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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung einer verschmutzten Flüssigkeit mit einer in einer Wasserkammer angeordneten Siebtrommel, deren Innenraum einen Zugang für die verschmutzte Flüssigkeit aufweist und die von der in ihren Innenraum gelangenden, verschmutzten Flüssigkeit von innen nach außen durchströmbar und zur Abreinigung von außen mit Reinigungsstrahlen beaufschlagbar ist.
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Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der
DE 20 2015 001 594 U1 bekannt. Diese bekannte Vorrichtung enthält nur eine Wasserkammer, in deren Füllung die Siebtrommel eintaucht. Die verschmutzte Flüssigkeit wird hier mittels einer zugeordneten Rohrleitung direkt in den Innenraum der Siebtrommel eingeleitet. Diese ist dementsprechend an den Stirnseiten verschlossen und gegenüber den jeweils benachbarten Wänden der Wasserkammer abgedichtet. Der Trommelinnenraum ist daher nicht oder nur nach größeren Montagearbeiten von außen zugänglich, was nachteilig ist, wenn es im Laufe des Betriebs innerhalb der Siebtrommel zu Störungen kommt. Die bekannte Anordnung erweist sich daher als nicht wartungsfreundlich genug.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, dass eine hohe Wartungsfreundlichkeit erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass neben der die Siebtrommel enthaltenden Wasserkammer eine mit der verschmutzten Flüssigkeit beaufschlagbare Vorkammer angeordnet ist, gegenüber welcher der Innenraum der Siebtrommel an einer Stirnseite offen ist, und dass dem Bodenbereich der Vorkammer eine Aufwirbelungseinrichtung zur Aufwirbelung von niedergeschlagenem Bodensatz zugeordnet ist.
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Durch diese Maßnahmen wird sichergestellt, dass der Innenraum der Siebtrommel über ihre stirnseitige Öffnung von der Vorkammer aus zugänglich ist. Hierdurch ist es daher auf einfache Weise möglich, den Innenraum der Siebtrommel zu kontrollieren und dort anstehende Wartungsarbeiten vorzunehmen. Die Vorkammer kommuniziert über die Siebtrommel mit der Wasserkammer, das heißt, ist mit der Wasserkammer über die Siebtrommel strömungsmäßig verbunden. Das in die Vorkammer eingebrachte Schmutzwasser gelangt daher durch die sich ausbildende Strömung automatisch über die stirnseitige Öffnung der Siebtrommel in deren Innenraum und von dort von innen nach außen in die Wasserkammer, wobei die durch die Wirkung der Siebtrommel gewünschte Reinigung erfolgt. In der Vorkammer kann sich jedoch durch die natürliche Sedimentation ein gewisser Bodensatz bilden, was auf die Dauer unerwünscht ist. Durch die der Vorkammer zugeordnete Aufwirbelungseinrichtung wird erreicht, dass der Bodensatz immer wieder aufgewirbelt und im in der Vorkammer vorhandenen Schmutzwasser verteilt und hiermit in die Filtertrommel abtransportiert wird. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Boden der Vorkammer immer wieder abgeräumt wird und sich kein dickerer Belag bilden kann. Auf Betriebsunterbrechungen zum Ausräumen der Vorkammer kann daher verzichtet werden, was sich ebenfalls vorteilhaft auf die gewünschte Wartungsfreundlichkeit auswirkt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine besonders einfache und sinnfällige Ausführung kann dabei dadurch erreicht werden, dass die Aufwirbelungseinrichtung als Strahleinrichtung ausgebildet ist, die mit Spülwasser beaufschlagbar ist. Da Spülwasser mit dem erforderlichen Druck zur Abreinigung der Siebtrommel sowieso zur Verfügung steht, ergibt sich durch die Nutzung dieses Spülwassers eine einfache Bereitstellung und auch eine einfache Steuerung.
