.
  • Eine als solche bekannte Vakuumkammer 1 ist über einen Vakuumanschluss 2 mit einer nicht dargestellten Vakuumerzeugungseinrichtung verbunden. Die neu zu beschichtenden massigen Teleskopspiegel haben beispielsweise einen Durchmesser von 2 m und sind als Substrat 3 innerhalb der Vakuumkammer 1 auf einer nicht dargestellten drehbaren Substrathalterung gelagert. Die untere Oberfläche 4 des Substrates 3 ist in der Anwendung des Teleskopspiegels die Spiegelschicht und soll durch Bedampfung neu aufgebracht werden.
  • Unterhalb des Substrates 3 ist eine erfindungsgemäße Beschichtungseinrichtung vorgesehen. Die beispielhafte Beschichtungseinrichtung ist auf einer Tragschiene 5 gelagert, die gegenüber der Vakuumkammer 1 als Festpunkt wirkt. Als Verdampfer ist ein Elektronenstrahl-Verdampfer 6 vorhanden, der mittels einer Bewegungseinrichtung 7 bewegbar auf der Tragschiene 5 als Festpunkt gelagert ist.
  • Oberhalb des Elektronenstrahl-Verdampfers 6 ist eine Blendenkombination mit einer Schachtblende 8 und einer Schwenkblende 9 vorgesehen. Eine Messeinrichtung zur Bestimmung der Verdampfungsgeschwindigkeit ist in Form einer Schwingquarz-Messeinrichtung 10 mit dem Elektronenstrahl-Verdampfer 6 fest verbunden oberhalb der Schwenkblende 9 angeordnet.
  • In der Zeichnung nicht dargestellt ist eine programmierbare Steuerung, mit der die Bewegungseinrichtung 7 und damit die Bewegung des Elektronenstrahl-Verdampfers 6 gegenüber der Oberfläche 4 definiert gesteuert werden kann.
  • Die Bewegungseinrichtung 7 beinhaltet eine nicht dargestellte Verschiebeeinrichtung, mit der die Bewegungseinrichtung 7 auf der Tragschiene 5 radial zur Rotationsachse 11 bewegt werden kann sowie ein Gelenk, mit dem die Bewegungseinrichtung 7 vertikal bewegt werden kann.
  • Bei einer Anwendung der Beschichtungseinrichtung für ein einziges Substrat kann es auch ausreichend sein, als programmierbare Steuerung z.B. eine einfache Kurvensteuerung vorzusehen.
  • Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Einrichtung in Funktion näher beschrieben. Nach dem Einsetzen des Substrates 3 in die Vakuumbeschichtungsanlage wird die Vakuumkammer 1 evakuiert und die Oberfläche 4 in bekannter Weise, z.B. mittels Glimmentladung, gereinigt. Die Einrichtung dazu ist in der Zeichnung nicht dargestellt.
  • Zum Bedampfen wird das Substrat 3 in Drehung versetzt und die Bewegungseinrichtung 7 mit dem Elektronenstrahl-Verdampfer 6 in eine radial äußere Position gebracht. Danach wird die Schwenkblende 9 geöffnet und mittels der Schwingquarz-Messeinrichtung 10 in situ die Verdampfungsgeschwindigkeit gemessen. Die Messwerte werden der programmierbaren Steuerung zugeführt. Innerhalb der programmierbaren Steuerung werden die konkrete Drehgeschwindigkeit des Substrates 3 und die radiale Bewegungsgeschwindigkeit der Bewegungseinrichtung 7 mit den Messwerten der Schwingquarz-Messeinrichtung 10 verglichen und derart beeinflusst, dass an jeder Stelle der Oberfläche 4 in der Zeiteinheit eine gleiche Aufdampfgeschwindigkeit eingehalten wird.
  • Der Abstand a zwischen der Oberfläche 4 und dem Elektronenstrahl-Verdampfer 6 wird in Abhängigkeit des Abstandes des Elektronenstrahl-Verdampfers 6 von der Rotationsachse 11 an die konkrete Krümmung der Oberfläche 4 angepasst. Das kann ebenfalls mit der programmierbaren Steuerung realisiert werden oder über eine ortsabhängige Vertikal-Steuerung in der Bewegungseinrichtung 7.
  • Während der Bedampfung wird der Elektronenstrahl-Verdampfer 6 gegenüber der zu beschichtenden Oberfläche 4 spiralförmig zur Drehachse 11 bewegt, die den Mittelpunkt des Substrates darstellt. Wenn der Mittelpunkt des Substrates erreicht ist, d.h. in Abhängigkeit der Größe der technologisch bedingten Bedampfungsfläche bereits vorher, wird die Schwenkblende 9 geschlossen und damit die Bedampfung been det. Entsprechend der jeweiligen konkreten technologischen Forderung können nacheinander auch mehrere gleiche oder unterschiedliche Schichten aufgebracht werden.
  • Zur Veranschaulichung ist in der Zeichnung der Elektronenstrahl-Verdampfer 6 einmal in einer konkreten Position in Volllinien dargestellt und einmal mit strichpunktierten Linien an einer möglichen anderen Position, die der Elektronenstrahl-Verdampfer 6 im Laufe des Verfahrens einnimmt .

Claims (5)

  1. Beschichtungseinrichtung zur Bedampfung mindestens eines großen Substrates (3) in der Vakuumkammer (1) einer Vakuumbeschichtungsanlage mit mindestens einer Verdampferblende (8, 9) sowie einer Messeinrichtung zur Bestimmung der Verdampfungsgeschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass – die Beschichtungseinrichtung innerhalb der Vakuumkammer (1) an mindestens einem Festpunkt gelagert ist und mindestens eine Bewegungseinrichtung (7) aufweist, an der mindestens ein Verdampfer derart angeordnet ist, dass er gegenüber dem Festpunkt bewegbar ist, – dass die Bewegungseinrichtung (7) eine Steuerung, insbesondere eine programmierbare Steuerung, aufweist, mittels der die Bewegungseinrichtung (7) den Verdampfer definiert zur zu beschichtenden Oberfläche (4) des Substrates (3) bewegen kann und – dass die Verdampferblende (8, 9) und die Messeinrichtung statisch mit dem Verdampfer verbunden sind.
  2. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer ein thermischer Vakuumverdampfer, eine Einrichtung zur Kathodenzerstäubung oder ein Vakuumlichtbogenverdampfer ist.
  3. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdampferblende eine Schwenkblende (9) und/oder eine Schachtblende (8) und/oder eine Aperturblende ist.
  4. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass elektrische Zuleitungen und/oder Kühlwasserleitungen im Bereich zwischen dem Verdampfer, der Verdampferblende sowie der Messeinrichtung und der Vakuumkammer (1) als elastische oder verformbare Leitungen ausgebildet und im Wesentlichen außerhalb der Dampfzone des Verdampfers angeordnet sind.
  5. Beschichtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Zuführung eines Inert- oder Reaktivgases vorhanden ist, deren Gasauslass mit dem Verdampfer statisch verbunden ist.
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