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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von kartenförmigen Datenträgern. Weiter betrifft die Erfindung ein Kartenbearbeitungssystem mit einer Vorrichtung zum Reinigen von kartenförmigen Datenträgern.
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Es ist bekannt, dass kartenförmige Datenträgern im Zuge der Herstellung von Ausweiskarten, Bankkarten oder dergleichen vor einzelnen Bearbeitungsschritten gereinigt werden.
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Die Druckschrift
US20020051652A1 offenbart eine Reinigungsvorrichtung für Karten, welche mit Hilfe einer Reinigungswalze dazu eingerichtet ist die Oberfläche von Karten zu reinigen. Die Reinigungswalze weist hierfür eine klebende Walzenoberfläche zum Abnehmen von Verschmutzungen von der Oberfläche der Karte auf. Wird nicht auch die Walzenoberfläche gereinigt, führt dies dazu, dass Staub nicht zuverlässig entfernt werden kann. Gegenüber fest anhaftenden Verschmutzungen ist die Vorrichtung weitestgehend unwirksam.
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Das Entfernen von Verunreinigungen auf der Oberfläche von gedruckten Schaltplatinen ist aus der Druckschrift
DE3422562A1 bekannt, indem die Schaltplatinen durch eine Wasch- und Bürstzone gefördert und anschließend getrocknet werden. Eine derartige Reinigung ist prozesstechnisch aufwändig und in ihrem Durchsatz limitiert.
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Ein anderer bekannter Ansatz sieht vor, dass lose Verschmutzungen, beispielsweise Staub, von der Oberfläche von Werkstücken mittels Blasluft entfernt werden können.
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Obwohl die genannten Reinigungsvorrichtungen geeignet sind, um Staub zu entfernen, können stärker anhaftende Verschmutzungen oder fetthaltige Verschmutzungen nicht verlässlich entfernt werden. Dies führt bei sich an den Reinigungsvorgang anschließenden Bearbeitungsprozessen wie beispielsweise Druckprozessen zu Qualitätseinbußen oder zu erhöhtem Ausschuss, indem beispielsweise auf die Oberfläche der Datenträger aufzubringende Druckbilder aufgrund von Verunreinigungen nicht mit der erforderlichen Qualität auf der Oberfläche der Datenträger wiedergegeben werden können und Qualitätsanforderungen somit nicht entsprechen.
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Ausgehend von den geschilderten Problemen des Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Reinigen von kartenförmigen Halbzeugen anzugeben, die ein verbessertes Reinigungsergebnis ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Kartenbearbeitungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von kartenförmigen Datenträgern, mit einem Eingabeabschnitt zum Bereitstellen eines oder mehrerer zu reinigender Datenträger, einem Ausgabeabschnitt zum Aufnehmen eines oder mehrerer gereinigter Datenträger, einem Transportpfad zum Fördern des Datenträgers von dem Eingabeabschnitt zu dem Ausgabeabschnitt und wenigstens einer in einem Reinigungsbereich zwischen dem Eingabeabschnitt und dem Ausgabeabschnitt angeordneten Strahldüse, um zumindest einen Teilbereich einer Oberfläche des auf dem Transportpfad geförderten Datenträgers durch Trockeneisstrahlen und/oder Kohlenstoffdioxidschneestrahlen zu reinigen.
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Mit der Erfindung wird der Vorteil erreicht, dass unerwünschte Verunreinigungen wie Tinte, Staub, transportbedingte Verunreinigungen, jedoch auch Klebstoffrückstände oder fetthaltige Verunreinigungen, zum Beispiel durch Bedienpersonal verursachte Fingerabdrücke, verlässlich entfernt werden können. Insbesondere eignet sich die Erfindung zusätzlich, um auch Verunreinigungen von lediglich unter vielfacher Vergrößerung als uneben erkennbaren Oberflächen verlässlich zu entfernen.
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Die vorgeschlagene Vorrichtung umfasst wenigstens eine Strahldüse, um kartenförmige Datenträger durch Trockeneisstrahlen und/oder Kohlenstoffdioxidschneestrahlen zu reinigen. Die kartenförmigen Datenträger können in der Vorrichtung ohne Entstehung von Nässe auf deren Oberfläche gereinigt werden, was eine nachfolgende Handhabung und/oder Bearbeitung vereinfacht.
