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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohren, bestehend aus einer Trägereinheit, an welchem eine Rohrrotationseinheit und eine Rohrbearbeitungseinheit befestigt sind.
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Eine derartige Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohren ist aus dem nicht druckschriftlich nachweisbaren Stand der Technik bekannt.
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Die Geräte werden für das Bearbeiten von Rohren, welche aus Polymeren oder aus Metall sein können, verwendet. Die Rohre werden mittels des Gerätes auf die gewünschte Länge zugeschnitten. Der Einsatzort der Geräte ist sowohl in Werkstätten als auch an Baustellen.
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Vorrichtungen zum Bearbeiten von Rohren werden insbesondere bezüglich Ihrer Ortsabhängigkeit, aber auch Ihres hohen Gewichtes und Ihres geringen Einsatzbereiches als verbesserungswürdig angesehen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ausgehend von dem dargelegten Stand der Technik, eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohren zu schaffen, dass eine verbesserte Ortsunabhängigkeit ermöglicht. Außerdem soll das Gewicht verringert und der Einsatzbereich vergrößert werden.
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Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohren, bestehend aus einer Trägereinheit, an welchem eine Rohrrotationseinheit und eine Rohrbearbeitungseinheit befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrrotationseinheit eine Drehmomentaufnahme ausbildet, an welcher reversible lösbar ein Elektrokleingerät mit Akkumulator befestigbar ist und dass die Rohrbearbeitungseinheit einen Adapter für ein Rohrbearbeitungswerkzeug ausbildet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohren hat den wesentlichen Vorteil eine bessere Ortsunabhängigkeit durch einen Akkubetrieb zu ermöglichen. Dies wird durch die erfindungsgemäße Verwendung eines üblicherweise auf einer Baustelle vorhanden Elektrokleingerätes mit Akkumulator umgesetzt.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform wird durch die an der Rohrrotationseinheit ausgebildete Drehmomentaufnahme das Elektrokleingerät reversible lösbar befestigt. Dadurch ergibt sich ein geringeres Transportgewicht. Für einen Transport können die Elektrokleingeräte gelöst und separat transportiert werden. So können unterschiedliche Elektrokleingeräte als Antriebseinheit für die Rohrotationseinheit verwendet werden.
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Weiter wird der Einsatzbereich dadurch vergrößert, dass die Rohrbearbeitungseinheit einen Adapter zur Befestigung des Rohrbearbeitungswerkzeuges ausbildet. An diesen Adapter können verschiedene Werkzeuge, welche die Bearbeitungsverfahren im Bereich der Fertigungstechnik ausführen können, befestigt werden. Insbesondere zu nennen sind hierbei Werkzeuge zum Trennen und zum Fügen von Rohren.
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Auf vorteilhafte Weise kann bei einer weiteren Ausführungsform die Rohrrotationseinheit mit einer Getriebeeinheit zwischen einer Zylinderaufnahme und der Drehmomentaufnahme versehen werden, wodurch das Elektrokleingerät in einem 90° Winkel zu dem Rohr angeordnet werden kann. Des Weiteren lässt sich die Rohrdrehzahl durch das Übersetzungsverhältnis anpassen.
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An dem Adapter für ein Rohrbearbeitungswerkzeug ist ein reversibles lösbares Rohrbearbeitungswerkzeug mit einem Elektromotor und einem Akkumulator befestigt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Elektrokleingerät als Bohrmaschine und/oder das Rohrbearbeitungswerkzeug als Trennschleifer ausgebildet, wodurch sich das für die Baustelle benötigte Gesamtgewicht signifikant verringert Diese Werkzeuge können als Standard auf Baustellen angesehen werden, für welche auch die entsprechende Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Es kann so der Bedarf an zusätzlichen Elektromotoren und Akkus, welche nur für die Vorrichtung genutzt werden können, vermieden werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist bei einer ergänzenden Ausführungsform, dass an dem Adapter für ein Rohrbearbeitungswerkzeug ein reversibles lösbares Rohrfügewerkzeug zum stoffschlüssigen Befestigen von Schneidsegmenten befestigt ist.
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Durch die Nutzung des Rohrfügewerkzeuges wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Einsatzbereich weiter vergrößert. Die Funktion des Trennens wird um die Funktion des Fügens erweitert.
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Das Rohr wird in der Rohrrotationseinheit eingespannt. Anschließend wird ein erstes Schneidsegment positioniert. An dem Schneidsegment ist eine magnetische Haltevorrichtung befestigt, die das Schneidsegment temporär während des Lötprozesses an dem Rohr positioniert. Nach Beendigung des Lötprozesses, also der permanenten Befestigung des Schneidsegmentes an dem Rohr, kann die magnetische Haltevorrichtung entfernt werden. Das Rohr wird dann durch die Rohrrotationseinheit gedreht und ein weiteres Schneidsegment wird mit Hilfe der magnetischen Haltevorrichtung beabstandet angeordnet. Dieser Prozess wird wiederholt, bis die vorgesehene Anzahl an Schneidsegmenten an dem Rohr befestigt ist.
