-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die vorliegende Offenbarung betrifft das Gebiet der Fahrzeuge mit Fähigkeit zum automatisierten Fahren oder zur Fahrassistenz.
-
ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
-
Ein Fahrzeug mit Fähigkeit zum automatisierten Fahren (Automated Driving - AD) ist mit einem automatisierten Fahrsystem ausgerüstet, das auch als ein Automatisierungssystem oder Fahrassistenzsystem bekannt ist. Das automatisierte Fahrsystem integriert allgemein eine Vielzahl von einzelnen Fahrassistenzfunktionen, wie beispielsweise Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control - ACC), autonomer Notfall-Bremsassistent (Autonomous Emergency Braking - AEB), automatischer Spurwechsel (Automated Lane Change - ALC), Spurzentrierung, Spurhalten, Autobahnfahrt, Staufahrt usw. Automatisiertes Fahren bedeutet, dass erwartet wird, dass einige Handlungen, die normalerweise der Fahrer vornehmen sollte, nun automatisch von dem Fahrzeug vorgenommen werden. Es wurden verschiedene Automatisierungsstufen definiert, die von Stufe 0 (keine Automatisierung) bis Stufe 5 (vollständige Automatisierung) reichen. Bei Stufe 0 (keine Automatisierung) verfügt der Fahrer über die Kontrolle über das Fahrzeug und dem Fahrer stehen keine Assistenzfunktionen zur Verfügung. Bei Stufe 5 (vollständige Automatisierung) verfügt das AD-System in sämtlichen Fahrumständen über die vollständige Kontrolle über das Fahrzeug.
-
Ein AD-Fahrzeug weist allgemein mehrere Anzeigen zum Anzeigen technischer Informationen (Daten, Bilder usw.), die die Fahrassistenzfunktionen betreffen, in einer oder mehreren grafischen Benutzeroberflächen auf. Die bereitzustellenden Informationen sollten den Fahrer nicht überlasten. Der Schlüssel beruht darauf, einerseits zu entscheiden, welche Informationen anzuzeigen sind, und andererseits zu entscheiden, wie diese Informationen am besten anzuzeigen sind. Das Informationsniveau ist indes für einen Fahrer, der im Allgemeinen auch ein Nichttechniker sein könnte, häufig zu technisch und detailliert.
-
Es besteht ein Bedarf an einer Verbesserung der Situation. Genauer gesagt, es besteht ein Bedarf, ein System zum Steuern der Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche bereitzustellen, die ein Fahrzeug mit Fähigkeit für mehrere Fahrassistenzfunktionen betrifft.
-
KURZDARSTELLUNG
-
Die vorliegende Offenbarung betrifft ein System zum Steuern der Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche, die ein Fahrzeug mit Fähigkeit für eine Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen betrifft, das umfasst:
- eine Datenschnittstelle, die Daten sammelt, die durch ein Kommunikationssystem des Fahrzeugs gesendet werden,
- ein Überwachungsmodul, das die gesammelten Daten interpretiert und basierend auf den gesammelten Daten einen Zustand von jeder von der Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen überwacht, wobei der Zustand angibt, ob die Fahrassistenzfunktion in Betrieb ist oder nicht,
- eine Steuereinrichtung, die die Anzeige der grafischen Benutzeroberfläche steuert, die die gegenwärtigen Zustände der Fahrassistenzfunktionen auf einer Anzeige zeigt.
-
Dank der angezeigten grafischen Benutzeroberfläche kann ein Endbenutzer die automatisierten Fahrmerkmale oder Funktionen, die das Fahrzeug gegenwärtig verwendet, auf eine einfache Weise live visualisieren.
