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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Brillenglas mit einer Tönung, welche die Transmission von Licht durch das mindestens eine Brillenglas im sichtbaren Spektrum verändert. Die Transmission von sichtbarem Licht wir durch die Tönung insbesondere derart verändert, dass der I<ontrast auf einer Schnee- oder Eisfläche verbessert wird.
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Stand der Technik
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Das menschliche Auge kann elektromagnetische Strahlung im Bereich von 380nm bis 780nm, dem sog. sichtbaren Spektrum wahrnehmen. Hierzu verfügt die Retina des Auges über Fotorezeptoren und Nervenzellen, welche auf das Auge einfallendes Licht in elektrische Impulse umwandelt, die im Gehirn zu einem Bild zusammengesetzt werden können.
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Die Fotorezeptoren lassen sich grundsätzlich in zwei I<ategorien unterscheiden, den Stäbchen und den Zäpfchen. Die Stäbchen dienen dem Sehen bei schwacher Beleuchtung, die Zäpfchen dem Farbsehen. Die Zäpfchen lasen sich weiter in drei Unterkategorien aufteilen, welche jeweils bei unterschiedlichen Wellenlängen ihre höchste Sensitivität aufweisen. Das S-Zäpfchen weist die höchste Sensitivität bei ca. 445nm, das M-Zäpfchen bei ca. 535nm und das L-Zäpfchen bei ca. 565nm auf. Dies entspricht jeweils einer höchsten Sensitivität im blauen, grünen und roten Farbspektrum.
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Aufgrund der Verteilung dieser Sensitivitäten weist das Auge insgesamt eine höchste Sensitivität bei ca. 555nm, also im grünen Bereich des Farbspektrums, auf. Die Sensitivität des Auges nimmt ausserhalb dieses Maximums ab und ist unterhalb von 380nm und oberhalb von 780nm im Wesentlichen null.
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Schnee und Eis weisen aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften eine höhere Absorption für Licht im roten Spektrum als im blauen Spektrum auf, so dass Schnee und Eis physikalisch eher bläulich als reinweiss ist, was insbesondere auf Gletschereis zutrifft. Doch gerade im blauen Spektrum ist die Sensitivität des menschlichen Auges nicht so gross wie im grünen, gelben oder roten Spektrum. Dies führt zu einem geringeren erkennbaren I<ontrast einer Schnee- oder Eisfläche.
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Aufgrund des geringeren erkennbaren I<ontrastes auf Schnee- und Eisflächen ermüdet das menschlich Auge daher schneller und das Sehen wird allgemein anstrengender. Daher ist es vorteilhaft, wenn beim Schneesport, insbesondere beim Skifahren mithilfe eine Brille der I<ontrast auf Schnee- und Eisflächen verbessert werden kann.
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Hierzu existieren auf dem Markt bereits eine Vielzahl an Skibrillen, welche den I<ontrast auf Schnee- und Eisflächen zu verbessern versuchen. Oft wird diese mithilfe einer Tönung der Brillengläser erreicht.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörendes Brillenglas zu schaffen, mit welchem der I<ontrast einer Schnee- oder Eisfläche verbessert werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung weist das Brillenglas eine Tönung auf, welche die Transmission von Licht durch das mindestens eine Brillenglas im sichtbaren Spektrum verändert. Die Tönung ist derart ausgestaltet, dass die Hellempfindlichkeitskurve des Glases in einem Bereich von 500nm bis 600nm einen Maximalwert aufweist und im Bereich von 400nm bis zur Wellenlänge, bei welcher die Hellempfindlichkeitskurve des Glases den Maximalwert erreicht, die Hellempfindlichl<eitswerte des Glases im Wesentlichen dem Verlauf der Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges folgen, jedoch jeweils um bis zu 55% unter den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges liegen.
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Durch die Reduktion der Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases im blauen Bereich des sichtbaren Spektrums relativ zur Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges kann der I<ontrast auf Schnee- und Eisflächen erhöht werden, insbesondere da Schnee- und Eisflächen im blauen Spektrum über eine höhere Reflexion im Vergleich zum roten Bereich des Spektrums aufweisen. Der Maximalwert der Hellempfindlichkeitskurve des Glases liegt in einem Bereich, der zwischen der maximalen Empfindlichkeit der M- und L-Zäpfchen liegt, womit in diesem Bereich eine gute Sichtbarkeit für das menschliche Auge erreicht wird.
