-
Vorrichtungen zur Befestigung von Dachzelten und anderen Dachlasten weisen in einer üblichen Bauart Konterplatten, Nutenplatten, Gewindebolzen und Schraubenmuttern auf. Derartige Befestigungselemente dienen zur Montage z.B. eines Dachzeltes an Dachquerträgern, wobei im Sinne einer hinreichenden Ladungssicherung vorwiegend mindestens zwei Dachquerträger an einem Fahrzeug, beispielsweise ein Personenkraftwagen, montiert werden. Dachzelte üblicher Bauarten weisen an ihrer zum Fahrzeugdach gerichteten Unterseite mindestens zwei C-Profilschienen auf, welche üblicherweise parallel zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs angeordnet sind.
-
An den Kreuzungspunkten der dachlastseitigen C-Profilschienen und den fahrzeugseitigen Dachquerträgern werden üblicherweise die zuvor genannten Vorrichtungen montiert, um die Dachlast zu befestigen. An einem Kreuzungspunkt wird in die C-Profilschiene eine Nutenplatte angeordnet, welche üblicherweise mit zwei Gewindebolzen versehen ist, welche durch die Nut der C-Profilschiene hindurch nach unten ausgerichtet sind. Die Nutenplatte mit den Gewindebolzen wird bei der Montage so angeordnet, dass sie den Dachquerträger zu beiden Seiten umfassen. Die Länge der Gewindebolzen ist üblicherweise so dimensioniert, dass von unten die Montage einer Konterplatte mittels Schraubenmuttern möglich ist. Dazu verfügt die Konterplatte über Durchgangsbohrungen für die Gewindebolzen. Gegen die zum Fahrzeugdach gerichtete Unterseite der Konterplatte werden an beiden Gewindebolzen Schraubenmutter aufgedreht und festgezogen.
-
Derartige Befestigungselemente ermöglichen eine Montage bzw. Demontage einer Dachlast auf bzw. von Dachquerträgern an Fahrzeugen, wie zum Beispiel Personenkraftwagen. In einer üblichen Ausführungsform werden Muttern mit Außensechskant verwendet, welche im Rahmen einer regulären Montage bzw. Demontage mit üblichen Handwerkzeugen, wie zum Beispiel Maulschlüssel, Ringschlüssel, Steckschlüssel oder Knarren mit Stecknüssen, betätigt werden. In einer ebenfalls üblichen Ausführungsform werden Spezialmuttern, wie zum Beispiel Muttern mit Sonderformen, verwendet, bei denen zur regulären Betätigung eine zusätzliche Vorrichtung, beispielsweise ein Sonderform-Stecknusseinsatz oder ein Sonderform-Steckschlüssel, vorgesehen ist.
-
Die Möglichkeit einer Demontage durch Dritte und demzufolge einer Entwendung der Dachlast ist bei derartigen Befestigungselementen gegeben. Zum einen können Muttern mit Außensechskant mit üblichen Handwerkzeugen, wie zum Beispiel Maulschlüssel, Ringschlüssel, Steckschlüssel oder Knarren mit Stecknüssen irregulär demontiert werden. Muttern mit Sonderformen können ebenfalls durch umgreifende Werkzeuge, insbesondere Zangenwerkzeuge, wie zum Beispiel Kombinationszangen, Wasserpumpenzangen und Gripzangen, irregulärerweise demontiert werden, da üblicherweise auch mit diesen Werkzeugen das erforderliche Losdrehmoment an den Muttern aufgebracht werden kann. Zum anderen können bei Gewindebolzen in Dimensionierungen, wie sie üblicherweise bei derartigen Befestigungselementen vorliegen, durch ein mechanisches Durchtrennen, beispielsweise mithilfe eines Bolzenschneiders oder einer Metallsägevorrichtung, zerteilt werden, sodass die Befestigungsvorrichtung irregulärerweise ganz oder teilweise entfernt werden kann und eine Entwendung der Dachlast möglich ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Befestigungselemente für Dachzelte und andere Dachlasten zu schaffen, die die zuvor genannten Maßnahmen zur Entwendung der Dachlast erschweren.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur Befestigung einer Dachlast an einen Dachträger mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 sowie durch eine Konterplatte mit den Merkmalen der Schutzansprüche 5 und 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Befestigungselemente sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Mit der Erfindung wird erreicht, dass die Zugänglichkeit zu den Muttern, vorzugsweise Spezialmuttern, ohne auf diese beschränkt zu sein, für eine irreguläre Betätigung mithilfe von umgreifenden Werkzeugen, unter anderem Zangenwerkzeugen, eingeschränkt wird, wobei eine reguläre Betätigung mithilfe von Sonderform-Steckschlüsseln und Sonderform-Stecknüssen gleichwohl gegeben ist. Eine Ausgestaltung der Erfindung weist hierzu an der Konterplatte die Muttern ganz oder teilweise umfassende Absätze auf. Erfindungsgemäß beschränken diese Absätze die Zugänglichkeit zu den Muttern auf die Axialrichtung der Gewindebolzen, vorrangig für die reguläre Betätigung mithilfe von Steckschlüsseln und Stecknüssen bzw. Sonderform-Steckschlüsseln und Sonderform-Stecknusseinsätzen, und versperren die Zugänglichkeit zu den Muttern für umgreifende Werkzeuge.
