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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nabe für ein Fahrrad-Laufrad nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Fahrrad-Antriebssystem mit einer solchen Nabe gemäß Anspruch 6, sowie ein Fahrrad mit einem solchen Antriebssystem gemäß Anspruch 16.
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Die erfindungsgemäße Nabe betrifft dabei i.A. eine Nabe für ein antreibbbares Laufrad eines Fahrrads. Dabei handelt es sich vorzugsweise um eine Hinterradnabe.
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Die erfindungsgemäße Nabe ist insbesondere geeignet für Fahrräder, welche die Pedalkraft des Nutzers mit Hilfe eines mitgeführten Elektromotors inkl. Akkumulator unterstützen (sog. Pedelec, E-Bike). Die Nabe kann allerdings auch in einem rein muskelbetriebenen Fahrrad eingesetzt werden.
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Aus dem Stand der Technik sind Naben bekannt, welche einen mit dem Laufrad mitdrehenden Nabenkörper aufweisen. Die Nabe wird dabei bspw. über die Tretkurbein und ein Kettenblatt des Tretlagers über ein Antriebsmittel (insbesondere eine Kette) angetrieben, nämlich über ein Kraftübertragungsmittel an der Nabe. Als Kraftübertragungsmittel besonders verbreitet sind dabei sog. Kassetten (Ritzelpakete) in derzeit bis zu 12-facher Anordnung, oder sogar darüber. Das Ritzelpaket wird dabei von einem für sich gesehen bekannten (hinteren) Schaltwerk angesteuert. Das Kraftübertragungsmittel sitzt auf einem Freilaufkörper der Nabe. Der Freilaufkörper ist von dem Nabenkörper getrennt ausgebildet. Zwischen dem Nabenkörper und dem Freilaufkörper wirkt ein sog. Freilauf, der bei Vorliegen einer Tretbewegung einrastet und die Tretkraft über das Kraftübertragungsmittel in die Nabe und somit auf das angetriebene Laufrad überträgt.
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Führt der Nutzer allerdings keine Tretbewegung aus, wird die Einrastung des Freilaufs wieder aufgehoben, so dass die Tretkurbel ohne Last nicht zwangsweise mit der Hinterradnabe mitdreht. Im Freilauf kann dazu bspw. ein Sperrklinkensystem oder ein unter Federspannung gegeneinander wirkendes Paar einer axial wirkenden Stirnverzahnung realisiert sein. Vielfältige Ausgestaltungen sind dem Fachmann diesbezüglich geläufig.
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Herkömmliche Naben mit einem Nabenkörper und einer hiervon getrennten Aufnahme für ein Kraftübertragungsmittel, insbesondere mit einem dazwischen wirkenden Freilauf, sind einerseits schwer und andererseits kostspielig und kompliziert in der Herstellung. Die Aufnahme für das Kraftübertragungsmittel (i.A. der Freilaufkörper) muss separat gelagert werden und benötigt dadurch zusätzliche Wälzlager.
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Der Freilauf ist durch das permanente Abgleiten von Verzahnungselementen aneinander einem Verschleiß unterworfen. Eine interne Reibung liegt stets vor und kostet Bewegungsenergie. Eine solche Nabe muss des Weiteren regelmäßig gewartet werden.
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Da eine genannte herkömmliche Nabe zusammen mit einer Kettenschaltung nur beim Treten geschaltet werden kann, haben insbesondere nicht versierte Nutzer Probleme mit dem Schaltvorgang. Oft wird unter zu hoher Last geschaltet. Dieses Problem potenziert sich noch bei der Verwendung in Pedelecs oder E-Bikes, wo ein zusätzlicher Motor die auf die Kette wirkende Last noch erheblich erhöht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überwinden.
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Des Weiteren liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nabe für ein Fahrrad-Laufrad anzugeben, welche einfach und günstig herstellbar ist, möglichst wenig Masse aufweist, wartungsarm oder wartungsfrei ist, verbesserte Laufeigenschaften aufweist, und dem Nutzer die Benutzung seines Fahrrads erleichtert. In diesem Zusammenhang sollen auch ein entsprechendes Fahrrad-Antriebssystem und ein Fahrrad vorgeschlagen werden.
