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Die Erfindung betrifft eine Schlüsseldepotsäule zur Aufnahme eines Schlüsseldepots, bestehend aus einem Hohlkörper, einem Dachelement und zumindest einem Leuchtmittel, wobei der Hohlkörper durch das Dachelement verschließbar ist und in der Wandung des Hohlkörpers Durchbrüche zum Einbau des Schlüsseldepots vorgesehen sind und wobei das Dachelement eine Oberseite und gegenüber der Oberseite abgewinkelt angeordnete Stirnseiten aufweist.
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Im Brandfall muss der Feuerwehr ein schneller und gewaltfreier Zugang zu einem brandgefährdeten Gebäude gewährleistet werden. Hierzu werden an Gebäuden Schlüsseldepots installiert, welche die Schlüssel oder Zugangsberechtigungselemente für den Zugang zum Gebäude sicher aufbewahren. Die Schlüsseldepots werden dabei in Schlüsseldepotaufnahmen eingebaut. Diese Schlüsseldepotaufnahmen können in Gebäudewänden integrierte Mauerkästen oder an Gebäudewänden angebrachte Schlüsseldepotkästen sein. Weiterhin sind auch freistehende oder an einer Wand montierte Schlüsseldepotsäulen bekannt. Zum Schutz vor Witterungseinflüssen weisen diese Schlüsseldepotsäulen Dachelemente auf.
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Beim Auslösen eines Alarms wird nach der Bestätigung des Alarms durch die Einsatzzentrale der Zugang zum Schlüsseldepot entriegelt.
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Aus dem Stand der Technik ist aus
DE 20 2006 015 001 U1 eine als Schlüsseldepotsäule ausgebildete Schlüsseldepotaufnahme bekannt, die aus einem mit einem Dachelement verschließbaren Hohlkörper besteht. Das Schlüsseldepot ist in diesem Hohlkörper angeordnet und über Ausnehmungen im Hohlkörper zugänglich. Das Dachelement weist ein als Blitzleuchte ausgestaltetes Leuchtelement auf, welche im entriegelten Zustand des Schlüsseldepots leuchtet und damit dessen Standort anzeigt.
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In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass ein derartig auf dem Dachelement angebrachtes Leuchtmittel häufig mutwillig zerstört wird. Damit ist eine Standortanzeige des Schlüsseldepots unmöglich. Weiterhin ist das Leuchtmittel nur unzureichend vor Witterungseinflüssen geschützt, sodass beispielsweise eine Kunststoffabdeckung des Leuchtmittels vergilben und/oder verspröden kann, was mit einem Abschwächen der Leuchtkraft oder mit einer Beschädigung des Leuchtmittels aufgrund eintretender Feuchtigkeit an Versprödungsrissen verbunden sein könnte. Auch bei Schneefall ist ein auf dem Dachelement angebrachtes Leuchtmittel nachteilig, da es von einer Schneedecke umhüllt werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schlüsseldepotsäule mit einem Leuchtmittel zur Standortanzeige für eine Schlüsseldepotaufnahme zu schaffen, wobei das Leuchtmittel vor Vandalismus und/oder Witterungseinflüssen geschützt ist.
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Diese Aufgabe wird von einer Schlüsseldepotsäule mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen 2 bis 9.
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Die Schlüsseldepotsäule zur Aufnahme eines Schlüsseldepots besteht aus einem Hohlkörper, einem Dachelement und einem Leuchtmittel. Der Hohlkörper ist durch das Dachelement verschließbar und in seiner Wandung sind Durchbrüche zum Einbau des Schlüsseldepots vorgesehen. Das Dachelement weist eine Oberseite und gegenüber dieser Oberseite abgewinkelt angeordnete Stirnseiten auf. Erfindungsgemäß sind in der Oberseite und/oder zumindest einem Teil der Stirnseiten Lichtaustrittsöffnungen vorgesehen, die mit lichtdurchlässigen Abdeckungen versehen sind. Das Leuchtmittel ist im Inneren der Schlüsseldepotsäule angeordnet, wobei dieses so angeordnet ist, dass vom Leuchtmittel emittiertes Licht durch die Lichtaustrittsöffnungen am Dachelement ausleitbar ist.
