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Die Erfindung betrifft einen Lenkervorbau zum Verbinden eines Lenkerbügels mit einem Gabelschaft eines Fahrzeugs, insbesondere eines Fahrrades.
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Als Verbindungselement des Lenkerbügels mit dem Gabelschaft gehört der Lenkervorbau zum Lenker eines Fahrrades. Typischerweise wird der Lenkerbügel an einer Manschette in einer Aufnahme des Vorbaus verklemmt. Der Vorbau wiederum ist mit dem Gabelschaft verbunden, beispielsweise verklemmt, welcher an einem Steuersatz drehbar im Steuerrohr des Fahrrades gelagert ist.
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Essenziell für einen sicheren und bequemen Betrieb eines Fahrrades ist eine ergonomische Körperhaltung des Fahrers. Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Möglichkeiten bekannt, ein Fahrrad so einzustellen, dass es seinem Fahrer eine gute Körperhaltung ermöglicht. Zu erwähnen sind hier die Höhenverstellung des Sattels, die Einstellung des Neigungswinkels des Sattels, die Länge der Tretkurbeln sowie die Höhe des Lenkers und der Neigungswinkel des Lenkers.
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Gerade im Kindes- und Jugendalter verändert sich der Körper stetig, sodass das Fahrrad regelmäßig zur Erhaltung einer guten Körperhaltung beim Radfahren angepasst werden muss. Es hat sich gezeigt, dass die vorhandenen Möglichkeiten der Anpassung des Fahrrades an den Körper des Radfahrers nicht ausreichen.
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Insbesondere fehlt es an einer leichten Verstellbarkeit der Position des Lenkerbügels entlang der Fahrtrichtung des Fahrrades.
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Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Lenkervorbau sowie ein Fahrzeug, insbesondere ein Fahrrad, bereitzustellen, welches die geschilderten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist, sondern die Möglichkeit bietet, die Position des Lenkerbügels ohne großen Aufwand anzupassen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände des Schutzanspruchs 1 sowie des Schutzanspruchs 12 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Lenkervorbau zum Verbinden eines Lenkerbügels mit einem Gabelschaft eines Fahrzeuges, insbesondere eines Fahrrades weist einen Grundkörper auf, in welchen eine Öffnung eingearbeitet ist. In der Öffnung ist wenigstens ein Einlegeteil angeordnet. Das Einlegeteil lässt sich in einer ersten Drehposition oder in einer zweiten Drehposition in die Öffnung einlegen. In der ersten Drehposition ist eine Aufnahme zum Aufnehmen des Lenkerbügels in einer ersten Position angeordnet. In der zweiten Drehposition ist die Aufnahme zum Aufnehmen des Lenkerbügels in einer zweiten Position angeordnet. Die erste Position und die zweite Position sind entlang der Fahrtrichtung des Fahrzeuges voneinander beabstandet.
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Hierdurch ist es auf vorteilhafte Weise möglich, durch Drehen des Einlegeteils eine Verschiebung der Aufnahme entlang der Fahrtrichtung und somit eine Verschiebung des Lenkerbügels entlang der Fahrtrichtung zu ermöglichen.
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Ein Fahrrad im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst zwei-, drei- oder vierrädrige Fahrräder. Fahrräder im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen insbesondere klassische, nicht-motorisierte Fahrräder, Pedelecs, e-Bikes, Kinder- und Jugendfahrräder, Tretroller, Elektroroller, Laufräder und dergleichen.
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Die Fahrtrichtung des Fahrzeugs ist durch die Ausrichtung des Lenkervorbaus definiert, da der Lenkervorbau richtigerweise so montiert wird, dass der Lenkerbügel mit seiner Haupterstreckungsrichtung senkrecht zum Vorderrad des Fahrzeugs ausgerichtet wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen entnehmbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung langlochförmig ist. Die lange Achse des Langlochs zeigt hierbei wenigstens mit ihrer Hauptrichtungskomponente entlang der Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Die Fahrtrichtung des Fahrzeugs ist jene Richtung, welche orthogonal zur Drehachse des Vorderrades und orthogonal zur Hochachse des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Das Einlegeteil weist eine konkave und eine konvexe Seite auf. Der Querschnitt der konkaven Seite und der Querschnitt der konvexen Seite sind vorzugsweise kreissegmentförmig gestaltet. Ist das Einlegeteil in der Öffnung angeordnet, so liegt die konkave Seite der konvexen Seite entlang der langen Achse der Öffnung gegenüber. Die konkave Seite und die konvexe Seite sind mit einer Oberseite und einer Unterseite miteinander verbunden. Die Oberseite und die Unterseite des Einlegeteils liegen vorzugsweise an einem oberen Rand und an einem unteren Rand der Öffnung an.
