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Die Erfindung betrifft einen Verkehrslichtsignalgeber für den Straßen- und/oder Bahnverkehr umfassend ein topfförmiges Gehäuse mit einer Kunststoffschale und mit einem Kühlblecheinleger, wobei das Gehäuse innenseitig eine jedenfalls abschnittsweise eben ausgebildete Rückwand, eine der Rückwand gegenüberliegende Lichtaustrittsöffnung sowie eine von der Rückwand sich in Richtung der Lichtaustrittsöffnung erstreckende Seitenwand aufweist, umfassend ein LED-Modul mit wenigstens einer Leuchtdiode als Lichtquelle und mit einer Trägerplatte, an der die wenigstens eine Leuchtdiode gehalten ist, umfassend eine optikbehaftete, die Lichtaustrittsöffnung überdeckende Abschlussscheibe und umfassend einen diffus reflektierend ausgebildeten Phantomlichtreflektor, welcher - bezogen auf eine Installationsposition des Verkehrslichtsignalgebers - unterhalb der wenigstens einen Leuchtdiode angeordnet ist.
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Ein gattungsgemäßer Verkehrslichtsignalgeber ist aus der
EP 2 927 889 A2 bekannt. Der Verkehrslichtsignalgeber wird beispielsweise als Rotlicht, Gelblicht oder Grünlicht in einer Verkehrsampel eingesetzt. Der Phantomlichtreflektor ist dabei unterhalb des LED-Moduls angeordnet. Das LED-Modul ist so aufgebaut, dass die wenigstens eine Leuchtdiode an einem - bezogen auf die Installationsposition des Verkehrslichtsignalgebers - unteren Randbereich der Trägerplatte des LED-Moduls befestigt ist. Weiter ist die Trägerplatte beabstandet zur Bodenwand des Gehäuses vorgesehen. Hierdurch gelingt es, der Entstehung von Phantomlicht entgegenzuwirken, da ein Abstand einer Fresnel-Linse der Abschlussscheibe zur Bodenwand größer ist als ein Abstand der wenigstens einen Leuchtdiode zur Abschlussscheibe.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Verkehrslichtsignalgeber unter Wahrung der phantomlichtoptimierten Gestaltung besonders montagefreundlich auszubilden und in Bezug auf das Tempomanagement zu optimieren.
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Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Leuchtdiode mittig auf der Trägerplatte des LED-Moduls angeordnet ist, dass der Phantomlichtreflektor die Trägerplatte abschnittsweise überdeckt derart, dass die Trägerplatte sich zwischen der Rückwand des Gehäuses und dem Phantomlichtreflektor erstreckt, dass die Trägerplatte rückseitig eben ausgebildet und im Bereich der Rückwand des Gehäuses flächig an dem Kühlblecheinleger angelegt ist und dass das LED-Modul einen Optikaufsatz zum Formen des von der wenigstens einen Leuchtdiode abgestrahlten Lichts aufweist.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sich durch die flächige Anlage der Trägerplatte an den Kühlblecheinleger des Gehäuses sowie die mittige Montage der wenigstens einer Leuchtdiode an die Trägerplatte eine besonders effektive Ableitung der beim Betrieb der wenigstens einen Leuchtdiode entstehenden Abwärme realisieren lässt. Zugleich ist durch die abschnittsweise Überdeckung der Trägerplatte durch den Phantomlichtreflektor die Montage vereinfacht. Geringe Lageabweichungen insbesondere beim Montieren des LED-Moduls in dem Gehäuse sind akzeptabel.
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Das topfförmige Gehäuse des Verkehrslichtsignalgebers kann beispielsweise ein Kunststoffspritzgussteil als geschlossene Schale und den hierein eingelegten Kühlblecheinleger aufweisen. Beispielsweise können die Kunststoffschale und der Kühlblecheinleger zur Bildung des topfförmigen Gehäuses miteinander verschraubt und/oder anderweitig lösbar verbunden sein. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass beim Herstellen des topfförmigen Gehäuses mittels Kunststoffspritzgießens der Kühlblecheinleger umspritzt wird. Der Kühlblecheinleger kann dann beispielsweise stoffschlüssig und nicht lösbar mit der Kunststoffschale des topfförmigen Gehäuses verbunden sein.
