-
Die Erfindung betrifft eine Innenschwenktüranordnung für ein Fahrzeug mit einer Türöffnung, welche mithilfe eines Türflügels verschlossen werden kann.
-
Innenschwenktüranordnungen werden häufig in Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs und Niederflurfahrzeugen wie zum Beispiel Bussen und Bahnen eingesetzt.
-
Innenschwenktüranordnungen weisen dazu herkömmlicherweise einen Portalrahmen auf, in dem wenigstens ein Türflügel, häufig zwei Türflügel geführt werden. Die Innenschwenktüranordnung wird mithilfe des Portalrahmens als eigenständige Baugruppe in eine Türöffnung in einer Außenhülle des Fahrzeuges eingesetzt.
-
Die Türöffnung kann mit einem oder mehreren Türflügeln verschlossen oder freigegeben werden. Dazu kann der Türflügel in eine Schließstellung, in welcher die Türöffnung verschlossen ist, und in eine Öffnungsstellung, in welcher die Türöffnung nicht verschlossen ist, gebracht werden.
-
Um den Türflügel zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung zu bewegen, umfasst die Innenschwenktüranordnung eine Drehsäulenanordnung mit einer Drehsäule. Die Drehsäule ist mithilfe eines Drehsäulenhebels an den Türflügel gekoppelt. Wird die Drehsäule durch einen Antrieb wie beispielsweise einen Hydraulik- oder Pneumatik-Aktuator gedreht, wird der Türflügel bewegt.
-
Damit der Türflügel eine bestimmte Bewegung, nämlich eine Schwenk-SchiebeBewegung, beim Öffnen und Schließen ausführt, wird der Türflügel zusätzlich über Führungselemente geführt. Zur Führung ist an dem Türflügel ein Rollenbolzen in Form einer Rolle oder eines Rades vorgesehen, welcher drehbar um eine Drehachse mit dem Türflügel verbunden ist. Der Rollenbolzen ist in einer Rollenbolzenschiene geführt, die sich im Wesentlichen linear erstreckt.
-
Der Türflügel umfasst in der Regel mehrere elektrische Komponenten, die über ein Kabel elektrisch versorgt werden, und/oder über das Kabel elektrische Signale senden und/oder empfangen. Daher ist der Türflügel über ein Kabel mit einer Steuereinheit der Innenschwenktüranordnung verbunden. Die Steuereinheit ist dabei in einem Bereich der Innenschwenktüranordnung angeordnet, welcher fest mit dem Fahrzeug verbunden ist. Die Steuereinheit kann sich demnach nicht relativ zum Fahrzeug bewegen und ist nicht auf dem relativ zum Fahrzeug beweglichen Türflügel angeordnet.
-
Bei Innenschwenktüranordnungen aus dem Stand der Technik werden die Kabel der Türflügel zum Beispiel über oder durch die Drehsäule und die Drehsäulenhebel zum Türflügel geführt. Die Kabelverlegung an bzw. durch die Drehsäule ist relativ aufwendig und schwer mit einem mit der Drehsäule verbundenen Aktuator vereinbar, da häufig Vollwellen für die Drehsäule zum Einsatz kommen und hohe Kräfte bzw. Drehmomente übertragen werden müssen.
-
Eine andere Möglichkeit ist die Führung des Kabels durch den Rollenbolzen des Türflügels. Die Kabelverlegung durch den Rollenbolzen erfordert jedoch einen großen Rollendurchmesser, da die Welle, um die sich der Rollenbolzen dreht, als Hohlwelle mit entsprechend großem Durchmesser ausgelegt sein muss, um das Kabel hindurchführen zu können. Daraus resultiert dann auch eine entsprechend breite Rollenbolzenschiene.
-
Es die Aufgabe der Erfindung, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Kabelführung bereit zu stellen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Innenschwenktüranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweiligen Unteransprüche.
-
Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können (auch über Kategoriegrenzen, beispielsweise zwischen Verfahren und Vorrichtung, hinweg) und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren.
