DE202022000442U1 - Drohnenfahrzeug - Google Patents

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Abstract

Ein Drohnenfahrzeug (1) zum Fahren auf Schienen (2) einer Gleisanlage und zum Vorausfahren vor einem Schienenfahrzeug (3), wobei das Drohnenfahrzeug (1) ein Überwachungssystem mit mindestens einer ersten Sensoreinheit zum Detektieren eines Hindernisses im Bereich der Gleisanlage umfasst, wobei das Überwachungssystem eine zweite Sensoreinheit zum Detektieren eines Lebewesens (4) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Drohnenfahrzeug (1) ein mikrowellenbasiertes Abwehrsystem (5) umfasst, welches ausgebildet ist, einen Mikrowellenstrahl (6) auf das Lebewesen (4) auszurichten.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Erhöhung der Sicherheit im Schienenverkehr. Insbesondere betrifft die Erfindung ein schienengebundenes Drohnenfahrzeug bzw. Schienendrohnenfahrzeug, das vor einem Schienenfahrzeug fährt, um gefährliche Situationen zu erfassen und im Falle des Detektierens eines Lebewesens (Tier oder Person) im Bereich der Gleisanlage ausgebildet ist, Kollisionen des Schienendrohnenfahrzeugs oder Schienenfahrzeugs mit dem Lebewesen zu verhindern.
  • Stand der Technik
  • Umgestürzte Bäume, ein Erdrutsch und Fahrzeuge, wie etwa ein Auto, ein Bus oder ein Lastwagen, die auf den Gleisen liegen geblieben sind oder abgestellt wurden, ein Tier oder eine Person können jeweils ein Hindernis darstellen, das das Bahngleis vor einem herannahenden Zug versperrt. Eine Kollision zwischen dem herannahenden, fahrenden Zug und dem Hindernis kann zu schweren Schäden am Zug und am Hindernis und bei Personen zu schweren Verletzungen bis zum Tod führen.
  • Mit zunehmender Geschwindigkeit des Zugs kann sowohl das Kollisionsrisiko als auch die Energie, die während oder nach einer Kollision mit dem Hindernis und/oder einer Entgleisung freigegeben wird, ansteigen. Insbesondere nimmt der Bremsweg, um den Zug vor einer Gefahr sicher vollständig zum Stehen zu bringen, mit steigender Zuggeschwindigkeit zu.
  • Daher ist ein Frühwarnsystem für derartige potentiell gefährliche Situationen auf dem Bahngleis besonders für Züge wünschenswert, die bei hohen Geschwindigkeiten fahren, zum Beispiel bei einer Geschwindigkeit von mindestens 100 km/h oder sogar mindestens 160 km/h.
  • Des Weiteren können Kurven der Gleisanlage und/oder laterale feststehende Objekte neben der Gleisanlage es für den Fahrer unmöglich machen, ein Hindernis rechtzeitig zu detektieren.
  • Die WO 2004036529 A1 offenbart ein Schutzsystem für Züge zur Verhinderung von Zugentgleisungen oder Zugkollisionen mit Hindernissen. Das System weist ein Sicherheitsfahrzeug auf, das entlang eines Bahngleises vor einem Zug fährt. Zug und Sicherheitsfahrzeug weisen jeweils GPS Empfänger auf, die konstant GPS-Standortinformationen an einen Computer in dem Zug bereitstellen. Der Computer berechnet den Abstand zwischen dem Sicherheitsfahrzeug und dem Zug, die Geschwindigkeit, mit der der Zug fährt sowie den Abstand, der zum Anhalten des Zuges erforderlich ist. Der Computer überträgt Beschleunigungs- und Abbremsbefehle an den Sicherheitsfahrzeug und/oder Zug, um einen Sicherheitsabstand zwischen dem Sicherheitsfahrzeug und dem Zug aufrechtzuerhalten.