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In der ersten Drehposition zeigt die konkave Seite des Einlegeteils in Fahrtrichtung des Fahrzeugs. In der zweiten Drehposition zeigt die konkave Seite des Einlegeteils entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Entsprechend zeigt in der ersten Drehposition die konvexe Seite des Einlegeteils entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs. In der zweiten Drehposition zeigt die konvexe Seite des Einlegeteils in Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Die erste Drehposition und die zweite Drehposition unterscheiden sich somit in einer Drehung des Einlegeteils um 180° um eine Drehachse, welche orthogonal zur Fahrtrichtung angeordnet ist.
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Zwischen dem Einlegeteil und einem Rand der Öffnung wird eine Aufnahme zum Aufnehmen des Lenkerbügels gebildet. Ist das Einlegeteil in der ersten Drehposition angeordnet, so wird die Aufnahme in einer ersten Position zwischen der konkaven Seite des Einlegeteils und einem vorderen Rand der Öffnung gebildet. Ist das Einlegeteil in der zweiten Drehposition angeordnet, so wird die Aufnahme in einer zweiten Position zwischen der konkaven Seite des Einlegeteils und einem hinteren Rand der Öffnung gebildet. Auf diese Weise ist eine einfache Konstruktion zum Verklemmen des Lenkerbügels zwischen Grundkörper und Einlegeteil ermöglicht.
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„Zwischen dem Einlegeteil und einem Rand der Öffnung“ im Sinne der vorliegenden Erfindung ist nicht darauf eingeschränkt, dass die Aufnahme unmittelbar an das Einlegeteil angrenzend angeordnet ist. Vielmehr kann dies auch bedeuten, dass die Aufnahme mittelbar an das Einlegeteil angrenzend angeordnet ist, dass also weitere Bauteile zwischen der Aufnahme und dem Einlegeteil angeordnet sein können.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass das vordere Ende der Öffnung und das hintere Ende der Öffnung konkav sind. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der vordere Rand und der hintere Rand der Öffnung kreissegmentförmig sind. Konkav, konvex und kreissegmentförmig bezieht sich im Sinne der vorliegenden Erfindung auf die Projektion auf eine Projektionsfläche, welche parallel zur Fahrtrichtung und parallel zur Hochachse des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Öffnung ein weiteres Einlegeteil angeordnet ist. Das weitere Einlegeteil weist, ebenso wie das Einlegeteil, eine konkave und eine konvexe Seite auf. Das weitere Einlegeteil kann ebenfalls in einer ersten Drehposition in der Öffnung angeordnet werden, in der die konkave Seite des Weiteren Einlegeteils in Fahrtrichtung des Fahrzeugs zeigt. Ferner kann das weitere Einlegeteil auch in einer zweiten Drehposition in der Öffnung angeordnet werden, in der die konkave Seite des Weiteren Einlegeteils entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs zeigt.
