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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von Fahrzeugrädern, insbesondere Pkw-Rädern, umfassend ein mit einer Reinigungslösung befüllbares Tauchbecken und eine dem Tauchbecken zugeordnete Hubvorrichtung, die zur Aufnahme eines Fahrzeugrades eingerichtet ist und mittels derer ein aufgenommenes Fahrzeugrad in das Tauchbecken eintauchbar und aus diesem heraushebbar ist.
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Derartige Vorrichtungen zur Reinigung von Fahrzeugrädern sind bekannt, wozu beispielhaft auf die gattungsbildende
DE 20 2013 101 127 U1 verwiesen wird. Sie werden dazu verwendet, ein Fahrzeugrad, worunter üblicherweise ein Komplettrad, bestehend aus Felge und aufgezogenem Luftreifen verstanden wird, gründlich und weitgehend selbsttätig zu reinigen. Beispielsweise in Kraftfahrzeugwerkstätten und Reifendiensten, die eine Vielzahl von Fahrzeugrädern handhaben und auch komplette Radsätze von Sommer- und Winterrädern jeweils saisonal im Wechsel einlagern, besteht der Bedarf, die Fahrzeugräder mit hohem Durchsatz gründlich zu reinigen, worunter insbesondere die Entfernung jeglicher Verschmutzungen einschließlich Bremsstaub verstanden wird.
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Die bekannten Vorrichtungen gewährleisten durch das Eintauchen des Fahrzeugrades in ein mit Reinigungslösung gefülltes Tauchbecken bereits eine gute Reinigungswirkung, allerdings gestaltet sich das weitere Handling eines aus dem Tauchbecken wieder herausgehobenen Fahrzeugrades aufwendig, da es anschließend noch von Hand abgespült und von der aggressiven Reinigungslösung befreit werden muss. Der Zeitaufwand für die vollständige Reinigung eines einzelnen Fahrzeugrades ist von daher unerwünscht hoch. Das entstehende Abwasser muss zudem aufwendig entsorgt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Reinigungsschritte nach dem Tauchen im mit Reinigungslösung befüllten Tauchbecken vereinfacht werden, um insgesamt zu einem höheren Durchsatz an gereinigten Fahrzeugrädern pro Zeiteinheit zu kommen und die Umweltbelastungen zu verringern.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die Ausgestaltung einer Vorrichtung zur Reinigung von Fahrzeugrädern gemäß den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der erfindungsgemäße Vorschlag sieht vor, dass benachbart zum Tauchbecken eine Sprühkammer vorgesehen ist, die zur Aufnahme eines aus dem Tauchbecken herausgehobenen Fahrzeugrades eingerichtet ist und mehrere Sprühdüsen aufweist, die mit einer Hochdruckpumpe für eine Sprühflüssigkeit verbunden sind und die Sprühflüssigkeit in der Sprühkammer versprühen.
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Erfindungsgemäß ist es somit möglich, nach dem vorübergehenden Eintauchen eines zu reinigenden Fahrzeugrades in das Tauchbecken während der vorgesehenen Einwirkdauer von beispielsweise 3-10 Minuten anschließend das wieder aus dem Tauchbecken mittels der Hubvorrichtung herausgehobene Fahrzeugrad unmittelbar in die benachbart angeordnete Sprühkammer einzubringen, in welcher das Fahrzeugrad unter Einwirkung der aus den Sprühdüsen versprühten Sprühflüssigkeit unter Einsatz der Hochdruckpumpe intensiv abgespült, nachgereinigt und von Resten der aggressiven Reinigungsflüssigkeit des Tauchbeckens befreit wird.
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Auf diese Weise werden mehrere vorteilhafte Effekte erzielt.
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Zum einen kann eine Bedienungsperson während der Zeitdauer, in welcher das zuvor in Reinigungslösung getauchte Fahrzeugrad in der Sprühkammer verbleibt und mit Sprühflüssigkeit abgespült wird, bereits ein nächstes zu reinigendes Fahrzeugrad mithilfe der Hubvorrichtung in das Tauchbecken absenken, sodass ein erheblicher Zeitvorteil erzielt wird.
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Zum anderen wird die in der Sprühkammer abgereinigte Reinigungslösung durch die versprühte Sprühflüssigkeit derart stark verdünnt, dass sie anschließend problemlos im normalen Abwasser entsorgt werden kann.
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Als Sprühflüssigkeit ist insbesondere Brauchwasser geeignet und vorgesehen.
