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Technologischer Hintergrund
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Die Erfindung betrifft eine Küchenmaschine mit einer Basiseinheit zur Aufnahme eines elektrisch beheizbaren Mixtopfes und einem Deckel zum Verschließen des Mixtopfes, wobei der Deckel eine Durchgangsöffnung aufweist, die von einem von einer Deckel-Oberseite nach oben abstehenden Ringsteg umgeben ist, und mit einem Dampf-Umlenkteil, in dem ein Dampf-Strömungskanal zwischen einer der Deckel-Durchgangsöffnung zugeordneten Dampf-Einlassöffnung und einer davon beabstandeten Dampf-Auslassöffnung verläuft, und wobei das Dampf-Umlenkteil zum Zweck einer drehbeweglichen Lagerung um eine vertikal orientierte Drehachse ein am Ringsteg angreifendes Lagerelement aufweist.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Dampf-Umlenkteil für eine Küchenmaschine, die ausgestattet ist mit einem elektrisch beheizbaren Mixtopf und einem Deckel zum Verschließen des Mixtopfes, wobei der Deckel eine Durchgangsöffnung aufweist, die von einem von einer Deckel-Oberseite nach oben abstehenden Ringsteg umgeben ist, wobei das Dampf-Umlenkteil einen Basiskörper mit einer Dampf-Einlassöffnung und einer davon beabstandeten Dampf-Auslassöffnung umfasst, wobei sich zwischen der Einlass- und der Auslassöffnung ein Dampf-Strömungskanal erstreckt, und wobei das Dampf-Umlenkteil ein am Ringsteg angreifendes Lagerelement aufweist.
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Küchenmaschinen werden für die Vor- und Zubereitung von Speisen, wie etwa zum mechanischen Kneten, Rühren, Zerkleinern oder Schneiden eingesetzt. Um eine thermische Behandlung von Nahrungsmitteln zu ermöglichen, ist eine Heizeinrichtung integriert. Das Bearbeitungswerkzeug ist mittels des Elektromotors der Küchenmaschine rotierbar. In der Grundausstattung ist das Bearbeitungswerkzeug beispielsweise ein auf der Antriebswelle montierter Messersatz. Die Antriebswelle ragt durch eine flüssigkeitsdichte Drehdurchführung im Boden des Zubereitungs-Gefäßes in den Gefäß-Innenraum hinein. Das Zubereitungs-Gefäß wird im Folgenden auch kurz als „Mixtopf“ bezeichnet und der vom Mixtopf umschlossene Innenraum als „Mixraum“. Bei der üblichen Lagerung der Küchenmaschine auf einer horizontalen Platte, beispielsweise einer Küchenarbeitsplatte, ist die Rotationsachse der Antriebswelle vertikal orientiert. Das Bearbeitungswerkzeug ist austauschbar und es kann durch einen Blindstopfen ersetzt werden. Die im Einsatz nach oben weisende Öffnung des Mixtopfes ist mit einem Deckel verschließbar, wobei der Deckel in der Grundausstattung der Küchenmaschine eine zentrale Deckelöffnung hat, die den Dampfaustritt aus dem Mixraum ermöglicht und durch die während des Zubereitungsprozesses Zutaten in das Zubereitungs-Gefäß gegeben werden können. Um den korrekten Sitz des Deckels zu gewährleisten, ist ein Verriegelungsmechanismus vorhanden, der auch verhindert, dass sich der Deckel im laufenden Betrieb abhebt. Die richtige Position des Deckels wird durch einen oder mehrere Schalter erfasst, die einer Steuerung des Elektromotors die vorhandene Betriebsbereitschaft anzeigen. Nur dann kann die Küchenmaschine in Betrieb genommen werden.
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Stand der Technik
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Küchenmaschinen werden häufig auf einer Arbeitsfläche der Küche abgestellt, oberhalb der sich andere Objekte befinden können, wie beispielsweise Küchenschränke. Die aus dem Mixtopf austretenden heißen Koch- und Backdünste (Wrasen) sind fetthaltig und tragen eine hohe Feuchtigkeitslast. Sie können an Objekten, insbesondere an den Unterseiten von Küchenschränken, kondensieren und mit der Zeit und unansehnliche Fettablagerungen bilden und zu Beschädigungen führen.
