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Die Erfindung betrifft einen Adapter für eine Ladestation und ein Ladesystem mit einer Ladestation und einem an die Ladestation angeschlossenen Adapter.
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Ladesysteme für Elektrofahrzeuge sind beispielsweise in der Normenreihe IEC 61851 beschrieben, in der die allgemeinen Anforderungen an die Versorgung von elektrischen Strassenfahrzeugen mit elektrischer Energie festgelegt sind.
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Ladesysteme umfassen eine Ladestation (EV charging station), die ortsfest installiert wird und die über ein Ladekabel und einen Anschlussstecker zur Abgabe eines Ladestromes an ein Elektrofahrzeug vorgesehen ist. Ladestationen, die für den privaten Gebrauch vorgesehen sind, werden üblicherweise in Garagen an einer Wand montiert. In Tiefgaragen, die von mehreren Fahrzeughaltern genutzt werden, wird üblicherweise für ausgewählte Parkplätze je eine Ladestation installiert.
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Die
DE 10 2010 023 127 A1 beschreibt, dass aufgrund hoher Energiepreise der Zugangskontrolle Ladestation, der Messung und der Verrechnung der von der Ladestation abgegebenen Energie eine grosse Bedeutung zukommt. Öffentlich zugänglich montierte Ladestationen sind daher gegen unbefugten Zugriff geschützt und ausschliesslich für das Laden von Elektroautos ausgelegt.
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Auch Ladestationen, die in Tiefgaragen installiert werden, sind in der Regel für das Laden von Elektroautos ausgelegt und weisen nur einen elektrischen Anschluss, nämlich den Anschlussstecker des Ladekabels auf. Weitere Möglichkeiten zur Entnahme von Energie für andere Zwecke als das Aufladen eines Elektroautos sind bei den Ladestationen daher regelmässig ausgeschlossen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Adapter zu schaffen, mittels dessen eine Ladestation, die lediglich ein Ladekabel für den Anschluss eines Elektroautos aufweist, für die Abgabe elektrischer Energie an wenigstens einen weiteren elektrischen Verbraucher erweiterbar ist. Weiterhin ist ein verbessertes Ladesystem mit einer Ladestation und einem solchen Adapter zu schaffen, das zur vorzugsweise kontrollierten Abgabe von Energie an ein Elektroauto und bedarfsweise an einen zusätzlichen elektrischen Verbraucher geeignet ist.
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Der Adapter soll problemlos an Ladestationen angeschlossen werden können, die im öffentlichen Raum, beispielsweise an einer Tankstelle, oder in einem privaten Raum, beispielsweise in einer Tiefgarage, installiert sind, um Energie für einen weiteren elektrischen Verbraucher, wie ein Elektrofahrrad, zu entnehmen.
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Der Adapter soll wenig Raum in Anspruch nehmen und einfach aufgebaut sein und keine Wartung benötigen. Insbesondere soll der Einbau einer Batterie in den Adapter vermieden werden.
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Der Adapter soll in einfacher Weise mit der Ladestation kommunizieren können, um die Abgabe elektrischer Energie zu bewirken und gegebenenfalls Betriebsparameter einzustellen und/oder eine Zugriffskontrolle zu realisieren.
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Vorzugsweise soll auch für die zusätzlich geschaffene Energieentnahmemöglichkeit eine Zugangskontrolle vorgesehen sein.
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Das Ladesystem soll für die vorzugsweise kontrollierte Abgabe von Energie an ein Elektroauto und an wenigstens einen weiteren elektrischen Verbraucher geeignet sein. Das Ladesystem soll mit minimalem Aufwand durch den Anwender bedarfsweise erweiterbar sein.
