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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, das den Schritt eines Nachweisens in einer Probe eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, einen diagnostisch verwendbaren Träger mit einer festen Phase mit einem immobilisierten Polypeptid, umfassend eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, und eine Verwendung des Autoantikörpers zur Diagnose einer neurologischen Autoimmunerkrankung oder von Krebs.
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Neurologische Autoimmunerkrankungen sind selten, aber sie sind potenziell behandelbar. Ihr Kennzeichen ist das Auftreten von neurologischen Symptomen und einer Autoimmunantwort, in der Regel das Auftreten eines Autoantikörpers, der spezifisch an Strukturen in dem Hirn, wie Polypeptide, die wichtige Funktionen für die Neurotransmission haben, bindet. Sie können einen jeglichen Bereich des Nervensystems betreffen, einschließlich des zentralen, peripheren und autonomen Nervensystems. Obwohl die Systembeteiligung oft multifokal ist, wie Enzephalomyelitis, kann sie auch ein einzelnes System betreffen, z. B. zerebelläre Degeneration.
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Autoimmunenzephalitis ist eine schwere neurologische Autoimmunerkrankung, insbesondere Anti-NMDA-Rezeptor-Autoimmunenzephalitis, von der 1,5 Patienten pro Million pro Jahr betroffen sind. Symptome wie Paranoia, Psychose und gewalttätiges Verhalten erscheinen zunächst in der Regel psychiatrischer Natur, aber wenn die Krankheit fortschreitet, kann dies von Krampfanfällen, beeinträchtigter Kognition, Gedächtnisdefizit und Sprachproblemen begleitet werden. In einem späteren Stadium kann eine Behandlung auf einer Intensivstation erforderlich sein, wenn Patienten unter medizinisch dringenden Symptomen, einschließlich zerebellärer Ataxie, autonomer Dysfunktion und Katatonie, leiden. Ein Autoantikörper gegen die NR1-Untereinheit des NMDA-Rezeptors wurde als die Ursache entdeckt (Dalmau et al. (2008): Anti-NMDA-receptor encephalitis: case series and analysis of the effects ofantibodies, Lancet Neurology, Band 7, Ausgabe 12).
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Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung neurologischer Autoimmunerkrankungen ist wichtig, da eine jegliche Verzögerung zu einem raschen Fortschreiten und irreversiblem neurologischen Schaden führen kann. Im Gegensatz dazu kann eine frühzeitige und angemessene Behandlung, in der Regel durch irgendeine Form von Immunsuppressionstherapie, einige der Schäden rückgängig machen. In einigen Fällen ist eine vollständige Heilung möglich. Beispielsweise haben 80 % der Patienten, die an NMDA-Rezeptor-Enzephalitis leiden, mit Behandlung einen guten Ausgang, obwohl langfristige psychische Probleme oder ein Rezidiv möglich sind.
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Eine Diagnose neurologischer Autoimmunerkrankungen ist jedoch oft schwierig. Einer der Gründe dafür ist das Fehlen eines bestimmten klinischen Musters und das Fehlen spezifischer Bildgebung und Laboranomalien. Um eine frühzeitige Diagnose zu stellen, muss eine Kombination aus klinischen und Laboruntersuchungen eingesetzt werden. Eine Behandlung der zugrundeliegenden Krebserkrankung, sofern vorhanden, ist wichtig für die Behandlung des neurologischen Zustands.
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Neurologische Autoantikörper sind hilfreich für die Diagnose. Ihr Vorliegen, allein oder in Kombination mit anderen Indikatoren, hilft, die autoimmune Natur der Krankheit festzustellen, was dem Kliniker hilft, die neuen neurologischen Symptome einer neurologischen Autoimmunerkrankung von einem neurologischen Zustand zu unterscheiden, der das Ergebnis einer Infektion, behandlungsbedingter Komplikationen wie toxischer Neuropathien, Drogenmissbrauch und psychiatrischer Erkrankungen ist. Außerdem sind sie hilfreich bei der Erkennung des Rezidivs der Krankheit bei bereits seropositiven Patienten.
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Viele Patienten, bei denen der Verdacht besteht, dass sie an einer neurologischen Autoimmunerkrankung leiden, werden jedoch keine mit Tests aus dem neuesten Stand der Technik nachweisbaren Antikörper aufweisen, nicht zuletzt, weil viele diagnostisch relevante Antikörper noch unbekannt sind. Es besteht die Gefahr, dass diese Patienten nicht diagnostiziert oder sogar fehldiagnostiziert werden. In der Vergangenheit wurden einige von ihnen in psychiatrische Anstalten eingewiesen, obwohl sie mit einer angemessenen immunsuppressiven Behandlung einigermaßen normale Leben hätten führen können.
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Daher besteht die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe darin, Reagenzien und Verfahren für die Diagnose einer neurologischen Autoimmunerkrankung und/oder von Krebs, vorzugsweise verbunden mit dem Vorliegen eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, bereitzustellen.
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Eine weitere der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist es, zwischen einer Autoimmunenzephalitis und einer durch eine Infektion verursachten Enzephalitis zu unterscheiden.
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Eine weitere der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist es, einen Assay mit einer erhöhten diagnostischen Zuverlässigkeit, insbesondere hinsichtlich Spezifität und/oder Sensitivität, für die Diagnose einer neurologischen Autoimmunerkrankung oder von Krebs, gegebenenfalls in Kombination mit Assays aus dem neuesten Stand der Technik, bereitzustellen.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch den Gegenstand der beigefügten unabhängigen und abhängigen Ansprüche gelöst.
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In einem ersten Aspekt wird die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das den Schritt eines Nachweisens in einer Probe eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, umfasst.
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In einem zweiten Aspekt wird die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren zum Isolieren eines Antikörpers, der an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, gelöst, das die Schritte umfasst
- a) Immobilisieren eines oder mehrerer Polypeptid/e, das/die jeweils ein oder mehrere Antigen/e aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst/umfassen, auf einem Träger,
- b) Inkontaktbringen einer Probe, die Antikörper umfasst, mit dem/den Polypeptid/en unter Bedingungen, die mit einer Bildung eines Komplexes kompatibel sind, wobei der Antikörper an das Polypeptid bindet,
- c) Abtrennen des in Schritt a) gebildeten Komplexes von der Probe und
- d) Abtrennen des Antikörpers von dem Polypeptid.
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In einem dritten Aspekt wird die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das die Schritte umfasst
- a) Immobilisieren eines oder mehrerer Polypeptid/e, das/die jeweils ein oder mehrere Antigen/e aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst/umfassen, auf einem Träger,
- b) Inkontaktbringen des Trägers mit einer Flüssigkeit, worin ein Arzneimittelkandidat vorliegt und/oder die Flüssigkeit keine Probe von einem zu diagnostizierenden Lebewesen umfasst, umfassend einen Antikörper, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet,
- c) Inkontaktbringen des Trägers mit einem Mittel zum Nachweisen eines immobilisierten Antikörpers und
- d) Nachweisen des Vorliegens, vorzugsweise in quantitativer Weise.
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In einem vierten Aspekt wird die Aufgabe durch einen Autoantikörper, der spezifisch an eines oder mehrere, vorzugsweise ein Antigen, aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, mehr bevorzugt in einer Lösung, umfassend ein oder mehrere, mehr bevorzugt alle, aus der Gruppe, umfassend einen künstlichen Puffer, ein Konservierungsmittel und ein künstliches Antikoagulans, bindet, gelöst.
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In einem fünften Aspekt ein diagnostisch verwendbarer Träger mit einer festen Phase mit einem oder mehreren Polypeptid/en, das/die jeweils ein oder mehrere Antigen/e aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst/umfassen, das/die an der festen Phase immobilisiert ist/sind, und a) einer Negativkontrolle und/oder b) mindestens einem zusätzlichen diagnostisch verwendbaren Antigen, wobei das Polypeptid und die Negativkontrolle oder das zusätzliche Antigen räumlich getrennt auf dem Träger angeordnet sind, oder
ein erster diagnostisch verwendbarer Träger mit einer festen Phase, umfassend ein oder mehrere Polypeptid/e, das/die jeweils ein oder mehrere Antigen/e aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst/umfassen, immobilisiert an der festen Phase, und ein zweiter diagnostisch verwendbarer Träger, der eine feste Phase, umfassend eine immobilisierte a) Negativkontrolle und/oder b) mindestens ein zusätzliches immobilisiertes Polypeptid, umfassend ein Antigen oder eine Variante davon, umfasst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine zusätzliche Antigen mindestens ein Antigen, vorzugsweise alle Antigene, aus der Gruppe, umfassend NMDAR, Lgl1, AMPA1, AMPA2, CASPR2, GABA B, GABA A, DPPX, IGLON5, Hu, Yo, CV2/CRMP5, Ri, Ma2, Amphiphysin, Recoverin, RGS8, DAGLA, STX1B, AK5, AP3B2, Flotillin1+2, GRM1, GRM2, GRM5, GLURD2, ITPR1, KCNA2, NCDN, Septin 3+5+6+7+11 und Sez6L2.
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In einem sechsten Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch eine Verwendung a) des Autoantikörpers gemäß der vorliegenden Erfindung oder b) der Kombination aus einem oder mehreren aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, und einem Mittel zum Nachweisen oder Einfangen eines Autoantikörpers, vorzugsweise IgG-Antikörpers, oder c) des Trägers gemäß der vorliegenden Erfindung zur Diagnose einer neurologischen Autoimmunerkrankung oder von Krebs.
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In einem siebten Aspekt wird die Aufgabe durch ein Kit gelöst, umfassend ein Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, und einen diagnostisch verwendbaren Träger, vorzugsweise gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei
- a) das Polypeptid auf einem diagnostisch verwendbaren Träger, vorzugsweise gemäß der vorliegenden Erfindung, immobilisiert ist und das Kit ferner ein Mittel zum Nachweisen eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, vorzugsweise immobilisiert, umfasst,
- b) das Polypeptid und der Träger zum Immobilisieren des Polypeptids auf der Oberfläche des Trägers, vorzugsweise über ein Affinitätstag und einen Liganden, der an das Affinitätstag bindet, konfiguriert sind und das Kit ferner ein Mittel zum Nachweisen eines immobilisierten Antikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, umfasst,
- c) der Träger mit einem Mittel zum Einfangen eines Antikörpers immobilisiert ist und das Kit ferner ein Mittel zum Nachweisen eines eingefangenen Antikörpers, der spezifisch an den Transporter bindet, welches vorzugsweise ein Polypeptid, das eine nachweisbare Markierung umfasst, ist, umfasst, oder
- d) der Träger und ein Mittel zum Einfangen eines Antikörpers zum Immobilisieren des Mittels zum Einfangen eines Antikörpers auf der Oberfläche des Trägers, vorzugsweise über ein Affinitätstag und einen Liganden, der an das Affinitätstag bindet, konfiguriert sind und das Kit ferner ein Mittel zum Nachweisen eines eingefangenen Antikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, umfasst, welches vorzugsweise das Polypeptid, das eine nachweisbare Markierung umfasst, ist,
und vorzugsweise einen/eine/eines oder mehrere, mehr bevorzugt alle aus der Gruppe, umfassend einen rekombinanten Antikörper, der an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, bindet, einen isolierten Autoantikörper, der an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, eine chemische Lösung, die mit einer nachweisbaren Markierung reaktiv ist, eine Positivkontrolle, eine Negativkontrolle, ein wasserdichtes Gefäß zum Inkubieren einer Probe mit einem Träger oder Reagenz, einen Waschpuffer und einen Kalibrator, vorzugsweise einen Satz von Kalibratoren.
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In einem achten Aspekt wird die Aufgabe durch eine Verwendung eines Polypeptids, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, oder eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, oder eines rekombinanten Antikörpers, der spezifisch an ein Polypeptid aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, zur Herstellung eines Kits oder einer medizinischen Vorrichtung, vorzugsweise diagnostischen Vorrichtung, für die Diagnose einer Krankheit gelöst.
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In einem neunten Aspekt wird die Aufgabe durch eine Verwendung eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, oder eines rekombinanten Antikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, der vorzugsweise von sekundären Antikörpern gegen menschliche IgG-Klasse-Immunglobuline erkannt wird, als eine Positivkontrolle für den Nachweis in einer Probe eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2 bindet, gelöst.
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In einem zehnten Aspekt wird die Aufgabe durch ein ex vivo-Verfahren zum Entfernen eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, aus Blut, vorzugsweise Serum, eines Patienten gelöst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Polypeptid ein rekombinantes, isoliertes und/oder aufgereinigtes Polypeptid.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Antikörper oder Autoantikörper ein Säugetier-, vorzugsweise menschlicher, Autoantikörper oder ist die Probe eine Säugetier-, vorzugsweise menschliche, Probe, die einen repräsentativen Satz von Antikörpern umfasst, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Vollblut, Plasma, Serum, zerebrospinale Flüssigkeit und Speichel.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Autoantikörper oder Komplex unter Verwendung eines Nachweisverfahrens, das ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Immundiffusion, Immunelektrophorese, Lichtstreuungsimmunassays, Agglutination, markierte Immunassays, wie solche aus der Gruppe, umfassend radioaktiv markierten Immunassay, Enzymimmunassays, mehr bevorzugt ELISA, Chemilumineszenz-Immunassays, vorzugsweise Elektrochemilumineszenzimmunassay, und Immunfluoreszenz, vorzugsweise indirekte Immunfluoreszenz, nachgewiesen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Träger ausgewählt aus der Gruppe, umfassend einen Glas-Objektträger, vorzugsweise zur Mikroskopie, einen Biochip, eine Mikrotiterplatte, eine Lateral-Flow-Vorrichtung, einen Teststreifen, eine Membran, vorzugsweise einen Line-Blot, eine Chromatographiesäule und ein Bead, vorzugsweise ein magnetisches oder fluoreszierendes Bead.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf dem überraschenden Befund der Erfinder, dass Antikörper gegen Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5 existieren und in Proben von Patienten, die an einer neurologischen Autoimmunerkrankung und/oder Krebs leiden, nachgewiesen werden können, nicht aber in Proben von gesunden Lebewesen. Daher können sie zur Unterstützung bei der Diagnose von Krankheiten oder zur Diagnose von Krankheiten verwendet werden.