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Das Brillenglas ist vorzugsweise aus einem I<unststoff gefertigt. Bevorzugt ist das Brillenglas an sich transparent und verfügt auf mindestens einer Hauptseite über die Tönung, wobei die Tönung mittels gängiger Verfahren auf das Brillenglas aufgebracht wird. Alternativ kann die Tönung jedoch dem Grundmaterial des Brillenglases vor dessen Herstellung beigegeben werden, so dass die Tönung im Brillenglas eingearbeitet ist. Die Tönung besteht vorzugsweise aus mindestens einem Farbstoff oder einer Mischung aus mehreren Farbstoffen. Der Farbstoff bzw. die Farbstoffe absorbieren vorzugsweise Licht unterschiedlicher Wellenlängen, so dass die entsprechende Transmission des Brillenglases erzielt wird. Zu berücksichtigen sind ebenfalls allfällige Absorptionseigenschaften des Materials des Brillenglases.
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Unter Transmission wird die Durchlässigkeit von Licht durch das Brillenglas verstanden. Die Transmission kann als Anteil des einfallenden Lichtes, der durch das Brillenglas durchtritt, quantifiziert werden. Durch die Tönung und allenfalls das Material des Brillenglases weist das Brillenglas insgesamt im Wellenlängenbereich des sichtbaren Spektrums für jede Wellenlänge einen spezifischen Transmissionswert auf. Das heisst, dass für jede Wellenlänge ein bestimmter Prozentsatz des einfallenden Lichtes durch das Brillenglas durchtreten kann.Beim Auftragen dieser Transmissionswerte in einem zweidimensionalen Diagramm lässt sich dadurch eine Transmissionskurve für das Brillenglas darstellen.
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Die Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges, auch unter dem Namen V-Lambda-I<urve oder relativer spektraler Hellempfindlichl<eitsgrad bekannt, beschreibt die spektrale Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges bei Tageslicht. Da das menschliche Auge nicht überall im sichtbaren Spektrum gleich empfindlich ist, ist bei Wellenlängen am Rand des sichtbaren Spektrums eine höhere Strahlungsintensität nötig, um dasselbe Helligkeitsempfinden zu bewirken, als bei Wellenlängen in der Mitte des sichtbaren Spektrums. Die Hellempfindlichkeitskurve ist unter DIN 5031 normiert und wurde empirisch mittels Versuchspersonen ermittelt. Die Hellempfindlichkeitskurve weist ein Maximum bei 545nm auf. Die Hellempfindlichkeit wird für jede Wellenlänge als Dezimalbruch von 0 bis 1 bzw. einem Wert von 0% bis 100% angegeben, wobei das Maximum einen Empfindlichkeitswert von 1 bzw. 100% aufweist.
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Auch die Transmission des Lichtes durch das Brillenglas kann für jede Wellenlänge mit einem Dezimalbruch von 0 bis 1 bzw. einem Wert von 0% bis 100% angegeben werden, wobei bei einem Wert von 1 bzw. 100% das gesamte auf das Brillenglas einfallende Licht durch das Brillenglas geleitet wird.
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Die Hellempfindlichl<eitswerte für das Brillenglas bei jeder Wellenlänge im sichtbaren Spektrum und somit auch die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases kann aus den jeweiligen Transmissionswerten des Brillenglases bei jeder Wellenlänge des Lichtes berechnet werden. Zur Berechnung eines Hellempfindlichl<eitswertes des Brillenglases wird dessen Transmissionswert bei einer Wellenlänge λ gemessen und dieser Transmissionswert T(λ) mit der normalisierten Empfindlichkeit der L-, M- und S-Zäpfchen für die Wellenlänge λ multipliziert:
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Die normalisierte Hellempfindlichkeit der Zäpfchen sind im Stand der Technik bekannt und können beispielsweise aus der Publikation von A. Stocl<man und L. Sharpe: „The spectral sensitivities oft he middle- and long-wavelength-sensitive cones derived from measurements in observers of known genotype“-, Vision Research, Vol. 40, Issue 13, 1711 - 1737, entnommen werden.
