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Schermaschine mit Scherstaubabsaugung und Dochtschmierung Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schermaschine mit Scherstaubabsaugung und Schmiervorrichtung
für den Scherzylinder mit Docht und Schmiermitteltank. Rei einer bekannten Maschine-dieser
Art (vergl. US-Patentschrift 3.013.324) sind Scherzylinder und Untermesser in einen
bis auf Warenein- und ausführschlitz geschlossenen Raum gesetzt, welcher an einen
Absaugventilator angeschlossen ist. Innerhalb des Raumes befindet sich oberhalb
des Scherzylinders eine Dochtschmiervorrichtung, die gleichzeitig dazu dient, ein
Hindernis für die sich in der geschlossenen Kammer sonst ausbildende unkontrollierte
Ventilatorwirkung des schnell rotierenden Scherzylinders zu bilden. Die bekannte
Einrichtung hat aber einerseits den Nachteil, daß wegen der aerodynamisch ungünstigen
Luftführung sehr starke Saugzuge erforderlich sind, und daß andrerseits der Scherstaub
ungenügend abgesaugt wird und eine Kühlung des Scherzeugs - außer derjenigen mittels
Dochtschmierung - nicht vorgesehen ist.
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Ylährend im vorgenannten Fall die Luft unmittelbar vor der Schnittstelle
durch die zu sicherende Warenbahn gesaugt wird, um den zu-scherenden Flor aufzurichten,
ist bei einer anderen Maschine der Saugzug zwischen Untermesser und Scherzylinder
parallel zur Drehrichtung der letzteren so gerichtet, daß der Scherstaub- unmittelbar
nach dem Entstehen abgesaugt werden kann (vergl.österreichische Patentschrift 62.400).
Bei einer weiteren bekannten Maschine (vergl. deutsche Patentschrift 916.046) sind
vor dem Untermesser in einer bestimmten Entfernung Leitschaufeln angeordnet, welche
eine Umlenkung des Luft stroms in die Messerriohtung bewirken und dadurch die Fasern
vor dem Scheren aufrichten. Mit einer solchen Maschine kann man zwar sowohl den
zu soherenden Faaerflor aufrichten, als auch den entstehenden Scherstaub absaugen.
Es ist Jedoch nicht ohne weiteres möglich,
ohne zusätzliche Mittel
den Scherzylinder zu kühlen und zu reinigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schermaschine zu schaffen,
deren Scherzylinder mittels Schmierdocht geschmiert ist und bei der Mittel zum Aufrichten
der zu scherenden Fasern, zum Kühlen des Scherzylinders, zum reinigen des Scherzylinders
und zum Absaugen des Scherstaubs vorgesehen sind.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht darin, daß die mit
einem einzigen Exhaustor an der Wareneinlaufseite angesaugte und entgegen der Drehrichtung
des Scherzylinders geführte Luftmenge im Luftkanal um den Zylinder herum zunächst
zum Aufrichten des zu scherenden Faserflors sowie zum Kühlen des Zylinders und nach
dem Passieren der Schervorrichtung zum Reinigen des Zylinders sowie zum Absaugen
des Scherstaubs vorgesehen ist, wobei die Schmiervorrichtung in einen sich bei aerodynamisch
günstiger Form des Luftkanals zwischen diesem und dem Zylinder ergebenden Hohlraum
gesetzt ist.
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Erfindungsgemäß ist also nur ein einziger Exhaustor vorgesehen, der
Luft ledibli¢h im Bereich der Schnittstelle ansaugt. Irgendwelche zusätzlichen Luftansaugstellen,
die zur Erzielung eines Sogs bisweilen verwendet werden, sind nicht erforderlich.
Es kann daher ein Exhaustor mit relativ geringer Leistung verwendet werden. Die
chmiermittelvorriehtung, d.h. der Schmierfilz bzw. das Schmierleder o.ä.
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und der Sohmiermitteltank, schmiegt sich erfindungsgemäß an einer
Stelle an den Scherzylinder an, an der sich bei aerodynamisch günstiger Form des
Luftkanals ohnehin ein Hohlraum ergäbe. An der Erfindung ist also besonders vorteilhaft,
daß die Schmiermittelvorrichtung letztenendes überhaupt keines zusätzlichen Platzes
bedarf.
