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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Putzprofil mit einem Grundprofil und einem Versteifungselement sowie die Verwendung eines solchen Putzprofils.
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Putzprofile dienen dem Zweck, das Anbringen und Befestigen von Putz und anderen Beschichtungen auf Wand- und Deckenflächen zum Erhalt einer ebenen Fläche zu erleichtern. Diese stellt in der Regel die Grundlage für eine weitere Schicht, beispielsweise Fliesen, dar.
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Bekannte und in der Praxis verbreitete Putzprofile bestehen überwiegend aus Metall.
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In einer Variante bestehen sie aus verzinktem Bandstahl. Dieser vereint die Vorteile einer sehr guten Stabilität mit günstigen Herstellungskosten. Allerdings sind Putzprofile aus verzinktem Bandstahl anfällig gegenüber Rost, weshalb sie sich beispielsweise nicht für den Einsatz unter Fliesen in Feuchträumen eignen.
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Vorwiegend für solche Einsatzfälle gibt es auch Putzprofile aus Edelstahl. Diese sind unter anderem für Feuchträume bautechnisch vorgeschrieben, werden aufgrund ihrer sehr hohen Herstellungskosten jedoch nur selten verwendet.
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Günstiger als Putzprofile aus Edelstahl, jedoch ebenfalls teurer als solche aus verzinktem Bandstahl, sind Putzprofile aus Aluminium. Sie sind ebenfalls rostfrei, weisen jedoch im Vergleich zu den beiden vorgenannten Varianten eine deutlich geringere Stabilität und Steifigkeit auf.
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Darüber hinaus existieren auch Putzprofile aus Kunststoff. Diese sind materialbedingt ebenfalls rostfrei, ihre Stabilität ist jedoch ebenso sehr begrenzt. Des Weiteren sind sie im Vergleich zu den metallischen Varianten schlechter zu verarbeiten.
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Für die vorliegende Erfindung ergibt sich demnach die Aufgabe, ein Putzprofil zu beschreiben, welches die Nachteile des Stands der Technik in Bezug auf Stabilität, Rostanfälligkeit und Herstellungskosten überwindet. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt in der Verwendung eines solchen Putzprofils.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Putzprofil gemäß Schutzanspruch 1 sowie der weitere Aspekt durch eine Verwendung gemäß Schutzanspruch 6. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Schutzansprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Putzprofil beinhaltet ein Grundprofil und wenigstens ein Versteifungselement. Das Grundprofil besteht aus einem Kunststoff, beispielsweise aus Polyvinylchlorid (PVC). Dieser ist beständig gegen Rost und mit bewährten Herstellungsmethoden, beispielsweise einem Spritzgussverfahren oder einem Extrusionsverfahren, prozesssicher verarbeitbar. Derartige Kunststoffprofile weisen eine vergleichsweise geringe Stabilität auf, insbesondere bei längeren Profilen erschwert die geringe Verwindungssteifigkeit die weitere Verarbeitung. Aus diesem Grund beinhaltet das erfindungsgemäße Putzprofil wenigstens ein Versteifungselement, dessen Festigkeit höher ist als die des Grundprofils. Damit ist es möglich, die Steifigkeit des Putzprofils zu erhöhen und gleichzeitig die Vorteile des Kunststoffs als Material des Grundprofils zu erhalten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das Grundprofil einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein. Die Auswahl richtet sich dabei nach dem individuellen Einsatzfall, insbesondere nach der Geometrie des zu verputzenden Profils.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das wenigstens eine Versteifungselement aus einem metallischen Material oder einem Kunststoff mit einer höheren Festigkeit als der des Grundprofils. Dies erhöht die Steifigkeit des Putzprofils und verleiht diesem somit auch eine verbesserte Verarbeitbarkeit. Als metallisches Material kommen beispielsweise Streifen aus Bandstahl in Betracht. Für eine optimale Versteifung des Putzprofils ist es dabei wünschenswert, dass das wenigstens eine Versteifungselement zug- und druckfest ist.
