-
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bonding (allgemein Verbinden) einer Anzeigeeinrichtung, insbesondere zum Bonden einer Abdeckung oder eines Rahmens auf ein Display oder Anzeigesubstrat oder umgekehrt, und bezieht sich ferner auf eine durch das Verfahren zusammengebaute Anzeigeeinrichtung mit einem Display (auch Display-Baugruppe genannt) mit insbesondere einem Deckglas oder Kunststoff.
-
Im der Stand der Technik sind die Lösungen typischerweise auf das Verbinden von Substraten mit einem gleichen Abstand zwischen dem Rahmen und den weiteren Bauteilen beschränkt. Beispiele für solche Anwendungen sind in der Unterhaltungselektronik, wie Smartphones und Tablets, Zentraldisplays und Industriedisplays bekannt. Das Dokument
WO 2014/061478 A1 offenbart ein mit einer Klebeschicht ausgestattetes transparentes Oberflächenmaterial, das zum Schützen eines Anzeigefelds und eines Displays, das dieses Oberflächenmaterial umfasst, geeignet ist.
-
Das Dokument
JP 2009-93158 A beschreibt ein Display, wobei das Display eine Abdeckung mit Dekorationsschicht und eine Ausgleichsschicht umfasst. Diese Ausgleichsschicht beseitigt durch die Dicke der Dekorschicht auftretende Niveauunterschiede.
-
Die
US2011/0304812 A1 offenbart ein Display mit einem Displaysubstrat, einer flachen Abdeckung und einer transparenten Füllschicht. Ein zwischen dem Displaysubstrat und der flachen Abdeckung angeordneter Damm wird dazu verwendet, um die flüssige transparente Füllschicht während des Herstellungsprozesses zu kontrollieren.
-
Das Dokument
US 2015/0341272 A1 offenbart eine elektrooptische Anzeigeanordnung mit einer elektrooptischen Anzeige, einem Rahmen und einer transparenten Abdeckung, wobei eine Oberfläche der transparenten Abdeckung gekrümmt ist.
-
Das Dokument
DE 10 2011005 379 A1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines optoelektrischen Geräts und das Dokument
US 2011/0187960 A1 offenbart eine Anzeigevorrichtung, die folgendes umfasst: ein Anzeigefeld und ein tafelähnliches Element, das mit einem Klebstoff aus einem ultraviolett-härtbaren Harz an die Anzeigetafel angebunden ist.
-
Aus der
EP 3 218 766 B1 ist ferner eine verbesserte Lösung bekannt und zwar ein Display umfassend ein rechteckiges, im Wesentlichen flaches Display-Substrat und eine Abdeckung mit einer gekrümmten Fläche, wobei die gekrümmte Fläche durch ein Bonding-Material an dem flachen Display-Substrat geklebt ist, sowie einen rechteckförmigen Damm, der zwischen dem Display-Substrat und der Abdeckung angeordnetes Bonding-Material enthält, wobei das Display-Substrat, in einer Projektion auf eine parallel zu dem flachen Display-Substrat verlaufende Ebene betrachtet, entlang seinem Umfang von dem rechteckförmigen Damm allseitig beabstandet ist.
-
Nachteilig ist dabei, dass das Aufbringen eines Bonding-Materials auf die gekrümmte Fläche der Abdeckung zum Kleben der Abdeckung an das flache Display-Substrat zur Bildung des Displays und das korrekte Platzieren des Display-Substrats auf dem unausgehärteten Bonding-Material problematisch ist und bei ungenauem Ausrichten zu Fehlern führen kann. Ferner ist es nachteilig, wenn der Damm allseitig dazu verwendet wird, das Bonding-Material zwischen dem Display-Substrat und der Abdeckung gleichmäßig zu halten.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die technische Problemstellung zugrunde, eine verbesserte konzeptionelle Lösung und ein verbessertes Bonding bereit zu stellen, welches die vorbesagten Nachteile nicht aufweist.
-
Erfindungsgemäß wird hierzu eine Displayanordnung umfassend ein rechteckiges, im Wesentlichen flaches Display-Substrat und eine Abdeckung mit einem Verbindungsbereich an dem das Display-Substrat durch ein Bonding-Material bzw. Verbindungsmaterial geklebt ist, vorgeschlagen, wobei die Abdeckung einen rechteckförmigen Damm aufweist oder ausbildet, welcher das Bonding-Material enthält, wobei das Display-Substrat in einer Projektion auf eine parallel zu dem flachen Display-Substrat verlaufenden Ebene betrachtet, entlang seinem Umfang an dem rechteckförmigen Damm mit wenigstens einer oder mit zwei seiner Seitenkanten am Damm oder der von dem Damm Rahmenkante der Abdeckung unmittelbar anliegt.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Display-Substrat vollständig mit einer oder zwei Seitenkanten an dem Damm anliegt und zwar jeweils entlang der gesamten Seitenkante.