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Trockeneis wird unter anderem zum Kühlen von Lebensmittelprodukten eingesetzt. Trockeneis wird aus flüssigem Kohlendioxid durch Entspannung hergestellt. Bei der Reinigung von Oberflächen mittels Trockeneis wird, dem Sandstrahlen ähnlich, ein Druckstrahl aus gegebenenfalls Gas, vorzugsweise Luft, und Trockeneis auf die zu behandelnde Oberfläche gerichtet und die abrasive und kühlende Wirkung des Trockeneises genutzt. Anders als bei der Verwendung von Kohlenstoffdioxidschnee wird Trockeneis in einem Vorratsbehältnis bereitgestellt und zum Reinigen von Oberflächen in eine Zuleitung für Druckluft eingespeist, welche mit einer Strahldüse verbunden ist. Das Trockeneis kann dabei annähernd auf Schallgeschwindigkeit beschleunigt werden. Dabei kann es weiter von Vorteil sein, wenn die Strahldüse als VenturiDüse ausgebildet ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Vorratsbehältnis mit einer Erzeugungseinrichtung für Trockeneis verbunden ist.
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Bei der Reinigung von Oberflächen mittels Kohlenstoffdioxidschnee hingegen wird flüssiges Kohlenstoffdioxid unter Druck und bei geringer Temperatur in einem Vorratsbehältnis gelagert. Die Lagerung kann zum Beispiel bei Umgebungstemperatur unter 60 bar Druck oder in vakuumisolierten Vorratsbehältnissen bei -20°C und unter 20 bar Druck erfolgen. Das flüssige Kohlenstoffdioxid wird unter Druck an die Strahldüse herangeführt und in der Strahldüse oder einer mit der Strahldüse strömungsverbundenen Vorkammer zu Kohlenstoffdioxidschnee und Kohlendioxidgas entspannt. Bei der Entspannung auf Atmosphärendruck (1 bar) kühlt sich das Kohlenstoffdioxid auf eine Temperatur von minus 78,9°C ab, wobei ein Gemisch aus Kohlendioxidschnee und kaltem Kohlendioxidgas entsteht.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Strahldüse mit der Vorkammer strömungsverbunden ist und in die Vorkammer eine Zuleitung zum Zuführen von Gas, insbesondere Druckluft, und eine Zuleitung zum Zuführen von flüssigem Kohlenstoffdioxid mündet. Das Gas und das flüssige Kohlenstoffdioxid werden somit der Vorkammer getrennt zugeführt.
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Ein kartenförmiger Datenträger kann ein aus mehreren Schichten hergestellter Kunststoffkörper sein, welcher mit Daten und/oder wenigstens einem Sicherheitsmerkmal zu versehen ist und bisher keinerlei Daten und/oder wenigstens ein Sicherheitsmerkmal aufweist oder bereits Daten und/oder wenigstens ein Sicherheitsmerkmal aufweist. Der kartenförmige Datenträger kann nach dem Hinzufügen von Daten und/oder dem Sicherheitsmerkmal oder dem weiteren Hinzufügen von Daten und/oder dem Sicherheitsmerkmal einem Führerschein, einem Personalausweis, einer Bankkarte, beispielsweise einer EC-Karte oder einer Kreditkarte, oder einer sonstigen Berechtigungskarte entsprechen und eine Länge von 85,6mm, zuzüglich oder abzüglich fertigungsbedingter Abweichungen sowie eine Breite von 53,98mm zuzüglich oder abzüglich fertigungsbedingter Abweichungen besitzen. Weiter kann der kartenförmige Datenträger nach dem Hinzufügen von Daten und/oder wenigstens einem Sicherheitsmerkmal oder dem weiteren Hinzufügen von Daten und/oder wenigstens einem Sicherheitsmerkmal einer Datenseite für einen Reisepass entsprechen.
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Derartige Datenträger besitzen zwei einander gegenüberliegende Oberflächen und vier senkrecht zu den Oberflächen orientierte Seitenflächen und können bei Bedarf einen kontaktlos und/oder kontaktbehaftet beschreibbaren Chip aufweisen. Im Folgenden werden kartenförmige Datenträger auch als Datenträger bezeichnet.
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Um zumindest einen Teilbereich der Oberfläche des Datenträgers zu reinigen, wird der Datenträger entlang des Transportpfades der Vorrichtung zu einem Reinigungsbereich verbracht. Der Reinigungsbereich ist jener Bereich, in welchem die Strahldüse wirksam ist. Je nach Ausführungsform der Vorrichtung kann die Größe des Reinigungsbereichs variieren.