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Mit dieser Problematik befassen sich eine Vielzahl von Zusatz- und Erweiterungsgeräten.
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So beschreibt beispielsweise die
DE 10 2011 056 802 A1 eine elektrische Küchenmaschine mit einem von der Basiseinheit abnehmbaren Mixtopf mit einem bodenseitig angeordneten rotierbaren Messersatz zum Zerkleinern, Kneten oder Mischen von Lebensmitteln. Der Mixtopf ist von einem Mixtopf-Deckel verschließbar, der mittig eine Durchgangsöffnung und horizontal beabstandet dazu eine sich demgegenüber nach oben erstreckend umlaufenden Randwulst aufweist. Während eines Garvorgangs kann die Durchgangsöffnung mit einem Abdeckteil mit haubenförmigem Basiskörper bedeckt werden. Die Unterseite des Abdeckteils ist offen hat einen den Randwulst außen umgreifenden Rand, der nur eine Dampf-Auslassöffnung freilässt. Das offene Unterseite des Abdeckteils bildet eine Dampf-Einlassöffnung, die die Deckel-Durchgangsöffnung einschließlich des Ringwulstes vollständig überdeckt. Es ist gegenüber der Deckel-Oberseite um eine vertikale Drehachse verdrehbar. Durch Verdrehen des Arbeitsteils gegenüber dem Mixtopf-Deckel kann im Betrieb ausströmender Dampf so gelenkt werden, dass er nicht auf Geräteteile und/oder in der Umgebung der Küchenmaschine befindliche Gegenstände und/oder in Richtung auf den Benutzer gerichtet ist.
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Auf der Internetseite https://cucinaora.de wird unter der Bezeichnung „steamTANK“ ein Dampf-Umlenkteil zum Aufsatz auf einen Mixtopf-Deckel angeboten. Dieses umfasst einen im Wesentlichen zylinderförmigen Hohlkörper, der an seiner Unterseite eine ringförmige Gleitfläche aufweist, von der ein Dampfeinlassstutzen vertikal nach unten absteht. Von der Hohlkörper-Oberseite steht ein Dampfauslassstutzen in horizontaler Richtung ab. Beim Einsatz ragt der Dampfeinlassstutzen in die Deckel-Durchgangsöffnung des Mixtopf-Deckels hinein und ist darin drehbar, wobei die ringförmige Gleitfläche auf der Deckel-Oberseite gleitet. Zwischen der Dampf-Einlassöffnung des Dampfeinlassstutzens und der Dampf-Auslassöffnung des Dampfauslassstutzens erstreckt sich ein Dampf-Strömungskanal. Durch Verdrehen des Hohlkörpers auf der Deckel-Oberseite kann der Dampfauslassstutzen in jede beliebige Richtung ausgerichtet werden. Da der Außendurchmesser des Dampfeinlassstutzen auf die Deckel-Durchgangsöffnung angepasst ist, muss der Hohlkörper exakt vertikal nach oben abgezogen werden, um Verkantungen zu vermeiden.
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Unter der Registernummer
DE 40 2022 200 379 ist ein weiteres Dampf-Umlenkteil zum Aufsatz auf einen Mixtopf-Deckel gemäß der eingangs genannten Gattung bekannt geworden. Dieses umfasst einen haubenförmigen Basiskörper, dessen Unterseite offen ist, und die beim Aufsetzen auf den Mixtopf-Deckel die Deckel-Durchgangsöffnung vollständig überdeckt und auch den Ringsteg außen übergreift. Von der umlaufenden Basiskörper-Seitenwand steht ein Dampfauslassstutzen seitlich in horizontaler Richtung ab. Beim Einsatz ist die Haube um eine vertikale Drehachse drehbar, wobei die Hauben-Unterseite um den Ringsteg auf der Deckel-Oberseite gleitet. Zwischen der Dampf-Einlassöffnung, die von der offenen Hauben-Unterseite gebildet wird, und der Dampf-Auslassöffnung, die vom offenen Ende des Dampfauslassstutzens gebildet wird, erstreckt sich ein Dampf-Strömungskanal. Durch Verdrehen der Haube auf der Deckel-Oberseite kann der Dampfauslassstutzen in jede beliebige Richtung ausgerichtet werden.