  • Der Computer hält somit das Sicherheitsfahrzeug weit genug vor dem Zug, um es dem Zug zu ermöglichen, anzuhalten, bevor er das Sicherheitsfahrzeug erreicht, sollte das Sicherheitsfahrzeug mit einem Objekt zusammenstoßen, jedoch nah genug, um eine Kommunikation zwischen dem Sicherheitsfahrzeug und dem Zug aufrechtzuerhalten.
  • Dieser Ansatz kann schwere Schäden an dem Zug und eine mögliche Entgleisung des Zugs verhindern. Allerdings ist das System nicht geeignet, um eine Kollision eines Lebewesens mit dem Sicherheitsfahrzeug zu verhindern.
  • Aus DE 10 2018 119 152 A1 ist ein Drohnenfahrzeug mit einem Airbag bekannt, der an einer Vorderseite des Drohnenfahrzeugs montiert ist. Der Airbag kann aktiviert werden, nachdem die Gefahr oder Person(en) in Gefahr erfasst (detektiert) wurden. Folglich kann die Person in Gefahr sowie das Drohnenfahrzeug vor schweren Schäden während einer Kollision geschützt und/oder die Aufprallenergie zumindest teilweise absorbiert werden. Allerdings kann sich die Person nach dem Aufprall auf den Airbag durch den anschliessenden Sturz auf den Boden schwer verletzen.
  • Alternativ oder zusätzlich kann das aus DE 10 2018 119 152 A1 bekannte Drohnenfahrzeug eine Warnanzeige zum Anzeigen eines Warnhinweises, eine Blitzleuchte, einen Lautsprecher und/oder eine Sirene zum Emittieren von jeweiligen Warnsignalen aufweisen. Zum Beispiel können audio-visuelle Anweisungen zum Verlassen der Gleise oder andere (zuvor aufgezeichnete) Notanweisungen jeweils angezeigt und gesendet werden.
  • Folglich kann eine Person oder ein Tier in Gefahr gewarnt werden, während sich das typischerweise bremsende Drohnenfahrzeug nähert.
  • Diese Warnhinweise können allerdings nicht verhindern, dass eine Person oder ein Tier vor dem Drohnenfahrzeug stehen bleibt oder dass sich eine Person z.B. zum Suizidversuch hinter dem Drohnenfahrzeug erneut auf die Gleise bewegt.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Eine Aufgabe der Erfindung ist daher, eine verbesserte Vorrichtung anzugeben, mit der Kollisionen zwischen Lebewesen und einem Schienenfahrzeug verhindert werden können, auch wenn das Lebewesen sich der Gefahr nicht bewusst ist oder die Gefahr bewusst eingeht.
  • In einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Gegenstandes weist ein Drohnenfahrzeug zum Fahren auf Schienen einer Gleisanlage und zum Vorausfahren vor einem Schienenfahrzeug ein Überwachungssystem mit mindestens einer ersten Sensoreinheit zum Detektieren eines Hindernisses im Bereich der Gleisanlage auf, wobei das Überwachungssystem eine zweite Sensoreinheit zum Detektieren von Lebewesen umfasst, und wobei das Drohnenfahrzeug weiterhin ein mikrowellenbasiertes System umfasst, welches ausgebildet ist, um einen Mikrowellenstrahl auf das Lebewesen auszurichten und dadurch von der Gleisanlage zu vertreiben.
  • Unter einem Drohnenfahrzeug zum Fahren auf Schienen kann ein unbemanntes, ferngesteuertes Schienenfahrzeug verstanden werden. Sinnvollerweise ist ein solches Drohnenfahrzeug mit einem Traktionssystem, einem Bremssystem und/oder einem Stromabnehmer ausgestattet. Da die Sensoreinheit in oder an dem Drohnenfahrzeug angeordnet ist, ist es zweckmäßig, wenn das Drohnenfahrzeug in einem vorgegebenen Abstand zum Schienenfahrzeug gehalten wird. Dabei kann der Abstand von der Fahrgeschwindigkeit des Schienenfahrzeugs abhängen. Vorzugsweise ist eine vektorielle Komponente des Abstands in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs zumindest so groß wie ein Bremsweg des Schienenfahrzeugs, welcher wiederum von dessen Fahrgeschwindigkeit abhängt.