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Die Kainatrezeptoren sind tetramere ionotrope Glutamatrezeptoren, die GluK1, GluK2, GluK3, GluK4 oder GluK5, früher bekannt als GluR5, GluR6, GluR7, KA1 und KA2, einschließen können. GluK1, GluK2 und GluK3 bilden funktionelle homo- und heterotetramere Rezeptoren, während GluK4 und GluK5 nur dann funktionelle Rezeptoren bilden, wenn sie mit GluK1 bis GluK3 co-exprimiert werden. Wie in dem Fall der GluA2-Untereinheit der AMPARs weisen GluK1 und GluK2 Q/R-Edierung an der zweiten Transmembrandomäne (TM2) auf. Diese Q-zu-R-Substitution hebt Ca2+-Permeabilität auf, während sie Cl--Permeation des Kanals erhöht. Darüber hinaus sind Q-Reste für eine größere Leitfähigkeit und Einwärtsgleichrichtung verantwortlich.
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Die Kainatrezeptoren sind unkonventionelle Mitglieder der Glutamatrezeptorfamilie, da sie im Gegensatz zu NMDAR oder AMPAR nicht überwiegend in exzitatorischen postsynaptischen Komplexen zu finden sind. Neben einer Funktion als ionotrope Rezeptoren wirken Kainatrezeptoren als Modulatoren für eine synaptische Übertragung und neuronale Erregbarkeit, die mit metabotropen Signalwegen interagieren. Sie spielen eine entscheidende Rolle als präsynaptische Regulatoren der Neurotransmitterfreisetzung sowohl an exzitatorischen als auch inhibitorischen Synapsen durch nicht vollständig verstandene Mechanismen, sind in der Lage, Kurzzeit- und Langzeitplastizität zu erleichtern und können als Modulatoren GABA-erger Übertragung wirken.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird Gluk1 durch SEQ ID NO1 oder NP_000821.1 oder P39086, vorzugsweise SEQ ID NO1, dargestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Gluk2 durch SEQ ID NO2 oder NP_068775.1 oder Q13002, vorzugsweise SEQ ID NO2, dargestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Gluk3 durch SEQ ID NO3 oder NP_000822.2 oder Q13003, vorzugsweise SEQ ID NO3, dargestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Gluk4 durch SEQ ID NO4 oder NP_055434.2 dargestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Gluk5 durch SEQ ID NO5 oder NP_002079.3 dargestellt. Während Gluk1, Gluk2 und Gluk3 als Homomere exprimiert werden können, die nur aus Gluk1-, Gluk2- oder Gluk3-Untereinheiten bestehen, müssen Gluk4 und Gluk5 jeweils als Heteromere co-exprimiert werden, die a) eine Gluk4- oder Gluk5-Untereinheit und b) eine Gluk1-, eine Gluk2- oder eine Gluk3-Untereinheit umfassen. Die Sequenzen, auf die hier Bezug genommen wird, stellen die Version dar, die in Datenbanken unter dem entsprechenden Code verfügbar ist, sie sind die, die an dem Anmeldetag oder an dem ersten Prioritätstag dieser Anmeldung online verfügbar waren, je nachdem, was früher ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird der NMDAR-Rezeptor durch seine NR1-Untereinheit dargestellt, die durch SEQ ID NO7 aus der
EP3505935 gekennzeichnet ist, und dies ist das Polypeptid, an das ein Autoantikörper gegen NMDAR bindet oder das zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird, beispielsweise in der Form eines Polypeptids, das von einem Träger umfasst ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist LG11 durch SEQ ID NO2 aus der
US9,250,250 gekennzeichnet, und dies ist das Polypeptid, an das ein Autoantikörper gegen es bindet oder das zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird, beispielsweise in der Form eines Polypeptids, das von einem Träger umfasst ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist GABA B durch SEQ ID NO1 aus der US8, 685,656 (B1-Untereinheit) gekennzeichnet, und dies ist das Polypeptid, an das ein Autoantikörper gegen es bindet oder das zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird, zum Beispiel in der Form eines Polypeptids, das von einem Träger umfasst ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist GABA A durch SEQ ID NO1 der (alpha1-) oder SEQ ID NO2 (beta3-) oder SEQ IDNO (gamma2-) Untereinheit aus der
US11,041,005 gekennzeichnet, und dies sind Polypeptide, an die ein Autoantikörper bindet oder von denen eines oder mehrere zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird/werden, zum Beispiel in der Form eines oder mehrerer Polypeptide, die von einem Träger umfasst sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist ITPR1 durch Aminosäuren 1-1251 des Datenbankcodes Q14643, wie in der
EP3018478 offenbart, gekennzeichnet, und dies ist das Polypeptid, an das ein Autoantikörper gegen es bindet oder das zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird, beispielsweise in der Form eines Polypeptids, das von einem Träger umfasst ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist MA2 durch SEQ ID NO7 aus der
US6,387,639 gekennzeichnet, und dies ist das Polypeptid, an das ein Autoantikörper gegen es bindet oder das zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird, beispielsweise in der Form eines Polypeptids, das von einem Träger umfasst ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist IGLON5 durch SEQ ID NO1 aus der
US10,962,554 gekennzeichnet, und dies ist das Polypeptid, an das ein Autoantikörper gegen es bindet oder das zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird, zum Beispiel in der Form eines Polypeptids, das von einem Träger umfasst ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist DPPX durch SEQ ID NO1 aus der
US9,719,993 gekennzeichnet, und dies ist das Polypeptid, an das ein Autoantikörper gegen es bindet oder das zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird, beispielsweise in der Form eines Polypeptids, das von einem Träger umfasst ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind Flotillin1 und Flotillin2 durch die Datenbankcodes 075955 bzw. Q14254 gekennzeichnet, und dies sind Polypeptide, an die ein Autoantikörper bindet oder von denen eines oder mehrere zum Nachweis eines solchen Autoantikörpers verwendet wird/werden, beispielsweise in der Form von zwei Polypeptiden, die von einem Träger umfasst sind.
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Weitere Antigene, an die Autoantikörper binden und die zusätzlich zu Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, auf dem Träger immobilisiert sein können und zum Nachweis solcher Autoantikörper verwendet werden können, beispielsweise in der Form eines Polypeptids, das ein Antigen umfasst, schließen AMPA1, AMPA2, CASPR2 (
US9188587 BB), GABA B, GABA A, DPPX, IGLON5, Hu, Yo, CV2/CRMP5, Ri, Ma2, Amphiphysin, Recoverin, RGS8, DAGLA, STX1B, AK5, AP3B2, Flotillin1+2, GRM1, GRM2, GRM5, GLURD2, ITPR1 (
EP14003703.7 ), ATP1A3, NBC1 (
EP14003958.7 ), Neurochondrin (
EP15001186 ), KCNA2, Septin 3+5+6+7+11 und Sez6L2 ein. Vorzugsweise ist das Antigen mit einer neurologischen Autoimmunerkrankung, vorzugsweise Autoimmunenzephalitis, assoziiert. Vorzugsweise werden zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, fünfzehn, zwanzig oder mehr solcher Antigene zusätzlich verwendet, mehr bevorzugt ist NMDAR eines von ihnen. Varianten, die an einen Autoantikörper binden, der mit der neurologischen Autoimmunerkrankung assoziiert ist, können verwendet werden. Diese Antigene sind im Stand der Technik beschrieben, zum Beispiel in Darnell/Posner, Paraneoplastic Syndromes, Oxford University Press, 2011.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Begriff „ein Polypeptid, umfassend eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5“, wie hier verwendet, eines oder mehrere von Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, die, in dem Falle von zwei oder mehreren Polypeptiden separate Polypeptide, räumlich getrennt oder in einem Gemisch, oder Teil eines Polypeptids sind, wobei die zwei oder mehrere von Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5 Teil eines Fusionspolypeptids sind. Ein Polypeptid kann so gestaltet sein, dass es gefaltet ist oder zusammen mit einem anderen Polypeptid einen gefalteten Komplex bildet, zum Beispiel wenn beide Polypeptide separate Untereinheiten eines Rezeptors umfassen, wie GABA A oder der Komplex, umfassend Flotillin1 und Flotillin 2. In dem Falle von Gluk1, Gluk2 und Gluk3 kann der Komplex ein homomerer Komplex sein. In dem Falle von Gluk4 oder Gluk5 umfasst er a) eines von Gluk4 oder Gluk5 und b) eines von Gluk1, Gluk2 und Gluk3. Eine Variante von jedem von Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5 kann in jedem Fall verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polypeptid ein Gluk1-Homomer oder eine Variante davon. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polypeptid ein Gluk2-Homomer oder eine Variante davon. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polypeptid ein Gluk3-Homomer oder eine Variante davon. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polypeptid ein Gluk4-Heteromer oder eine Variante davon. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polypeptid ein Gluk5-Heteromer oder eine Variante davon.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung den Schritt eines Bereitstellens des Trägers gemäß der vorliegenden Erfindung. Ein Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, kann auf einer festen Oberfläche des Trägers immobilisiert werden, oder die Mittel können zur Immobilisierung des Polypeptids auf dem Träger konfiguriert sein, was zu einer späteren Phase, jedoch vor einem Entfernen der Probe und Waschen des Trägers geschehen kann. Der Träger kann dann mit der Probe, die in Verdacht steht, den Antikörper zu umfassen, unter Bedingungen in Kontakt gebracht werden, die eine Bindung jeglicher Antikörper an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, ermöglichen. Die Probe kann dann entfernt werden und der Träger kann gewaschen werden, um jegliche verbliebene Probe zu entfernen. Ein Mittel zum Nachweisen des Autoantikörpers, das eine nachweisbare Markierung wie einen Fluoreszenzfarbstoff trägt, kann dann mit dem Träger unter Bedingungen in Kontakt gebracht werden, die eine Bildung eines Komplexes zwischen einem jeglichen gebundenen Autoantikörper und dem Mittel ermöglichen. Der Träger kann erneut gewaschen werden. Schließlich wird das Vorliegen des Autoantikörpers nachgewiesen, indem geprüft wird, ob das Mittel, wie ein sekundärer Antikörper, nachgewiesen werden kann. Vorzugsweise wird ein ELISA oder ein Immunfluoreszenzassay unter Verwendung einer Säugetierzelle oder eines Säugetiergewebes verwendet, die/das ein Polypeptid exprimiert, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst. In dem Falle einer Immunfluoreszenz weist ein eindeutiges Muster, das durch das Expressionsmuster des Transporters in der Zelle oder dem Gewebe bestimmt wird, auf das Vorliegen des Antikörpers hin, wie in den Beispielen ausgeführt oder gezeigt. In dem Falle eines ELISA oder eines anderen halbquantitativen oder quantitativen Nachweisverfahrens weist ein Wert oberhalb eines Grenzwertes, der wie im Stand der Technik bekannt bestimmt wird, auf das Vorliegen des Antikörpers hin.
