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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von Pinseln, Bürsten, Besen oder dergleichen die im Nasszustand mit einer Reinigungsflüssigkeit gereinigt werden, wobei die Reinigungsflüssigkeit mittels Spritzdüsen, die an kegelförmigen Dornen angeordnet sind, in die Farbkammer des Pinsels in unmittelbarer Nähe zum Borstengrund mit Druck eingespritzt wird. Von der Farbkammer aus wird der Besatz von innen nach außen durchspült.
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Neben der konventionellen Nassreinigung von Pinseln, bei welcher der Pinselbesatz manuell über einen Rost gestreift wird, gibt es weitergehende Vorschläge für Vorrichtungen, die vorgesehen sind den Besatz über eine Rechenanordnung zu streifen oder den Besatz mittels rotierender Bürsten auszubürsten.
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Auch sind Vorrichtungen bekannt die in der Art weiterentwickelt sind, dass zusätzlich Reinigungsflüssigkeit gegen den Pinsel gespritzt oder gesprüht wird.
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Aus der
DE 20 2016 100 126 U1 ist eine Pinselreinigungsvorrichtung bekannt bei der die Reinigungsflüssigkeit von außen gegen den Besatz, etwa senkrecht zur Borstenrichtung, gespritzt wird.
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Aus der
WO 2007/083132 A1 ist eine Reinigungsvorrichtung bekannt bei der die Reinigungsflüssigkeit außen am Besatz entlang strömt.
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Nachteilig bei den bekannten Reinigungsvorrichtungen ist, dass die Entfernung von Farbresten aus der Farbkammer und vom Borstengrund nur begrenzt möglich ist, weil die Reinigungsflüssigkeit weitgehend drucklos und nur mit abgeminderter Strömungsgeschwindigkeit in das Innere des Besatzes gelangt.
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Bei den Vorrichtungen nach dem Stand der Technik, trifft die Reinigungsflüssigkeit zunächst von außen auf den Besatz wo der Strahldruck und folglich die Strömungsgeschwindigkeit gemindert wird, weswegen eine Säuberung der Farbkammer und des Borstengrunds kaum zustande kommt. Zur Säuberung dieser Bereiche wird der Pinsel bei voranstehendem Stand der Technik entweder mittels Rechen oder Bürsten ausgestreift oder auf konventionelle Weise in einem mit Flüssigkeit gefüllten Behälter bei fließender Reinigungsflüssigkeit behandelt wird, was bekanntlich einen gewissen Zeitaufwand und einen hohen Verbrauch von Reinigungsflüssigkeit erfordert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Pinselreinigung bereit zu stellen, die ein gutes Reinigungsergebnis bei kurzer Reinigungszeit und geringem Einsatz von Reinigungsflüssigkeit gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Mit der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung ist vorgesehen Reinigungsflüssigkeit unmittelbar in das Innere des Besatzes einzuspritzen um dort druckbeaufschlagt den Borstengrund sowie die Farbkammer zu säubern. Dabei werden aufgeschwemmte Farbreste auf kürzestem Weg aus dem Besatz heraus gespült. Außen aus dem Besatz heraustretende, verbrauchte Reinigungsflüssigkeit wird unmittelbar in Richtung der Abflussöffnungen gespült.
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Ganz pauschal wird der Verbrauch von Reinigungsflüssigkeit gemindert und die Behandlungszeit wird reduziert.
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Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung weist einen auf der oberen Seite offenen Behälter auf, der den Besatz des Pinsels und zumindest auch einen Teil der daran anschließenden Verbindungszwinge zum Stiel, in sich aufnimmt. Die offene Behälterseite liegt gegenüber dem Behälterboden und dient als Zugangsöffnung zur Aufnahme des Pinsels.
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Die Behältergröße ist dabei so bemessen, dass sie für einen bestimmten Pinsel-Größenbereich angepasst ist. Der Behälterquerschnitt, innen, ist grösser als die Querschnittsfläche des Besatzes, damit bei der Reinigung unterstützende Hin- und Her-Bewegungen des Pinsels in der Längs- und Querrichtung ermöglicht sind. Sowohl die innere Länge als auch die innere Breite des Behälters sind jeweils etwa doppelt so groß bemessen wie die korrespondierenden Maße des Besatzes. Der Behälter kann einen rechteckigen, quadratischen, ovalen oder runden Querschnitt aufweisen.
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Vom Behälterboden steht zumindest ein schlanker, kegelförmiger Dorn nach oben in den Behälterinnenraum ein. Die Höhe des Dorns ist etwas kleiner als die Länge des Besatzes. Der Dorn endet unterhalb der Verbindungszwinge des Pinsels.
