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Die Offenbarung betrifft eine medizinische Pumpe aus mehreren Gehäuseschalen.
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Hintergrund der Offenbarung
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Schlauchpumpen und Spritzenpumpen werden verwendet, um Patienten automatisiert eine bestimmte Dosis an Medikamenten zu verabreichen. Es ist bekannt, ein Pumpengehäuse in eine Gehäuseunterschale und eine Gehäuseoberschale zu trennen und diese beiden Schalen bei der Montage zusammen zu fügen. Das erleichtert die Montage der Bauteile im Inneren des Gehäuses und auch Service, Wartung und Reparaturen der Pumpen. Eine solche Schlauchpumpe ist beispielsweise in der
CN 2 11 485 985 U offenbart.
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Medizinische Pumpen sind im Betrieb Einflüssen von außen ausgesetzt. Besonders zu nennen sind dabei Flüssigkeiten, die beispielsweise aus einem leckenden oder geplatzten Schlauch herausfließen, oder auch andere Flüssigkeiten, denen die Pumpe im normalen Krankenhausgebrauch ausgesetzt ist. Des Weiteren sind die Pumpen Verschmutzungen, wie beispielsweise Staub ausgesetzt. Sowohl Flüssigkeiten als auch Staub oder andere Verschmutzungen können ins Gehäuseinnere eindringen und die Elektronik der Pumpe beschädigen und somit die Funktionsweise der Pumpe beeinträchtigen. Das ist besonders kritisch, da die Pumpen den Patienten zum Teil lebenswichtige Medikamente zuführen und deshalb besonders ausfallsicher sein sollten. Bekannte medizinische Pumpen sind anfällig für Beschädigungen durch Flüssigkeiten und Verschmutzungen, die in das Pumpengehäuse eindringen können.
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Zusammenfassung der Offenbarung
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Die Aufgabe der Offenbarung besteht also darin, eine medizinische Pumpe bereitzustellen, die gegen Verschmutzung und Flüssigkeiten robust ist. Insbesondere sollte die Pumpe mindestens die Schutzart/den Schutzstandard IP44 sicherstellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine medizinische Pumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Offenbarung sind Gegenstand der beigefügten Unteransprüche.
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Die Offenbarung betrifft zusammengefasst eine medizinische Pumpe, vorzugsweise eine Schlauch- oder eine Spritzenpumpe, zur Förderung einer medizinischen Flüssigkeit mit einem Gehäuse, das eine Gehäuseoberschale, eine Gehäuseunterschale und eine schwenkbar am Gehäuse, vorzugsweise an der Gehäuseunterschale angeordnete Frontklappe aufweist. Zwischen den beiden Gehäuseschalen ist eine Dichtung vorhanden, die das Gehäuse gegen Verschmutzung und Flüssigkeiten abdichtet.
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Die Dichtung ist zwischen einer Kunststoffschale, die ein Gehäuseteil des Pumpengehäuses ist, und einer weiteren Kunststoffschale, die ein anderer Gehäuseteil des Pumpengehäuses ist, angebracht. Die Dichtung dichtet das Pumpengehäuse gegen Einflüsse von außen ab. Durch die Dichtung wird die Lebenszeit der Pumpe verlängert. Flüssigkeiten, Verschmutzungen und Einflüsse von außen können der Pumpe, insbesondere der Elektronik der Pumpe, grundsätzlich schaden. Da diese störenden Einflüsse durch die Dichtung jedoch zuverlässig nicht ins Pumpeninnere eindringen können, hat die Pumpe eine höhere Lebensdauer und ist allgemein robuster gegen Einflüsse von außen.
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Die Verbindung aus den Gehäuseteilen, die zu einem Gehäuse zusammengesetzt werden, und der Dichtung, die zwischen den Gehäuseteilen vorbereitet ist, ist dazu geeignet, dass das Gehäuse wenigstens die Schutzklasse IP44 erfüllt.