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Ein kompetitiver Assay, ein Capture-Bridge-Assay, ein immunometrischer Assay, ein klassenspezifischer zweiter Antikörper an der festen Phase, ein direkter oder indirekter Klassen-Einfang-Assay können ebenfalls verwendet werden. Das Prinzip jedes dieser Formate wird in The Immunoassay Handbook, 3. Auflage, herausgegeben von David Wild, Elsevier, 2005, ausführlich beschrieben. Kurz gesagt kann der nachzuweisende Antikörper in einem kompetitiven Format mit einem rekombinanten Antikörper um Bindungsstellen auf dem Antigen konkurrieren, welches eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, ist. Alternativ kann in einer Reaktion eine den Antikörper umfassende Probe mit dem Antigen vorinkubiert werden, gefolgt von Exposition gegenüber immobilisiertem Antigen oder für Immobilisierung konfiguriertem Antigen, und kann in einer anderen Reaktion ohne Vorinkubation gegenüber dem Antigen exponiert werden, um eine spezifische Bindung zu zeigen. Bei einem Capture-Bridge-Assay binden zwei Antigenmoleküle an zwei Antigenbindungsstellen auf dem nachzuweisenden (Auto-)Antikörper. Eines der Antigenmoleküle ist markiert und das andere immobilisiert oder zur Immobilisierung konfiguriert, vorzugsweise über ein Affinitätstag und einen Liganden, der spezifisch an das Affinitätstag bindet. In einem immunometrischen Assay bindet der nachzuweisende Antikörper an das Antigen, das nach oder vor der Bindung immobilisiert wird. Der Antikörper wird unter Verwendung eines Mittels zum Nachweisen eines Antikörpers, wie ein markierter sekundärer Antikörper, nachgewiesen. Bei einem direkten Klassen-Einfang-Assay wird der nachzuweisende Antikörper unter Verwendung eines Mittels zum Einfangen eines Antikörpers immobilisiert und unter Verwendung eines markierten Antigens nachgewiesen. Bei einem indirekten Klassen-Einfang-Assay wird der nachzuweisende Antikörper unter Verwendung eines Mittels zum Einfangen eines Antikörpers immobilisiert. Er wird unter Verwendung von mindestens einem, vorzugsweise zwei Molekül/en des Antigens, das an den nachzuweisenden Antikörper bindet, und einem Mittel zum Nachweis eines Antikörpers, wie einem markierten Sekundärantikörper, nachgewiesen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind der Träger und ein Mittel zum Einfangen und/oder ein Mittel zum Nachweis eines Antikörpers zum Immobilisieren des Mittels auf der festen Oberfläche des Trägers konfiguriert. Eine besonders bevorzugte Art der Konfiguration oder der Immobilisierung ist ein Modifizieren des Trägers und/oder des Mittels so, dass sie ein Affinitätstag und einen Liganden zu dem Affinitätstag umfassen. Alternativ kann der Träger oder das Mittel auch reaktive chemische Gruppen wie Thiol-, Amino-, Epoxid-, Ester- und Anhydridgruppen aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „immobilisiert“, wie er hier verwendet wird, ein Molekül, das an einen festen Träger gebunden ist, der in einer wässrigen Lösung unlöslich ist, mehr bevorzugt über eine kovalente oder nichtkovalente Bindung, elektrostatische Wechselwirkungen, Verkapselung, unspezifische Absorption, Bedrucken oder Einschluss, zum Beispiel durch Denaturieren eines globulären Polypeptids in einem Gel, oder über hydrophobe Wechselwirkungen, am meisten bevorzugt über eine oder mehrere kovalente Bindungen. Verschiedene geeignete Träger, zum Beispiel Papier, Polystyrol, Metall-, Silizium- oder Glasoberflächen, mikrofluidische Kanäle, Membranen, Beads wie magnetische Beads, Säulenchromatographiemedien, Biochips, Polyacrylamidgele und dergleichen wurden in der Literatur beschrieben, zum Beispiel in Kim, D., und Herr, A. E. (2013), Protein immobilization techniques for microfluidic assays, Biomicrofluidics 7(4), 041501. Auf diese Weise kann das immobilisierte Molekül zusammen mit dem unlöslichen Träger auf einfache Weise aus einer wässrigen Lösung abgetrennt werden, zum Beispiel durch Zentrifugieren oder Dekantieren. Ein immobilisiertes Molekül kann auf eine reversible oder irreversible Weise immobilisiert werden. Die Immobilisierung ist beispielsweise reversibel, wenn das Molekül mit dem Träger über ionische Wechselwirkungen interagiert, die durch Zugabe einer hohen Salzkonzentration maskiert werden können, oder wenn das Molekül über eine spaltbare kovalente Bindung wie eine Disulfidbrücke gebunden ist, die durch Zugabe von thiolhaltigen Reagenzien gespalten werden kann. Im Gegensatz dazu ist die Immobilisierung irreversibel, wenn das Molekül über eine kovalente Bindung, die in wässriger Lösung nicht gespalten werden kann, zum Beispiel eine Bindung, die durch Reaktion einer Epoxidgruppe und einer Amingruppe gebildet wird, wie sie häufig zur Kopplung von Lysinseitenketten an Affinitätssäulen verwendet wird, an den Träger gebunden ist. Das Protein kann indirekt immobilisiert werden, zum Beispiel durch Immobilisierung eines Antikörpers oder einer anderen Einheit, die Affinität zu dem Molekül aufweist, gefolgt von Bildung eines Komplexes, was bewirkt, dass der Molekül-Antikörper-Komplex immobilisiert wird. In der Literatur werden verschiedene Methoden zur Immobilisierung von Molekülen beschrieben, zum Beispiel in Kim, D., Herr, und A. E. (2013), Protein immobilization techniques for microfluidic assays, Biomicrofluidics 7(4), 041501. Darüber hinaus sind verschiedene Reagenzien und Kits für Immobilisierungsreaktionen kommerziell erhältlich, zum Beispiel von Pierce Biotechnology.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine Zelle bereitgestellt werden, die einen oder mehrere Expressionsvektoren umfasst, der/die eine Nukleotidsequenz, die ein Polypeptid kodiert, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, unter der Kontrolle eines Promotors, gegebenenfalls eines starken und/oder induzierbaren Promotors, umfasst, umfasst/umfassen. In dem Falle von Gluk1, Gluk2 oder Gluk3 kann die Zelle nur einen Vektor umfassen, der eine Nukleotidsequenz umfasst, die das entsprechende Polypeptid kodiert, da Homomere gebildet werden können. In dem Falle von Gluk4 und Gluk5 umfasst die Zelle mindestens zwei Vektoren, einer umfassend eine Nukleotidsequenz, die Gluk1, Gluk2 und Gluk3 kodiert, und einer umfassend eine Nukleotidsequenz, die Gluk4 oder Gluk5 kodiert. Der Vektor kann ein N-terminales oder C-terminales Affinitätstag, das an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, in einem Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, umfasst, vorzugsweise über eine Linker-Sequenz fusioniert ist, kodieren. Die Zelle kann unter Bedingungen kultiviert werden, die die Expression von Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und/oder Gluk5, vorzugsweise von Gluk2, ermöglichen. Ein jegliches exprimiertes Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, kann dann aufgereinigt werden, vorzugsweise unter Verwendung des Affinitätstags. In einigen Ausführungsformen kann jedoch auch ein nicht aufgereinigtes Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, verwendet werden. Anschließend wird es auf dem Träger gemäß der vorliegenden Erfindung immobilisiert. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Zelle, die Nukleinsäure oder der Vektor zur Herstellung eines Kits für die Diagnose einer neurologischen Autoimmunerkrankung verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine medizinische oder diagnostische Vorrichtung wie der diagnostisch verwendbare Träger durch Expression eines rekombinanten Polypeptids, das eine Variante eines oder mehrerer aus der Gruppe, umfassend Gluk1 , Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, die ein Affinitätstag, gegebenenfalls mit einem künstlichen Linker, der eine Protease-Spaltstelle einschließen kann, umfasst, in einer Zelle wie einer eukaryotischen oder prokaryotischen Zelle hergestellt werden. Inkontaktbringen des Polypeptids mit einem Liganden, der spezifisch an das Affinitätstag bindet, wobei der Ligand an einer festen Phase immobilisiert ist, Waschen der festen Phase, so dass nicht-spezifisch gebundenes Material von der Zelle entfernt wird, und Eluieren der exprimierten Variante von der festen Phase, vorzugsweise durch Zugabe eines Überschusses an nicht-immobilisiertem Liganden. Die Variante kann dann an der Vorrichtung immobilisiert werden. Gegebenenfalls kann das Affinitätstag durch Inkontaktbringen der Variante mit einer Protease, vorzugsweise einer Protease, die die Proteaseschnittstelle erkennt, vor der Immobilisierung entfernt werden. Das Affinitätstag kann ausgewählt sein aus der Gruppe von Tags, umfassend His, immobilisiertes Nickel, Glutathion, Chitin, 18A, ACP, Aldehyd, Avi, BCCP, Calmodulin, chitinbindendes Protein, E-Tag, ELK16, FLAG, Flash, Polyglutamat, Polyaspartat, GST, GFP, HA, Isope, maltosebindendes Protein, myc, nus, NE, ProtA, ProtC, Tho1d4, S-Tag, SnoopTag, SpyTag, SofTag, Streptavidin, Strep-Tag II, T7-Epitop-Tag, TAP, TC, Thioredoxin, Ty, V5, VSV, Biotin, Xpress-Tag und einen rekombinanten Antikörper, der an den Liganden zu einem Affinitätstag bindet. Verwendbare Proteasen schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf, TEV, Thrombin, Faktor Xa oder Enteropeptidase. Geeignete Linker sind Teil von Vektoren, zum Beispiel der pET-Vektorserie (Novagen).
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Fehlen oder Vorliegen von zwei oder mehreren Antikörpern gegen zwei oder mehrere Antigene simultan, d. h. zur gleichen Zeit, nachgewiesen.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird das Vorliegen oder Fehlen mindestens eines anderen Autoantikörpers als eines Antikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, vorzugsweise aus der Gruppe, umfassend einen Autoantikörper, der spezifisch an NMDAR bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Lgl1 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an AMPA1 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an AMPA2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an CASPR2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an GABA B bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an GABA A bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an DPPX bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an IGLON5 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Hu bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Yo bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an CRMP5 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Ri bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Ma2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Amphiphysin bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Recoverin bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an RGS8 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an DAGLA bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an NSF bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an STX1B bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an DNM1 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an VAMP2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Anna-3 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Zic-4 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an SOX1 (
US7314721 ) bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an PCA2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Tr bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Glutaminsäure-Decarboxylase bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an AK5 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an AP3B2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Flotillin1/2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an GRM1 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an GRM2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an GRM5 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an GLURD2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an ITPR1 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an KCNA2 bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an NCDN bindet, einen Autoantikörper, der spezifisch an Septin 3+5+6+7+11 bindet, und einen Autoantikörper, der spezifisch an Sez6L2 bindet, nachgewiesen. In einer bevorzugten Ausführungsform unterstützt der Nachweis des Vorliegens eines jeglichen dieser Autoantikörper bei der Diagnose einer neurologischen Autoimmunerkrankung oder impliziert eine solche Diagnose. In einer bevorzugten Ausführungsform werden zwei oder mehrere Autoantikörper in der gleichen Probe und vorzugsweise im Wesentlichen simultan nachgewiesen. Der erfindungsgemäße Träger kann zum Nachweisen von zwei oder mehreren Autoantikörpern in der gleichen Probe, vorzugsweise im Wesentlichen simultan, konfiguriert sein. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Träger, das Polypeptid oder das Kit gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet, um das Vorliegen oder Fehlen von zwei oder mehreren Autoantikörpern nachzuweisen, von denen einer spezifisch an Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 oder Gluk5, vorzugsweise Gluk5, bindet, mehr bevorzugt zur Diagnose oder zur Unterstützung der Diagnose eines Lebewesens oder zur Bestimmung, ob die Probe von einem Lebewesen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit stammt, in der Vergangenheit, Gegenwart und/oder Zukunft an einer Krankheit wie einer Krebserkrankung und/oder einer neurologischen Autoimmunerkrankung, vorzugsweise einer neurologischen Autoimmunerkrankung, zu leiden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Vorliegen oder Fehlen von zwei oder mehreren Antikörpern nachgewiesen und kann unterschieden werden. Mit anderen Worten weis ein Signal, das auf das Vorliegen eines Antikörpers hinweist, darauf hin, welcher der beiden Antikörper vorliegt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Fehlen oder Vorliegen von zwei oder mehreren Antikörpern in räumlich getrennten Reaktionen, mehr bevorzugt in verschiedenen Reaktionsgemischen in getrennten Gefäßen, nachgewiesen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann ein Signal, das auf das Vorliegen eines der beiden Autoantikörper hinweist, von einem Signal unterschieden werden, das auf das Vorliegen des anderen Autoantikörpers hinweist. Dies kann durch Verwenden unterschiedlicher nachweisbarer Markierungen, mehr bevorzugt unterscheidbarer Fluorophore, erreicht werden. Beispielsweise können ein Fluorophor, das grünes Licht emittiert, und ein anderes, das rotes Licht emittiert, verwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Vorliegen oder Fehlen von zwei oder mehreren Antikörpern nachgewiesen, kann jedoch nicht unterschieden werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird ihr Fehlen oder Vorliegen in einer Ein-Topf-Reaktion, vorzugsweise in zwei oder mehreren Reaktionen in dem gleichen Reaktionsgefäß ohne räumliche Trennung und ohne Signalunterscheidung nachgewiesen. Mit anderen Worten weist ein Signal darauf hin, dass mindestens einer der beiden Antikörper vorliegt, aber nicht welcher. In einer bevorzugten Ausführungsform können zwei oder mehrere Antigene in einem Gemisch vorliegen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Probe einen repräsentativen Satz von Antikörpern, mehr bevorzugt IgG-, -IgA- und -IgM-Klasse-Antikörper, am meisten bevorzugt IgG-Klasse-Antikörper. Sie ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Vollblut, Plasma, Serum, zerebrospinale Flüssigkeit und Speichel. Die Probe kann eine flüssige Probe oder ein getrockneter Blutpunkt sein, der unter Verwendung der Probe, vorzugsweise Vollblut, Plasma, Serum oder Kapillarblut, vorzugsweise Kapillarblut, hergestellt wurde.
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In einer bevorzugten Ausführungsform stammt die Probe von einem Organismus, der ein Hirn aufweist und Autoantikörper produziert, vorzugsweise aus der Gruppe, umfassend Säugetier und Vögel, mehr bevorzugt von einem Säugetier aus der Gruppe, umfassend einen Menschen, einen nichtmenschlichen Primaten, ein Nagetier, eine Kuh, ein Pferd, einen Hund, eine Katze, einen Bären, einen Esel, ein Schaf, eine Ziege, ein Kamel und ein Dromedar, am meisten bevorzugt einen Menschen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform stammt sie von einem Vogel, mehr bevorzugt aus der Gruppe, umfassend ein Huhn, einen Papageien und einen Falken. Das Tier kann eine umfangreiche Ausbildung durchlaufen haben, zum Beispiel zur Unterstützung von Menschen, die dessen bedürfen, zum Reiten oder zur Jagd.
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Der nachzuweisende Autoantikörper oder ein Mittel zum Nachweisen oder Einfangen eines Antikörpers bindet spezifisch an seinen Interaktionspartner, der ein Antigen in dem Falle eines Autoantikörpers oder ein Antikörper in dem Falle eines Mittels zum Nachweisen eines Antikörpers ist, wobei der Autoantikörper vorzugsweise spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2 und Gluk3, vorzugsweise Gluk2, bindet. In einer bevorzugten Ausführungsform bedeutet der Begriff „spezifisch bindend“, wie er hier verwendet wird, vorzugsweise, dass die Bindungsreaktion stärker ist als eine Bindungsreaktion, die durch eine Dissoziationskonstante von 1 × 10-5 M, mehr bevorzugt 1 × 10-1 M, mehr bevorzugt 1 × 10-1 M, mehr bevorzugt 1 × 10-9 M, mehr bevorzugt 1 × 10-11 M, mehr bevorzugt 1 × 10-11 M, mehr bevorzugt 1 × 10-12 M gekennzeichnet ist, wie durch Oberflächenplasmonenresonanz unter Verwendung von Biacore-Ausrüstung bei 25 °C in PBS-Puffer bei pH-Wert 7 bestimmt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Autoantikörper“, wie er hier verwendet wird, einen Antikörper, der spezifisch an eine Struktur, vorzugsweise ein Antigen, aus dem Organismus bindet, der den Antikörper produziert. Der Organismus ist vorzugsweise ein Patient, bei dem der Verdacht auf eine Krankheit besteht oder der tatsächlich an einer Krankheit leidet, vorzugsweise ein Säugetier-, mehr bevorzugt ein menschlicher, Patient. Ein solcher Autoantikörper weist eine konstante Region auf, wie auch andere Antikörper der gleichen Klasse aus dem gleichen Organismus aufweisen. Besonders bevorzugt ist der Autoantikörper ein Säugetier-Autoantikörper, noch mehr bevorzugt ein menschlicher Autoantikörper, noch mehr bevorzugt ein menschlicher Autoantikörper der Klasse IgG, IgM oder IgA, vorzugsweise IgG. Die variable Domäne ist in der Lage, spezifisch an das Antigen zu binden. Die konstante Domäne bindet spezifisch an Moleküle, die die konstante Domäne von IgG-Klasse-Antikörpern erkennen, wie sekundäre Antikörper.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Antikörper bereitgestellt oder isoliert, der spezifisch an ein Polypeptid aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet. Der Fachmann ist mit der Isolierung oder Aufreinigung von Antikörpern vertraut. Umfassende Anleitungen sind im Stand der Technik verfügbar, zum Beispiel in Affinity Chromatography Bd. 1 Antibody von GE Healthcare, April 2016 und Thermo Scientific Pierce Antibody Production and Purification Technical Handbook, Version 2, www.thermoscientific.com. Spezifische Aufreinigungsschritte können beispielsweise Affinitätschromatographie unter Verwendung eines Polypeptids, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 oder Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, das durch Kopplung unter Verwendung primärer Amine und/oder Protein G an Beads immobilisiert ist, umfassen.
