-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Offenbarung betrifft eine medizinische Fluidpumpe mit hängend montierter Elektronik.
-
Hintergrund der Erfindung
-
In der Medizin werden verbreitet Fluidpumpen, insbesondere Spritzenpumpen und Schlauchpumpen zur Versorgung eines Patienten mit einer definierten Dosis an Medikamenten eingesetzt. Die Fluidpumpe beinhaltet verschiedene elektronische Bauteile wie beispielsweise einen Antrieb, eine Steuerungsvorrichtung und ein Netzteil. Da die Fluidpumpe dazu vorgesehen und ausgebildet ist, eine Flüssigkeit zu applizieren, besteht die Gefahr, dass Flüssigkeit ausläuft. Die auslaufende Flüssigkeit kann Kurzschlüsse in den elektronischen Bauteilen der Fluidpumpe verursachen und damit die elektronischen Bauteile schädigen oder zerstören.
-
Wenn dies beispielsweise während einer Medikamentenapplikation auftritt, kann dies schwerwiegende Folgen für den Patienten bedeuten.
-
Kurzbeschreibung der Erfindung
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Sicherheit medizinischer Pumpen zu erhöhen und insbesondere für die Behandlung kritische elektronische Bauteile so in einer Fluidpumpe anzubringen, dass eine Schädigung der elektrischen Bauteile auch im Fall eines Flüssigkeitseintritts möglichst verhindert wird.
-
Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße medizinische Fluidpumpe mit hängend montierter Elektronik gelöst. Hängend bedeutet vorliegend das Fehlen zusätzlicher Abstützungen oder Auflager.
-
Die medizinische Fluidpumpe, insbesondere eine Spritzenpumpe oder eine Schlauchpumpe, beinhaltet eine Gehäuseoberschale, eine Gehäuseunterschale und eine schwenkbar an der Gehäuseunterschale angelenkte Frontklappe, wobei eine Platine mit den wesentlichen Steuervorrichtungen in der Gehäuseoberschale insbesondere hängend befestigt/angeordnet/montiert ist, und ein Energiespeicher in der Gehäuseunterschale vorgesehen und befestigt ist.
-
In anderen Worten weist die Fluidpumpe ein Gehäuse auf, welches die Gehäuseoberschale und die Gehäuseunterschale beinhaltet. An der Gehäuseunterschale ist die Frontklappe angelenkt, die vorzugsweise Bedienelemente und/oder eine Anzeigevorrichtung beinhaltet. In der Gehäuseoberschale ist die Platine mit den wesentlichen Steuervorrichtungen befestigt, wobei die Platine bevorzugt beabstandet zu der Gehäuseoberschale hängend befestigt/angeordnet ist. In der Gehäuseunterschale ist der Energiespeicher vorgesehen und befestigt, welcher an der Platine elektrisch angebunden ist.
-
Das Anbringen der Platine an der Gehäuseoberschale sorgt dafür, dass, im Falle eines Flüssigkeitseintritts in die Fluidpumpe, die Platine nicht mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt, welche sich in der Gehäuseunterschale sammelt. So kann verhindert werden, dass es durch die Flüssigkeit zu Kurzschlüssen auf der Platine kommt oder die Platine durch Korrosion geschädigt wird. Durch die hängende Befestigung an der Oberschale ist zusätzlich gewährleistet, dass die Flüssigkeit nicht über Kapillarkräfte zu der Platine wandert. Der Energiespeicher selbst ist unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten und die kritische Stelle der Anbindung des Energiespeichers an die Platine erfolgt an der Platine.
-
In einem ersten bevorzugten Aspekt ist ein Antrieb der medizinischen Fluidpumpe in der Gehäuseoberschale insbesondere hängend befestigt/angeordnet/montiert.
-
In anderen Worten ist der Antrieb, der beispielsweise einen Motor, ein Getriebe und eine Antriebsspindel beinhaltet, an der Gehäuseoberschale kraft- und/oder formschlüssig fixiert.
-
Das Anbringen des Antriebs an der Gehäuseoberschale sorgt dafür, dass, im Falle eines Flüssigkeitseintritts in die Fluidpumpe, der Antrieb nicht mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt, welche sich in der Gehäuseunterschale sammelt. Neben dem Verhindern von Kurzschlüssen und Korrosion kann ebenfalls verhindert werden, dass Schmierstoffe, die für eine Reibungsreduzierung an dem Motor, dem Getriebe und/oder der Antriebsspindel angebracht sind, durch die Flüssigkeit abgewaschen werden. Ein Abwaschen der Schmierstoffe führt zu einem erhöhten Verschleiß in dem Antrieb.
-
In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist ein Netzteil in der Gehäuseoberschale insbesondere hängend befestigt/angeordnet/montiert.