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Der Transportpfad kann mehrere jeweils wenigstens ein Fördermittel aufweisende Förderabschnitte zum Fördern eines Datenträgers entlang des Transportpfades umfassen. Ein erster Förderabschnitt kann dem Eingabeabschnitt zugeordnet sein. Ein zweiter Förderabschnitt kann der Strahldüse zugeordnet sein und stromabwärts des ersten Förderabschnitts angeordnet sein. Der zu reinigende Datenträger kann mit den Fördermitteln des zweiten Förderabschnitts gefördert bzw. positioniert werden, wenn sich der Datenträger im Reinigungsbereich befindet oder durch den Reinigungsbereich gefördert wird. Ein dritter Förderabschnitt kann dem Ausgabeabschnitt zugeordnet sein und stromabwärts des zweiten Förderabschnitts angeordnet sein.
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Die in Verbindung mit den Förderabschnitten genannten Ordinalzahlen „erste“, „zweite“, „dritte“, „vierte“ usw. legen nicht zwingend eine Reihenfolge fest. Die genannten Förderabschnitte können in Ausführungsformen auch in einer anderen Reihenfolge angeordnet sein.
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Der Transportpfad kann weiter dazu ausgebildet und eingerichtet sein zu reinigende Datenträger mit jeweils einer Länge und einer Breite zu fördern, wobei die Länge der jeweiligen Datenträger parallel zu der Förderrichtung der Datenträger orientiert ist, wenn die Datenträger von dem Eingabeabschnitt zu der Strahldüse gefördert werden und die Breite der Datenträger, wobei eine geringere Abmessung aufweist als deren Länge.
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Die Datenträger können flach liegend entlang des Transportpfades gefördert werden. Als für einen derartigen Transport geeignetes Fördermittel für den ersten, zweiten und/oder dritten Förderabschnitt kann ein Gurtförderer, ein Rollenförderer oder ein Kettenförderer verwendet werden. Als geeignetes Fördermittel können auch mehrere entlang des Transportpfades verfahrbare Werkstückträger mit einer Auflagefläche für einen Datenträger in Betracht kommen.
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Der Transportpfad kann überdies dazu ausgebildet und eingerichtet sein zu reinigende Datenträger in einer Transportebene mit einer Taktrate von mindestens 2000 uph relativ zu der Strahldüse zu fördern.
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Für ein Reinigen einer der Strahldüse zugewandten Oberfläche eines Datenträgers kann der Datenträger kontinuierlich in der Transportebene relativ zu der Strahldüse gefördert werden. Ein Unterbrechen des Förderns des Datenträgers ist nicht erforderlich.
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Während eines Reinigungszyklus, sprich während der Dauer einer Reinigung zumindest des Teilbereichs der Oberfläche eines zu reinigenden Datenträgers, kann der Datenträger dem Trockeneisstrahlen und/oder dem Kohlenstoffdioxidschneestrahlen ausgesetzt sein.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann ein Öffnungsquerschnitt einer Auslassöffnung der Strahldüse kleiner sein als eine Breite eines zu reinigenden Datenträgers. Die Strahldüse kann dann derart angeordnet sein, dass der durch die Strahldüse abgegebene Strahl den zu reinigenden Teilbereich der Oberfläche des Datenträgers erfasst und der abgegebene Strahl einen Durchmesser aufweist, welcher wenigstens dem Durchmesser des zu reinigenden Teilbereichs entspricht. In einigen Ausführungsformen kann der Öffnungsquerschnitt der Auslassöffnung der Strahldüse 10mm-30mm, bevorzugt 10-20mm, betragen. Die Auslassöffnung kann ring- oder schlitzförmig sein.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn die Strahldüse während eines Reinigungszyklus ortsveränderlich positionierbar ist. Dies ist insbesondere der Fall, wenn der besagte Öffnungsquerschnitt der besagten Auslassöffnung der Strahldüse kleiner ist als die Breite der zu reinigenden Datenträger.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung besteht darin, dass die Strahldüse quer zur Förderrichtung der Datenträger und/oder entlang der Förderrichtung der Datenträger positionierbar ist, um einen Auftreffort eines Trockeneisstrahls und/oder eines Kohlenstoffdioxidschneestrahls auf der Oberfläche des zu reinigenden Datenträgers D während eines Reinigungszyklus zu verändern.