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Bei auf dem Boden aufstehender Pinselspitze, lässt sich der Pinsel über den Dorn hinwegführen oder hinwegschwenken wobei weder die Verbindungszwinge noch der Borstengrund an die Spitze des Dorns stößt.
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Für die im Bauhandwerk häufig eingesetzten Flachpinselgrößen sind die Reinigungsergebnisse besonders gut, wenn drei Dorne vorgesehen sind.
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Am Behälterboden und an den Behälterseitenwänden sind Kanäle zur Verteilung der Reinigungsflüssigkeit vorgesehen. Über die Verteilungskanäle gelangt die Reinigungsflüssigkeit zu Spritzdüsen. Spritzdüsen sind am Mantel des am Behälterboden angebrachten, nachobenstehenden Dorns angeordnet. Von dort aus wird die Reinigungsflüssigkeit direkt in die Farbkammer, insbesondere in die Richtung des Borstengrunds gespritzt. Es hat sich gezeigt, dass bei einem Anstellwinkel der Spritzdüsen von ca. 45° zur Senkrechten, in Richtung des Borstengrunds, optimale Ergebnisse zustande kommen.
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Weitere Spritzdüsen befinden sich am Behälterrand. Dort sind die Spritzdüsen auf den Besatz gerichtet, wobei ihre Strahlrichtung so eingestellt ist, dass der Abfluss von der aus dem Besatz austretenden, verbrauchten Reinigungsflüssigkeit in Richtung des Behälterbodens und der Abflussöffnungen unterstützt wird.
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Zur Einspeisung der Reinigungsflüssigkeit in das Verteilungskanalsystem ist an der Gehäuseaußenseite ein Kupplungselement für eine Zuleitung vorgesehen. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine flexible Zuleitung in der Art eines Schlauchs.
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Die Verteilungskanäle verlaufen unmittelbar an den Behälterwänden oder sie sind gänzlich oder teilweise in diesen integriert, wobei die dafür notwendigen lokalen, rippenartigen Verdickungen, gleichzeitig zur Aussteifung der Behälterwände dienen. Die bodenseitigen Verteilungskanäle sind vorzugsweise außen am Boden angebracht wodurch die innere Bodenfläche frei von Unebenheiten bleibt.
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Die Verteilungskanäle an den Seitenwänden und am oberen Behälterrand sind vorzugsweise an der Behälterinnenseite angebracht, wodurch der Behälteraußenseite ein homogenes Erscheinungsbild verliehen wird.
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Weiters ist am Behälterboden mindestens eine Abflussöffnung für den Ablauf der verbrauchten Reinigungsflüssigkeit vorgesehen.
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Dabei ist es hilfreich die Abflussöffnungen auf der Behälteraußenseite mit einem rohrförmigem Ansatz auszubilden um einen rückstaufreien Abfluss zu gewährleisten.
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Alternativ kann der rohrförmige Ansatz einer oder mehrerer der Abflussöffnungen in solcher Länge ausgeführt werden, dass die Vorrichtung zu ihrer Halterung in einen Gitterrost oder in ein Loch eines Auffangbehälterdeckels gesteckt werden kann.
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Die Benutzung der Reinigungsvorrichtung erfolgt über einem Auffangbehälter von welchem aus die schon benutzte Reinigungsflüssigkeit der Entsorgung oder der Wiederaufbereitung zugeführt wird.
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Die Art der Reinigungsflüssigkeit richtet sich nach der Löslichkeit der jeweils verwendeten Farbe. Bei der Verwendung der im Bauhandwerk üblichen Dispersions- oder Mineralfarben wird zur Pinselreinigung Wasser verwendet. Zur Säuberung von Pinseln mit welchen Kunstharzlack oder Ölfarbe gestrichen wurde, kommen Reinigungsflüssigkeiten wie Nitroverdünnung oder Terpentinersatz zur Anwendung.
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Für Pinsel oder Besen, die nicht mit Reinigungsflüssigkeit behandelt werden können, z.B. im kosmetischen Anwendungsbereich, wird zur Durchflutung des Besatzes ein Aerosol oder ein aktives Gas vorgesehen.
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Schließlich sind auf der Außenseite der Seitenwände Vorhaltungen zum Einhängen einer Folie vorgesehen womit sich der Pinsel selbständig gegen die anströmende Reinigungsflüssigkeit in Position halten lässt.
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Im Folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
- 1 eine räumliche Ansicht der erfindungsgemäßen Pinselreinigungsvorrichtung wobei der Pinsel außerhalb des Behälters dargestellt ist,
- 2 eine räumliche Ansicht der erfindungsgemäßen Pinselreinigungsvorrichtung, teilweise im Schnitt dargestellt, wobei der Pinsel in den Behälter eingeführt ist,
- 3 eine räumliche Ansicht eines Pinsels, teilweise im Schnitt dargestellt.
