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Die vorliegende Erfindung betrifft Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtungen für Schlauchkupplungen, insbesondere zur Verwendung mit Ver- und Entsorgungsanlagen für mobile Sanitäreinrichtungen und Steuerprogramme zur Steuerung von Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtungen für Schlauchkupplungen.
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Im Betrieb von mobilen Sanitäreinrichtungen, beispielsweise von mobilen Toilettenanlagen, ist eine Versorgung der mobilen Sanitäreinrichtung mit Frischwasser bzw. eine Entsorgung von Brauchwasser der mobilen Sanitäreinrichtung erforderlich. Insbesondere mobile Sanitäreinrichtungen in Personenbeförderungsfahrzeugen, beispielsweise Straßenfahrzeuge wie Busse oder Wohnmobile, Luftfahrzeuge, oder Schienenfahrzeuge wie Personenzüge, sind dazu in der Regel mit zumindest einem Wasservorratstank und zumindest einem Brauchwassersammeltank ausgestattet.
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Zum Befüllen solcher Wasservorratstanks und/oder zum Entleeren solcher Brauchwassersammeltanks mobiler Sanitäreinrichtungen, insbesondere mobiler Toilettenanlagen in Personenbeförderungsfahrzeugen, werden stationäre und auch mobile Ver- und Entsorgungsanlagen eingesetzt. Die bekannten Ver- und Entsorgungsanlagen sind typischerweise mit flexiblen Schlauchleitungen ausgestattet, mit denen eine temporäre Verbindung zwischen der Ver- und Entsorgungsanlage und den Wasservorrats- und Brauchwassersammeltanks der mobilen Sanitäreinrichtungen hergestellt werden kann. Die Enden der flexiblen Schlauchleitungen weisen zur Verbindung mit Tankstutzen an der mobilen Sanitäreinrichtung entsprechende Schlauchkupplungen auf. Die Schlauchkupplungen sind dazu vorgesehen, von einem Bediener manuell mit dem entsprechenden Tankstutzen angeschlossen zu werden, um Brauchwasser aus dem Brauchwassersammeltank zu entsorgen bzw. den Wasservorratstank mit Frischwasser zu versorgen. Die Ver- und Entsorgungsanlage weist ferner Haltevorrichtungen auf, die dazu vorgesehen sind, eine jeweilige Schlauchkupplung aufzunehmen. Aus einer solchen Haltevorrichtung kann der Bediener die Schlauchkupplung entnehmen und nach der Verwendung wieder dort verstauen. Insbesondere sind sogenannte kombinierte Ver- und Entsorgungsanlagen bekannt, die jeweils mindestens einen Versorgungsschlauch mit einer Wasserfüllkupplung und mindestens einen Entsorgungsschlauch mit einer Wasserentnahmekupplung bereitstellen.
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Bei der Versorgung mit bzw. der Entsorgung von Wasser der mobilen Sanitäreinrichtung muss sichergestellt sein, dass der Wasservorratstank, der beispielsweise neben einer Toilettenspülung auch zur Versorgung eines Waschbecken mit Frischwasser vorgesehen ist, zu keiner Zeit durch Brauchwasserrückstände aus dem Brauchwassersammeltank kontaminiert wird. Hierzu ist es insbesondere erforderlich, dass die kombinierte Ver- und Entsorgungsanlage jeweils getrennte Schlauchleitungen zur Verbindung mit dem Wasservorratstank und zur Verbindung mit dem Brauchwassersammeltank bereitstellt. Darüber hinaus ist es erforderlich, den Bediener der Ver- und Entsorgungsanlage vor einer Kontamination mit Brauchwasser zu schützen, da insbesondere von Brauchwasser aus Toilettenanlagen ein erhebliches Infektionsrisiko ausgehen kann.
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Im Stand der Technik sind kombinierte Ver- und Entsorgungsanlagen bekannt, die eine gleichzeitige Verwendung des Versorgungsschlauches und des Entsorgungsschlauches unterbinden, und so verhindern sollen, dass der Entsorgungsschlauch mit dem Tankstutzen des Wasservorratstanks verbunden wird. Insbesondere sind kombinierte Ver- und Entsorgungsanlagen bekannt, die räumlich getrennte und verschließbare Ablagefächer für den Versorgungsschlauch und den Entsorgungsschlauch aufweisen. Ferner bekannt sind mobile Ver- und Entsorgungsanlagen, deren getrennte Ablagefächer mit einer Vorrichtung zur gegenseitigen Verriegelung versehen sind. Die Vorrichtung zur gegenseitigen Verriegelung verhindert das gleichzeitige Öffnen der getrennten Ablagefächer, und soll so das Risiko minimieren, dass es zu Fehlbedienungen kommt.