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Damit wird erreicht, dass die gesamte Oberfläche eines Datenträgers gereinigt werden kann, obwohl der Öffnungsquerschnitt der Auslassöffnung der Strahldüse kleiner ist als die Breite des Datenträgers.
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Zweckmäßig kann die Strahldüse deshalb mit wenigstens einem Linearmotor, einem Schrittmotor, einem Servomotor oder einem piezoelektrischen Antrieb wirkverbunden sein.
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Konkret kann vorgesehen sein, dass die Strahldüse während eines Reinigungszyklus entlang einer nicht-linearen Bewegungsbahn positioniert wird. Hierfür kann eine Steuerung programmiert sein, die Strahldüse entsprechend zu positionieren. Zum Beispiel kann die Strahldüse relativ zur zu reinigenden Oberfläche des Datenträgers spiral- oder mäanderförmig bewegt werden, während das Reinigen mittels Trockeneisstrahlen und/oder Kohlenstoffdioxidschneestrahlen erfolgt.
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Es kann vorgesehen sein, dass der zu reinigende Datenträger während eines Reinigungszyklus durch den zweiten Förderabschnitt kurzzeitig stillgesetzt, sprich nicht transportiert wird, und die Strahldüse währenddessen relativ zu dem Datenträger bewegt wird.
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Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn ein der Strahldüse zugeordneter Förderabschnitt dazu ausgebildet und eingerichtet ist einen zu reinigenden Datenträger während eines Reinigungszyklus mit dem Fördermittel wenigstens einmal entgegen der Förderrichtung und anschließend in Förderrichtung zu fördern. Währenddessen kann die Strahldüse ein- oder mehrmalig quer zur Förderrichtung der Datenträger und/oder entlang der Förderrichtung der Datenträger während des Reinigens bewegt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Steuerung programmiert sein, die Strahldüse während eines Reinigungszyklus zum Abgeben eines Trockeneisstrahls und/oder eines Kohlenstoffdioxidschneestrahls mit einer ersten und einer von der ersten verschiedenen zweiten Strahlintensität zu veranlassen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann ein weiterer Antrieb (z-Antrieb) vorgesehen sein, um den Abstand der Strahldüse zur Oberfläche eines zu reinigenden Datenträgers vor oder während eines Reinigungszyklus zu verändern. Zum Beispiel kann die Steuerung programmiert den Abstand zwischen der Strahldüse und der Oberfläche des Datenträgers zu verringern, wenn der Trockeneisstrahls und/oder der Kohlenstoffdioxidschneestrahl während eines Reinigungszyklus mit einer geringeren Strahlintensität von der Strahldüse abgegeben wird.
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Sofern lediglich ein Teilbereich der Oberfläche eines Datenträgers gereinigt werden soll, kann zwischen zwischen dem zu reinigenden Datenträger und der Strahldüse eine Maske angeordnet sein, welche einen nicht zu reinigenden Teilbereich der Oberfläche des Datenträgers gegenüber der Strahldüse abschirmt.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Kartenbearbeitungssystem mit einer Vorrichtung zum Reinigen von kartenförmigen Datenträgern sowie mit wenigstens einer Bearbeitungsvorrichtung, wobei die Bearbeitungsvorrichtung stromabwärts des Reinigungsbereichs angeordnet ist.
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Die hier beschriebene Vorrichtung zum Reinigen kartenförmiger Datenträger kann Teil eines Kartenbearbeitungssystems sein.
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Folglich kann die Vorrichtung zum Reinigen kartenförmiger Datenträger eine Schnittstelle zum Verbinden der Vorrichtung mit einem Kartenbearbeitungssystem aufweisen.
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Zweckmäßig kann der Transportpfad zum Fördern der Datenträger durch das Kartenbearbeitungssystem mehrere, jedoch wenigstens drei Förderabschnitte aufweisen. Ein jeder der Förderabschnitte kann wenigstens ein Fördermittel besitzen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Transportpfad einen der Strahldüse zugeordneten Förderabschnitt sowie einen der stromabwärts der Strahldüse angeordneten Bearbeitungsvorrichtung zugeordneten Förderabschnitt.
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Auf diese Weise können in dem Kartenbearbeitungssystem unterschiedliche Fördergeschwindigkeiten realisiert und/oder Bearbeitungsprozesse synchronisiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Bearbeitungsvorrichtung eine Druckvorrichtung und ganz besonders bevorzugt ein Tintenstrahldrucker sein.