-
In einer ersten Ausführungsform sendet die Steuereinrichtung ein Steuersignal durch eine Netzwerkschnittstelle zwischen dem Fahrzeug und einem Funktelekommunikationsnetz, um die Anzeige der grafischen Benutzeroberfläche auf einer Anzeigevorrichtung zu steuern, die sich an einem entfernten Ort befindet. Zum Beispiel befindet sich die entfernte Anzeigevorrichtung in einer Werkstatt des Fahrzeugherstellers und ermöglicht es einem Kunden, das Verhalten des automatisierten Fahrsystems des Fahrzeugs live in Echtzeit zu überwachen.
-
In einer zweiten Ausführungsform sendet die Steuereinrichtung ein Steuersignal durch eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle zwischen dem Fahrzeug und einer mobilen Vorrichtung, die sich innerhalb des Fahrzeugs befindet, um die Anzeige der grafischen Benutzeroberfläche auf einer Anzeige der mobilen Vorrichtung zu steuern.
-
In einer dritten Ausführungsform sendet die Steuereinrichtung ein Steuersignal durch das Kommunikationssystem des Fahrzeugs, um die Anzeige der grafischen Benutzeroberfläche auf einer Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs zu steuern.
-
Vorteilhafterweise steuert die Steuereinrichtung die Anzeige einer Vielzahl von grafischen Elementen, die jeweils die Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen darstellen, und ändert eine Eigenschaft der visuellen Wahrnehmung der grafischen Elemente in Abhängigkeit von den Zuständen der entsprechenden Fahrassistenzfunktionen. Zum Beispiel wird die Farbe eines grafischen Elements in Abhängigkeit von dem Zustand der entsprechenden Fahrassistenzfunktion geändert. Dies macht es für den Endbenutzer sehr leicht, zu visualisieren, dass eine Fahrassistenzfunktion in Betrieb ist oder nicht in Betrieb ist, und gibt auch Vertrauen, dass das Fahrzeug sicher von selbst fährt wie ein normaler menschlicher Fahrer fahren würde.
-
Zum Beispiel kann das Überwachungsmodul die Zustände von mindestens einem Teil der Fahrassistenzfunktionen von Abstandsregeltempomat, Spurzentrierung, Spurwechsel, Spurhalten, automatischem Notfallbremsen, Safe-Stop, Staufahrt und Autobahnfahrt bestimmen.
-
Das System kann mindestens eine Anzeigevorrichtung umfassen, die die grafische Benutzeroberfläche anzeigt.
-
Wahlweise umfasst das System ferner eine Kartenerhaltevorrichtung, die Karten in Verbindung mit Positionen des Fahrzeugs erhält, und die Steuereinrichtung steuert die Anzeige der Karten als ein Hintergrund der grafischen Benutzeroberfläche.
-
Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Fahrzeug, das ein automatisiertes Fahrsystem mit Fähigkeit für eine Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen und das System zum Steuern der Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche umfasst.
-
Das Fahrzeug kann in dem Klassifizierungssystem mit sechs Stufen, wie durch das Standarddokument J3016 von SAE International definiert, eine Fahrautomatisierung der Stufe 3 oder höher aufweisen.
-
Ein dritter Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche, die ein Fahrzeug mit Fähigkeit für eine Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen betrifft, das umfasst:
- einen Schritt zum Sammeln von Daten, die durch ein Kommunikationssystem des Fahrzeugs gesendet werden, durch eine Datenschnittstelle,
- einen Schritt zum Interpretieren der gesammelten Daten und, basierend auf den gesammelten Daten, durch ein Überwachungsmodul, Überwachen eines Zustands von jeder von der Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen, wobei der Zustand angibt, ob die Fahrassistenzfunktion in Betrieb ist oder nicht,
- einen Schritt zum Steuern der Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche durch eine Steuereinheit, wobei die grafische Benutzeroberfläche die entsprechenden Zustände der Fahrassistenzfunktionen auf einer Anzeigevorrichtung zeigt.
-
Ein vierter Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Computerprogramm, das Anweisungen umfasst, die, wenn das Programm durch einen Computer ausgeführt wird, bewirken, dass der Computer das vorhergehend definierte Verfahren durchführt.