-
Bei der Erfindung handelt es sich um eine Innenschwenktüranordnung für ein Fahrzeug, mit einer Drehsäulenanordnung zum Verstellen eines Türflügels zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung, wobei die Drehsäulenanordnung eine zum Verstellen des Türflügels drehbare Drehsäule und einen Drehsäulenhebel zum Koppeln der Drehsäule mit dem Türflügel aufweist, wobei der Türflügel eine Rollenbolzenaufnahme mit einem Rollenbolzen umfasst, der in einer Rollenbolzenschiene der Innenschwenktüranordnung geführt ist, wobei der Rollenbolzen um eine Drehachse drehbar gelagert ist und sich in einer Drehebene orthogonal zur Drehachse dreht, wobei der Türflügel durch ein Kabel mit einer Steuereinheit verbunden ist, und die Steuereinheit in einem mit dem Fahrzeug fest verbindbaren Teil der Innenschwenktüranordnung angeordnet ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Innenschwenktüranordnung zur Führung des Kabels eine Kabelführung umfasst, welche derart eingerichtet ist, dass das Kabel von dem Türflügel über die Rollenbolzenaufnahme zur Steuereinheit geführt ist, und in einem Rollenbolzen-Bereich beabstandet und vorzugsweise parallel zu der Drehachse des Rollenbolzens geführt ist.
-
Die Türflügel sind dazu eingerichtet eine Türöffnung eines Fahrzeugs in Schließstellung zu verschließen und in Öffnungsstellung freizugeben. Die Türöffnung ist in eine Wand des Fahrzeugs eingebracht. Die Wand wird durch eine Außenseite des Fahrzeugs und eine von der Außenseite beabstandete Innenseite des Fahrzeugs gebildet, so dass die Wand durch den Abstand der Außenseite von der Innenseite eine gewisse Wandstärke aufweist. Die Außenseite kann auch als Außenhülle bezeichnet werden. Die Türöffnung ist als Aussparung in die Wand des Fahrzeugs eingebracht und reicht von der Außenhülle bis zur Innenseite. Die Türöffnung weist eine sich in waagerechter Richtung erstreckende Breite und eine sich in senkrechter Richtung erstreckende Höhe auf. Aufgrund der Wandstärke weist die Türöffnung daher auch eine sich in waagerechter Richtung von der Außenhülle zur Innenseite erstreckende Tiefe auf, die jedoch wesentlich geringer als die Breite und die Höhe ist und abhängig von der Wandstärke des Fahrzeugs ist.
-
Der Türflügel ist über ein Kabel mit der Steuereinheit in einem feststehenden Teil der Innenschwenktüranordnung verbunden. Damit das Kabel definiert zwischen Türflügel und Steuereinheit geführt werden kann, umfasst die Innenschwenktüranordnung eine Kabelführung. Das Kabel kann in einem Bereich zwischen Türflügel und Steuereinheit nicht fest mit dem Türflügel oder anderen Bauteilen der Innenschwenktüranordnung wie beispielsweise Rahmenteilen verbunden werden, da sich der Türflügel zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung bewegen können muss und das Kabel dieser Bewegung folgen bzw. diese ausgleichen muss. Damit das Kabel aber nicht zum Beispiel aufgrund fehlender Führung zwischen Türflügel und Türöffnung eingeklemmt wird oder in die Rollenbolzenschiene gerät, muss es definiert vom Türflügel weggeführt werden. Dies wird mithilfe der Kabelführung erreicht.
-
Der Begriff Kabelführung umschreibt eine Anordnung, die bewirkt, dass das Kabel in einem Rollenbolzen-Bereich beabstandet und insbesondere parallel zur Drehachse des Rollenbolzens geführt ist. Der Begriff Führung ist dabei zunächst weit ausgelegt zu verstehen, das Kabel muss nicht fixiert sein, es kann beispielsweise entlang seiner Längserstreckung beweg- oder verschiebbar sein. Dies kann beispielsweise mit einem Halter erreicht werden, an dem das Kabel entsprechend befestigt wird und der das Kabel im Rollenbolzen-Bereich entsprechend führt.
