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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Montageprofil und eine mit derartigen Montageprofilen realisierte Unterkonstruktion für einen Bodenbelag. Das erfindungsmäßige Montageprofil dient zur Befestigung von Platten oder Dielen, welche zu einem Fußboden, insbesondere zu einem Terrassenboden zusammengesetzt sind.
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Insbesondere eignet sich das erfindungsmäßige Montageprofil zur Fixierung von Bodendielen, welche aus naturfaserverstärktem Kunststoff bestehen. Diese Profile werden auch als WPC-Profile bezeichnet, wobei WPC für „wood-plasticcomposites“ steht. Es handelt sich also um die englischsprachige Bezeichnung für Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe. Da diesen Verbundwerkstoffen nicht zwingend Holz beigemischt sein muss, sondern auch Fasern anderer Pflanzen, bspw. Reishülsen, Jutte, Flachs oder andere nachwachsende Rohstoffe, welche zur Herstellung derartiger Verbundwerkstoffe geeignet sind, wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung der Oberbegriff „naturfaserverstärkter Kunststoff“ verwendet. Sofern diese Beschreibung auf WPC-Werkstoffe Bezug nimmt, sind folglich sämtliche naturfaserverstärkten Kunststoffe mit umfasst, ohne Einschränkung auf Holz als nachwachsenden Rohstoff. Aufgrund ihrer Unverwüstlichkeit und Unverwitterbarkeit, werden Produkte aus naturfaserverstärktem Kunststoff vor allem im Außenbereich eingesetzt, bspw. um Böden, insbesondere Terrassenböden bzw. Böden von Gartenhäuschen, Teehäusschen oder Schuppen zu fertigen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass aufgrund der guten Festigkeitswerte auch die erfindungsmäßigen Montageprofile vorzugsweise aus einem naturfaserverstärkten Kunststoff gefertigt sind.
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Zur Montage von Dielen ist es bekannt, die Dielen entweder mittelbar über Halteklammern an Montageprofilen zu befestigen oder eine direkte auch optisch sichtbare Verschraubung von den Dielen auf den Montageprofilen vorzusehen. Hierfür sind üblicherweise unterschiedlich geformte Montageprofile erforderlich.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein erfindungsmäßiges Montageprofil so zu gestalten, dass mit einem Grundtyp eines Montageprofils möglichst viele Einsatzfelder abgedeckt sind, insbesondere eine Montage mit Klammern einerseits und eine direkte Verschraubung andererseits möglich sind.
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Diese Aufgabe lösen ein Montageprofil nach Anspruch 1 und eine Unterkonstruktion nach Anspruch 6. Die rückbezogenen Ansprüche betreffen teilweise vorteilhafte und teilweise für sich selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Erfindung.
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Die Erfindung geht von einem Montageprofil mit einem im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aus. Die beiden langen Seiten des rechteckförmigen Querschnitts dienen dabei als Auflageflächen für die zu montierenden Dielen, während die beiden die langen Seiten verbindenden kurzen Seiten als Adaptionsflächen für Montageelemente einer Unterkonstruktion dienen. Schließlich weist das erfindungsmäßige Profil mindestens einen Hohlkanal auf. Dieser Hohlkanal dient zur Aufnahme eines Verstärkungsprofils. Das Verstärkungsprofil ist in den Hohlkanal einschiebbar und ermöglicht es, die Tragfähigkeit des erfindungsmäßigen Montageprofils signifikant zu erhöhen. Vorzugsweise besteht dieses Verstärkungsprofil aus Aluminium und ist vorzugsweise als Strangpressprofil gefertigt.
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Erfindungsgemäß weist die eine Auflagefläche eine in Profillängsrichtung verlaufende Positionierungskerbe für eine Montageschraube auf. Diese Positionierungskerbe ist vorzugsweise mittig auf der Auflagefläche angeordnet. Eine weitere Auflagefläche ist von einer u-förmigen Trennungsnut in zwei parallele Auflageschienen zweigeteilt. Auch die u-förmige Trennungsnut ist vorzugsweise mittig angeordnet.
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Auf diese Weise ist es möglich, auf der einen Auflagefläche mit der Positionierungskerbe Montageschrauben an einer vordefinierten Position auf einer geraden Linie einzubringen. Diese Montageschrauben dienen zur Fixierung von Halteklammern für die an den Montageprofilen zu adaptierenden Dielen.
