DE202021003469U1 - Set-Top-Box Gerät zum An- und Ausschalten von Fernsehempfängern Videokonferenzgerät Umschalttechnik - Google Patents
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Abstract
Videotelefoniesystem, bestehend aus einer internetfähigen Set-Top-Box (1) zum Anschluss an einen Fernseher, die über einen oder mehrere Druckknöpfe (2) für die Bedienung, über einen HDMI-CEC-fähigen Anschluss (6) für den Fernseher sowie über eine Schnittstelle (8) zum Anschluss einer externen Kamera (11) mit Mikrofon (12) verfügt, gekennzeichnet durch einen Infrarot-Empfänger (10) für Fernseher-Fernbedienungssignale auf der Vorderseite und einen entsprechenden Infrarot-Sender (9) auf der Rückseite.
Description
- Der hier angemeldete Schutzanspruch ist in dem Gebiet der Bereitstellung von Telekommunikationsdiensten, Bildtelefonie und Videokonferenzdienstleistungen zu verorten. Die Erfindung beschreibt eine Set-Top-Box gemäß dem Schutzanspruch 1.
- Herkömmliche Geräte für Videotelefonie sind weit verbreitet und für viele Nutzern ein gängiges Werkzeug. Der Vorteil der Videotelefonie liegt darin, den Gesprächspartner auf dem Endgerät sehen und hören zu können. Des Weiteren ist es bei vielen Videotelefoniediensten möglich, auch Bilder oder Videos während des Gesprächs auszutauschen bzw. vorzuführen. Die meisten Dienste setzen dabei auf beiden Seiten die Verwendung eines Smartphones, eines Tablets oder eines PCs voraus.
- Die Nutzung dieser Dienste setzt daher das Beherrschen und Verstehen der zuvor genannten Technik (Smartphone, Tablet, PC o.ä.) voraus. Für Menschen, die mit diesen Geräten nicht gut zurechtkommen oder ihre Bedienung nicht nur zu diesem Zweck erlernen möchten, entfällt diese Möglichkeit der Kommunikation. Es wäre zwar möglich, zur Vereinfachung nur eine App auf dem Startbildschirm anzeigen zu lassen, aber auch dann sind grundlegende Kenntnisse der Bedienung des Endgeräts erforderlich, nicht nur für die App selbst, sondern z.B. auch, um auf Systemmitteilungen wie Updatebenachrichtigungen reagieren zu können.
- Das beschriebene Problem, dass viele Nutzergruppen keinen Zugang zu moderner Telekommunikation mit Bild und Ton haben, löst die im Schutzanspruch 1 dargestellte Erfindung.
- Mit der Erfindung wird erreicht, dass auch diese Menschen eine Möglichkeit bekommen, sich per Videotelefonie auszutauschen. Auch ist es möglich, ihnen aus der Ferne Fotos vorzuführen oder Sendungen aus einer Mediathek auf ihrem TV-Gerät abspielen zu lassen.
- Die Erfindung besteht aus einer vor dem vorhandenen Fernseher aufgestellten Set-Top-Box mit Internetzugang, die an diesen angeschlossen wird und die es ermöglicht, über den Fernseher Videotelefonate zu führen. Dazu wird die mitgelieferte Kamera mit Mikrofon auf dem Fernseher montiert und an die Box angeschlossen. Die einmalig nötige Einrichtung der Box erfolgt mit Hilfe eine App vom Smartphone aus.
- Mit der eingerichteten Set-Top-Box lassen sich per Knopfdruck Videotelefonate führen. Dabei können sowohl andere Set-Top-Boxen als auch mit einer entsprechenden App ausgestattete Smartphones, Tablets und PCs angerufen werden. Umgekehrt können auch Nutzer der App eine Set-Top-Box anrufen.
- Der entscheidende Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Bedienung für den Nutzer der Set-Top-Box so einfach wie möglich gestaltet ist. Für einen Anruf braucht lediglich einer der bei der Einrichtung programmierten Knöpfe gedrückt zu werden. Die Set-Top-Box schaltet dann, wenn nötig, automatisch den Fernseher ein, wechselt auf den richtigen Kanal, aktiviert die Kamera und stellt die Verbindung zum Gesprächspartner her. Nach dem Ende des Telefonats wird der Fernseher ebenfalls automatisch wieder ausgeschaltet bzw. es wird das vor dem Gespräch eingeschaltete Fernsehprogramm wieder eingestellt. Auch bei einem eingehenden Anruf wird der Fernseher automatisch ein- oder umgeschaltet, und der Name des Anrufers wird auf dem Fernseher angezeigt. Das Gespräch kann mit einem Knopfdruck angenommen werden. Auch hier wird der Fernseher zum Schluss automatisch wieder aus- bzw. zurückgeschaltet.