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Zur Anordnung der Aufnahme in der ersten Position ist das weitere Einlegeteil in der ersten Drehposition und zwischen dem Einlegeteil und dem hinteren Rand der Öffnung angeordnet. Zur Anordnung der Aufnahme in der zweiten Position ist das weitere Einlegeteil in der zweiten Drehposition und zwischen der Aufnahme und dem Einlegeteil angeordnet. Zur Anordnung der Aufnahme in einer dritten Position wird das Einlegeteil in der zweiten Drehposition, also mit der konkaven Seite entgegen der Fahrtrichtung, in der Öffnung angeordnet und das weitere Einlegeteil wird in der ersten Drehposition, also mit der konkaven Seite in Fahrtrichtung angeordnet. Die Aufnahme wird in der dritten Position zwischen dem Einlegeteil und dem weiteren Einlegeteil gebildet. Hierdurch ist es auf vorteilhafte Weise möglich, den Lenkerbügel in drei Positionen entlang der Fahrtrichtung anzuordnen, was die Flexibilität des Lenkervorbaus deutlich steigert.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der vorgesehen ist, dass das Einlegeteil und das weitere Einlegeteil in ihrer Form identisch sind. Dies vereinfacht nicht nur die Herstellung des Lenkervorbaus sowie die Handhabung des Lenkervorbaus beim Einstellen der Position des Lenkerbügels entlang der Fahrtrichtung, hierdurch ist auch eine gleichmäßige, symmetrische Verstellung der Position des Lenkerbügels ermöglicht.
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Alternativ ist vorgesehen, dass eine Länge des Einlegeteils und eine Länge des Weiteren Einlegeteils verschieden sind. Die Länge des Einlegeteils und die Länge des Weiteren Einlegeteils ermittelt sich im Sinne der vorliegenden Erfindung entlang des kürzesten Weges von der konkaven Seite zu der konvexen Seite des Einlegeteils bzw. des Weiteren Einlegeteils. Hierdurch ist es auf vorteilhafte Weise möglich, den Lenkerbügel in vier unterschiedlichen Positionen entlang der Fahrtrichtung anzuordnen. Dadurch, dass das Einlegeteils und das weitere Einlegeteils unterschiedlich lang sind, ist die Aufnahme für den Lenkerbügel in der dritten Position nicht mittig der Öffnung, sondern um die Hälfte der Differenz der Längen des Einlegeteils und des Weiteren Einlegeteils versetzt. Somit ergibt sich eine, von der dritten Position abweichende, vierte Position der Aufnahme, wenn das Einlegeteil in der ersten Drehposition, also mit der konvexen Seite entgegen der Fahrtrichtung, in der Öffnung angeordnet wird und das weitere Einlegeteil in der zweiten Drehposition, also mit der konvexen Seite in Fahrtrichtung angeordnet wird. Die Aufnahme wird in der vierten Position zwischen dem Einlegeteil und dem weiteren Einlegeteil gebildet. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Einlegeteil und das weitere Einlegeteil in ihrer Form lediglich in der Länge unterschiedlich und sonst in ihrer Form identisch sind. Denkbar, dass die Länge des Einlegeteils dem 1,1- bis 2-fachen und bevorzugt dem 1,2- bis 1,8-fachen, besonders bevorzugt dem 1,25- bis 1,5-fachen und insbesondere dem 1,3-fachen der Länge des Weiteren Einlegeteils entspricht. Denkbar ist aber auch, dass die Länge des Weiteren Einlegeteils dem 1,1- bis 2-fachen und bevorzugt dem 1,2-bis 1,8-fachen, besonders bevorzugt dem 1,25- bis 1,5-fachen und insbesondere dem 1,3-fachen der Länge des Einlegeteils entspricht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung in einen Grundkörper des Lenkervorbaus eingebracht ist. Der Grundkörper weist einen Montageteil und eine Frontkappe auf, ist also zweiteilig. Der vordere Rand der Öffnung wird hierbei durch eine konkave Seite der Frontkappe gebildet. Der hintere Rand der Öffnung wird durch eine konkave Seite des Montageteils gebildet. Die Frontkappe ist dazu vorgesehen, mit dem Montageteil verschraubt zu werden. Hierdurch ergibt sich auf vorteilhafte Weise eine einfache Möglichkeit, das Einlegeteil und das weitere Einlegeteil mit dem Lenkerbügel aus dem Lenkervorbau zu entnehmen, die Einlegeteile zu drehen und den Lenkerbügel in der gewünschten Position im Lenkervorbau zu montieren. Hierzu wird die Frontkappe gelöst und abgenommen und der Lenkerbügel wird mit den Einlegeteilen nach vorne entnommen. Die Einlegeteile und der Lenkerbügel werden sodann in gewünschter Anordnung in den Teil der Öffnung, welcher sich im Montageteil befindet, eingeschoben und schließlich durch Aufsetzen und Verschrauben der Frontkappe verklemmt.