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Eine erfindungsgemäße Nabe für ein Fahrrad-Laufrad, ein Fahrrad-Antriebssystem sowie ein Fahrrad, welche zumindest eine der oben angegebenen Aufgaben lösen, sind im Rahmen der nebengeordneten Ansprüche angegeben.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche.
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Eine erfindungsgemäße Nabe für ein Fahrrad-Laufrad nach Anspruch 1 umfasst einen Nabenkörper sowie eine Aufnahme für ein Kraftübertragungsmittel, wobei der Nabenkörper und die Aufnahme aus einem Teil gefertigt oder fest miteinander verbunden sind.
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Insbesondere ist dabei zwischen dem Nabenkörper und der Aufnahme kein Freilauf angeordnet bzw. realisiert.
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Das Kraftübertragungsmittel kann dabei insbesondere eine Kassette (Ritzelpaket) oder eine Riemenscheibe aufweisen.
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Ein Verbund oder ein Gegenstand aus einem Nabenkörper sowie einer Aufnahme für ein Kraftübertragungsmittel, nämlich für eine erfindungsgemäße Nabe, wird dabei mit den Merkmalen von Anspruch 20 angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrrad-Antriebssystem nach Anspruch 6 umfasst eine in einem antreibbaren Laufrad eines Fahrrads angeordnete erfindungsgemäße Nabe mit einem auf deren Aufnahme angeordneten Kraftübertragungsmittel, welches über ein Antriebsmittel von einem im Bereich des Tretlagers des Fahrrads ausgebildeten Antrieb antreibbar ist, wobei im Tretlagerbereich des Fahrrads ein Freilauf zwischen Antriebsmittel und Antrieb realisiert ist.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrrad nach Anspruch 16 umfasst ein erfindungsgemäßes Fahrrad-Antriebssystem.
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Das Antriebsmittel kann dabei insbesondere eine Kette oder einen Riemen aufweisen.
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Der Freilauf kann dabei insbesondere zwischen der Tretkurbel und dem Kettenblatt des Antriebs, im Elektromotor des Antriebs, oder im Getriebe des Antriebs realisiert sein.
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Vorzugsweise verbindet die Erfindung eine Nabe mit Nabenkörper und Aufnahme aus einem Stück mit einer herkömmlichen Kassettenaufnahme. Damit ist die erfindungsgemäße Nabe mit handelsüblichen Kassetten kompatibel. Die Nabe weist keinen Freilauf in der Nabe auf, dieser kann vorzugsweise in der Kurbel, oder direkt im Motor oder im Getriebe, des Antriebs realisiert werden. Dadurch kann das Antriebsmittel, insbesondere eine Kette, während der Fahrt permanent mitlaufen, und somit kann ohne zu treten und auch ohne Last auf dem Antriebsstrang (insbesondere Kette oder Riemen) geschaltet werden.
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Die Erfindung bietet noch konkreter bzw. zusätzlich mindestens einen der nachfolgend aufgeführten Vorteile:
- • weniger Einzelteile, billiger zu produzieren, weniger Wälzlager, weniger Material, Erschließung neuer Märkte möglich da günstig und massenhaft herstellbar
- • preiswerteres und leichteres Produkt
- • weniger Abnutzung, kein Verschleiß da kein Freilauf vorhanden
- • schneller, problemloser und ungefährlicher Wechsel des Kraftübertragungsmittels, da dieses beim Lösen nicht mehr mit einer Kettenpeitsche gegen Verdrehen gesichert werden muss
- • ökologisch vorteilhaft durch weniger Teile und einfachere Herstellung
- • weniger Wälzlager, die gewartet werden müssen
- • praktisch keine Wartung erforderlich, dadurch günstiger im Unterhalt
- • während der Fahrt schaltbar ohne zu treten
- • deutlich geringerer Verschleiß des Antriebsmittels wie z.B. Kette und des Kraftübertragungsmittels wie z.B. Ritzel, da ohne Last geschaltet werden kann. Dies bringt enorme Vorteile sowohl beim Pedelec, E-Bike oder anderen elektrounterstützten Zweirädern, als auch bei herkömmlichen Fahrrädern, vorzugsweise im Zusammenspiel mit einem integrierten Freilauf in der Kurbel, im Getriebe oder im Motor
- • weniger Reibung durch weniger Wälzlager
- • weniger Verspannung innerhalb der Wälzlager durch genauer herstellbare Konzentrizität, dadurch noch einmal weniger Reibung und weniger Verschleiß der Wälzlager
- • besserer Leichtlauf
- • deutlich steifer, da weiter außen liegende Wälzlager als bei herkömmlichen Naben möglich sind. Dies bewirkt eine deutlich geringere Biegebelastung der Achse und deshalb kann eine dünnere Achse verwendet werden, was einen weiteren Gewichtsvorteil mit sich bringt.