-
Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die beiden Seitenkanten, die an dem Damm anliegen, zwei nicht gegenüberliegende, sondern über eine Ecke des Display-Substrats miteinander verbundene Seitenkanten sind.
-
In einer ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rahmen im Bereich des Damms an wenigstens einer dem Display-Substrat zugewandten Seiten eine Sägezahnkontur aufweist und das Display-Substrat an den nach innen ragenden Sägezähnen anliegt.
-
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Rahmen an zwei einander angrenzenden Seiten eine Sägezahnkontur aufweist und das Display-Substrats an jeweils den nach innen ragenden Sägezähnen mit beiden Seitenkanten unmittelbar daran anliegen.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Damm integral mit der Abdeckung ausgebildet ist.
-
Ebenfalls von Vorteil ist eine Konzeption bei der zwischen wenigstens einer derjenigen Seitenkanten des Display-Substrats, die nicht an dem Damm unmittelbar anliegen ein Abstandhalter angeordnet ist. Bevorzugt ist es, wenn der Abstandhalter wenigstens ein Federelement aufweist, welches das Display-Substrat mit der jeweils gegenüberliegenden am Damm anliegenden Seitenkante gegen den Damm drückt. Das Federelement kann zum Beispiel ein gebogenes Federblech sein, welches eine Federkraft auf die Seitenkante des Display-Substrats ausübt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen jeweils zwei miteinander (über die Ecke) verbundenen Seitenkanten des Display-Substrats und dem dort daneben liegenden Damm jeweils ein oder mehrere Abstandhalter vorgesehen sind. Dadurch erzielt man eine resultierende Kraft, die das Display-Substrat in die schräg gegenüberliegende Ecke des Rahmens drückt.
-
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft neben der Displayanordnung als solcher auch ein Verfahren zur Herstellung einer wie zuvor beschriebenen Displayanordnung mit den folgenden Schritten:
- a. Bereitstellen eines im Wesentlichen rechteckigen und flachen Display-Substrats und einer Abdeckung mit einem Verbindungsbereich an dem das Display-Substrat durch ein Bonding-Material bzw. ein Verbindungsmaterial angeklebt werden soll, wobei die Abdeckung einen rechteckförmigen Damm ausbildet
- b. Montieren des Display-Substrat derart an der Abdeckung, dass in einer Projektion auf eine parallel zu dem Display-Substrat verlaufende Ebene betrachtet, das Display-Substrat entlang seinem Umfang an dem rechteckförmigen Damm mit wenigstens einer oder zwei seiner Seitenkanten unmittelbar am Damm oder der von dem Damm gebildeten Rahmenkante der Abdeckung anliegt und
- c. Einfüllen mindestens eines Bonding-Materials in den Damm und vorzugsweise in die zur Klebung vorgesehenen Bereiche, um das Display-Substrat mit der Abdeckung zu klebend verbinden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass im genannten Schritt b) wenigstens ein mit einem Federelement ausgestatteter Abstandhalter zwischen eine Seitenkante des Display-Substrats und der Abdeckung, vorzugsweise dem Damm eingebracht wird, so dass das Display-Substrats mit seiner entsprechend gegenüberliegenden Seitenkante gegen den Damm gedrückt wird.
-
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
-
Es zeigen:
- 1 eine Ansicht einer Displayanordnung, die aus dem Stand der Technik bekannt ist und
- 2 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Displayanordnung.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer beispielhaften Ausführungsform mit Bezug auf die 1 und 2 näher beschrieben, wobei gleiche Bezugszeichen in den Figuren auf gleiche funktionale und/oder strukturelle Merkmale hinweisen.
