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Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zur Befestigung eines Objekts an einem zweischaligen Mauerwerk, wobei das zweischalige Mauerwerk ein Hintermauerwerk und ein äußeres Verblendmauerwerk aufweist.
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An Hauswänden müssen immer wieder Objekte, wie beispielsweise Vordächer oder Absturzsicherungen bei bodentiefen Fenstern oder sogenannten französischen Balkonen angebracht werden.
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Bei einem zweischaligen Mauerwerk, wobei die Außenseite von einem Verblendmauerwerk oder Sichtmauerwerk gebildet wird, besteht das Problem, dass nur das Hintermauerwerk ein tragendes Mauerwerk ist und das Verblendmauerwerk nicht als tragendes Mauerwerk gilt und daher nicht für die Montage der Absturzsicherungen geeignet ist. Für eine vorschriftsmäßige Befestigung muss daher eine Montagevorrichtung verwendet werden, so wie sie beispielsweise in der
DE 20 2015 007 639 U1 beschrieben ist. Diese ist an dem Hintermauerwerk zu befestigen und es müssen entsprechende Aussparungen bei der Herstellung des Verblendmauerwerks freigehalten werden, damit das Montageelement zugänglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Montagevorrichtung zu schaffen, mit der eine vorschriftsmäßige Befestigung von Objekten an einem zweischaligen Mauerwerk bei einfacher Verarbeitbarkeit ermöglicht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einer Montagevorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Bei einer Montagevorrichtung zur Befestigung eines Objekts an einem zweischaligen Mauerwerk, wobei das zweischalige Mauerwerk ein Hintermauerwerk und ein äußeres Verblendmauerwerk aufweist, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass die Montagevorrichtung ein erstes Montageelement aufweist, das dem Verblendmauerwerk zugeordnet ist und ein Befestigungselement zur Befestigung des Objekts aufweist und dass die Montagevorrichtung ein zweites Montageelement aufweist, das dem Hintermauerwerk zugeordnet ist und ein Sicherungselement zur Befestigung des zweiten Montageelements an dem Hintermauerwerk aufweist und dass das erste Montageelemente und das zweite Montageelement längenverschiebbar miteinander verbunden sind, um eine Anpassung an den Abstand zwischen Verblendmauerwerk und Hintermauerwerk zu ermöglichen und dass die Verschiebeeinrichtung so ausgebildet ist, dass sie im montierten Zustand in dem Bereich zwischen Verblendmauerwerk und Hintermauerwerk positioniert ist.
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Mit einer solchen Montagevorrichtung können Absturzsicherungen und andere Elemente zuverlässig am Hintermauerwerk montiert werden. Die Montagevorrichtungen werden bei der Erstellung des Verblendmauerwerks mit in das Mauerwerk eingefügt. An der Vorderseite des Verblendmauerwerks ragen dann die Befestigungselemente des ersten Montageelements heraus, die dann zur Befestigung der Objekte, wie zum Beispiel der Absturzsicherung, dienen.
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Das Befestigungselement des ersten Montageelements ist bevorzugt eine Mutter, besonders bevorzugt eine Doppelmutter. Das Befestigungselement ist an der Vorderseite des ersten Montageelements befestigt, insbesondere angeschweißt. Die Mutter oder das Befestigungselement sind dann bevorzugt bündig mit dem Verblendmauerwerk ausgerichtet, beziehungsweise sind so einzubauen. Um die Mutter bis zur tatsächlichen Benutzung und Befestigung eines Objekts abzusichern, wird bevorzugt eine Unterlegscheibe von außen aufgelegt und eine passende Schraube eingeschraubt.
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Das erste Montageelement und auch das zweite Montageelement sind bevorzugt plattenförmige Elemente. Bevorzugt sind die plattenförmigen Elemente metallisch, insbesondere aus Edelstahl. Die Montagevorrichtung ist bevorzugt insgesamt aus Edelstahl hergestellt. Das erste Montageelement ist bevorzugt als L-förmiges plattenartiges Element ausgebildet. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn das Sicherungselement nicht nach vorne senkrecht aus dem Mauerwerk herausstehen soll, sondern in der Seite einer Laibung zum Einsatz kommt. Bevorzugt ist das zu befestigende Objekt eine Absturzsicherung vor einem Fenster, die in die Laibung des Fensters zu montieren ist. Gerade in diesen Fällen ist das erste Montageelement L-förmig, so dass das Befestigungselement in der Laibung angeordnet ist und damit im Ergebnis parallel zum Mauerwerk ausgerichtet ist.