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Es hat sich ferner als zweckmäßig erwiesen, wenn der der Bearbeitungsvorrichtung zugeordnete Förderabschnitt eine größere Länge aufweist als der der Strahldüse zugeordnete Förderabschnitt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Figuren, wobei die Zeichnungen nicht einschränkend zu verstehen sind. Die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Die Figuren sind teilweise schematisch. Es versteht sich, dass die Figuren sowie einzelne Elemente der Figuren insgesamt und auch in ihrem Verhältnis zueinander nicht zwingend maßstabsgetreu abgebildet sind. Ferner sind auch die Größenverhältnisse einzelner Elemente zu denen anderer in einer Figur nicht in jedem Fall maßstäblich.
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Es zeigen:
- 1 eine Vorrichtung zum Reinigen von kartenförmigen Datenträgern
- 2 eine Teildarstellung der Vorrichtung nach 1 im Bereich der Strahldüse
- 3 eine Draufsicht auf die Darstellung nach 2
- 4 ein Kartenbearbeitungssystem
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In der 1 ist eine exemplarische Vorrichtung 1 zum Reinigen von kartenförmigen Datenträgern D dargestellt. Die Vorrichtung 1 hat einen Eingabeabschnitt 20, einen Ausgabeabschnitt 30 und wenigstens eine Strahldüse 40 zum Reinigen der an oder durch den Eingabeabschnitt 20 bereitgestellten kartenförmigen Datenträger D. Der Eingabeabschnitt 20 ist vorliegend als Magazin ausgebildet, welches mehrere zu reinigende Datenträger D bereithält und einzeln an einen Transportpfad 50 abgibt. Der Ausgabeabschnitt 30 ist vorliegend ebenso als Magazin ausgebildet, welches mehrere zuvor gereinigte Datenträger D von dem Transportpfad 50 aufnimmt.
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Wenigstens der Eingabeabschnitt 20, der Ausgabeabschnitt 30 und der Transportpfad 50 sind dabei von einem ein- oder mehrteiligen Grundgestell 12 getragen.
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Der Transportpfad 50 dient zum Fördern der Datenträger D in einer Transportebene von dem Eingabeabschnitt 20 zu dem Ausgabeabschnitt 30 sowie zum Fördern der zu reinigenden Datenträger D zu der zwischen dem Eingabeabschnitt 20 und dem Ausgabeabschnitt 30 angeordneten Strahldüse 40.
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Der Transportpfad 50 umfasst mehrere Förderabschnitte. Am Beispiel der 1 umfasst der Transportpfad 50 einen ersten Förderabschnitt 51, einen zweiten Förderabschnitt 53 und einen dritten Förderabschnitt 52. Der erste Förderabschnitt 51 ist dem Eingabeabschnitt 20 zugeordnet und dient dazu zu reinigende Datenträger D von dem Eingabeabschnitt 20 sukzessive aufzunehmen und an den dem ersten Förderabschnitt 51 nachgeordneten Förderabschnitt, hier den zweiten Förderabschnitt 53, zu übergeben. Der zweite Förderabschnitt 53 ist der Strahldüse 40 zugeordnet und dient dazu einen Datenträger D an den dem zweiten Förderabschnitt 53 nachgeordneten Förderabschnitt, hier den dritten Förderabschnitt 52, zu übergeben.
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Der dritte Förderabschnitt 52 ist schließlich dem Ausgabeabschnitt 30 zugeordnet und dient dazu mittels der Strahldüse 40 gereinigte Datenträger D von einem Förderabschnitt stromaufwärts des dritten Förderabschnitts 52, hier dem zweiten Förderabschnitt 53, aufzunehmen und sukzessive an den Ausgabeabschnitt 30 zu übergeben.
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Die Vorrichtung 1 der 1 kann auch als eine „Stand-alone“-Vorrichtung bezeichnet werden, welche bei Bedarf mit anderen Vorrichtungen in einem Bearbeitungsablauf für kartenförmige Datenträger D gekoppelt werden kann. Hierfür kann die Vorrichtung 1 wenigstens eine Schnittstelle zum Verbinden der Vorrichtung 1, insbesondere zum Verbinden des dem Ausgabeabschnitt 30 zugeordneten Förderabschnitts 52, mit einer der Vorrichtung 1 nachgeordneten Vorrichtung, insbesondere einem Kartenbearbeitungssystem, aufweisen.