-
Die 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Lösung aus dem Stand der Technik und zwar eine Querschnittsseitenansicht eine Displayanordnung 1 mit einem LCD-Modul (oder Display-Substrat) 4 an einer Abdeckung 6 mit nicht ebener oder ungleichmäßiger Oberfläche unter Verwendung eines Verbindungsmaterials 8. Darunter zeigt die 1 auch eine Ansicht auf die Oberseite der Displayanordnung 1. Das bekannte Konzept besteht darin, mindestens einen Damm 12, der das Verbindungsmaterial 8 für das Bonden des Displaysubstrats 4 zu einer Abdeckung 6, die typischerweise aus Glas oder Kunststoff besteht zu halten, um unterschiedliche Dicken durch ungleichmäßige Abstände zwischen dem Anzeigesubstrat 4 und der Abdeckung 6 zu überbrücken. Im Beispiel von 1 ist das Verbindungsmaterial ist ein flüssiger Klebstoff aus einem Zweikomponenten-Silikon, das eine schnelle Aushärtungsfähigkeit bei Raumtemperatur hat und typischerweise innerhalb von wenigen Minuten aushärten kann. Im Stand der Technik ist dieser Damm 12 als ein massives Rechteck geformte Struktur, die auf der Abdeckung 6 angeordnet ist und eine ungleichmäßige Oberfläche besitzt, in diesem Fall gekrümmt. Das Klebematerial 8 hat demnach unterschiedliche Klebedicken auf der Abdeckung 6. Der Damm 12 fasst dabei das Verbindungsmaterial 8 zwischen dem Substrat 4 und der Abdeckung 6. Unter Bezugnahme auf die Aufsicht in der 1 ist auch zu erkennen, dass das Display-Substrat 4 entlang seinem Umfang von dem rechteckförmigen Damm allseitig beabstandet ist und demnach auch zu den Rahmenkanten der Abdeckung 6 allseitig einen Abstand aufweist. Dies hat zur Folge, dass im Ergebnis auch allseitig ein Füllmaterial 8 bzw. Verbindungsmaterial 8 zwischen dem Substrat 4 und der Abdeckung 6 vorhanden ist.
-
Das Problem des Positionierens und die damit einhergehenden Nachteile werden durch die erfindungsgemäße Lösung, wie diese im Ausführungsbeispiel nach 2 gezeigt ist, beseitigt oder zumindest nennenswert verbessert.
-
Die 2 zeigt eine Displayanordnung 1, ebenfalls umfassend ein rechteckiges, im Wesentlichen flaches Display-Substrat 4 und eine Abdeckung 6 mit einem Verbindungsbereich an dem das Display-Substrat 4 durch ein Bonding-Material 8 bzw. Verbindungsmaterial 8 geklebt ist, sowie einen rechteckförmigen Damm 12, der ein Bonding-Material enthält, wobei das Display-Substrat 4 allerdings in einer Projektion auf eine parallel zu dem flachen Display-Substrat 4 verlaufende Ebene betrachtet, entlang seinem Umfang an dem rechteckförmigen Damm 12 an wenigstens einer oder zwei Seitenkanten 11 am Damm 12 oder neben der von dem Damm 12 gebildeten Rahmenkante der Abdeckung 6 anliegt und zwar bevorzugt vollständig entlang der einen oder beiden Seitenkanten 11.
-
Das Display-Substrat 4 liegt vollständig mit der oberen Seitenkante 11 und der in der Abbildung rechten Seitenkante 11 an dem Damm 12 an und zwar jeweils entlang der gesamten oberen und rechten Seitenkante 11. Die beiden Seitenkanten 11, die in diesem Ausführungsbeispiel an dem Damm 12 anliegen, sind zwei nicht gegenüberliegende, sondern über eine Ecke 14 des Display-Substrats 4 miteinander verbundene Seitenkanten 11.
-
Der Damm 12 kann integral mit der Abdeckung 6 ausgebildet sein. Wie ebenfalls in der 2 ersichtlich, sind an denjenigen Seitenkanten 11 des Display-Substrats 4, die nicht an dem Damm 12 anliegen jeweils ein Abstandshalter 15 an der linken Seitenkante und zwei Abstandshalter 15 an der unteren Seitenkante 11 angeordnet. Die Abstandhalter 15 besitzen jeweils ein Federelement 16, welches das Display-Substrat 4 mit der jeweils gegenüberliegenden am Damm 12 anliegenden Seitenkante 11 gegen den Damm 12 drückt. Somit schieben die beiden unteren Abstandhalter 15 das Substrat 4 nach oben und der linke Abstandhalter 15 das Display-Substrats 4 nach rechts an den Damm 12.
-
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. So können z. B. auch andere Formen der Abstandhalter als die erwähnten verwendet werden, um das Display-Substrat 4 in Position zu bringen und dort zu fixieren.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2014/061478 A1 [0002]
- JP 2009093158 A [0003]
- US 2011/0304812 A1 [0004]
- US 2015/0341272 A1 [0005]
- DE 102011005379 A1 [0006]
- US 2011/0187960 A1 [0006]
- EP 3218766 B1 [0007]