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Denkbar ist, dass die Frontkappe mit wenigstens vier Schrauben an den Montageteil verschraubt wird. Vorzugsweise ist in montiertem Zustand des Lenkervorbaus die Frontkappe entlang der langen Achse der Öffnung von dem Montageteil beabstandet. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, ausreichend Spiel für ein sicheres Verklemmen des Lenkerbügels sicherzustellen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Einlegeteil und vorzugsweise das weitere Einlegeteil zumindest teilweise aus einem Metall, insbesondere aus Aluminium, hergestellt sind. Hierdurch ergibt sich bei einer sehr guten Leichtigkeit eine hohe Festigkeit und insgesamt eine sehr gute technische Sicherheit des Lenkervorbaus. Denkbar ist, dass die konkave Seite des Einlegeteils und/oder die konkave Seite des Weiteren Einlegeteils und/oder der vordere Rand der Öffnung und/oder der hintere Rand der Öffnung gummiert sind. Denkbar ist auch, dass zumindest in einem Zwischenraum zwischen dem Lenkerbügel und dem Lenkervorbau ein Gummieinleger angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine Materialschonung bei dennoch festem Sitz des Lenkerbügels im Lenkervorbau.
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Zur besseren Fixierung der Einlegeteile in der Öffnung ist vorzugsweise vorgesehen, dass an der konkaven Seite des Einlegeteils und vorzugsweise an der konkaven Seite des Weiteren Einlegeteils jeweils eine Nase angeordnet ist. An der konvexen Seite des Einlegeteils, am vorderen Rand der Öffnung, am hinteren Rand der Öffnung sowie vorzugsweise an der konkaven Seite des Weiteren Einlegeteils ist jeweils eine Einbuchtung angeordnet, welche dazu vorgesehen ist, eine Nase aufzunehmen. Hierdurch ergibt sich ein Formschluss von Nasen und Einbuchtungen, welcher das korrekte Einschieben der Einlegeteile erleichtert und ein Verdrehen und Verrutschen in der Öffnung verhindert.
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Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass die Nasen und Einbuchtungen an dem bzw. an den Einlegeteilen und an den Rändern der Öffnung an, quer zur Fahrtrichtung, gegenüberliegenden Enden angeordnet sind. Mit anderen Worten sind die Nasen und Einbuchtungen links und rechts der Einlegeteile bzw. der Öffnung angeordnet. Die Nasen sind hierbei keine Stege, welche von den quer zur Fahrtrichtung gegenüberliegenden Enden durchgehen. Ebenfalls sind die Einbuchtungen keine Nuten, welche von den quer zur Fahrtrichtung gegenüberliegenden Enden durchgehen. Die Nasen sind also links und rechts einzeln auf den konvexen Seiten angeordnet, ebenso wie die Einbuchtungen links und rechts einzeln am vorderen bzw. hinteren Rand und an den konkaven Seiten angeordnet sind. Hierdurch wird eine Abstützung der Einlegeteile quer zur Fahrtrichtung ermöglicht. Ein seitliches Hinausschieben der Einlegeteile wird ebenso verhindert, wie ein mittiges Einsetzen der Einlegeteile in die Öffnung erleichtert wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Einlegeteil entlang dem kürzesten Weg von seiner konkaven Seite zu seiner konvexen Seite, also entlang der langen Achse der Öffnung, eine Länge aufweist, welche dem 0,7- bis 1,3-fachen Radius, insbesondere dem 1,1- bis 1,2-fachen Radius, der Aufnahme entspricht. Hierdurch ergibt sich eine vorteilhafte Schrittweite der Einstellmöglichkeit der Position des Lenkerbügels entlang der Fahrtrichtung in Schritten von etwas mehr als 1 cm.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der Lenkervorbau ein Ahead-Vorbau ist. Denkbar ist aber auch, dass der Lenkervorbau ein Schaftvorbau ist.
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Ein weiterer Gegenstand zur Lösung der eingangs formulierten Aufgabe ist ein Fahrzeug, insbesondere ein Fahrrad, welches einen erfindungsgemäßen Lenkervorbau aufweist.