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Bei einer Lichtaustrittsöffnung an der Oberseite des Dachelementes kann das von dem Leuchtmittel emittierte Licht an dieser austreten und wird nach oben abgestrahlt. Bei einer Lichtaustrittsöffnung an einer Stirnseite kann das von dem Leuchtmittel emittierte Licht an dieser austreten und wird seitlich abgestrahlt. Das Dachelement kann mehrere Stirnseiten aufweisen, wobei eine Lichtaustrittsöffnung in jeder Stirnseite oder nur einem Teil der Stirnseiten vorgesehen sein kann. Weiterhin kann eine Lichtaustrittsöffnung nur an der Oberseite des Dachelementes oder nur an zumindest einem Teil der Stirnseiten vorgesehen sein. Ebenso können sowohl an der Oberseite, als auch an zumindest einem Teil der Stirnseiten Lichtaustrittsöffnungen vorgesehen sein. Eine Lichtaustrittsöffnung kann dabei eine Einzelöffnung sein oder aus mehreren Teilöffnungen bestehen. Durch eine Abstrahlung nach oben und/oder seitlich wird eine sehr gute Sichtbarkeit der Schlüsseldepotsäule nach deren Entriegelung durch Auslösen eines Alarms erreicht. Die Ansteuerung des Leuchtmittels kann dabei so erfolgen, dass ein kontinuierliches Leuchten oder auch ein intervallartiges Leuchten (z.B. Blitzlicht) erzeugt wird. Ebenso kann die Lichtfarbe des von dem Leuchtmittel emittierten Lichts durch Einbau entsprechender Lichtquellen auf die jeweiligen behördlichen bzw. anwenderseitigen Erfordernisse angepasst werden. Da das eigentliche Leuchtmittel im Inneren der Schlüsseldepotsäule angeordnet ist, ist dieses gegen Vandalismus und vor Witterungseinflüssen geschützt. Das von dem Leuchtmittel emittierte Licht wird direkt über die Lichtaustrittsöffnungen aus der Schlüsseldepotsäule abgestrahlt. Alternativ kann das von dem Leuchtmittel emittierte Licht auch über Lichtleitelemente zu den Lichtaustrittsöffnungen geführt werden.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine räumliche Darstellung einer erfindungsgemäßen Schlüsseldepotsäule zur Aufnahme eines Schlüsseldepots
- 2 eine Vorderansicht der Schlüsseldepotsäule gemäß 1
- 3 eine gegenüber 2 um 90° gedrehte Seitenansicht der Schlüsseldepotsäule gemäß 1
- 4 eine Detailansicht der 1 des oberen Endes der Schlüsseldepotsäule mit dem Dachelement
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1 zeigt eine räumliche Darstellung einer erfindungsgemäßen Schlüsseldepotsäule 1 zur Aufnahme eines Schlüsseldepots. Die Schlüsseldepotsäule 1 ist aus einem Hohlkörper 2 mit einem diesen Hohlkörper 2 verschließenden Dachelement 3 gebildet, wobei der Hohlkörper 2 einen Innenraum der Schlüsseldepotsäule 1 bildet. In der Wandung des Hohlkörpers 2 sind Durchbrüche zum Einbau des Schlüsseldepots vorgesehen. In der dargestellten Ausführung ist der Durchbruch zum Einbau des Schlüsseldepots mit einem Türelement 4 versehen, welches das dahinter liegende Schlüsseldepot verdeckt. Sowohl der Hohlkörper 2, als auch das Dachelement 3 sind aus Blech gefertigt. Allerdings ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt.
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2 zeigt eine Vorderansicht der Schlüsseldepotsäule 1 gemäß 1 mit Sicht auf die das Türelement 4 enthaltende Seite der Schlüsseldepotsäule 1.
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3 zeigt eine gegenüber 2 um 90° gedrehte Seitenansicht der Schlüsseldepotsäule 1 gemäß 1.
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4 zeigt eine Detailansicht der 1 des oberen Endes der Schlüsseldepotsäule 1 mit dem Dachelement 3. Das Dachelement 3 weist eine Oberseite 3a und vier gegenüber der Oberseite 3a abgewinkelt angeordnete Stirnseiten 3b auf, wobei in der Darstellung nur zwei der vier Stirnseiten 3b sichtbar sind. Die Stirnseiten 3b sind hier mit einem Winkel von 90° gegenüber der Oberseite 3a abgewinkelt. Allerdings ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt und es sind auch andere Winkel möglich. Die Ausformung des beispielsweise aus Blech gefertigten Dachelementes 3 kann beispielsweise durch ein Abkanten des Bleches oder auch durch ein Tiefziehen des Bleches erreicht werden, ohne dass die Erfindung aber hierauf beschränkt ist. Beispielsweise kann die Ausformung des Dachelementes 3 auch als Gussteil erfolgen. Ebenso kann das Dachelement 3 beispielsweise auch aus einem Kunststoff bestehen.