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Als Wälzlager finden im vorliegenden Anwendungsfall insbesondere Kugellager Verwendung.
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Im Folgenden werden die erfindungsgemäßen Aspekte weiter erörtert, wozu teilweise auf nicht limitierende vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung Bezug genommen wird. Die Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen lassen sich dabei einzeln oder auch in beliebiger Kombination realisieren, wodurch weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung geschaffen werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Nabe für ein Fahrrad-Laufrad sind der Nabenkörper und die Aufnahme vorzugsweise aus einem Teil gefertigt. Insbesondere kann der integrale Gegenstand aus Nabenkörper und Aufnahme aus einem vollen Teil gefräst sein.
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Sofern Nabenkörper und Aufnahme aus verschiedenen Teilen bereitgestellt werden, können diese fest zu einer erfindungsgemäßen Nabe verbunden werden, insbesondere durch Verschrauben oder Verschweißen.
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Bevorzugt ist zwischen dem Nabenkörper und der Aufnahme kein Freilauf angeordnet bzw. realisiert.
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Die Aufnahme für das Kraftübertragungsmittel weist bevorzugt eine Aufnahme für eine Kassette (Ritzelpaket), eine Riemenscheibe oder ein Ritzel auf.
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Die Aufnahme für das Kraftübertragungsmittel kann an deren Umfang ein Außengewinde für die Festlegung des Kraftübertragungsmittels (insbesondere eine Kassette) aufweisen. Die Kassette weist dabei vorzugsweise eine sich bis zur Außenseite des kleinsten Ritzels erstreckende Innenhülse auf, welche mit einer geeigneten Nuss vom kleinsten Ritzel aus auf das Gewinde der Aufnahme aufgeschraubt wird. Dabei wandert das passende Innenprofil der Kassette über das Aufnahmeprofil der Aufnahme der Kassette, wodurch zwischen der Kassette und der Aufnahme in Umfangsrichtung ein Formschluss entsteht und Kraft übertragen werden kann. Derartige Festlegungen für Kassetten sind für sich gesehen bekannt.
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Die Aufnahme für das Kraftübertragungsmittel kann alternativ ein sich im Wesentlichen bis zum äußeren Ende der Aufnahme erstreckendes Aufnahmeprofil aufweisen, auf welches ein Kraftübertragungsmittel (insbesondere eine Kassette) aufgeschoben werden kann. Die Kassette kann dann mit einer Abschlussmutter verschraubt werden, welche in ein Innengewinde der im Wesentlichen zylindrischen Aufnahme eingreift. Über das Aufnahmeprofil und das korrespondierende Innenprofil der Kassette kann dann in Umfangsrichtung eine Antriebskraft übertragen werden. Derartige Festlegungen für Kassetten sind für sich gesehen bekannt.
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Die erfindungsgemäße Nabe stellt insbesondere keinen Freilauf bereit. Insofern ist vorteilhaft, im Rahmen eines Antriebssystems für ein Fahrrad einen Freilauf zwischen Antriebsmittel (insbesondere Kette oder Riemen) und dem Antrieb des Fahrrads, und zwar im Bereich des Antriebs, und zwar insbesondere im Tretlagerbereich des Fahrrads, zu realisieren. Dadurch drehen Tretkurbel und/oder Elektromotor nicht mit, wenn das Fahrrad im Augenblick nicht angetrieben wird und lediglich rollt (Schiebebetrieb).
