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Die Erfindung betrifft einen Adapter, mit dem eine WC-Sitzgarnitur an einer WC-Keramik befestigt werden kann. Derartige WC-Sitzgarnituren haben einen schwenkbaren WC-Sitz und üblicherweise einen schwenkbaren WC-Deckel.
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In der
CN 205379250 U ist eine Befestigungsvorrichtung mit einem Hauptkörper offenbart, der zwischen der WC-Sitzgarnitur und der Keramik angeordnet ist. Dabei erstreckt sich der Hauptkörper durchgehend zwischen den beidseitigen Schwenkgelenken (von links nach rechts). Keramikseitig wird der Hauptkörper mittels zweier Schrauben befestigt. Am Hauptkörper der Befestigungsvorrichtung ist weiterhin eine batteriebetriebene Leuchteinheit offenbart.
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Nachteilig an derartigen Befestigungsvorrichtungen ist, dass sie nicht für eine von oben aufsteckbare und wieder lösbaren Verbindung der WC-Sitzgarnitur geeignet sind.
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Weiterhin ist es aus dem Stand der Technik bekannt, zur Befestigung einer WC-Sitzgarnitur auf einer Keramik ein Paar von Befestigungsmitteln zu verwenden, die zunächst beidseitig (links und rechts) an der Keramik befestigt werden. Von jedem Befestigungsmittel erstreckt sich ein Pin senkrecht nach oben, an denen die WC-Sitzgarnitur durch Aufstecken von oben befestigt und von denen die WC-Sitzgarnitur später durch abziehen wieder gelöst werden kann.
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In der Druckschrift
DE 10 2015 008 543 A1 ist ein derartiges Paar von Befestigungsmitteln mit einem jeweiligem Pin gezeigt. Die aufsteckbare WC-Sitzgarnitur hat eine nicht rotierbare quer angeordnete Hülse, in der zwei Aufnahmelöcher für die beiden Pins ausgebildet sind. An der Hülse sind der schwenkbare WC-Sitz und der schwenkbare WC-Deckel angelenkt. In die aufsteckbare Hülse der WC-Sitzgarnitur ist eine batteriebetriebene Leuchteinheit eingesetzt.
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Die Druckschrift
DE 10 2017 105 310 A1 zeigt ebenfalls WC-Sitzgarnituren, die zum Aufstecken auf derartige Pins ausgelegt sind. Dazu sind verschiedene Varianten von nachrüstbaren akku- oder batteriebetriebenen Leuchteinheiten offenbart, die sich entlang einer Schwenkachse der WC-Sitzes und des WC-Deckels erstrecken.
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Nachteilig an derartigen Befestigungsmitteln mit Pins zum Aufstecken von WC-Sitzgarnituren ist, dass der WC-Sitz und ggf. der WC-Deckel oftmals nicht sicher bzw. stabil in einer geöffneten bzw. hochgeklappten Position verbleiben. Dieses Problem ergibt sich z.B., wenn eine WC-Sitzgarnitur auf einer Keramik nach US-Standard befestigt werden soll, bei dem die Keramik vier Aufnahmelöcher aufweist, die vergleichsweise weit hinten, also in der Nähe einer Raumwand oder eines Wassertanks angeordnet sind.