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Technische Aufgabenstellung
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Die bekannten Dampf-Umlenkteile sind geeignet, dem bei der Nahrungszubereitung durch Garen oder Kochen im Mixtopf der Küchenmaschine entstehenden Dampf eine vorgegebene Ausströmungsrichtung vorzugeben. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sich infolge des Verschlusses der Deckel-Durchgangsöffnung ein hoher Druck im Garraum einstellen kann, der sich ungewollt und unvorhersehbar entspannen und zu Verletzungen führen kann.
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Diese Problematik wird noch verstärkt bei der Zubereitung von Nahrung, die zum Überkochen neigt, wie beispielsweise von Milch oder dem Kochwasser von Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Hülsenfrüchten. Der sich dabei of schlagartig bildende Schaum kann das Volumen des Topfinhalts um ein Vielfaches vergrößern und zum Überlaufen des Topfinhalts führen. Der aus der Mixtopf-Durchgangsöffnung austretende Schaum kann sich üblicherweise innerhalb des vom Ringsteg umschlossenen Bereiches entspannen und abkühlen, so dass er mindestens teilweise wieder in sich zusammenfällt, so dass die mit dem Überkochen verbundene Verletzungsgefahr gebannt wird. Wenn aber - wie bei den bekannten Dampf-Umlenkteilen - die Deckel-Durchgangsöffnung verschlossen oder von einer Haube umhüllt ist, kann dieser Abkühlungs- und Entspannungseffekt nicht oder weniger ausgeprägt eintreten. Im schlimmsten Fall kann heißer Kochwasserschaum unter hohem Druck und mit hoher Geschwindigkeit aus der Dampf-Auslassöffnung austreten. Dies geht nicht nur einher mit Verschmutzungen der Umgebung, sondern kann auch zu Verletzungen führen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Küchenmaschine anzugeben, die einerseits eine Umleitung des aus dem Mixtopf austretenden Wasserdampfes ermöglicht und damit die Gefahr von Beschädigungen durch Kondensation verringert, und bei der andererseits die Verletzungsgefahr durch Überkochen verringert ist.
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Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein dafür geeignetes Dampf-Umlenkteil als Erweiterungsgerät für eine Küchenmaschine zur Verfügung zu stellen.
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Allgemeine Darstellung der Erfindung
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Hinsichtlich des Dampf-Umlenkteils für die Küchenmaschine wird diese Aufgabe ausgehend von einem Dampf-Umlenkteil der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Lagerelement dazu ausgelegt ist, an einem Teilkreisbogen des Ringstegs anzugreifen, und dass der Dampf-Strömungskanal mit einem Überkochschutz-Durchlass versehen ist.
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Das Lagerelement dient zur Positionierung und Halterung des Dampf-Umlenkteils am Mixtopf-Deckel. Die Halterung erfolgt vorzugsweise durch Kraft- oder Reibschluss, so dass das Dampf-Umlenkteil ohne großen Kraft- und Montageaufwand auf den Deckel aufgesetzt und von ihm abgenommen werden kann. Das Lagerelement ist am Basiskörper des Dampf-Umlenkteils montiert oder vorzugsweise einstückig mit diesem ausgebildet. Im Unterschied zum Stand der Technik erstreckt sich das Lagerelement nicht über den gesamten Kreisumfang des Ringstegs sondern nur über einen Teilkreis, der beispielsweise einen Mittelpunktwinkel weniger als 180 Grad definiert ist und vorzugsweise wenigstens 2 Grad und weniger als 120 Grad, oder weniger als 90 Grad, oder weniger als 60 Grad, oder weniger 45 Grad, und besonders bevorzugt weniger als 35 Grad beträgt.
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Außerdem ist der Dampf-Strömungskanal mit einem Durchlass versehen, der als Überkochschutz dient. Der Überkochschutz-Durchlass ist für Flüssigkeit zugänglich, die aus der Deckel-Durchgangsöffnung durch Überkochen austritt. Diese gelangt von der Deckel-Durchgangsöffnung zum Durchlass und tritt durch diesen aus. Dabei kann die Flüssigkeit über eine Strecke im Dampf-Strömungskanal geführt werden, jedoch nicht bis zur Dampf-Auslassöffnung. Der Durchlass befindet sich somit im Bereich zwischen Dampf-Einlassöffnung und Dampf-Auslassöffnung, und er beginnt vorzugsweise direkt an der Dampf-Einlassöffnung. Die aus dem Überkochschutz-Durchlass austretende schaumige Flüssigkeit kann zu einer unproblematischen Stelle abgeleitet werden.