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Der Antrieb befindet sich vorzugsweise im Bereich des Tretlagers des Fahrrads und kann eine Tretkurbel mit mindestens einem Kettenblatt (bzw. einer Riemenscheibe) zum Antrieb des Antriebsmittels, und/oder einen Elektromotor, umfassen.
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Der Freilauf kann bevorzugt zwischen der Tretkurbel und dem Kettenblatt bzw. der Riemenscheibe realisiert werden. Dabei kann der Freilauf insbesondere direkt wischen zwischen Tretkurbel und Kettenblatt, zwischen Tretkurbel und der Tretlagerwelle, oder zwischen der Tretlagerwelle und dem Kettenblatt realisiert werden.
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Alternativ kann ein Freilauf im Elektromotor vorgesehen werden. Alternativ kann ein Freilauf in einem dem Antrieb, insbesondere dem Elektromotor, zugeordneten Getriebe realisiert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Antriebssystem so eingerichtet, dass im Schiebebetrieb der Elektromotor durch das von der sich drehenden Nabe angetriebene Antriebsmittel antreibbar ist. Dabei kann der Elektromotor so im Rahmen einer Rekuperation als Generator wirken, dass er einen dem Elektromotor zugeordneten Akkumulator wieder aufladen kann.
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Ein Rekuperationsbetrieb macht insbesondere bei langen Bergabfahrten oder bei häufigem Anhalten, bspw. im Stadtverkehr, großen Sinn. So lässt sich ansonsten beim Bremsen in Wärmeenergie umgesetzte und damit verlorene Bewegungsenergie zum Wiederaufladen des Akkumulators und damit zu einer erheblichen Erhöhung der elektrischen Reichweite nutzen.
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Vorzugsweise ist dabei das Vorhandensein und/oder die Stärke einer Rekuperation seitens eines Benutzers wählbar bzw. einstellbar. Einerseits kann der Rekuperationsbetrieb vorzugsweise nach Wahl vollständig ein- oder ausgekuppelt werden, um nach Wunsch keinerlei erhöhten Widerstand beim Treten bzw. im Schiebebetrieb zu erfahren. Alternativ oder zusätzlich kann die Stärke der Rekuperation seitens des Benutzers eingestellt werden.
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Hierfür kann ein Bedienelement vorgesehen werden, welches insbesondere dem Lenker des Fahrrads zugeordnet werden kann. Besonders bevorzugt kann die Bedienung eines Rekuperationsbetriebs in einen sowieso vorhandenen Computer bzw. eine Bedieneinheit eines Pedelecs / E-Bikes integriert werden.
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Figuren
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Ergänzend bzw. zusätzlich zu den bereits erörterten vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre werden in der Zeichnung im Umfang der 1 bis 4 dargestellte Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Vorrichtungen näher erläutert. Die anhand der Zeichnung erörterten Beispiele schränken die Erfindung jedoch nicht auf die gezeigten Beispiele ein. Bei der Erörterung der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre aufgezeigt.
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Weiterbildungen der vorstehend beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen mit Merkmalen der nachstehenden Ausführungsbeispiele bilden dabei genau wie Weiterbildungen der nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele mit Merkmalen der vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen ausdrücklich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, und sind damit Teil der vorliegenden Offenbarung.
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In Bezug auf die nachstehende Erläuterung der Figuren ist allgemein darauf zu verweisen, dass bereits in vorangegangenen Figuren dargestellte und diesbezüglich bereits weiter oben erläuterte Bezugszeichen aus Gründen der Übersichtlichkeit in darauf folgenden Figuren zum Teil nicht erneut aufgetragen worden sind und/oder anhand dieser nachfolgenden Figuren zum Teil nicht erneut erläutert werden. Für die Erläuterung solcher Bezugszeichen und der zugehörigen technischen Merkmale wird zur Vermeidung von Wiederholungen vollumfänglich auf die jeweilige Beschreibung zu den entsprechenden vorangehenden Figuren verwiesen.