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In vorzugsweisen Ausgestaltungen soll das Ladesystem Möglichkeiten zur Zugangskontrolle und zur Parametrierung der Ladestation und des Adapters bieten. Diese Aufgabe wird mit einem Adapter gemäss Anspruch 1 und einem Ladesystem mit einer Ladestation und einem Adapter gemäss Anspruch 10 gelöst Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
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Der Adapter, der ein Adaptergehäuse aufweist, ist für den Anschluss an eine Ladestation vorgesehen, die ein Ladekabel mit einem Anschlussstecker umfasst, der als Stecker oder Steckerkupplung ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass am Adaptergehäuse ein Steckverbinder, der mit dem Anschlussstecker des Ladekabels verbindbar ist, und eine Steckdose, an die ein elektrischer Verbraucher anschliessbar ist, vorgesehen sind, wobei Leistungskontakte des Steckverbinders und der Steckdose durch Verbindungsleitungen miteinander verbunden sind, und dass im Adaptergehäuse eine Schaltungsanordnung mit einem Steuermodul vorgesehen ist, mittels dessen ein Schnittstellenmodul steuerbar ist, mittels dessen ein nach dem Anschluss des Adapters zur Ladestation verlaufender Pilotstromkreis überwachbar und durch Betätigung wenigstens eines Schalters modifizierbar ist, wobei wenigstens das Steuermodul zur Stromversorgung an den Pilotstromkreis angeschlossen ist.
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Das Steuermodul und das Schnittstellenmodul können z.B. als Single-Chip-Computer eine Einheit bilden. Steckdose kann im Prinzip eine konventionelle 230V-Steckdose sein, wie sie auch in Wohnungen installiert sind.
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Der Pilotstromkreis ist gemäss der eingangs genannten Normenreihe IEC 61851 ein Stromkreis, der für die Übermittlung von Signalen oder für die Kommunikation zwischen dem Elektrofahrzeug und der Stromversorgungseinrichtung für Elektrofahrzeuge bzw. der Ladestation vorgesehen ist.
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Erfindungsgemäss wird nach Anschluss des Adapters an die Ladestation hingegen ein Pilotstromkreis realisiert, der zur Übermittlung von Signalen oder für die Kommunikation zwischen dem Adapter und der Ladestation vorgesehen ist.
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Obwohl der Adapter an eine Ladestation anschliessbar ist, verfügt er selbst über keine Energiequelle. Da unmittelbar nach dem Anschluss des Adapters an die Ladestation die an die Ladestation angeschlossenen Stromversorgungsleitungen noch nicht zum Adapter durchgeschaltet sind, kann auch von den Stromversorgungsleitungen keine Energie bezogen werden. Die Installation einer Stromquelle, einer Batterie oder eines Akkumulators, im Adapter ist jedoch unerwünscht.
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Erfindungsgemäss bezieht das Steuermodul, gegebenenfalls auch das Schnittstellenmodul, die für den Betrieb erforderliche Energie vom Pilotstromkreis, in dem nach dem Anschluss des Adapters an die Ladestation sofort ein Strom zu fliessen beginnt.
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Das Steuermodul, das im Wesentlichen einen Prozessor umfasst oder als Single-Chip-Computer ausgebildet ist, weist daher einen minimalen Leistungsbedarf auf. Im Betriebsmodus ist der Leistungsbedarf vorzugsweise kleiner als 100mW und im Idle-Modus oder Standby-Modus vorzugsweise kleiner als 50mW.
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An den Pilotstromkreis ist in der Ladestation eine Stromquelle angeschlossen, die eine Gleichspannung oder eine Wechselspannung, gegebenenfalls eine pulsweitenmodellierte Wechselspannung, an den Pilotstromkreis angelegt. Der resultierende Gleichstrom oder Wechselstrom innerhalb des Pilotstromkreises durchläuft einen ersten Pilotstromwiderstand in der Ladestation und einen zweiten Pilotstromwiderstand im angeschlossenen Adapter. Die Spannung am ersten Pilotstromwiderstand wird durch das Kontrollmodul der Ladestation überwacht. Nach dem Anschluss des Adapters und dem Beginn eines Stromflusses im Pilotstromkreis erkennt das Steuermodul 20 am ersten Pilotstromwiderstand einen Spannungsabfall und somit, dass der Adapter angeschlossen wurde.