-
In anderen Worten ist ein Netzteil, das vorzugsweise einen Trafo beinhaltet und die elektrischen Bauteile der Fluidpumpe mit elektrischem Strom versorgt, an der Gehäuseoberschale kraft- und/oder formschlüssig fixiert. Das Netzteil wird vorzugsweise mit einer Netzspannung betrieben.
-
Das Anbringen des Netzteils an der Gehäuseoberschale sorgt dafür, dass, im Falle eines Flüssigkeitseintritts in die Fluidpumpe, das Netzteil nicht mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt, welche sich in der Gehäuseunterschale sammelt. So können Kurzschlüsse in dem Netzteil verhindert werden und, da das Netzteil mit Netzspannung betrieben wird, zusätzlich eine Gefahr für Bediener reduziert werden.
-
In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist ein Kommunikationsmodul in/an der Gehäuseoberschale insbesondere hängend befestigt/angeordnet/montiert.
-
In anderen Worten ist bei der medizinischen Fluidpumpe das Kommunikationsmodul in/an der Gehäuseoberschale kraft- und/oder formschlüssig fixiert.
-
Das Anbringen des Kommunikationsmoduls an der Gehäuseoberschale sorgt dafür, dass, im Falle eines Flüssigkeitseintritts in die Fluidpumpe, das Kommunikationsmodul nicht mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt, welche sich in der Gehäuseunterschale sammelt.
-
In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist der Antrieb zwischen der Platine und der Gehäuseunterschale angeordnet.
-
In anderen Worten ist der Antrieb so an der Gehäuseoberschale angebracht, dass die Platine zwischen dem Antrieb und der Gehäuseoberschale angeordnet ist. Bevorzugt ist der Antrieb über Antriebsabstützungen an der Gehäuseoberschale fixiert, die durch Durchgangslöcher der Platine angeordnet sind.
-
In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist die Platine an Hängevorrichtungen von der Gehäuseoberschale beabstandet vorgesehen und befestigt/angeordnet/montiert.
-
In anderen Worten liegt die Platine nicht direkt an der Gehäuseoberschale an, sondern ist über Hängevorrichtungen/Abstandshalter beabstandet zu der Gehäuseoberschale kraft- und/oder formschlüssig fixiert. Vorzugsweise handelt es sich bei den Abstandshaltern um einstückig mit der Gehäuseoberschale ausgebildete säulenförmige Aufnahmen, an denen die Platine verschraubt oder verklebt oder verschweißt oder vernietet ist.
-
Durch die Beabstandung der Platine von der Gehäuseoberschale ist ein Umströmen der Platine durch Luft gewährleistet. So kann eine Kondenswasserbildung zwischen Platine und Gehäuseoberschale verhindert werden. Zusätzlich wird durch die umströmende Luft die Platine gekühlt und ein Überhitzen der Platine wird verhindert.
-
In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist ein Linearpotenziometer in/an der Gehäuseunterschale vorgesehen und befestigt/angeordnet/montiert.
-
In anderen Worten ist bei der medizinischen Fluidpumpe in Form der Spritzenpumpe das Linearpotenziometer in der Gehäuseunterschale kraft- und/oder formschlüssig fixiert.
-
In einem weiteren bevorzugten Aspekt ist das Netzteil an einem Abschnitt der Gehäuseoberschale befestigt/angeordnet/montiert, der normal/senkrecht zu der Platine angeordnet ist.
-
In anderen Worten ist das Netzteil an einer Rückseite des Gehäuses angeordnet, welches der Frontklappe gegenüberliegt und von der Gehäuseoberschale ausgebildet ist.
-
Durch das Anbringen des Netzteils senkrecht zu der Platine ist gewährleistet, dass beide Bauteile ausreichend von Luft umströmt werden und beide Bauteile ausreichend gekühlt werden. Zusätzlich ermöglicht das Anbringen des Netzteils an der Rückseite des Gehäuses das Vorsehen eines Kühlkörpers.
-
Figurenliste
-
- 1 ist eine Darstellung einer erfindungsgemäßen medizinischen Fluidpumpe in Form einer Spritzenpumpe.
- 2 ist eine perspektivische Darstellung einer Innenseite einer Gehäuseoberschale eines Gehäuses der medizinischen Fluidpumpe und einer Platine.
- 3 ist eine Darstellung der Innenseite der Gehäuseoberschale der medizinischen Fluidpumpe und der Platine, einem Antrieb und einem Netzteil.
-
Detaillierte Figurenbeschreibung
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße medizinische Fluidpumpe, insbesondere eine Spritzenpumpe
2. Die grundlegende Funktionsweise der Spritzenpumpe
2 ist in der
EP0566825A1 ausreichend beschrieben, sodass hier auf eine detaillierte Beschreibung der Spritzenpumpe
2 verzichtet wird.