-
Figurenliste
-
Andere Merkmale, Zwecke und Vorteile der Offenbarung werden bei der Lektüre der detaillierten Beschreibung der nicht einschränkenden Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen deutlicher.
- 1 zeigt ein verteiltes System zum Steuern der Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche eines Fahrzeugs mit Fähigkeit für eine Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen.
- 2 zeigt eine grafische Benutzeroberfläche, die die Zustände der Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen des Fahrzeugs zeigt.
- 3 zeigt ein Organigramm eines Verfahrens zum Anzeigen der grafischen Benutzeroberfläche von 2.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
-
1 zeigt ein System 100 zum Anzeigen einer grafischen Benutzeroberfläche, die den Betrieb eines automatisierten Fahrsystems eines Fahrzeugs 200, zum Beispiel eines Kraftfahrzeugs, betrifft.
-
Das Fahrzeug 200 weist ein automatisiertes Fahrsystem (AD) 201 auf. Dieses automatisierte Fahrsystem 201 ist eine integrierte Menge von einzelnen Assistenzsystemen, die verschiedene automatisierte Fahrfähigkeiten und/oder - funktionen bieten. So verfügt das Fahrzeug 200 über Fähigkeiten für eine Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen (oder „automatisierten Fahrmerkmalen“), die als F1, F2, ... bezeichnet werden. Das Fahrzeug 200 kann gemäß dem Klassifizierungssystem mit sechs Stufen (das von vollständig manuellen (Stufe 0) bis vollständig automatisierten Systemen (Stufe 5) reicht)), wie in dem Standarddokument von SAE International (einer Standardisierungsorganisation für die Automobilindustrie) mit der Bezeichnung J3016 und dem Titel „Taxonomy and Definitions for Terms Related to On-Road Motor Vehicle Automated Driving Systems“ definiert, eine Fahrautomatisierung der Stufe 3 aufweisen. Dieses Standarddokument wurde zum ersten Mal im Jahr 2014 (als J3016_201401) veröffentlicht und 2016 (als J3016_201609) und 2018 (als J3016_201806) überarbeitet.
-
Die Fahrassistenzfunktionen des Fahrzeugs 200 können zum Beispiel ohne Einschränkung die folgenden (nachfolgend erklärten) Funktionen umfassen:
- F1: Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control - ACC),
- F2: autonomer Notfall-Bremsassistent (Autonomous Emergency Braking - AEB),
- F3: Safe-Stop,
- F4: Autobahnfahrt,
- F5: automatischer Spurwechsel (Automated Lane Change - ALC)
- F6: Spurzentrierung,
- F7: Spurhalten.
-
Die Funktion F1 des Abstandsregeltempomats passt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 200 automatisch an, um einen sicheren Abstand von vorausfahrenden Fahrzeugen beizubehalten. Die Funktion F2 des autonomen Notfall-Bremsassistenten betätigt die Bremsen des Fahrzeugs 200 in einer kritischen Situation automatisch (unabhängig vom Fahrer), um einen Unfall zu vermeiden oder abzumildern. Die Funktion F3 der Autobahnfahrt stellt dem Fahrzeug 200 die Fähigkeit bereit, während einiger Zeit selbst zu fahren, wenn das Fahrzeug sich auf einer Autobahn befindet. Wenn die Funktion F3 in Betrieb ist, ist der Fahrer nicht für das Fahren des Fahrzeugs 200 verantwortlich, muss aber aufmerksam bleiben, um auf Anforderung die Kontrolle zu übernehmen. Sowohl Längssteuerung als auch seitliche Steuerung werden durch das AD-System übernommen. Die Funktion F4 des automatischen Spurwechsels stellt dem Fahrzeug 200 die Fähigkeit bereit, automatisch die Spur zu wechseln. Die Funktion F5 der Spurzentrierung, auch als automatische Lenkung bekannt, ist ein Mechanismus, der das Fahrzeug 200 in der Mitte der Spur hält. Wenn die Funktion F5 in Betrieb ist, ist der Fahrer nicht für die Aufgabe des Lenkens verantwortlich. Die Funktion des Spurhaltens ist ein Mechanismus der gestaltet ist, um das Fahrzeug 200 in einem gegebenen Abstand von einer Grenze der Spur zu halten. Eine beliebige andere Fahrassistenzfunktion, zum Beispiel Selbstparken oder Staufahren, kann zu dieser Liste hinzugefügt und in dem automatisierten Fahrsystem 201 des Fahrzeugs 200 ausgeführt werden.
