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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hilfsrahmen für ein Kipperfahrzeug sowie ein einen derartigen Hilfsrahmen umfassendes Kipperfahrzeug.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Hilfsrahmen für Kipperfahrzeuge mittels massiver Blechprofile auszubilden und Anbauteile oder Halterungen hieran an vorgegebenen Positionen anzuschweißen. Hierbei ist demzufolge gerade bei diesen Schweißvorgängen ein hohes Maß an Präzision und Vorsicht geboten, da bei möglichen Fehlpositionierungen aufwendige Nacharbeiten notwendig sind. Insbesondere müsste bei einer fehlerhaften Positionierung eines Anbauteils dieses mittels einer Trennscheibe oder einem Brenner zunächst einmal von dem Hilfsrahmen entfernt werden und an einer korrigierten Position mit einem ähnlichen Aufwand wieder angeschweißt werden, wobei ferner weitere Arbeitsschritte wie ein Nachlackieren des Hilfsrahmens an den entsprechenden Stellen notwendig werden würden.
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Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, aus dem Stand der Technik bekannte Hilfsrahmen für Kipperfahrzeuge dahingehend zu verbessern, dass die Montage von Anbauteilen daran in einer einfacheren Weise stattfinden kann und insbesondere durch eine variable Positionierung dieser Anbauteile keine Nacharbeiten mehr notwendig sind, wenn ein entsprechendes Bauteil beispielsweise aufgrund einer fehlerhaften ursprünglichen Positionierung umpositioniert werden müsste.
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Zu diesem Zweck umfasst der erfindungsgemäße Hilfsrahmen wenigstens zwei sich im Wesentlichen in Längsrichtung des Kipperfahrzeugs erstreckende Längsträger sowie einen vorderen Kippträger und einen hinteren Kippträger, welche sich in Längsrichtung des Kipperfahrzeugs beabstandet voneinander im Wesentlichen rechtwinklig zu den Längsträgern erstrecken und mit diesen gekoppelt sind, um eine Auflage für einen Kippaufbau des Kipperfahrzeugs zu bilden, wobei die beiden Längsträger entlang ihrer Erstreckung ein durch eine Mehrzahl von Durchbrechungen gebildetes Lochbild zur Befestigung von externen Komponenten aufweisen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Längsträger mit darin gebildeten Lochbildern können die oben angesprochenen Anbauteile einfach an geeigneten Stellen angeschraubt werden, wodurch einerseits ein Verschweißen davon mit dem Hilfsrahmen überflüssig wird und insbesondere bei einer fehlerhaften Positionierung eines Anbauteils dieses durch Lösen der Schraube einfach wieder abmontiert und ohne weitere Nacharbeiten an einer anderen Position erneut angeschraubt werden kann. Zudem sind durch das Lochmuster bereits von vornherein nur bestimmte Positionierungen von Anbauteilen überhaupt möglich, was weitere potentielle Fehlerquellen bei der Montage davon beseitigt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Lochbild wenigstens zwei übereinander liegende und im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Reihen von Durchbrechungen aufweisen, wodurch eine variable Montage von entsprechenden Anbauteilen in verschiedenen Höhenniveaus ermöglicht wird. Hierbei versteht es sich, dass sich die vertikale Richtung auf einen Zustand des Hilfsrahmens bezieht, in welchem dieser bereits an dem Kipperfahrzeug montiert ist.
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Insbesondere können drei oder mehr parallel zueinander verlaufende Reihen von Durchbrechungen vorgesehen werden, wobei die Reihen wenigstens teilweise untereinander gleich beabstandet sein können. Selbstverständlich können jedoch auch unregelmäßig beabstandete Reihen von Durchbrechungen vorgesehen werden, die tatsächliche Ausgestaltung des Lochbilds unterliegt hierbei keiner Beschränkung, solange nicht durch das Vorsehen von zu vielen oder ungünstig angeordneten Durchbrechungen die strukturelle Integrität der entsprechenden Längsträger beeinträchtigt wird.