-
Der Rollenbolzen-Bereich ist im Sinne der Anmeldung ein Bereich in der Nähe des Rollenbolzens. Dieser Bereich wird im Sinne der Erfindung folgendermaßen verstanden: Der Rollenbolzen weist eine Drehebene auf, die sich senkrecht zur Drehachse erstreckt und in der geometrischen Mitte des Rollenbolzens liegt. Der Rollenbolzen-Bereich erstreckt sich zwischen zwei Begrenzungs-Ebenen, die sich parallel zur Drehebene erstrecken, wobei die Drehebene zwischen den beiden Begrenzungs-Ebenen liegt. Die beiden Begrenzungs-Ebenen sind mit einem Abstand von jeweils 5 cm, insbesondere 3 cm, insbesondere 2 cm zur Drehebene angeordnet. Orthogonal zur Drehachse erstreckt sich der Rollenbolzen-Bereich kreisrund um die Drehachse herum mit einem Radius von 5 cm, insbesondere 3 cm, insbesondere 2 cm. So wird ein zylinderförmiger Rollenbolzen-Bereich definiert, der durch die beiden Begrenzungs-Ebenen nach oben und unten begrenzt ist und dessen Mittelachse mit der Drehachse zusammenfällt.
-
Das Kabel ist in diesem Rollenbolzen-Bereich beabstandet und insbesondere parallel zur Drehachse geführt. Beabstandet meint im Sinne der Anmeldung, dass das Kabel zwar innerhalb des Rollenbolzen-Bereichs, aber mit einem Abstand von insbesondere mehr als 1 cm, 2 cm, 3 cm, oder 4 cm von der Drehachse angeordnet ist.
-
Die Rollenbolzenschiene ist in einem oberen Bereich der Innenschwenktüranordnung angeordnet. Wird das Kabel also im Rollenbolzen-Bereich nach oben geführt, so wird das Kabel nach oben vom Türflügel weggeführt und gleichzeitig zum Rollenbolzen und zur Rollenbolzenschiene auf Abstand gehalten. So wird sichergestellt, dass das Kabel nicht in die Rollenbolzenschiene geraten kann.
-
Die Steuereinheit ist in dem mit dem Fahrzeug fest verbundenen Teil der Innenschwenktüranordnung angeordnet. Dieser Teil der Innenschwenktüranordnung ist in der Regel in der Türöffnung bzw. in der Wand des Fahrzeugs angeordnet. Es bietet sich daher an, das Kabel im Bereich des Rollenbolzens von dem Türflügel wegzuführen, da der Rollenbolzen durch die Rollenbolzenschiene in der Nähe der Wand des Fahrzeugs gehalten wird. So kommt das Kabel bereits in der Nähe der Wand bzw. in der Nähe der Steuereinheit an und kann von dort einfacher zur Steuereinheit geführt werden.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Die in den Unteransprüchen einzeln aufgeführten Merkmale können in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander als auch mit den in der nachfolgenden Beschreibung näher erläuterten Merkmale kombiniert werden und andere vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung umfasst die Kabelführung ein Führungselement, welches das Kabel im Rollenbolzen-Bereich beabstandet zur Drehachse des Rollenbolzens führt. Das Führungselement kann als eine Art Halter ausgeführt sein und ist derart gestaltet, dass das Kabel im Rollenbolzen-Bereich entsprechend geführt wird. Dazu ist das Führungselement mit dem Türflügel verbunden und das Kabel an dem Führungselement befestigt.
