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Die Erfindung betrifft einen Schutz zum Verhindern des Entkoppelns von Anschlussarmaturen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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In der allgemeinen Rohrleitungstechnik werden Armaturen vielerorten verbaut. Diese Armaturen dienen meist zum Absperren und Steuern des Durchflusses. Zu den Armaturen gehören beispielsweise der Wasserhahn, aber auch Thermostate, Ventile, Absperrschieber und Rückflussverhinderer.
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Vor allem in der Kälte- und Klimatechnik, aber auch in vielen anderen Bereichen, in denen Rohrleitungen verbaut werden, werden sogenannte „Anschlussarmaturen“ genutzt. Derartige Anschlussarmaturen bestehen meist aus zwei komplementären Absperrventilen, die miteinander verbunden sind. Diese Anschlussarmaturen werden meist dazu genutzt, um Abschnitte von Anlagen abzusperren, wenn die Anschlussarmaturen entkoppelt werden und/oder Abschnitte von Anlagen miteinander zu verbinden, indem die Absperrventile gekoppelt werden.
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Standardmäßig erfolgt dieses „Koppeln“ der beiden Absperrventile durch das Verschrauben der Absperrventile miteinander. Hierzu trägt ein Absperrventil meist ein Innengewinde und das andere Absperrventil meist einen komplementären Gewindezapfen. Die fachgerechte Montage der beiden Absperrventile miteinander erfolgt derzeit meist zwingend mittels eines Drehmomentenschlüssels, um einerseits das ungewollte Lösen der Verbindungen zu vermeiden, wenn ein zu kleines Anzugsdrehmoment gewählt wird, und andererseits das Zerstören der Verbindung zu verhindern, wenn ein zu großes Anzugsdrehmoment gewählt wird. Insbesondere unzulässig hohe Anzugsdrehmomente sind zu verhindern, da die Verbindung während des Betriebs permanenten Schwankungen des inneren Druckes standhalten müssen und so leicht eine Überbelastung mit anschließender Fehlfunktion der Anschlussarmatur eintreten kann.
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In der Praxis ist diese Art des Koppelns während der Montage von Anlagen jedoch nur wenig praktikabel; sei es aufgrund von fehlenden Drehmomentenschlüsseln, des unsachgemäßen Umgangs mit Drehmomentenschlüsseln, fehlender Sorgfalt, fehlenden Schulungen, et cetera. Dies führt regelmäßig dazu, dass die Verschraubungen der zusammenpassenden Absperrventile mit unzulässig hohen Drehmomenten angezogen werden, um das versehentliche Entkoppeln und damit die Unterbrechung der Funktion der betreffenden Anlage zu verhindern. In der Praxis werden dadurch im Verlauf des Betriebs die verbindenden Elemente, meist die Gewinde, der Absperrventile zerstört.
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Neben der sofortigen Unterbrechung der Funktion der betreffenden Anlage ist die eigentliche Funktion der Anschlussarmaturen - das Verbinden von Abschnitten einer Anlage - nicht mehr gegeben und die Absperrventile und damit die Anschlussarmatur sind meist entkoppelt. Zum Wiederherstellen der Funktion der betreffenden Anlage ist der Austausch zumeist beider zusammenpassender Absperrventile, das Entfernen und Wiederauffüllen des Kreislauf-Fluides (oftmals eines Kältemittels) als auch das Evakuieren der betreffenden Abschnitte oder der gesamten Anlage notwendig.
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DIE ZUGRUNDE LIEGENDE AUFGABE
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Angesichts dessen ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Mittel anzugeben, mit welchem auf einfache Art und Weise das Entkoppeln der Absperrventile von Anschlussarmaturen verhindert wird.
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DIE ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
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Zu diesem Zweck wird ein Entkopplungsschutz für Anschlussarmaturen vorgeschlagen, wobei die Anschlussarmatur zwei komplementäre, miteinander befestigbare Absperrventile umfasst, nämlich ein erstes Absperrventil, welches bevorzugt ein Außengewinde trägt und ein zweites Absperrventil, welches bevorzugt ein Innengewinde trägt, wobei dieses Außengewinde und das Innengewinde miteinander verschraubbar sind.
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Dieser Entkopplungsschutz zeichnet sich dadurch aus, dass das das zweite Absperrventil mindestens ein Durchgangsloch aufweist, das das zweite Absperrventil bevorzugt in denjenigem Bereich, in welchem das Innengewinde verläuft, mindestens zwei Mal schneidet, wobei das Durchgangsloch in einem befestigten Zustand, in welchem beide Absperrventile miteinander verbunden, bevorzugt verschraubt, sind, zumindest teilweise durch einen Rücksprung im Bereich des Außengewindes, bevorzugt neben dem Außengewinde, verläuft, wobei das Durchgangsloch zur vollständigen Kopplung der Absperrventile ein Sicherungselement, bevorzugt in zumindest teilweise drahtbügelartiger Gestalt, trägt
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Somit genügt zum Koppeln der beiden Absperrventile miteinander zunächst ein lediglich handfestes Anziehen der Schraubverbindung zwischen beiden Absperrventilen und das Einführen des Sicherungselements durch das Durchgangsloch. Das Sicherungselement, welches durch das Durchgangsloch erfüllt so den Schutz gegen das Entkoppeln.