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Die Lehren der vorliegenden Erfindung können nicht nur unter Verwendung der Polypeptide, insbesondere eines Polypeptids, das die native Sequenz eines genannten Polypeptids umfasst, wie eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder von Nukleinsäuren, die die genauen Sequenzen aufweisen, auf die in dieser Anmeldung explizit, beispielsweise durch Funktion, Name, Sequenz oder Hinterlegungsnummer, oder implizit Bezug genommen wird, sondern auch unter Verwendung von Varianten solcher Polypeptide oder Nukleinsäuren durchgeführt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Begriff „Variante“, wie er hier verwendet wird, mindestens ein Fragment der Volllängensequenz, auf die Bezug genommen wird, insbesondere eine oder mehrere Aminosäure- oder Nukleinsäuresequenz/en, die im Vergleich zu der Volllängensequenz an einem oder beiden Termini um eine oder mehrere Aminosäuren verkürzt ist/sind, betreffen. Ein solches Fragment umfasst oder kodiert ein Peptid, das mindestens 6, 7, 8, 10, 12, 15, 20, 25, 50, 75, 100, 150, 200, 300, 400, 500, 600, 620, 640 oder 660 aufeinanderfolgenden Aminosäuren der ursprünglichen Sequenz oder einer Variante davon aufweist. Die Gesamtlänge der Variante kann mindestens 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 20, 25, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90, 100, 200, 300, 400, 450, 500, 520, 540, 560, 580, 600, 610, 620, 630, 640, 650, 660, 680, 700, 720, 740, 760, 780, 800, 820, 840, 860, 880 oder 900 oder mehr Aminosäuren betragen.
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Der Begriff „Variante“ betrifft nicht nur mindestens ein Fragment, sondern auch ein Polypeptid oder ein Fragment davon, das Aminosäuresequenzen umfasst, die mindestens 40, 50, 60, 70, 75, 80, 85, 90, 92, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 99,3, 99,4, 99,5, 99,6, 99,7, 99,8 oder 99,9, vorzugsweise mindestens 99,3 % identisch mit der Referenzaminosäuresequenz, auf die Bezug genommen wird, oder dem Fragment davon sind, wobei andere Aminosäuren als jene, die für die biologische Aktivität, zum Beispiel die Fähigkeit eines Antigens, an einen (Auto- )Antikörper zu binden, oder die Faltung oder Struktur des Polypeptids, essentiell sind, deletiert oder substituiert werden und/oder eine oder mehrere solcher essentiellen Aminosäuren auf eine konservative Weise ersetzt werden und/oder Aminosäuren hinzugefügt werden, so dass die biologische Aktivität des Polypeptids erhalten bleibt. Der Stand der Technik umfasst verschiedene Verfahren, die verwendet werden können, um zwei gegebene Nukleinsäure- oder Aminosäuresequenzen zu alignen und den Identitätsgrad zu berechnen, siehe beispielsweise Arthur Lesk (2008), Introduction to bioinformatics, Oxford University Press, 2008, 3. Auflage. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Software ClustalW (
Larkin, M. A., Blackshields, G., Brown, N. P., Chenna, R., McGettigan, P. A., McWilliam, H., Valentin, F., Wallace, I. M., Wilm, A., Lopez, R., Thompson, J. D., Gibson, T. J., Higgins, D. G. (2007): Clustal W and Clustal X, Version 2.0, Bioinformatics, 23, 2947-2948) unter Verwendung der Standardeinstellungen verwendet. Beim Desing von Varianten von Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 oder Gluk5 wird der Fachmann vorzugsweise bedenken, dass der zu detektierende Autoantikörper an extrazelluläre Epitope bindet, deren Lage Datenbankeinträgen entnommen werden kann. Extrazelluläre Domänen von Gluk2 schließen zum Beispiel SEQ ID NO6 und SEQ ID NO7 ein. Dem Fachmann ist bekannt, dass Autoantikörper oft am besten an konformationelle Epitope binden. Daher wird die Verwendung eines Antigens, das gefaltete Teile der extrazellulären Domäne umfasst, bevorzugt. Zum Design von Varianten des NMDAR können verschiedene Veröffentlichungen herangezogen werden. Sharma et al. offenbarten, dass die N-terminale Domäne für die Epitop-Autoantikörper-Erkennung wesentlich ist (Sharma, R., A-Saleem, F. H., Puligedda, R. D., Rattelle, A., Lynch, D. R., und Dessain, S. K. (2018) Membrane-bound and soluble forms of an NMDA receptor extracellular domain retain epitopes targeted in auto-immune encephalitis, BMC Biotechnology 18:41). Sie zeigen, dass sie in einem Fusionsprotein verwendet werden kann. Es ist wichtig, dass mindestens eine NR1-Untereinheit verbleibt, die Aminosäuren 25-380 der NR1-Untereinheit umfasst, da die Erfinder der
US7,972,976 gezeigt haben, dass dies der Teil des Antigens ist, der für Erkennung des Autoantikörpers wesentlich ist. Weitere Hinweise auf Grundlage ortsgerichteter Mutagenese können bei Gleichman et al. (2012) gefunden werden, die ein Epitop identifizierten, das N368 und G369 umfasst (
Gleichman, A.J., Spruce, L. A., Dalmau, J., Seeholzer, S. H., and Lynch, D. R. (2012) Anti-NMDA Receptor Encephalitis Antibody binding Is Dependent on Amino Acid Identity of a Small Region within the GluN1 Amino Terminal Domain, J. Neuroscience, 32(32)11083-11094).
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In einer bevorzugten Ausführungsform können das Polypeptid und Varianten davon zusätzlich chemische Modifikationen aufweisen, zum Beispiel Isotopenmarkierungen oder kovalente Modifikationen wie Glykosylierung, Phosphorylierung, Acetylierung, Decarboxylierung, Citrullinierung, Methylierung, Hydroxylierung und dergleichen. Der Fachmann ist mit Verfahren zur Modifizierung von Polypeptiden vertraut. Eine jegliche Modifikation ist so designt, dass sie die biologische Aktivität der Variante nicht aufhebt.
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Darüber hinaus können Varianten auch durch N- oder/und C-terminale Fusion von Polypeptiden, Fragmenten oder Varianten davon mit anderen bekannten Polypeptiden oder Varianten davon oder künstlichen Sequenzen wie Linkern erzeugt werden und aktive Teile oder Domänen umfassen, die vorzugsweise eine Sequenzidentität von mindestens 70, 75, 80, 85, 90, 92, 94, 95, 96, 97, 98 oder 99 % aufweisen, wenn sie mit dem aktiven Teil der Referenzsequenz alignt werden, wobei der Begriff „aktiver Teil“, wie er hier verwendet wird, eine Aminosäuresequenz betrifft, die weniger als die Volllängen-Aminosäuresequenz ist bzw., in dem Falle einer Nukleinsäuresequenz, weniger als die Volllängen-Aminosäuresequenz kodiert, und/oder eine Variante der natürlichen Sequenz ist, aber mindestens einen Teil der biologischen Aktivität beibehält. Vorzugsweise ist der aktive Teil ein aktiver Teil von einem oder mehreren aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2. Das Polypeptid kann zusätzliche Sequenzen, vorzugsweise künstliche Sequenzen, beispielsweise Linker oder Bindungsepitope, umfassen. Jegliche fusionierten Sequenzen sind so gewählt, dass die Fähigkeit eines oder mehrerer aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder einer Variante davon, spezifisch an den nachzuweisenden Antikörper zu binden, oder die diagnostische Zuverlässigkeit, insbesondere Sensitivität und/oder Spezifität, nicht wesentlich verändert, geschweige denn aufgehoben wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Begriff „Variante“ einer Nukleinsäure Nukleinsäuren, deren komplementärer Strang, vorzugsweise unter stringenten Bedingungen, mit der Referenz- oder Wildtyp-Nukleinsäure hybridisiert. Stringenz von Hybridisierungsreaktionen kann von einem Fachmann ohne weiteres bestimmt werden und ist im Allgemeinen eine empirische Berechnung, die von Sondenlänge, Waschtemperatur und Salzkonzentration abhängt. Im Allgemeinen erfordern längere Sonden höhere Temperaturen für eine ordnungsgemäße Anlagerung, während kürzere Sonden dies weniger tun. Hybridisierung hängt im Allgemeinen von der Fähigkeit denaturierter DNA ab, sich an komplementäre Stränge, die in einer Umgebung unterhalb ihrer Schmelztemperatur vorliegen, wieder anzulagern: Je höher der Grad der gewünschten Homologie zwischen der Sonde und der hybridisierbaren Sequenz ist, desto höher ist die relative Temperatur, die verwendet werden kann. Als ein Ergebnis folgt daraus, dass höhere relative Temperaturen tendenziell die Reaktionsbedingungen stringenter machen würden, während niedrigere Temperaturen dies weniger tun. Für weitere Einzelheiten und Erläuterungen zur Stringenz von Hybridisierungsreaktionen siehe Ausubel, F. M. (1995), Current Protocols in Molecular Biology. John Wiley & Sons, Inc. Darüber hinaus kann der Fachmann die Anweisungen, die in dem Handbuch Boehringer Mannheim GmbH (1993) The DIG System Users Guide for Filter Hybridization, Boehringer Mannheim GmbH, Mannheim, Deutschland und in Liebl, W., Ehrmann, M., Ludwig, W., und Schleifer, K. H. (1991) International Journal of Systematic Bacteriology 41: 255-260 zur Identifizierung von DNA-Sequenzen durch Mittel zur Hybridisierung gegeben werden, befolgen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden für eine jegliche Hybridisierung stringente Bedingungen angewandt, d. h. Hybridisierung tritt nur auf, wenn die Sonde zu 70 % oder mehr mit der Zielsequenz identisch ist. Sonden, die einen geringeren Identitätsgrad in Bezug auf die Zielsequenz aufweisen, können hybridisieren, aber solche Hybride sind instabil und werden in einem Waschschritt unter stringenten Bedingungen entfernt werden, zum Beispiel durch Absenken der Salzkonzentration auf 2 × SSC oder, gegebenenfalls und anschließend, auf 0,5 × SSC, während die Temperatur, in Reihenfolge zunehmender Bevorzugung, etwa 50°C - 68°C, etwa 52°C - 68°C, etwa 54°C - 68°C, etwa 56°C - 68°C, etwa 58°C - 68°C, etwa 60°C - 68°C, etwa 62°C - 68°C, etwa 64°C -68°C, etwa 66°C - 68°C beträgt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt die Temperatur etwa 64°C - 68°C oder etwa 66°C - 68°C. Es ist möglich, die Salzkonzentration auf 0,2 × SSC oder sogar 0,1 × SSC einzustellen. Nukleinsäuresequenzen können isoliert werden, die einen Identitätsgrad in Bezug auf die Referenz- oder Wildtypsequenz von mindestens 70, 80, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99 % aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff Variante einer Nukleinsäuresequenz, wie er hier verwendet wird, eine jegliche Nukleinsäuresequenz, die die gleiche Aminosäuresequenz, vorzugsweise eine oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, und eine Variante davon, wie die Referenz-Nukleinsäuresequenz, im Einklang mit der Degeneriertheit des genetischen Codes, kodiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Sensitivität“ die Anzahl korrekt als positiv bestimmter Proben im Verhältnis zu der Gesamtzahl untersuchter Proben. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Spezifität“ die Anzahl korrekt als negativ bestimmter Proben im Verhältnis zu der Gesamtzahl untersuchter Proben.