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Die aerodynamisch günstige Form des Luftkanals um den Scherzylinder
herum ist so gewählt, daß die an der Wareneinlaufseite angesaugte Luftmenge zunächst
entgegen der Drehrichtung des Scherzylindera an diesem vorbeistreicht und ihn dadurch
kühlt. Die gleiche Luftmenge wird dann naoh Umlenkung um die Schmiervorrichtung
wieder an den Scherzylinder herangeführt und bildet dort ein auagezeichnetea xittel,
die Messer des Zylinders von festsitzendem Scherstaub zu reinigen.
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Am Schluß nimmt die am ilareneinlauf angesaugte LuSbmenge noch den
in der Maschine entstehenden Scherstaub mit, ohne daß eine zusätzliche für einen
Sog sorgende Luftansaugung erforderlich wäre.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist schließlich auch unerwartet, denn
sie übergeht das Vorurteil, der Luftkanal zwischen Ansaugstelle und Ventilator habe
möglichst kurz'zu sein und insbesondere eine Luft führung um den Scherzylinder (entgegen
dessen Drehrichtung) sei zu verhindern (vergl. z.B. US-Patentschrift 3.119.167).
Der überraschende Vorteil der erfindungsgemßen Maschine - nämlich mit ein und derselben
Luftmenge nicht nur Scherstaub abzusaugen, sondern vorher noch den Scherzylinder
zu kühlen und zu reinigen - wurde gerade dadurch erzielbar, daB ohne Rücksicht auf
Vorurteile der entwicklungsraffende Schritt in Richtung auf die erfindungsgemäße
Lehre getan worden ist.
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Anhand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels werden
weitere erfindungsgemäße Einzelheiten erläutert. In der Zeichnung ist angenommen,
daß sich der Scherzylinder 1 in der angegebenen Pfeilrichtung dreht, und daß die
Warenbahn 2 über den Spitztisch 3 in Pfeilrichtung bewegt wird. Der Scherzylinder
1 ist mit einer Haube 4 abgedeckt, die um die Scharniere 5a und 5b nach oben aufklappbar
ist. Die Haube 4 bildet den äußeren Rand des Luftführungskanals um den Scherzylinder
1 herum. Die Innenwand des Luftführungskanals wird teilweise durch den Schersylindez
und teilweise durch den Schnierfilz 6 sowie dessen Schmiermitteltank 7 gebildet.
Die Verbindung 8 des so gebildeten Luftführungskanals 9 zum Exhaustor 10 ist so
nahe an das Untermesser 11 gesetzt, daß dort entstehender Scherstaub längs der Pfeile
12 abgesaugt wird.
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;Die Schmiermittelvorrichtung besteht aus einem Schmierfilz 6, dessen
eines Ende in einen mit Schmiermittel 13 gefüllten riank eintaucht und dessen anderes
Ende an dem Scherzylinder 1 anliegt. Zum Sinstellen des Anlagedruckes des Schmierfilzes
6 sowie zum Abheben des Scheierfilzes ist die Schmiermittelvorrichtung um eine Achse
14, die parallel zur Drehachse des Soherzylindere verläuft, drehbar.
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Die am Wareneinlauf in den Kanal 9 angesaugte Luft hat zunächst die
Aufgabe, den frisch geschmierten Scherzylinder zu kühlen. Auf ihrem Wege um den
Scherzylinder wird dann die Luft durch die als Verdrängungskörper ausgebildete Schmiermittelvorrichtung
so umgelenkt, daß eine Scherstaubabsaugung ohne zusätzliche Luftansaugung erfolgen
kanne Die Schmiervorrichtung hat erfindungsgemäß also außer ihrer eigentlichen Aufgabe
noch den Zweck, Teil einer aerodynamisch günstigen Form des Luftkanals zu bilden
Nach dem Passieren der Schmiervorrichtung trifft die Luft schräg auf die sich ihr
entgegenbewegendeh Spiralmesser 15 des Soherzylinders 1 auf. Im Bereich der Schermesserkanten
entsteht dadurch eine außerordentlich starke Turbulenz, der es gelingt, festklebenden
Scherstaub von den bohermessern zu entfernen. Dieser wird dann zusammen mit dem
von der Schnittstelle angesaugten Scherstaub durch den Verbindungskanal 8 - also
die absaugdüse - des Exhaustors 10, abgesaugt.
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-I 1 Patentanspruch 1 Figur