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Der Kühlblecheinleger ist bevorzugt als Blechumformteil und besonders bevorzugt als Blechbiegeteil realisiert. Die Realisierung des Kühlblecheinlegers als Blechumformteil bzw. Blechbiegeteil erlaubt eine kostengünstige Herstellung insbesondere auch in großen Stückzahlen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Trägerplatte des LED-Moduls durch ein Verbindungsmittel lösbar an dem Gehäuse des Verkehrslichtsignalgebers festgelegt. Das Verbindungsmittel ist dabei von dem Phantomlichtreflektor derart überdeckt, dass der Phantomlichtreflektor zwischen der Lichtaustrittsöffnung des Verkehrslichtsignalgebers und dem Verbindungsmittel angeordnet ist. Vorteilhaft gestaltet sich die Montage der Trägerplatte durch das Vorsehen des Verbindungsmittels besonders einfach. Zugleich stellt die Abdeckung des Verbindungsmittels durch den Phantomlichtreflektor sicher, dass durch das Vorsehen des Verbindungsmittels die Phantomlichteigenschaften des erfindungsgemäßen Verkehrslichtsignalgebers nicht negativ beeinflusst werden. Sofern beispielsweise eine Schraube als Verbindungsmittel zum lösbaren Festlegen der Trägerplatte an dem Gehäuse vorgesehen wird, tragen die reflektierenden Oberflächen eines Kopfes der Schraube nicht zur Phantomlichtproblematik bei. Sie sind unterhalb des Phantomlichtreflektors angeordnet. In den Verkehrslichtsignalgeber einstrahlendes Fremdlicht kann demzufolge von dem Verbindungsmittel beziehungsweise dem Schraubenkopf nicht reflektiert werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Optikaufsatz des LED-Moduls abschnittsweise von dem Phantomlichtreflektor überdeckt. Besonders bevorzugt wird der Optikaufsatz zusammen mit der Trägerplatte durch das Verbindungsmittel lösbar an dem Gehäuse des Verkehrslichtsignalgebers festgelegt. Vorteilhaft vereinfacht sich die Montage des erfindungsgemäßen Verkehrslichtsignalgebers weiter, wenn der Optikaufsatz zusammen mit der Trägerplatte durch das Verbindungsmittel an dem Gehäuse festgelegt wird. Eine separate Befestigung des Optikaufsatzes erübrigt sich sodann. Zudem reduzieren sich mögliche Montagetoleranzen, wenn ein gemeinsames Verbindungsmittel Verwendung findet zum Festlegen des Optikaufsatzes und der Trägerplatte.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Phantomlichtreflektor flexibel ausgebildet. Beispielsweise weist der Phantomlichtreflektor eine Folie beziehungsweise ein Textil auf. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die diffus reflektierende Oberfläche des Phantomlichtreflektors durch eine Filzschicht gebildet ist. Weiter kann vorgesehen sein, dass der Phantomlichtreflektor mit der Trägerplatte beziehungsweise dem Optikaufsatz beziehungsweise dem Verbindungsmittel verklebt ist. Hierzu kann an dem Phantomlichtreflektor beispielsweise eine Klebeschicht vorgesehen sein, welche insbesondere rückseitig der Filzschicht zugeordnet sein kann. Vorteilhaft vereinfacht sich die Montage durch die Flexibilität des Phantomlichtreflektors. In besonders einfacher Weise kann der Phantomlichtreflektor an das LED-Modul angelegt beziehungsweise mit diesem verbunden werden. Unebenheiten, welche beispielsweise durch den zu überdeckenden Kopf der als Verbindungsmittel dienenden Schraube gebildet werden, können mittels des flexiblen Phantomlichtreflektors in sehr einfacher Weise abgedeckt werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die diffus reflektierende Oberfläche des Phantomlichtreflektors aus einem schwarzen, textilen Material gebildet. Vorteilhaft ergibt sich hierdurch eine lichtabsorbierende Eigenschaft für den Phantomlichtreflektor und die unerwünschte Reflektion von Fremdlicht wird weiter reduziert.