-
Das System 100 umfasst eine Datenschnittstelle 10, ein Überwachungsmodul 20, eine Steuereinrichtung 30 und eine oder mehrere Anzeigevorrichtungen 50, zum Beispiel 50a, 50b, 50c in 1.
-
Die Datenschnittstelle 10 weist die Funktion des Sammelns von Daten auf, die durch ein Kommunikationssystem des Fahrzeugs 200 gesendet werden, zum Beispiel auf einem oder mehreren Datenbussen (typischerweise CAN-Bus(e), die in 1 als CAN1 bis CANN bezeichnet werden) oder über Ethernet-Verbindungen des Fahrzeugs 200. Zum Beispiel sammelt die Datenschnittstelle 10 im Betrieb Daten, die die Fahrassistenzfunktionen des AD-Systems 201 betreffen, die durch die CAN-Busse CAN1 bis CANN des Fahrzeugs 200 gesendet werden, und sendet die gesammelten Daten an das Überwachungsmodul 20.
-
Das Überwachungsmodul 20 ist dafür verantwortlich, die Zustände der Fahrassistenzfunktionen F1, F2, ... des AD-Systems 201 zu überwachen.
-
Der Zustand einer gegebenen Fahrassistenzfunktion Fx kann angeben, ob diese Fahrassistenzfunktion Fx in Betrieb ist oder nicht. Zum Beispiel ist die Abstandsregeltempomatfunktion in Betrieb, wenn ein Tempomatsystem des AD-Systems 201 die Fahrzeuggeschwindigkeit automatisch anpasst, um einen sicheren Abstand von vorausfahrenden Fahrzeugen beizubehalten. Die autonome Notfall-Bremsfunktion ist in Betrieb, wenn ein automatisches Notfall-Bremssystem des AD-Systems 201 in einer kritischen Situation die Bremsen des Fahrzeugs unabhängig vom Fahrer betätigt, um einen Unfall zu vermeiden oder abzumildern. Im Betrieb empfängt das Überwachungsmodul 20 von der Datenschnittstelle 10 gesammelte Daten. Angenommen, diese durch die Datenschnittstelle 10 an einem gegebenen Zeitpunkt gesammelten Daten betreffen die Fahrassistenzfunktion „Fx“. Das Überwachungsmodul 20 interpretiert die gesammelten Daten und bestimmt basierend auf den gesammelten Daten den Zustand (in Betrieb oder nicht in Betrieb) der Fahrassistenzfunktion Fx. Dann überträgt das Überwachungsmodul 20 den Zustand der Fahrassistenzfunktion Fx an die Steuereinrichtung 30. So verfolgt (überwacht) das Überwachungsmodul 20 den Zustand von jeder Assistenz- oder Fahrassistenzfunktion des AD-Systems 201 in Echtzeit basierend auf den in dem Fahrzeug 200 gesammelten Daten.