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Ebenfalls kann eine Mehrzahl von Durchbrechungen des Lochbilds entlang der Erstreckung der beiden Längsträger gleich beabstandet sein, wobei erneut gilt, dass mögliche Ausgestaltungen des Lochbilds auch in dieser Dimension lediglich durch die Vorgaben von Festigkeit und Torsionssteifigkeit der Längsträger begrenzt sind.
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Weiterhin kann der erfindungsgemäße Hilfsrahmen wenigstens einen sich zwischen den wenigstens zwei Längsträgern erstreckenden Querträger umfassen, welcher mit den Längsträgern gekoppelt ist, um auch in dieser Dimension eine gewünschte Festigkeit und Steifigkeit des Hilfsrahmens gewährleisten zu können.
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Dieser wenigstens eine Querträger könnte ebenfalls mit einem Lochmuster versehen sein, es kann jedoch in anderen Ausführungsformen auch auf massiv ausgebildete Querträger zurückgegriffen werden, um eine erhöhte Festigkeit entlang ihrer Erstreckung gewährleisten zu können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können ferner zwei Längsträger vorgesehen sein, deren Lochmuster identisch ausgebildet sind, sodass hierdurch eine zwischen den beiden Längsträger verlaufende Längsachse des Hilfsrahmens eine Symmetrieebene definiert. Auf diese Weise wird die symmetrische Montage von Anbauteilen an vorgegebenen einander gegenüberliegenden Positionen weiter vereinfacht.
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Weiterhin kann der erfindungsgemäße Hilfsrahmen einen zwischen den Längsträgern vorgesehenen Pressenträger umfassen, welcher vorzugsweise in entkoppelter Weise mit den Längsträgern verbunden sein kann. Bei einem solchen Pressenträger handelt es sich um ein Bauteil zur Lagerung des Hubzylinders für den Kipperaufbau in dem Hilfsrahmen, sodass durch eine entkoppelte Aufnahme davon eine Dämpfung von Schwingungen und Vibrationen des Kipperaufbaus gegenüber dem Hilfsrahmen insbesondere während des Betriebs des Hubzylinders erzielt werden kann.
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Weiterhin kann in dem erfindungsgemäßen Hilfsrahmen der hintere Kippträger dazu ausgebildet sein, ein Schwenken des Kippaufbaus um eine dahindurch verlaufende Achse zu ermöglichen, die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Hilfsrahmens ist jedoch nicht auf eine derartige Ausführungsform festgelegt, sondern kann auch in anderen Kippertypen zum Einsatz kommen, in welchen anders positionierte Schwenkachsen vorgesehen sind.
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Wie bereits weiter oben angedeutet, betrifft die vorliegende Erfindung gemäß einem zweiten Aspekt davon ein Kipperfahrzeug, welches einen erfindungsgemäßen Hilfsrahmen umfasst, wobei mit dem Hilfsrahmen über das Lochmuster beispielsweise wenigstens eines gekoppelt sein kann aus einer Befestigungskonsole oder -platte, einem Kotflügelrohr, einem Ölbehälter, einer Werkzeugkiste, einer Trennmittelspritze und einem Steuerkasten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung eines Hilfsrahmens aus dem Stand der Technik sowie einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung deutlich, wenn diese gemeinsam mit den beiliegenden Figuren betrachtet wird. Diese zeigen im Einzelnen:
- 1 einen Hilfsrahmen für ein Kipperfahrzeug aus dem Stand der Technik; und
- 2 einen erfindungsgemäßen Hilfsrahmen für ein Kipperfahrzeug.