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Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Befestigungsmittel mit Pins zum Aufstecken einer WC-Sitzgarnitur zu schaffen, das das genannte Problem löst. Weiterhin soll das Befestigungsmittel eine Nachrüstung oder Ausrüstung des betroffenen WCs bzw. der WC-Sitzgarnitur mit einer Funktion wie z.B. einer Beleuchtung ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Befestigungsmittel, das als Adapter mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 ausgestaltet ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Schutzansprüchen beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Adapter dient zur Befestigung einer WC-Sitzgarnitur an einer WC-Keramik oder dergleichen. Der Adapter ist zum Einsetzten zwischen der WC-Sitzgarnitur und der Keramik oder dergleichen ausgelegt. Der Adapter weist dazu einen Hauptkörper auf, an dessen ersten Seite zwei Pins angeordnet sind, die über eine Verbindungslinie entlang ihres Abstands - von vorzugsweise etwa 125 mm - eine Querachse des Adapters definieren. An einer der ersten Seite gegenüber liegenden zweiten Seite des Hauptkörpers ist eine keramikseitige WC-Befestigungsvorrichtung angeordnet. Die Querachse und damit die beiden Pins haben einen Versatz gegenüber einem Mittelpunkt der WC-Befestigungsvorrichtung, wobei der Versatz senkrecht zur Querachse ist. An dem Hauptkörper ist ein Funktionsmodul in Anlage bringbar, vorzugsweise in formschlüssiger Verbindung ansetzbar. Besonders bevorzugt wird dabei eine Clipsverbindung. Eine Schwenkachse der aufsteckbaren WC-Sitzgarnitur ist parallel zu der durch die Pins definierten Querachse des Adapters. Vorzugsweise fällt die Schwenkachse mit der Querachse zusammen. Damit ist ein Versatz der Schwenkachse der WC-Sitzgarnitur gegenüber einer Aufnahmevorrichtung, z.B. einer Lochanordnung, der Keramik weg von einer Wand oder einem Wassertank gegeben. Damit kann den Öffnungswinkel des WC-Sitzes und gegebenenfalls des WC-Deckels vergrößert werden und ein sicheres Offenhalten wird ermöglicht.
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Das in Anlage bringbare Funktionsmodul kann auch entfallen, so dass der Hauptkörper mit den beiden Pins und mit der WC-Befestigungsvorrichtung auch ohne Funktionsmodul hergestellt und verwendet werden kann. Damit ist eine modularer Adapter geschaffen.
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Wenn das Funktionsmodul mit dem Hauptkörper in Anlage gebracht oder in formschlüssiger Verbindung daran angesetzt wird, kann der Adapter das WC, an dessen Keramik er befestigt wird, bzw. die WC-Sitzgarnitur, die an ihren Pins befestigt wird, zusätzlich mit einer Funktion wie z.B. mit einer Beleuchtung versehen.
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Die optische Anmutung des Adapters ist verbessert und die Schwenkachse ist in minimaler Höhe über der Keramik, wenn der Hauptkörper flächig ist und daher als Rückbrett bezeichnet werden kann.
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Im eingebauten Zustand des Adapters ist die erste Seite oben und die die zweite Seite unten. Die beiden Pins sind etwa senkrecht, und die Querachse und der Versatz sind horizontal.
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Wenn die WC-Befestigungsvorrichtung dem US-Standard entspricht, kann sie vier Schrauben aufweisen. Diese können aus Kunststoff oder Edelstahl gefertigt sein. Ein Abstand von zumindest zwei der Schrauben beträgt vorzugsweise 140 mm. Im eingebauten Zustand des Adapters sind die Schauben etwa senkrecht.
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Fertigungstechnisch und montagetechnisch einfach ist es, wenn das Funktionsmodul mittels mindestens einer Steckverbindung entlang einer Richtung des Versatzes an den Hauptkörper ansteckbar ist.
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Vorzugsweise ist das Funktionsmodul ein Licht, insbesondere mit LED. Dieses kann als Nachtlicht oder Orientierungslicht dienen. Das Licht kann nach hinten also in Richtung zur Wand oder zum Wassertank abstrahlen.
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Das Funktionsmodul kann einen Helligkeitssensor und/oder ein Mikrofon aufweisen, über das oder über die das Licht gesteuert wird.
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Vorzugsweise weist das Funktionsmodul mindestens ein Batteriefach für Batterien oder Akkus der Größe AAA auf.
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Bei einer konstruktiv bevorzugten Ausgestaltung sind seitlich (links und rechts) zwei Steckverbindungen und dazwischen zwei Batteriefächer und dazwischen das Licht und der Helligkeitssensor und das Mikrofon angeordnet.