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Die Variante des Polypeptids, insbesondere eines oder mehrerer aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2 und Gluk3, vorzugsweise Gluk2, weist biologische Aktivität auf. In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine solche biologische Aktivität die Fähigkeit, spezifisch an einen Autoantikörper zu binden, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder ein anderes Antigen wie NMDAR bindet, wie bei einem Patienten gefunden, der an einer neurologischen Autoimmunerkrankung leidet, die mit dem Vorliegen eines solchen Autoantikörpers in einer Probe verbunden ist, vorzugsweise Autoimmunenzephalitis. Ob eine Variante des Polypeptids eine solche biologische Aktivität aufweist oder nicht, kann beispielsweise dadurch überprüft werden, dass bestimmt wird, ob sie spezifisch an einen Autoantikörper aus einer Probe eines solchen Patienten, der einen Autoantikörper umfasst, der spezifisch an Wildtyp-Antigen bindet, vorzugsweise wie bestimmt durch indirekte Immunfluoreszenz, wie in dem experimentellen Teil dieser Anmeldung beschrieben, bindet oder nicht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Isoform von Gluk1, die durch den Uniprot-Datenbankcode P39086-2 dargestellt wird, eine Variante von Gluk1. In einer bevorzugten Ausführungsform sind Isoformen von Gluk2, einschließlich derjenigen, die durch die Uniprot-Datenbankcodes Q13002-2, Q13002-3, Q13002-4, Q13002-5, Q13002-6 und Q13002-7 dargestellt werden, Varianten von Gluk2. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Isoform von Gluk3, die durch den Uniprot-Datenbankcode Q13003-2 dargestellt wird, eine Variante von Gluk3. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Isoform von Gluk5, die durch den Uniprot-Datenbankcode Q16478-2 dargestellt wird, eine Variante von Gluk5.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Zelle, die ein Polypeptid überexprimiert, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, vorzugsweise in Kombination mit mindestens einer zusätzlichen Zelle, die ein anderes Antigen aus der Gruppe, umfassend Hu, Yo, Ri, CV2, PNMA1, PNMA2, DNER/Tr, ARHGAP26, ITPR1 (
EP14003703.7 ), ATP1A3, NBC1 (
EP14003958.7 ), Neurochondrin (
EP15001186 ), CARPVIII, Zic4, SOX1 (
US7314721 ), Ma, MAG, MP0, MBP, GAD65, Amphiphysin, Recoverin, GABA A-Rezeptor, GABA B-Rezeptor, Glycinrezeptor, Gephyrin, IgLON5, DPPX, Aquaporin-4, MOG, NMDA-Rezeptor, AMPA-Rezeptoren, GRM1, GRM5, LGI1, VGCC, mGluR1, CASPR2, ATP1A3, auch bezeichnet als Alpha-3-Untereinheit der menschlichen neuronalen Na(+)/K(+)-ATPase (
EP14171561.5 ) und Flotillin1/2 (
EP3101424 ), eine Variante davon, umfasst in einem Polypeptid, vorzugsweise NMDA-Rezeptor (NMDAR), bereitgestellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform bedeutet der Begriff „überexprimierend“, wie er hier verwendet wird, dass die Zelle mit einer Nukleinsäure transfiziert wurde, die eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die ein Polypeptid kodiert, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder das andere Antigen oder eine Variante davon, unter der Kontrolle eines Promotors umfasst. Infolgedessen exprimiert die transfizierte Zelle mehr Polypeptid, das von dem nachzuweisenden Autoantikörper, der spezifisch bindet, erkannt wird, als es der gleiche Zelltyp normalerweise tun würde, wahrscheinlich mindestens 10, 20, 30, 50, 100, 200 oder 500 % mehr, wie durch quantitativen Western Blot beurteilt. Der Promotor kann ein induzierbarer Promotor sein, der die Induktion einer Expression durch Zugabe eines Induktors ermöglicht. Der Fachmann ist mit Protokollen und Vektoren zur transiente Überexpression eines Polypeptids in einer eukaryontischen Zelle, zum Beispiel dem pTriEx-System von Novagen, und mit Protokollen und Vektoren zur stabile Transfektion einer eukaryontischen Zelle, zum Beispiel dem pcDNA™4/TO-Vektorsystem von Invitrogen, vertraut.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können eine oder mehrere fixierte Säugetierzellen verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „fixierte“ Zelle, wie er hier verwendet wird, eine Zelle, die mit einer reaktiven chemischen Verbindung mit dem Effekt behandelt wurde, dass die Zelle nicht mehr metabolisch aktiv ist, aber immer noch ihre Epitope zur Immunfärbung mit Antikörpern und deren anschließendem Nachweis, beispielsweise durch Fluoreszenz, präsentiert. Mehr bevorzugt ist die reaktive chemische Verbindung ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Aceton, Formalin, Methanol und Ethanol oder Gemische davon, vorzugsweise alle davon. Dem Fachmann sind Protokolle bekannt, die zur Herstellung fixierter Zellen verwendet werden können.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung befindet sich die Zelle oder befinden sich die Zellen auf einem Träger zur mikroskopischen Immunfluoreszenzanalyse. Ein solcher Träger kann ein Glas-Objektträger sein. Die Zelle auf dem Glas-Objektträger kann mit einem Einbettungspuffer bedeckt sein. Ein Einbettungsmedium ist eine Flüssigkeit, die dazu beiträgt, einen nahezu physiologischen pH-Wert aufrechtzuerhalten, um die molekulare Struktur jeglicher diagnostisch relevanten Moleküle und ihrer Epitope zu erhalten, mit der Emission eines Fluoreszenzsignals kompatibel ist und einen vorzeitigen Verlust von Fluoreszenz aufgrund des Ausbleichens des Fluorophors verhindert. Sie kann ausgewählt sein aus der Gruppe, umfassend Wasser, Glycerin, natürliches Öl oder Kunststoff oder ein Gemisch davon, vorzugsweise Wasser und Glycerin. Verschiedene Zusammensetzungen sind im Stand der Technik beschrieben, zum Beispiel in „Mountants and Antifades“, veröffentlicht von Wright Cell Imaging Facility, Toronto Western Research Institute University Health Network, (https://de.scribd.com/document/47879592/Mountants-Antifades), Krenek et al. (1989) J. Immunol. Meth 117, 91-97 und Nairn etal. (1969) Clin. Exp. Immunol. 4, 697-705.
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Auf die Zusammensetzung umfassend die Probe und das Einbettungsmedium kann ein Deckglas gelegt werden. Objektträger mit Deckgläsern (FB 112d-1005-1 oder ZZ 3000-0112) sind bei der EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika, AG erhältlich. Es kann jedoch ein jeglicher Träger verwendet werden, der mit der mikroskopischen Analyse des Fluoreszenzmusters kompatibel ist. Der Träger kann eine mock-transfizierte Zelle, die mit dem gleichen Vektor transfiziert wurde wie die Zelle, die ein Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, überexprimiert, jedoch ohne die für letzteres kodierende Nukleinsäure, umfassen. Eine solche mock-transfizierte Zelle kann als eine Negativkontrolle dienen. Der Träger ist zur Analyse unter Verwendung eines Immunfluoreszenzmikroskops konfiguriert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Träger ein Feld umfassen, das die erfindungsgemäße Zelle umfasst. Darüber hinaus kann der Träger zusätzliche Felder umfassen. Die Felder sind vorzugsweise von einer hydrophoben Oberfläche umgeben. Jedes dieser Felder kann eine Zelle umfassen, die ein anderes Antigen oder eine Variante davon überexprimiert. Ein Feld kann einen Abschnitt von Primaten-Zerebellum, Ratten-Zerebellum oder Ratten-Hippocampus und -Thalamus umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zelle eine eukaryotische Zelle, die das Polypeptid überexprimiert, wie eine Zelle, die ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend HEK-, Hela-, CHO- und Jurkat-Zellen und deren Derivate. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zelle eine rekombinante Zelle, die das Polypeptid überexprimiert, das vorzugsweise unter der Kontrolle eines heterologen starken Promotors steht.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der diagnostisch verwendbare Träger ein Bead. Verschiedene Beads für zahlreiche Anwendungen, hauptsächlich auf Kohlenhydratbasis, zum Beispiel Sepharose oder Agarose, oder Kunststoff, sind kommerziell erhältlich. Sie können aktive oder aktivierbare chemische Gruppen wie eine Carboxyl- oder Tosyl- oder Estergruppe umfassen, die für die Immobilisierung eines Mittels zum spezifischen Einfangen eines Antikörpers verwendet werden können. Vorzugsweise sind die Beads Beads, die einen durchschnittlichen Durchmesser von 0,1 µm bis 10 µm, von 0,5 µm bis 8 µm, von 0,75 µm bis 7 µm oder von 1 µm bis 6 µm aufweisen. Vorzugsweise wird das Bead in der Form einer wässrigen Suspension, die einen Beadgehalt von 10 bis 90 %, vorzugsweise von 20 bis 80 %, vorzugsweise von 30 bis 70 %, mehr bevorzugt von 40 bis 60 % (w/w) aufweist, bereitgestellt. Der Fachmann ist mit solchen Beads vertraut (Diamandis, E. P., Christopoulos, T. K., Immunoassays, 1996, Academic Press), die kommerziell erhältlich sind, zum Beispiel Bio-Plex COOH Beads MC10026-01 oder 171-506011 von Bio-Rad. Vorzugsweise umfasst der Träger mindestens zwei Beads, eines umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 oder Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon und eines umfassend ein anderes Antigen.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Träger eine Mikrotiterplatte, umfassend mindestens 8 Vertiefungen, die für ELISA verwendet werden kann. Mindestens eine der Vertiefungen ist mit dem Mittel zum spezifischen Einfangen eines Antikörpers, entweder direkt oder indirekt, vorzugsweise eines oder mehrerer aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, beschichtet. Zur Erstellung einer Kalibrierkurve zur semiquantitativen Analyse können mindestens 3, vorzugsweise 4, mehr bevorzugt 5 Kalibratoren in definierten Konzentrationen verwendet werden. Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Kalibratoren, die typischerweise einen Konzentrationsbereich abdecken, der die Kalibrierungskurve abdeckt, parallel zu den Proben prozessiert und entwickelt werden. Ein sekundärer Antikörper, der eine nachweisbare Markierung wie eine enzymatisch aktive Markierung enthält, zum Beispiel eine Markierung, die Meerrettichperoxidase-Aktivität oder Alkalische-Phosphatase-Aktivität aufweist, oder ein zur Chemilumineszenz fähiges Enzym, kann bereitgestellt werden.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Träger ein Teststreifen, vorzugsweise ein Blot, mehr bevorzugt ein Line-Blot (
Raoult, D., und Dasch, G. A. (1989), The line blot: an immunoassay for monoclonal and other antibodies. Its application to the serotyping of gramnegative bacteria. J. Immunol. Methods, 125 (1-2), 57-65;
WO2013041540 ). Eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, ist/sind in der Form einer Bande oder eines Punktes auf dem Teststreifen immobilisiert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist/sind ein oder mehrere zusätzliche Antigene darauf immobilisiert, vorzugsweise aus der Gruppe, umfassend NMDAR, Lgl1, AMPA1, AMPA2, CASPR2, GABA B, GABA A, DPPX, IGLON5, Hu, Yo, CV2/CRMP5, Ri, Ma1, Ma2, Amphiphysin, Recoverin, RGS8, DAGLA, STX1B, AK5, AP3B2, Flotillin1+2, GRM1, GRM2, GRM5, GLURD2, ITPR1, KCNA2, NCDN, SOX1, TR(DNER), Zic4, Septin 3+5+6+7+11 und Sez6L2, mehr bevorzugt NMDAR, oder eine Variante davon. Wenn zwei oder mehrere Antigene verwendet werden, sind sie vorzugsweise räumlich getrennt auf dem Träger angeordnet. Vorzugsweise beträgt die Breite der Banden mindestens 30, vorzugsweise 40, 50, 60, 70 oder 80 % der Breite des Teststreifens. Der Teststreifen kann eine oder mehrere Kontrollbanden, vorzugsweise zur Bestätigung, dass er ausreichend lange und unter angemessenen Bedingungen mit einer Probe, vorzugsweise mit Serum oder CSF, in Kontakt gekommen ist, umfassen. Der Teststreifen kann eine oder mehrere Kontrollbanden zum Bestätigen, dass er mit allen zur Bandenentwicklung erforderlichen Reagenzien oder mit einem sekundären Antikörper, vorzugsweise einem markierten sekundären Antikörper, in Kontakt gebracht wurde, umfassen. Der Teststreifen kann eine negative Kontrollbande umfassen. Der Teststreifen kann eine positive Kontrollbande umfassen. Der Teststreifen kann eine Cut-off-Kontrollbande umfassen, die auf die Mindestfärbung hinweist, die als ein Hinweis darauf gilt, dass ein Autoantikörper nachgewiesen wurde. Der Teststreifen kann zwei oder mehrere Kalibratorbanden umfassen. Verschiedene Blots sind in der Fachliteratur beschrieben, zum Beispiel in van Oss, J. C., und Regenmortel, M. H. V., Immunochemistry, 1994, Marcell Dekker, insbesondere Kapitel 35.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Träger ein Microarray. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Microarray“, wie er hier verwendet wird, einen Chip, der mit einer Vielzahl räumlich getrennter Antigene, vorzugsweise mindestens 5, mehr bevorzugt 10, 20, 30, 40, 50, 80 oder 100, bespottet ist. Vorzugsweise ist jedes Antigen ein Peptid, das 5 bis 25, vorzugsweise 7 bis 15 aufeinanderfolgende Aminosäuren, die ein Fragment von einem Säugetier umspannen, umfasst oder daraus besteht. Mindestens ein Antigen ist ein Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst.
