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Die Erfindung betrifft eine Abstützanordnung für eine mit Gefälle zu montierende Dachrand- oder Mauerwerkabdeckung, bestehend aus einem Halte- und Stoßverbinderprofil sowie mehreren, kombinierbaren, zwischen Dachrand- oder Mauerwerkoberseite und dem Halte- und Stoßverbinderprofil befindlichen Platten mit Durchgangsöffnung zur Aufnahme von schrauben- oder bolzenförmigen Befestigungsmitteln gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus der
DE 20 2010 002 635 U1 ist eine Stützauflage für eine mit Gefälle zu montierende Mauerabdeckung vorbekannt.
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Diese Stützauflage steht mit einer, auf der Mauerkrone befestigten Montagelasche in Verbindung, wobei die Mauerabdeckung schraublos gehalten ist.
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Die vorbekannte Stützauflage ist keilförmig ausgebildet und wird zwischen der Montagelasche und der Mauerkrone angeordnet.
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Diesbezüglich besteht der Vorteil, dass die Montagelasche in der gewünschten Lage unterfüttert und vormontiert werden kann.
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Bei einer dortigen bevorzugten Ausführungsform besteht die Stützauflage aus zwei Segmenten, die einen kongruenten Keilwinkel besitzen. Beide Teile können miteinander verbunden sein oder aber auch voneinander getrennt werden, was vom gewünschten Gefälle abhängig ist.
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Die Segmente sind auf der Montagelasche, quer zur Mauerkrone verschieblich angeordnet.
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Gemäß der vorbekannten Lehre ist die Keilfläche der Segmente nicht linear, sondern bogenförmig ausgebildet. Die Außenkontur der Segmente ist rahmenförmig, wobei die jeweilige Stirn- und Rückwand durch Stege verbunden sind, die identische Keilflächen bzw. Keilwinkel wie ihre benachbarten äußeren Seitenteile besitzen.
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Dadurch, dass die Keilflächen der Seitenteile und Stege bogenförmig ausgestaltet sind, soll eine punktförmige Auflage geschaffen werden. Die zum Einsatz kommende Montagelasche des Standes der Technik besitzt als Aussteifung bezeichnete ausragende Flansche und ist im Bereich ihrer dortigen Leisten von Öffnungen durchsetzt. Diese Öffnungen dienen zur Aufnahme bzw. zur Durchführung geeigneter Schraubdübel, mit welchen die mechanische Befestigung der Montagelasche erfolgt.
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Die
EP 0 297 509 A1 offenbart eine Kopfabdeckung für Mauern. Die Kopfabdeckung besteht im Wesentlichen aus gebogenen oder extrudierten flächigen Profilabschnitten sowie mit gegenseitigen Abständen auf dem Mauerwerk anbringbaren abgewinkelten Haltern für diese Profilabschnitte.
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Der Halter zur Befestigung einer Mauerabdeckung nach
EP 0 315 811 A1 ist in der Neigung einstellbar und besteht aus einem auf der Mauerkrone aufliegenden Halteglied und einem das Abdeckprofil tragenden C-förmig gestalteten Stützglied. Das Stützglied ist in einem Endbereich des Haltegliedes in unterschiedlichen Höhenlagen arretierbar gehalten und in den anderen Endbereich begrenzt verschwenkbar mit dem Halteglied verbunden.
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Durch eine derartige Ausgestaltung soll es nicht nur möglich sein, die Neigung des Abdeckprofils exakt einzustellen, sondern auch eine sichere Unterstützung auf der gesamten Breite zu gewährleisten.
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Fasst man den vorstehend geschilderten Stand der Technik zusammen, dann ist es durchaus bekannt, Stützauflagen auf der Basis von keilförmig gestalteten Platten auszubilden, die dazu dienen, eine Mauer- oder Attikaabdeckung so anzubringen, dass ein ausreichendes Gefälle vorliegt, um insbesondere Regenwasser so abzuleiten, dass Schäden am Mauerwerk vermieden werden.