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Dabei kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn ein Abstand zwischen einem dem Grundgestell 12 zugeordneten Bezugspunkt und der Transportebene der Datenträger D einstellbar ist. Mit anderen Worten kann der Transportpfad vertikal, sprich quer zur Förderrichtung der Datenträger D, verstellt werden, um eine Anpassung an die der Vorrichtung 1 nachgeordneten Vorrichtung zu erreichen.
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Ein Ablauf für ein Reinigen der Datenträger D gemäß vorteilhafter Ausführungsformen wird in Zusammenschau der 2 und 3 erläutert, wobei 2 den der Strahldüse 40 zugeordneten zweiten Förderabschnitt 53 zeigt. Der zweite Förderabschnitt 53 fördert zu reinigende Datenträger relativ zu der Strahldüse entlang der Transporteben des Transportpfads, sodass ein Datenträger D währenddessen mit Trockeneispartikeln und/oder Kohlendioxidschnee gereinigt werden kann. Während des Reinigens kann der Datenträger D kontinuierlich in Förderrichtung gefördert werden. Der Datenträger D wird dabei durch den Reinigungsbereich R gefördert, welcher in 3 als Strichlinie dargestellt ist. Der Reinigungsbereich R ist jener Bereich, in welchem die Strahldüse 40 wirksam ist.
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Die Strahldüse 40 kann während eines Reinigungszyklus und während eines Förderns eines Datenträgers D relativ zur Strahldüse 40 die der Strahldüse 40 zugewandte Oberfläche des Datenträgers D reinigen. Der während des Reinigens von der Strahldüse 40 abgegebene Strahl kann beim Austritt aus der Strahldüse 40 eine Strömungsrichtung senkrecht zur zu reinigenden Oberfläche des Datenträgers haben oder mit der Oberfläche des Datenträgers einen Winkel zwischen 30 und 90 Grad einschließen.
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Es ist möglich, dass eine Strahldüse 40 abweichend von 3 verwendet wird, deren Öffnungsquerschnitt ausreichend dimensioniert ist, sprich der annähernd der Breite eines Datenträgers D entspricht, um die gesamte Oberfläche des Datenträgers D zu reinigen. Sofern es zweckmäßig ist, können auch mehrere Strahldüsen in oder quer zur Förderrichtung der Datenträger relativ zum Transportpfad 50 angeordnet sein.
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Der zweite Förderabschnitt 53 umfasst Fördermittel 55, welche an zwei Umlenkrollen 56 geführt sind und von einem Kraftübertragungsmittel (nicht gezeigt) angetrieben werden. Die Fördermittel 55 können in vielfältiger Weise ausgebildet sein. Vorliegend umfasst das Fördermittel 55 zwei voneinander beabstandete Förderriemen, welche in regelmäßigen Abständen mit Mitnehmern 57 zum Führen der Datenträger D versehen sind. Zum Halten und Führen der Datenträger D kann auch Unterdruck verwendet werden.
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Die Datenträger D werden in der Transportebene entlang des Transportpfades 50 bevorzugt derart orientiert gefördert, dass eine Länge der jeweiligen Datenträger D parallel zu der Förderrichtung der Datenträger D orientiert ist und eine Breite der Datenträger D quer zu der Förderrichtung der Datenträger D orientiert ist.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, und wie in 3 in Draufsicht gut erkennbar, ist lediglich eine Strahldüse 40 mit einer Auslassöffnung 41 vorhanden, deren Öffnungsquerschnitt kleiner ist als eine Breite eines zu reinigenden Datenträgers D. Dies ist ausreichend, um einen Teilbereich der Oberfläche zu reinigen. Um die Breite des auf die Oberfläche des Datenträgers D auftreffenden Strahls zu optimieren, kann die Strahldüse 40 in einer Ausführungsform an der Auslassöffnung 41 mit einer Mittellängsachse M der Strahldüse 40 einen Öffnungswinkel von 20-60° Grad oder 120 bis 160° Grad einschließen. Insbesondere kann eine Innenwandung 42 der Strahldüse 40 mit der Mittellängsachse M der Strahldüse 40 einen Öffnungswinkel von 20-60° Grad oder 120 bis 160° Grad einschließen. Dies ist in der Detailansicht der Strahldüse 40 in 2 gezeigt.