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Vorzugsweise sind zwei oder mehrere Antigene ein Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1 , Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst. Für den Nachweis kann ein sekundärer Antikörper, der eine Markierung, vorzugsweise eine Fluoreszenzmarkierung, umfasst, verwendet werden. Vorzugsweise wird mindestens ein zusätzliches Antigen oder eine Variante davon aufgespottet.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Mittel zum Nachweisen eines Antikörpers oder ein Antikörper verwendet, der/das ein Molekül, das spezifisch an den Antikörper bindet und einen Nachweis ermöglicht, typischerweise umfassend eine nachweisbare Markierung, ist. In einer bevorzugten Ausführungsform kann eine nachweisbare Markierung verwendet werden, um eine Population von Molekülen unter Verwendung biophysikalischer Nachweisverfahren von anderen zu unterscheiden. Sie ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, umfassend eine fluoreszierende, eine radioaktive, eine chemilumineszierende Markierung, ein Schwermetall wie eine Goldmarkierung, ein Nanopartikel, ein Bead oder eine enzymatisch aktive Markierung, vorzugsweise eine, die eine kolorimetrische Reaktion katalysiert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine fluoreszierende Markierung ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Alexa-Farbstoffe, FITC, TRITC und grün fluoreszierendes Protein (GFP). Jod-125 kann als radioaktive Markierung verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine enzymatisch aktive Markierung ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Meerrettichperoxidase, Glukoseoxidase, Beta-Galaktosidase, alkalische Phosphatase und Luziferase. In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine chemilumineszente Markierung ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Luminol oder ein Derivat, einen Acridiniumester und Luziferase. Der Fachmann ist in der Lage, geeignete Markierungen auszuwählen und sie an Proteine, Nukleinsäuren und andere Moleküle zu binden (Hassanzadeh L, Chen S, Veedu RN. Radiolabeling of Nucleic Acid Aptamers for Highly Sensitive Disease-Specific Molecular Imaging. Pharmaceuticals (Basel). 2018;11(4):106. Veröffentlicht am 15. Okt. 2018. doi: 10.3390/ph11040106, Hassanzadeh L, Chen S, Veedu RN. Radiolabeling of Nucleic Acid Aptamers for Highly Sensitive Disease-Specific Molecular Imaging. Pharmaceuticals (Basel). 2018;11(4):106. Veröffentlicht am 15. Okt. 2018. doi: 10.3390/ph 11040106, Bioconjugate Techniques, 3. Auflage (2013) von Greg T. Hermanson, Obermaier C, Griebel A, Westermeier R. Principles of protein labeling techniques. Methods Mol Biol. 2015; 1295: 153-65), und eine breite Palette markierter Moleküle ist kommerziell verfügbar. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zum Einfangen eines Antikörpers wie eines IgG-Klasse-Antikörpers ein Molekül, das spezifisch an den zu immobilisierenden Antikörper bindet und in der Lage ist, ihn zu immobilisieren, entweder weil es selbst immobilisiert oder zur Immobilisierung konfiguriert ist, vorzugsweise über ein Affinitätstag. Es kann ein sekundärer Antikörper, der an eine Klasse von Antikörpern, vorzugsweise an IgG-Klasse-Antikörper, mehr bevorzugt an humane IgG-Klasse-Antikörper, bindet, oder ein Aptamer oder ein Protein, wie Protein G, sein. Das Mittel zum Nachweisen eines eingefangenen Antikörpers ist ein Ligand, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder ein anderes Antigen bindet. Das Mittel zum Nachweisen eines immobilisierten Antikörpers ist ein Ligand, der spezifisch an die Klasse des nachzuweisenden Antikörpers bindet und kann ausgewählt sein aus der Gruppe, umfassend einen sekundären Antikörper und einen spezifisch bindenden Liganden, Protein G oder eine Variante davon oder ein Aptamer oder einen spezifisch an den immobilisierten Antikörper bindenden Antikörper.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Begriff „sekundärer Antikörper“ in seinem weitesten Sinne so zu verstehen, dass er eine jegliche Art von „Bindungsgruppe“, vorzugsweise ein Bindungsprotein, die in der Lage ist, spezifisch an einen IgA-, IgG- und/oder IgM-Klasse-Antikörper oder ein Fragment davon, wie eine konstante Domäne einer bestimmten Ig-Klasse einer ausgewählten Spezies, vorzugsweise der menschlichen Spezies, zu binden, betrifft. Nicht einschränkende Beispiele für Bindungsgruppen schließen Antikörper, zum Beispiel Antikörper, die immunologisch oder genetisch von einer jeglichen Spezies, zum Beispiel von Mensch, Huhn, Kamel, Lama, Lamprete, Hai, Ziege, Nagetier, Kuh, Hund, Kaninchen usw., abgeleitet sind, Antikörperfragmente, -domänen oder Teile davon, zum Beispiel Fab, Fab', F(ab')
2, scFab, Fv, scFv, VH, VHH, VL, VLRs und dergleichen, Diabodies, monoklonale Antikörper (mAks), polyklonale Antikörper (pAks), mAbdAbs, von Phage-Display abgeleitete Bindemittel, Affibodies, Heterokonjugat-Antikörper, bispezifische Antikörper, Evibodies, Lipocaline, Anticaline, Affibodies, Avimere, Maxibodies, Hitzeschockproteine wie GroEL und GroES, trans-Bodies, DARPins, Aptamere, C-Typ-Lectin-Domänen wie Tetranectine, von menschlichem γ-Kristallin und menschlichem Ubiquitin abgeleitete Bindemittel wie Affiline, von der PDZ-Domäne abgeleitete Bindemittel, Skorpiontoxin und/oder Kunitz-Typ-Domäne-Bindemittel, von Fibronektin abgeleitete Bindemittel wie Adnektine, Rezeptoren, Liganden, Lektine, Streptavidin, Biotin, einschließlich Derivate und/oder Kombinationen davon, wie bi- /multispezifische Formate, die aus zwei oder mehreren dieser Bindemoleküle gebildet werden, ein. Verschiedene von Antikörpern abgeleitete und alternative (d. h. Nicht-Antikörper-) Bindungsproteingerüste, einschließlich Verfahren zu deren Herstellung, sind in der Fachwelt bekannt (z. B. zusammengefasst in
Chiu ML et al., Antibodies (Basel), (2019);8(4):55; Simeon R. & Chen Z., Protein Cell. (2018);9(1):3-14; und Kapitel 7 - Non-Antibody Scaffolds aus Handbook of Therapeutic Antibodies (2007), herausgegeben von Stefan Dübel,
US 7,166,697 ,
Rothe C & Skerra A., BioDrugs. (2018);32(3):233-243;
Gebauer M & Skerra A, Curr Opin Biotechnol. (2019); 60:230-241;
Feldwisch, J & Tolmachev, V. (2012) Methods Mol. Biol. 899:103-126;
Wikman M et al., Protein Eng Des Sel. (2004);17(5):455-62;
Silverman J et al. (2005), Nat Biotechnol 23:1556-1561;
Plückthun A., Annu Rev Pharmacol Toxicol. (2015);55:489-511;
Hosse RJ et al. (2006). Protein Sci 15:14-27;
Hackel BJ, et al. (2008) J Mol Biol 381:1238-1252. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein sekundärer Antikörper ein Antikörper, der an alle Antikörper einer Antikörper- oder Immunglobulinklasse, vorzugsweise einer menschlichen Antikörperklasse, vorzugsweise IgA- und/oder IgG- und/oder IgM-Antikörper, vorzugsweise IgG, bindet. Sekundäre Antikörper können die konstante Domäne der Klasse oder ein oder mehrere Epitope in der Sequenz oder 3D-Struktur erkennen, die von Antikörpern der Ig-Klasse von Interesse geteilt werden. Sekundäre Antikörper stammen typischerweise von einem anderen Säugetier als dem Menschen oder von einem Vogel, vorzugsweise von Huhn, Kaninchen, Maus, Ratte, Pferd, Schwein, Esel, Ziege, Kuh, Kamel, Lama oder einem nichtmenschlichen Primaten. Ein sekundärer Antikörper kann ein monoklonaler, vorzugsweise rekombinanter Antikörper sein oder kann ein polyklonaler Antikörper sein. Eine breite Palette von ihnen ist kommerziell erhältlich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Ligand zu einem Affinitätstag, wie er hier verwendet wird, eine künstliche Einheit, die spezifisch an ein Affinitätstag bindet, typischerweise eine chemisch synthetisierte Modifikation oder ein rekombinantes Protein oder Peptid, das an ein Molekül von Interesse gebunden ist. Der Ligand zu einem Affinitätstag hängt von der Art des gewählten Affinitätstags ab und kann ausgewählt sein aus der Gruppe, umfassend His, immobilisiertes Nickel, Glutathion, Chitin, 18A, ACP, Aldehyd, Avi, BCCP, Calmodulin, Chitin-bindendes Protein, E-Tag, ELK16, FLAG, Flash, Polyglutamat, Polyaspartat, GST, GFP, HA, Isope, maltosebindendes Protein, myc, nus, NE, ProtA, ProtC, Tho1d4, S-Tag, SnoopTag, SpyTag, SofTag, Streptavidin, Strep-Tag II, T7-Epitop-Tag, TAP, TC, Thioredoxin, Ty, V5, VSV, Biotin, Xpress-Tag und ein rekombinanter Antikörper, der an den Liganden zu einem Affinitätstag bindet.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Autoantikörper, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, nachgewiesen oder bereitgestellt, vorzugsweise in einer Lösung, die einen/eines oder mehrere, mehr bevorzugt alle aus der Gruppe, umfassend einen künstlichen Puffer, ein Konservierungsmittel, einen Stabilisator und ein künstliches Antikoagulans, umfasst. Ein künstlicher Puffer ist ein Puffer, der synthetisch ist und/oder in dem Körper des Patienten nicht vorkommen kann oder zumindest in Konzentrationen, die weit unter der verwendeten Konzentration liegen. Der Puffer kann ausgewählt sein aus der Gruppe, umfassend Tris, Phosphat, Tricin, Acetat, MOPS, MES, Carbonat, Citrat und HEPES. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Konservierungsmittel“, wie er hier verwendet wird, eine Substanz, die mikrobielles Wachstum und/oder chemische Degradation in einer flüssigen Lösung hemmt, und kann vorzugsweise ausgewählt sein aus der Gruppe, umfassend Säure, Milchsäure, Nitrat, Nitrit, Antibiotika, einen Proteaseinhibitor und Ethanol. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Stabilisator“ eine Substanz, die die unspezifische Absorption von Protein durch das Reaktionsgefäß verhindern oder verringern wird. Sie ist bevorzugt ein nichtmenschliches Protein, mehr bevorzugt ein Rinderserumalbumin. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Autoantikörper ein Autoantikörper, der spezifisch an ein Gluk1-Homomer bindet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Autoantikörper ein Autoantikörper, der spezifisch an ein Gluk2-Homomer bindet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Autoantikörper ein Autoantikörper, der spezifisch an ein Gluk3-Homomer bindet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Autoantikörper ein Autoantikörper, der spezifisch an ein Heteromer bindet, das Gluk4 und mindestens eines von Gluk1, Gluk2 und Gluk3 umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Autoantikörper ein Autoantikörper, der spezifisch an ein Heteromer bindet, das Gluk5 und mindestens eines von Gluk1, Gluk2 und Gluk3 umfasst.
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Verschiedene erfindungsgemäße Verfahren oder Verwendungen können mit einer Probe von einem Lebewesen, wie hier beschrieben, durchgeführt werden. Diese Verfahren oder Verwendungen können auch als „in vitro“-Verfahren oder „in vitro“-Verwendungen bezeichnet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „chemische Lösung, die mit einer nachweisbaren Markierung reaktiv ist“ eine Verbindung in einer Flüssigkeit, die bei Exposition gegenüber der nachweisbaren Markierung ein nachweisbares Signal emittiert. Die Lösung kann ein chromogenes Substrat einer enzymatisch aktiven Markierung umfassen. Beispielsweise kann 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin/H2O2 verwendet werden, wenn die Markierung eine Peroxidase ist. Die Lösung kann eine kleine anorganische oder organische Verbindung umfassen, die in der Lage ist, mit einer chemilumineszenten Markierung zu reagieren. In dem Falle eines Acridiniumesters wird häufig ein Gemisch aus H2O2 und Natriumhydroxid als die chemische Lösung verwendet. Verschiedene andere chemische Lösungen und nachweisbare Markierungen sind in der Technik bekannt (Weeks, I., Beheshti, I., McCapra, F., Campbell, A. K., Woodhead, J. S. (1983): Acridinium esters as high specific activity labels in immunoassay, Clin Chem, Band 29, Seite 1474-1479), Thermo Scientific Pierce Antibody Production and Purification Technical Handbook, Version 2, www.thermoscientific.com).
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Begriff „Diagnose“, wie er hier verwendet wird, in seinem weitestmöglichen Sinne zu verstehen und kann eine jegliche Art von Verfahren bezeichnen, das darauf abzielt, Informationen zu erhalten, die für die Beurteilung hilfreich sind, ob ein bekannter Patient oder ein anonymes Lebewesen aus einer Kohorte an einer bestimmten Krankheit oder Störung leidet oder wahrscheinlich oder wahrscheinlicher als der Durchschnitt oder ein Vergleichslebewesen, wobei letzteres vorzugsweise ähnliche Symptome aufweist, daran in der Vergangenheit, zum Zeitpunkt der Diagnose oder in der Zukunft leidet, um herauszufinden, wie die Krankheit fortschreitet oder wahrscheinlich in Zukunft fortschreiten wird, oder um das Ansprechen eines Patienten oder von Patienten im Allgemeinen auf eine bestimmte Behandlung, zum Beispiel die Verabreichung von immunsuppressiven Arzneimitteln, zu bewerten, oder um herauszufinden, ob eine Probe von einem solchen Patienten stammt. Solche Information kann für eine klinische Diagnose verwendet werden, sie kann aber auch von einem Experimental- und/oder Forschungslabor für die Zwecke allgemeiner Forschung eingeholt werden, beispielsweise um den Anteil der an der Krankheit leidenden Lebewesen in einer Patientenkohorte oder in einer Population zu bestimmen. Mit anderen Worten umfasst der Begriff „Diagnose“ nicht nur Diagnose, sondern auch Prognose und/oder Überwachung des Verlaufs einer Krankheit oder Störung, einschließlich Überwachung der Antwort eines oder mehrerer Patienten auf die Verabreichung eines Arzneimittels oder eines Arzneimittelkandidaten, um beispielsweise dessen Wirksamkeit zu bestimmen. Während das Ergebnis bei klinisch-diagnostischen Anwendungen einem bestimmten Patienten zugeordnet werden kann und einem Arzt oder einer Einrichtung, der/die den Patienten behandelt, mitgeteilt werden kann, ist dies bei anderen Anwendungen nicht unbedingt der Fall, beispielsweise bei Diagnostiken zu Forschungszwecken, wo es ausreichend sein kann, die Ergebnisse einer Probe eines anonymisierten Patienten zuzuordnen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird der Nachweis eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, als eine definitive Diagnose einer neurologischen Autoimmunerkrankung aufgrund des Vorliegens des Autoantikörpers implizierend angesehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können die Verfahren und Produkte gemäß der vorliegenden Erfindung für Interaktionsstudien verwendet werden, einschließlich eines Bestimmens, ob ein Arzneimittelkandidat oder eine andere Verbindung die Bindung eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, stören kann oder einen jeglichen nachgeschalteten Prozess oder die Stärke seiner Bindung an sein Ziel beeinträchtigen kann. In einer bevorzugten Ausführungsform können sie zum Überwachen der Immunantwort, mehr bevorzugt der Entstehung und/oder des Titers von Antikörpern gegen eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, nach der Verabreichung einer immunogenen Zusammensetzung, die ein Polypeptid umfasst, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine immunogene Variante davon, umfasst, beispielsweise an ein Säugetier, das ein anderes Säugetier als ein Mensch, wie ein Labortier, sein kann, verwendet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können die Verfahren und Produkte zum Bereitstellen von Reagenzien wie einem Antikörper gegen eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, verwendet werden, die als eine Positivkontrolle oder ein Kalibrator für einen diagnostischen Test oder zum Entwickeln und/oder Validieren eines diagnostischen Tests dienen können. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Validieren“, wie er hier verwendet wird, ein Verfahren zum Etablieren eines Assays in einer bestimmten Umgebung basierend auf einem zuvor bekannten Prinzip und zum Bestätigen, dass er verwendbare Ergebnisse liefert. Während diese Anmeldung beispielsweise die Verwendbarkeit eines Antikörpers gegen eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, als einen Marker für eine Diagnose offenbart, muss ein klinisches oder Forschungslabor möglicherweise den diagnostischen Wert der Ergebnisse bestätigen, bevor es den Test routinemäßig für seine Patienten oder eine neue Gruppe von Patienten, beispielsweise eine Gruppe von Tieren, von denen möglicherweise zuvor nicht bekannt war, dass sie an einer Krankheit oder einem Zustand leiden, verwendet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die Verfahren und Produkte gemäß der vorliegenden Erfindung zum Bestimmen der Konzentration eines Antikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, vorzugsweise Gluk2, bindet, verwendet werden. In einer mehr bevorzugten Ausführungsform ist der Antikörper ein Autoantikörper von einem Patienten, der an einer neurologischen Autoimmunerkrankung leidet. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Antikörper ein rekombinanter Antikörper, der an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, aber von einem sekundären Antikörper erkannt wird, der spezifisch an menschliche IgG-Klasse-Antikörper, vorzugsweise IgG1-, IgG2-, IgG3- und IgG4-Isotypen, bindet. In einer mehr bevorzugten Ausführungsform muss eine solche Konzentration für Forschungszwecke, für die Herstellung oder für Überwachung der Qualität von Reagenzien, Tiermodellen oder Geräten bestimmt werden, die für die Diagnose einer neurologischen Autoimmunerkrankung verwendet werden können oder nicht.