- 4 eine räumliche Ansicht des Behälters, teilweise im Schnitt dargestellt,
- 5 eine räumliche Ansicht des Behälters, teilweise im Schnitt dargestellt,
- 6 eine räumliche Ansicht des Behälters wobei die Behälterunterseite in die Betrachtungsansicht gedreht ist, teilweise im Schnitt dargestellt,
- 7 einen Dorn sowohl im Schnitt als auch in einer räumlichen Darstellung.
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Die in der Zeichnung dargestellte Reinigungsvorrichtung ist für die Reinigung von Pinseln, Besen, Bürsten und dergl. vorgesehen, die im Nasszustand zu säubern sind, um möglichst ökonomisch eine weitere Nutzung des Pinsels zu ermöglichen.
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Die Pinselreinigungsvorrichtung umfasst einen Behälter 8 in welchen ein Pinsel 1 durch eine Zugangsöffnung 10 soweit eingeführt wird, dass zumindest sein Besatz 4 gänzlich und die Verbindungszwinge 3 wenigstens teilweise, im Behälter 8 aufgenommen wird. Dabei ist es vorteilhaft wenn die Pinselspitze 1.1 auf dem Behälterboden 9 aufsteht.
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Für die im Bauhandwerk meistens angewandten Flachpinsel ist der Behälter 8 optimalerweise rechteckig, wie zum Beispiel in 1 gezeigt. Die inneren Behälterquerschnittsmasse sind etwa doppelt so groß wie die korrespondierenden Masse des Pinsels.
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Vom Behälterboden 9 stehen drei schlanke, kegelförmige Dorne 14 nach oben in den Innenraum ein. Die Höhe der Dorne 14 beträgt etwa 70 %, verglichen mit der Höhe des Behälters, innen.
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Am Behälterboden 9, an den Seitenwänden 11 und am Behälterrand 12 sind Verteilungskanäle 13 für die Reinigungsflüssigkeit 7 vorgesehen. Über die Verteilungskanäle 13 wird die Reinigungsflüssigkeit 7 zu Spritzdüsen 15 in den Dornen 14 und am Behälterrand 12 geführt.
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Die Verteilungskanäle 13 am Behälterboden 9 sind auf der Behälteraußenseite angebracht, während die Verteilungskanäle an den Seitenwänden 11 und am Behälterrand 12 auf der Behälterinnenseite angebracht sind.
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Mit der Reinigungsflüssigkeit 7 werden Farbreste sowohl vom Borstengrund 6 als auch aus der Farbkammer 5 aufgeschwemmt und aus dem Besatz gespült. Außen am Besatz 4 austretende Farbreste werden in Richtung des Behälterbodens 9 gespült.
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Die Spritzdüsen 15 sind am oberen Teil der Dorne 14 so angeordnet, dass die Reinigungsflüssigkeit 7 etwa in einem 45° Winkel, bezogen auf die Vertikale, in Richtung des Borstengrunds 6 und in die Farbkammer 5 des Pinsels 1 gespritzt wird.
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Weitere Spritzdüsen 15 befinden sich am Behälterrand 12. Dort sind die Spritzdüsen auf den Besatz 12 gerichtet, wobei ihre Strahlrichtung so eingestellt ist, dass der Abfluss von der aus dem Besatz 4 austretenden, verbrauchten Reinigungsflüssigkeit 7 in Richtung des Behälterbodens 9 und der Abflussöffnungen 17 unterstützt wird.
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Weiter ist am Behälter 8 ein Kupplungselement 16 für den Anschluss einer Zuleitung, über welche die Einspeisung der Reinigungsflüssigkeit 7 in die Verteilungskanäle 13 vorgesehen ist, angebracht.
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Außerdem befinden sich im Behälterboden 8 Abflussöffnungen 17 für die verbrauchte Reinigungsflüssigkeit 7. Die Abflussöffnungen 17 haben einen kurzen rohrförmigen Ansatz.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pinsel
- 1.1
- Pinselspitze
- 2
- Stiel
- 3
- Verbindungszwinge
- 4
- Besatz
- 5
- Farbkammer
- 6
- Borstengrund
- 7
- Reinigungsflüssigkeit
- 8
- Behälter
- 9
- Behälterboden
- 10
- Zugangsöffnung
- 11
- Seitenwände
- 12
- Behälterrand
- 13
- Verteilungskanäle
- 14
- Dorn
- 15
- Spritzdüse
- 16
- Kupplungselement
- 17
- Abflussöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016100126 U1 [0004]
- WO 2007/083132 A1 [0005]