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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leinensystem, insbesondere Tierleinensystem.
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Stand der Technik
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Bekannte Tierleinen bestehen entweder aus einfachen Leinen ohne weitere Funktion oder aus festen Gehäusen mit Rolle, Feststellmechanismus und aufgerollter Leine, die sich nach dem ausziehen federgespannt wieder aufrollt.
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Darüber hinaus sind diese bestenfalls mit reflektierenden oder phosphoreszierenden Stoffen/Leinenteilen ausgestattet.
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Die Funktion der reflektierenden Leinen ist nur gegeben, wenn eine externe Lichtquelle (Auto, Taschenlampe) die Leine direkt anstrahlt und der Reflexionswinkel für den Entgegenkommenden oder Ähnliches passt, bzw. die Funktion der phosphoreszierenden Bestandteile, wenn diese vorher ausreichend lange und stark angestrahlt wurden.
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In der
DE 10 2007 035 801 A1 ist eine phosphoreszierende Hundeleine gezeigt. Die gezeigte Leine kann nur leuchten, wenn sie ständig ein und ausgerollt wird, damit sie durch die eingebauten Lichtquellen (LED) angestrahlt werden kann. Darüber hinaus ist die Leuchtdauer sehr begrenzt und die Leuchtintensität sehr schwach. Weiterhin sind die angegebenen Stromspeicher/Akkus ohne zusätzliche Lade- oder Austauschmöglichkeit ausgeführt, sodass die Leine dauerhaft den sehr geringen produzierten Strom verbraucht und die Akkus nicht geladen werden können. Dadurch kann nicht garantiert werden, dass die Leine dauerhaft oder überhaupt leuchtet.
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Ohne eingebaute Ladeelektronik und ausreichend Energie aus den Generatoren, d.h. ständiges, ununterbrochenes Aus- und Einrollen, bringt eine solche Leine keine Vorteile gegenüber herkömmlichen Leinen.
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Sofern diese Leine leuchtet, leuchtet sie nicht dauerhaft und nicht eigenständig auf ganzer Länge.
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US 06925967 B1 zeigt eine Hundeleine mit einem Elektrolumineszenzkabel (EL-Kabel), jedoch ohne Geflecht, das dieses umgibt. Das EL-Kabel soll dabei direkt an der Spule sowie am Karabinerhaken befestigt werden. EL-Kabel sind jedoch ungeeignet zur direkten Befestigung. Außerdem ist es ohne schützende Ummantelung den mechanischen Belastungen sowie Zugspannungen ausgesetzt. Als Energiequelle dienen Batterien. Batterien haben niedrige Kapazitäten, so dass die Nutzungsdauer sehr kurz ist und je nach Nutzung oft ausgetauscht werden müssen, was unter anderem zu einer Umweltbelastung führt.
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Weiterhin gibt es kurze, nicht aufrollbare Leinen, die leuchten. Diese bestehen z.B. aus einem Kunststoffleiter für Licht und einer Lichtquelle (LED), die diesen von einer Seite aus beleuchtet. Diese Bauteile müssen sehr dick sein um ausreichend Licht weiterleiten zu können und sind auf sehr kurze Baulängen (ca. 0,50m - 1,00m) begrenzt. Auch diese Leinen leuchten nicht eigenständig auf kompletter Länge und mit abnehmender Intensität abhängig von der Entfernung zur Lichtquelle (LED)/Länge. Alternativ werden einzelne LEDs über die Länge der Leine verteilt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass herkömmliche Leinen bei Dämmerung/Nacht/Dunkelheit nicht sichtbar sind, dies bringt unter anderem folgende Probleme mit sich:
- 1. Die Leinen können sich leicht verheddern, da ihr Verlauf nicht gesehen wird.
- 2. Die Leinen können leicht in Hindernissen hängen bleiben, da ihr Verlauf nicht gesehen wird und man nicht passend reagieren kann.
- 3. Der Hund/das Tier kann nicht lokalisiert werden.
- 4. Die Leinen sind Hindernisse für andere Menschen/Verkehrsteilnehmer.
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Außerdem ergeben sich durch die Nutzung von Elektrolumineszenskabeln als Leine ohne Ummantelung folgende Probleme:
- 1. Die Leine/Das EL-Kabel ist starken mechanischen Belastungen, wie Reibung ausgesetzt;
- 2. Die Leine/Das EL-Kabel musst die entstehenden Zugkräfte aufnehmen, ist dafür jedoch ungeeignet;
- 3. Die Leine/Das EL-Kabel kann nicht direkt an Rolle und Karabinerhaken, etc. befestigt werden;
- 4. EL-Kabel haben eine schlecht gleitende Oberfläche, sodass ein hoher Widerstand am Leinenkörper entsteht.