-
Das Führungselement ist dazu insbesondere an der Rollenbolzenaufnahme befestigt. Es ist auch denkbar, dass das Führungselement als Teil der Rollenbolzenaufnahme insbesondere einstückig ausgeführt ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung umfasst das Führungselement wenigstens ein Halteelement, welches dazu eingerichtet ist, das Kabel an dem Führungselement zu fixieren. Das Halteelement kann als Clip, Öse, Nase oder umbiegbare Lasche ausgeführt sein und hält das Kabel an der Kabelführung in Position. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Kabel trotz der Bewegung des Türflügels am Führungselement fixiert bleibt und beabstandet zur Drehachse des Rollenbolzens geführt bleibt. Es können mehrere Halteelemente vorgesehen sein, um das Kabel sicher am Führungselement zu fixieren.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung ist die Kabelführung derart eingerichtet, dass das Kabel auf der von dem Türflügel abgewandten Seite der Drehebene des Rollenbolzens, und beginnend von der Drehebene über eine Strecke von wenigstens 2 cm parallel zur Drehachse geführt ist. Insbesondere ist das Kabel über eine Strecke von 3 cm, 5 cm oder 8 cm entsprechend geführt. Durch die parallele Führung über die Drehebene hinaus wird sichergestellt, dass das Kabel weit genug von dem Rollenbolzen weg- und in den feststehenden Teil der Innenschwenktüranordnung hineingeführt wird, damit das Kabel nicht während der Bewegung des Türflügels eingeklemmt werden kann.
-
Gleiches gilt auch für die andere Seite des Rollenbolzens. Daher ist die Kabelführung in einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung derart eingerichtet, dass das Kabel auf der dem Türflügel zugewandten Seite der Drehebene des Rollenbolzens, und beginnend von der Drehebene über eine Strecke von wenigstens 2 cm parallel zur Drehachse geführt ist. Insbesondere ist das Kabel über eine Strecke von 3 cm, 5 cm oder 8 cm entsprechend geführt.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung ist die Kabelführung derart eingerichtet, dass das Kabel in einem Bereich der Kabelführung zwischen Türflügel und Steuereinheit in einer Kabelschlaufe geführt ist. Die Kabelschlaufe dient zum Ausgleich eines Verfahrweges des Rollenbolzens zwischen Schließstellung und Öffnungsstellung des Türflügels. Mithilfe der Kabelschlaufe wird also ausreichend Kabel bereitgehalten, damit der Verfahrweg des Rollenbolzens ausgeglichen werden kann. Daher ist die Länge des Kabels durch die die Kabelschlaufe gebildet wird mindestens so lang, wie der Verfahrweg des Rollenbolzens.
-
Je nach Positionierung der Steuereinheit kann die Kabelschlaufe im Öffnungsstellung des Türflügels oder in Schließstellung am längsten sein. In der jeweils anderen Position ist dann die Kabelschlaufe am kürzesten oder kann sogar vollständig abgewickelt sein, so dass keine Kabelschlaufe mehr vorliegt und das Kabel der Kabelschlaufe vollständig ausgestreckt ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung erstreckt sich die Kabelschlaufe des Türflügels im Wesentlichen entlang der Rollenbolzenschiene.
-
Im Wesentlichen entlang der Rollenbolzenschiene bedeutet im Sinne der Anmeldung, dass die Kabelschlaufe zwei längliche vorzugsweise gerade Bereiche und einen bogenförmigen Umkehrbereich mit kleinem Radius umfasst, wobei die länglichen Bereiche entlang der Rollenbolzenschiene angeordnet sind. Die Kabellänge des Umkehrbereichs ist dabei deutlich kleiner als die Kabellängen der länglichen Bereiche.