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Es zeigen:
- 1 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Nabe für ein Fahrrad-Laufrad in einer seitlichen Ansicht,
- 2 eine von oben entlang der Schnittebene H-H aus 1 gesehene Schnittdarstellung der Nabe aus 1,
- 3 eine perspektivische Darstellung der Nabe aus den 1 und 2, und
- 4 eine teils schematische seitliche Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahrrads, welches gleichzeitig ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrrad-Antriebssystems umfasst.
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1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Nabe 2 für ein Fahrrad-Laufrad in einer seitlichen Ansicht. Bei dem dargestellten Beispiel handelt es sich um eine Hinterradnabe. Die Nabe 2 wird von hinten in Fahrtrichtung des Fahrrads gesehen.
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Die Nabe 2 umfasst einen linken und einen rechten Speichenflansch 4. Der Bereich links vom rechten Speichenflansch 4 kann als Nabenkörper 6 bezeichnet werden. Der Bereich rechts hiervon kann als Aufnahme 8 für ein Kraftübertragungsmittel (hier nicht dargestellt), in diesem Fall ein Ritzelpaket (Kassette), bezeichnet werden.
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Unter Abkehr vom bekannten Stand der Technik sind hier der Nabenkörper 6 und die Aufnahme 8 aus einem Teil gefertigt. Alternativ könnten diese Bereiche fest miteinander verbunden sein, bspw. durch Verschweißen oder Verschrauben.
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Somit ist zwischen dem Nabenkörper 6 und der Aufnahme 8 kein Freilauf angeordnet bzw. realisiert. Dennoch weist die Nabe 2 eine Aufnahme 8 für ein Kraftübertragungsmittel auf, insbesondere eine Kassette oder eine Riemenscheibe.
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Die Aufnahme 8 weist links ein Aufnahmeprofil 10 für die Drehmomentübertragung vom Kraftübertragungsmittel und rechts hiervon ein Außengewinde 12 für die Festlegung des Kraftübertragungsmittels auf.
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Das Kraftübertragungsmittel, in diesem Fall eine Kassette (hier nicht dargestellt), weist dabei eine sich bis zur Außenseite des kleinsten Ritzels erstreckende Innenhülse auf, welche mit einer geeigneten Nuss vom kleinsten Ritzel aus auf das Außengewinde 12 der Aufnahme 8 aufgeschraubt wird. Dabei wandert das passende Innenprofil der Kassette über das Aufnahmeprofil 10 der Aufnahme 8, wodurch zwischen der Kassette und der Aufnahme 8 in Umfangsrichtung ein Formschluss entsteht und Kraft übertragen werden kann. Ein solches System zum Festlegen einer Kassette und zum Übertragen eines Drehmoments von einer Kassette auf eine Nabe 2 ist seitens der Firma SRAM® unter der Bezeichnung XD® bekannt.
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2 zeigt eine von oben entlang der Schnittebene H-H aus 1 gesehene Schnittdarstellung der Nabe 2 aus 1. Dabei wird deutlich, dass der Nabenkörper 6 und die Aufnahme 8 hier aus einem einzigen Teil bestehen bzw. gefertigt sind.
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Bspw. kann der Verbund bzw. der Gegenstand aus Nabenkörper 6 und Aufnahme 8 aus einem vollen Teil gefräst werden, vorzugsweise aus Aluminium oder Titan.
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In dieser Darstellung sind des Weiteren die Speichenflansche 2 und die Scheibenbremsaufnahme 14 dargestellt.
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3 zeigt eine perspektivische Darstellung der Nabe 2 aus den 1 und 2 und verdeutlicht, dass der Verbund aus Nabenkörper 6 und Aufnahme 8 innen hohl ist. Durch die einteilige Ausfertigung des Verbunds und den entfallenden Freilauf kann die Nabe 2 dabei mit einer geringstmöglichen Wandstärke und somit geringstmöglichem Gewicht bei gleichzeitig erheblicher Steifigkeit gefertigt werden.
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Ferner sind in dieser Darstellung das Außengewinde 12, das Aufnahmeprofil 10, die Speichenflansche 2 und die Scheibenbremsaufnahme 14 detaillierter gezeigt.
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4 zeigt eine teils schematische seitliche Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahrrads 200, welches gleichzeitig ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrrad-Antriebssystems 20 umfasst.