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Die bekannten, insbesondere kombinierten, Ver- und Entsorgungsanlagen weisen jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. So können diese beispielsweise nicht verhindern, dass der Bediener mit kontaminierten Händen bzw. Handschuhen die Wasserfüllkupplung berührt, und somit ebenfalls kontaminiert. Der hygienische Betrieb dieser Ver- und Entsorgungsanlagen ist deshalb in hohem Maße auf die Fähigkeit und Bereitschaft des Bedieners zur disziplinierten Einhaltung von Maßnahmen zur Sicherstellung der Anlagen- und Bedienerhygiene angewiesen. Um eine Überprüfung der Einhaltung dieser Maßnahmen zu ermöglichen ist ferner die Dokumentation der Durchführung der Maßnahmen erforderlich. Da die Dokumentation in der Regel vom Bediener erstellt wird, ist deren Verlässlichkeit in gleichem Maße von der Fähigkeit und Bereitschaft des Bedieners zur disziplinierten Einhaltung entsprechender Arbeitsanweisungen abhängig.
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Es ist demnach Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Vorrichtungen und Verfahren bereitzustellen, um einen verbesserten Betrieb von Ver- und Entsorgungsanlagen der eingangs genannten Art zu ermöglichen.
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In einem ersten Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe durch ein System für mobile Sanitäreinrichtungen, insbesondere für mobile Toilettenanlagen gelöst. Das System umfasst eine Ver- und Entsorgungsanlage, die zur Versorgung der mobilen Sanitäreinrichtung mit Frischwasser und/oder zur Entsorgung von Brauchwasser aus der mobilen Sanitäreinrichtung eingerichtet ist. Ferner umfasst das System eine Reinigungsanlage. Die Ver- und Entsorgungsanlage umfasst zumindest einen Schlauch, der ein Schlauchende mit einer Kupplung umfasst, die dazu eingerichtet ist, an einem Tankstutzen eines Tanks der mobilen Sanitäreinrichtung angeschlossen zu werden; und zumindest ein Ablagefach, das zur bedarfsweisen Aufnahme des Schlauchendes eingerichtet ist. Vorzugsweise ist der zumindest eine Schlauch ein Entsorgungsschlauch, der dazu eingerichtet ist, Brauchwasser aus einem Brauchwassertank der mobilen Sanitäreinrichtung zu entsorgen. Alternativ ist es bevorzugt, dass der zumindest einen Schlauch ein Versorgungsschlauch ist, der dazu eingerichtet ist, einen Frischwasservorratstank der mobilen Sanitäreinrichtung mit Frischwasser zu versorgen. Die Reinigungsanlage umfasst ein Flüssigkeitsreservoir das dazu eingerichtet ist, Reinigungsflüssigkeit bereitzustellen; und zumindest eine Sprühdüse, die im Ablagefach angeordnet, flüssigkeitsleitend mit dem Flüssigkeitsreservoir verbunden und dazu eingerichtet ist, ein im Ablagefach befindliches Schlauchende mit Reinigungsflüssigkeit zu besprühen.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den Bediener von der manuellen Reinigung des Schlauchendes des Ver- und/oder Entsorgungsschlauches zu entlasten. Insbesondere kann somit das Risiko minimiert werden, dass der Bediener bei der manuellen Reinigung Brauchwasser und darin enthaltenen Krankheitserregern ausgesetzt wird. Ferner kann dazu beigetragen werden, dass der vom Bediener für Reinigungsvorgänge aufgebrachte Zeitaufwand reduziert wird. So ist es beispielsweise möglich, dass der Bediener während der durch die Reinigungsanlage durchgeführten Reinigung des Schlauchendes des Entsorgungsschlauchs, den Versorgungsschlauch nutzt, um mit der Befüllung eines Frischwassertanks einer mobilen Toiletteneinrichtung zu beginnen. Hierdurch wird das Potential eröffnet, die Gesamteffizienz der Ver- und Entsorgungsanlage zu steigern, d.h. eine größere Anzahl an Ver- und/oder Entsorgungsvorgängen pro Zeiteinheit durchführen zu können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Reinigungsanlage ferner eine Pumpvorrichtung, die dazu eingerichtet ist, Reinigungsflüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir zu entnehmen und der zumindest einen Sprühdüse zuzuführen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Reinigungsanlage eine Steuereinheit, die dazu eingerichtet ist, die zumindest eine Pumpeinrichtung zu steuern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Reinigungsanlage eine Nachspeiseeinrichtung, die mit einer frischwasserführenden Versorgungsleitung der Ver- und Entsorgungsanlage flüssigkeitsleitend verbunden und dazu eingerichtet ist, der Reinigungsanlage Frischwasser zuzuführen. Besonders bevorzugt ist die Nachspeiseeinrichtung dazu eingerichtet, dem Flüssigkeitsreservoir Frischwasser zuzuführen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Nachspeiseeinrichtung einen Systemtrenner, der dazu eingerichtet ist, einen Rückfluss aus der Reinigungsanlage in die Versorgungsleitung zu verhindern. Besonders bevorzugt ist der Systemtrenner zwischen der frischwasserführenden Versorgungsleitung und dem Flüssigkeitsreservoir angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Nachspeiseeinrichtung eine Dosiereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, aus der Versorgungsleitung entnommenes Frischwasser zu gebrauchsfertiger Reinigungsflüssigkeit anzumischen. Besonders bevorzugt umfasst die Dosiereinrichtung einen Reinigungsmittelvorrat.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Flüssigkeitsreservoir einen Füllstandssensor auf, der dazu eingerichtet ist, ein Füllstandsignal zu erzeugen, das einen Füllstand im Flüssigkeitsreservoir repräsentiert. Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, basierend auf dem Füllstandsignal den Füllstand im Flüssigkeitsreservoir zu ermitteln.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das System einen Ablagefachsensor. Besonders bevorzugt ist der Ablagefachsensor dazu eingerichtet, ein Öffnungssignal zu erzeugen, das einen offenen und/oder einen geschlossenen Zustand des Ablagefachs repräsentiert. Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, basierend auf dem Öffnungssignal den offenen und/oder geschlossenen Zustand des Ablagefachs zu ermitteln. Das Ablagefach weist vorzugswiese eine bedarfsweise öffen- und schließbare Abdeckung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, das Ablagefach bedarfsweise zu verriegeln und freizugeben. Alternativ oder ferner bevorzugt umfasst das Ablagefach eine Einrichtung zum bedarfsweisen Verriegeln und Freigeben des Ablagefachs. Insbesondere ist das Ablagefach als Schubfach oder als klappbares Fach ausgestaltet.