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Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, dass die Aufwirbelungseinrichtung ein Rohr aufweist, das mit Bodenabstand endet und vorteilhaft mit einem Düsenkopf versehen sein kann. Hierdurch wird erreicht, dass die Wasserstrahlen ziemlich die ganze Fläche des Bodens der Vorkammer erreichen, so dass Rückstände vermieden werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar. In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung und
- 2 eine schematische Stirnansicht der Anordnung gemäß 1, teilweise im Schnitt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann überall eingesetzt werden, wo es darum geht, aus einer Flüssigkeit unerwünschte Schmutzstoffe zu entfernen. Ein bevorzugtes Einsatzgebiet ist die Filterung des Teichwassers von Gartenteichen oder zoologischen Einrichtungen oder die Filterung des Wassers von industriellen Reinigungsvorrichtungen, wie Flaschenreinigungsvorrichtungen.
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Die den 1 und 2 zugrunde liegende Vorrichtung besitzt einen kastenförmigen Behälter 1, der oben offen ist oder durch einen nicht näher dargestellten Schließdeckel verschlossen sein kann. Der Behälter 1 enthält gemäß 1 eine über Zuströmstutzen 2 mit der zu reinigenden Schmutzflüssigkeit beaufschlagbare Vorkammer 3 und eine daneben angeordnete, durch eine Zwischenwand 4 abgetrennte Wasserkammer 5 für gereinigtes Wasser, das über einen Auslassstutzen 6 abschließen kann. Der Begriff Wasser ist in der vorliegenden Anmeldung gleichbedeutend mit dem allgemeineren Begriff Flüssigkeit, da Wasser eine bevorzugte Form einer zum Einsatz kommenden Flüssigkeit ist.
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In der Wasserkammer 5 befindet sich eine mit horizontaler Achse angeordnete Siebtrommel 7, die einen umlaufenden, durch Siebgewebe gebildeten Mantel aufweist. Die Vorkammer 3 kommuniziert über die Siebtrommel 7, die von innen nach außen durchströmbar ist, mit der Wasserkammer 5. Hierzu ist in der Zwischenwand 4 eine in 2 angedeutete, der Siebtrommel 7 zugeordnete Öffnung 8 vorgesehen, über die sich eine Strömung aus der Vorkammer 3 zum Innenraum der Siebtrommel 7 ergeben kann. Die Siebtrommel 7 ist stirnseitig gegenüber den benachbarten Kammerwänden abgedichtet, so dass sich kein Kurzschluss zwischen Vorkammer 3 und Wasserkammer 5 ausbilden kann. Im dargestellten Beispiel liegt die Siebtrommel 7 mit ihren Stirnseiten dichtend an der Zwischenwand 4 sowie an der gegenüberliegenden Kammerwand an. Es wäre aber auch denkbar, dass die Siebtrommel 7 im Bereich der der Zwischenwand 4 gegenüberliegenden Stirnseite verschlossen ist. Das in die Vorkammer 3 eingebrachte Schmutzwasser gelangt in jedem Fall im Wege einer natürlichen Strömung über die offene Stirnseite der Siebtrommel 7 und die Öffnung 8 in der Zwischenwand 4 in den Innenraum der Siebtrommel 7 und von dort von innen nach außen in die Wasserkammer 5, wobei die gewünschte Reinigung durch Filterung erfolgt. Die Wasserkammer 5 enthält dementsprechend sauberes Wasser, in das die Siebtrommel 7 eintaucht.