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Das zweite Montageelement ist bevorzugt ein plattenförmiges Element mit einer rechtwinkligen Sicherungsplatte, die zur Anlage an das Hintermauerwerk vorgesehen und ausgelegt ist. Das zweite Montageelement weist daher bevorzugt eine Abkantung auf, wobei der abgekantete Bereich die Sicherungsplatte darstellt, während der übrige Bereich des plattenförmigen Elementes in einer Ebene mit dem plattenartigen Element des ersten Montageelements ausgebildet ist.
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Das Sicherungselement zur Befestigung des zweiten Montageelements an dem Hintermauerwerk ist bevorzugt die Sicherungsplatte. Dieser ist bevorzugt eine Sicherungsschraube zugeordnet. Die Sicherungsplatte weist dazu eine entsprechende Ausnehmung, bevorzugt eine zentrale Ausnehmung auf, durch die die Sicherungsschraube hindurchgeführt wird und mit entsprechenden Dübeln in dem Hintermauerwerk verschraubt wird.
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Die Verschiebeeinrichtung zwischen dem ersten Montageelement und dem zweiten Montageelement weist bevorzugt eine Langlochverbindung auf. Bevorzugt ist die Langlochverbindung durch entsprechende Langlöcher in den Montageelementen und eine Verbindungsschraube realisiert. Damit lässt sich abhängig vom Abstand zwischen Hintermauerwerk und Verblendmauerwerk die Montagevorrichtung entsprechend anpassen. Die zu überbrückenden Abstände sind typischerweise zwischen 130 mm und 220 mm.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:
- 1: eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung in einer Draufsicht;
- 2: eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung in einer Seitenansicht;
- 3: eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung im eingebauten Zustand mit großem Abstand zwischen Verblendmauerwerk und Hintermauerwerk;
- 4: eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung im eingebauten Zustand mit kleinem Abstand zwischen Verblendmauerwerk und Hintermauerwerk; und
- 5: eine schematische Darstellung einer Fensterlaibung mit mehreren erfindungsgemäßen Montagevorrichtungen.
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In 1 ist eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Montagevorrichtung 1 dargestellt. Diese setzt sich im Wesentlichen zusammen aus einem ersten Montageelement 2 und einem zweiten Montageelement 3. Die beiden Montageelemente sind im Wesentlichen aus plattenförmigen metallischen Elementen gebildet, insbesondere ist das erste Montageelement 2 aus einem L-förmigen plattenförmigen Element 8 gebildet, das einen ersten Schenkel 9 und einen zweiten Schenkel 10 aufweist. Die beiden Schenkel 9 und 10 sind unter einem Winkel von 90° zueinander abgewinkelt. Das zweite Montageelement 3 besteht im Wesentlichen aus einem plattenförmigen metallischen Element 18. Der zweite Schenkel 10 des ersten Montageelements 2 entspricht in seiner Breite der Breite des plattenförmigen Elements 18 des zweiten Montageelements 3. Der erste Schenkel 9 ist schmaler als der zweite Schenkel 10. Am frontseitigen Ende des ersten Schenkels 9 und damit des ersten Montageelements 2 ist ein Befestigungselement 5 hier in Form einer Mutter 7 angeordnet, insbesondere angeschweißt. Dieses Befestigungselement 5 dient zur Befestigung des an dem Mauerwerk anzubringenden Objekts, insbesondere einer Absturzsicherung oder eines Balkongitters. Um die Mutter zunächst beim Einbau und eventuellen Verputzen gegen Verschmutzung zu sichern ist diese mit einer Unterlegscheibe 14 und einer Schraube 15 gesichert. Das erste Montageelement 2 und das zweite Montageelement 3 überlappen sich in einem Bereich, in dem eine Verschiebeeinrichtung 4 vorgesehen ist, die im Wesentlichen durch ein oder zwei korrespondierende Langlöcher 16 und eine Verbindungsschraube 17 gebildet ist. Die Verbindungsschraube 17 wird durch Unterlegscheiben 14 und eine Gegenmutter 7 ergänzt.