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Ferner wird ein Verfahren zur Befestigung eines Lenkerbügels an einem Lenkervorbau, insbesondere an einem erfindungsgemäßen Lenkervorbau, offenbart, wobei das Einlegeteil in der ersten Drehposition in der Öffnung angeordnet wird und der Lenkerbügel zwischen der konkaven Seite des Einlegeteils und dem vorderen Rand der Öffnung angeordnet wird oder wobei das Einlegeteil in der zweiten Drehposition in der Öffnung angeordnet wird und der Lenkerbügel zwischen der konkaven Seite des Einlegeteils und dem hinteren Rand der Öffnung angeordnet wird.
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Alle bezüglich des erfindungsgemäßen Lenkervorbaus offenbarten Einzelheiten, Merkmale und Vorteile beziehen sich ebenfalls auf das erfindungsgemäße Fahrzeug sowie auf das offenbarte Verfahren.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den Erfindungsgedanken nicht einschränken.
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Es zeigen:
- 1: eine schematische, perspektivische Ansicht eines Lenkervorbaus gemäß einer beispielhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung,
- 2: eine schematische Explosionsdarstellung des in 1 gezeigten Lenkervoraus,
- 3: unterschiedliche Konfigurationen eines Lenkervorbau gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit Lenkerbügel in unterschiedlichen Positionen und ohne Lenkerbügel,
- 4: eine schematische Darstellung eines Teils eines Fahrzeugs gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
- 5: unterschiedliche Konfigurationen eines Lenkervorbau gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit Lenkerbügel in unterschiedlichen Positionen und ohne Lenkerbügel.
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Die 1, 2, 3 und 5 zeigen jeweils schematische Darstellungen eines Lenkervorbaus 1 gemäß beispielhafter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung. Der gezeigte Lenkervorbau 1 ist zum Verbinden eines Lenkerbügels 2 mit einem Gabelschaft 3 eines Fahrzeugs 100 (siehe 4), insbesondere eines Fahrrades, vorgesehen. Hierzu wird der Lenkervorbau 1 mit dem Gabelschaft 3 verklemmt. Dargestellt ist der Lenkervorbau 1 als Ahead-Vorbau. Denkbar ist aber auch, dass der Lenkervorbau 1 ein Schaftvorbau ist.
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Der Lenkerbügel 2 wird in einer Aufnahme 6 des Lenkervorbaus 1 zum Befestigen verklemmt. Um die Position, in der der Lenkerbügel 2 befestigt wird, entlang der Fahrtrichtung F des Fahrzeugs 100 einzustellen, weist der Lenkervorbau 1 eine langlochförmige Öffnung 4 auf. Die Öffnung 4 ist durchgängig in einen Grundkörper 7 des Lenkervorbaus 1 eingearbeitet und die lange Achse der Öffnung 4 ist, zumindest mit einer Hauptrichtungskomponente, entlang der Fahrtrichtung F des Fahrzeugs 100 angeordnet.
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Um den Lenkerbügel 2 an dem Lenkervorbau 1 zu befestigen, wird eine Frontkappe 7.2 des Grundkörpers 7 von einem Montageteil 7.1 des Grundkörpers 7 nach vorne, d. h. in Fahrtrichtung F abgenommen. Dies ermöglicht einen Zugang zur Öffnung 4 entlang der Fahrtrichtung F. In die langlochförmige Öffnung 4 werden nun ein Einlegeteil 5.1, ein weiteres Einlegeteil 5.2 und der Lenkerbügel 2 geschoben. Anschließend wird die Frontkappe 7.2 wieder auf das Montageteil 7.1 gesetzt und mit diesem so verschraubt, dass der Lenkerbügel 2 in einer Aufnahme 6 des Lenkervorbaus 1 verklemmt ist.