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In vielen Fällen reicht der bloße Nachweis des Autoantikörpers, in anderen Worten Nachweisen, ob in der Probe nachweisbare Mengen des Antikörpers vorliegen oder nicht, für die Diagnose aus. In einer mehr bevorzugten Ausführungsform kann dies ein Bestimmen beinhalten, ob die Konzentration mindestens 10 %, vorzugsweise 20 %, 50 %, 100 %, 200 %, 500 %, 1.000 %, 2.000 %, 2.500 %, 5.000 %, 1.0000 %, 2.0000 %, 5.0000 %, 100.000 %, 1.000.000 % oder 10.000.000 % fach höher ist als die Konzentration des Antikörpers von Interesse, die bei einem durchschnittlichen gesunden Lebewesen gefunden wird. Wenn der Autoantikörper nachgewiesen werden kann, wird dies eine wichtige Information für die Diagnose eines Klinikers sein. Sie kann auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hinweisen, dass der Patient an einer Krankheit leidet.
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Der Fachmann wird wissen, dass ein Kliniker für gewöhnlich nicht allein auf der Basis eines einzigen diagnostischen Parameters zu dem Schluss kommt, ob der Patient an einer Krankheit, einem Zustand oder einer Störung leidet oder wahrscheinlich leiden wird oder nicht, sondern auch andere Aspekte berücksichtigen muss, zum Beispiel das Vorliegen anderer Autoantikörper, Marker, Blutparameter, die klinische Beurteilung der Symptome eines Patienten oder die Ergebnisse medizinischer Bildgebung oder anderer nichtinvasiver Verfahren wie der Polysomnographie, um zu einer schlüssigen Diagnose zu gelangen. Siehe Baenkler H. W. (2012), General aspects of autoimmune diagnostics, in Renz, H., Autoimmune diagnostics, 2012, de Gruyter, Seite 3. Der Wert eines diagnostischen Mittels oder Verfahrens kann auch in der Möglichkeit liegen, eine Krankheit auszuschließen, wodurch die indirekte Diagnose einer anderen ermöglicht wird. In einer bevorzugten Ausführungsform entspricht die Bedeutung von jeglichen Symptomen oder Krankheiten, auf die in dieser Anmeldung Bezug genommen wird, dem Verständnis des Fachmanns an dem Anmeldetag oder vorzugsweise an dem frühesten Prioritätstag dieser Anmeldung, wie durch Lehrbücher und wissenschaftliche Veröffentlichungen nachgewiesen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Verfahren oder Verwendungen oder Produkte nicht allein verwendet, um zu einer definitiven, endgültigen Diagnose zu gelangen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können jegliche Information oder Daten, die das Vorliegen oder Fehlen des Autoantikörpers belegen, dem Patienten oder einem den Patienten behandelnden Arzt mündlich, vorzugsweise telefonisch, in einer schriftlichen Form, vorzugsweise per Fax oder Brief, oder in einer elektronischen Form per Fax oder über das Internet, beispielsweise als eine E-Mail oder Textnachricht, mitgeteilt werden.
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Die erfindungsgemäßen Lehren können auch in einem Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung einer Krankheit, vorzugsweise nach einer Diagnose gemäß der vorliegenden Erfindung, verwendet werden, das die Schritte a) Verringern der Konzentration von Autoantikörpern, die an das erfindungsgemäße Polypeptid binden, in dem Blut des Lebewesens und/oder b) Verabreichen einer oder mehrerer immunsuppressiver pharmazeutischer Substanzen, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Rituximab, Prednison, Methylprednisolon, Cyclophosphamid, Mycophenolatmofetil, intravenöses Immunglobulin, Tacrolimus, Cyclosporin, Methotrexat und Azathioprin, umfasst.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann das Vorliegen eines Antikörpers in einer qualitativen oder quantitativen Weise bestimmt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform bedeutet der Begriff „Nachweisen in einer quantitativen Weise“, wie er hier verwendet wird, dass nicht nur das Vorliegen eines Antikörpers nachgewiesen wird, sondern dass ein Ergebnis erhalten wird, das Informationen betreffend die absolute oder relative Menge des Antikörpers in der Probe einschließt. In einer mehr bevorzugten Ausführungsform wird ein Wert erhalten, der eine absolute Konzentration darstellt. In einer weiteren mehr bevorzugten Ausführungsform wird ein Wert erhalten, der eine relative Konzentration oder Konzentrationsänderung darstellt. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform, die auch als „halbquantitativer“ Ansatz bezeichnet wird, wird die Konzentration des Antikörpers in eine von mehreren Gruppen eingeordnet, am meisten bevorzugt in ein Konzentrationsfenster, das bedeutet, dass er praktisch fehlt, ein Konzentrationsfenster, das bedeutet, dass ein grenzwertiges Ergebnis erhalten wird, und ein Konzentrationsfenster, das bedeutet, dass der Antikörper vorliegt. Eine weitere Unterscheidung in Kategorien wie „schwach positives“ oder „stark positives“ Signal ist möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Autoantikörper“, wie er hier verwendet wird, einen Antikörper, der spezifisch an ein endogenes Molekül des Tieres, vorzugsweise Säugetieres, mehr bevorzugt Menschen, bindet, das den Autoantikörper produziert, wobei das Niveau eines solchen Antikörpers mehr bevorzugt im Vergleich zu dem durchschnittlichen gesunden Lebewesen erhöht ist. Der Autoantikörper kann die Sequenz konstanter Regionen eines Antikörpers des Tieres, vorzugsweise Menschen, das ihn produziert, aufweisen, aber die variable Region ist in der Lage, spezifisch an das endogene Molekül des Tieres, insbesondere an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, zu binden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Autoantikörper aus einer Probe, vorzugsweise Gewebe, Serum, Plasma, Blut oder CSF des Tieres, vorzugsweise Menschen, isoliert, angereichert und/oder aufgereinigt. Der Autoantikörper kann in einer Probe vorliegen, die vorzugsweise die Art der zu untersuchenden Probe ist, mehr bevorzugt Serum oder CSF. Der Autoantikörper kann als ein Gemisch polyklonaler, nativer Antikörper aus dem Tier oder Patienten isoliert werden. Es ist kein synthetischer, monoklonaler oder rekombinanter Antikörper. Ein rekombinanter Antikörper, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, kann unter Verwendung von Standardverfahren hergestellt werden. Er kann als eine Positivkontrolle und für Detektionsassays, zum Beispiel Sandwich-Assays oder kompetitive Assays, verwendbar sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorzugsweise ein in vitro-Verfahren.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein Polypeptid, vorzugsweise das Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, ein rekombinantes Protein sein. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „rekombinant“, wie er hier verwendet wird, ein Polypeptid, das unter Verwendung gentechnischer Verfahren in einem jeglichen Stadium des Produktionsprozesses hergestellt wird, zum Beispiel durch Fusion einer Nukleinsäure, die das Polypeptid kodiert, an einen starken Promotor zur Überexpression in Zellen oder Geweben oder durch Manipulieren der Sequenz des Polypeptids selbst. Der Fachmann ist mit Verfahren zum Manipulieren von Nukleinsäuren und kodierten Polypeptiden (zum Beispiel beschrieben in Sambrook, J., Fritsch, E. F. und Maniatis, T. (1989), Molecular Cloning, CSH oder in Brown T. A. (1986), Gene Cloning - an introduction, Chapman & Hall) und zum Herstellen und Aufreinigen nativer oder rekombinanter Polypeptide (z. B. Handbücher „Strategies for Protein Purification“, „Antibody Purification“, veröffentlicht von GE Healthcare Life Sciences, und in Burgess, R. R., Deutscher, M. P. (2009): Guide to Protein Purification) vertraut. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein gemäß der vorliegenden Erfindung bereitgestelltes oder verwendetes Polypeptid, wie ein Polypeptid, das ein Säugetier-Gluk2 umfasst, oder eine Variante davon oder ein Antikörper, ein isoliertes Polypeptid, wobei der Begriff „isoliert“ bedeutet, dass das Polypeptid im Vergleich zu seinem Zustand bei Herstellung unter Verwendung eines biotechnologischen oder synthetischen Ansatzes angereichert wurde und vorzugsweise rein ist, d. h. mindestens 60, 70, 80, 90, 95 oder 99 Prozent des Polypeptids in der entsprechenden Flüssigkeit bestehen aus dem Polypeptid, wie durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese gefolgt von Coomassie-Blau-Färbung und visueller Inspektion beurteilt. Vorzugsweise ist ein jegliches Polypeptid auf einem Träger, das als ein Mittel zum Einfangen eines Antikörpers verwendet wird, rein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform haben Patienten, die Autoantikörper gegen eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, aufweisen, ein erhöhtes Risiko, an einer Vielzahl von Krebsarten, umfassend Leukämie, Graft-versus-Host-Krankheit und Non-Hodgkin-Lymphom, zu leiden. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Krebs“, wie er hier verwendet wird, eine Gruppe von Krankheiten, die abnormales Zellwachstum mit dem Potenzial, andere Teile des Körpers zu invadieren oder sich dort auszubreiten, einbeziehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Non-Hodgkin-Lymphom“, wie er hier verwendet wird, eine Gruppe von Blutkrebsarten, die alle Arten von Lymphomen außer Hodgkin-Lymphomen einschließt.
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Weiterer Hintergrund und Definitionen in Bezug auf Krebserkrankungen und ihre Diagnosen oder Differentialdiagnosen, einschließlich des Nachweises von Autoantikörpern, können Neurologie-Lehrbüchern entnommen werden, die zu dem frühesten Prioritätsdatum oder Anmeldedatum dieser Veröffentlichung verfügbar sind, wie Kaye, Textbook of Medical Oncology, 3. Auflage, Taylor & Francis; Shoenfeld, Meroni und Gershwin, Autoantibodies, 3. Auflage, Elsevier, insbesondere Teil 11 einschließlich Kapitel 76; und Darnell und Posner, Paraneoplastic Syndromes, Oxford University Press, 2011.