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Die Siebtrommel 7 ist um ihre Achse drehbar gelagert und motorisch rotierbar. Im dargestellten Beispiel ist die Siebtrommel 7 hierzu auf in 2 angedeuteten Stützrollen 9 aufgenommen, von denen wenigstens eine zum Rotieren der Siebtrommel 7 antreibbar sein kann. Es wäre natürlich aber auch denkbar, die Siebtrommel 7 mit einem zentralen Antriebsstutzen zu versehen und direkt von außen anzutreiben. An der Innenseite des Trommelmantels der Siebtrommel 7 lagern sich beim Durchgang der zu reinigenden Flüssigkeit durch den Trommelmantel abgeschiedene Schmutzstoffe an. Die Innenseite des Trommelmantels der Siebtrommel 7 muss daher von Zeit zu Zeit abgereinigt werden. Hierzu ist eine Abreinigungseinrichtung vorgesehen, die außerhalb des Trommelmantels der Siebtrommel 7 angeordnete, auf den Trommelmantel gerichtete Strahldüsen 10 enthält, die mit sauberem Spülwasser beaufschlagbar sind. Der Begriff Spülwasser ist in der vorliegenden Anmeldung gleichbedeutend mit dem allgemeineren Begriff Reinigungsflüssigkeit, da Spülwasser eine bevorzugte Form einer zum Einsatz kommenden Reinigungsflüssigkeit ist. Die Strahldüsen können in Form einer trommelachsparallelen Düsenreihe angeordnet sein. Im dargestellten Beispiel ist hierzu ein rohrförmiger, über die Länge der Siebtrommel 7 sich erstreckender Düsenstock 11 vorgesehen, von dem die zweckmäßig gleichmäßig über die Länge verteilten Strahldüsen 10 abgehen.
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Zur Versorgung der Strahldüsen 10 mit Spülwasser ist im dargestellten Beispiel eine saugseitig an die Wasserkammer 5 angeschlossene Hochdruckpumpe 12 vorgesehen, deren Druckstutzen 12a über die Versorgungsleitung 13 an den Düsenstock 11 angeschlossen ist. Zusätzlich oder alternativ wäre es auch denkbar, den Düsenstock 11 an ein Wasserleitungsnetz anzuschließen, wie in den 1 und 2 durch eine unterbrochene Linie angedeutet ist. Die Hochdruckpumpe 12 liefert beispielsweise einen Druck von 4-5 bar, der für die Strahldüsen 10 ausreicht. Ein zur Wasserversorgung der Strahldüsen 10 herangezogenes Wasserleitungsnetz sollte daher einen ähnlichen Druck aufweisen.
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Zur Abreinigung des Trommelmantels wird die Siebtrommel 7 rotiert, wie in 2 durch einen Richtungspfeil angedeutet ist. Hierzu wird der einer Stützwalze 9 zugeordnete Motor aktiviert. Die Abreinigung des Trommelmantels kann in fest vorgegebenen Intervallen oder abhängig von der Verschmutzung erfolgen. Während eines Abreinigungsvorgangs sind die Strahldüsen 10 aktiviert.
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Im oberen Bereich des Innenraums der Siebtrommel 7 ist eine seitlich aus diesem herausgeführte, vorzugsweise trommelachsparallele Schmutzabfuhrrinne 14 vorgesehen, die den Strahldüsen so gegenüberliegend angeordnet ist, dass die mittels der Strahldüsen 10 nach innen zurückgespülten Schmutzstoffe in die Schmutzabfuhrrinne 14 gelangen. Die von den Strahldüsen 10 abgegebene Reinigungsflüssigkeit durchdringt das den Trommelmantel bildende Siebgewebe und gelangt so ebenfalls in die Schmutzabfuhrrinne 14. Diese ist zweckmäßig mit leichtem Gefälle nach außen angeordnet, so dass die eingebrachte Flüssigkeit nach außen abfließt und dabei die eingebrachten Schmutzstoffe wegschwemmt. An das äußere Ende der nach oben offenen Schmutzabfuhrrinne 14 kann eine in 1 angedeutete Entsorgungsleitung 16 angeschlossen sein.
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Um auch hartnäckig an der Oberfläche der Schmutzabfuhrrinne 14 haftende Schmutzstoffe zu entfernen, wird die Schmutzabfuhrrinne 14 zweckmäßig von Zeit zu Zeit zusätzlich ausgespült. Hierzu kann aus der Wasserkammer 5 sauberes Wasser in die Schmutzabfuhrrinne 14 geschöpft werden. Bei dem den 1 und 2 zugrunde liegenden Beispiel ist hierzu eine von der durch die Pumpe 12 beaufschlagbaren Versorgungsleitung 13 abgehende Spülleitung 17 vorgesehen, die zum dem Ausgang der Schmutzabfuhrrinne 14 gegenüberliegenden Rinnenanfang geführt ist und dort ungedrosselt endet. In der der Schmutzabfuhrrinne 14 zugeordneten Spülleitung 17, die gegenüber den Strahldüsen 10 einen vergleichsweise großen Querschnitt aufweist, ist ein Absperrventil 18 vorgesehen, das zur Aktivierung der Strahldüsen 10 in eine Schließstellung und zur Aktivierung der Spülung der Schmutzabfuhrrinne 14 in seine Öffnungsstellung gebracht wird. Aufgrund der Querschnittsverhältnisse ergibt sich dabei eine automatische Passivierung der Strahldüsen 10. Das Absperrventil 18 kann manuell betätigbar sein oder zweckmäßig als fernsteuerbares Magnetventil ausgebildet sein.