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Die am Pilotstromkreis auftretende Spannung wird zudem zur Stromversorgung und Inbetriebsetzung des Steuermoduls im Adapter verwendet, der mittels des Schnittstellenmoduls seinerseits erkennt, dass der Adapter an die Ladestation angeschlossen wurde und die Ladestation betriebsbereit ist. Durch Betätigung eines Schalters durch das Steuermodul wird nun ein Zusatzwiderstand an den Pilotstromkreis angeschlossen, durch den signalisiert wird, dass auch der Adapter betriebsbereit ist und die Stromversorgungsleitungen zum Adapter durchgeschaltet werden können.
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Durch Abgabe von Gleichspannungen oder Wechselspannungen entsprechender Amplitude oder Modulation können Informationen vom Kontrollmodul über den Pilotstromkreis zum Steuermodul übertragen werden. Durch Betätigung des Schalters im Adapter könne hingegen Informationen vom Steuermodul über den Pilotstromkreis zum Kontrollmodul übertragen werden. Auch andere Möglichkeiten zur Datenübertragung sind realisierbar.
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Der Datenaustausch über den Pilotstromkreis erfolgt vorzugsweise nach dem LIN-Standardprotokoll gemäss Normenreihe IEC 61851.
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Vorzugsweise wird nach Anschluss des Adapters ein im Steuermodul gespeicherter Schlüsselcode vom Steuermodul zum Kontrollmodul übertragen und dort mit einem im Kontrollmodul gespeicherten Schlüsselcode verglichen. Die Freischaltung der Stromversorgungsleitungen erfolgt daher vorzugsweise erst nach erfolgreicher Prüfung des übertragenen Schlüsselcodes.
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In einer vorzugsweisen Ausgestaltung ist im Adapter ein Proximity-Statusmodul vorgesehen, welches über einen Proximity-Anschlusskontakt mit einem Proximity-Auswertemodul der Ladestation verbindbar ist, durch das der Status des Adapters ermittelt werden kann. Beispielsweise wird durch Prüfung des Proximity-Statusmoduls ermittelt, dass der Adapter angeschlossen ist und welcher Ladestrom benötigt wird. Das Proximity-Statusmodul kann beispielsweise fest eingestellt oder variabel einstellbar sein. Beispielsweise ist im Proximity-Statusmodul ein Widerstandsnetzwerk mit wenigstens einem festen oder variablen Widerstand vorgesehen. Sofern ein variabler Widerstand vorgesehen ist, so ist dieser vorzugsweise mittels des Steuermoduls einstellbar.
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In einer vorzugsweisen Ausgestaltung umfasst der Adapter zudem eine Kommunikationseinheit über die Daten vom Anwender drahtlos oder drahtgebunden in den Adapter eingegeben und/oder aus dem Adapter ausgelesen werden können. Beispielsweise kann der Schlüsselcode und/oder der benötigte Ladestrom in den Adapter eingegeben werden. Informationen über den Status des Adapters oder den Status der Ladestation werden vorzugsweise mittels Signalelementen, wie Leuchtdioden, oder mittels einer elektronischen Anzeige ausgegeben.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1a eine Ladestation 1, die in einem an einer Wand installierten Gehäuse 111 angeordnet und durch ein Ladekabel 3 mit einem Anschlussstecker 11 verbunden ist, an den ein erfindungsgemässer Adapter 2 anschliessbar ist;
- 1b die Ladestation 1 und dem Adapter 2 von 1a, die in Verbindung miteinander ein erfindungsgemässes Ladesysteme bilden; und
- 2 das elektrische Schaltbild eines vorzugsweise ausgestalteten Ladesystems mit der Ladestation 1 und dem Adapter 2 gemäss 1b, die miteinander verbunden sind.