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Nach einem Vorschlag der Erfindung sind das Tauchbecken und die Sprühkammer zur Aufnahme eines horizontal liegenden Fahrzeugrades eingerichtet, wodurch das Handling und der Platzbedarf optimiert werden. Es versteht sich, dass sowohl das Tauchbecken als auch die Sprühkammer zur Aufnahme von Fahrzeugrädern derart eingerichtet sind, dass sie in geeigneten Abmessungen ausgeführt sind, um handelsübliche Größen von Fahrzeugrädern einschließlich großer Felgendurchmesser sowie besonders breiter Fahrzeugräder aufnehmen zu können.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Sprühkammer innenseitig mit Auflagern versehen, die beispielsweise einen Auflagerost umfassen können und eine von den Wandungen der Sprühkammer beabstandete Auflagefläche für ein aufgenommenes Fahrzeugrad ausbilden. Auch können die Auflager Rollen aufweisen, um das Fahrzeugrad insbesondere in horizontaler Ausrichtung einfach in die Sprühkammer einbringen bzw. entnehmen zu können.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind die Sprühdüsen auf mindestens einem rotierend gelagerten Sprüharm in der Sprühkammer angeordnet, der von der Sprühflüssigkeit rotierend antreibbar ist und auf der dem Fahrzeugrad abgewandten Seite der Auflagefläche rotiert, sodass er mit dem Fahrzeugrad nicht kollidieren kann. Insbesondere befindet sich oberhalb und unterhalb des Fahrzeugrades in dessen Position innerhalb der Sprühkammer jeweils ein rotierend angeordneter Sprüharm mit einer entsprechenden Anzahl von Sprühdüsen.
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Die Hochdruckpumpe zum Versprühen der Sprühflüssigkeit kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung von einem handelsüblichen Hochdruckreinigungsgerät gebildet sein, welches über eine in die Sprühkammer führende Druckleitung mit den Sprühdüsen kommuniziert. Dabei kann die Sprühflüssigkeit entweder bei Raumtemperatur unter entsprechend hohem Arbeitsdruck von beispielsweise bis zu 120 bar versprüht werden oder aber das Hochdruckreinigungsgerät bewirkt neben der Druckerhöhung auch noch eine Temperaturanhebung der Sprühflüssigkeit auf beispielsweise 60-90 °C, wodurch die Reinigungswirkung nochmals verbessert wird.
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Darüber hinaus kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung eine das Tauchbecken und die Sprühkammer verbindende Führungsschiene für das Fahrzeugrad vorgesehen sein, um das mittels der Hubvorrichtung aus dem Tauchbecken herausgehobene Fahrzeugrad sogleich aus der Hubvorrichtung oder mit dessen Hilfe in die Sprühkammer einzubringen.
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Die Sprühkammer kann schließlich nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung zylindrisch mit einer sich vertikal erstreckenden Längsachse ausgebildet sein und verfügt über eine öffen- und schließbare Tür zum Einbringen und Entnehmen des Fahrzeugrades im Bereich der zylindrischen Wandung, was die Handhabung erleichtert.
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Sowohl das Tauchbecken als auch die Sprühkammer können beispielsweise aus stirnseitig verschlossenen Rohrabschnitten auf Basis von Kunststoffrohren, beispielsweise aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid gebildet sein, wie sie auch zur Führung von Abwasser Verwendung finden.
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Weitere Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert.
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Die 1 zeigt eine Vorrichtung zur Reinigung von Fahrzeugrädern, von denen ein solches Fahrzeugrad 5 in Form eines Pkw-Komplettrades, d. h. bestehend aus Felge mit aufgezogenen Luftreifen beispielhaft dargestellt ist.
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Die Vorrichtung umfasst ein aus miteinander verschweißten oder verschraubten Stahlprofilen gebildetes Gestell 4, in welchem ein Tauchbecken 1 aus einem Kunststoff-Rohrabschnitt gehaltert ist, welches bodenseitig geschlossen und oberseitig offen ausgebildet ist und in welchem eine Reinigungsflüssigkeit für das Fahrzeugrad 5 eingefüllt ist.