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In einer alternativen oder besonders bevorzugten Ausführungsform, ist der Ablagefachsensor dazu eingerichtet, ein Schlauchsignal zu erzeugen, das repräsentiert, ob ein Schlauchende im Ablagefach angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, basierend auf dem Schlauchsignal zu ermitteln, ob ein Schlauchende im Ablagefach angeordnet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, einen Reinigungsvorgang der Reinigungsanlage einzuleiten, falls eine Starteingabe erfolgt. Die Starteingabe ist vorzugsweise eine Eingabe, mit der der Bediener den Reinigungsvorgang anfordert. Der Reinigungsvorgang umfasst mindestens den Schritt des Besprühens des Schlauchendes mit Reinigungsflüssigkeit durch die im Ablagefach angeordnete zumindest eine Sprühdüse. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Reinigungsvorgang das Besprühen des Schlauchendes mit einer vorbestimmten Menge Reinigungsflüssigkeit. In einer alternativ oder ferner bevorzugten Ausführungsform umfasst der Reinigungsvorgang das Besprühen des Schlauchendes mit Reinigungsflüssigkeit für eine vorbestimmte Zeitdauer.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, einen Reinigungsvorgang der Reinigungsanlage einzuleiten. Insbesondere ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Reinigungsvorgang unabhängig von einer Starteingabe einzuleiten. Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Reinigungsvorgang unabhängig von einer jeden Eingabe durch den Bediener einzuleiten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Reinigungsvorgang automatisch einzuleiten, falls ein Schlauchende im Ablagefach abgelegt ist.
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In anderen Worten ausgedrückt ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, einen Reinigungsvorgang der Reinigungsanlage selbsttätig einzuleiten, falls ein Schlauchende im Ablagefach abgelegt ist. Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, einen Reinigungsvorgang selbsttätig einzuleiten, falls die Steuereinheit basierend auf dem Schlauchsignal ermittelt hat, dass ein Schlauchende im Ablagefach angeordnet ist. Es soll jedoch verstanden werden, dass die automatische bzw. selbsttätige Einleitung des Reinigungsvorgangs durch die Steuereinheit, falls ein Schlauchende im Ablagefach abgelegt ist, nicht notwendigerweise das vom Ablagefachsensor erzeugte Schlauchsignal erfordert. Insbesondere ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Reinigungsvorgang einzuleiten, falls eine Eingabe durch den Bediener erfolgt ist, dass das Schlauchende im Ablagefach angeordnet ist. Auch kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, die Reinigungsvorgang nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne nach Ende eines Absaugvorgangs, basierend auf dem Empfang eines Funksignals, beispielsweise von einem handgehaltenen Transponder, einen an einem bestimmten Ort vorgesehenen Transponder, oder von einem Funknetzwerk einzuleiten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Reinigungsvorgang automatisch einzuleiten, falls das Ablagefach geschlossen ist. Insbesondere ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Reinigungsvorgang unabhängig von einer Starteingabe durch den Bediener einzuleiten. Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, einen Reinigungsvorgang einzuleiten, falls die Steuereinheit mit dem Öffnungssignal ermittelt hat, dass das Ablagefach geschlossen ist. Es soll jedoch verstanden werden, dass die automatische Einleitung des Reinigungsvorgangs durch die Steuereinheit, falls ein Ablagefach geschlossen ist, nicht notwendigerweise das vom Ablagefachsensor erzeugte Öffnungssignal erfordert. Insbesondere ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, den Reinigungsvorgang einzuleiten, falls eine Eingabe durch den Bediener erfolgt ist, dass das Ablagefach geschlossen ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu eingerichtet, das Ablagefach während des Reinigungsvorgangs zu verriegeln.