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Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Offenbarung ist die Dichtung eine Dichtraupe, die vorzugsweise aus Polyurethan besteht. Polyurethan als Dichtstoff hat mehrere Vorteile:
- Polyurethan wird seit längerem als Dichtmasse eingesetzt. Daher sind die Verarbeitung und Materialeigenschaften von Polyurethan wohlbekannt. Polyurethan wird aufgeschäumt, ist daher sehr flexibel in der Formgebung und ist elastisch.
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Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Offenbarung ist die Dichtung beim Montieren und Demontieren der Gehäuseschalen elastisch. Nach dem Demontieren der beiden Gehäuseschalen, beispielsweise bei einer Reparatur oder Wartung, ist die Dichtung noch immer elastisch. Dadurch kann man die beiden Gehäuseschalen nach der Reparatur wieder zusammensetzen und die Dichtung dichtet die beiden zusammengesetzten Gehäuseschalen ab, ohne, dass die Dichtung nach der Reparatur gewechselt werden muss.
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Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Offenbarung ist die Dichtraupe geschäumt. Durch das Aufschäumen der Dichtung entsteht die Dichtraupe. Die geschäumte Dichtung zeichnet sich durch sehr gute Dichteigenschaften aus. Des Weiteren ist das Material der Dichtung sehr leicht. Durch das Schäumen können verschiedenste Dichtungs-Geometrien realisiert werden.
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Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Offenbarung handelt es sich bei der Dichtung um eine getemperte Dichtung. Durch das Tempern härtet der Dichtschaum aus. Es entsteht die Dichtraupe. Das Tempern macht die Dichtung widerstandsfest gegen mechanische Schäden.
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Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Offenbarung erstreckt sich die Dichtung um den gesamten Rand der Gehäuseschale. Da das gesamte Gehäuse abgedichtet werden soll, umfasst die Dichtung auch den gesamten Umfang der Gehäuseschale. Die Dichtraupe zieht sich also einmal komplett um den Rand der Gehäuseschale. Dadurch ist eine lückenlose Dichtung realisiert und es kann keine Flüssigkeit/ Verschmutzung ins Gehäuse eindringen.
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Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Offenbarung erfüllt die Dichtung wenigstens die Schutzart IP44. IP44 ist eine Norm, die die Schutzart von Geräten gegen Flüssigkeiten und Staub definiert.
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Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Offenbarung ist zwischen den Gehäuseschalen ein Abstand vorhanden, der derart groß ist, dass die Dichtung nicht unzulässig durch die Gehäuseschalen gepresst wird und eine Zellstruktur der Dichtung nicht beschädigt wird. Eine unzulässige Pressung der Dichtung ist eine solche Pressung, die die Dichtung und insbesondere die Zellstruktur der Dichtung beschädigt.
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Die Offenbarung sieht bevorzugt ein Verfahren zur Herstellung einer Schlauchpumpe mit einem der vorstehenden Merkmale mit den folgenden Schritten vor:
- - Auftragen der Dichtung auf genau eine erstes Gehäuseschale von der Gehäuseunterschale und der Gehäuseoberschale,
- - Tempern der Dichtung, und
- - anschließend Aufsetzen der anderen Gehäuseschale auf die erste Gehäuseschale.
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Die Dichtung wird nur auf eine Gehäuseschale aufgebracht. Dann wird die Dichtung getempert. Erst nach dem Tempern der Dichtung wird die andere Gehäuseschale auf die erste Gehäuseschale aufgesetzt. Dadurch können die beiden Gehäuseschalen zum Reparieren getrennt werden, ohne, dass die Dichtung beschädigt wird. Nach der Reparatur können die beiden Schalen einfach wieder zusammengesetzt werden und die Dichtung dichtet immer noch das Gehäuse ab. So werden Reparaturkosten und Arbeitszeit eingespart.
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Die Offenbarung sieht ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Spritzenpumpe nach einem der vorstehenden Merkmale mit den folgenden Schritten vor:
- - Auftragen der Dichtung auf genau eine erstes Gehäuseschale von der Gehäuseunterschale und der Gehäuseoberschale,
- - Tempern der Dichtung, und
- - anschließend Aufsetzen der anderen Gehäuseschale auf die erste Gehäuseschale
- - Montage eines Gehäuseseitenteils an den Verbund aus der Gehäuseunterschale und der Gehäuseoberschale.