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1a zeigt eine Ladestation 1, die in einem an einer Wand montierten Gehäuse 111 angeordnet, an ein Stromversorgungsnetz VN angeschlossen und durch ein Ladekabel 3 mit einem Anschlussstecker 11 verbunden ist. Der Anschlussstecker 11, ein Stecker oder eine Steckerkupplung, ist vorzugsweise konfiguriert, wie dies in der Normenreihe IEC 61851 beschrieben ist. Weiterhin ist ein erfindungsgemässer Adapter 2 mit einem Adaptergehäuse 222 gezeigt, an dem frontseitig ein Steckverbinder 21, der mit dem Anschlussstecker 11 des Ladekabels 3 verbindbar ist, und an dem rückseitig eine Steckdose 22, an die ein elektrischer Verbraucher 5 anschliessbar ist, vorgesehen sind.
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Im Bereich des Steckverbinders 21 ist eine Arretierung 211 vorgesehen, mittels der die Verbindung zwischen dem Adapter 2 und dem Anschlussstecker 11 des Ladekabels 3 fixierbar ist.
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In 1a ist zudem illustriert, dass der Adapter 2, falls er nicht gebraucht wird, an der Wand oder am Gehäuse 111 der Ladestation 1 fixiert werden kann.
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1b zeigt die Ladestation 1 und dem Adapter 2 von 1a, die in Verbindung miteinander ein erfindungsgemässes Ladesysteme bilden. Nach dem Anschluss des Adapters 2 an den Anschlussstecker 11 des Ladekabels 3, und gegebenenfalls einer Zugangskontrolle werden von der Ladestation 1 Stromversorgungsleitungen VN zur Steckdose 22 durchgeschaltet. Ein elektrischer Verbraucher 5, beispielsweise ein Elektrofahrrad oder ein elektrisches Werkzeug, kann daher über ein Verbindungskabel 4 an die Steckdose 22 des Adapters 2 angeschlossen werden.
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1b zeigt, dass das Ladesystem keine weiteren Anschlussmöglichkeiten aufweist und ein Ladestrom über das Ladekabel 3 nur an ein Elektroauto oder über das Ladekabel 3 und den Adapter 2 nur an den zusätzlichen elektrischen Verbraucher 5 übertragen werden kann. Die Stromentnahme durch Dritte über weitere Anschlüsse ist somit nicht möglich. Es kann daher nur der berechtigte Anwender einen Verbraucher 5 an die Ladestation 1 anschliessen.
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2 zeigt das elektrische Schaltbild eines vorzugsweise ausgestalteten Ladesystems mit der Ladestation 1 und dem Adapter 2 gemäss 1b, die durch den Anschlussstecker 11 des Ladekabels 3 und den Verbindungsstecker 21 des Adapters 2 miteinander verbunden sind.
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Der Anschlussstecker 11 und der Steckverbinder 21 weisen zueinander komplementäre Leistungskontakte LK, Pilotstromkreiskontakte CP und Proximity-Kontakte PP auf.
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In der Ladestation 1 ist ein Kontrollmodul 10 vorgesehen, mittels dessen eine Durchschalteeinheit 19, steuerbar ist, um nach Anschluss und Prüfung des Adapters 2 die Stromversorgungsleitungen VN zum Anschlussstecker 11 durchzuschalten.
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Das Kontrollmodul 10 ist ferner mit einer Schnittstelleneinheit 100 verbunden, mittels der der Pilotstromkreis PSK überwacht wird, der nach dem Anschluss des Adapters 2 resultiert.
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Weiterhin ist das Kontrollmodul 10 mit einem Proximity-Auswertemodul 15 verbunden, welches nach dem Anschluss des Adapters 2 mit einem dort vorgesehenen Proximity-Statusmodul 15 verbunden ist.
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Die über das Proximity-Auswertemodul 15 und den Pilotstromkreis PSK vom Adapter 2 zur Ladestation 1 übermittelten Informationen werden vom Kontrollmodul 10 ausgewertet, bevor die Durchschalteeinheit 19 betätigt wird.
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Die Steuerung innerhalb des Adapters 2 erfolgt durch das Steuermodul 20, welches mittels eines Schnittstellenmoduls 200 den Pilotstromkreis PSK überwacht und vorzugsweise Daten mit dem Kontrollmodul 10 der Ladestation 1 austauscht.