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In einem zweiten Aspekt der Erfindung, vorzugsweise in Verbindung mit dem ersten Aspekt, wird die eingangs genannte Aufgabe durch ein Verfahren, insbesondere ein computerimplementiertes Verfahren, zur Steuerung eines Systems für mobile Sanitäreinrichtungen, insbesondere für mobile Toilettenanlagen gelöst. Das Verfahren umfasst die Schritte des Ermittelns, ob ein Schlauchende in einem Ablagefach der einen Ver- und Entsorgungsanlage des Systems abgelegt ist; und/oder des Ermittelns, ob eine Abdeckung des Ablagefachs geschlossen ist. Ferner umfasst das Verfahren die Schritte der Durchführung eines Reinigungsvorgangs, falls die Abdeckung des Ablagefachs geschlossen ist, wobei der Reinigungsvorgang mindestens den Schritt des Besprühens des Schlauchendes durch zumindest eine im Ablagefach angeordnete Sprühdüse mit Reinigungsflüssigkeit umfasst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform, wahlweise des ersten oder zweiten Aspekts, ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, den Reinigungsvorgang, insbesondere das gesamte Verfahren, nach dem zweiten Aspekt der Erfindung zu steuern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform, wahlweise des ersten oder zweiten Aspekts, wird das Schlauchende mit einer vorbestimmten Menge Reinigungsflüssigkeit besprüht. Insbesondere umfasst der Reinigungsvorgang das Besprühen des Schlauchendes mit einer vorbestimmten Menge Reinigungsflüssigkeit. Alternativ oder ferner bevorzugt ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, der zumindest einen Reinigungsdüse eine vorbestimmte Menge Reinigungsflüssigkeit zuzuführen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform, wahlweise des ersten oder zweiten Aspekts, wird das Schlauchende für eine vorbestimmte Zeitdauer mit Reinigungsflüssigkeit besprüht. Insbesondere umfasst der Reinigungsvorgang das Besprühen des Schlauchendes mit Reinigungsflüssigkeit für eine vorbestimmte Zeitdauer. Alternativ oder ferner bevorzugt ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, der zumindest einen Reinigungsdüse für eine vorbestimmte Zeitdauer Reinigungsflüssigkeit zuzuführen.
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In einem dritten Aspekt der Erfindung, vorzugsweise in Verbindung mit dem ersten Aspekt der Erfindung, wird die eingangs genannte Aufgabe durch ein Computerprogrammprodukt gelöst. Das Computerprogrammprodukt umfasst Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach dem zweiten Aspekt der Erfindung auszuführen.
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In einem vierten Aspekt der Erfindung, vorzugsweise in Verbindung mit dem ersten Aspekt der Erfindung, wird die eingangs genannte Aufgabe durch ein computerlesbares Speichermedium gelöst. Das computerlesbare Speichermedium umfasst Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach dem zweiten Aspekt der Erfindung auszuführen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Unteraspekte der vorstehend beschriebenen Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung der Figuren, die eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeigen. Es soll verstanden werden, dass die in den Figuren und der zugehörigen Figurenbeschreibung, sowie in den Ansprüchen und der vorstehenden Beschreibung offenbarten Merkmale, sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination, zur Weiterbildung der Erfindung wesentlich sein können. Ebenso soll verstanden werden, dass ein Merkmal, welches in einem unabhängigen Anspruch zitiert ist, nicht notwendigerweise erfindungswesentlich ist. Erfindungswesentlich sind ausschließlich die Merkmale, die einzelnen oder in Kombination, zur Lösung der obengenannten Aufgabe beitragen.
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Soweit nicht anders angegeben sind Begriffe wie „oben“, „unten“, „über“ und „unter“, sowie analoge Begrifflichkeiten und Ausdrücke für räumliche Positionen entlang einer vertikalen Achse, relativ zur perspektivischen Darstellung der angehängten Figuren definiert. Sofern nicht anders angegeben, ist die perspektivische Darstellung derart, dass „oben“ und „unten“ mit der natürlichen Vertikalen, d.h. mit der Richtung der Schwerkraft zusammenfallen. Deshalb beziehen sich, insofern nicht anders angegeben, Begrifflichkeiten wie „oben“, „unten“, „über“ und „unter“, sowie analoge Begrifflichkeiten und Ausdrücke für räumliche Positionen entlang einer vertikalen Achse, auf die natürliche Vertikale, d.h. die Richtung der Schwerkraft, bezogen.
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Insbesondere entspricht die perspektivische Darstellung in den angehängten Figuren, sofern nicht anders angegeben, der Ausrichtung die derjenigen im Betrieb der gezeigten Vorrichtungen, und Systeme bzw. im Einbauzustand der gezeigten Komponenten, Subkomponenten und Einzelteile entsprechen.
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Soweit nicht anders angegeben sind Begriffe wie „davor“, „dahinter“, „rechts“ und „links“, sowie analoge Begrifflichkeiten und Ausdrücke für räumliche Positionen entlang einer horizontalen Achse, relativ zur perspektivischen Darstellung der angehängten Figuren definiert, wobei „davor“ und analoge Ausdrücke eine Position näher am Betrachter, und „dahinter“ und analoge Ausdrücke eine Position weiter vom Betrachter entfernt bezeichnen.
- 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines Systems für mobile Sanitäreinrichtungen.
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In 1 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Systems S für mobile Sanitäreinrichtungen im Schnitt dargestellt, sodass der Blick auf das Innere des Systems freigegeben ist. Das System umfasst eine Ver- und Entsorgungsanlage 10 und eine Reinigungsanlage 100.