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Dargestellt ist ein Fahrrad 200 als Pedelec / E-Bike in einer Ausführung als Mountainbike. Das Antriebssystem 20 umfasst zunächst einen Antrieb 21 im Tretlagerbereich 202 des Fahrrads 200. Der Antrieb 21 umfasst zunächst einen im Tretlagerbereich 202 integrierten Elektromotor 22, welcher von einem im Unterrohr 204 integrierten Akkumulator 206 gespeist wird. Ferner umfasst der Antrieb 21 neben dem Elektromotor 22 eine Tretkurbel 24 mit einem Kettenblatt 25. Die Tretkurbel 24 treibt je nach Betriebszustand zusammen mit dem Elektromotor 22 über ein Antriebsmittel 26 (Kette 28) das auf der Nabe 2, nämlich auf der Hinterradnabe, angeordnete Kraftübertragungsmittel 30 (hier Kassette 32) und damit das hintere Laufrad 208 des Fahrrads 200 an. Die Kassette 32 kann über das Schaltwerk 34 einer Kettenschaltung geschaltet werden.
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Das erfindungsgemäße Fahrrad-Antriebssystem 20 umfasst eine in dem antreibbaren Laufrad 208 (hier das Hinterrad) des Fahrrads 200 angeordnete erfindungsgemäße Nabe 2 (wie aus den 1 bis 3) ohne Freilauf. Auf der Aufnahme 8 (in 3 nicht zu sehen) der Nabe 2 ist das Kraftübertragungsmittel 30 (Kassette 32) angeordnet, welches über das Antriebsmittel 26 (Kette 28) von dem im Tretlagerbereich 202 des Fahrrads ausgebildeten Antrieb 21 antreibbar ist.
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Dabei ist im Tretlagerbereich 202 des Fahrrads 200 ein Freilauf 36 zwischen Antriebsmittel 26 und Antrieb 21 realisiert. Der Freilauf 36 kann dabei insbesondere zwischen der Tretkurbel 24 und dem Kettenblatt 25 des Antriebs 21, im Elektromotor 22 des Antriebs 21, oder in einem Getriebe des Antriebs 21 realisiert sein.
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Da die Nabe 2 (Hinterradnabe) keinen Freilauf aufweist, wird die Kette 28 auch beim freien Rollen (Schiebebetrieb) stets weiter bewegt. Der im Tretlagerbereich 202 realisierte Freilauf 36 verhindert dabei eine zwangsweise Mitbewegung der Kurbeln 24. Das Schaltwerk 34 kann somit auch ohne eine Tretbewegung - und damit völlig lastfrei - bedient werden, solange das Fahrrad 200 rollt. Eine Fehlbedienung, insbesondere das Schalten unter zu hoher Last, kann im Ergebnis vermieden werden.
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Ferner kann das Antriebssystem 21 so eingerichtet sein, dass im Schiebebetrieb der Elektromotor 22 durch das von der sich aufgrund der Fahrbewegung weiter drehenden Nabe 2 angetriebene Antriebsmittel 26 antreibbar ist. Dabei kann der Elektromotor 21 im Rahmen einer Rekuperation als Generator wirken und den Akkumulator 206 wieder aufladen.
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Dabei kann der Freilauf 36 bevorzugt zwischen der Tretkurbel 24 und dem Kettenblatt 25 realisiert werden.
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Ausführungsformen
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Ergänzend bzw. zusätzlich zu den bereits erörterten vorteilhaften Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Ausführungsbeispielen wird die Erfindung nachfolgend anhand weiterer konkreter bevorzugter Ausführungsformen beschrieben, welche die Erfindung jedoch nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen einschränken. Diese Ausführungsformen sind ausdrücklich Teil der vorliegenden Beschreibung.
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Weiterbildungen der vorstehend beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele mit Merkmalen der nachstehenden Ausführungsformen bilden dabei genau wie Weiterbildungen der nachstehend beschriebenen Ausführungsformen mit Merkmalen der vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen und Ausführungsbeispielen ausdrücklich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, und sind damit Teil der vorliegenden Offenbarung.