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Zur Realisierung einer bidirektionalen Datenübertragung zwischen dem Kontrollmodul 10 und dem Steuermodul 20 über den virtuellen Datenbus LIN-C vorzugsweise nach dem LIN-Standardprotokoll wird der Pilotstromkreis PSK verwendet. Die physikalische Datenübertragungsschicht bildet dabei der Pilotstromkreis PSK.
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Über den virtuellen Datenbus LIN-C, d.h. physikalisch über den Pilotstromkreis PSK werden Zustandsmeldungen und gegebenenfalls weitere Daten des Adapters 2 zur Ladestation 1 und gegebenenfalls Parameter der Ladestation 1 zum Adapter 2 übertragen.
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Vorzugsweise wird bei Inbetriebnahme des Adapters 2 ein darin gespeicherter Schlüsselcode K vom Steuermodul 20 des Adapters 2 zum Kontrollmodul 10 der Ladestation 1 übertragen und dort geprüft bzw. mit einem dort gespeicherten Schlüsselcode K verglichen. Eine Durchschaltung der Stromversorgungsleitungen VN erfolgt nur dann, wenn der Adapter 2 betriebsbereit ist und der korrekte Schlüsselcode K übertragen wurde.
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Der in der Ladestation 1 implementierte Teil des Pilotstromkreises PSK umfasst eine vorzugsweise steuerbare Wechselstromquelle Q, von der ein Rechtecksignal über einen ersten Pilotstromwiderstand R11 zu dem im Adapter 2 implementierten Teil des Pilotstromkreises PSK und dort über eine Diode D und einen zweiten Pilotstromwiderstand R21 zurückgeführt wird. Nach dem Anschluss des Adapters 2 erfolgt somit ein Stromfluss durch die Pilotstromwiderstände R11 und R21 und somit ein Spannungsabfall über dem Pilotstromwiderstand R11, der über die Messleitung ss von der Schnittstelleneinheit 100 erfasst wird. Der Anschluss des Adapters 2 kann somit im Kontrollmodul 10 detektiert werden.
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Über dem zweiten Pilotstromwiderstand R21 tritt eine gleichgerichtete Spannung auf, die über die Leitung pi dem Stromversorgungseingang der betreffenden Bauteile des Adapters 2, wie dem Steuermodul 20 zugeführt wird. Über eine Signalleitung si wird diese Spannung über de3m zweiten Stromkreiswiderstand R21 ferner einem Signaleingang des Schnittstellenmoduls 200 zugeführt. Spannungen und Spannungsänderungen im Pilotstromkreis PSK und somit der Anschluss des Adapters 2 an die Ladestation 1 können somit vom Steuermodul 20 erkannt werden. Nachdem das Steuermodul 20 den Anschluss des Adapters 2 an die Ladestation 1 erkannt hat, wird über die Steuerleitung co der Schalter S betätigt und der Zuschaltwiderstand R22 dem Pilotstromkreis PSK zugeschaltet bzw. parallel zum zweiten Pilotstromwiderstand R21 geschaltet, wodurch der Pilotstrom ip im Pilotstromkreis PSK und der Spannungsabfall über dem ersten Pilotstromwiderstand R11 sprunghaft ansteigt. Das Kontrollmodul 10 der Ladestation 1 erkennt, dass der Adapter 2 nun nicht nur angeschlossen, sondern auch aktiviert wurde und schaltet nun die Stromversorgungsleitungen VN gesamthaft oder selektiv zum Adapter 2 durch. Die Leitungen L1E, L1N, L11, gegebenenfalls L1E, L1N, L11, L12, L13, der Ladestation 1 und die Leitungen L2E, L2N, L21, gegebenenfalls L2E, L2N, L21, L22, L23 des Adapters 2 führen nun eine Spannung, die an der Steckdose 22 des Adapters 2 abgenommen werden kann. Die Steckdose 22 kann daher für die Abgabe einer einphasigen Spannung oder einer mehrphasigen Spannung ausgelegt sein. Der Adapter 2 kann auch mit mehreren Steckdosen 22 versehen sein, die zur Abgabe einer einphasigen Spannung oder einer mehrphasigen Spannung ausgelegt sind.