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Die Ver- und Entsorgungsanlage 10 umfasst ein allseitig geschlossenes Gehäuse 12 mit Seitenwänden 14. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind eine Vielzahl von abgedichteten Gehäusedurchführungen 16 vorgesehen, durch die Zu- und/oder Abflussleitungen zur Zu- bzw. Abführung von Flüssigkeit in das Gehäuse 12 geführt sind. In einem Abschnitt des Gehäuses 12 ist ein erstes Ablagefach 20 vorgesehen. Das erste Ablagefach 20 ist zu einer äußeren Umgebung der Fernentsorgungsanlage 10 hin über einen Abschnitt 22 des Gehäuses 12 und über eine beweglichen Abdeckung 24 abgegrenzt. Vom Übrigen Inneren 11 des Gehäuses 12 ist das erste Ablagefach 20 durch ein Schott 26 flüssigkeitsdicht abgegrenzt. Die Abdeckung 24 ist öffen- und schließbar, um von außen einen Zugang zum ersten Ablagefach 20 zu ermöglichen, und umfasst im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel zur Erleichterung des Öffnens und Schließens einen Handgriff 28. Am Boden 30 des Ablagefachs 20 befindet sich ein Abfluss 32 um Flüssigkeit, insbesondere Tropf- und Spülwasser, die sich am Boden 30 sammelt über eine Abflussleitung 34 aus dem ersten Ablagefach 20 und dem Gehäuse 12 der Ver- und Entsorgungsanlage 10 abzuführen.
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Im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das erste Ablagefach 20 vorgesehen, um einen Entsorgungsschlauch 70 aufzunehmen. Insbesondere ist eine Durchführung 36 in dem Gehäuseabschnitt 22, der das erste Ablagefach 20 gegenüber der Umgebung der Anlage 10 begrenzt, vorgesehen und dazu eingerichtet einen Schlauchabschnitt 72 des Entsorgungsschlauchs 70 durch die Seitenwand 14 hindurchzuführen. Ein Innenmaß, insbesondere Innendurchmesser, der Durchführung 36 entspricht dabei im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Schlauchabschnitts 72. Die Durchführung 36 bildet eine Durchbrechung durch den Gehäuseabschnitt 22, die eine sich quer zur Dickenrichtung der Gehäusewand 14 erstreckende, in der 1 nach links weisende Einführöffnung 40 aufweist. Die Einführöffnung 40 ist dazu eingerichtet, den Schlauchabschnitt 72 des Entsorgungsschlauchs 70 von der in 1 linken Seite der Ver- und Entsorgungsanlage 10, quer zur Längserstreckung des Schlauchabschnitts 72 und der Dickenrichtung der Gehäusewand 14 in die Durchführung 36 einzuführen. Die Abdeckung 24 ist dazu eingerichtet, im geschlossenen Zustand die Einführöffnung 40 vollständig zu bedecken, um ein Hinein- bzw. Hinausführen des Schlauchabschnitts 72 aus der Durchführung 36 zu verhindern. Ferner ist die Abdeckung 24 dazu eingerichtet, im geöffneten Zustand die Einführöffnung 40 vollständig freizugeben, um ein Hinein- bzw. Hinausführen des Schlauchabschnitts 72 aus der Durchführung 36 zu ermöglichen.
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Die Ver- und Entsorgungsanlage 10 weist ferner ein zweites Ablagefach 21 auf, das zur Aufnahme eines Versorgungsschlauchs eingerichtet ist. In alternativen Ausführungsformen weist Ver- und Entsorgungsanlage 10 nur ein einziges Ablagefach auf, das zur Aufnahme eines Entsorgungsschlauchs eingerichtet ist. In alternativen oder weiteren Ausführungsformen weist Ver- und Entsorgungsanlage 10 nur ein einziges Ablagefach auf, das zur Aufnahme eines Versorgungsschlauchs eingerichtet ist.
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Im in 1 dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das erste Ablagefach 20 ferner eine Halteeinrichtung 38 auf, die dazu eingerichtet ist, das Schlauchende 74 des Entsorgungsschlauchs 70, das eine Wasserentnahmekupplung 76 umfasst, im Ablagefach 20 lösbar zu befestigen. Wie in 1 erkennbar, weist das Schlauchende 74, insbesondere die Wasserentnahmekupplung 76, einen größeren Durchmesser als der Schlauchabschnitt 72 auf, sodass ein Entnehmen des Entsorgungsschlauchs 70 aus dem Ablagefach 20 nur durch die Einführöffnung 40 möglich ist.