-
Die in 1 dargestellte Spritzenpumpe 2 beinhaltet ein Gehäuse 4 mit einer Gehäuseunterschale 6 und einer Gehäuseoberschale 8. Ein Antriebskopf 10 ist über einen Haltearm 12 (siehe 3) relativ zu dem Gehäuse 4 beweglich mit der Spritzenpumpe 2 verbunden. An der Vorderseite der Spritzenpumpe 2 ist eine Frontklappe 14 vorgesehen und ausgebildet. Die Frontklappe 14 ist klappbar über Scharniere an der Gehäuseunterschale 6 angelenkt. Bei der Spritzenpumpe 2 handelt es sich um ein exemplarisches Beispiel einer medizinischen Fluidpumpe. Die vorliegende Erfindung ist auch auf andere medizinische Fluidpumpen wie beispielsweise eine Schlauchpumpe anwendbar.
-
2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Gehäuseoberschale 8 des Gehäuses 4 der erfindungsgemäßen medizinischen Fluidpumpe. Die Gehäuseoberschale 8 liegt in einem montierten Zustand über den Kontaktrand 30 an der Gehäuseunterschale 6 an. Eine Platine 16 ist vorgesehen und ausgebildet, mittels Schrauben 18 an Abstützungen 20, die vorzugsweise einstückig mit der Gehäuseoberschale 8 gebildet sind, befestigt zu werden. Die Platine 16 weist Durchgangslöcher 22 auf, welche jeweils von einer Antriebsabstützung 24 durchdrungen werden, die vorgesehen und ausgebildet ist, dass ein Antrieb kraft- und/oder formschlüssig an ihr befestigt ist. Eine Höhe der Antriebsabstützung 24 ist dabei größer als eine Höhe der Abstützung 20, jeweils bezogen auf eine Innenfläche 26 der Gehäuseoberschale 8. Die Platine 16 beinhaltet eine Steuervorrichtung 28 der medizinischen Fluidpumpe. In einem montierten Zustand ist die Platine 16 in Platinennormalenrichtung beabstandet zu dem Kontaktrand 30 angeordnet. In anderen Worten ist die Platine 16 in einem montierten Zustand von der Gehäuseunterschale 6 beabstandet.
-
3 zeigt die Gehäuseoberschale 8 des Gehäuses der erfindungsgemäßen medizinischen Fluidpumpe in einer Draufsicht. In 3 ist die Gehäuseoberschale 8 in einem Zustand abgebildet, in dem der Antrieb, bestehend aus einem Motor 32, einem Getriebe 34 und einer Antriebsspindel 36 in der Gehäuseoberschale 8 fixiert sind. Zusätzlich ist ein Netzteil 38 an der Gehäuseoberschale 8 fixiert. Das Netzteil 38 ist vorzugsweise an einem Abschnitt 40 der Gehäuseoberschale 8 fixiert, der senkrecht zu der Platine 16 orientiert ist. Die Fixierung von Motor 32, Getriebe 34, Antriebsspindel 36, und Netzteil 38 in der Gehäuseoberschale 8 erfolgt vorzugsweise mittels Schrauben 18. Die Schrauben 18 sind vorzugsweise in die Antriebsabstützungen 24 eingeschraubt. Neben der Antriebsabstützung 24 und der Abstützung 20 können weitere Abstützungselemente vorgesehen und ausgebildet sein, die einzelne Bauteile oder Baugruppen beabstandet zu der Gehäuseunterschale 6 und vorzugsweise beabstandet zu der Gehäuseoberschale 8 an der Gehäuseoberschale 8 befestigen. Zusätzlich ist ein Kommunikationsmodul 42 an der Gehäuseoberschale 8 befestigt. Das Kommunikationsmodul 42 ist vorzugsweise ein drahtloses Kommunikationsmodul, kann jedoch auch als ein drahtgebundenes Kommunikationsmodul ausgebildet sein, das Informationen und Daten, die in der Steuervorrichtung 28 welche sich auf der Platine 16 befindet, verarbeitet werden, kommuniziert.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Spritzenpumpe
- 4
- Gehäuse
- 6
- Gehäuseunterschale
- 8
- Gehäuseoberschale
- 10
- Antriebskopf
- 12
- Haltearm
- 14
- Frontklappe
- 16
- Platine
- 18
- Schraube
- 20
- Abstützung/Abstandshalter
- 22
- Durchgangsloch
- 24
- Antriebsabstützung
- 26
- Innenfläche
- 28
- Steuervorrichtung
- 30
- Kontaktrand
- 32
- Motor
- 34
- Getriebe
- 36
- Antriebsspindel
- 38
- Netzteil
- 40
- (Gehäuse-) Abschnitt
- 42
- Kommunikationsmodul
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-