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Um das Ladesystem gegen Kurzschlussströme abzusichern, sind Sicherungen F in den Leitungen L11, sofern vorhanden L12, L13, des Adapters 2 vorgesehen.
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Vorzugsweise wird der Zugriff zur Ladestation 1 durch eine Zugangskontrolle abgesichert. Dazu wird vorgesehen, dass im Adapter 2 ein Schlüsselcode K vorgesehen wird, der vom Steuermodul 20 des Adapters 2 zum Kontrollmodul 10 der Ladestation 1 übertragen und dort mit einem gespeicherten Schlüsselcode K verglichen wird, wie dies in 2 illustriert ist. Bei Betriebsaufnahme wird der Schlüsselcode K gemäss dem implementierten Datenübertragungsprotokoll durch Betätigung des Schalters S zur Schnittstelleneinheit 100 der Ladestation 1 übertragen.
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Daten können von der Ladestation 1 zum Schnittstellenmodul 200 des Adapters 2 z.B. durch entsprechende Steuerung der Stromquelle Q übertragen werden. Beispielsweise veranlasst das Kontrollmodul 10 über eine Steuerleitung qc die Einstellung einer entsprechende Pulsweitenmodulation der übertragenen Rechtecksignale oder eine Einstellung der Höhe einer Gleichspannung. Möglich ist auch, innerhalb der Ladestation 1 durch Betätigung eines Schalters einen Zusatzwiderstand an den Pilotstromkreis PSK anzuschliessen, gegebenenfalls in Serie oder parallel zum ersten Stromkreiswiderstand R11. Durch Betätigung des Schalters können wiederum Spannungsänderungen am zweiten Stromkreiswiderstand R21 bewirkt werden, die vom Steuermodul 20 des Adapters 2 ausgewertet werden.
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Ferner ist im Adapter 2 optional ein Proximity-Statusmodul 25 vorgesehen, welches über einen Proximity-Anschlusskontakt PP mit der Ladestation 1 verbunden ist. Das Proximity-Statusmodul 25 umfasst vorzugsweise ein Widerstandsnetzwerk mit wenigstens einem festen oder variablen Widerstand. Beispielsweise wird der variable Widerstand durch das Steuermodul 20 über eine Steuerleitung pc eingestellt. Alternativ kann das Widerstandsnetzwerk durch einen oder mehrere Schalter konfiguriert werden. Der Status des Proximity-Statusmodul 25 entspricht vorzugsweise der Konfiguration des Adapters 2 und/oder den Anforderungen des zusätzlichen elektrischen Verbrauchers 5. Beispielsweise wird das Proximity-Statusmodul 25 entsprechend der über den Adapter 2 abzugebenden Leistung konfiguriert. Mit dem Anschluss des Adapters 2 an die Ladestation 1 wird das Proximity-Statusmodul 25 über einen Proximity-Anschlusskontakt PP mit einem Proximity-Auswertemodul 25 der Ladestation 1 verbunden ist, welches den Status des Adapters 2 identifiziert und entsprechende Informationen zum Kontrollmodul 10 überträgt.
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Das Kontrollmodul 10 der Ladestation 1 erkennt daher den Leistungsbedarf des Adapters 2 und kann die Abgabe von Energie durch Betätigung der Durchschalteeinheit 19 veranlassen oder verweigern, falls der Leistungsbedarf aktuell nicht gedeckt werden kann.
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Das im öffentlichen Raum oder in einem privaten Raum betriebene Ladesystem, die Ladestation 1 und/oder der Adapter 2 kann bzw. können vorteilhaft gegen unberechtigten Zugang gesichert werden. Dabei kann vorgesehen werden, dass die Ladestation 1 und/oder der Adapter 2 durch einen oder mehrere Anwender genutzt werden können. Durch Authentisierung des Anwenders kann sichergestellt werden, dass der Anwender zur Nutzung der Ladestation 1 und des Adapters 2 berechtigt ist und die Energiekosten dem jeweiligen Anwender belastet werden.