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Um eine bestmögliche Verbindung zwischen den Bestandteilen des Putzprofils zu erzielen, werden das wenigstens eine Versteifungselement und das Grundprofil gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bereits im Herstellungsprozess formschlüssig miteinander verbunden. Falls zur Herstellung des Grundprofils ein Spritzguss- oder Extrusionsverfahren angewandt wird, kann das wenigstens eine Versteifungselement bereits in das entsprechende Werkzeug eingelegt werden, so dass das Material des Grundprofils bereits wenigstens teilweise um das wenigstens eine Versteifungsprofil gegossen beziehungsweise extrudiert wird.
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Gemäß einer alternativen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform werden das Grundprofil und das wenigstens eine Versteifungselement separat hergestellt und anschließend miteinander verbunden. In Frage kommen hierfür beispielsweise Kleben mittels eines doppelseitigen Klebebandes oder auch Nieten. Entscheidend ist dabei, dass die Verbindung zwischen dem Grundprofil und dem wenigstens einen Versteifungselement ausreichend ist, um die Verarbeitbarkeit des Putzprofils zu gewährleisten.
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Neben dem Putzprofil betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines solchen gemäß einer der vorstehenden Ausführungsformen. Grundsätzlich kommen eine oder mehrere dieser Varianten für alle Arten von zu verputzenden Flächen in Frage. Dazu können sie beispielsweise als Schnellputzprofil, Putzabschlussprofil, Sockelprofil oder Eckwinkelprofil ausgebildet sein, je nach den individuellen Geometrien und Anforderungen der zu verputzenden Fläche.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
- 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Putzprofils in Explosionsdarstellung; und
- 2 die Ausführungsform gemäß 1 in zusammengebauter, schematischer Ansicht.
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1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Putzprofils 10, welches als Schnellputzprofil ausgebildet ist. Das Putzprofil 10 besteht aus einem zweiteiligen Grundprofil 12, welches aus Kunststoff hergestellt ist. Beispielsweise kann es sich hierbei um im Spritzgussverfahren oder im Extrusionsverfahren verarbeitetes PVC handeln. Beide Elemente des Grundprofils 12 weisen einen im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt auf. Die Flächen des Grundprofils 12, welche bei ordnungsgemäßer Verwendung Kontakt zu Elementen von Wand und/oder Decke oder Putz haben, haben eine Struktur, die eine bessere Verbindung mit diesen Elementen ermöglicht. Beispielsweise können diese Flächen aufgeraut sein oder Löcher aufweisen.
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Zwischen den beiden Elementen des Grundprofils 12 ist ein Versteifungselement 14 angeordnet. Dabei kann es sich beispielsweise um ein flaches Kunststoffband mit einer höheren Festigkeit als der des Grundprofils 12 handeln, oder um einen Bandstahlstreifen. Zur Befestigung der beiden Elemente des Grundprofils 12 am Versteifungselement 14 ist jeweils dazwischen doppelseitiges Klebeband 16 angeordnet. Dieses erstreckt sich entweder abschnittsweise in Intervallen oder durchgehend über die gesamte Länge des Putzprofils 10. Eine derartige Verbindung gewährleistet eine wirkungsvolle Versteifung des Putzprofils 10.
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Der zusammengebaute Zustand der mit Bezug auf 1 offenbarten Komponenten wird in 2 gezeigt. Aufgrund der geringen Dicke des Versteifungselements 14 und des doppelseitigen Klebebands 16 ist das Putzprofil 10 nur geringfügig breiter als das zweiteilige Grundprofil 12.
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Es weist gegenüber herkömmlichen Putzprofilen aus verzinktem Bandstahl eine deutlich verringerte Rostanfälligkeit auf. Gleichzeitig ist die Stabilität beziehungsweise Verwindungssteifigkeit im Vergleich zu Putzprofilen aus Aluminium oder Kunststoff deutlich verbessert. Darüber hinaus ist der Herstellungsprozess erheblich einfacher und somit günstiger als bei Putzprofilen aus Edelstahl. Dem erfindungsgemäßen Putzprofil gelingt es somit, die jeweiligen Vorteile der verschiedenen Varianten aus dem Stand der Technik in einem Bauteil zu vereinen und die jeweiligen Nachteile zu überwinden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Putzprofil
- 12
- Grundprofil
- 14
- Versteifungselement
- 16
- Doppelseitiges Klebeband