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Diese Konstruktion hat mehrere Vorteile:
- 1. Je kleiner der Winkel ist, den das Lagerelement am Ringsteg belegt, umso kleiner und schmaler kann auch der Basiskörperbereich sein, an dem das Lagerelement fixiert ist. Ein schmaler Basiskörper trägt zur Materialersparnis bei und bewirkt eine filigrane und ansprechende Gestaltung des Dampf-Umlenkteils.
- 2. Der vom Ringsteg umgebene Bereich ist dadurch nur teilweise aber nicht vollständig vom Dampf-Umlenkteil bedeckt und der restliche, freie Bereich ist zur Atmosphäre hin offen. Dadurch ist dieser freie Bereich dem Druck und der Temperatur der Umgebung ausgesetzt. Durch den als Durchlass im Dampf-Strömungskanal ausgelegten Überkochschutz ist es möglich, die beim Überkochen aus der Deckel-Durchgangsöffnung nach oben austretende, überwiegend schaumige Flüssigkeit (im Folgenden auch als „Kochschaum“ bezeichnet) an die Atmosphäre abzuleiten.
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Im Hinblick darauf ist der Überkochschutz-Durchlass vorzugsweise in einem Längenabschnitt des Dampf-Strömungskanals angeordnet ist, der zwischen der Dampf-Einlassöffnung und dem Lagerelement angeordnet ist.
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Der Kochschaum gelangt dabei in den vom Ringsteg umgebenen Bereich. Hier sind Druck und Temperatur in der Regel geringer, so dass die Blasen kleiner werden oder in sich zusammenfallen. Aus dem Kochschaum bildet sich Flüssigkeit zurück, die wieder dem Mixtopf-Innenraum zugeführt werden kann.
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Das Ableiten des Kochschaums in den vom Ringsteg umgebenen Bereich wird noch dadurch vereinfacht, wenn in einer Projektion in Richtung einer Flächennormalen auf die Deckel-Oberseite gesehen der Überkochschutz-Durchlass vollständig zwischen der Deckel-Durchgangsöffnung und dem Ringsteg liegt.
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Der Ringsteg weist typischerweise eine Innenmantelfläche und eine Außenmantelfläche auf, wobei das Lagerelement so ausgelegt ist, dass es einen an der Innenmantelfläche angreifenden Innenkörper und einen an der Außenmantelfläche angreifenden Außenkörper aufweist.
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Zwischen Innenkörper und Außenkörper des Lagerelements ist ein Spalt ausgebildet, in den der Ringsteg hineinragt. Innenkörper und Außenkörper liegen somit am Ringsteg an und bilden eine lösbare Rast- oder Schnappverbindung und besonders bevorzugt eine einfache Steckverbindung, die das Lagerelement am Ringsteg positioniert und durch Reibschluss lose fixiert. In der Regel genügt das Eigengewicht des Dampf-Umlenkteils für eine ausreichend stabile Auflage auf der Deckel-Oberseite.
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Der Ringsteg bildet eine Schiene, auf der das Lagerelement um eine vertikal orientierte Drehachse verfahrbar ist, so dass die Position und die Ausrichtung der Dampf-Auslassöffnung entsprechend der Positionierung des Dampf-Umlenkteils veränderbar sind.
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Der Dampf-Strömungskanal beginnt an der Dampf-Einlassöffnung, die wiederum der Deckel-Durchgangsöffnung zugeordnet ist. Von dort erstecken sich Basiskörper und Dampf-Strömungskanal des Dampf-Umlenkteils vorzugsweise schräg nach oben. Der Neigungswinkel ist möglichst flach, damit mit einer vorgegebenen Länge des Dampf-Strömungskanals ein möglichst weiter lateraler Abstand zwischen der Dampf-Auslassöffnung und dem Mixtopf erzielt werden kann. Der Neigungswinkel liegt beispielsweise im Bereich von 10 bis 40 Grad, vorzugsweise unterhalb von 30 Grad und besonders bevorzugt unterhalb von 25 Grad.