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Ausführungsform 1: Nabe für ein Fahrrad-Laufrad, umfassend einen Nabenkörper sowie eine Aufnahme für ein Kraftübertragungsmittel, wobei der Nabenkörper und die Aufnahme aus einem Teil gefertigt sind.
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Ausführungsform 2: Nabe nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei der Nabenkörper und die Aufnahme zusammen aus einem Teil gefräst sind.
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Ausführungsform 3: Nabe für ein Fahrrad-Laufrad, umfassend einen Nabenkörper sowie eine Aufnahme für ein Kraftübertragungsmittel, wobei der Nabenkörper und die Aufnahme fest miteinander verbunden sind.
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Ausführungsform 4: Nabe für ein Fahrrad-Laufrad, ggf. nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, umfassend einen Nabenkörper sowie eine Aufnahme für ein Kraftübertragungsmittel, wobei zwischen dem Nabenkörper und der Aufnahme kein Freilauf angeordnet oder realisiert ist.
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Ausführungsform 5: Nabe nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei das Kraftübertragungsmittel eine Kassette (Ritzelpaket), eine Riemenscheibe oder ein Ritzel aufweist.
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Ausführungsform 6: Nabe nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei die Aufnahme ein Aufnahmeprofil und/oder ein Außengewinde zur Aufnahme und/oder Festlegung des Kraftübertragungsmittels aufweist.
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Ausführungsform 7: Fahrrad-Antriebssystem, umfassend eine in einem antreibbaren Laufrad eines Fahrrads angeordnete Nabe nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen, mit einem auf der Aufnahme der Nabe angeordneten Kraftübertragungsmittel, welches über ein Antriebsmittel von einem im Bereich des Tretlagers des Fahrrads ausgebildeten Antrieb antreibbar ist, wobei im Tretlagerbereich des Fahrrads zwischen Antriebsmittel und Antrieb ein Freilauf realisiert ist.
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Ausführungsform 8: Fahrrad-Antriebssystem nach der vorhergehenden Ausführungsform, wobei der Antrieb eine Tretkurbel mit Kettenblatt oder Riemenscheibe, und ggf. einen Elektromotor, umfasst.
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Ausführungsform 9: Fahrrad-Antriebssystem nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen 7 oder 8, wobei das Antriebsmittel eine Kette oder einen Riemen aufweist.
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Ausführungsform 10: Fahrrad-Antriebssystem nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen 7 bis 9, wobei der Freilauf zwischen der Tretkurbel und dem Kettenblatt oder zwischen der Tretkurbel und der Riemenscheibe des Antriebs realisiert ist.
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Ausführungsform 11: Fahrrad-Antriebssystem nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen 7 bis 9, wobei der Freilauf im Elektromotor des Antriebs realisiert ist.
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Ausführungsform 12: Fahrrad-Antriebssystem nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen 7 bis 9, wobei der Freilauf in einem Getriebe des Antriebs realisiert ist.
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Ausführungsform 13: Fahrrad, umfassend ein Fahrrad-Antriebssystem nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen 7 bis 12.
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Ausführungsform 14: Verbund oder Gegenstand aus einem Nabenkörper sowie einer Aufnahme für ein Kraftübertragungsmittel, nämlich für eine Nabe nach mindestens einer der vorhergehenden Ausführungsformen 1 bis 6.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Nabe
- 4
- Speichenflansch
- 6
- Nabenkörper
- 8
- Aufnahme (für Kraftübertragungsmittel)
- 10
- Aufnahmeprofil
- 12
- Außengewinde
- 14
- Scheibenbremsaufnahme
- 20
- Fahrrad-Antriebssystem, Antriebssystem
- 21
- Antrieb
- 22
- Elektromotor
- 24
- Tretkurbel
- 25
- Kettenblatt
- 26
- Antriebsmittel
- 28
- Kette (Antriebsmittel)
- 30
- Kraftübertragungsmittel
- 32
- Kassette, Ritzelpaket (Kraftübertragungsmittel)
- 34
- Schaltwerk
- 36
- Freilauf
- 200
- Fahrrad
- 202
- Tretlagerbereich, Bereich des Tretlagers
- 204
- Unterrohr
- 206
- Akkumulator
- 208
- Laufrad, Fahrrad-Laufrad