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Vorzugsweise ist eine Abdeckung vorgesehen, die die erste Seite des Hauptkörpers überdeckt.
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Falls kein Funktionsmodul an den Hauptkörper angesetzt ist, kann die Abdeckung derart bemessen sein, dass sie lediglich den Hauptkörper abdeckt.
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Falls das Funktionsmodul an den Hauptkörper angesetzt ist, ist die Abdeckung derart bemessen, dass sie auch das Funktionsmodul überdeckt.
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Wenn das Licht vorgesehen ist, wird es besonders bevorzugt, wenn in die Abdeckung ein optisches Element, insbesondere eine Linse, eingesetzt ist, so dass das Licht vom Funktionsmodul durch die Abdeckung abstrahlen kann.
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Vorzugsweise hat die Abdeckung einen umlaufenden Rand.
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Falls kein Funktionsmodul an den Hauptkörper angesetzt ist, kann der Rand derart geformt sein, dass er lediglich den Hauptkörper - vorzugsweise komplett - umgreift oder umfasst.
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Falls das Funktionsmodul an den Hauptkörper angesetzt ist, wird es bevorzugt, wenn der Rand den Hauptkörper und das Funktionsmodul - vorzugsweise komplett - umgreift oder umfasst.
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Besonders bevorzugt wird es, wenn der modularer Adapter in seiner Serienfertigung mit zwei verschieden Abdeckungen hergestellt wird, so dass je nach Ausführung des Adapters mit oder ohne Funktionsmodul die passende Abdeckung verwendet werden kann.
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Die Abdeckung kann aus Kunststoff oder Metall gefertigt sein. Im letzteren Fall wird eine PVD-Beschichtung bevorzugt.
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Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Adapters sind in den Figuren dargestellt.
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Es zeigen
- 1 das erste Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Adapters mit einer aufgesteckten WC-Sitzgarnitur in einer perspektivischen Darstellung,
- 1a beide Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Adapters aus 1 in einer schematischen Seitenansicht,
- 2 das zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Adapters in einer perspektivischen Darstellung,
- 3 einen Hauptkörper des Adapters gemäß beiden Ausführungsbeispielen in einer perspektivischen Darstellung,
- 4 einen Träger eines Funktionsmoduls des Adapters gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Darstellung und
- 5 den Adapter gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel aus 2 in einer durchscheinenden perspektivischen Darstellung.
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1 zeigt das erste Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Adapters 1 mit einer daran befestigten WC-Sitzgarnitur 2, die an einer oberen Seite des Adapters 1 befestigt ist. Dabei ist die WC-Sitzgarnitur 2 um Ihre Schwenkachse 6 um einen Winkel von mehr als 90° nach oben in eine geöffnete Position geschwenkt dargestellt.
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Von einer unteren Seite des Adapters 1 erstrecken sich vier Schrauben 10 nach unten, deren Länge, Dicke und Anordnung beim gezeigten Ausführungsbeispiel einem US-Standard entsprechen. Diese werden in eine Keramik oder dergleichen mit einem entsprechenden Lochmuster nach dem US-Standard eingeschraubt, wodurch der Adapter 1 und damit die WC-Sitzgarnitur 2 an der Keramik oder dergleichen befestigt wird.
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Der Adapter 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel aus 1 hat eine in 1 sichtbare Abdeckung 12, die einen umlaufenden Rand 14 aufweist. Im Inneren der Abdeckung 12 ist ein (in 1 nicht sichtbarer) flächiger Hauptkörper aufgenommen.
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3 zeigt diesen flächigen Hauptkörper 15 gemäß beiden Ausführungsbeispielen in einer perspektivischen Ansicht. An ihm sind zwei Pins 16 befestigt, auf die die WC-Sitzgarnitur 2 aus 1 aufsteckbar und von dort auch wieder lösbar ist.