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Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale können jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung. Sie haben keinen einschränkenden Charakter.
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Es zeigen:
- 1 eine Frontseitenansicht eines erfindungsgemäßen Verkehrslichtsignalgebers ohne Abschlussscheibe,
- 2 eine Schnittdarstellung für den Verkehrslichtsignalgeber nach 1 und
- 3 eine Vergrößerung des Details X nach 2.
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Der in 1 bis 3 gezeigte Verkehrslichtsignalgeber umfasst ein topfförmiges Gehäuse 1, welches eine Kunststoffschale 2 sowie einen Kühlblecheinleger 3 aufweist. Das Gehäuse ist innenseitig im Bereich einer durch die Kunststoffschale 2 und dem Kühlblecheinleger 3 gemeinsam gebildeten Rückwand 4 abschnittsweise eben ausgebildet. Es weist auf eine auf der Rückwand 4 gegenüberliegenden Seite eine Lichtaustrittsöffnung 5 auf. In Richtung der Lichtaustrittsöffnung 5 ragt eine Seitenwand 6 von der Rückwand 4 ab. Zusätzlich sieht der Verkehrslichtsignalgeber eine nicht dargestellte Abschlussscheibe vor, welche die Lichtaustrittsöffnung 5 überdeckt und optikbehaftet ausgeführt ist.
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Der Verkehrslichtsignalgeber umfasst ferner ein LED-Modul 7. Das LED-Modul 7 sieht insgesamt sieben in 2 Reihen angeordnete Leuchtdioden 8 als Lichtquellen vor. Die Leuchtdioden 8 sind an einer Trägerplatte 10 gehalten. Die Trägerplatte 10 ist aus einem thermisch gut leitfähigen Material gebildet und/oder dünn. Insbesondere können an der Trägerplatte 10 in den Figuren nicht dargestellte Anschlussleiter für die Lichtquellen 8 vorgesehen sein. Die Anschlussleiter verbinden die Lichtquellen 8 mit einem elektrischen Anschluss 15, welcher ebenfalls an der Trägerplatte 10 festgelegt ist.
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Zusätzlich zu der optikbehafteten Abschlussscheibe des Verkehrslichtsignalgebers sieht das LED-Modul 7 des Weiteren einen Optikaufsatz 9 vor. Der Optikaufsatz 9 dient zum Formen des von den Lichtquellen 8 ausgestrahlten Lichts. Insbesondere besteht der Optikaufsatz 9 aus einem transparenten Kunststoff.
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Der Verkehrslichtsignalgeber umfasst des Weiteren einen Phantomlichtreflektor 11, welcher ausgebildet ist, in den Verkehrslichtsignalgeber von außen einfallendes Fremdlicht diffus zu reflektieren. Der Phantomlichtreflektor 11 ist - bezogen auf eine Installationsposition des Verkehrslichtsignalgebers - unterhalb der Leuchtdioden 8 angeordnet. Er ist flexibel und wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung durch eine textile, flexible Filzschicht, welche die diffus reflektierende Oberfläche des Phantomlichtreflektors 11 bildet, und eine rückwärtige Klebeschicht gebildet.