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Die andere Auflagefläche mit der u-förmigen Trennungsnut zwischen den beiden parallelen Auflageschienen dient zur Direktverschraubung der Dielen. Dabei liegen die Dielen mit ihren unteren Flächen auf den parallelen Auflageschienen auf, während in die Trennungsnut die durch die Dielen durchgeschraubten Befestigungsschrauben eingeschraubt sind. Die u-förmigen Trennungsnuten bieten den für die Schrauben erforderlichen Bewegungsspielraum im Montageendzustand.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wandungsdicke der Auflagefläche im Bereich der Positionierungskerbe verstärkt, um so einen besseren Sitz der Montageschraube in der zugehörigen Auflagefläche zu gewährleisten.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist das Montageprofil mehrere Hohlkammern auf. Eine zentrale Hohlkammer dient als Aufnahmekammer für das Verstärkungsprofil. Die Innenkontur dieser Aufnahmekammer ist zwecksmäßig komplementär zur Außenkontur des Verstärkungsprofils ausgebildet. Das Verstärkungsprofil kann also passgenau in diese Aufnahmekammer eingeschoben werden. Die bei in den Hohlkanal eingeschobenem Verstärkungsprofil der Positionierungskerbe benachbarte Wandung des Verstärkungsprofils ist in dem der Positionierungskerbe benachbarten Bereich vorzugsweise geschwächt, sodass die Montageschraube nicht nur durch die Auflagefläche des Montageprofils sondern auch durch eine Wandung des Verstärkungsprofils hindurchgeschraubt werden kann. Auch das Versätrkungsprofil kann im Bereich der geschwächten Wandung wiederum eine in ihrer Funktion der Positionierungskerbe entsprechende Montagekerbe in der entsprechenden Wandung des Verstärkungsprofils aufweisen.
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Vorzugsweise besteht das Montageprofil aus naturfaserverstärktem Kunststoff. Für eine Unterkonstruktion für einen Bodenbelag werden die Montageprofile durch Standfüße als Auflagepunkte ergänzt. Die Montagefüße weisen ihrerseits Schnappelemente auf, welche in Befestigungsnuten an den kurzen Seiten des rechteckförmigen Profilquerschnitts des Montageprofils verschnappt werden können.
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Anhand der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele ist die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsmäßiges Montageprofil mit einer aktiven Auflagefläche mit einer in Profillängsrichtung verlaufenden Positionierungskerbe und einem teilweise eingeschobenen Verstärkungsprofil,
- 2 das Montageprofil aus 1 mit vollständig eingeschobenem Verstärkungsprofil,
- 3 eine Vorderansicht des Montageprofils aus 2 mit einer daran festgeschraubten Halteklammer,
- 4 einen am Montageprofil aus 2 adaptierten Standfuß,
- 5 zwei Montageprofile gemäß 2 mit daran angeschraubten Halteklammern gemäß 3 und einer von den Halteklammern gehaltenen WPC-Diele,
- 6 das erfindungsmäßige Halteprofil mit einer aktiven Auflagefläche mit zwei parallelen Auflageschienen und einer u-förmigen Trennungsnut mit teilweise eingeschobenem Verstärkungsprofil sowie
- 7 das Montageprofil aus 6 mit vollständig eingeschobenen Verstärkungsprofil.
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Identische und baugleiche Teile sind mit identischen Bezugsziffern versehen. Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte oder schematische Darstellungen. Verschiedene Ansichten gleicher Teile können unterschiedlich skaliert sein.
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Das erfindungsmäßige, in den Figuren dargestellte Montageprofil weist einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt (3) auf. Die beiden langen Seiten des Querschnitts bilden Auflageflächen 1 für Bodendielen 2, insbesondere WPC-Dielen. Die in 1 aktive, die Oberseite des Montageprofils bildende Auflagefläche 1 ist von einer in Profillängsrichtung 3 verlaufenden Positionierungskerbe 4 zweigeteilt. In die Positionierungskerbe 4 kann die Spitze einer selbstschneidenden Montageschraube 5 eingebracht werden, um die Montageschraube 5 durch die Auflagefläche 1 mit der Positionierungskerbe 4 hindurchzuschrauben. Dies ist in 3 erkennbar.
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Ferner ist erkennbar, dass die Wandungsdicke des Montageprofils im Bereich der Positionierungskerbe 4 mit einer Verstärkung 6 verstärkt ist. Die Verstärkung 6 dient zur Verbesserung des Haltes der Montageschraube 5 in dem selbstgeschnittenen Gewindeloch in der Auflagefläche 1 des Montageprofils.
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Das Montageprofil liegt im Montageendzustand auf Standfüßen 7 auf, was in 4 erkennbar ist. Um den Abstand der Standfüße 7 in Profillängsrichtung 3 vergrößern zu können, wird ein aus Aluminium bestehendes Verstärkungsprofil 8 in eine in Profillängsrichtung 3 verlaufende Aufnahmekammer 9 eingeschoben. Erkennbar ist die Innenkontur der Aufnahmekammer 9 komplementär zur Außenkontur des Verstärkungsprofils 8 ausgebildet. Das Verstärkungsprofil 8 kann so passgenau in die Aufnahmekammer 9 eingeschoben werden. Die Aufnahmekammer 9 ist in den Ausführungsbeispielen im Montageprofil von zwei in Profillängsrichtung 3 sich erstreckenden Hohlkanälen 10 flankiert.