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Soll dennoch die gesamte Oberfläche des Datenträgers D gereinigt werden, kann vorgesehen sein, dass die Strahldüse 40 während eines Reinigungszyklus ortsveränderlich positionierbar ist. Die Strahldüse 40 kann daher quer zur Förderrichtung der Datenträger D bewegt werden. Das heißt die Strahldüse 40 kann für die Dauer eines Reinigungszyklus zwischen zwei Endpunkten hin und her bewegt werden, während ein Datenträger D durch den Reinigungsbereich R gefördert wird. Dies ist durch den Doppelpfeil in 3 angedeutet. Bevorzugt wird der Datenträger D währenddessen mit einer Geschwindigkeit gefördert, welche geringer ist als eine Positioniergeschwindigkeit der Strahldüse 40.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass der zu reinigende Datenträger D in den Reinigungsbereich R gefördert und während eines Reinigungszyklus durch die Fördermittel 55 des zweiten Förderabschnitts 53 nicht bewegt wird. Die Strahldüse 40 kann dann für ein Reinigen der Oberfläche des Datenträgers D innerhalb des Reinigungsbereichs R spiral- oder mäanderförmig relativ zu dem Datenträger D bewegt werden.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass der zu reinigende Datenträger D in den Reinigungsbereich R verbracht wird und während eines Reinigungszyklus mit dem Fördermittel 55 des der Strahldüse zugeordneten zweiten Förderabschnitts 53 wenigstens einmal entgegen der Förderrichtung und anschließend in Förderrichtung gefördert. Mit anderen Worten wird der Datenträger D mehrmals in der Transportebene hin und her bewegt, wobei die Strahldüse 40 währenddessen quer zur Förderrichtung der Datenträger D und/oder entlang der Förderrichtung der Datenträger D positioniert wird und den Datenträger D mit Trockeneispartikel und/oder Kohlendioxidschnee reinigt.
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In einer weiteren Ausführungsform (nicht dargestellt) kann die Vorrichtung 1 auch einen zweiten Förderabschnitt 53 umfassen, welcher dazu ausgebildet und eingerichtet ist, die zu reinigenden Datenträger D um 90 Grad gewendet zu fördern. Sprich die Oberflächen der zu reinigenden Datenträger D sind vertikal orientiert.
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Entsprechend kann die Strahldüse 40 bzw. deren Mittellängsachse M horizontal orientiert sein oder mit einer Horizontalen einen Winkel zwischen 0 und 45 Grad oder zwischen 315 und 360 Grad einschließen. Die Strahldüse 40 kann ebenso wie in den vorstehend beschriebenen Varianten während eines Reinigungszyklus positioniert werden. Vorzugsweise befinden sich stromaufwärts der Strahldüse und stromabwärts der Strahldüse 40 je eine Wendeeinrichtung, um den zu reinigenden Datenträger um 90 Grad zu wenden. Die Wendeeinrichtung stromaufwärts der Strahldüse 40 kann den Datenträger D dem zweiten Förderabschnitt 53 übergeben und die Wendeeinrichtung stromabwärts der Strahldüse 40 kann den Datenträger D von dem zweiten Förderabschnitt 53 aufnehmen. Die Fördermittel des zweiten Förderabschnitts 53 können ferner Haltemittel aufweisen, um einen Datenträger D in der um 90 Grad gewendeten Orientierung zu halten, vorzugsweise klemmend.
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Die 4 zeigt ein Kartenbearbeitungssystem 2, welches eine Vorrichtung 1 zum Reinigen von Datenträgern D aufweist. Das Kartenbearbeitungssystem 2 umfasst neben einen Eingabeabschnitt 20, einen Ausgabeabschnitt 30 und wenigstens eine Strahldüse 40 zum Reinigen der an oder durch den Eingabeabschnitt 20 bereitgestellten kartenförmigen Datenträger D auch wenigstens eine stromabwärts der Strahldüse 40 angeordnete Bearbeitungsvorrichtung 70.
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Im dargestellten Beispiel ist die Bearbeitungsvorrichtung 70 als Druckvorrichtung, insbesondere als Drop-on-demand Tintenstrahldrucker, ausgebildet und dazu eingerichtet UV-härtende Tinte oder thermisch härtende Tinte auf durch die Strahldüse gereinigte Datenträger D zu drucken. Die Druckvorrichtung kann vom Typ Single-Pass oder Multi-Pass sein. Sofern die Datenträger D mit UV-härtender Tinte bedruckt werden, kann stromabwärts der Druckvorrichtung eine Aushärtevorrichtung 80 zum zumindest teilweisen Aushärten der Tinte mit UV-Licht angeordnet sein. Als Aushärtevorrichtung 80 kann wenigstens eine UV-Lichtquelle verwendet werden.