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Der Basiskörper des Dampf-Umlenkteils hat im Bereich des Dampf-Strömungskanals im Querschnitt beispielsweise polygonale oder ovale oder runde Form. Im Hinblick auf einen möglichst kleinen Neigungswinkel, eine größere Stabilität und eine flachere Bauform ist es jedoch bevorzugt, wenn eine dem Deckel zugewandte Basiskörper-Unterseite des Dampf-Umlenkteils in mindestens einem Teilbereich abgeflacht ist, wobei an dem abgeflachten Teilbereich das Lagerelement angebracht ist.
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Dadurch, dass das Lagerelement am abgeflachten Teilbereich der Außenkontur angebracht ist, ergibt sich bei gleicher Lagerelement-Höhe eine geringe Bauhöhe als bei runder Außenkontur des Basiskörper.
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Der Dampf-Strömungskanal hat im einfachsten Fall eine dem Basiskörper im Bereich es Dampf-Strömungskanals korrespondierende Querschnittskontur, also beispielsweise mit polygonaler oder ovaler oder runder Form.
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Der Überkochschutz-Durchlass ist vorzugsweise an einer Unterseite des Dampf-Strömungskanals vorgesehen. Denn der aus der Deckel-Durchgangsöffnung austretende und durch den Dampf-Strömungskanal abgeleitete Flüssigkeitsdampf ist vergleichsweise heiß, steigt nach oben und befindet sich überwiegend im oberen Bereich des Dampf-Strömungskanals. Im Vergleich dazu hat der Kochschaum ein hohes Gewicht und sammelt sich überwiegend im unteren Bereich des Dampf-Strömungskanals, so dass er aus dem Überkochschutz-Durchlass an der Unterseite des Dampf-Strömungskanals besonders einfach nach unten abgeleitet werden kann.
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Bei einer ersten Ausführungsform des Dampf-Umlenkteils sind die Dampf-Einlassöffnung und der Überkochschutz-Durchlass voneinander getrennt.
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Der Überkochschutz-Durchlass kann an geeigneter Position im Dampf-Strömungskanal unabhängig von der Position der Dampf-Einlassöffnung angeordnet sein. Das Dampf-Umlenkteil hat bei dieser Ausführungsform mindestens drei voneinander getrennte Öffnungen, nämlich die Dampf-Einlassöffnung, die Dampf-Auslassöffnung und den Überkochschutz-Durchlass.
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Bei einer anderen, ebenso bevorzugten Ausführungsform des Dampf-Umlenkteils geht die Dampf-Einlassöffnung in den Überkochschutz-Durchlass über. Das Dampf-Umlenkteil hat bei dieser Ausführungsform zwei voneinander getrennte Öffnungen, nämlich die Dampf-Auslassöffnung und eine von Dampf-Einlassöffnung und Überkochschutz-Durchlass gebildete, gemeinsame Öffnung. Die gemeinsame Öffnung ist einfach zu fertigen. Sie erstreckt sich beispielsweise einerseits in der Ebene der Deckel-Oberseite und andererseits entlang einer Mantelfläche des Dampf-Strömungskanals.
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Es hat sich bewährt, wenn der Basiskörper einen zur Auflage auf der Deckel-Oberseite ausgelegten Auflagebereich ausweist, in dem die Dampf-Einlassöffnung ausgebildet ist.
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Der Basiskörper erstreckt sich dabei nicht in den Deckel-Durchgangsöffnung hinein, sondern er endet auf der Deckel-Oberseite, auf der er mit seinem Auflagebereich aufliegt. Dadurch wird eine Verengung der Deckel-Durchgangsöffnung vermieden.
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Der Dampf-Strömungskanal verengt sind über mindestens einen Teil seiner Erstreckungslänge in Dampfströmungsrichtung. Dem aus der Dampf-Auslassöffnung austretenden Dampfstrom wird dadurch eine höhere Geschwindigkeit aufgeprägt, als dies ohne Verengung der Fall ist. Infolge seiner höheren Strömungsgeschwindigkeit wird der Dampf über eine weitere Strecke vom Standplatz der Küchenmaschine wegtransportiert. Die Kondensation an der Unterseite von Küchenschränken wird dadurch vermieden oder verhindert.