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Bekannte Ausbildungen zur Einstellung eines entsprechenden Gefälles sind im Einsatz vor Ort, das heißt auf der Baustelle, auch unter Beachtung unterschiedlichster Witterungsbedingungen bei der Montage, schwer zu handhaben und gewährleisten nur eine eingeschränkte anwendungsseitige Universialität. Keilförmige Stützauflagen mit bogenförmigen Verlauf und hieraus folgender punktförmiger Auflage auf dem Mauerwerk führen zu einer hohen mechanischen Belastung aufgrund der minimierten Auflagefläche. Bei Setzungen des Mauerwerkes kann es daher zu einer unerwünschten Lockerung der Abdeckung mit allen nachteiligen Folgen kommen.
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Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Abstützanordnung für eine mit Gefälle zu montierende Dachrand- oder Mauerwerksabdeckung anzugeben, welche aus möglichst wenig, universell einsetzbaren Teilen besteht und die Vorort leicht und ohne besondere Anlernung oder Fachkenntnisse montierbar ist. Darüber hinaus soll die notwendige Abstützung dauerhaft und langlebig realisierbar sein.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einer Abstützanordnung gemäß der Merkmalskombination nach Anspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.
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Es wird demnach von einer Abstützanordnung für eine mit Gefälle zu montierende Dachrand- oder Mauerwerksabdeckung bzw. einer Attikaabdeckung ausgegangen, bestehend aus einem Halte- und Stoßverbinderprofil bekannter Art sowie mehreren, kombinierbaren, zwischen Dachrand- oder Mauerwerksoberseite und dem Halte- und Stoßverbinderprofil befindlichen Platten.
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Diese Platten weisen eine Durchgangsöffnung zur Aufnahme von schrauben- oder bolzenförmigen Befestigungsmitteln auf.
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Die Platten mit Durchgangsöffnung sind in einer ersten Gruppe als Gefällekeilkörper ausgebildet. Weitere Platten einer zweiten Gruppe sind sogenannte Niveauplatten und weisen einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei die Durchgangsöffnungen jeweils eine komplementäre Langloch- oder Schlitzform besitzen dergestalt, dass bei einem sandwichartigen Übereinanderstapeln von Platten der Gruppen eine gegenseitige Verschiebbarkeit, auch bei bereits gesetzten Befestigungsmitteln, gegeben ist. Anwendungsseitig kann beispielsweise zwischen dem Halte- und Stoßverbinderprofil und der mauerseitigen Oberseite am tiefsten Gefällepunkt eine Platte ausgebildet als Gefällekeilkörper angeordnet werden.
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Im Bereich der höherliegenden Oberseite der Abdeckung wird dann zunächst auf der Oberfläche des entsprechenden Mauerwerksabschnittes ein weiterer Gefällekeilkörper angeordnet. Oberhalb dieses weiteren Gefällekeilkörpers werden dann ein oder mehrere Niveauplatten gelegt, um den notwendigen Abstand bzw. Höhenausgleich zu bewerkstelligen.
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Es muss hier also nur eine ausreichende Menge von Gefällekeilkörpern und von Niveauplatten bereitgehalten werden, um auch Toleranzen, das heißt Höhenschwankungen, im Mauerwerk ausgleichen zu können.
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Dadurch, dass die Durchgangsöffnungen jeweils als Langlöcher ausgebildet werden, kann durch eine einfache gegenseitige Verschiebung in Querrichtung zur Mauer eine Feinjustage vorgenommen werden, um den Übergang zwischen den einzelnen Abschnitten der Mauerwerksabdeckung optimal und ästhetisch ansprechend auszuführen.
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Insgesamt besteht daher die Möglichkeit, höhenseitige Toleranzen über die Längserstreckung eines Mauerwerksabschnittes auszugleichen, ohne dass aufwändige Einstellarbeiten erforderlich sind.
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Das Halte- und Stoßverbinderprofil weist zwei gegenüberliegende Befestigungsschenkel mit mehreren Durchgangsöffnungen zur Aufnahme von Befestigungsmitteln auf.
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Durch diese bevorzugt ebenfalls als Langlöcher ausgeführten Durchgangsöffnungen ergibt sich eine weitere Verbesserung der Möglichkeiten zur höhenseitigen Justage und Feineinstellung der Lageposition der Halte- und Stoßverbinderprofile, was maßgeblich ist für die dann folgende, insbesondere klemmende Befestigung der eigentlichen abgewinkelten Abdeckbleche.
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In einer Ausbildung der Erfindung besitzen die Gefällekeilkörper zwei über einen Steg verbundene Gefällekörperabschnitte, wobei der Steg bezogen auf die Gefällekörperabschnitte höhenmäßig zurückgesetzt oder flacher ausgeführt ist.