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In der dargestellten Ausführung ist in der Oberseite 3a des Dachelementes 3 und in den vier Stirnseiten 3b des Dachelementes 3 jeweils eine Ausnehmung vorgesehen, die eine Lichtaustrittsöffnung 5a, 5b bildet. Die Ausnehmungen sind jeweils mit einer lichtdurchlässigen Abdeckung versehen, welche aus Glas oder Acrylglas gebildet sind. Allerdings ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt. Beispielsweise kann die lichtdurchlässige Abdeckung auch aus klarem ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere) bestehen. Die lichtdurchlässigen Abdeckungen schließen auf einer der Umgebung der Schlüsseldepotsäule 1 zugewandten Seite bündig mit der Oberseite 3a bzw. der jeweiligen Stirnseite 3b ab. Zum einen wird damit eine optisch ansprechende Gestaltung erzielt. Zum anderen wird damit ebenfalls Vandalismus vorgebeugt, da fehlende vorstehende Kanten am Dachelement 3 ein Aufbrechen der lichtdurchlässigen Abdeckungen erschweren. Allerdings ist die Erfindung nicht auf bündig mit der Oberseite 3a bzw. der jeweiligen Stirnseite 3b abschließende lichtdurchlässige Abdeckungen beschränkt. Die lichtdurchlässigen Abdeckungen können auch gegenüber der Oberseite 3a bzw. der Stirnseite 3b mit einem Vorsprung oder gegenüber der Oberseite 3a bzw. der Stirnseite 3b abgesenkt angeordnet sein.
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Im Inneren der Schlüsseldepotsäule 1 ist ein Leuchtmittel so angeordnet, dass vom Leuchtmittel emittiertes Licht durch die Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b am Dachelement 3 ausleitbar ist. Das Leuchtmittel kann ein oder mehrere Lichtquellen aufweisen, wobei entweder die eine Lichtquelle oder die mehreren Lichtquellen jeweils allen Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b zugeordnet sind, sodass deren emittiertes Licht über alle Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b aus der Schlüsseldepotsäule 1 herausführbar ist. Alternativ kann bei mehreren Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b aber auch jeder der Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b oder Teilen der Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b jeweils ein separates Leuchtmittel der Lichtquelle zugeordnet sein. In der dargestellten Ausführung kann beispielsweise der Lichtaustrittsöffnung 5a an der Oberseite 3a eine Lichtquelle des Leuchtmittels, der Lichtaustrittsöffnung 5b an der Vorderseite (Seite des Türelements) und der Lichtaustrittsöffnung 5b an der Rückseite (zum Türelement gegenüberliegende Seite) eine weitere Lichtquelle des Leuchtmittels und den verbleibenden beiden Lichtaustrittsöffnungen 5b eine weitere Lichtquelle des Leuchtmittels zugeordnet sein. Damit können die einzelnen Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b mit sich unterscheidenden Leuchtmustern (Blitzlicht oder kontinuierliches Licht) oder mit sich unterscheidenden Farben beleuchtet werden.
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In der dargestellten Ausführung wird das Leuchtmittel durch LED-Lichtquellen gebildet, die auf einer dem Innenraum des Hohlkörpers zugewandten Seite des Dachelements 3 befestigt sind. Diese LED-Lichtquellen sind so angeordnet, dass das von den LED-Lichtquellen emittierte Licht direkt zu der der jeweiligen LED-Lichtquelle zugeordneten Lichtaustrittsöffnung 5a, 5b geführt wird. Alternativ sind zwischen der jeweiligen LED-Lichtquelle und der zugeordneten Lichtaustrittsöffnung Lichtleitelemente vorgesehen, sodass das von den LED-Lichtquellen emittierte Licht indirekt zu den Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b geführt wird. Derartige Lichtleitelemente können beispielsweise Spiegel oder Lichtwellenleiter sein. Lichtleitelemente sind in den Darstellungen nicht gezeigt. Die Erfindung ist nicht auf LED-Lichtquellen beschränkt. Beispielsweise können auch Xenon-Lichtquellen eingesetzt werden.
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In einer alternativen Ausführung ist das Leuchtmittel im Innenraum der Schlüsseldepotsäule 1 an dem Hohlkörper 2 befestigt, wobei auch hier die Leuchtmittel der Lichtquelle so angeordnet sind, dass das von den Lichtquellen emittierte Licht direkt oder indirekt über Lichtleitelemente zu den jeweiligen Lichtaustrittsöffnungen 5a, 5b gelangt. Grundsätzlich können natürlich auch ein Teil der Lichtquellen des Leuchtmittels am Dachelement 3 und ein anderer Teil der Lichtquellen des Leuchtmittels an dem Hohlkörper 2 befestigt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlüsseldepotsäule
- 2
- Hohlkörper
- 3
- Dachelement
- 3a
- Oberseite
- 3b
- Stirnseite
- 4
- Türelement
- 5a
- Lichtaustrittsöffnung
- 5b
- Lichtaustrittsöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006015001 U1 [0004]