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Wie vorstehend beschrieben, umfasst das System S ferner eine Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 zur Reinigung und Desinfektion des Schlauchendes 74. Im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 eine erste Sprühdüse 102, die im mit Bezug auf eine übliche Aufstellung oberen Bereich des Ablagefachs 20 an dem Gehäuseabschnitt 22 angeordnet ist, und eine zweite Sprühdüse 104, die an dem Boden 30 des Ablagefachs 20 angeordnet ist. Wie in 1 durch gestrichelte Linien angedeutet, ist die erste Sprühdüse 102 dazu eingerichtet, das Schlauchende 74 aus Richtung vom Schlauchabschnitt 72 mit Reinigungsflüssigkeit zu besprühen. Wie ebenfalls durch die gestrichelten Linien angedeutet, ist die zweite Sprühdüse 104 dazu eingerichtet, das Schlauchende 74 in Richtung der Stirnseite der Wasserentnahmekupplung 76 mit Reinigungsflüssigkeit zu besprühen. Die Sprühdüsen 102,104 sind über eine Zuleitung 106, die dazu eingerichtet ist, den Sprühdüsen 102, 104 vom Flüssigkeitsreservoir 108 bereitgestellte Reinigungsflüssigkeit zuzuführen, mit dem Flüssigkeitsreservoir 108 verbunden. Vom Schlauchende 74 abtropfende Reinigungsflüssigkeit sammelt sich am Boden 30 und wird über den Abfluss 32 und die Abflussleitung 34 abgeführt.
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Es soll verstanden werden, dass die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 nicht auf Ausführungsbeispiele beschränkt ist, die eine erste und zweite Sprühdüse 102, 104 umfassen. In alternativen Ausführungsbeispielen weist die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 mehr als zwei Sprühdüsen auf, insbesondere drei oder mehr, vier oder mehr, fünf oder mehr, sechs oder mehr, sieben oder mehr, acht oder mehr, neun oder mehr, oder zehn oder mehr Sprühdüsen. Ferner soll verstanden werden, dass die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 nicht auf die gezeigte Anordnung von Sprühdüsen beschränkt ist. In alternativen oder weiteren Ausführungsbeispielen sind jeweils eine oder mehrere Sprühdüsen in einer oder mehreren Seitenwänden des Ablagefachs, insbesondere im Schott, angeordnet. In alternativen oder weiteren Ausführungsbeispielen sind jeweils eine oder mehrere Sprühdüsen dazu eingerichtet, Reinigungsflüssigkeit in einer Richtung senkrecht zur Längserstreckung des Absaugschlauchs auf das Schlauchende aufzusprühen. In weiteren oder alternativen Ausführungsformen, ist die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung dazu eingerichtet, das Schlauchende allseitig mit Reinigungsflüssigkeit zu besprühen. Insbesondere ist es bevorzugt, dass in jeder Seitenwand, im Boden und im Deckel des Ablagefachs eine oder mehrere Sprühdüsen angeordnet sind.
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Die erfindungsgemäße Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 kann vorteilhaft zum hygienischen Ver- bzw. Entsorgungsvorgang einer mobilen Sanitäreinrichtung beitragen, indem die Reinigung bzw. Desinfektion des Schlauchendes 72 im Inneren des Ablagefachs 20 durchgeführt wird. Insbesondere kann dadurch vermieden werden, dass der Bediener das Schlauchende 72 manuell reinigen muss, wobei stets das Risiko der Exposition mit Rückständen von Brauchwasser und darin enthaltenen Krankheitserregern besteht. Ebenso kann die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 vorteilhaft das Risiko verringern, dass ein bereits gereinigtes Schlauchende 72 im Ablagefach 20 mit dort anhaftenden Rückständen neu kontaminiert wird. Insbesondere trägt dazu die vorteilhafte gleichzeitige Reinigung des Ablagefachs 20 während der Reinigung des Schlauchendes 72 bei. In gleichfalls vorteilhafter Weise kann die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 dazu beitragen, dass der vom Bediener für Reinigungsvorgänge aufgebrachte Zeitaufwand reduziert wird. Insbesondere kann der Bediener während der durch die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 durchgeführten Reinigung des Schlauchendes 72, bereits mit der Befüllung eines Frischwassertanks einer mobilen Toiletteneinrichtung mit dem Versorgungsschlauch beginnen. Somit kann die Gesamtdauer des Ver- und Entsorgungsvorgangs vorteilhaft reduziert werden, was insbesondere beim Betrieb von Personenbeförderungsfahrzeugen, wie Bussen oder Bahnen, die Verweildauer des Fahrzeugs an der Anlage reduzieren kann.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist Flüssigkeitsreservoir 108 eine Pumpvorrichtung 110 auf, die dazu eingerichtet ist Reinigungsflüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 108 zu entnehmen und den Sprühdüsen 102,104 zuzuführen. Es soll verstanden werden, dass die Pumpvorrichtung 110 optional ist. In alternativen oder weiteren Ausführungsbeispielen ist beispielsweise eine Höhendifferenz zwischen Flüssigkeitsreservoir 108 und Sprühdüsen 102, 104 ausreichend groß, um Reinigungsflüssigkeit mit hinreichend großem Druck an den Sprühdüsen 102, 104 bereitzustellen.
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Geeignete Reinigungsflüssigkeiten sind unter anderem Wasser, wässrige Reinigungslösungen, beispielsweise mit Reinigungsmittel versetztes Wasser, Desinfektionslösungen, beispielsweise mit Desinfektionsmittel versetztes Wasser und/oder alkoholbasierte Desinfektionslösungen. Es soll jedoch verstanden werden, dass die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 nicht auf den Betrieb mit den genannten Reinigungsflüssigkeiten beschränkt ist, sondern zum Betrieb mit jedem zur Reinigung und/oder Desinfektion vom Schlauchende 74 geeigneten Reinigungsmedium eingerichtet werden kann. Bevorzugt umfasst die Reinigungsflüssigkeit ferner einen oder mehrere Duftstoffe, um die Geruchsbelastung für Bediener und Umwelt der Anlage 10 zu reduzieren.