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In einer bevorzugten Ausführungsform haben Patienten, die Autoantikörper gegen eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, aufweisen, im Vergleich zu einem Lebewesen ohne solche Autoantikörper ein erhöhtes Risiko, an einer neurologischen Autoimmunerkrankung, vorzugsweise aus der Gruppe, umfassend PNS, zerebelläre Ataxie, Gangataxie, Polyneuropathie, Enzephalitis, vorzugsweise limbische Enzephalitis, Epilepsie, Demenz, zerebelläres Syndrom und hypersensitive Enzephalopathie, und an einer Krebserkrankung, vorzugsweise aus der Gruppe, umfassend Leukämie, Graft-versus-Host-Krankheit und Non-Hodgkin-Lymphom, zu leiden. In einer bevorzugten Ausführungsform können die Verfahren, Verwendungen und Produkte gemäß der vorliegenden Erfindung zur Diagnose oder zur Unterstützung der Diagnose verwendet werden, um eine Person mit einem erhöhten Risiko, an einer solchen neurologischen Autoimmunerkrankung und/oder einem solchen Krebs zu leiden, zu identifizieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Ataxie“, wie er hier verwendet wird, einen Mangel an willentlicher Koordination von Muskelbewegungen, der Ganganomalien, Sprachveränderungen und Anomalien der Augenbewegungen einschließen kann. Ataxie ist eine klinische Manifestation, die auf eine Dysfunktion der Teile des Nervensystems, die Bewegung koordinieren, wie des Zerebellums, hinweist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Polyneuropathie“, wie er hier verwendet wird, eine Erkrankung, die periphere Nerven (periphere Neuropathie) in etwa den gleichen Bereichen auf beiden Seiten des Körpers betrifft und sich durch Schwäche, Taubheit und brennenden Schmerz auszeichnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Enzephalopathie“, wie er hier verwendet wird, einen veränderten geistigen Zustand, der durch eine Beeinträchtigung der Kognition, der Aufmerksamkeit, der Orientierung, des Schlaf-Wach-Rhythmus und des Bewusstseins gekennzeichnet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „Enzephalitis“, wie er hier verwendet wird, eine Entzündung des Hirns mit Symptomen, einschließlich verminderten oder wechselnden Bewusstseins, Persönlichkeitsveränderungen, psychotischen Wahnvorstellungen, Steifheit, Kopfschmerzen, Fieber, Verwirrung, eines steifen Nackens und Erbrechen. Komplikationen können Krampfanfälle, Halluzinationen, Sprachstörungen, Gedächtnisprobleme und Probleme mit dem Hören einschließen. Die Krankheit kann die Folge einer Infektion sein oder kann eine Autoimmunerkrankung sein, so dass der Nachweis eines erfindungsgemäßen Autoantikörpers zur Unterscheidung dieser beiden Arten von Enzephalitis verwendet werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „zerebelläres Syndrom“, wie er hier verwendet wird, eine beeinträchtigte zerebelläre Funktion, die typischerweise mit Ataxie, Nystagmus und Dysarthrie verbunden ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft der Begriff „paraneoplastisches neurologisches Syndrom“ (PNS), wie er hier verwendet wird, neurologische Syndrome, die mit dem Vorliegen einer Krebserkrankung, die mit Tumoren assoziiert ist, die ein Antigen präsentiert, das normalerweise ausschließlich in dem Nervensystem vorkommt, verbunden sind. Als ein Ergebnis wird ein Autoantikörper gebildet, der spezifisch an das neurologische Antigen bindet, was dann das Nervensystem schädigen kann. Manifestationen von PNS beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf, Enzephalitis, die typischerweise mit Krampfanfällen einhergeht, psychiatrische Manifestationen wie Halluzinationen, Angstzustand und Depression, zerebelläre Symptome wie Ataxie, Nystagmus und Dysarthrie, Opsoklonus-Myoklonus und sensorische Neuronopathie und Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom. Es sollte erwähnt werden, dass PNS-assoziierte Tumoren oft klein sind, langsam wachsen und noch nicht nachweisbar sein können, wenn neurologische Syndrome auftreten. PNS kann mit einem oder mehreren Antikörpern assoziiert sein, die spezifisch an ein Antigen aus der Gruppe, umfassend NMDAR, Lgl1, AMPA1, AMPA2, CASPR2, GABA B, GABA A, DPPX, IGLON5, Hu, Yo, CRMP5, Ri, Ma2, Amphiphysin, Recoverin, RGS8, DAGLA, NSF, STX1B, DNM1 und VAMP2, Hu, Ri, Ma, Anna-3, Zic-4, SOX1, Yo, PCA2, Tr und Glutaminsäure-Decarboxylase, binden.
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Weitere/r Hintergrund und Definitionen im Zusammenhang mit neurologischen Syndromen und Symptomen und deren Diagnosen oder Differentialdiagnosen, einschließlich des Nachweises von Autoantikörpern, können Neurologie-Lehrbüchern entnommen werden, die zu dem frühesten Prioritätsdatum oder Anmeldedatum dieser Veröffentlichung verfügbar sind, wie Simon, Greenberg, Aminoff, Clinical Neurology, 7. Ausgabe, 2009, McGraw; Shoenfeld, Meroni und Gershwin, Autoantibodies, 3. Ausgabe, Elsevier, insbesondere Teil 11 einschließlich Kapitel 76; und Darnell und Posner, Paraneoplastic Syndromes, Oxford University Press, 2011.
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Als Teil einer Diagnose, die die neurologischen Syndrome betrifft, die mit einem Autoantikörper in Verbindung stehen, der mit dem Vorliegen von einem oder mehreren aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, in Verbindung steht, wird der Kliniker zunächst eine Reihe von Tests und Risikofaktoren, die ihn entweder auf eine Autoimmunerkrankung oder eine Infektionskrankheit hinweisen können, für viele der Zustände, die mit dem Vorliegen eines Autoantikörpers verbunden sind, der spezifisch an Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet (Lancaster, J Clin Neurol. 2016 Jan;12(1) https://doi.org/10.3988/jcn.2016.12.1.1, Lee und Lee, The Laboratory Diagnosis of Autoimmune Encephalitis, Journal of Epilepsy Research 6 (2), 45), vorzugsweise Enzephalitis, in Betracht ziehen. Ein Nachweis eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, wird dann einen Autoimmunhintergrund bestätigen, während das Fehlen eines Autoantikörpers den Kliniker dazu verleitet, eine Autoimmunerkrankung, die mit anderen Autoantikörpern in Verbindung steht, in Betracht zu ziehen. Typischerweise wird dann jedoch das Vorliegen oder Fehlen einer Reihe von Autoantikörpern nachgewiesen, und ein negatives Ergebnis wird ein Hinweis auf Infektionskrankheiten sein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Kit bereitgestellt, das die Zelle oder den Träger umfasst und ferner ein oder mehrere, vorzugsweise alle Reagenzien aus der Gruppe, umfassend einen sekundären Antikörper, der vorzugsweise mit einer nachweisbaren Markierung markiert ist, eine Waschlösung, eine Positivkontrolle, eine Negativkontrolle, ein Detergens, ein Deckglas, ein Einbettungsmedium und eine physiologische Salzlösung, vorzugsweise PBS, oder Salz, das für ihre Herstellung erforderlich ist, umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Positivkontrolle eine verdünnte Probe, vorzugsweise Serum oder CSF, von einem Patienten, der an einer neurologischen Autoimmunerkrankung leidet, oder ein monoklonaler Antikörper, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet. Die Negativkontrolle kann eine verdünnte Probe eines gesunden Lebewesens, zum Beispiel eines Blutspenders, sein. Das Kit kann Anleitungen zur Durchführung des Assays umfassen. Vorzugsweise ist der sekundäre Antikörper ein sekundärer Antikörper, der spezifisch an IgG-Klasse-Antikörper, vorzugsweise menschliche IgG-Klasse-Antikörper, bindet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung eine Verwendung der Zelle, des Polypeptids, des Trägers für die Herstellung eines Kits oder einer Zusammensetzung für die Diagnose einer Krankheit bereit.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein jegliches Verfahren oder eine jegliche Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung für eine nicht-diagnostische Verwendung, d.h. Bestimmen des Vorliegens eines Autoantikörpers, der spezifisch an die Bindung an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, für eine andere Verwendung als eine Diagnose eines Patienten, bestimmt sein. Beispielsweise kann das Verfahren oder die Verwendung zum Testen der Wirksamkeit einer medizinischen Vorrichtung, die zum Entfernen eines Autoantikörpers aus dem Blut eines Patienten designt ist, in vitro sein, wobei das Testen an einer anderen Flüssigkeit als Blut eines Patienten durchgeführt wird. Nach der Verwendung der medizinischen Vorrichtung bei einem Patienten kann ihre Kapazität, Autoantikörper zu entfernen, überprüft werden, indem eine Lösung, die Antikörper enthält, die spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, binden, durch die Vorrichtung laufen gelassen wird, gefolgt von der Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens, um zu bestätigen, dass weniger oder kein Antikörper in der Lösung, die durch die Vorrichtung geleitet wurde, vorliegt, d.h. zeigen, dass die Vorrichtung noch die Kapazität hat, Antikörper aus der Lösung zu entfernen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann das Verfahren zum Testen der Wirksamkeit eines Arzneimittelkandidaten verwendet werden, der zur Behandlung von Patienten eingesetzt werden kann, die an einer neurologischen Autoimmunerkrankung leiden oder wahrscheinlich daran leiden. Ein solcher Arzneimittelkandidat kann ein jegliches Molekül sein, das in der Lage ist, die Wechselwirkung zwischen einem oder mehreren aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, und dem Autoantikörper zu stören.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann das Verfahren zum Bestätigen der Zuverlässigkeit eines diagnostischen Assays dienen und kann Nachweisen eines Antikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, in einer Lösung, die keine Probe von einem Patienten, der eine Diagnose benötigt, ist, aber von der bekannt ist, dass sie einen Antikörper enthält, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, vorzugsweise in bekannter Konzentration, beinhalten. Es kann zum Beispiel ein rekombinanter Antikörper oder eine in einem Verdünnungspuffer wie PBS verdünnte Probe eines anonymen Patienten, dessen Identität nicht zurückverfolgt werden kann, sein. Alternativ kann die Lösung auch eine Negativkontrolle sein, die den spezifisch bindenden Antikörper nicht umfasst, um den Hintergrund zu überprüfen. Ein solches Verfahren kann parallel zu, nach oder vor einem diagnostischen Verfahren durchgeführt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein jegliches erfindungsgemäßes Verfahren oder eine jegliche erfindungsgemäße Verwendung dazu dienen, ein Autoantikörperprofil, vorzugsweise zum Nachweisen einer Krankheit bei einem Säugetier, vorzugsweise einem Menschen, zu erstellen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein jegliches Verfahren oder eine jegliche Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung zur Identifizierung eines Lebewesens, bei dem das Risiko besteht, an einer Krankheit und/oder einem Tumor zu leiden oder eine/n solche/n zu entwickeln, sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Verfahren zum Nachweisen eines Antikörpers, vorzugsweise eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, in einer Lösung, die keine Probe eines zu diagnostizierenden Säugetiers ist, oder zu dem Zweck des Bereitstellens einer Diagnose sein. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, umfassend den Schritt Inkontaktbringen einer Vorrichtung, die eine feste Phase umfasst, an der ein Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, immobilisiert ist, mit einer gepufferten Lösung, die einen Antikörper umfasst, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, wobei die Lösung vorzugsweise keine Probe von einem Patienten ist, der einer Diagnose bedarf, wobei vorzugsweise
- a) die Konzentration des Antikörpers in der Lösung bekannt ist und/oder
- b) der Antikörper ein rekombinanter Antikörper ist und/oder
- c) die medizinische oder diagnostische Vorrichtung mit zwei oder mehreren Lösungen, die den Antikörper umfassen, in Kontakt gebracht wird, wobei die zwei oder mehreren Lösungen eine unterschiedliche Konzentration des Antikörpers aufweisen, und/oder
- d) der Antikörper von sekundären Antikörpern, die spezifisch an IgG-Antikörper binden, erkannt wird,
gefolgt von einem Nachweisen eines Signals, das darauf hinweist, ob der Antikörper an das Polypeptid gebunden hat oder nicht, gegebenenfalls eines Signals, das die Konzentration des Antikörpers in der Lösung oder den Lösungen betrifft.
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In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Analysieren einer Probe eines Patienten bereit, um einen Autoantikörper gegen eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, nachzuweisen, was auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer neurologischen Autoimmunerkrankung oder ihrer Entwicklung hinweist, umfassend:
- a) einen Träger, der ein Mittel zum Einfangen des Autoantikörpers aus der Probe, wenn die Probe mit dem Träger in Kontakt gebracht wird, enthält, wobei das Mittel die Zelle und der Träger der Träger gemäß der vorliegenden Erfindung ist,
- b) ein nachweisbares Mittel, das in der Lage ist, an den von dem Träger eingefangenen Antikörper zu binden, wenn das nachweisbare Mittel mit dem Träger in Kontakt gebracht wird, wobei das nachweisbare Mittel vorzugsweise ein markierter Sekundärantikörper ist, der in der Lage ist, an den auf dem Träger eingefangenen Autoantikörper zu binden,
- c) gegebenenfalls ein Mittel zum Entfernen jeglicher Probe von dem Träger und dem nachweisbaren Mittel, vorzugsweise durch Waschen,
- d) eine Nachweisvorrichtung zum Nachweisen des Vorliegens des nachweisbaren Mittels und zum Umwandeln der Ergebnisse in ein elektrisches Signal, beispielsweise ein Fluoreszenzlesegerät oder ein Fluoreszenzmikroskop, das mit einer Software verbunden ist, die in der Lage ist, ein Muster, das für eine gefärbte Zelle charakteristisch ist, die ein Polypeptid überexprimiert, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, in einem von dem Fluoreszenzlesegerät oder der Kamera aufgenommenen Bild der Zelle zu erkennen, und
gegebenenfalls ein Mittel zum Empfangen des elektronischen Signals von der Nachweisvorrichtung und zum Bestimmen, ob das Niveau des Signals auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hinweist, eine Krankheit zu haben oder zu entwickeln, durch Vergleichen mit den Mustern, die für Wildtyp- oder nicht gefärbte Zellen charakteristisch sind, vorzugsweise durch eine mock-transfizierte Zelle oder Zellen, die nicht durch einen Autoantikörper, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, positiv gefärbt sind, auf dem gleichen Träger, oder einem Eingangsreferenzwert, der mit Proben von gesunden Lebewesen erhalten wurde, oder durch Vergleichen des mit einer Probe erhaltenen Signalniveaus mit dem mit einer zweiten Probe, die zu einem späteren Zeitpunkt, vorzugsweise mindestens einen Monat später, erhalten wurde, erhaltenen Signalniveau.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung, wird eine Vorrichtung zum Entfernen eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, aus Blut, vorzugsweise Serum, eines Patienten, der an einer neurologischen Autoimmunerkrankung leidet, wobei die Vorrichtung einen Träger mit einer festen Phase umfasst, an der ein Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, immobilisiert ist, bereitgestellt, wie in einem ex vivo-Verfahren zum Entfernen eines Autoantikörpers, der spezifisch an eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, bindet, aus einem Patienten. Eine Vorrichtung, auf der ein Polypeptid, das eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5, vorzugsweise Gluk2, oder eine Variante davon, umfasst, oder ein sekundärer Antikörper oder Protein, der/das alle Klasse-IgG-Antikörper einfängt, darunter Klasse-IgG-Autoantikörper gegen eines oder mehrere aus der Gruppe, umfassend Gluk1, Gluk2, Gluk3, Gluk4 und Gluk5Gluk3, vorzugsweise Gluk2, kann verwendet werden. Geeignete Verfahren sind beschrieben in
Eisei Noiri und Noria Hanafusa, The Concise Manual of Apheresis Therapy, Springer Tokyo, 2014. Hamilton, P., Kanigicherla, D., Hanumapura, P., Walz, L., Kramer, D., Fischer, M., Brenchley, P., and Mitra, S. (2018) J. Clin. Aph. 33(3), 283-290. Ein weiteres Verfahren ist in der
EP3477300 offenbart.
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Die vorliegende Erfindung umfasst eine Reihe von Polypeptidsequenzen, insbesondere