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Die zur Dachrand- oder Maueroberseite gerichtete Oberfläche der Gefällekörperabschnitte kann einen oder mehrere nutartige Vertiefungen aufweisen.
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In den Gefällekörperabschnitten sind gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mehrere, im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende langloch- oder schlitzförmige Durchgangsöffnungen vorgesehen.
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Hierdurch besteht die Möglichkeit, ein und dieselben Gefällekeilkörper für unterschiedlich ausgestaltete Halte- und Stoßverbinderprofile einzusetzen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung liegt der Keilwinkel der Gefällekeilkörper bei im Wesentlichen 2 bis 5°, bevorzugt bei 2°.
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Weiterhin ausgestaltend kann der vorerwähnte Steg der Gefällekeilkörper bezogen auf die Breite der Gefällekörperabschnitte einen Verjüngungsbereich aufweisen.
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Wenn die Platten mit Durchgangsöffnung magnetische Eigenschaften aufweisen, besteht die Möglichkeit, beim Montagevorgang eine Lage- und Positionssicherung zu erreichen, und zwar bevor ein endgültiges Fixieren mit Hilfe der vorerwähnten schrauben- oder bolzenartigen Befestigungsmittel erfolgt.
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Die jeweiligen Gefällekeilkörper weisen eine Grundfläche, eine Deckfläche und Seitenflächen auf, wobei die Deckfläche zur Grundfläche einen Keilwinkel besitzt und die Seitenflächen zur Grundfläche im rechten Winkel stehen.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen sowie von Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
- 1a eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Gefälleplatte, auch als Gefällekeilkörper bezeichnet;
- 1b eine Draufsicht auf einen derartigen Gefällekeilkörper;
- 1c eine Seitenansicht eines Gefällekeilkörpers;
- 1d einen Schnitt durch den Gefällekeilkörper längs der Linie A-B gemäß 1b;
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Halte- und Stoßverbinderprofils mit gegenüberliegenden Befestigungsschenkeln und Durchgangsöffnungen zur Aufnahme von Befestigungsmitteln sowie zwei Gefällekeilkörpern und einer Sandwichanordnung einer Niveauplatte, die aus zwei geklammerten Einzelplatten besteht;
- 3 eine beispielhafte Seitenansicht auf einen Mauerwerksabschnitt mit auf der Mauerwerkoberseite angeordneten Gefällekeilkörpern, Niveauplatte, Halte- und Stoßverbinderprofil sowie Blechabdeckung mit angedeutetem 2°-Quergefälle;
- 4 eine perspektivische Ansicht der Anordnung des Halte- und Stoßverbinderprofils auf einen Abschnitt einer Mauer mit angeordneten Gefällekeilkörpern sowie Niveauplatten, wobei sich die Sandwichausbildung aus Gefällekeilkörper und Niveauplatten in einer ersten Verschiebeposition befindet, und
- 5 eine Darstellung ähnlich derjenigen nach 4, wobei eine zweite Verschiebeposition zwischen der Sandwichanordnung aus Gefällekeilkörper und Niveauplatten symbolisiert ist, so dass in leichter Weise eine höhenseitige Positionierung des Halte- und Stoßverbinderprofils, welches die eigentliche Dachrandabdeckung trägt, vorgenommen werden kann.
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Der grundsätzliche Aufbau der erfindungsgemäßen Gefällekeilkörper soll anhand der 1a bis 1d näher erläutert werden, wobei die dortigen Bemaßungen lediglich beispielhaft und nicht die Lehre der Erfindung einschränkend zu verstehen sind.
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Der jeweilige Gefällekeilkörper 5 besteht aus zwei Gefällekörperabschnitten 11, die mit einem Steg 12 verbunden sind.
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Im Bereich der Gefällekörperabschnitte ist mindestens jeweils ein Langloch 7 vorhanden.
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Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform können auch mehrere, parallel verlaufende benachbarte Langlöcher vorgesehen sein, um je nach eingesetztem Halte- und Stoßverbinderprofil 2 (siehe zum Beispiel 2) die notwendigen Schraubverbindungen ausführen zu können.
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Ebenfalls kann ausgestaltend unterseitig im Bereich der Gefällekörperabschnitte 11 die Ausbildung von Vertiefungen 13, insbesondere nutartigen Vertiefungen, vorgenommen werden.