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Im gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 eine Nachspeiseeinrichtung 112 auf, die dazu eingerichtet ist, Frischwasser aus einer Prozess- oder Versorgungsleitung 42 der Ver- und Entsorgungsanlage 10 zu entnehmen. Die Nachspeiseeinrichtung 112 umfasst einen Systemtrenner 113, der dazu eingerichtet ist, einen Rückfluss beispielsweise von Reinigungsflüssigkeit in die Prozess- oder Versorgungsleitung 42 zu verhindern. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Systemtrenner 113 ein Systemtrenner gemäß DIN EN 1717 bzw. DIN-1988-100 Kategorie 5. Der Systemtrenner 113 umfasst insbesondere einen Hahn 117, der so angeordnet ist, dass er einen freien Auslauf in das Flüssigkeitsreservoir 108 bereitstellt. Hahn 117 ist oberhalb und vertikal beabstandet zu einer oberen Kante 109 des Flüssigkeitsreservoirs 108 angeordnet. Diese Anordnung des Hahns 117 verhindert vorteilhaft, dass bei einem Überlaufen des Flüssigkeitsreservoirs 108 die darin befindliche Flüssigkeit in Kontakt mit Hahn 117 kommt.
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Ferner weist die Nachspeiseeinrichtung 112 eine Dosiervorrichtung 115 auf, die dazu eingerichtet ist, aus der Prozess- oder Versorgungsleitung 42 entnommenes Frischwasser und Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel zu gebrauchsfertigem Reinigungsmedium anzumischen, und über den Systemtrenner 113 dem Flüssigkeitsreservoir 108 zuzuführen. Es soll verstanden werden, dass die Dosiervorrichtung 115 optional ist. Beispielsweise kann vom Bediener Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel, beispielsweise einer Chlortablette, zu Frischwasser im Flüssigkeitsreservoir 108 hinzugegeben werden, um gebrauchsfertiges Reinigungsmedium anzumischen. Ferner soll verstanden werden, dass die gesamte Nachspeiseeinrichtung 112 optional ist. In alternativen oder weiteren Ausführungsbeispielen ist das Flüssigkeitsreservoir 108 dazu eingerichtet, vom Bediener manuell mit Reinigungsmedium befüllt zu werden.
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Die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 umfasst im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel ferner eine Steuereinheit 116, die zur Steuerung der Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 eingerichtet und signalführend mit dem Ablagefachsensor 118 verbunden ist. Der Ablagefachsensor 118 ist im Ablagefach 20 angeordnet und dazu eingerichtet, den geöffneten und den geschlossenen Zustand der Abdeckung 24 zu detektieren und ein jeweils entsprechendes Signal bereitzustellen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist Steuereinheit 116 dazu eingerichtet, den Reinigungs- bzw. Desinfektionsvorgang automatisch zu steuern. Wenn die Steuereinheit 116 mittels des Ablagefachsensor 118 das Schließen der Abdeckung 24 detektiert, löst die Steuereinheit 116 automatisch und bevorzugt zeitverzögert den Reinigungs- bzw. Desinfektionsvorgang aus. Insbesondere ist bevorzugt, dass der Ablagefachsensor 118 ferner dazu eingerichtet ist, das Ablegen vom Entsorgungsschlauch 70 zu detektieren, und die Steuereinheit 116 dazu eingerichtet ist, den Reinigungs- und Desinfektionsvorgang nur dann auszulösen, wenn zusätzlich zum Schließen der Abdeckung 24 auch das Ablegen vom Entsorgungsschlauch 70 detektiert wird.
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Zur Auslösung des Reinigungs- bzw. Desinfektionsvorgangs ist Steuerungseinrichtung 116 dazu eingerichtet, die Pumpvorrichtung 110 zu steuern, um den gewünschten Sprühdruck und die gewünschte Menge an Reinigungsflüssigkeit bereitzustellen. Besonders bevorzugt umfasst das Flüssigkeitsreservoir 108 einen Füllstandssensor 120, der dazu eingerichtet ist, den Füllstand der Reinigungsflüssigkeit zu detektieren, ein entsprechendes Signal zu erzeugen und der Steuereinheit 116 bereitzustellen. In solchen und weiteren Ausführungsbeispielen ist die Steuereinheit 116 dazu eingerichtet, den Füllstand im Flüssigkeitsreservoir 108 zu überwachen und, besonders bevorzugt, dem Bediener über eine entsprechende Schnittstelle, wie beispielsweise einem Anzeigefeld, Informationen zum Füllstand und/oder zum sonstigen Zustand der Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 und/oder Ver- und Entsorgungsanlage 10 bereitzustellen. Es ist insbesondere bevorzugt, dass die Steuereinheit 116 dazu eingerichtet ist, im Störfall den Anwender über geeignete optische und/oder akustische Signalmittel zu alarmieren. In weiteren oder alternativen Ausführungsformen ist Steuereinheit 116 dazu eingerichtet, bei entsprechend niedrigem Füllstand automatisch die Nachspeiseeinrichtung 112 anzusteuern, um das Flüssigkeitsreservoir 108 mit Frischwasser und/oder gebrauchsfertigem Reinigungsmedium zu befüllen.