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In 1 ist zunächst einmal ein aus dem Stand der Technik bekannter Hilfsrahmen 10 gezeigt, welcher in bekannter Weise zwei sich im Wesentlichen in Längsrichtung des nicht weiter dargestellten Kipperfahrzeugs erstreckende Längsträger 12 und 14 sowie einen vorderen Kippträger 16 und einen hinteren Kippträger 18 umfasst. Hierbei sind die beiden Kippträger 16 und 18 ebenso wie zwei ebenfalls dargestellte Querträger 20 und ein Pressenträger 22 mit einer Erstreckung rechtwinklig zu den beiden Längsträgern 12 und 14 angeordnet und mit diesen verschweißt. Bei sämtlichen der bisher genannten Trägerelemente handelt es sich um massiv ausgebildete profilierte Bleche, wobei insbesondere der vordere Kippträger 16 und der hintere Kippträger 18 eine Auflage für einen Kippaufbau des Kipperfahrzeugs in einem montierten und betriebsfertigen Zustand davon bilden.
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Um an dem in 1 gezeigten Hilfsrahmen Anbauteile anbringen zu können, beispielsweise Kotflügel, einen Ölbehälter oder eine Werkzeugkiste, sind an die beiden Längsträger 12 und 14 eine Mehrzahl von mit dem Bezugszeichen 24 bezeichneten Befestigungskonsolen oder -platten angeschweißt. Diese Elemente 24 bilden nun wiederum Anbindungspunkte für die angesprochenen Komponenten, wobei bei ihrer Positionierung an den Längsträgern 12 und 14 ein hohes Maß an Präzision gefordert ist, um letzten Endes die korrekte Positionierung der entsprechenden Anbauteile relativ zu dem Hilfsrahmen gewährleisten zu können.
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Demhingegen zeigt die 2 einen erfindungsgemäßen Hilfsrahmen 100 für ein Kipperfahrzeug, sowie einige daran anbringbare Anbauteile in einem demontierten Zustand, wobei durch Doppelpfeile angedeutet ist, dass die entsprechenden Anbauteile an dem Hilfsrahmen 100 an entsprechenden Positionen anbringbar sind.
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Hierbei sind verglichen mit 1 sämtliche Komponenten des Hilfsrahmens 100, die eine gleiche oder ähnliche Funktion wie diejenigen in 1 aufweisen, mit demselben Bezugszeichen erhöht um 100 bezeichnet. Dementsprechend umfasst der erfindungsgemäße Hilfsrahmen 100 zwei Längsträger 112 und 114, einen vorderen Kippträger 116 und einen hinteren Kippträger 118, die die oben beschriebenen Funktionen in gleicher Weise erfüllen. Wenngleich in der Ausführungsform aus 2 keine zusätzlichen Querträger zwischen den Längsträgern 112 und 114 vorgesehen sind, so könnten diese in einer alternativen Ausführungsvariante auch einfach ergänzt werden.
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Im Gegensatz zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Hilfsrahmen 10 aus 1 zeigt sich in 2, dass die beiden Längsträger 112 und 114 entlang ihrer Erstreckung jeweils ein durch eine Mehrzahl von Durchbrechungen gebildetes Lochbild 112a bzw. 114a aufweisen, wobei in der konkreten in 2 dargestellten Ausführungsform drei jeweils gleich voneinander beabstandete parallele Reihen von Durchbrechungen vorgesehen sind, innerhalb derer die Durchbrechungen wiederum in Längsrichtung der Längsträger 112 und 114 gleich beabstandet sind.
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An diese Lochmuster 112a und 114a können nun einerseits ebenfalls wieder Befestigungskonsolen oder -platten 124 mittels geeigneter Verschraubungselemente angeschraubt werden, es könnten jedoch auch direkt Anbauteile mit entsprechend ausgebildeten Verschraubungsschnittstellen angeschraubt werden, beispielsweise die in 2 gezeigten Kotflügel 126 oder der ebenfalls dargestellte Ölbehälter 128.
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Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, dass in dem in 2 gezeigten Hilfsrahmen der Pressenträger 122 nicht durch eine Verschraubung, sondern durch eine in vergrößerter Ansicht dargestellte gekoppelte Anbindung 122a mit den Längsträgern 112 und 114 verbunden ist, um eine mechanische Entkopplung zur Reduzierung von Schwingungen zwischen dem Hubzylinder des Kipperfahrzeugs und dem Hilfsrahmen 100 zu ermöglichen.