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Danach wird der Hellempfindlichkeitswert aus den Anteilen der Hellempfindlichkeit der Zäpfchen unter Berücksichtigung der relativen Anzahl der Zäpfchen im menschlichen Auge berechnet:
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Schlussendlich wird ein normalisierter Hellempfindlichkeitswert durch Dividieren des Hellempfindlichl<eitswertes durch den maximalen Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases berechnet:
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Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird unter Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases der normalisierte Hellempfindlichkeitswert für die jeweilige Wellenlänge des Lichtes verstanden. Durch Auftragen der errechneten Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases für jede Wellenlänge im sichtbaren Spektrum des Lichtes ergibt sich die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases.
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Die Hellempfindlichkeitskurve eines Brillenglases kann demnach anhand einer Messung der Transmission des Brillenglases sowie der obenstehenden Berechnungen leicht und zuverlässig bestimmt werden.
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Im Bereich von 400nm bis zur Wellenlänge, bei welcher die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases ihren Maximalwert erreicht, folgen die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases im Wesentlichen der Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges. Das heisst, dass bei einer Darstellung der Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases diese im Wesentlichen dieselbe Form wie die Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges aufweist. Das heisst, dass die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases dort eine Steigung aufweist, wo die Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges ebenfalls eine Steigung aufweist. Die Steigung der beiden I<urven können dabei voneinander abweichen, jedoch vorzugsweise nicht mehr als 50%. Die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases liegen im besagten Bereich unterhalb der Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges. Das heisst, dass die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases geringer sind als die Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges in diesem Bereich. Dabei kann ein Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases für eine spezifische Wellenlänge um bis zu 55% unter dem Hellempfindlichkeitswert des menschlichen Auges für die spezifische Wellenlänge liegen.
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Der Maximalwert ist vorzugsweise 1 bzw. 100%.
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Das Brillenglas kann über eine weitere transluzente Beschichtung verfügen, zum Beispiel über eine Antibeschlagbeschichtung. Alternativ kann das Brillenglas auch speziell konstruiert sein, um ein Beschlagen möglichst zu vermeiden.
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Die Tönung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass im Bereich von der Wellenlänge, an welcher die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases den Maximalwert aufweist bis 780nm die Hellempfindlichl<eitswerte im Wesentlichen dem Verlauf der Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges folgen, jedoch jeweils um bis zu 75% unter den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges liegen.
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Das heisst, dass bei einer Darstellung der Hellempfindlichl<eitswerte des Glases als I<urve, diese im erwähnten Bereich im Wesentlichen dieselbe Form wie die Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges aufweist. In diesem Bereich kann die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases ein Zwischenminimum aufweisen, das heisst, dass die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases analog zur Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges abnehmen, einen Zwischenminimalwert erreichen, und danach wieder auf ein Zwischenmaximum zunehmen. Dies im Unterschied zur Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges, da diese nach ihrem Maximum bei 555nm in der Form einer Glockenkurve verläuft.
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Die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases liegen im besagten Bereich unterhalb der Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges. Das heisst, dass die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases geringer sind als die jeweilige Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges in diesem Bereich. Dabei kann ein Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases für eine spezifische Wellenlänge um bis zu 75% unter dem Hellempfindlichkeitswert des menschlichen Auges für die spezifische Wellenlänge liegen.
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Das Brillenglas kann für gute Sichtverhältnisse, das heisst für einen Einsatz bei gutem Wetter im erwähnten Bereich über tiefere Hellempfindlichl<eitswerte verfügen, als ein für Schlechtwetterverhältnisse optimiertes Brillenglas. Das heisst, dass die Hellempfindlichl<eitswerte für ein Brillenglas, welches für den Einsatz bei guten Sichtverhältnissen vorgesehen ist, die Hellempfindlichl<eitswerte im erwähnten Bereich tiefer unterhalb der Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges liegen, als bei einem Brillenglas, welches für schlechte Sichtverhältnisse vorgesehen ist.
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Die Tönung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases in einem Bereich von 530nm bis 550nm, insbesondere von 535nm bis 545nm einen Maximalwert aufweist.