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Mittels einer zugeordneten Hubvorrichtung 2 in Form eines Pneumatikzylinders oder eines elektrischen Linearantriebes kann ein an der Hubvorrichtung 2 gehalterter Tauchkorb 20 für das Fahrzeugrad 5 mitsamt einem im Tauchkorb 20 aufgenommenen Fahrzeugrad 5 gemäß Pfeil P1 aus einer Beladeposition in eine in das Tauchbecken 1 und die darin befindliche Reinigungslösung abgesenkte Position abgesenkt werden, sodass das Fahrzeugrad 5 vollständig mit Reinigungsflüssigkeit umgeben ist.
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Nachdem das Fahrzeugrad 5 im Tauchkorb 20 für eine vorgesehene Einwirkdauer der Reinigungsflüssigkeit im Tauchbecken 1 abgesenkt war, wird es entgegen Pfeilrichtung P1 mittels der Hubvorrichtung 2 wieder aus dem Tauchbecken 1 herausgehoben und kann anschließend in eine unmittelbar benachbart zum Tauchbecken 1 angeordnete und ebenfalls im Gestell 4 gehalterte Sprühkammer 3 zur weiteren Reinigung eingebracht werden.
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Die Sprühkammer 3 ist ebenfalls aus einem Kunststoff-Rohrabschnitt gebildet, jedoch ober- und unterseitig geschlossen und verfügt über eine im Bereich der zylindrischen Wandung ausgebildete und zum Tauchbecken 1 hin ausgerichtete Ladeöffnung 30, die mittels einer nicht dargestellten Tür verschlossen werden kann.
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Innerhalb der Sprühkammer 3 ist im Bereich der Unterseite ein Auflagerost 31 als Auflage für das aufzunehmende Fahrzeugrad 5 vorgesehen und unterhalb der vom Auflagerost 31 definierten Auflagefläche für das Fahrzeugrad 5 ist zentral ein mit mehreren Sprühdüsen ausgebildeter Sprüharm 32 vorgesehen, der von einem außerhalb, beispielsweise unterhalb der Sprühkammer 3 positionierten und hier nicht dargestellten Hochdruckreinigungsgerät über eine in die Sprühkammer 3 führende Druckleitung mit einer Sprühflüssigkeit, beispielsweise Brauchwasser unter hohem Druck beaufschlagt werden kann. Dabei wird der Sprüharm 32 in Rotation versetzt, sodass ein in die Sprühkammer 3 eingebrachtes Fahrzeugrad 5 intensiv von den auf dem Sprüharm angeordneten Sprühdüsen mit der Sprühflüssigkeit besprüht wird.
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Gleichermaßen kann auch im Bereich des oberseitigen Deckels der Sprühkammer 3 ein weiterer rotierender Sprüharm mit Sprühdüsen vorgesehen sein.
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Wesentlich für die gute Effizienz der dargestellten Vorrichtung ist es, dass zu dem Zeitpunkt, zu dem ein Fahrzeugrad 5 in der Sprühkammer 3 mit Sprühflüssigkeit besprüht wird, bereits eine weiteres Fahrzeugrad 5 in den Tauchkorb 20 eingebracht und anschließend mittels der Hubvorrichtung 2 in das Tauchbecken 1 abgesenkt werden kann, wodurch die Taktzahl bedeutend gesteigert werden kann.
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Innerhalb der im Betrieb geschlossenen Sprühkammer 3 werden die versprühte Sprühflüssigkeit sowie die vom Fahrzeugrad abgereinigte Reinigungslösung gesammelt, wobei die Reinigungslösung durch die versprühte Sprühflüssigkeit intensiv verdünnt wird, sodass sie über eine nicht dargestellte Abflussöffnung bedenkenlos in das Abwassernetz gegeben werden kann.
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Das Tauchbecken 1 und die Sprühkammer 3 sind innerhalb des Gestells 4 über Standfüße 40 in einer solchen Höhe positioniert, dass ein ergonomisches Arbeiten ermöglicht wird. Darüber hinaus ist über eine das Tauchbecken 1 und die Sprühkammer 3 verbindende Führungsschiene 41 ein Einbringen des aus dem Tauchbecken 1 im Tauchkorb 20 herausgehobenen Fahrzeugrades 5 in die Sprühkammer 3 mittels der Hubvorrichtung 2 möglich.
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Die vorangehend erläuterte Vorrichtung ermöglicht bei geringem Stellplatzbedarf und unter Rückgriff auf handelsüblich erhältliche Hochdruckreinigungsgeräte eine effektive und durchsatzstarke sowie umweltgerechte Reinigung von Fahrzeugrädern unterschiedlicher Größe.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013101127 U1 [0002]