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Um die Montageschraube 5 leichter einschrauben zu können, ist die Wandung des Verstärkungsprofis 8 in dem der Verstärkung 6 der Auflagefläche 1 benachbarten Bereich bei eingeschobenem Verstärkungsprofil 8 mit einer Materialschwächung 11 versehen. Auf diese Weise kann die Montageschraube 5 leichter durch das Verstärkungsprofil 8 hindurchgeschraubt werden. Im Bereich der Materialschwächung 11 kann auch eine Montagekerbe 12 in das Verstärkungsprofil 8 eingeformt sein, um die Spitze der Montageschraube 5 beim Einschrauben bzw. Durchschrauben durch das Verstärkungsprofil 8 besser zu führen.
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Schließlich sind im Verstärkungsprofil 8 noch zwei sich in Profillängsrichtung 3 erstreckende Schraubkanäle 13 vorgesehen. Die Schraubkanäle 13 dienen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben, um bspw. eine stirnseitige Abdeckung am Montageprofil zu fixieren.
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Aus der Darstellung der 3 ist erkennbar, dass die Montageschraube 5 dazu dient, eine Halteklammer 14 auf der Auflagefläche 1 des Montageprofils sicher zu fixieren. Die Halteklammern 14 dienen zur Fixierung der Bodendielen 2. In 5 ist erkennbar, dass die Halteklammern 14 mit ihren Klammerarmen in eine seitliche, entsprechende Haltenut 15 an der Bodendiele 2 eingreifen. Über die Halteklammern 14 und die Haltenuten 15 sind die Bodendielen 2 sicher auf den Auflageflächen 1 der Montageprofile fixiert. In der Darstellung der 5 sind die meisten Bezugszeichen der vorstehend geschilderten Elemente zur besseren Übersichtlichkeit fortgelassen.
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Die kurzen Seiten des rechteckförmigen Querschnitts des Montageprofils dienen als Adaptionsflächen für die Standfüße 7. Hierfür sind in die kurzen Seiten des Montageprofils in Profillängsrichtung 3 verlaufende Schnappnuten 16 eingeformt. Die Schnappnuten 16 sind dabei so ausgestaltet, dass an den Standfüßen 7 angeformte Schnapphaken 17 in die Schnappnuten 16 einschnappen können. Die Standfüße 7 weisen einen Halteflansch 18 auf, an welchem die Schnapphaken 17 paarweise und beidseitig vom jeweils zu fixierenden Montageprofil angeordnet sind. Dem Halteflansch 18 abgewandt ist eine höhenverstellbare Standscheibe 19, auf welche der Standfuß 7 aufgestellt ist.
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Bei den in 1 bis 5 dargestellten Montageprofilen bildet die Auflagefläche 1 mit der in Profillängsrichtung 3 verlaufenden Positionierungskerbe 4 die Oberseite des Montageprofils.
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Aus der vergleichenden Betrachtung der 3 einerseits und der 6 und 7 andererseits ist erkennbar, dass die 6 und 7 dasselbe Montageprofil wie die 1 bis 5 zeigen, welches jedoch um 180 Grad verschwenkt ist. Auf diese Weise bildet die Auflagefläche 1 mit der in Profillängsrichtung 3 verlaufenden, u-förmigen Trennungsnut 20 und den beiden die Trennungsnut 20 in Profillängsrichtung 3 flankierenden Auflageschienen 21 die Oberseite des Montageprofils. Wiederum ist in die Aufnahmekammer 9 ein Verstärkungsprofil 8 eingeschoben. Erkennbar kann auch das um 180 Grad verschwenkte Montageprofil mit Schnappnuten 16 und Schnapphaken 17 an den Standfüßen 7 fixiert werden.
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Zur Fixierung der Bodendielen 2 werden diese Bodendielen 2 auf die Auflageschienen 21 der Auflagefläche 1 bündig aufgelegt. Sodann wird eine in den Zeichnungen nicht dargestellte Montageschraube 5 im Bereich der u-förmigen Trennungsnut 20 in die Auflagefläche 1 des Montageprofils eingeschraubt. Es ist natürlich auch möglich, die Montageschraube 5 wiederum durch die u-förmigen Trennungsnut 20 hindurchzuschrauben, sodass sie auch in das Verstärkungsprofil 8 vordringt. Wiederum dienen die Schraubkanäle 13 in den Verstärkungsprofilen 8 als mögliche Fixierungen für stirnseitige Abdeckungen am Montageprofil.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auflagefläche
- 2
- Bodendiele
- 3
- Profillängsrichtung
- 4
- Positionierungskerbe
- 5
- Montageschraube
- 6
- Verstärkung
- 7
- Standfuß
- 8
- Verstärkungsprofil
- 9
- Aufnahmekammer
- 10
- Hohlkanal
- 11
- Materialschwächung
- 12
- Montagekerbe
- 13
- Schraubkanal
- 14
- Halteklammer
- 15
- Haltenut
- 16
- Schnappnut
- 17
- Schnapphaken
- 18
- Halteflansch
- 19
- Standscheibe
- 20
- Trennungsnut
- 21
- Auflageschiene