-
Die Steuereinrichtung 30 steuert die Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche 300, die die gegenwärtigen Zustände der Fahrassistenzfunktionen F1, F2, ... des AD-Systems 201 auf einer oder mehreren Anzeigevorrichtungen 50a, 50b, 50c zeigt. Die Anzeigevorrichtung 50 kann eine lokale Anzeigevorrichtung sein, die im Inneren des Fahrzeugs 200 angeordnet ist. Die lokale Anzeigevorrichtung kann eine Anzeigevorrichtung 50a des Fahrzeugs, zum Beispiel eine zentrale Anzeigevorrichtung, oder eine Anzeige einer mobilen Vorrichtung 50b (zum Beispiel eines Mobiltelefons eines Fahrers) sein, die durch eine drahtlose Verbindung, wie beispielsweise eine Bluetooth®-Verbindung, mit dem Fahrzeug verbunden ist. Die Anzeigevorrichtung kann auch eine entfernte Anzeigevorrichtung 50c sein, die sich an einer entfernten Stelle befindet. Zum Steuern der Anzeige der grafischen Benutzeroberfläche 300 auf einer gegebenen Anzeigevorrichtung 50a, 50b oder 50c sendet die Steuereinrichtung 30 ein Steuersignal durch eine Verbindungsschnittstelle. Für die Anzeigevorrichtung 50a ist die Verbindungsschnittstelle ein Datenbus des Fahrzeugs 200. Für die Anzeigevorrichtung 50b ist die Verbindungsschnittstelle eine drahtlose (z. B. Bluetooth®) Verbindungsschnittstelle 41. Für die Anzeigevorrichtung 50c ist die Verbindungsschnittstelle, eine Netzwerkschnittstelle 40 zwischen dem Fahrzeug 200 und einem Funkkommunikationsnetz 400, wie beispielsweise einem Mobiltelefonnetz.
-
In 1 sind die Elemente 10, 20, 30, 40, 41, 50a, 50b und CAN1 bis CANN der Deutlichkeit halber außerhalb des Fahrzeugs 200 dargestellt. Diese Elemente sind innerhalb des Fahrzeugs 200 angeordnet.
-
Unter Bezugnahme auf 2 zeigt die grafische Benutzeroberfläche 300 die gegenwärtigen Zustände der Merkmale F1, F2, ... des AD-Systems 201. Zum Beispiel umfasst die grafische Benutzeroberfläche 300 verschiedene grafische Elemente, wie beispielsweise Icons, die jeweils die verschiedenen Assistenzfunktionen F1, F2, ... des AD-Systems 201 darstellen. Darüber hinaus kann eine Eigenschaft der visuellen Wahrnehmung von jedem grafischen Element, das eine Fahrassistenzfunktion Fx darstellt, von dem Zustand dieser Fahrassistenzfunktion (typischerweise „in Betrieb“ oder „nicht in Betrieb“) abhängig sein. In einigen Ausführungsformen kann die Farbe von jedem grafischen Element, das eine Fahrassistenzfunktion Fx darstellt, von dem Zustand dieser AD-Funktion Fx abhängig sein. Zum Beispiel ist das grafische Element in Grün, wenn die entsprechende AD-Funktion Fx in Betrieb ist, und in Grau, wenn die entsprechende AD-Funktion nicht in Betrieb ist. So steuert die Steuereinrichtung 30 die Anzeige der grafischen Elemente, die die Fahrassistenzfunktionen F1, F2, ... darstellen, und ändert eine Eigenschaft der visuellen Wahrnehmung eines grafischen Elements in Abhängigkeit von dem Zustand der entsprechenden Fahrassistenzfunktion. Eine Kombination von Fahrassistenzfunktionen, sowohl in der Längsrichtung (z. B. ACC) als auch in der seitlichen Richtung (z. B. Spurhalten), erleichtert das automatisierte Fahrmerkmal der sogenannten Stufe 3. So könnte, wenn die Funktion F4 „Autobahnfahrt“ aktiv ist, dann eine Kombination von Funktionen, wie beispielsweise F1, F2, F6 ..., gleichzeitig aktiv sein.