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Der Verkehrslichtsignalgeber wird beispielsweise als Rot-, Gelb- beziehungsweise Grünlicht in Ampelanlagen verwendet. Entsprechend der jeweiligen Signalfarbe werden geeignete Leuchtdioden 8 als Lichtquellen verwendet. Der Lichtaustrittsöffnung 5 ist dabei die in den Figuren nicht dargestellte, optikbehaftete Abschlussscheibe zugeordnet. Die Abschlussscheibe kann beispielsweise aus einem transparenten oder teiltransparenten Kunststoffmaterial oder aus Glas gebildet sein. Typischerweise weist die Abschlussscheibe eine Fresnellinse als Optikelement auf
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Wie insbesondere in der Schnittdarstellung nach 2 sowie der Detailvergrößerung nach 3 dargestellt ist, ist die Trägerplatte 10 im Bereich der Rückwand 4 flächig an dem Kühlblecheinleger 3 des Gehäuses 1 angelegt. Auf der Trägerplatte 10 sind die Leuchtdioden 8 in zwei Reihen mit zwei beziehungsweise fünf Leuchtdioden 8 horizontal wie vertikal im Wesentlichen mittig angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine gute flächige Ableitung der beim Betrieb der Leuchtdioden 8 erzeugten Wärme über die Trägerplatte 10 zu dem Kühlblecheinleger 3 des Gehäuses 1.
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Die Trägerplatte 10 wird abschnittsweise und unterhalb der Leuchtdioden 8 von dem Phantomlichtreflektor 11 überdeckt. Es ist hierdurch sichergestellt, dass unterhalb der Leuchtdioden 8 kein Fremdlicht auf die reflektierende Oberfläche der Trägerplatte 10 trifft.
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Der den Leuchtdioden 8 zugeordnete Optikaufsatz 9 des LED-Moduls 7 ist an einer der Bodenwand 4 des Gehäuses 1 gegenüberliegenden Flachseite der Trägerplatte 10 an ebendiese angelegt. Die Festlegung erfolgt über eine Schraube 12 sowie ein weiteres Verbindungsmittel 13. Die Schraube 12 sowie das weitere Verbindungsmittel 13 dienen dabei der gemeinsamen Festlegung des Objektaufsatzes 9 und der Trägerplatte 10 an dem Gehäuse 1. Die Schraube 12 ist - bezogen auf die Installationsposition des Verkehrslichtsignalgebers - unterhalb der Leuchtdioden 8 vorgesehen. Sie wird von dem Phantomlichtreflektor 11 überdeckt. Aufgrund der Überdeckung kann in dem Verkehrslichtsignalgeber einfallendes Fremdlicht nicht auf die Schraube 12 beziehungsweise einen Kopf der Schraube 12 treffen und reflektiert werden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der Kühlblecheinleger 3 des Gehäuses 1 und die Kunststoffschale 2 des Gehäuses 1 lösbar miteinander verbunden. Zum Verbinden sind im Bereich der Rückwand 4 insgesamt vier Schrauben als zusätzliche Verbindungsmittel 14 vorgesehen.
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Der Verkehrslichtsignalgeber sieht des Weiteren eine Ansteuerung 16 vor, welche dem Betrieb der Leuchtdioden 8 dienen und mit diesen über den Anschluss 15 sowie die nicht dargestellten Anschlussleiter verbunden sind. Die Ansteuerung 16 ist der Seitenwand 6 des Gehäuses 1 zugeordnet und bezogen auf die Installationsposition des Verkehrslichtsignalgebers - unterhalb des Phantomlichtreflektors 11 angeordnet.
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Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Kunststoffschale
- 3
- Kühlblecheinleger
- 4
- Rückwand
- 5
- Lichtaustrittsöffnung
- 6
- Seitenwand
- 7
- LED-Modul
- 8
- Leuchtdiode
- 9
- Optikaufsatz
- 10
- Trägerplatte
- 11
- Phantomlichtreflektor
- 12
- Schraube
- 13
- Verbindungsmittel
- 14
- Verbindungsmittel
- 15
- Anschluss
- 16
- Ansteuerung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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