-
Erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele sind diesbezüglich, ohne auf diese beschränkt zu sein, Absätze in der Konterplatte, die in ihrer Querschnittfläche derart dimensioniert sind, dass in ihnen die Muttern sowie ein dazugehöriger Sonderform-Stecknusseinsatz eingebracht werden können, und in ihrer Tiefe derart dimensioniert sind, dass sie mindestens tiefer als die Mutternhöhe sind. Als Absätze werden zweckdienliche Vertiefungen und Versenkungen in der Konterplatte sowie zusätzlich an der Konterplatte angebrachte Elemente, wie beispielsweise angeschweißte Flacheisen, Rohrstücke, Winkelprofile oder ähnliche Halbzeuge, angesehen.
-
Mit der Erfindung wird erreicht, dass die Zugänglichkeit der Gewindebolzen für ein irreguläres mechanisches Durchtrennen mithilfe von Werkzeugen, wie zum Beispiel Bolzenschneider, eingeschränkt wird. Eine Ausgestaltung der Erfindung weist hierzu an der Konterplatte die Gewindebolzen ganz oder teilweise umfassende Absätze auf. Als Absätze werden zweckdienliche Vertiefungen und Versenkungen in der Konterplatte sowie zusätzlich an der Konterplatte angebrachte Elemente, wie beispielsweise angeschweißte Flacheisen, Rohrstücke, Winkelprofile oder ähnliche Halbzeuge, angesehen.
-
Das Anbringen derartiger Elemente an die Konterplatte kann stoff-, form-, kraftschlüssiger Verfahren erfolgen, ohne auf diese Verfahren beschränkt zu sein. Das Einbringen von Vertiefungen und Versenkungen in die Konterplatte kann hingegen durch trennende Fertigungsverfahren erfolgen, ohne darauf beschränkt zu sein. Auch die Herstellung einer erfindungsgemäß ausgestalteten Konterplatte mittels additiver Fertigungsverfahren und Kombinationen unterschiedlicher Fertigungsverfahren kommt in Betracht.
-
Eine Anordnung von anwendungsüblichen Befestigungselementen sowie erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im Zusammenhang mit den folgenden Figuren rein schematisch dargestellt und näher erläutert. Die Figuren zeigen die Befestigungselemente im Bereich eines Kreuzungspunkts von dachlastseitiger C-Profilschiene und , fahrzeugseitigem Dachquerträger jeweils im montierten Zustand. Darin zeigt:
- 1 eine Frontansicht einer beispielhaften Anordnung von anwendungsüblichen Befestigungselementen an einem Kreuzungspunkt,
- 2 eine Schnittdarstellung zu 1,
- 3 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Konterplatte Versenkungen für die Muttern aufweist,
- 4 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Konterplatte auf der den Muttern zugewandten Seite im Bereich der Durchgangsbohrung als zusätzliche Elemente angeschweißte Rohrstücke aufweist,
- 5 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Konterplatte auf beiden Seiten im Bereich der Durchgangsbohrung als zusätzliche Elemente angeschweißte Rohrstücke aufweist,
- 6 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Konterplatte als zusätzliche Elemente aufgesteckte Rohrstücke mit Ausklinkungen aufweist.
-
In 1 ist eine Frontansicht einer Anordnung von anwendungsüblichen Befestigungselementen an einem Kreuzungspunkt mit Nutenplatte 1, Gewindebolzen 2, Konterplatte 3, Schraubenmutter 4 und Dachquerträger 5 und C-Profilschiene 6 der Dachlast 7 dargestellt. In 2 ist eine diesbezügliche Schnittdarstellung gezeigt. Die Gewindebolzen sind in anwendungsüblichen Ausführungen als Schlossschrauben oder U-förmige Gewindestangen ausgeführt, ohne auf diese Ausführungen beschränkt zu sein. In 1 und 2 sind beispielhaft Schlossschrauben mit Flachrundkopf 8 und Gewindebolzen 2 skizziert. In 1 ist perspektivbedingt je nur eine Schlossschraube und Schraubenmutter dargestellt. Aufgabengemäß erfolgt eine Anordnung von wenigstens einem Gewindebolzen auf beiden Seiten des Dachträgers (vgl. 2). In 2 ist eine gegebene Zugänglichkeit 9 eines Gewindebolzens 2 für Werkzeuge für ein mechanisches Durchtrennen des Gewindebolzens schematisch skizziert. Ferner ist in 2 eine gegebene Zugänglichkeit 10 einer montierten Mutter 4 für in radialer Richtung umgreifende Werkzeuge, wie beispielsweise Zangenwerkzeuge und Maulschlüssel, schematisch skizziert.