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Die vorgenannten Probleme werden durch ein Leinensystem, insbesondere Tierleinensystem umfassend, bevorzugt bestehend aus,
- - einer Leine mit einem Kern aus einem Elektrolumineszenzkabel; und
- - einer Ummantelung, die um den Kern angeordnet ist und diesen wenigstens teilweise, bevorzugt vollständig, umschließt,
wobei die Ummantelung ein Geflecht umfasst, bevorzugt aus einem Geflecht besteht, und bevorzugt besteht die Ummantelung aus einem lichtdurchlässigen, transparenten und/oder farbigen Geflecht, und
wobei die Ummantelung länger als das Elektrolumineszenzkabel ist.
gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Sichtbarkeit der abgerollten Leine gegeben ist. Somit kann man gezielt verhindern, dass sich die Leine an Gegenständen (vor allem Bäume, Sträucher, etc.) verheddert oder gar hängenbleibt. Sobald der Einschalter der Leine betätigt wird, leuchtet die Leine dauerhaft und auf kompletter Länge unabhängig von der Aktivität des Tieres oder des Tierbesitzers und der abgerollten Länge. Dadurch, dass die Leine bis zum Ende sichtbar ist, weiß die Person, die mit dem Tier spazieren geht, wo sich das Tier befindet. Außerdem erhöht es die Sicherheit für alle anderen Verkehrsteilnehmer, da diese die Leine auch bei Dunkelheit deutlich und früh genug sehen können.
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Durch das Geflecht wird das Elektrolumineszenzkabel (EL-Kabel) geschützt. Da es länger ist als das EL-Kabel, nimmt es alle Zugspannungen auf die Leine auf und entlastet damit ebenfalls das EL-Kabel. Außerdem bietet sich dadurch die Möglichkeit die Leine an der Spule und zum Beispiel einem Karabinerhaken zu befestigen. Weiterhin verringert das Geflecht die Reibung beim Ab- und Aufrollen zwischen Leine und Gehäuse, sodass das Ab- und Aufrollen problemlos möglich ist.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen besprochen. Weiterhin ermöglicht das EL-Kabel das Leuchten auf kompletter Länger der Leine.
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Durch das Geflecht, welches um das EL-Kabel angeordnet ist, wird das EL-Kabel vor mechanischen Belastungen, wie Reibung, Bissen oder Ähnlichem, geschützt. Außerdem bietet das Geflecht eine besser gleitende Oberfläche als das EL-Kabel, sodass das Ab- und Aufrollen durch die Öffnung im Gehäuse deutlich leichtgängiger und problemlos möglich ist. Dadurch, dass das Geflecht länger ist als das EL-Kabel, nimmt das Geflecht die Zugspannungen auf die Leine auf. Das EL-Kabel ist dafür ungeeignet. Weiterhin bietet das längere Geflecht die Möglichkeit zur Befestigung an Spule/Rolle und einem Befestigungselement, wie zum Beispiel einem Karabinerhaken. Zusätzlich vergrößert das Geflecht den leuchtenden Durchmesser der Leine, was die Sichtbarkeit weiter erhöht.
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Die Leuchtanzeigen zeigen gut sichtbar den momentanen Betriebsmodus an. Dabei leuchten die Anzeigen abhängig vom momentan aktiven Betriebsmodus und in verschiedenen Farben zur besseren Unterscheidung.
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Die Energiequelle umfasst bevorzugt einen Akkumulator. Er bietet den Vorteil, dass dieser nicht ausgetauscht werden muss, eine hohe Kapazität bietet, eine lange Lebensdauer hat und nachhaltig ist.
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Der DC-AC Inverter stellt die nötige Wechselspannung und Frequenz, erzeugt aus Gleichspannung der Energiequelle, zur Verfügung.
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Der Laderegler inklusive Schutzelektronik sorgt für den zur jeweiligen verbauten Energiequelle passenden Ladevorgang und schützt diesen vor Überspannung und Unterspannung.
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Die Drehdurchführung liegt im Mittelpunkt der Spule/Rolle und stellt gleichzeitig das Drehlager für die Spule/Rolle dar. Die Drehdurchführung ist gekapselt und daher unanfällig gegen Staub oder Ähnliches. Im Mittelpunkt angeordnet bietet sie eine hohe Betriebssicherheit und Laufzeit. Die Drehdurchführung besteht aus zwei gegeneinander drehbar gelagerten Teilen, die über Schleifkontakte und Schleifringe die Energie im Inneren weiterleiten.