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Die Wahl des Maximalwerts der Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases im Bereich von 530nm bis 550nm, insbesondere von 535nm bis 545nm hat sich als ideal herausgestellt, um einen möglichst hohen I<ontrast bei schwierigen Lichtbedingungen, z.B. infolge schlechten Wetters, Nebels, Schneefalls oder Schatten zu erzielen. Der I<ontrast ist insbesondere auf Schnee- und Eisflächen optimal.
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Die Tönung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass im Bereich von 400nm bis 440nm die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases bis maximal 30%, im Bereich von 440nm bis 490nm mehr als 30% bis maximal 55% unter den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges liegen und die Differenz zwischen den Hellempfindlichl<eitswerten des Brillenglases und den Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges sich im Bereich von 490nm und der Wellenlänge, an welcher die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases den Maximalwert erreicht, im Wesentlichen stetig auf 0% verringert.
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Eine derartige Ausgestaltung der Tönung hat sich als optimal herausgestellt, um den I<ontrast auf Schnee- und Eisflächen bei guten Sichtverhältnissen, das heisst bei hellen Bedingungen zu vergrössern.
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Vorzugsweise ist die Tönung derart ausgestaltet, dass
- a) im Bereich ab der Wellenlänge, an welcher die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases den Maximalwert aufweist bis 560nm die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases bis maximal 10% unter den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges liegen,
- b) die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases im Bereich ab 560nm bis 580nm bis maximal 10% unter den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges liegen;
- c) im Bereich ab 580nm bis ca. 605nm sich die Differenz zwischen Hellempfindlichl<eitswerten des Brillenglases und Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges im Wesentlichen stetig vergrössert, wobei der Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases bei ca. 605nm um maximal 75% kleiner ist als der entsprechende Hellempfindlichkeitswert des menschlichen Auges;
- d) im Bereich von ca. 605nm bis 620nm sich die Differenz zwischen den Hellempfindlichl<eitswerten des Brillenglases und den Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges im Wesentlichen stetig verkleinert, wobei der Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases bei 620nm maximal 20% unter dem entsprechenden Hellempfindlichkeitswert des menschlichen Auges liegt; und
- e) die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases ab 630nm im Wesentlichen gleich sind wie die jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges.
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Ein Brillenglas mit einer derartigen Tönung wird besonders bevorzugt bei guten Sichtverhältnissen eingesetzt. Durch die relativ hohe Verringerung der Hellempfindlichl<eitswerte im (hell-)blauen bis roten Spektrum des sichtbaren Bereichs des Lichtes, kann der I<ontrast bei guten Sichtverhältnissen, in denen besonders viel Licht auf das Brillenglas fällt, verbessert werden.
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In einer alternativen Ausführungsform ist die Tönung vorzugsweise derart ausgestaltet, dass im Bereich von 400nm bis 440nm die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases bis maximal 20%, im Bereich von 440nm bis 490nm mehr als 20% bis maximal 25% unter den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges liegen und die Differenz zwischen den Hellempfindlichl<eitswerten des Brillenglases und den Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges sich im Bereich von 490nm und der Wellenlänge, an welcher die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases den Maximalwert erreicht, im Wesentlichen stetig auf 0% verringert.
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Eine derartige Ausgestaltung der Tönung hat sich bei schlechten Sichtverhältnissen als besonders geeignet erwiesen. Im Vergleich zum oben erwähnten Brillenglas mit einer Tönung, die für gute Sichtverhältnisse optimiert ist, liegen die Hellempfindlichl<eitswerte im blauen Spektrum leicht höher, was bei dem geringeren Lichteinfall für eine verbesserte Sicht und I<ontrasterl<ennung sorgt.