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Das zweite Montageelement 3 weist in seinem Endbereich ein Sicherungselement 6 auf, das zur Anlage und zur Befestigung an dem Hintermauerwerk 20, also dem tragenden Teil des Mauerwerks vorgesehen und ausgelegt ist. Das Sicherungselement 6 weist im Wesentlichen eine Sicherungsplatte 11 auf, die in einem Winkel von 90° zu dem plattenförmigen Element 18 abgewinkelt, insbesondere abgekantet ist. In dieser Sicherungsplatte 11 ist eine Sicherungsschraube 12 vorgesehen, die mit einem Dübel 13 in dem Hintermauerwerk 20 befestigt wird.
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In 2 ist die erfindungsgemäße Montagevorrichtung aus 1 in einer Seitenansicht dargestellt. Man erkennt hier insbesondere, dass der zweite Schenkel 10 des L-förmigen plattenförmigen Elements 8 unterhalb des plattenförmigen Elements 18 des zweiten Montageelements 3 angeordnet ist und mit diesem durch die Verschiebeeinrichtung 4, insbesondere die Verbindungsschraube 17 verbunden ist. In dieser Seitenansicht ist auch insbesondere die Sicherungsplatte 11 des zweiten Montageelements 3 zu erkennen, in dem mittig die Sicherungsschraube 12 angeordnet ist.
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3 zeigt die Anordnung der Montagevorrichtung 1 in einer Draufsicht, vergleichbar zu 1, jedoch angeordnet in dem Mauerwerk mit Hintermauerwerk 20, Verblendmauerwerk 21 und Zwischenraum 22. Die Montagevorrichtung 1 wird bei der Erstellung des Verblendmauerwerks 21 eingefügt. Die einzelnen Verblendersteine werden im Bereich der Befestigungselemente 5, insbesondere der Muttern 7 oder Doppelmuttern eingeschlitzt, so dass die Muttern 7 dort eingelegt werden können. Das L-förmige plattenförmige Element 8 ist vergleichsweise flach und kann in die Mauerfuge eingelegt werden. Durch den L-förmigen Verlauf knickt das erste Montageelement 2 ab und reicht in den Zwischenraum 22 zwischen Hintermauerwerk 20 und Verblendmauerwerk 21. Die Länge des ersten Schenkels 9 ist kürzer als ein typischer Stein des Verblendmauerwerks 21. Über die Verschiebeeinrichtung 4 wird die Gesamtlänge der Montagevorrichtung 1 eingestellt, so dass das zweite Montageelement 3 mit seiner Sicherungsplatte 11 an einem Stein des Hintermauerwerks 20 anliegt und dort mit Dübel 13 und Sicherungsschraube 12 gemäß 1 befestigt werden kann. Man erkennt hier auch, dass die Verschiebeeinrichtung 4 in dem Zwischenraum 22 zwischen dem Verblendmauerwerk 21 und dem Hintermauerwerk 20 positioniert ist. Auf diese Weise ist eine Bedienung der Verschiebeeinrichtung 4 und damit Anpassung des Längenabstands besonders günstig möglich.
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4 zeigt eine zu 3 vergleichbare Situation. Hier ist jedoch ein schmalerer Zwischenraum 22 dargestellt, so dass die Überlappung des ersten Montageelements 2 und des zweiten Montageelements 3 größer ist, da nur ein kleinerer Zwischenraum 22 zu überbrücken ist. Beispielhaft könnte für 3 genannt werden, dass dort ein Zwischenraum 22 von etwa 205 mm und in 4 ein Zwischenraum 22 von 130 mm überbrückt wird.
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In 5 ist ein Fensterausschnitt 23 über einer Fensterbank 24 angedeutet. An den Rändern befindet sich eine Laibung 25, in die die Befestigungselemente 5 hineinstehen. Insgesamt sind hier vier Montagevorrichtungen 1 dargestellt, die mit ihren Befestigungselementen 5, insbesondere den jeweiligen Muttern 7 oder Doppelmuttern in die Laibung 25 hineinragen und dort zunächst durch Unterlegscheibe 14 und Schraube 15 gesichert sind. Die Befestigungselemente 5 sind über das L-förmige plattenförmige Element 8 des ersten Montageelements 2 und des zweiten Montageelements 3 und insbesondere dann die Sicherungsplatte 11 des zweiten Montageelements 3 und eine Sicherungsschraube 12 mit dem Hintermauerwerk 20 verbunden. Auf diese Weise erfolgt eine sichere Befestigung von Objekten, insbesondere von Absturzsicherungen und Balkongittern, nicht an dem äußeren Verblendmauerwerk sondern an dem tragenden Hintermauerwerk 20.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015007639 U1 [0003]