-
Entlang der Rollenbolzenschiene ist in der Regel Platz im Rahmen der Innenschwenktüranordnung oder in der Wand des Fahrzeugs übrig, so dass dort die Kabelschlaufe angeordnet werden kann. Zudem verfährt der Rollenbolzen entlang der Rollenbolzenschiene, so dass das Kabel während der Bewegung des Türflügels gut in eine Kabelschlaufe entlang der Rollenbolzenschiene gelegt werden kann, bzw. die Kabelschlaufe auf dem Rückweg entsprechend wieder abgewickelt werden kann.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung erstreckt sich die Kabelschlaufe im Wesentlichen parallel zu der Drehachse des Rollenbolzens. Auch hier bezieht sich die Orientierung der Erstreckung der Kabelschlaufe auf deren längliche Bereiche. Sofern im Bereich oberhalb der Türöffnung Platz vorhanden ist, bietet es sich an das Kabel parallel zur Drehachse des Rollenbolzens weiterzuführen und in eine Kabelschlaufe zu überführen, deren längliche Bereiche sich parallel zur Drehachse erstrecken.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung umfasst die Kabelführung einen Aufnahmekanal zur Aufnahme der Kabelschlaufe. Damit auch die Kabelschlaufe eine gewisse Führung erhält und nicht zum Beispiel durch den Türflügel oder den Rollenbolzen erfasst wird, kann ein Aufnahmekanal für die Kabelschlaufe vorgesehen sein. Innerhalb des Aufnahmekanals ist das Kabel je nach Stellung des Türflügels in Form der Kabelschlaufe angeordnet.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung ist der Aufnahmekanal entlang der Rollenbolzenschiene angeordnet ist. Ein solcher Aufnahmekanal kann im Falle der Erstreckung der Kabelschlaufe entlang der Rollenbolzenschiene beispielsweise ein rechteckiger Kanal sein, der sich ebenfalls entlang der Rollenbolzenschiene erstreckt. Der Kanal kann nach unten bzw. in Richtung des Türflügels eine Öffnung aufweisen, durch die das Kabel in den Aufnahmekanal geführt und innerhalb des Aufnahmekanals während der Öffnung bzw. Schließung des Türflügels in eine Kabelschlaufe gelegt wird.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung ist der Aufnahmekanal entlang der Drehachse angeordnet. Ein solcher Aufnahmekanal kann im Falle der Erstreckung der Kabelschlaufe parallel zur Drehachse des Rollenbolzens beispielsweise ein rechteckiger oder runder Kanal sein, der sich parallel zur Drehachse erstreckt. Der Kanal kann nach unten bzw. in Richtung des Türflügels eine Öffnung aufweisen, durch die das Kabel in den Aufnahmekanal geführt wird.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung ist das Kabel zwischen Türflügel und Steuereinheit nach Art eines Spiralkabels ausgeführt ist. Ein Spiralkabel, oder auch Wendelkabel genannt, kann einen sich verändernden Abstand zwischen zwei Befestigungspunkten des Kabels ausgleichen, indem es seine Form verändert. Daher bietet sich ein Spiralkabel für den Ausgleich des Verfahrweges des Rollenbolzens an. Das Spiralkabel kann dazu wie auch die Kabelschlaufe in einem Aufnahmekanal vorgehalten werden.
-
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eingehend erläutert. Es zeigen:
- 1 eine beispielhafte Türöffnung in einem Fahrzeug.
- 2 einen Ausschnitt einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Innenschwenktüranordnung mit einer Kabelführung mit Führungselement,
- 3 die Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung aus 2 mit einem Aufnahmekanal für das Kabel,
- 4 den Aufnahmekanal aus 3 in einer Seitenansicht,
- 5 eine Draufsicht der Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung aus 2 in Schließstellung des Türflügels,
- 6 eine Draufsicht der Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung aus 2 in Öffnungsstellung des Türflügels.
-
In den Figuren bezeichnen - soweit nicht anders angegeben - gleiche Bezugszeichen gleiche oder einander entsprechende Komponenten mit gleicher Funktion.
-
1 zeigt eine beispielhafte Türöffnung 4 in einem Fahrzeug, die von einer erfindungsgemäßen Innenschwenktüranordnung mit zwei Türflügeln 3 verschlossen ist. Die Türöffnung 4 ist als im Wesentlichen rechteckiger Ausschnitt in der Außenhülle 5 des Fahrzeugs eingebracht. Das Fahrzeug hat ausgehend von der Außenhülle 5 eine Wandung mit einer gewissen Dicke 9, wobei die Dicke relativ zu einer senkrechten Höhe 7 und einer horizontalen Breite 8 der Türöffnung 4 vernachlässigbar klein ist. Die Wandung des Fahrzeugs trennt einen Innenraum des Fahrzeugs von der Umgebung.
-
Der obere horizontale Bereich 15 der Türöffnung 4 liegt dabei einem unteren Fußbodenbereich 19 der Türöffnung gegenüber. Der Fußbodenbereich 19 entspricht dabei einer Türschwelle der Türöffnung 4. Im oberen Bereich 15 ist eine Steuereinheit 6 der Innenschwenktüranordnung angeordnet. Die Steuereinheit 6 ist über die Innenschwenktüranordnung fest mit dem Fahrzeug verbunden.