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Das Einlegeteil 5.1 und das weitere Einlegeteil 5.2 sind in der in den 1, 2 und 3 dargestellten Ausführungsform gleichförmig ausgebildet und weisen insbesondere eine gleiche Länge auf. In der 5 ist eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung abgebildet, bei der das Einlegeteil 5.1 und das weitere Einlegeteil 5.2 unterschiedlich lang sind. Die Einlegeteile 5.1, 5.2 weisen jeweils eine konkave Seite und eine konvexe Seite auf. Die Öffnung 4 weist einen vorderen Rand, welcher von einer konkaven Seite der Frontkappe 7.2 gebildet wird, sowie einen hinteren Rand, welcher von einer konkaven Seite des Montageteils 7.1 gebildet wird, auf. Die Radien der konkaven und konvexen Seiten der Einlegeteile 5.1, 5.2 entsprechen den Radien des vorderen und des hinteren Randes der Öffnung 4. Wird das Einlegeteil 5.1 bzw. das weitere Einlegeteil 5.2 mit der konvexen Seite voran von vorne entgegen der Fahrtrichtung F in die Öffnung 4 eingeführt und am hinteren Rand der Öffnung 4 zum Anschlag gebracht, so liegt das Einlegeteil 5.1 bzw. das weitere Einlegeteil 5.2 mit der konkaven Seite vollflächig am hinteren Ende der Öffnung 4 an.
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Das Einlegeteil 5.1 und das weitere Einlegeteil 5.2 lassen sich in unterschiedlichen Drehpositionen A, B in die Öffnung 4 einschieben. In einer ersten Drehposition A weist die konkave Seite des Einlegeteils 5.1 bzw. des Weiteren Einlegeteils 5.2 nach vorne entlang der Fahrtrichtung F. In einer zweiten Drehposition B weist die konkave Seite des Einlegeteils 5.1 bzw. des Weiteren Einlegeteils 5.2 nach hinten entgegen der Fahrtrichtung F.
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In 3 sind drei unterschiedliche Positionen I, II, III gezeigt, in denen die Aufnahme 6 zum Aufnehmen des Lenkerbügels 2 durch Wahl der entsprechenden Drehpositionen A, B des Einlegeteils 5.1 und des Weiteren Einlegeteils 5.2 angeordnet werden kann. Wird zunächst das weitere Einlegeteil 5.2 in der ersten Drehposition A in die Öffnung 4 eingeschoben und wird anschließend das Einlegeteil 5.1 in der ersten Drehposition B eingeschoben, so entsteht zwischen der konkaven Seite des Einlegeteils 5.1 und dem vorderen Rand der Öffnung 4 die Aufnahme 6 zum Aufnehmen des Lenkerbügels 2 in einer ersten Position I. In dieser Position ist der Lenkerbügel 2 entlang der Fahrtrichtung F am weitesten vom Fahrer des Fahrzeugs 100 entfernt.
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Wird zunächst das weitere Einlegeteil 5.2 in der ersten Drehposition A, anschließend der Lenkerbügel 2 und schließlich das Einlegeteil 5.1 in der zweiten Drehposition B in die Öffnung 4 eingeschoben, so entsteht die Aufnahme 6 zum Aufnehmen des Lenkerbügels 2 zwischen den konkaven Seiten des Einlegeteils 5.1 und des Weiteren Einlegeteils 5.2. In dieser dritten Position III befindet sich der Lenkerbügel 2 mittelweit vom Fahrer des Fahrzeugs 100 entfernt. Bei der hier dargestellten Ausführungsform sind das Einlegeteils 5.1 und das weitere Einlegeteils 5 2 gleich lang. Hierdurch befindet sich die Aufnahme 6 für den Lenkerbügel 2 mittig der Öffnung 4.
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Schließlich gibt es die Möglichkeit, zunächst den Lenkerbügel 2 in die Öffnung 4 einzuführen und anschließend das weitere Einlegeteil 5.2 in der zweiten Drehposition B und schließlich das Einlegeteil 5.1 in der zweiten Drehposition B in die Öffnung 6 einzuführen, so befindet sich die Aufnahme 4 für den Lenkerbügel 2 zwischen der konkaven Seite des Weiteren Einlegeteils 5.2 und dem hinteren Rand der Öffnung 4 und somit möglichst nahe am Fahrer des Fahrzeugs 100.