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Die Standfläche bietet den Vorteil, dass die Leine ordentlich und geordnet aufgestellt werden kann. Dadurch kann sie platzsparend verstaut werden. Außerdem stellt sie den perfekten Ort für den Einbau einer Induktionsspule zum kabellosen Laden dar.
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Durch die Induktionsspule ist das kabellose Laden möglich. Dadurch wird der Ladevorgang erheblich erleichtert und komfortabler. Gleichzeitig wird die zusätzliche Ladebuchse geschützt, da sie deutlich seltener bis nie genutzt werden muss. Durch die Nutzung der Induktionsspule parallel zur Ladebuchse ergibt sich ein redundantes Ladesystem, sodass auch bei Ausfall einer der beiden Möglichkeiten die weitere Nutzung der Leine möglich ist.
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Im Folgenden wir die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
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Die Leine [1+2] besteht aus einem Kern aus einem EL-Kabel (Elektrolumineszenz Kabel) [1] in verschiedenen Farben/Leuchtfarben mit umgebender Ummantelung aus einem Geflecht aus Kunstfasern [2]. Das Geflecht ist an beiden Enden länger als das EL-Kabel, so dass es an der Spule [13] im Gehäuse [8] und einem Befestigungselement wie zum Beispiel einem Wirbelkarabinerhaken, zur Befestigung an einem Tierhalsband o.Ä., befestigt werden kann.
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Das Geflecht nimmt dabei die Zugbelastung der Leine auf und entlastet den Kern der Leine/ das EL-Kabel. Das Geflecht ist transparent oder lichtdurchlässig oder farbigtransparent oder farbig-lichtdurchlässig. Zusätzlich bietet das Geflecht Schutz vor mechanischer Belastung, wie zum Beispiel Reibung und Bissen.
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Das EL-Kabel wird durch einen im Leinenkörper angeordneten Inverter [3] betrieben, der die erforderliche Wechselspannung und Frequenz erzeugt.
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Die Leinen erzeugen eigenständig Licht auf der gesamten Länge mit einem Abstrahlwinkel von bis zu 360°.
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Energiequelle ist zum Beispiel ein im Gehäuse angeordneter Lithium-Ionen Akkumulator [4], der über die eingebaute Ladebuchse [6] oder kabellos/induktiv über eine in der Standfläche [10] eingebauten Induktionsspule [7] mit jedem handelsüblichen Induktionsladegerät (z.B. für Smartphones/ 5V) geladen werden kann. Der Akku wird über den eingebauten Laderegler [5] überwacht. Der Akku wird durch Überwachung des Ladevorgangs, der Ladespannung/-stroms sowie durch einen Überspannungsschutz, Unterspannungsschutz geschützt.
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Während des Ladens leuchtet eine rote LED, bei vollgeladenem Akku schaltet der Laderegler ab und eine grüne LED leuchtet [12].
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Eingeschaltet wird die Leine über einen Taster. [11]
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Gleichzeitiges Laden sowie benutzen der Leine ist möglich. Dadurch kann die Leine auch genutzt werden, wenn vergessen wurde den Akku zu laden. Dafür kann eine Powerbank über die integrierte Ladebuchse angeschlossen werden, um die Leine mit Strom zu versorgen.
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Die Stromversorgung vom Akku im Gehäuse zur Leine auf der drehbar gelagerten Spule erfolgt durch eine Drehdurchführung [9] im Drehpunkt der Spule, die gleichzeitig als Lagerpunkt der Spule dient.
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Das Ab- und Aufrollen kann durch den integrierten Stopp- und Feststellmechanismus [14] gesteuert werden.
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Es sind 3 Leuchtmodi vorhanden. Dauerhaft leuchtend, langsam blinkend und schnell blinkend.
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Die 3 Leuchtmodi werden nacheinander durchgeschaltet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kern
- 2
- Geflecht
- 3
- DC-AC Inverter
- 4
- Energiequelle
- 5
- Lade-/Schutzelektronik
- 6
- Ladebuchse
- 7
- Induktionsspule
- 8
- Gehäuse
- 9
- Drehdurchführung
- 10
- Standfläche
- 11
- Taster
- 12
- LED
- 13
- Rolle/Spule
- 14
- Stopp- und Feststellmechanismus
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007035801 A1 [0005]
- US 06925967 B1 [0008]