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Der Basiskörper des Dampf-Umlenkteils und das Lagerelement sind vorzugsweise aus einem Stück gefertigt. Dies erleichtert die Handhabung und trägt zur Betriebssicherheit bei.
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Hinsichtlich der Küchenmaschine wird die oben genannte Aufgabe ausgehend von einer Küchenmaschine der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, sie ein Dampf-Umlenkteil gemäß der Erfindung umfasst, das ein an einem Teilkreisbogen des Ringstegs angreifendes Lagerelement und einen mit einem Überkochschutz-Durchlass versehenen Dampf-Strömungskanal aufweist.
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Die erfindungsgemäße Küchenmaschine weist eine Basiseinheit zur Aufnahme eines elektrisch beheizbaren Mixtopfes und einem Deckel zum Verschließen des Mixtopfes , wobei der Deckel eine Durchgangsöffnung aufweist, die von einem von einer Deckel-Oberseite nach oben abstehenden Ringsteg umgeben ist. In dem Dampf-Umlenkteil ist ein Dampf-Strömungskanal zwischen einer Dampf-Einlassöffnung und einer Dampf-Auslassöffnung ausgebildet. Zum Zweck einer drehbeweglichen Lagerung umfasst das Dampf-Umlenkteil ein Lagerelement, das am Ringsteg positioniert und gelagert ist und entlang dessen es wie auf einer Schiene verdrehbar ist. Zum einen greift das Lagerelement lediglich an einem Teilkreisbogen des Ringstegs an. Dadurch wird gewährleistet, dass der restliche vom Lagerelement umschlossene Kreisbogen frei vom Lagerelement und dieser Raum der Atmosphäre zugänglich ist. Zum anderen ist der Dampf-Strömungskanal mit einem Durchlass versehen, der als Überkochschutz-wirkt. Der Überkochschutz-Durchlass ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass er in den der Atmosphäre zugänglichen Raum mündet, in dem Umgebungs-Druck und -Temperatur herrschen. Dadurch, ist es möglich, den beim Überkochen aus der Deckel-Durchgangsöffnung nach oben austretenden „Kochschaum“ abzukühlen, zu entspannen, damit wieder zu verflüssigen und in den Mixtopf zurückzuleiten.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Küchenmaschine ergeben sich aus Erläuterungen zum erfindungsgemäßen Dampf-Umlenkteil. Diesbezüglich wird auf die obigen Erläuterungen verwiesen, die hiermit auch für die erfindungsgemäße Küchenmaschine einbezogen werden.
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Ausführungsbeispiel
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und einer Patentzeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigt in schematischer Darstellung
- 1 eine Küchenmaschine mit Mixtopf und einer Ausführungsform eines Dampf-Umlenkteils der Erfindung in einer dreidimensionalen Ansicht auf die Vorderseite,
- 2 das Dampf-Umlenkteil in einer dreidimensionalen Seitenansicht,
- 3 das Dampf-Umlenkteil in einer dreidimensionalen Ansicht von schräg unten,
- 4 das Dampf-Umlenkteil in einer dreidimensionalen Ansicht von vorne auf die Dampf-Auslassöffnung,
- 5 das Dampf-Umlenkteil in einer dreidimensionalen Ansicht von unten, und
- 6 das Dampf-Umlenkteil von 1 zusammen mit einem Mixtopf-Deckel in einer Projektion auf die Decke-Oberseite.
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Die in 1 schematisch dargestellte, multifunktionale Küchenmaschine weist wie aus dem Stand der Technik bekannt, ein Basisgerät 10 auf, das einen Elektromotor (in der Figur nicht dargestellt) für den Antrieb des Bearbeitungswerkzeugs (in der Figur nicht dargestellt) und eine Aufnahme 11 für einen Mixtopf 12 bereitstellt, und das ein Bedienungstableau einschließlich einer Starttaste 13 und eines Displays 14 zum Überwachen und Einstellen von Rezepturen oder von Parametern einer thermo-mechanischen Behandlung von Nahrungsmitteln im Mixtopf 11 ermöglicht. Der Mixtopf 11 hat einen Handgriff 15 und eine von einem oberen umlaufenden Rand begrenzte Einfüllöffnung, die mittels eines Deckels 16 abgedeckt ist. Der Deckel 16 hat mittig eine durch eine gestrichelte Linie angezeigte Entlüftungsöffnung 17 mit einer Mittelachse 17a, um die koaxial ein vertikal nach oben abstehender Ringsteg 18 verläuft.