  • Das Drohnenfahrzeug fährt vor einem Schienenfahrzeug in einem Abstand, der mindestens so gross wie der Bremsweg bei der aktuellen Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs ist. Somit kann das Drohnenfahrzeug bei Detektion eines Hindernisses ein Warnsignal/Steuersignal an das Schienenfahrzeug übermitteln, um einen Bremsprozess auszulösen.
  • Mikrowellenbasierte Abwehrsysteme sind beispielsweise aus US 8,453,551 B2 bekannt, deren Beschreibung eines mikrowellenbasierten Abwehrsystems durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird. Ein solches Abwehrsystem verwendet beispielsweise gerichtete elektromagnetische Energie, um ausreichend unangenehme Empfindungen in Lebewesen als Zielsubjekten zu erzeugen, um deren Verhalten zu beeinflussen und aus einem Gefahrenbereich zu vertreiben, ohne signifikanten körperlichen Schaden zu verursachen. Dazu kann ein Fokussiersystem, wie beispielsweise ein Fokussierreflektor, eine Linse, eine Flachfeldantenne oder ein Phased-Array-System im Abwehrsystem eingesetzt werden, um auf das Lebewesen als Zielsubjekt gerichtet zu werden.
  • Es gibt dabei eine minimale Leistungsdichte, unterhalb der das Lebewesen nicht ausreichend abgeschreckt wird, und eine maximale Leistungsdichte, oberhalb derer Gewebe geschädigt werden kann. Im Allgemeinen ist es vorzuziehen, dass kein Teil des Strahls eine Intensität hat, die die Schadensschwelle übersteigt. Durch die Fokussiereinrichtung kann der Mikrowellenstrahl auf das Lebewesen fokussiert werden, so dass einerseits eine ausreichende Strahlenintensität auch in grösserer Entfernung von der Strahlenquelle erreicht wird, andererseits aber eine unnötige Bestrahlung der Umgebung verhindert wird.
  • Wenn ein solches mikrowellenbasierten System auf ein Lebewesen gerichtet wird, kann ein derart unangenehmes Gefühl hervorgerufen werden, dass das Lebewesen den Bereich des Mikrowellenstrahls verlässt, ohne dass bleibende Schäden hinterlassen werden. Somit kann das Lebewesen von der Gleisanlage vertrieben werden.
  • Das Lebewesen kann mit Hilfe des mikrowellenbasierten Abwehrsystems sowohl von der Gleisanlage im Bereich vor dem Drohnenfahrzeug oder in einem Sicherheitsbereich um die Schienen vertrieben werden, als auch im Bereich hinter dem Drohnenfahrzeug, wenn das Lebewesen die Schienen (erneut) betritt, und somit die Gefahr einer Kollision mit dem dahinter fahrenden Schienenfahrzeug (erneut) besteht.
  • Die Erfindung betrifft demnach ein Drohnenfahrzeug zum Fahren auf Schienen einer Gleisanlage und zum Vorausfahren vor einem Schienenfahrzeug, wobei das Drohnenfahrzeug ein Überwachungssystem mit mindestens einer ersten Sensoreinheit zum Detektieren eines Hindernisses im Bereich der Gleisanlage umfasst, wobei das Überwachungssystem eine zweite Sensoreinheit zum Detektieren eines Lebewesens umfasst, und wobei das Drohnenfahrzeug ein mikrowellenbasiertes Abwehrsystem umfasst, welches ausgebildet ist, einen Mikrowellenstrahl auf das Lebewesen auszurichten.
  • Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Gegenstandes betrifft ein Kollisionsschutzsystem umfassend das vorgängig beschriebene Drohnenfahrzeug und eine Analyseeinheit, welche ausgebildet ist, um ein Gefahrenpotential aufgrund eines Hindernisses im Bereich der Gleisanlage zu ermitteln und an ein Schienenfahrzeug zu übermitteln, wobei die Analyseeinheit separat von dem Drohnenfahrzeug angeordnet sein, beispielsweise in dem Schienenfahrzeug oder in einer Auswertezentrale oder in einer digitalen Cloud.
  • Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Gegenstandes betrifft ein Schienenfahrzeug mit dem vorgängig beschriebenen Drohnenfahrzeug oder mit dem vorgängig beschriebenen Kollisionsschutzsystem.
  • Figurenliste
    • 1 Erfindungsgemässes Drohnenfahrzeug und Schienenfahrzeug, wobei sich ein Lebewesen in Fahrtrichtung vor dem Drohnenfahrzeug aufhält
    • 2 Erfindungsgemässes Drohnenfahrzeug und Schienenfahrzeug, wobei sich ein Lebewesen zwischen dem Drohnenfahrzeug und dem Schienenfahrzeug aufhält
  • Bezugszeichenliste
  • (1)
    Drohnenfahrzeug
    (2)
    Schienen
    (3)
    Schienenfahrzeug
    (4)
    Lebewesen
    (5)
    Abwehrsystem
    (6)
    Mikrowellenstrahl
  • Beschreibung der Ausführungsformen
  • 1 zeigt ein Drohnenfahrzeug 1 zum Fahren auf Schienen 2 einer Gleisanlage und zum Vorausfahren vor einem Schienenfahrzeug 3, wobei das Drohnenfahrzeug 1 ein Überwachungssystem mit mindestens einer ersten Sensoreinheit zum Detektieren eines Hindernisses im Bereich der Gleisanlage umfasst, wobei das Überwachungssystem eine zweite Sensoreinheit zum Detektieren eines Lebewesens 4 umfasst, und das Drohnenfahrzeug 1 weiterhin ein mikrowellenbasiertes Abwehrsystem 5 umfasst, welches ausgebildet ist, um einen Mikrowellenstrahl 6 auf ein detektiertes Lebewesen 4 auszurichten und dadurch von der Gleisanlage (z.B. aus einem Sicherheitsabstand um die Schienen 2) zu vertreiben.
  • Das Schienenfahrzeug 3 kann auf denselben, überwachten Schienen 2, auf der das Drohnenfahrzeug 1 fährt, fahren. Alternativ ist es möglich, dass das Schienenfahrzeug 3 auf anderen Schienen fährt - z.B. auf Schienen, die neben den Schienen 2, auf denen das Drohnenfahrzeug1 fährt, angeordnet sind, und die beispielsweise parallel zueinander verlaufen.
  • Die erste Sensoreinheit kann zusammen mit der zweiten Sensoreinheit als ein Sensorelement ausgebildet sein, so dass das Sensorelement ausgelegt ist, Hindernisse zu detektieren und gleichzeitig zu ermitteln, ob es sich bei dem Hindernis um ein Lebewesen 4 handelt, d.h. um eine Person oder Tier.
  • Die zweite Sensoreinheit kann als Passiv-Infrarot-Melder ausgebildet sein. Derartige Passiv-Infrarot-Melder reagieren auf Veränderungen der auftreffenden Infrarot-Wärmestrahlung. Sie besitzen ein Linsensystem, das den Erfassungsbereich definiert. Lebewesen strahlen selbst Wärme ab; daher reagieren Passiv-Infrarot-Melder in besonderer Weise auf Menschen oder Tiere.
  • Alternativ kann die zweite Sensoreinheit als HF-/Radar-Bewegungsmelder ausgebildet sein, der hochfrequente elektromagnetische Wellen abstrahlt und die durch Objekte reflektierte Energie erfasst. Durch die Erfassung der doppler-induzierten Veränderungen im Signal der reflektierten Energie lassen sich in bekannter Weise Herzschlag oder Atembewegungen von Lebewesen detektieren. Es gibt auch zweite Sensoreinheiten, welche beide Technologien kombinieren.