-
Es kann möglich sein, einige Fahrassistenzfunktionen einzustellen oder nicht, zum Beispiel durch einen Befehl von dem Fahrer. Zum Beispiel kann der Fahrer über die Fähigkeit verfügen, zu wählen, ob er die Funktion F2 der autonomen Notfall-Bremsung einstellt oder nicht. Wenn die AD-Funktion F2 eingestellt ist, bedeutet dies, dass das autonome Notfall-Bremssystem unter bestimmten Umständen die Bremsen des Fahrzeugs 200 unabhängig vom Fahrer betätigt. Wenn die AD-Funktion F2 nicht eingestellt ist, bedeutet dies, dass unter denselben bestimmten Umständen nur der Fahrer für die Betätigung der Bremsen verantwortlich ist (das autonome Notfall-Bremssystem ist AUS, nicht eingestellt). Die grafische Benutzeroberfläche 300 kann zeigen, ob eine Fahrassistenzfunktion eingestellt ist oder nicht, zum Beispiel durch eine Eigenschaft der visuellen Wahrnehmung des entsprechenden grafischen Elements. Zum Beispiel kann das grafische Element, das die AD-Funktion Fx darstellt, halbtransparent oder kleiner sein, wenn diese AD-Funktion nicht eingestellt ist.
-
Die grafischen Elemente, die die AD-Funktionen F1, F2 ... darstellen, können in einem horizontalen Band angeordnet sein, das vorzugsweise am oberen Teil 302 der Anzeige 301 angeordnet ist, wie in 2 gezeigt, derart dass ein Hauptteil 303 der Anzeige nicht verstellt wird. Das Fahrzeug 200 kann im Hauptteil 302 der Anzeige 50 auf einer Straße fahrend dargestellt werden. Alternativ ist der Anzeigeteil 302, der die grafischen Elemente von F1, F2... umfasst, ein vertikales Band, das auf einer rechten oder linken Seite der Anzeige 301 angeordnet ist.
-
Die grafische Benutzeroberfläche 300 kann zusätzlich andere Elemente anzeigen, die die Fahrassistenzfunktionen F1, F2, ... betreffen. Wenn zum Beispiel die Funktion F5 des autonomen Spurwechsels in Betrieb ist, kann die grafische Benutzeroberfläche 300 einen Pfeil umfassen, der die Richtung des Spurwechsels (rechts oder links) zeigt.
-
In einer anderen Ausführungsform kann die Anzeige 50 Karten, die sich zu Selbstfahrzwecken eignen, die auch als Karten mit hoher Auflösung (High Definition - HD) bekannt sind, als einen Hintergrund der grafischen Benutzeroberfläche 300 anzeigen. Die Karten zeigen die Umgebung des Fahrzeugs 200 live an. Sie entsprechen der Bewegungsposition des Fahrzeugs 200. Dies ermöglicht es dem Fahrer, die Straße zu visualisieren, auf der das Fahrzeug 200 fährt. Es ermöglicht auch einem Benutzer, der sich an einem entfernten Ort befindet, live zu visualisieren, wo das Fahrzeug 200 fährt. Das System 100 weist ein Kartenerhaltemodul (nicht dargestellt) auf, das die HD-Karten basierend auf den Positionen (geografischer Standort) des Fahrzeugs von einem Server eines Kartenanbieters erhält.
-
Das Verfahren zum Anzeigen der grafischen Benutzeroberfläche, die das Fahrzeug 200 mit Fähigkeiten für eine Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen F1, F2... betrifft, wird nun unter Bezugnahme auf 3 beschrieben.
-
Das Verfahren umfasst einen Schritt S1 zum Sammeln von Daten, die durch das Kommunikationssystem des Fahrzeugs 200, zum Beispiel auf den Datenbussen des Fahrzeugs, gesendet werden, der durch die Datenschnittstelle 10 des Fahrzeugs 200 durchgeführt wird.