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In 5 sind vier unterschiedliche Positionen I, II, III, IV gezeigt, in denen die Aufnahme 6 zum Aufnehmen des Lenkerbügels 2 durch Wahl der entsprechenden Drehpositionen A, B des Einlegeteils 5.1 und des weiteren Einlegeteils 5.2 angeordnet werden kann. Die erste, die zweite und die dritte Position I, II, III werden erreicht, indem das Einlegeteil 5.1 und das weitere Einlegeteil 5.2 wie zu 3 diskutiert angeordnet werden. Allerdings ist, im Unterschied zu der in 3 gezeigten Ausführungsform, hier die Aufnahme 6 in Position III außermittig angeordnet.
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Wird zunächst das Einlegeteil 5.1 in der ersten Drehposition A, anschließend der Lenkerbügel 2 und schließlich das weitere Einlegeteil 5.2 in der zweiten Drehposition B in die Öffnung 4 eingeschoben, so entsteht die Aufnahme 6 zum Aufnehmen des Lenkerbügels 2 ebenfalls zwischen den konkaven Seiten des Einlegeteils 5.1 und des Weiteren Einlegeteils 5.2, allerdings in einer vierten Position IV, welche von der dritten Position III entlang der Fahrtrichtung F beabstandet ist.
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Im montierten Zustand des Lenkervorbaus 1 ist die Frontkappe 7.2 von dem Montageteil 7.1 beabstandet. Hierdurch ist ausreichend Spiel zum sicheren Verklemmen des Lenkerbügels 2 vorhanden. Zum Montieren und Verklemmen des Lenkerbügels 2 wird die Frontkappe 7.2 mit vorzugsweise vier Schrauben fest an das Montageteil 7.1 geschraubt.
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Um einen sicheren und korrekten Sitz des Einlegeteils 5.1 sowie des Weiteren Einlegeteils 5.2 zu garantieren, weisen die Einlegeteile 5.1, 5.2 an den konvexen Seiten jeweils zwei Nasen 8 auf. Die Nasen sind links und rechts an den äußeren Seiten der konvexen Seiten des Einlegeteils 5.1 bzw. des Weiteren Einlegeteils 5.2 angeordnet und insbesondere nicht als, quer zur Fahrtrichtung F durchgehender, Steg ausgeführt. Auf den konkaven Seiten des Einlegeteils 5.1 sowie des Weiteren Einlegeteils 5.2, des vorderen Randes der Öffnung 4 und des hinteren Randes der Öffnung 4 sind Einbuchtungen 9 angeordnet, welche in Form und Größe den Nasen 8 entsprechen und zur Aufnahme der Nasen 8 bestimmt sind. Die Einbuchtungen 9 sind ebenfalls links und rechts auf den konkaven Seiten der Einlegeteile 5.1, 5.2 bzw. auf dem Rand der Öffnung 4 angeordnet und nicht als, quer zur Fahrtrichtung F durchgehende, Nut ausgeführt. Zum einen wird so eine mittige Anordnung und damit ein satter Sitz der Einlegeteile 5.1, 5.2 in der Öffnung sichergestellt. Zum anderen wird hiermit verhindert, dass die Einlegeteile 5.1, 5.2 seitlich aus der Öffnung 4 herausgedrückt werden können.
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Nicht zu erkennen, aber vorzugsweise vorgesehen, ist, dass der Lenkervorbau 1 zum größten Teil aus einem Metall, insbesondere aus Aluminium gefertigt ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Grundkörpers 7 aus einem Metall gefertigt ist. Denkbar ist, dass die konkaven Seiten des Einlegeteils 5.1 und des Weiteren Einlegeteils 5.2 und der vordere Rand der Öffnung 4 sowie der hintere Rand der Öffnung 4 gummiert sind oder einen Gummieinleger aufweisen.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Lenkervorbau
- 2
- Lenkerbügel
- 3
- Gabelschaft
- 4
- Öffnung
- 5.1
- Einlegeteil
- 5.2
- weiteres Einlegeteil
- 6
- Aufnahme
- 7
- Grundkörper
- 7.1
- Montageteil
- 7.2
- Frontkappe
- 8
- Nase
- 9
- Einbuchtungen
- 100
- Fahrzeug
- I
- erste Position
- II
- zweite Position
- III
- dritte Position
- A
- erste Drehposition
- B
- zweite Drehposition
- F
- Fahrtrichtung