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Vorteilhaft weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Ausführungsform auf, bei der an der Rohrrotationseinheit eine Rohrrotationswinkelmesseinheit befestigt ist. Das Rohr lässt sich dabei auf vorteilhafte Weise um einen ausgesuchten Winkel drehen, wodurch die Schneidsegmente gleich beabstandet auf dem Rohr befestigt werden können. Der Drehwinkel ergibt sich aus 360° geteilt durch die Anzahl der Schneidsegmente.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 2 eine Rückansicht der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 1 II,
- 3 eine Frontansicht der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 1 III und
- 4 eine Seitenansicht der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 1 IV.
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In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Rohren mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
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Eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 ist in der 1 dargestellt, welche dem Trennen von Rohren 11 auf eine definierte Rohrlänge dient.
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Auf einer Trägerplatte 12 sind Gleitschienen 13 befestigt, auf denen ein axialverfahrbarer Gleitschlitten 14 für ein als Trennschleifer ausgebildetes Rohrbearbeitungswerkzeug 16 gelagert ist. Die Trägerplatte 12, die Gleitschienen 13 und der Gleitschlitten 14 sind Bauteile der Baugruppe Trägereinheit. Auf dem Gleitschlitten 14 sind Gleitschlittenfeststellschrauben 22, sowie Unterstützungsrollen 20 und ein Haltearm 18 angeordnet, an welchem über einen Adapter 28 das Rohrbearbeitungswerkzeug 16, befestigt ist. Unter anderem bilden der Adapter 25 und das Rohrbearbeitungswerkzeug 1 zusammen die Baugruppe Rohrbearbeitungseinheit. Des Weiteren ist auf der Trägerplatte 12 eine aus Getriebe 17 mit einem daran angeordneten Elektrokleingerät 15 gebildete Rohrrotationseinheit für das Rohr 11 befestigt.
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Gezeigt wird in 2 eine Ansicht der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 nach 1 gemäß Ansichtspfeil II.
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Ergänzend zur 1 wird in 2 die am Gehäuse des Getriebe 17 angebrachte Rohrrotationswinkelmesseinheit 19 dargestellt, welche zum Beispiel durch eine Öffnung in diesem eingesehen werden kann. Durch die Nutzung eines Rohrfügewerkzeuges als Rohrbearbeitungswerkzeug 1 lassen sich Schneidsegmente mit dem Rohr stoffschlüssig verbinden. Dabei gibt die Rohrrotationswinkelmesseinheit 19 Rückschlüsse auf den Drehwinkel des Rohres 11, welcher für die gleichmäßige Beabstandung der Schneidelemente notwendig ist.
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Dargestellt sind in den 3 und 4 Ansichten der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 nach 1 gemäß Ansichtspfeil III und IV.
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Ergänzend sichtbar werden die Unterstützungsrollen 20, welche auf dem Gleitschlitten 14 angeordnet sind. Die Unterstützungsrollen 20 sind durch eine Höhenverstellung 23, welche als Scherenhub ausgebildet ist, einstellbar, um den Auflagepunkt an den Rohrdurchmesser anpassen zu können. Durch das Aufliegen des Rohres 11 auf den Auflagepunkten wird das auf eine Rohraufnahme 21 wirkende Moment verringert und der Rundlauf des Rohres 11 verbessert.
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Auch wird durch den verbesserten Rundlauf die Schnittqualität der Schnittufer erhöht. Die hohe Schnittqualität ist die Grundlage für weitere Bearbeitungsschritte. Auf einem welligen Schnittufer haften zum Beispiel die aufgelöteten Schneidelemente schlechter.
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Des Weiteren ist in der 4, die Rohraufnahme 21 dargestellt. In dieser Ausführungsform ist die Rohraufnahme 21 mit einem Außengewinde ausgebildet. Dort können Rohre 11 direkt aufgeschraubt werden, oder auch ein Spannfutter, mit dem verschiedene Rohrdurchmesser aufgenommen werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 11
- Rohr
- 12
- Trägerplatte
- 13
- Gleitschiene
- 14
- Gleitschlitten
- 15
- Elektrokleingerät
- 16
- Rohrbearbeitungswerkzeug
- 17
- Getriebe
- 18
- Haltearm
- 19
- Rohrrotationswinkelmesseinheit
- 20
- Unterstützungsrollen
- 21
- Rohraufnahme
- 22
- Gleitschlittenfeststellschraube
- 23
- Höhenverstellung
- 24
- Adapter