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Die Schraubverbindung zwischen den beiden Absperrventilen kann so entweder nur handfest oder sogar zu fest realisiert werden, sodass das Gewinde versagt; das Sicherungselement hält die Kopplung zwischen beiden Absperrventilen dennoch aufrecht.
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Das Sicherungselement blockiert durch den gewählten Verlauf des Durchgangsloches somit ein axiales Herausziehen des ersten Absperrventils aus dem zweiten Absperrventil. Das Sicherungselement verläuft hierzu zumindest teilweise in einem Rücksprung, welcher bevorzugt neben dem Außengewinde vorgesehen ist.
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Somit kann ein einfacher und kostengünstiger Entkopplungsschutz für Anschlussarmaturen geschaffen werden, wobei für die Kopplung der Anschlussarmaturen kein Drehmomentenschlüssel mehr notwendig ist. Die Montage kann schnell und unkompliziert durchgeführt werden und menschliche Fehler bei der Montage können zumindest teilweise kompensiert werden. So ist eine fachgerechte Montage und somit Kopplung von Anschlussarmaturen auch ohne besondere Kenntnisse über eine derartige Montage möglich und Standzeiten von Anlagen aufgrund fehlerhafter Kopplung von Anschlussarmaturen können minimiert werden.
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Zwei „miteinander befestigbare“ Absperrventile meint im Sinne der Erfindung auf jeden Fall, dass die Absperrventile miteinander verschraubbar sind. Im weiteren Sinne umfasst dies jedoch auch Absperrventile die auf andere Art und Weise miteinander verbunden werden können; sei es aneinander, ineinander oder auf weitere Art und Weise.
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BEVORZUGTE WEITERBILDUNGEN
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Es besteht eine Reihe von Möglichkeiten, um die Erfindung so auszugestalten, dass ihre Wirksamkeit oder Brauchbarkeit noch weiter verbessert wird.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn das Sicherungselement einen Federstecker darstellt. So kann ein sehr kostengünstiges System mit Standardteilen geschaffen werden, welches einfach montiert werden kann.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement einen U-Bügel mit zusätzlichem Sicherungsteil darstellt, welches bestimmungsgemäß nur mittels eines Spezialwerkzeuges lösbar ist. Hiermit sind die Forderungen einschlägiger europäischer Normen hinsichtlich dauerhaft geschlossener Anlagen bzw. hermetisch dichter Anlagen erfüllt, indem zum Entfernen des Sicherungselements Spezialwerkzeug erforderlich ist. Zudem sind die Anschlussarmaturen besser vor unsachgemäßer Handhabung geschützt.
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Figurenliste
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- Die 1 zeigt eine Anschlussarmatur im unbefestigten Zustand aus der Seitenansicht.
- Die 2 zeigt eine Anschlussarmatur im befestigten Zustand bei verschraubten Absperrventilen, aber ohne Sicherungselement aus der Seitenansicht und Frontansicht.
- Die 3 zeigt eine Anschlussarmatur im gekoppelten Zustand mit eingeführtem Sicherungselement (Federstecker) aus der Seitenansicht und Frontansicht.
- Die 4 zeigt eine Anschlussarmatur im gekoppelten Zustand mit eingeführtem Sicherungselement (U-Bügel mit zusätzlichem Sicherungsteil) aus der Seitenansicht und Frontansicht.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Zunächst zeigt 1 eine Anschlussarmatur 1 im unbefestigten Zustand, wobei das erste Absperrventil 2 mit dessen Innengewinde erkennbar ist. Daneben ist ein zweites Absperrventil 3 abgebildet, wobei dieses ein Innengewinde 5 aufweist, welches hier nicht explizit geschnitten dargestellt ist. Es sei darauf hingewiesen, dass in 1 auch der schon angesprochene Rücksprung 11 neben dem Außengewinde 4 zu sehen ist.
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Zur Befestigung beider Absperrventile 2 und 3 miteinander, werden diese mittels des Außengewindes 4 und Innengewindes 5 ineinander eingeschraubt. Dieser Zustand ist in 2 dargestellt. Hier sind auch die bevorzugt zwei Durchgangslöcher 7 und deren Positionierung auf dem zweiten Absperrventil 3 erkennbar.
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Zur vollständigen Kopplung der beiden Absperrventile wird hier beispielhaft durch eines der Durchgangslöcher 7 ein Sicherungselement 6 gesteckt. In 3 ist hier als Sicherungselement 6 ein Federstecker 8 gezeigt. In 4 ist als Sicherungselement 6 ein U-Bügel 9 mit zusätzlichem Sicherungsteil 10 gezeigt. Das Sicherungselement 6 verläuft im befestigten Zustand im Bereich des Rücksprungs 11 neben dem Außengewinde 4 und blockiert somit das axiale Herausziehen des ersten Absperrventils 2 aus dem zweiten Absperrventil 3; auch bei versagender Schraubverbindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anschlussarmatur
- 2
- Erstes Absperrventil
- 3
- Zweites Absperrventil
- 4
- Außengewinde
- 5
- Innengewinde
- 6
- Sicherungselement
- 7
- Durchgangsloch
- 8
- Federstecker
- 9
- U-Bügel
- 10
- Zusätzliches Sicherungsteil
- 11
- Rücksprung