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Die Tönung des Brillenglases ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass:
- a) im Bereich ab der Wellenlänge, an welcher die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases den Maximalwert aufweist bis 560nm die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases bis maximal 5Y unter den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges liegen,
- b) im Bereich ab 560nm bis 580nm die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases bis maximal 5Y unter den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges liegen;
- c) im Bereich ab 580nm bis ca. 605nm sich die Differenz zwischen Hellempfindlichl<eitswerten des Brillenglases und den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges im Wesentlichen stetig vergrössert, wobei der Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases bei ca. 605nm um maximal 45% kleiner ist als der entsprechende Hellempfindlichkeitswert des menschlichen Auges;
- d) im Bereich von ca. 605nm bis ca. 620nm sich die Differenz zwischen den Hellempfindlichl<eitswerten des Brillenglases und den Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges im Wesentlichen stetig verkleinert, wobei der Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases bei ca. 620nm maximal 15% unter dem entsprechenden Hellempfindlichkeitswert des menschlichen Auges liegt; und
- e) die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases ab 630nm im Wesentlichen gleich sind wie die jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges.
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Ein Brillenglas mit einer derartigen Tönung ist besonders für schlechte Lichtverhältnisse geeignet, da diese im Vergleich zu einer Tönung, welche für gute Lichtverhältnisse optimiert ist, wie dies weiter oben ausgeführt wird, im blauen Spektrum leicht höhere Hellempfindlichl<eitswerte aufweist. Dies führt dazu, dass die Sicht bei der im Vergleich zu guten Sichtverhältnissen geringeren Lichtintensität verbessert wird und auch die Kontraste besser wahrgenommen werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Brille mit einem Rahmen sowie mit mindestens einem Brillenglas gemäss der vorangehenden Beschreibung. Das Gestell verfügt über mindestens ein Befestigungselement, um das Gestell auf dem Gesicht einer Person zu halten. Das mindestens eine Befestigungselement kann ein Brillenbügel, Nasensteg und/oder I<opfband sein. Die Brille kann über ein einziges Brillenglas verfügen, welches als Monoglas ausgestaltet ist und beide Augen einer Person überdeckt. Alternativ kann die Brille jedoch auch über zwei Brillengläser verfügen, welche derart am Rahmen angeordnet sind, dass je ein Brillenglas ein Auge einer Person überdeckt.
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Die Brille ist vorzugsweise eine Sportbrille, insbesondere eine Skibrille.
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Der Rahmen sowie das mindestens eine Brillenglas sind vorzugsweise derart ausgestaltet, dass diese lösbar miteinander verbunden sind, so dass das Brillenglas austauschbar ist.
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Dadurch kann beispielsweise ein für schlechte Wetterverhältnisse optimiertes Brillenglas bei Aktivitäten bei schönem Wetter mit einem Brillenglas, welches für gutes Wetter optimiert ist, ausgetauscht werden.
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Der Rahmen sowie das mindestens eine Brillenglas verfügen hierbei über entsprechende, lösbare, zueinander komplementäre Befestigungsmittel. Das mindestens eine Brillenglas kann beispielsweise in mindestens einer Nut des Rahmens einführbar sein, um das mindestens eine Glas mit dem Rahmen lösbar zu verbinden.
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Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Schutzansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
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Figurenliste
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Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- 1 eine Hellempfindlichkeitskurve einer erfindungsgemässen Ausführungsform eines Brillenglases mit einer Tönung, die für schlechte Sichtverhältnisse optimiert ist;
- 2 eine Hellempfindlichkeitskurve einer zweiten erfindungsgemässen Ausführungsform eines Brillenglases mit einer Tönung, die für gute Sichtverhältnisse optimiert ist.
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Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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Die 1 zeigt eine Hellempfindlichkeitskurve 2 einer erfindungsgemässen Ausführungsform eines Brillenglases mit einer Tönung. Die Tönung ist bei der gezeigten Ausführungsform für schlechte Lichtverhältnisse, wie diese bei Schattenwurf, Nebel oder schlechtem Wetter (Regen, Schneefall) vorherrschen, optimiert. Nebst der Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases 2 ist auf der 1 weiter die Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges 1 dargestellt. Auf der Ordinatenachse ist die Wellenlänge des Lichtes im sichtbaren Spektrum von 380nm bis 780nm aufgetragen, auf der Abszissenachse der Wert der Hellempfindlichkeit, wobei die Angaben als Dezimalbruch zwischen 0.0 und 1.0 angegeben sind.