-
2 zeigt einen Ausschnitt einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Innenschwenktüranordnung mit einer Kabelführung mit Führungselement 1.
-
Die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Innenschwenktüranordnung umfasst zwei Türflügel 3, die eine Türöffnung 4 eines Fahrzeugs verschließen. Die beiden Türflügel 3 bilden eine Hauptschließkante 10 an der Stelle aus, an der sich die beiden Türflügel 3 in geschlossener Stellung berühren bzw. aneinander angrenzen.
-
Zum Bewegen der Türflügel 3 weist die Innenschwenktüranordnung jeweils eine Drehsäule je Türflügel 3 auf. Die Drehsäulen sind jeweils über einen Drehsäulenhebel mit den Türflügeln 3 verbunden. Die beiden Drehsäulen werden über Aktuatoren angetrieben.
-
Die Türflügel 3 müssen zusätzlich zu den Drehsäulenhebeln durch weitere Führungselemente geführt werden, damit die Türflügel 3 eine definierte Schwenk-Schiebe-Bewegung ausführen. Dazu sind Rollenbolzen 13 auf Rollenbolzenaufnahmen 14 an den Türflügeln 3 befestigt, wobei die Rollenbolzen 13 drehbar um Drehachsen 16 gelagert sind. Die Rollenbolzen 13 werden jeweils in einer Rollenbolzenschiene 12 im oberen Bereich der Türöffnung 15 geführt, die mit dem Fahrzeug fest verbunden ist.
-
Die Türflügel 3 umfassen elektrische Einrichtungen, welche mit Strom versorgt werden müssen oder Signale erhalten oder senden können. Dazu sind die Türflügel 3 jeweils über ein Kabel 2 mit der Steuereinheit 6 verbunden. Die Steuereinheit 6 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel nicht auf den beweglichen Türflügeln 3, sondern in einem Bereich der Innenschwenktüranordnung, der fest mit dem Fahrzeug verbunden ist, angeordnet. Das Kabel 2 wird mithilfe des Führungselements 1 der Kabelführung vom Türflügel 3 am Rollenbolzen 13 entlang zur Steuereinheit 6 geführt. Damit das Kabel 2 nicht vom Rollenbolzen 13 oder anderen beweglichen Teilen der Innenschwenktüranordnung erfasst wird, ist es durch das Führungselement 1 in einem Bereich des Rollenbolzens 13, das heißt in der Nähe des Rollenbolzens 13, beabstandet und parallel zur Drehachse 16 des Rollenbolzens 13 geführt. Der Bereich des Rollenbolzens 13 ist genauer in den 3 und 4 zu sehen und in deren Beschreibungen definiert.
-
Die Kabelführung umfasst zur Führung des Kabels 2 mehrere Halteelemente 11 in Form von Nasen am Führungselement 1, in die das Kabel 2 eingefädelt werden kann, so dass es sicher am Führungselement 1 fixiert ist. Das Führungselement 1 selbst ist an der Rollenbolzenaufnahme 14 befestigt, so dass es sich mit dem Türflügel 3 zusammen bewegt und das Kabel 2 mitführt.
-
3 zeigt die Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung aus 2 mit einem Aufnahmekanal 21 für das Kabel 2. Der Aufnahmekanal 21 ist oberhalb des Türflügels 3, also im oberen Bereich 15 der Türöffnung 4 angeordnet. In der 3 ist der Türflügel 3 in der Schließposition dargestellt. Um in die Öffnungsposition zu gelangen, verfährt der Türflügel 3 und damit der Rollenbolzen 13 in der 3 nach links entlang der Rollenbolzenschiene 12, so dass das Kabel 2 durch das Führungselement 1 ebenfalls nach links geführt wird. Dabei wird das Kabel 2 in eine Kabelschlaufe 22 in dem Aufnahmekanal 21 gelegt. Das Kabel 2 ist so lang gewählt, dass die Kabelschlaufe 22 bereits ansatzweise auch in der Schließposition des Türflügels 3 in 3 vorliegt und so dem Kabel 2 beim Verfahren des Türflügels 3 eine Richtung vorgibt, so dass sich die Kabelschlaufe 22 einfacher ausbilden kann.