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In anderen Ausführungsformen kann das Kartenbearbeitungssystem 2 stromaufwärts der Strahldüse 40 und/oder stromabwärts der Strahldüse 40 weitere Bearbeitungsvorrichtungen aufweisen, wie beispielsweise eine Prägevorrichtung, eine Heißprägevorrichtung, wenigstens eine Laservorrichtung, eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung der Datenträger D oder eine Kodiervorrichtung zum Kodieren eines in dem Datenträger enthaltenen Chip. Die Kodiervorrichtung kann inbesondere dazu eingerichtet sein mehrere Datenträger D zeitlich überlappend zu kodieren. Die Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung kann insbesondere stromabwärts der Strahldüse 40 angeordnet sein und dazu eingerichtet sein zumindest einen Teilbereich der Oberfläche eines Datenträgers D durch eine Plasma- oder Koronabehandlung vorzubehandeln, um die Oberflächenspannung von insbesondere unpolaren Kunststoffoberflächen zu erhöhen bzw. zu modifizieren.
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Wenigstens der Eingabeabschnitt 20, der Ausgabeabschnitt 30, die wenigstens eine Bearbeitungsvorrichtung 70 und der Transportpfad 50 sind dabei von einem ein- oder mehrteiligen Grundgestell 12 getragen.
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Der Transportpfad 50 des Kartenbearbeitungssystems umfasst mehrere Förderabschnitte. So kann vorgesehen sein, dass der Transportpfad 50 mehrere jeweils wenigstens ein Fördermittel aufweisende Förderabschnitte gleicher oder unterschiedlicher Länge umfasst und das Fördermittel des dem Reinigungsbereich zugeordneten Förderabschnitts gereinigte Datenträger D an den nachgeordneten Förderabschnitt übergibt. Am Beispiel der 4 umfasst der Transportpfad 50 einen ersten Förderabschnitt 51, einen zweiten Förderabschnitt 53, einen dritten Förderabschnitt 52 und einen vierten Förderabschnitt 54. Der erste Förderabschnitt 51 ist dem Eingabeabschnitt 20 zugeordnet und dient dazu zu reinigende Datenträger D von dem Eingabeabschnitt 20 sukzessive aufzunehmen und an den dem ersten Förderabschnitt 51 nachgeordneten Förderabschnitt, hier den zweiten Förderabschnitt 53, zu übergeben. Der zweite Förderabschnitt 53 ist der Strahldüse 40 zugeordnet und dient dazu einen Datenträger D an den dem zweiten Förderabschnitt 53 nachgeordneten Förderabschnitt, hier den vierten Förderabschnitt 54, zu übergeben. Der vierte Förderabschnitt 54 ist der Bearbeitungsvorrichtung 70, hier der Druckvorrichtung, zugeordnet und dient dazu einen bedruckten Datenträger D an den dem vierten Förderabschnitt 54 nachgeordneten Förderabschnitt, hier den dritten Förderabschnitt 52, zu übergeben.
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Der dritte Förderabschnitt 52 ist schließlich dem Ausgabeabschnitt 30 zugeordnet und dient dazu mittels der Strahldüse 40 gereinigte Datenträger D von einem Förderabschnitt stromaufwärts des dritten Förderabschnitts 52, hier dem vierten Förderabschnitt 54, aufzunehmen und sukzessive an den Ausgabeabschnitt 30 zu übergeben.
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In einer nicht weiter veranschaulichten Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass ein dem Eingabeabschnitt 20 zugeordneter Förderabschnitt des Transportpads 50, hier der erste Förderabschnitt 51, und ein dem Ausgabeabschnitt 30 zugeordneter Förderabschnitt des Transportpfads 50, hier der dritte Förderabschnitt 52, zueinander senkrecht angeordnet sein können. Die Datenträger D können dabei entlang des ersten 51 und dritten 53 Förderabschnitts in einer Transportebene gefördert werden. Das Kartenbearbeitungssystem 2 kann in dieser Ausführungsform einen T-förmigen Grundriss aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 20020051652 A1 [0003]
- DE 3422562 A1 [0004]