- Für das automatische Umschalten wird eine entsprechende Fernsteuerungsmöglichkeit für den Fernseher benötigt. Viele Fernseher lassen sich per HDMI-CEC ein- und ausschalten. Ebenso kann eine angeschlossene Set-Top-Box mit Hilfe dieser Technik auf ihren Kanal umschalten. Es ist aber bei vielen Fernseher-Modellen nicht möglich, per HDMI-CEC wieder auf das normale Fernsehprogramm zurückzuschalten. So müssten die Nutzer in der Lage sein, mit Hilfe der Fernbedienung den aktiven Eingang zu wechseln, um nach einem Telefonat wieder normal fernsehen zu können. Dieser Wechsel ist bei vielen Fernsehern jedoch recht kompliziert. Eine Alternative zu HDMI-CEC ist die Steuerung des Fernsehers über Infrarot-Befehle (wie bei einer üblichen Fernbedienung). Diese unterscheiden sich zwar von Gerät zu Gerät und müssen daher einmalig angelernt werden; mit Infrarot-Kommandos lassen sich Fernseher jedoch nicht nur ein- und aus-, sondern auch auf beliebige Eingänge schalten. Allerdings können viele Fernseher über Infrarot nicht in einen definierten Zustand versetzt werden. Beispielsweise ließe sich mit einem „Ein/Aus“-Befehl ein ausgeschalteter Fernseher einschalten, aber sollte der Fernseher bereits laufen, würde derselbe Befehl ihn stattdessen ausschalten. Da die Set-Top-Box Anrufe immer ermöglichen soll, egal, ob der Fernseher zum Zeitpunkt des Anrufs ein- oder ausgeschaltet ist, kommt auch diese Technik für sich allein hier nicht in Frage. Die Erfindung nutzt stattdessen beide Techniken im Zusammenspiel. Bei einem Anruf wird über HDMI-CEC der aktuelle Zustand des Fernsehers (Ein/Aus) abgefragt, das Gerät ggf. eingeschaltet und dann auf den Kanal der Set-Top-Box umgeschaltet. Nach dem Ende des Telefonats wird das übliche Fernsehprogramm per Infrarot-Befehl wieder aktiviert, bevor der Fernseher ggf. per HDMI-CEC abgeschaltet wird. Auf diese Weise wird die gewünschte unkomplizierte Bedienung ermöglicht. Die Erfindung verfügt aus diesem Grund nicht nur über einen HDMI-Ausgang mit HDMI-CEC-Funktion, sondern auch über einen rückseitigen Infrarot-Sender, mit denen der Fernseher gesteuert wird.
- Damit die beschriebene Umschalttechnik funktioniert, muss die Set-Top-Box die zum jeweils eingesetzten Fernseher passenden Infrarot-Steuerbefehle erlernen. Dies wird ermöglicht durch einen Infrarot-Empfänger auf der Vorderseite des Geräts. Mit Hilfe dieses Empfängers kann die Erfindung bei der Einrichtung die durch den Bediener der Fernseher-Fernbedienung ausgelösten Infrarot-Kommandos „mitlesen“. Der Einrichter kann also nach Aufforderung durch die App einmal den aktiven Eingang des Fernsehers von der Set-Top-Box mit der Fernbedienung zurück auf das normale Fernsehprogramm umschalten. Anschließend hat die Set-Top-Box diese Befehle gelernt und kann das Umschalten selbständig durchführen. Durch den Aufbau der Erfindung gemäß Schutzanspruch 1 (Infrarot-Sender rückseitig, -Empfänger auf der Vorderseite) ist es nicht nötig, die Fernbedienung „blind“ zu bedienen und sie statt auf den Fernseher auf die Set-Top-Box zu richten. Vielmehr lernt die Set-Top-Box die Kommandos, während der Fernseher die Signale ebenfalls empfängt und normal reagiert. Anschließend kann die Set-Top-Box den Fernseher über den rückseitigen Infrarot-Sender direkt steuern, ohne zuerst neu platziert werden zu müssen.
- Nutzer der App können während eines Telefonats auf ihrem Endgerät gespeicherte Fotos auswählen. Diese werden dann beim Gesprächspartner angezeigt, während das Telefonat aktiv bleibt. So können Fotos vorgeführt und erläutert werden. Ebenso können die App-Nutzer Inhalte aus Mediatheken auswählen, die dann durch die Set-Top-Box auf der anderen Seite abgespielt werden. Hierbei wird das Telefonat beendet und der Abspielvorgang beginnt im Anschluss. Auf diese Weise können die Nutzer der Set-Top-Box das Angebot der Mediatheken genießen, ohne die Mediatheken selbst bedienen zu müssen.