-
Der Aufnahmekanal 21 ist als länglicher und in Richtung des Türflügels offener Kanal ausgebildet, so dass das Kabel 2 vom Führungselement 1 in den Aufnahmekanal 21 eingelegt und wieder herausgeführt werden kann. Der Aufnahmekanal 21 verläuft entlang der Rollenbolzenschiene 12, so dass das Kabel 2 der Kabelschlaufe 22 im Wesentlichen entlang der Rollenbolzenschiene 12 verläuft.
-
Der Bereich des Rollenbolzens 13, in dem das Kabel 2 parallel und beabstandet zur Drehachse 16 des Rollenbolzens 13 geführt ist, ist in der 3 noch einmal besser zu erkennen. Er ist durch zwei Begrenzungs-Ebenen 18 parallel zu einer Drehebene 17 des Rollenbolzens begrenzt, wobei die Drehebene 17 zwischen den beiden Begrenzungs-Ebenen 18 liegt. Die beiden Begrenzungs-Ebenen 17 sind mit einem Abstand von 3 cm zu der Drehebene 17 angeordnet. In diesem Bereich des Rollenbolzens ist das Kabel 2 parallel zu der Drehachse 16 des Rollenbolzens 13 geführt und hat einen Abstand zur Drehachse 16 von 3 cm.
-
4 zeigt den Aufnahmekanal 21 aus 3 in einer Seitenansicht. Die Kanalform des Aufnahmekanals 21 ist in dieser Ansicht gut zu erkennen. Das Kabel 2 wird von dem Führungselement 1 im Bereich des Rollenbolzens 13 zwischen den beiden Begrenzungs-Ebenen 18 parallel und beabstandet entlang der Drehachse 16 nach oben von dem Türflügel 3 weggeführt. Dabei wird das Kabel 2 derart geführt, dass es in den Aufnahmekanal 21 hineinragt, wobei das Kabel 2 entsprechend steif bzw. federnd ausgeführt ist, damit es durch sein Eigengewicht nicht wieder aus dem Aufnahmekanal 21 herausfällt oder zusätzliche Halteelemente in dem Aufnahmekanal 21 nötig sind.
-
5 zeigt eine Draufsicht der Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung aus 2 in Schließstellung des Türflügels 3. In der Draufsicht ist eine Abdeckung 23 zu erkennen, die dazu dient, dass das Kabel 2 im Betrieb der Innenschwenktüranordnung von außen nicht zu sehen ist und vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Das Kabel 2 wird von dem Führungselement 1 auf der Seite der Rollenbolzenschiene 12 geführt, die der Außenhülle 5 des Fahrzeugs abgewandt ist, also im Inneren des Fahrzeugs. Das dies auch noch in der Öffnungsstellung des Türflügels 3 so ist, ist in 6 zu sehen.
-
6 zeigt eine Draufsicht der Ausführungsform der Innenschwenktüranordnung aus 2 in Öffnungsstellung des Türflügels 3. Auch hier ist zu sehen, dass das Kabel 2, trotz der Drehung des Türflügels 3 um die Drehachse 16 des Rollenbolzens 13 nach wie vor im Inneren des Fahrzeugs geführt wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Führungselement
- 2
- Kabel
- 3
- Türflügel
- 4
- Türöffnung
- 5
- Außenhülle
- 6
- Steuereinheit
- 7
- Höhe
- 8
- Breite
- 9
- Dicke
- 10
- Hauptschließkante
- 11
- Halteelemente
- 12
- Rollenbolzenschiene
- 13
- Rollenbolzen
- 14
- Rollenbolzenaufnahme
- 15
- oberer Bereich der Türöffnung
- 16
- Drehachse
- 17
- Drehebene
- 18
- Begrenzungs-Ebene
- 19
- Fußbodenbereich der Türöffnung
- 20
- Nebenschließkanten
- 21
- Aufnahmekanal
- 22
- Kabelschlaufe
- 23
- Abdeckung