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Die Entlüftungsöffnung 17 hat einen Durchmesser von 60mm. Der Ringsteg hat einen Außendurchmesser von 156mm, einen Innendurchmesser von 153mm und eine Höhe von etwa 15mm.
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Auf den Mixtopf-Deckel 16 ist ein Dampf-Umlenkteil 1 aufgesetzt, das ein Erweiterungsgerät für die Küchenmaschine bildet. Basiskörper des Dampf-Umlenkteils 1 ist ein Abluftrohr 2, von dessen runder Oberseite 2a ein Griffstück 3 vertikal nach oben absteht und an dessen flacher Unterseite 2b eine Halterung 4 vorgesehen ist. Eine offene Stirnseite des Abluftrohres 2 bildet eine Dampf-Einlassöffnung 5 (3), und die andere offene Stirnseite bildet eine Dampf-Auslassöffnung 6 ( 4). Zwischen Dampf-Einlassöffnung 5 und Dampf-Auslassöffnung 6 erstreckt sich ein Dampf-Strömungskanal 7 entlang einer Kanal-Längsachse 7a. Bei vertikal orientierter Mittelachse 17a schließt die Kanal-Längsachse 7a mit der Horizontalen 17b (2) einen Neigungswinkel β von etwa 25 Grad ein.
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Die Halterung 4 besteht aus zwei Bogenteilen 4a, 4b (5). Diese verlaufen parallel zueinander und - bei der dargestellten Anordnung des Dampf-Umlenkteils mit dem Neigungswinkel β von 25 Grad - koaxial zur Mittelachse 17a, wobei sie sich über eine Bogenlänge mit einem Mittelpunktwinkel α (6) von 30 Grad erstrecken. Sie schließen einen Spalt mit einer Spaltweite von 1,5mm und einem mittleren Durchmesser von etwa 154,5mm zwischen sich ein, der dem mittleren Durchmesser des Ringstegs 18 entspricht.
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Die Halterung 4 ist so auf den Ringsteg 18 aufgesetzt, dass das eine Bogenteil 4a an der Außenmantelfläche des Ringstegs 18 flächig anliegt und das andere Bogenteil 4b an dessen Innenmantelfläche. Dadurch ist das Dampf-Umlenkteil 1 - bei der dargestellten Anordnung des Dampf-Umlenkteils 1 mit dem Neigungswinkel β von 25 Grad - um den Ringsteg 18 drehbar. Der Ringsteg 18 dient somit zur Positionierung des Dampf-Umlenkteils 1 in radialer Richtung und als Gleitschiene für seine Drehbewegung um die Mittelachse 17a in Umlaufrichtung. In dieser Position liegt das eine Ende des Abluftrohres 2 auf der Deckel-Oberseite 16a auf und umgibt die Entlüftungsöffnung 17.
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Die genannten Teile (2; 3; 4) des Dampf-Umlenkteils 1 sind aus einem Stück gefertigt und bestehen aus glasfaserverstärktem Polypropylen. Dieser Kunststoff zeichnet sich durch hohe mechanische Festigkeit, Wärmeformbeständigkeit und chemische Beständigkeit aus.
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2 verdeutlicht den Neigungswinkel β der Mittelachse 7a des Dampf-Strömungskanals 7 gegenüber der Horizontalen 17b (bei einer üblichen Orientierung des Mixtopfes 12 mit vertikaler Mittelachse 17a). Die maximale Länge des Abluftrohres 2 (gemessen auf der Oberseite zwischen Dampf-Einlassöffnung 5 und Dampf-Auslassöffnung 6) beträgt 250mm.