  • Die zweite Sensoreinheit kann derart ausgebildet sein, dass sie ein Bewegungsverhalten des Lebewesens 4 ermitteln kann. Dadurch kann die zweite Sensoreinheit dazu ausgebildet sein, die Bewegung des Lebewesens 4 während einer Fahrt der Drohnenfahrzeugs 1 zu verfolgen. Dies ermöglicht eine Ausrichtung des mikrowellenbasierten Abwehrsystems 5 auf das Lebewesen 4 und Mitverfolgung auf seine aktuelle Position.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist das mikrowellenbasierte Abwehrsystem 5 in horizontaler und vertikaler Richtung ausrichtbar. Beispielsweise ist das mikrowellenbasierte Abwehrsystem 5 in horizontaler Richtung in Fahrtrichtung des Drohnenfahrzeugs 1 ausrichtbar (1), kann aber auch ausgerichtet werden in einer Richtung entgegengesetzt der Fahrtrichtung (2) oder neben den Schienen 2.
  • Die Ausrichtung des mikrowellenbasierten Abwehrsystems 5 kann beispielsweise erreicht werden durch ein Richtelement, mit dem der Mikrowellenstrahl 6 ausrichtbar ist. Dazu kann das Richtelement als Reflexionselement für Mikrowellen ausgebildet ist.
  • In einer alternativen Ausführungsform weist das mikrowellenbasierte Abwehrsystem 5 eine Richtantenne mit Mikrowellenstrahler aus.
  • Alternativ kann die Ausrichtung durch ein Schwenken des mikrowellenbasierten Abwehrsystems 5 erreicht werden.
  • Durch die Ausrichtung des mikrowellenbasierten Abwehrsystems 5 ist es möglich, bei einer Detektion eines Lebewesens 4 das mikrowellenbasiertes Abwehrsystem 5 auf das Lebewesen 4 auszurichten.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist das mikrowellenbasierte Abwehrsystem 5 gemeinsam mit der zweiten Sensoreinheit schwenkbar, so dass das Abwehrsystem schnell auf ein als Hindernis erkanntes Lebewesen im Bereich der Gleisanlage reagieren kann.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Gegenstandes ist das mikrowellenbasierte Abwehrsystem 5 derart ausgebildet, dass eine Intensität des Mikrowellenstrahls 6 bei einer Verringerung des Abstandes des Lebewesens 4 von den Schienen 2 erhöht werden kann. Somit kann das unangenehme Gefühl bei dem Lebewesen 4 vergrössert werden, je näher es den Schienen 2 kommt, so dass es von den Schienen 2 vertrieben wird und schneller die Gleisanlage verlässt.
  • Die zweite Sensoreinheit kann als gerichteter Sensor ausgebildet sein, der detektiert, ob ein Hindernis ein Lebewesen 4 ist. Um in diesem Fall gleichzeitig das Bewegungsverhalten des detektierten Lebewesens 4 mit zu verfolgen wie auch weiterhin (in Fahrtrichtung) neue Lebewesen 4 zu detektieren, können mehrere (mindestens zwei) zweite Sensoreinheiten vorgesehen sein. Eine dieser zweiten Sensoreinheiten ist dabei immer in Fahrtrichtung ausgerichtet.
  • In einer weiteren Ausführungsform weist das Drohnenfahrzeug 1 eine Analyseeinheit auf, welche ausgebildet ist, um ein Gefahrenpotential aufgrund des Hindernisses im Bereich der Gleisanlage zu ermitteln (Signal von der ersten Sensoreinheit). Weiterhin ermittelt die Analyseeinheit aus dem Signal der zweiten Sensoreinheit, ob es sich bei dem Hindernis um ein Lebewesen 4 handelt und ggf. in welche Richtung sich das Lebewesen 4 bewegt oder ob das Lebewesen 4 hinter dem Drohnenfahrzeug 1 erneut sich in Richtung auf die Schienen 2 zubewegt (2).