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Die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases 2 weist bei der gezeigten Ausführungsform einen Maximalwert 3 bei 545nm auf, wobei der Maximalwert nahezu 1.0 beträgt, das heisst, dass fast 100% der Lichtmenge der entsprechenden Wellenlänge, die auf das Brillenglas trifft, durch das Auge wahrgenommen wird. In einem ersten Bereich 4, welcher im blauen Spektrum des sichtbaren Lichtes liegt, steigt die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases von 0.0 unterhalb von 410nm im Wesentlichen stetig bis zum Maximalwert bei 545nm an. Hierbei folgt die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases 2 im Wesentlichen der Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges 1, wobei jedoch die einzelnen Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases unterhalb der Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges liegen. Die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases liegen hierbei von 400nm bis 440nm weniger tief unterhalb der Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges als zwischen 440nm und 490nm. Ab 490nm bis zur Wellenlänge, an welcher der Maximalwert 3 liegt (bei der gezeigten Ausführungsform bei 545nm) nimmt die Differenz zwischen den Hellempfindlichl<eitswerten des Brillenglases und den jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges stetig ab, wobei die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases ab einer Wellenlänge von 530nm im Wesentlichen gleich sind wie die Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges.
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In einem zweiten Bereich 5 ab der Wellenlänge, bei welcher die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases 2 den Maximalwert aufweist bis 700nm, also im rötlichen Spektrum des sichtbaren Lichtes, nehmen die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases zunächst relativ zu den Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges relativ stark ab und erreichen beim gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen 550nm und 560nm ein Zwischenplateau 6, in welchem die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases im Wesentlichen um einen konstanten Wert tiefer liegen als die jeweiligen Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges, bevor sich der Abstand zwischen den Hellempfindlichl<eitswerten des Brillenglases und den Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges ab 560nm bis 580nm wieder annähern. Anschliessend fallen die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases stärker ab als die Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges, wobei die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases bei einer Wellenlänge von 605nm den grössten Abstand zu den entsprechenden Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges erreichen und ein Zwischenminimum 7 bilden, bei welchem die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases ca. 0.3 erreichen. Nach diesem Zwischenminimum 7 steigen die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases bis zu einem Zwischenmaximum 8 wieder an, bei welchem der höchste Hellempfindlichkeitswert des Brillenglases ca. 0.33 beträgt. Nach dem Zwischenmaximum 8 nähern sich die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases den Hellempfindlichl<eitswerten des menschlichen Auges stetig an, wobei ab einer Wellenlänge von 625nm die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases im Wesentlichen gleich sind wie die Hellempfindlichl<eitswerte des menschlichen Auges der jeweiligen Wellenlänge des Lichtes.
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Die 2 zeigt eine Hellempfindlichkeitskurve 2 einer zweiten erfindungsgemässen Ausführungsform eines Brillenglases mit einer Tönung. Die Tönung ist bei der gezeigten Ausführungsform für gute Lichtverhältnisse, wie diese bei gutem Wetter vorherrschen, optimiert. Nebst der Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases 2 ist auf der 2 weiter wiederum die Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges 1 dargestellt. Auf der Ordinatenachse ist die Wellenlänge des Lichtes im sichtbaren Spektrum von 380nm bis 780nm aufgetragen, auf der Abszissenachse der Wert der Hellempfindlichkeit, wobei die Angaben als Dezimalbruch zwischen 0.0 und 1.0 angegeben sind.
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Im Unterschied zur Ausführungsform gemäss 1 liegen die die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases im ersten Bereich 4 und im zweiten Bereich 5 tiefer. Das heisst, dass die Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases 2 der Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges 1 in einem grösseren Abstand zu dieser folgt.
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Dadurch, dass die Hellempfindlichl<eitswerte des Brillenglases im ersten Bereich 4 und im zweiten Bereich 5 tiefer liegen, kann der I<ontrast verbessert werden, da in diesen Bereichen 4, 5 das Licht durch das Auge als weniger hell empfunden wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hellempfindlichkeitskurve des menschlichen Auges
- 2
- Hellempfindlichkeitskurve des Brillenglases
- 3
- Maximalwert der Hellempfindlichkeit
- 4
- Erster Bereich
- 5
- Zweiter Bereich
- 6
- Plateau
- 7
- Zwischenminimum
- 8
- Zwischenmaximum