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Die Gefällekörperabschnitte 11 sind über einen Steg 12 verbunden, wobei der Steg 12 bezogen auf die Gefällekörperabschnitte 11 höhenmäßig zurückgesetzt ist oder flacher ausgeführt wird. Letzteres ist aus der perspektivischen Darstellung nach 1a erkenntlich und nachvollziehbar.
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Die jeweiligen Gefällekeilkörper 5 weisen eine Grundfläche 15 und eine Deckfläche 16 sowie Seitenflächen 17 auf.
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Die Deckfläche 16 besitzt zur Grundfläche 15 einen Keilwinkel, bevorzugt von 2° und die Seitenflächen 17 stehen zur Grundfläche 15 in einem rechten Winkel. Auch dies ist aus der figürlichen Darstellung, insbesondere 1a, für den Fachmann nachvollziehbar.
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Die 2 zeigt in perspektivischer Darstellung ein beispielhaftes Halte- und Stoßverbinderprofil 2, welches zwei gegenüberliegende Befestigungsschenkel 9 mit mehreren Durchgangsöffnungen 10 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln 8 (siehe 4 und 5) besitzt.
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Zur höhenmäßigen Justage auf der Oberseite 3 einer Mauer (siehe 3 bis 5) kommen nun die Gefällekeilkörper 5 in Kombination mit den Niveauplatten 6 zum Einsatz.
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Eine beispielhafte vereinfachte Darstellung einer diesbezüglichen Ausbildung eines Quergefälles auf einer Maueroberseite 3 zeigt die 3.
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Dabei kommen zwei Gefällekeilkörper 5 zum Einsatz. Durch die Kombination von Gefällekeilkörpern 5 mit Niveauplatten 6 (in der 3 linksseitig dargestellt) kann bei gewünschtem Quergefälle von zum Beispiel 2° der notwendige höhenseitige Abstand zwischen der Maueroberseite 3 und dem Halte- und Stoßverbinderprofil 2 eingestellt und letztendlich die exakte Lage der Abdeckung 1 gewährleistet werden.
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Die 4 und 5 zeigen nun die für den Fachmann nachvollziehbare Möglichkeit der Feinjustierung der Halte- und Stoßverbinderprofile 2 auf der Oberseite 3 einer Mauer 4 auf.
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Bei den jeweils linksseitig dargestellten sandwichartigen Anordnungen aus unterseitig befindlichen Gefällekeilkörper 5 mit darüber angeordneten Niveauplatten 6 und der gegenseitigen Verschiebung dieser beiden Gruppen von Platten kann der Abstand zwischen der Maueroberseite 3 und der Unterseite des Halte- und Stoßverbinderprofils 2 und damit die Gefällelage des Halte- und Stoßverbinderprofils 2 exakt eingestellt werden. Diesbezüglich muss lediglich das betreffende Befestigungsmittel 8 noch nicht vollständig angezogen werden bzw. leicht gelockert vorliegen, um dann unter Nutzung der Durchgangsöffnungen 10 nebst Langlöchern 7 die geeignete Schiebeposition eingestellt werden.
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Hinsichtlich der Ausbildung des Steges 12 bezogen auf die Breite der Gefällekörperabschnitte 11 ist noch anzumerken, dass der Steg einen Verjüngungsbereich 14 aufweisen kann.
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Die Platten 5; 6 mit Durchgangsöffnungen können magnetische Eigenschaften aufweisen, um beim Montagevorgang eine Lage- und Positionssicherung zu erreichen bzw. ein unerwünschtes Verstellen beim endgültigen Einrichten der Halte- und Stoßverbinderprofile 2 zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dachrandabdeckung
- 2
- Halte- und Stoßverbinderprofil
- 3
- Maueroberseite
- 4
- Mauer
- 5
- Gefällekeilkörper
- 6
- Niveauplatte
- 7
- Durchgangsöffnung in Langlochform
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Befestigungsschenkel
- 10
- Durchgangsöffnung im Schenkel 9
- 11
- Gefällekörperabschnitt
- 12
- Steg
- 13
- Vertiefung
- 14
- Verjüngungsbereich
- 15
- Grundfläche
- 16
- Deckfläche
- 17
- Seitenfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010002635 U1 [0002]
- EP 0297509 A1 [0010]
- EP 0315811 A1 [0011]