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Wie bei der Schlauchpumpe wird die Dichtung nur auf die erste Gehäuseschale aufgebracht und anschließend getempert. Dann wird die andere Gehäuseschale aufgesetzt. An das Gehäuse wird das Gehäuseseitenteil montiert. Dadurch ergibt sich bei der Spritzenpumpe ein vollständig abgedichtetes Gehäuse.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine isometrische Ansicht einer Schlauchpumpe gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Gehäuseoberschale der Schlauchpumpe;
- 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Gehäuseunterschale der Schlauchpumpe;
- 4 zeigt eine isometrische Ansicht einer Spritzenpumpe gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 5 zeigt eine isometrische Ansicht einer Gehäuseoberschale der Spritzenpumpe; und
- 6 zeigt ein Gehäuseseitenteil der Spritzenpumpe.
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Detaillierte Figurenbeschreibung
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Erste Ausführungsform
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1 zeigt eine medizinische Pumpe
1, insbesondere eine Schlauchpumpe. Bei der medizinischen Pumpe
1 kann es sich aber auch um eine Spritzenpumpe
3 oder eine Dialysepumpe handeln. Die Pumpe
1 hat ein Gehäuse
2, das zwei Gehäuseschalen, nämlich eine Gehäuseunterschale
4 und eine Gehäuseoberschale
6, aufweist. Die Pumpe
1 weist eine Frontklappe
8 auf, die an der Gehäuseunterschale
4 befestigt ist und sich nach unten klappen lässt. Die Frontklappe weist ein Display
7 und Tasten
9 auf. Medizinische Pumpen wie Schlauch- oder Spritzenpumpen sind allgemein bekannt, beispielsweise aus der
CN 2 11 485 985 U . Deshalb wird auf eine allgemeine Beschreibung der Funktionsweise der Pumpe verzichtet.
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2 zeigt eine Draufsicht auf die Gehäuseoberschale 6 der Schlauchpumpe 1. Die Gehäuseoberschale 6 ist im Wesentlichen eine nach oben offene Verschalung mit einem annähernd rechteckigen Grundriss. Die Gehäuseoberschale 6 weist einen flachen Deckel 10 auf, von dem Seitenwände 14 hervorspringen. An einer Rückseite der Gehäuseoberschale 6 ist die Gehäuseoberschale 6 leicht konvex ausgebildet. Die Rückseite ist die Seite an der ein Stecker und ein Netzteil (nicht dargestellt) der Pumpe 1 angebracht sind. An einer Vorderseite, die der Rückseite gegenüberliegt, weist die Gehäuseoberschale 6 einen Vorsprung 16 auf. Der Vorsprung 16 schützt die Frontklappe 8. Im Inneren des Gehäuses 2 sind Bauteile der medizinischen Pumpe 1 angeordnet. Dabei handelt es sich zum Teil um Elektronikbauteile wie das Netzteil, einen Akku, einen Elektromotor und elektrische Leitungen und ähnliches (alle nicht dargestellt). Diese Bauteile sind anfällig für Flüssigkeiten und Verschmutzungen. Des Weiteren weisen beispielsweise Schlauchpumpen 1 eine Peristaltik (nicht dargestellt) zum Fördern von Flüssigkeit in einem Schlauch auf. Die Peristaltik und ihr Antrieb sind empfindliche mechanische Bauteile und daher anfällig für Verschmutzungen und Partikel, die bewegliche Teile verklemmen oder blockieren.