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Der Anwender kann sich beispielsweise über eine Kommunikationseinheit 18 der Ladestation 1 direkt bei der Ladestation 1 oder über eine Kommunikationseinheit 28 des Adapters 2 direkt beim Adapter 2 oder indirekt bei der Ladestation 1 anmelden. Beispielsweise führt der Anwender ein NFC-Modul, eine Chipkarte, ein Mobiltelefon, oder eine Uhr, mit sich, die für die Nachfeldkommunikation (NFC) geeignet ist. Mittels des NFC-Moduls kann der Anwender seine Kenndaten drahtlos zur Ladestation 1 bzw. zum Kontrollmodul 10 oder zum Adapter 2 bzw. zum Steuermodul 20 übertragen.
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Mit der Identifikation des Anwenders können auch die Kosten korrekt zugeordnet werden. Ein Benutzer eines Elektrofahrrads kann einen Adapter und ein NFC-Modul mit sich führen und somit an jeder Ladestation 1, an der er sich mit dem NFC-Modul anmelden kann, beispielsweise an einer Tankstelle oder einem Restaurant, elektrische Energie für sein Elektrofahrrad beziehen. Die Anmeldung erfolgt in diesem Fall vorzugsweise direkt an der Ladestation 1.
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2 zeigt verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung einer Zugangskontrolle zur Ladestation 1 und/oder zum Adapter 2.
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Ein Schlüsselcode K kann von einem NFC Modul drahtlos über die Kommunikationseinheit 28 zur Steuereinheit 20 übertragen werden. Der eingegebene Schlüsselcode K kann im Steuermodul 20 mit einem zuvor abgespeicherten Schlüsselcode K oder mit mehreren zuvor abgespeicherten Schlüsselcodes K verglichen werden, um den Anwender zu identifizieren. Der Schalter S wird in der Folge vorzugsweise nur dann geschlossen, wenn der Anwender korrekt identifiziert wurde.
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Der eingegebene Schlüsselcode K kann alternativ oder zusätzlich auch zum Kontrollmodul 10 der Ladestation 1 übertragen werden, und mit einem zuvor abgespeicherten Schlüsselcode K oder mit mehreren zuvor abgespeicherten Schlüsselcodes K verglichen werden, um den Anwender zu identifizieren. Die Ladestation 1 kann nach Identifikation des Anwenders die Stromversorgungsleitungen VN durchschalten und die abgegebene Energie dem betreffenden Anwender belasten.
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Durch Identifikation eines Anwenders können die Ladestation 1 und/oder der Adapter 2 mittels des eingegebenen Schlüsselcodes K auch individuell entsprechend den festgelegten Bedürfnissen des Anwenders konfiguriert werden. Beispielsweise werden für einen ersten Anwender nur die Leitungen L1N und L11 zu einer zugehörigen Steckdose 22 durchgeschaltet, während für einen zweiten Anwender die Leitungen L1N, L11, L12, L13zu einer zugehörigen Steckdose 22 durchgeschaltet werden.
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Wie erwähnt, ist im Bereich des Steckverbinders 21 eine Arretierung 211 vorgesehen, mittels der die Verbindung zwischen dem Adapter 2 und dem Anschlussstecker 11 des Ladekabels 3 fixierbar ist. Diese Arretierung 211 kann nach dem Anschluss des Adapters 2 auch mittels eines Aktors A automatisch betätigt werden (siehe 1 b und 2). Nach dem Anschluss und der Aktivierung des Adapters 2 kann beispielsweise eine der stromführenden Leitungen L21 zum Aktor A durchgeschaltet werden, um diese zu aktivieren. Nach dem Anschliessen des Adapters 2 wird dieser durch Betätigung eines Schalters Sa nach einer kurzen Verzögerung automatisch verriegelt. Der Schalter Sa wird z.B. mittels eines Steuersignals co2 gesteuert. Durch Öffnen des Schalters Sa gegebenenfalls durch Betätigung eines Unterbrecherkontakts U kann der Aktor A deaktiviert und der Adapter 2 wieder entriegelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010023127 A1 [0004]