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An der Innenseite des Trommelmantels der Siebtrommel 7 sind in 2 angedeutete, gleichmäßig über den Trommelumfang verteilte, achsparallele Mitnehmerleisten angebracht, durch die im unteren Bereich des Trommelinnenraums sich sammelnde Schmutzstoffe nach oben gebracht und in die Schmutzabfuhrrinne 14 eingeworfen werden, wo sie nach außen geführt werden. Um auch auf den oberen Rändern der Schmutzabfuhrrinne 14 liegen bleibende Verunreinigungen zuverlässig abzuführen, werden die oberen Ränder der Schmutzabfuhrrinne 14 zweckmäßig durch am inneren Umfang der rotierbaren Siebtrommel 7 vorgesehene Abstreifer abgestreift.
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In der Vorkammer 3 findet eine Sedimentation der in der eingebrachten Schmutzflüssigkeit enthaltenen Schmutzstoffe statt. Um zu verhindern, dass hierdurch ein Bodensatz mit größerer Schichtdicke entsteht, wird der Bodensatz von Zeit zu Zeit aufgewirbelt. Die so aufgewirbelten Schmutzstoffe werden dabei wieder in der Schmutzflüssigkeit verteilt und können mit der Schmutzflüssigkeit in die Siebtrommel 7 gelangen und anschließend über die Schmutzabfuhrrinne 14 abgeführt werden. Zum Aufwirbeln des Bodensatzes der Vorkammer 3 ist eine Aufwirbeleinrichtung 15 vorgesehen. Diese kann als antreibbares, bodennah angeordnetes Flügelrad etc. ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur Bildung einer Aufwirbeleinrichtung eine Strahlvorrichtung vorgesehen, die mit Spülwasser beaufschlagbar ist. In einer einfachen Ausführung kann zur Bildung einer Strahlvorrichtung ein Rohr 19 vorgesehen sein, das gemäß 2 mit geringerem Bodenabstand endet. Im dargestellten Beispiel ist am Ende des Rohrs 19 ein Düsenkopf 20 angebracht, der mit mehreren Strahldüsen 21 versehen sein kann. Auf diese Weise ist eine besonders gute Verteilung der zur Aufwirbelung erzeugten, in 1 angedeuteten Strahlen 21a auf den ganzen Bodenbereich der Vorkammer 3 erreichbar. Um dies zu verstärken, wäre es auch denkbar, das Rohr 19 und/oder den Düsenkopf 20 zu schwenken oder hin und her zu bewegen.
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Die Aufwirbeleinrichtung 15, hier in Form des Rohrs 19 wird zweckmäßig ebenfalls durch die Pumpe 12 mit Spülwasser versorgt. Hierzu kann eine eigene, von der Pumpe 12 abgehende Versorgungsleitung vorgesehen sein. Im dargestellten Beispiel ist zur Spülwasserversorgung des Rohrs 19 eine von der den Strahldüsen 10 zugeordneten Versorgungsleitung 13 abgehende Versorgungs-Stichleitung 22 vorgesehen. Auf diese Weise ist die Aufwirbelung des Bodensatzes der Vorkammer 3 mit der Abreinigung der Siebtrommel 7 harmonisiert, so dass für die Aufwirbeleinrichtung 15 keine eigene Steuerung benötigt wird und diese dennoch, wie die Strahldüsen 10 nur von Zeit zu Zeit aktiviert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015001594 U1 [0002]