- Mit Hilfe der App kann der Einrichter der Set-Top-Box (ggf. auch im Nachhinein aus der Ferne) die Belegung der Knöpfe an der Set-Top-Box festlegen. Dabei können sowohl andere Set-Top-Boxen als auch Endgeräte (Smartphone, Tablet, PC) mit installierter App als Anrufziel bestimmt werden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
1 bis4 erläutert. -
1 zeigt eine schematische Rückansicht der Set-Top-Box 1. Die Nutzeroberfläche stellt sich durch eine Anzahl von Drucktastern 2 dar. Die dargestellten Drucktaster dienen zum kurzzeitigen Schließen des Schaltkreises. Ebenso ist eine Leuchtdiode 3 zu sehen, die Anrufe bereits signalisieren kann, während der Fernseher eingeschaltet wird. Die auf den Seiten der Set-Top-Box sichtbaren Öffnungen sind ein Anschluss für die Stromversorgung 5, eine HDMI-Schnittstelle 6 und ein optionaler Audio-Anschluss 7. Zusätzlich ist in der Set-Top-Box ein Infrarot-Sender 9 verbaut. -
2 zeigt eine schematische Vorderansicht der Set-Top-Box 1. In dieser Ansicht ist ein Infrarot-Empfänger 10 verbaut. Gekennzeichnet wird auch die Bodenplatte 14. -
3 zeigt eine schematische Seitenansicht der Set-Top-Box 1. Die für den Betrieb notwendige Software wird durch eine im Inneren verbaute Platine 4 bereitgestellt. Die einzelnen Bauteile sind durch Kabel mit der Platine verbunden. Ebenso ist ein Anschluss 8 für die Kamera dargestellt. -
4 zeigt eine schematische Ansicht der externen Kamera 11. Die externe Kamera ist mit einem Mikrofon 12 versehen. Sämtliche Ton- und Bildsignale werden über das zur Kamera gehörige Kabel 13 zur Set-Top-Box übertragen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Set-Top-Box
- 2
- Drucktaster
- 3
- Leuchtdiode
- 4
- Platine (verdeckt)
- 5
- Anschluss Stromversorgung
- 6
- HDMI-Schnittstelle mit HDMI-CEC-Unterstützung
- 7
- Optionaler Audio-Anschluss
- 8
- Datenschnittstelle externe Kamera
- 9
- Infrarot-Sender
- 10
- Infrarot-Empfänger
- 11
- Externe Kamera
- 12
- Mikrofon
- 13
- Kamerakabel
- 14
- Bodenklappe (verdeckt)
Claims (11)
- Videotelefoniesystem, bestehend aus einer internetfähigen Set-Top-Box (1) zum Anschluss an einen Fernseher, die über einen oder mehrere Druckknöpfe (2) für die Bedienung, über einen HDMI-CEC-fähigen Anschluss (6) für den Fernseher sowie über eine Schnittstelle (8) zum Anschluss einer externen Kamera (11) mit Mikrofon (12) verfügt, gekennzeichnet durch einen Infrarot-Empfänger (10) für Fernseher-Fernbedienungssignale auf der Vorderseite und einen entsprechenden Infrarot-Sender (9) auf der Rückseite.
- Videotelefoniesystem nach
Anspruch 1 , ferner umfassend eine oder mehrere Leuchten zur Signalisierung von Anrufen. - Videotelefoniesystem nach
Anspruch 2 , gekennzeichnet dadurch, dass die Leuchten durch ein- oder mehrfarbige LEDs implementiert sind. - Videotelefoniesystem nach
Anspruch 1 , gekennzeichnet dadurch, dass die Druckknöpfe durch physische Drucktaster implementiert sind. - Videotelefoniesystem nach
Anspruch 1 , gekennzeichnet dadurch, dass die Druckknöpfe durch einen berührungsempfindlichen Bildschirm implementiert sind. - Videotelefoniesystem nach
Anspruch 2 , gekennzeichnet dadurch, dass Druckknöpfe und Leuchten durch einen berührungsempfindlichen Bildschirm implementiert sind. - Videotelefoniesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass der Infrarot-Sender nicht rückseitig in die Box integriert, sondern frei positionierbar ist und mit einem Kabel an die Box angeschlossen wird.
- Videotelefoniesystem nach
Anspruch 1 -6 , gekennzeichnet dadurch, dass der Infrarot-Sender nicht rückseitig in die Box integriert, sondern frei positionierbar ist und kabellos (per Bluetooth oder WLAN) von der Set-Top-Box angesteuert wird. - Videotelefoniesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Internetverbindung durch eine in die Set-Top-Box integrierte WLAN-Schnittstelle realisiert wird.
- Videotelefoniesystem nach einem der
Ansprüche 1 -8 , gekennzeichnet dadurch, dass die Internetverbindung durch eine integrierte oder extern angeschlossene Ethernet-Schnittstelle realisiert wird. - Videotelefoniesystem nach einem der
Ansprüche 1 -8 , gekennzeichnet dadurch, dass die Internetverbindung durch ein integriertes Mobilfunkmodem realisiert wird.
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