  • Aufgrund des Gefahrenpotentials kann die Analyseeinheit ein Signal aussenden oder auslösen, welches an das Schienenfahrzeug 3 als Warn- oder Bremsauslösesignal übermittelt wird. Vorzugsweise erfolgt die Signalübermittlung an das Schienenfahrzeug 3 drahtlos. Gleichzeitig kann die Analyseeinheit ein Signal an das mikrowellenbasierte Abwehrsystem 5 schicken, damit dieses sich ggf. in Richtung des Lebewesens 4 ausrichtet und/oder einen Mikrowellenstrahl 6 aussendet. Ggf. kann die Intensität des Strahls angepasst sein auf die Grösse des Lebewesens 4 und den Abstand von den Schienen 2.
  • Als Analyseeinheit kann eine Vorrichtung oder ein System aus Vorrichtungen aufgefasst werden, welche bzw. welches zum Auswerten eines Signals, insbesondere des von der ersten und/oder zweiten Sensoreinheit erzeugten Sensorsignals, eingerichtet ist. Die Analyseeinheit umfasst sinnvollerweise zumindest einen Rechner. Ferner kann die Analyseeinheit ein Bestandteil eines Cloud-Computing-Systems sein.
  • In der Analyseeinheit können softwarebasierte Regeln zur Durchführung vorgegebener Aktionen, insbesondere in Abhängigkeit vom Sensorsignal und/ oder vom Zustand der überwachten Umgebung, hinterlegt sein. Dabei können mehreren vorbestimmten Zuständen der überwachten Umgebung jeweils unterschiedliche durchzuführende Aktionen zugeordnet sein.
  • Das Dohnenfahrzeug weist typischerweise eine drahtlose Datenübertragungseinheit zum Kommunizieren mit dem Schienenfahrzeug 3 auf, das typischerweise auch eine jeweilige drahtlose Datenübertragungseinheit aufweist.
  • Wenn das Drohnenfahrzeug 1 eine Gefahr, wie etwa ein Hindernis oder eine Person, erfasst, kann ein jeweiliges Warnsignal an eine Hauptsteuereinheit des Schienenfahrzeugs 3 über eine drahtlose Datenverbindung übertragen werden, die zwischen den drahtlosen Datenübertragungseinheiten des Drohnenfahrzeugs 1 und des Schienenfahrzeugs 3 eingerichtet ist. Nachdem die Warnmeldung empfangen wurde, kann die Hauptsteuereinheit des Schienenfahrzeugs 3 entscheiden, mit dem Bremsen zu beginnen. Statt eines solchen autonom ausgelösten Bremsvorgangs ist es auch möglich, dem Schienenfahrzeugführer eine akustische oder visuelle Warnung zu geben, so dass er manuell einen Bremsvorgang auslösen kann.
  • Da jeweils der gewünschte Abstand und der gewünschte Abstandsbereich typischerweise von der Geschwindigkeit des Drohnenfahrzeugs 1 abhängen, wird die Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs 3 typischerweise auch über die drahtlose Datenverbindung an jeweils das Drohnenfahrzeug 1 und die Hauptdrohnensteuereinheit übertragen.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfinderischen Gegenstands ist ein Kollisionsschutzsystem vorgesehen, der das vorgängig beschriebene Drohnenfahrzeug 1 umfasst und eine Analyseeinheit wie vorgängig beschrieben, welche ausgebildet ist, um ein Gefahrenpotential aufgrund des Hindernisses im Bereich der Gleisanlage zu ermitteln. D.h. es ist möglich, dass die Signale von der ersten und/oder zweiten Sensoreinheit drahtlos an ein entfernt angeordnete Analyseeinheit (z.B. in einer Kontrollstation) übermittelt werden und von dort aus im Falle einer Detektion einer Gefahr durch ein Hindernis, ggf. eines Lebewesens 4 ein Warn- oder Bremsauslösesignal an das Schienenfahrzeug 3 übermittelt wird.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2004036529 A1 [0006]
    • DE 102018119152 A1 [0009, 0010]
    • US 8453551 B2 [0017]

Claims (15)

  1. Ein Drohnenfahrzeug (1) zum Fahren auf Schienen (2) einer Gleisanlage und zum Vorausfahren vor einem Schienenfahrzeug (3), wobei das Drohnenfahrzeug (1) ein Überwachungssystem mit mindestens einer ersten Sensoreinheit zum Detektieren eines Hindernisses im Bereich der Gleisanlage umfasst, wobei das Überwachungssystem eine zweite Sensoreinheit zum Detektieren eines Lebewesens (4) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Drohnenfahrzeug (1) ein mikrowellenbasiertes Abwehrsystem (5) umfasst, welches ausgebildet ist, einen Mikrowellenstrahl (6) auf das Lebewesen (4) auszurichten.