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1a zeigt beide Ausführungsbeispiele des Adapters 1 in einer schematischen Seitenansicht. Es ist zu erkennen, dass die von den beiden Pins 16 definierte Schwenkachse 6 einen Versatz V gegenüber einem Mittelpunkt M hat. Der Mittelpunkt M ist vorzugsweise der geometrische Mittelpunkt der von den vier Schrauben 10 gebildeten so genannten WC-Befestigungsvorrichtung.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Adapters 1, wobei die (in den 1a dargestellten) vier Schrauben 10 nicht zu erkennen sind. Der auch in 2 nicht sichtbare flächige Hauptkörper 15 entspricht dem in 3 dargestellten Hauptkörper 15, dessen beide Pins 16 sich durch entsprechende Ausnehmungen der Abdeckung 12 nach oben erstrecken.
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Die Abdeckung 12 des zweiten Ausführungsbeispiels aus 2 ist gegenüber der Abdeckung 12 des ersten Ausführungsbeispiels aus 1 vergrößert, da unter ihrem zu einer (nicht gezeigten) Wand oder zu einem (nicht gezeigten) Wassertank gerichteten (in 2) rechter Bereich ergänzend ein Funktionsmodul aufgenommen ist.
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4 zeigt einen Träger 18 des Funktionsmoduls, der über zwei seitliche Steckverbindungen 20 an den (in 3 gezeigten) Hauptkörper 15 angesteckt wird, bevor die (in 2 gezeigte) Abdeckung 12 auf beide Bauteile abgesenkt wird. Der Träger 18 des Funktionsmoduls hat zwei Batteriefächer 22 und dazwischen eine Aufnahme 24 für mindestens eine LED, einen Lichtsensor und ein Mikrofon.
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5 zeigt das zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Adapters 1 in einer durchscheinenden Ansicht, wobei wiederum die vier Schrauben 10 gemäß den 1 und 2 weggelassen wurden. Dabei ist in 5 das vollständige Funktionsmodul 26 dargestellt. Es sind zwei in die Batteriefächer 22 eingesetzte Batterien oder Akkus und ein in die Abdeckung 12 eingesetztes als Linse ausgebildetes optisches Element 28 zu erkennen.
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Offenbart ist ein Adapter, der zwischen einem WC einerseits und einer WC-Sitzgarnitur andererseits angeordnet wird. Der Adapter dient zur Befestigung der WC-Sitzgarnitur an dem WC. Der Adapter weist einer Versatz zwischen zwei Pins zur Aufnahme der WC-Sitzgarnitur einerseits und vorzugsweise vier Schauben zur Befestigung an dem WC nach US-Standard andererseits auf. Genauer gesagt versetzt der Adapter die Pins weg von einer Gebäuderückwand oder weg von einem Wassertank. Damit versetzt der Adapter eine Schwenkachse der WC-Sitzgarnitur weg von der Gebäuderückwand oder dem Wassertank. Vorzugsweise ist rückseitig ein Licht-Funktionsmodul an einen Hauptkörper des Adapters ansteckbar. Schließlich ist eine gemeinsame Abdeckung vorgesehen, die den Hauptkörper und das Licht-Funktionsmodul abdeckt. Alternativ kann das Funktionsmodul auch entfallen. Dann ist die Abdeckung verkleinert und deckt nur den Hauptkörper ab.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Adapter
- 2
- WC-Sitzgarnitur
- 4
- erste Seite
- 6
- Schwenkachse
- 8
- zweite Seite
- 10
- Schraube
- 12
- Abdeckung
- 14
- Rand
- 15
- Hauptkörper
- 16
- Pin
- 18
- Träger
- 20
- Steckverbindung
- 22
- Batteriefach
- 24
- Aufnahme
- 26
- Funktionsmodul
- 28
- optisches Element
- M
- Mittelpunkt
- V
- Versatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CN 205379250 U [0002]
- DE 102015008543 A1 [0005]
- DE 102017105310 A1 [0006]