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3 zeigt eine weitere Besonderheit des Dampf-Umlenkteils 1. Der Mantel des Abluftrohres 2 ist über seine gesamte Länge an seiner Unterseite 2b abgeflacht und weist im Bereich der Abflachung eine halbkreisförmige Aussparung 8 auf, die sich bis zur Dampf-Einlassöffnung 5 erstreckt und dabei deren Umrandung 5a durchbricht. Die Umrandung 5a ist in Bezug auf die Abluftrohr-Längsachse 7a nicht senkrecht, sondern schräg geschnitten, wobei der Schnittwinkel dem Neigungswinkel α entspricht. Die Umrandung 5a liegt auf der Deckel-Oberseite 16a auf und umschließt die Entlüftungsöffnung 17 nicht vollständig, sondern sie lässt im Bereich der Aussparung 8 einen Durchlass. Der Durchlass ermöglicht im Fall eines Überkochens den Austritt von schaumiger Überkochflüssigkeit (Kochschaum) in die offene Umgebung. Die Aussparung 8 wirkt dadurch als Überkochschutz. Sie ist an der flachen Unterseite 2b des Abluftrohres 2 vorgesehen und endet vor der Halterung 4, die sich ebenfalls im abgeflachten Mantelbereich des Abluftrohres 2. Der aus der Entlüftungsöffnung 17 austretende heiße Kochdampf steigt im Wesentlichen nach oben, so dass vernachlässigbar wenig davon durch die Aussparung 8 entweichen kann. Demgegenüber gelangt der vergleichsweise schwerere Kochschaum durch die Aussparung auf den Bereich der Deckel-Oberseite 16a, der vom umlaufenden Ringsteg 18 umgeben ist. Im Kontakt mit der kühleren und druckfreien Atmosphäre fällt der Kochschaum in sich zusammen und kann durch die Entlüftungsöffnung 17 in den Mixtopf-Innenraum zurückgelangen.
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4 zeigt den Dampf-Strömungskanal 7 mit der Dampf-Auslassöffnung 6. Diese hat einen maximalen Innendurchmesser von 33mm. Zwischen der Dampf-Einlassöffnung mit einem Durchmesser von 96mm und der Dampf-Auslassöffnung 6 verengt sich der Dampf-Strömungskanal 7 kontinuierlich, so dass der durchströmende Dampf in Richtung auf die Dampf-Auslassöffnung 6 beschleunigt wird.
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Aus der dreidimensionalen Ansicht von 5 sind die Bogenteile 4a; 4b der Halterung 4 sowie die Dampf-Einlassöffnung 5 und der Übergang zur Mantel-Aussparung 8 deutlich zu erkennen. Der Innendurchmesser Di der Dampf-Einlassöffnung beträgt 96mm und der Außendurchmesser Da 100mm. Die Wandstärke des Abluftrohres 2 beträgt somit 2mm und ist überall gleich.
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Bei der Projektion des Dampf-Umlenkteils 1 auf die horizontale Ebene der Deckel-Oberseite 16a in 6 sind schematisch der Deckel 16 und die Entlüftungsöffnung 17 mit der senkrecht zur Blattebene verlaufenden Mittelachse 17a sowie der umlaufende Ringsteg 18 eingezeichnet. Die durch gestrichelte Linie angedeutete Entlüftungsöffnung 17 hat einen Durchmesser d von 60mm. Bei korrekter Lagerung des Abluftrohres 2 am Ringsteg 18 verlaufen die Dampf-Einlassöffnung 5 und die Entlüftungsöffnung 17 koaxial um die Mittelachse 17a, wobei zwischen der Umrandung 5a und der Entlüftungsöffnung 17 eine freie Ringfläche 16b der Deckel-Oberseite 16a mit einer Ringbreite von etwa 18mm verbleibt. Die beiden baugleichen Bogenteile 4a; 4b der Halterung 4 erstrecken sich im Abstand von etwa 154,5mm über eine Bogenlänge, die durch den Mittelpunktswinkel α von 35 Grad definiert ist (gemessen am innen liegenden Bogenteil 4b). In der Projektion bilden die halbkreisförmige Mantel-Aussparung 8, die hier zur Verdeutlichung durch dunklere Schattierung hervorgehoben ist, und die kreisrunde Dampf-Einlassöffnung 5 eine gemeinsame Öffnung mit einer Längserstreckung L von 115mm.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011056802 A1 [0006]
- DE 402022200379 [0008]