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Eine Dichtung 12 verläuft um den Rand der Gehäuseoberschale 6. D.h. die Dichtung 12 verläuft um den oberen Rand der Seitenwände 14. Dabei läuft die Dichtung 12 um den gesamten Rand. Die Dichtung 12 ist eine Dichtraupe aus einem elastischen Kunststoff, vorzugsweise Polyurethan. Die Dichtung 12 wird durch Schäumen auf eine Gehäuseschale, vorzugsweise die Gehäuseoberschale 6 aufgebracht. Nach dem Aufbringen der Dichtraupe wird die Gehäuseschale mit der Dichtraupe getempert. Der Bearbeitungsschritt des Temperns findet statt, bevor die zwei Gehäuseschalen zusammengesetzt werden. Das stellt sicher, dass die zwei Gehäuseschalen bei einer Reparatur der Pumpe 1 auseinandergenommen werden können, ohne die Dichtung 12 zu beschädigen. Die Dichtung 12 soll auch nachdem die Gehäuseschalen getrennt worden sind, noch elastisch sein und nach dem Wiederzusammenbau gegen Verschmutzungen und Flüssigkeiten abdichten.
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3 zeigt eine Draufsicht auf die Gehäuseunterschale 4. Die Gehäuseunterschale 4 ist eine flache Platte mit einem annähernd rechteckigen Umriss von der lediglich Seitenwände an den kurzen Seiten und ein Akkufach in der Mitte der Platte hervorstehen. Genau wie die Gehäuseoberschale 6 ist die Gehäuseunterschale 4 an der Rückseite der Platte, an der Seite des Netzteils, konvex ausgebildet. Es ist gezeigt, dass keine Dichtung auf der Gehäuseunterschale 4 angebracht ist.
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Zweite Ausführungsform
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4 zeigt eine Spritzenpumpe 3. Die Spritzenpumpe 3 ist im Wesentlichen gleich wie die Schlauchpumpe 1 der ersten Ausführungsform gestaltet. Die Spritzenpumpe 3 weist ein Gehäuse 2 mit einer Gehäuseunterschale 4 und einer Gehäuseoberschale 6 auf. Die Spritzenpumpe weist wie die Schlauchpumpe 1 eine Frontklappe 8 auf. Im Gegensatz zur Schlauchpumpe 1 weist die Spritzenpumpe 3 einen seitlichen Antriebskopf 34 auf. Die Gehäuseanbindung des Antriebskopfs 34 ist nachfolgend in der 6 gezeigt.
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5 zeigt eine Gehäuseoberschale 22 der Spritzenpumpe 3. Die Gehäuseoberschale 22 der Spritzenpumpe 3 ist ähnlich ausgestaltet, wie die Gehäuseoberschale 6 der Schlauchpumpe 1. Die Gehäuseoberschale 22 hat einen flachen Deckel 24 und vom Deckel 24 hervorspringende Seitenwände 26. Innerhalb der Gehäuseoberschale 22 sind Bauteile der Pumpe wie eine Hauptplatine (nicht dargestellt) und ähnliches angeordnet. Auch bei der Spritzenpumpe 3 wird die Dichtung 12 auf eine Gehäuseschale, vorzugsweise die Gehäuseoberschale 22, aufgebracht, dann getempert und erst dann die andere Gehäuseschale aufgesetzt. Die Dichtung 12 umfasst den gesamten Rand der Gehäuseoberschale 22.
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6 zeigt ein Gehäuseseitenteil 30 bei der Spritzenpumpe 3. Bei einer Schlauchpumpe 1 wie in den 1 bis 3 weist das Gehäuse 2 lediglich die Gehäuseunterschale 4 und die Gehäuseoberschale 6 auf. Bei der Spritzenpumpe 3 weist das Gehäuse 2 die Gehäuseunterschale 32, die Gehäuseoberschale 22 und ein Gehäuseseitenteil 30 auf. Das Gehäuseseitenteil 30 ist an einer Seite des Gehäuses 2 angeordnet und durch das Gehäuseseitenteil 30 wird ein Antriebskopf 34 mit einem Haltearm 36 in das Gehäuse 2 eingeführt. Der Antriebskopf 34 greift eine Spritze und ist an dem Haltearm 36 in das Gehäuse 2 einfahrbar und wieder herausfahrbar. Das Gehäuseseitenteil 30 wird erst dann montiert, wenn die Gehäuseunterschale 32 und die Gehäuseoberschale 22 schon zusammengebaut worden sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CN 211485985 U [0002, 0020]