  2. Das Drohnenfahrzeug (1) nach Anspruch 1, wobei die zweite Sensoreinheit ausgebildet ist, um ein Bewegungsverhalten des Lebewesens (4) zu ermitteln.
  3. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) in horizontaler und vertikaler Richtung ausrichtbar ist.
  4. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) in Fahrtrichtung des Drohnenfahrzeugs (1) und gegen Fahrtrichtung ausrichtbar ist.
  5. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) ein Richtelement umfasst, mit dem der Mikrowellenstrahl (6) ausrichtbar ist.
  6. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) eine Richtantenne mit Mikrowellenstrahler umfasst.
  7. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) durch Schwenken des mikrowellenbasierten Abwehrsystems (5) ausrichtbar ist.
  8. Das Drohnenfahrzeug (1) nach Anspruch 7, wobei das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) gemeinsam mit der zweiten Sensoreinheit schwenkbar sind.
  9. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) ausgebildet ist, um eine Intensität des Mikrowellenstrahls (6) bei einer Verringerung des Abstandes des Lebewesens (4) von den Schienen (2) zu erhöhen.
  10. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Drohnenfahrzeug (1) mindestens zwei zweite Sensoreinheiten umfasst, wobei eine der zweiten Sensoreinheiten immer in Fahrtrichtung ausgerichtet ist.
  11. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Drohnenfahrzeug (1) eine Analyseeinheit aufweist, welche unter Verwendung eines Passiv-Infrarot-Melders oder eines HF-/Radar-Bewegungsmelders ausgebildet ist, über die Analyse der vom Hindernis abgestrahlten oder reflektierten Energie zu ermitteln, ob es sich bei dem Hindernis um ein Lebewesen (4) handelt.
  12. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Drohnenfahrzeug (1) eine Analyseeinheit aufweist, welche ausgebildet ist, - um ein Steuersignal an das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) zum Ausrichten des mikrowellenbasierten Abwehrsystems (5) zu senden, und/oder - um ein Steuersignal an das mikrowellenbasierte Abwehrsystem (5) zum Auslösen des Mikrowellenstrahls (6) zu senden, und/oder - um ein Warn- oder Bremsauslösesignal an das Schienenfahrzeug (3) zu übermitteln.
  13. Das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Drohnenfahrzeug eine drahtlose Datenübertragungseinheit zum Kommunizieren mit dem Schienenfahrzeug (3) aufweist.
  14. Ein Kollisionsschutzsystem umfassend das Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 und einer separat vom Drohnenfahrzeug (1) angeordneten Analyseeinheit, welche ausgebildet ist, um ein Gefahrenpotential aufgrund des Hindernisses im Bereich der Gleisanlage zu ermitteln.
  15. Ein Schienenfahrzeug (2) mit einem Drohnenfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder mit einem Kollisionsschutzsystem nach Anspruch 14.
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WO2004036529A1 (en) 2002-10-15 2004-04-29 Jones Thomas L Safety vehicle and system for avoiding train collisions and derailments
US8453551B2 (en) 2007-02-20 2013-06-04 Wavestream Corporation Energy focusing system for active denial apparatus
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