-
Die gesammelten Daten werden in einem Schritt S2 an das Überwachungsmodul 20 gesendet, das die gesammelten Daten des Fahrzeugs erhält. Dann bestimmt in einem Schritt S3 das Überwachungsmodul 20 eine AD-Funktion, die die gesammelten Daten betrifft, und bestimmt einen Zustand dieser AD-Funktion basierend auf den gesammelten Daten. Der Zustand der AD-Funktion wird dann in einem Schritt S4 an die Steuereinrichtung 30 gesendet.
-
Die Steuereinrichtung 30 sendet in einem Schritt S5 Steuersignale an die eine oder mehreren verbundenen Anzeigevorrichtungen 50a, 50b und 50c durch (eine) geeignete Verbindungsschnittstelle/n, um die Anzeige der grafischen Benutzeroberfläche 300 auf diesen Anzeigevorrichtungen 50a, 50b, 50c in einem Schritt S6 zu steuern.
-
In einer anderen Ausführungsform werden die durch die Datenschnittstelle 10 gesammelten Daten durch eine Verbindungsschnittstelle, wie beispielsweise 40 oder 41, an eine Kommunikationsvorrichtung außerhalb des Fahrzeugs gesendet. Die Kommunikationsvorrichtung kann eine Funk- oder mobile Kommunikationsvorrichtung, die lokal mit dem Fahrzeug 200 verbunden ist, wie beispielsweise das Mobiltelefon des Fahrers, oder eine entfernte Kommunikationsvorrichtung sein, die über das Kommunikationsnetz 400 mit dem Fahrzeug verbunden ist. Diese entfernte Kommunikationsvorrichtung kann die Anzeigevorrichtung 50c aufnehmen oder damit verbunden sein.
-
Die Schritte S2 bis S5 können durch Ausführen eines Computerprogramms durchgeführt werden. Dieses Computerprogramm kann in einem Datenträger, wie beispielsweise einem Speicher des Fahrzeugs, gespeichert sein. Alternativ kann es in einer Kommunikationsvorrichtung gespeichert sein, die mit dem Fahrzeug verbunden ist, zum Beispiel der mobilen Vorrichtung 50b des Fahrers oder einer entfernten Kommunikationsvorrichtung, die die Anzeigevorrichtung 50c aufnimmt oder damit verbunden ist. So betrifft die vorliegende Offenbarung auch ein Computerprogramm, das Anweisungen umfasst, die, wenn das Programm durch einen Computer ausgeführt wird, bewirken, dass der Computer die Schritte S1 bis S5 des vorhergehend beschriebenen Verfahrens durchführt. In der vorliegenden Offenbarung kann der Computer ein bordseitiger Rechner des Fahrzeugs 200, eine mobile Vorrichtung 50b, die lokal mit dem Fahrzeug 200 verbunden ist, oder eine entfernte Kommunikationsvorrichtung sein.
-
Ein Verfahren zum Steuern der Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche (300), die ein Fahrzeug (200) mit Fähigkeit für eine Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen betrifft, kann umfassen: einen Schritt (S1, S2) zum Erhalten von durch ein Kommunikationssystem des Fahrzeugs (200) gesendeten Daten, einen Schritt (S3) zum Interpretieren der gesammelten Daten und, basierend auf den gesammelten Daten, durch ein Überwachungsmodul, Überwachen eines Zustands von jeder von der Vielzahl von Fahrassistenzfunktionen, wobei der Zustand angibt, ob die Fahrassistenzfunktion in Betrieb ist oder nicht, einen Schritt (S5) zum Steuern der Anzeige einer grafischen Benutzeroberfläche durch eine Steuereinheit, wobei die grafische Benutzeroberfläche die entsprechenden Zustände der Fahrassistenzfunktionen auf einer Anzeigevorrichtung zeigt.
-
Ein Computerprogramm, kann Anweisungen umfassen, die, wenn das Programm durch einen Computer ausgeführt wird, bewirken, dass der Computer das im vorhergehenden Absatz beschriebene Verfahren ausführt.