-
In 3 ist eine vorteilhafte Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Hierbei ist, abweichend zu 1, ein Ausbruch auf Höhe der Symmetrieachse des Gewindebolzens enthalten. Die Konterplatte 3 weist Absätze 11 und demzufolge Versenkungen 12 für die Muttern auf, sodass diese nicht durch umgreifende Werkzeuge, wie beispielsweise Zangenwerkzeuge, losgedreht werden können. Die Versenkung 12 weist eine Querschnittsfläche auf, die eine Zugänglichkeit 13 für das Aufstecken von Steckschlüsseln und Stecknüssen in axialer Richtung des Gewindebolzens ermöglicht. In einer vorteilhaften Gestaltung werden Muttern mit Sonderform-Außengeometrie verwendet, sodass ein Losdrehen der Muttern, und demzufolge eine Demontage der Dachlast, nur mit einem entsprechenden Sonderform-Stecknusseinsatz möglich ist, wobei die Querschnittsfläche der Versenkung erfindungsgemäß derart dimensioniert ist, dass eine Zugänglichkeit 13 für das Aufstecken des Sonderform-Stecknusseinsatzes auf die Mutter mit Sonderform-Außengeometrie gegeben ist.
-
In 4 ist eine weitere vorteilhafte Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, , wobei analog zu 3 ein Ausbruch enthalten ist. Die Konterplatte 3 weist zusätzliche Elemente 15 auf, die die Muttern umgeben. In dieser Ausführung sind die zusätzlichen Elemente 15 als Rohrstücke, beispielsweise aus einem Rundrohr- oder Rechteckrohrhalbzeug, ausgeführt und mittels einer Schweißverbindung 14 mit der Konterplatte 3 gefügt. Analog zur Ausführung gemäß 3 ist die Innenquerschnittfläche der Rohrstücke derart gestaltet, dass eine Zugänglichkeit 13 für das Aufstecken von Steckschlüsseln und Stecknüssen in axialer Richtung des Gewindebolzens 2 möglich ist.
-
In 5 ist die Ausführung gemäß 4 oberhalb der Konterplatte 3 weiterhin um zusätzliche Elemente 15 ergänzt, welche die Zugänglichkeit 9 von mechanischen Trennwerkzeugen zu den Gewindebolzen 2 einschränkt bzw. unterbindet. In dieser Ausführung sind die diesbezüglichen, oberen zusätzlichen Elemente 15 als an die Konterplatte 3 mittels Schweißverbindung 14 gefügte Rohrstücke ausgeführt, welche die Gewindebolzen 2 im montierten Zustand umhüllen. Derartige Rohrstücke können die Gewindebolzen 2 auf vollem Umfang umhüllen oder aber auch nur in Form von in Längsrichtung halbierten Rohrstücken ausgestaltet sein, wobei diese auf der jeweils vom Dachquerträger 5 abgewandten Seite anzuordnen sind, um die Zugänglichkeit 9 zu den Gewindebolzen einzuschränken bzw. zu unterbinden.
-
In 6 ist eine Seitenansicht, ähnlich zu 2, dargestellt, welche eine weitere vorteilhafte Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, wobei die Konterplatte 3 als zusätzliche Elemente 15 aufgesteckte, und optional angeschweißte, Rohrstücke mit Ausklinkungen aufweist. Es kann sich beispielsweise um Rohrstücke aus einem Rundrohr- oder Rechteckrohrhalbzeug handeln. In dieser Figur weist das zusätzliche Element 15 eine Nut auf, welche der Materialdicke der Konterplatte 3 entspricht. Ein Aufstecken bzw. Aufklemmen von derartigen zusätzlichen Elementen auf die Konterplatte 3 ist somit, gegebenenfalls durch Wahl einer entsprechenden Passung, möglich. Auf der Seite der Muttern 4 umhüllt das hier dargestellte Rohrstück die Muttern 4 jeweils auf vollem Umfang, um die Zugänglichkeit 10 zu den Muttern, wie oben beschrieben, einzuschränken. Auf der der Dachlast 7 zugewandten Seite umhüllt das hier dargestellte Rohrstück, analog zum Ausführungsbeispiel in 5, den Gewindebolzen 2 nicht vollumfänglich. Dies kann aus vorteilhaft sein, wenn oberhalb der Konterplatte eine vollumfängliche Umhüllung aufgrund von geometrischen Gründen, insbesondere einem ungünstigen Verhältnis von Dachträgerquerschnittsbreite zu Gewindebolzenabstand, nicht praktikabel ist. Eine Zugänglichkeit 9 von mechanischen Trennwerkzeugen zu den Gewindebolzen 2 wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel nichtsdestotrotz eingeschränkt.