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Eine automatische Steuerung des Reinigungs- bzw. Desinfektionsvorgans durch die Steuereinheit 116 trägt in vorteilhafter Weise dazu bei, dass die Reinigung bzw. Desinfektion des Schlauchendes 74 tatsächlich durchgeführt wird. Insbesondere kann dazu beigetragen werden, Situationen zu vermeiden, in denen das regelmäßige Reinigen oder Desinfizieren des Schlauchendes 74 durch den Bediener unterlassen wird. Es soll jedoch verstanden werden, dass die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 nicht auf solche Ausführungsbeispiele, wie das in 1 gezeigte, beschränkt ist, in denen die Steuerungseinrichtung zur automatischen Durchführung des Reinigungs- bzw. Desinfektionsvorgans eingerichtet ist. In alternativen oder weiteren Ausführungsbeispielen ist die Steuereinheit 116 dazu eingerichtet, neben der automatischen Durchführung, die von ihr steuerbaren Funktionen der Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 auch auf entsprechende Eingaben des Bedieners hin zu bewirken. In weiteren Ausführungsformen ist die Steuereinheit 116 dazu eingerichtet, die von ihr steuerbaren Funktionen der Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung ausschließlich auf entsprechende Eingaben des Bedieners hin zu bewirken.
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Bevorzugt ist die Steuereinheit 116 dazu eingerichtet, den Reinigungs- bzw. Desinfektionsvorgang manipulationsgeschützt zu dokumentieren. So kann in vorteilhafter Weise dazu beigetragen werden, dass der Reinigungsvorgang korrekt dokumentiert wird. Insbesondere kann die Gefahr reduziert werden, dass durch eine fehlerhafte Dokumentation Reinigungsvorgänge dokumentiert werden, die nicht stattgefunden haben.
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In der gezeigten, bevorzugten Ausführungsformen ist die Ver- und Entsorgungsanlage 10 zur gleichzeitigen Verwendung des Versorgungschlauchs und des Entsorgungsschlauchs 70 eingerichtet. Eine Schließvorrichtung 122 ist dazu eingerichtet, selektiv das Öffnen der Abdeckung 24 des ersten Ablagefachs 20 und der Abdeckung des zweiten Ablagefachs 21 freizugeben bzw. zu verhindern. Die Steuereinheit 116 ist mit der Schließvorrichtung 122 signalführend verbunden und dazu eingerichtet, die Schließvorrichtung 122 anzusteuern, um selektiv den Zugriff auf das erste Ablagefach 20 und das zweite Ablagefach 21 freizugeben. Insbesondere ist die Steuereinheit 116 dazu eingerichtet, nachdem das Ablegen eines Schlauchendes 74 im ersten Ablagefach 20 bzw. im zweiten Ablagefach 21 und das Schließen der zugehörigen Abdeckung detektiert wurde, das Öffnen der entsprechenden Abdeckung bis zum Abschluss des Reinigungsvorgangs zu verhindern. So kann vorteilhaft verhindert werden, dass der Entnahmeschlauch 70 bzw. der Zuführschlauch aus dem Ablagefach 20 entnommen wird, ohne vollständig gereinigt bzw. desinfiziert worden zu sein. Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit 116 dazu eingerichtet, unmittelbar nach Abschluss des Reinigungsvorgangs die entsprechende Abdeckung wieder freizugeben. So kann vorteilhaft die gleichzeitige, hygienische Nutzung von Entnahmeschlauch 70 und Zuführschlauch ermöglicht werden. In weiteren oder alternativen besonders bevorzugten Ausführungsformen weist die Ver- und Entsorgungsanlage 10 keine Vorrichtung zur gegenseitige Verriegelung des ersten Ablagefachs 20 und zweiten Ablagefachs 21 auf. Dadurch können die Komplexität und insbesondere die Kosten der Anlage vorteilhaft reduziert werden. Es soll jedoch verstanden werden, dass Schließvorrichtung 112 optional ist, und alternative Ausführungsformen eine konventionelle Vorrichtung zur gegenseitigen Verriegelung des ersten Ablagefachs 20 und zweiten Ablagefachs 21 aufweisen.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 dazu eingerichtet, in eine bestehender Ver- und Entsorgungsanlage 10 eingerüstet zu werden. Somit können in besonders vorteilhafter Weise die erfindungsgemäßen Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 den vorbeschriebenen verbesserten Betrieb einer Ver- und Entsorgungsanlage 10 ermöglichen, ohne den Neuerwerb einer Ver- und Entsorgungsanlage 10 zu erfordern. In weiteren oder alternativen Ausführungsformen ist die Reinigungs- und Desinfektionsvorrichtung 100 modular ausgestaltet, und dazu eingerichtet die Nachrüstung einzelner oder mehrerer der vorstehend als optional beschriebenen Merkmale zu ermöglichen.